herunterladen - Metropolregion Rhein-Neckar
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Dom zu speyer<br />
Spätestens mit Hape Kerkelings Reisebericht dürfte der Jakobsweg<br />
allgemein bekannt sein. Was aber nur wenige wissen: Auch Speyer,<br />
die alte Römerstadt am <strong>Rhein</strong>, ist Startpunkt des Pilgerpfades. Ein<br />
imposanter Jakobspilger aus Bronze, geschaffen vom Münchener<br />
Bildhauer Martin Mayer, weist den Weg, der über Neustadt an der<br />
Weinstraße durch den Pfälzerwald und von dort über Frankreich<br />
nach Spanien führt. Doch bevor man diese Reise antritt, sollte man<br />
auf keinen Fall den Dom links liegen lassen, der seit 1981 zum<br />
UNESCO-Weltkulturerbe zählt. 71 Meter hoch ragen die zwei Osttürme<br />
des größten noch erhaltenen romanischen Bauwerks der Welt<br />
in den Himmel, dessen Bau Kaiser Konrad ii. bereits im Jahr 1030<br />
veranlasste. Unbedingt einen Abstecher wert ist auch die Krypta, die<br />
dem Geschlecht der Salier als Grabstätte diente.<br />
www.speyer.de<br />
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Festivalregion <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> · 2/2008<br />
schwetzinger schloss<br />
„ich will, bevor ich sterbe, noch einer Pflicht genügen und<br />
einen Trost genießen: ich will Schwetzingen wiedersehen“,<br />
schrieb Voltaire an seinen ehemaligen Sekretär Cosimo<br />
Alessandro Collini, der inzwischen am Hof des Kurfürsten<br />
Carl Theodor tätig war. Und wenn auch das Pathos dieser<br />
Zeilen heute übertrieben anmutet, so begeistert das Schloss<br />
mit seinem Rokokotheater und seinem weitläufigen Park<br />
noch heute Zehntausende von Besuchern. Denn was Carl<br />
Theodor Mitte des 18. Jahrhunderts mit dem Ausbau des<br />
Jagdschlosses zur Sommerresidenz schuf, ist einzigartig: Die<br />
seinerzeit viel diskutierte Kluft zwischen streng geometrischer<br />
französischer und naturnaher englischer Gartenkunst<br />
löste der Kurfürst, indem er beiden Stilen eine harmonische<br />
Koexistenz ermöglichte. Das Schloss selbst war ein<br />
wichtiger Treffpunkt: Auf Einladung des kunstsinnigen<br />
Kurfürsten waren hier Persönlichkeiten wie Mozart, Schiller,<br />
Gluck oder eben Voltaire zu Gast.<br />
www.schwetzingen.de<br />
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mannheimer schloss<br />
Leben im Quadrat – der Slogan, den sich die Stadt Mannheim anlässlich ihres 400-jährigen<br />
Jubiläums im vergangenen Jahr gegeben hat, ist durchaus wörtlich gemeint: in der<br />
Mannheimer innenstadt gibt es statt Straßennamen nur Quadratbezeichnungen. U 4,6<br />
lautet eine typische Adresse für einen Quadrate-Bewohner. Zurück geht diese ungewöhnliche<br />
Praxis auf die Stadtgründung im Jahr 1607. Kurfürst Friedrich iV. hatte<br />
damals die neue Stadt nach modernsten Erkenntnissen auf dem Reißbrett planen und<br />
gitterförmig anlegen lassen. Nach der Zerstörung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg<br />
erweckte sie erst Kurfürst Karl Philipp zu neuem Leben: im Jahr 1720 erkor er Mannheim<br />
zur neuen Residenz und ließ das bis heute erhaltene Schloss erbauen, nach Versailles<br />
die zweitgrößte Barockanlage Europas. Unter seinem Nachfolger Carl Theodor<br />
erlebte Mannheim eine kulturelle Blüte, während der Persönlichkeiten wie Schiller,<br />
Mozart und die Komponisten der Mannheimer Schule hier wirkten. Das Schloss, das<br />
Nationaltheater, das im Krieg zerstört und an anderer Stelle als moderner Bau errichtet<br />
wurde, sowie zahlreiche andere Gebäude in den Quadraten verweisen noch heute auf<br />
diese Blütezeit. Mit dem Friedrichsplatz, zu dem Wasserturm, Rosengarten und Kunsthalle<br />
gehören, verfügt Mannheim zudem über ein einmaliges Jugendstil-Ensemble.<br />
www.mannheim.de<br />
➔ Weitere Informationen und Ausflugsziele finden Sie im Reiseführer „<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong>“, erschienen im DuMont-Reiseverlag.<br />
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Fotos: istockphoto, Landesmedienzentrum baden-Württemberg, Dirk Altenkirch