de lëtzebuerger ziichter 1/2011 - Convis Herdbuch Service Elevage ...
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<strong>ziichter</strong><br />
<strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong><br />
erausgi vun CONVIS <strong>Herdbuch</strong> <strong>Service</strong> <strong>Elevage</strong> et Génétique<br />
aus <strong>de</strong>m Inhalt<br />
• 25. Limousin Jungvieh-Ausstellung<br />
• 22. Junior Wintershow <strong>2011</strong><br />
• Milchrin<strong>de</strong>r-Kuhkomfort<br />
• Grünland nach <strong>de</strong>m Winter<br />
N°1 - Januar <strong>2011</strong> | EUR 2,50<br />
28<br />
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5 Jahre CONVIS :<br />
Wo steht die Genossenschaft ?<br />
Seit <strong>de</strong>m 1. Januar <strong>2011</strong> besteht die Dienstleistungsgenossenschaft<br />
CONVIS fünf Jahre.<br />
Die ersten drei Jahre nach <strong>de</strong>r Gründung<br />
waren geprägt von internen Reformen und<br />
Umstellungen. Im vierten Jahr stand eine Statutenreform<br />
an, sowie die ersten Wahlen zur<br />
Neubesetzung <strong>de</strong>r Gremien. Das letzte Jahr<br />
war eher ein „normales“, arbeitsreiches Jahr,<br />
mit etlichen Höhepunkten und positiven<br />
Ergebnissen.<br />
CONVIS hat sich fest als einzige Tierhaltergenossenschaft<br />
in Luxemburg etabliert. Die<br />
Dienstleistungen wer<strong>de</strong>n von allen Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
und Kun<strong>de</strong>n sehr gut akzeptiert und <strong>de</strong>r<br />
Zufrie<strong>de</strong>nheitsgrad ist hoch. Auch in <strong>de</strong>n öffentlichen<br />
Institutionen wird die Arbeit unserer<br />
Genossenschaft respektiert und anerkannt.<br />
Um es vorweg zu nehmen: Die eingeleiteten<br />
gerichtlichen Schritte gegen <strong>de</strong>n ersten CON-<br />
VIS Direktor Leo Grosman haben Erfolg<br />
gehabt. Herr Grosmann wur<strong>de</strong> vor Gericht verurteilt<br />
und muss seine Schul<strong>de</strong>n monatlich<br />
abbezahlen. Diese Rückzahlung läuft seit<br />
etlichen Monaten. Zwar ist die monatliche Rate<br />
aus unserer Sicht nicht hoch genug, aber<br />
immerhin bekommen wir regelmäßig eine<br />
Zahlung.<br />
Die Reduzierung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r gewählten<br />
Vertreter in <strong>de</strong>n einzelnen Gremien hat dazu<br />
geführt, dass die Sitzungen effizienter gewor<strong>de</strong>n<br />
sind. Im Vorstand ist <strong>de</strong>r Informations-und<br />
Wissenstand <strong>de</strong>r einzelnen Mitglie<strong>de</strong>r näher<br />
zusammen gerückt. So können Entscheidungen<br />
schneller diskutiert und beschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>n einzelnen Abteilungen wer<strong>de</strong>n<br />
gute Diskussionen geführt, ohne dass „gestritten“<br />
wird. Lei<strong>de</strong>r bleibt es immer noch schwierig,<br />
in <strong>de</strong>r Vollversammlung wichtige Entscheidungen<br />
in voller Kenntnis <strong>de</strong>r Umstän<strong>de</strong> zu<br />
nehmen, da es hier sehr schwierig bleibt, eine<br />
gute Information <strong>de</strong>r Vertreter sicher zu stellen.<br />
Hier müssen oft einzelne Punkte sehr lange<br />
diskutiert wer<strong>de</strong>n, um eine Entscheidung treffen<br />
zu können. Die Diskussionen, die oft sehr<br />
kontrovers verlaufen, bleiben aber immer fair<br />
und ehrlich. Eine gute Informationspolitik zwi-<br />
Editorial<br />
schen Ehrenamt und Direktion bleibt nach wie<br />
vor schwierig zu realisieren. In naher Zukunft<br />
wird man sich überlegen müssen, wie wichtige<br />
Entscheidungen noch schneller und effizienter<br />
getroffen wer<strong>de</strong>n könnten.<br />
Unter <strong>de</strong>n jetzigen Mitarbeitern herrscht eine<br />
gute Zusammenarbeit, und auch sie kommen<br />
gut miteinan<strong>de</strong>r aus. Natürlich gibt es, wie in<br />
je<strong>de</strong>m Betrieb, in <strong>de</strong>m Menschen zusammen<br />
arbeiten, auch kleine interne menschliche<br />
Probleme. Diese wer<strong>de</strong>n aber von <strong>de</strong>r jetzigen<br />
Direktion gut gemeistert. Alle Mitarbeiter stehen<br />
hinter <strong>de</strong>m CONVIS-Gedanken: gemeinsam<br />
stark, und arbeiten im Sinne und zum<br />
Wohle <strong>de</strong>r Luxemburger Landwirtschaft.<br />
In <strong>de</strong>r Verwaltung unserer Genossenschaft ist<br />
in <strong>de</strong>n letzten Jahren, durch Krankheit bedingte<br />
Ausfälle o<strong>de</strong>r durch Kündigungen von<br />
Mitarbeitern, sicherlich nicht alles zur vollsten<br />
Zufrie<strong>de</strong>nheit eines je<strong>de</strong>n verlaufen. Die<br />
Buchführungsabteilung wur<strong>de</strong> verstärkt, um<br />
die Entwicklung <strong>de</strong>r einzelnen Bereiche besser<br />
verfolgen zu können. In <strong>de</strong>r Informatik wur<strong>de</strong><br />
beschlossen, eine genaue Dokumentation <strong>de</strong>r<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Datenbänke vor zu nehmen, um<br />
bei eventuellen Personalverän<strong>de</strong>rungen keine<br />
Zeit beim Einarbeiten zu verlieren, was in <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit lei<strong>de</strong>r öfters <strong>de</strong>r Fall war. Hier<br />
wird ein Teil <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong>n Arbeit von einer<br />
externen Firma erledigt.<br />
In <strong>de</strong>n nächsten Monaten wird die Arbeitssicherheit<br />
im Betrieb sicherlich viel Zeit in Anspruch<br />
nehmen, um Unfälle zu vermei<strong>de</strong>n, und<br />
um die gesetzlichen Erfor<strong>de</strong>rnisse zu erfüllen.<br />
In <strong>de</strong>r Milchrin<strong>de</strong>rabteilung wur<strong>de</strong> das Jahr<br />
sehr positiv abgeschlossen. Nach einer Preissenkung<br />
<strong>de</strong>r Dienstleistungen Anfang 2010<br />
konnte für dieses Jahr eine weitere Anpassung<br />
<strong>de</strong>r Preise nach unten vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Trotz rückläufiger Zahl <strong>de</strong>r Milchkontrollbetriebe,<br />
wur<strong>de</strong>n mehr Kühe als im Vorjahr<br />
kontrolliert. Hier ist <strong>de</strong>r Strukturwan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>utlich<br />
zu spüren. Die Milch wan<strong>de</strong>rt von Nicht-MLP-<br />
Betrieben vermehrt in Kontrollbetriebe. Hier<br />
gebührt <strong>de</strong>m Minister für Landwirtschaft, Herr<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 1
Editorial<br />
Romain Schnei<strong>de</strong>r, mit all seinen Mitarbeitern<br />
ein herzlicher Dank für die finanzielle<br />
Unterstützung <strong>de</strong>r Dienstleistungen, so wie die<br />
gute aufrichtige Zusammenarbeit.<br />
Der Spermaumsatz, so wie Embryotransfer,<br />
Repro-Check und Zuchtberatungen sind nach<br />
<strong>de</strong>m schwierigen Jahr 2009 wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich<br />
gestiegen und liegen über <strong>de</strong>m Niveau von<br />
2008.<br />
Auch in <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit <strong>de</strong>r Luxemburger<br />
Milchrin<strong>de</strong>rzüchter bleibt das letzte Jahr<br />
mit etlichen Höhepunkten in positiver<br />
Erinnerung. Erwähnt sei vor allem die erste<br />
„Junior Wintershow“ am Abend, bei <strong>de</strong>r sich<br />
erfreulich viele Besucher eingefun<strong>de</strong>n hatten,<br />
um diese hervorragend organisierte Show mit<br />
zu erleben. Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich<br />
die „Luxembourg Summer Classics“<br />
anlässlich <strong>de</strong>r Foire Agricole in Ettelbruck, mit<br />
<strong>de</strong>r ersten Internationalen Holstein Sale in<br />
Luxemburg, bei <strong>de</strong>r viele genetisch sehr wertvolle<br />
Rin<strong>de</strong>r aus acht verschie<strong>de</strong>nen Län<strong>de</strong>rn<br />
zum Verkauf angeboten, und im Durschnitt zu<br />
sehr respektablen Preisen versteigert wur<strong>de</strong>n.<br />
Krönen<strong>de</strong>r Höhepunkt dieses hervorragen<strong>de</strong>n<br />
Show-Jahres war sicherlich die Europasiegerin<br />
auf <strong>de</strong>r All European Championship in Cremona<br />
(Italien). Hier konnte sich die im Besitz<br />
von Paul Mathay stehen<strong>de</strong> Mylene eindrucksvoll<br />
gegen alle an<strong>de</strong>ren europäischen Konkurrentinnen<br />
durchsetzen, und <strong>de</strong>n Titel mit nach<br />
Luxemburg bringen. Zu diesem einmaligen<br />
Erfolg nochmals die besten Glückwünsche an<br />
<strong>de</strong>n stolzen Besitzer, aber auch an die gesamte<br />
Mannschaft, die die Luxemburger Ausstellungskühe<br />
in Cremona versorgt hat. Dieser<br />
Erfolg ist ein Resultat von einer guten und<br />
fruchtbaren Zusammenarbeit. Respekt!<br />
Die kürzlich, am 11. Februar organisierte „Junior<br />
Wintershow am Abend“ schliesst sich<br />
nahtlos an diese Erfolge an. Noch nie zuvor<br />
war eine perfekt organisierte Show so gut<br />
besucht wie in diesem Jahr.<br />
Bei <strong>de</strong>n Fleischrin<strong>de</strong>rn pen<strong>de</strong>lt sich die Arbeit<br />
auf einem stationär hohen Niveau ein. Ein weiterer<br />
Zuwachs von etwa 225 bewerteten<br />
Kühen, garantiert auch einen Zuwachs im<br />
Umsatz im BLQ - Programm. Desweitern ist<br />
auch hier eine <strong>de</strong>utlich gestiegene Leistung zu<br />
verzeichnen. Dies ist auch erfor<strong>de</strong>rlich, um die<br />
weitere Nachfrage <strong>de</strong>s Absatzes im Cactus<br />
–Programm abzusichern. Trotz 20 neu zertifi-<br />
zierter Betriebe war das Angebot immer nur<br />
knapp über <strong>de</strong>r Nachfrage.<br />
In <strong>de</strong>r Viehvermarktung konnte trotz <strong>de</strong>r problematischen<br />
Situation <strong>de</strong>r TVA Frage, erstmals<br />
seit <strong>de</strong>m Neustart im Jahre 2004 ein positives<br />
finanzielles Resultat erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n.<br />
Durch Umsatzsteigerungen zwischen 5<br />
und 20 % in <strong>de</strong>n einzelnen Bereichen sowie<br />
eine gute Zusammenarbeit aller Akteuren in<br />
dieser Abteilung, wur<strong>de</strong> dieses Resultat erreicht.<br />
Die Übernahme <strong>de</strong>r kommerziellen<br />
Aktivitäten <strong>de</strong>r Viehverwertungszentrale trägt<br />
sicherlich heute seine Früchte.<br />
Auch wenn es nicht unbedingt Ziel einer<br />
genossenschaftlichen Viehvermarktung ist,<br />
einen maximalen Gewinn zu erwirtschaften, so<br />
muss doch ein positives Resultat vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein, um optimal arbeiten zu können und<br />
anstehen<strong>de</strong> Investitionen zu realisieren.<br />
Die Beratungsabteilung ist sicherlich die Abteilung,<br />
die am meisten unter <strong>de</strong>r personellen<br />
Unterbesetzung in <strong>de</strong>r Informatik, bedingt<br />
durch Mitarbeiterkündigung, gelitten hat.<br />
Etliche Programme und Auswertungen konnten<br />
nicht so weiter getrieben wer<strong>de</strong>n wie es<br />
eigentlich geplant war. Dies führte sicherlich zu<br />
gewissen Unzufrie<strong>de</strong>nheiten bei einigen<br />
Mitarbeitern.<br />
Die CONVIS-Beratungsabteilung stellt sich<br />
immer mehr als zentrale Anlaufstelle für<br />
Nachhaltigkeitsfragen heraus. Die seit mehr<br />
als 15 Jahren investierte Arbeit und Kapital<br />
bringen nun langsam Früchte. Neben <strong>de</strong>n<br />
Cactus Betrieben, bei <strong>de</strong>nen schon seit längerem<br />
ein Monitoring <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit <strong>de</strong>s einzelnen<br />
Betriebes erstellt wird, wird nun auch<br />
für die „fair Mëllech“-Betriebe <strong>de</strong>r Fluss an<br />
Nährstoffen und Energie dokumentiert. Seit<br />
einiger Zeit besteht auch intensiver Kontakt<br />
zum Umweltministerium, um die Erfahrung <strong>de</strong>r<br />
CONVIS - Abteilung in <strong>de</strong>n nationalen Nachhaltigkeitsplan<br />
einfließen zu lassen. Lei<strong>de</strong>r<br />
konnte bis jetzt aber noch kein konkretes<br />
Programm o<strong>de</strong>r Projekt ausgearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Schweineabteilung bleibt aber nach wie<br />
vor das Sorgenkind von CONVIS. Trotz sehr<br />
guter biologischer Resultate auf <strong>de</strong>m<br />
Kuelbecherhaff und sehr viel Engagement aller<br />
Mitarbeiter dieser Abteilung, scheint es zurzeit<br />
sehr schwer zu wer<strong>de</strong>n, aus eigenen Mitteln<br />
ein positives Resultat zu erwirtschaften. Nach<br />
langen und zähen Verhandlungen mit Pen-<br />
2 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
ArLan wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong> Kontrakt aufgelöst<br />
und durch einen neuen ersetzt. Ab jetzt ist<br />
es möglich auch Jungsauen nach Deutschland<br />
zu verkaufen, was im vorhergehen<strong>de</strong>n<br />
Kontrakt ausgeschlossen war. Hier scheint<br />
sich ein Markt zu entwickeln, in <strong>de</strong>m die erzielten<br />
Preise <strong>de</strong>utlich höher sein könnten als in<br />
<strong>de</strong>n letzten Jahren.<br />
In Luxemburg wird sich auch <strong>de</strong>r Strukturwan<strong>de</strong>l<br />
in <strong>de</strong>n Schweinezuchtbetrieben fortsetzen.<br />
Neue, verschärfte Haltungsbedingungen<br />
wer<strong>de</strong>n dazu führen, dass noch viele kleine<br />
Erzeuger die Produktion einstellen wer<strong>de</strong>n.<br />
Mastbetriebe verlangen immer mehr große<br />
einheitliche Ferkelgruppen mit hohem sanitärem<br />
Status. Deshalb wird ein Teil <strong>de</strong>r<br />
Zuchtbetriebe mit riesigen Schritten wachsen,<br />
um die notwendigen einheitlichen Gruppen für<br />
die Eigenmast o<strong>de</strong>r Mastbetriebe zu produzieren.<br />
Die Rolle <strong>de</strong>r Genossenschaft als<br />
Vermittler und Kollektor von kleinen Einheiten<br />
wird dadurch immer weniger gebraucht, und<br />
gestaltet sich dadurch für die verbleiben<strong>de</strong>n<br />
Mengen finanziell immer schwieriger.<br />
Die CONVIS-Verantwortlichen sind sich<br />
bewusst, dass sich in <strong>de</strong>n nächsten Jahren die<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Tierhalter an die Genossenschaft<br />
in vielen Punkten än<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n,<br />
und sind bereit diese Herausfor<strong>de</strong>rungen im<br />
Dienst und im Sinne aller Mitglie<strong>de</strong>r anzunehmen.<br />
EINLADUNG<br />
Ettelbruck, im März <strong>2011</strong><br />
Louis Boonen<br />
Jahresversammlungen <strong>de</strong>r Abteilungen<br />
SCHWEINE Mittwoch, <strong>de</strong>n 9. März <strong>2011</strong><br />
MILCHRINDER Donnerstag, <strong>de</strong>n 10. März <strong>2011</strong><br />
FLEISCHRINDER Dienstag, <strong>de</strong>n 15. März <strong>2011</strong><br />
Die Versammlungen fin<strong>de</strong>n bei CONVIS in Ettelbruck um 20 15 Uhr statt.<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 3
Titelbild 1/<strong>2011</strong> - 28. Jahrgang<br />
Junior Wintershow <strong>2011</strong><br />
Foto: Annick Scholtus<br />
Impressum<br />
<strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong><br />
die Luxemburger Zeitschrift für Tierzucht<br />
und Beratung<br />
Herausgeber:<br />
4, zone artisanale & commerciale<br />
L-9085 Ettelbruck<br />
Tel.: 26 81 20-0<br />
Fax: 26 81 20-12<br />
e-mail: <strong>ziichter</strong>@convis.lu<br />
internet: www.convis.lu<br />
Präsi<strong>de</strong>nt: Louis BOONEN<br />
Abteilungs-Präsi<strong>de</strong>nten:<br />
Clau<strong>de</strong> THEIN (MRZ)<br />
Lol SCHINTGEN (FRZ)<br />
Guy SCHMIT (SZ)<br />
Direktor: Christoph PEIFER-WEIHS<br />
Schriftleitung: Charles DELVAUX<br />
Script & Lay-Out:<br />
Mireille SCHMITZ<br />
Fotos: CONVIS, KeLeKi, Scholtus, u.a.<br />
Satz: CONVIS mit QuarkXPress 4.1,<br />
auf Dell Optiplex<br />
Druck: IMPRIMERIE FR. FABER, Mersch<br />
Bezugspreis: 2,50 EUR/Ausgabe<br />
Erscheinungsweise: fünfmal jährlich<br />
Auflage: 2.500 Stück<br />
Anzeigenannahme:<br />
CONVIS soc.coop.<br />
Tel.: +352 26 81 20-0<br />
e-mail: <strong>ziichter</strong>@convis.lu<br />
Anzeigentarife auf Anfrage<br />
Alle Rechte <strong>de</strong>r Verbreitung, auch durch Film, Funk und<br />
Fernsehen, fotomechanischer Wie<strong>de</strong>rgabe, Tonträger<br />
je<strong>de</strong>r Art, auszugsweiser Nachdruck<br />
o<strong>de</strong>r Einspeicherung und Rückgewinnung<br />
in Datenverarbeitungsanlagen<br />
aller Art, sind vorbehalten.<br />
Fotokopien für <strong>de</strong>n persönlichen und<br />
sonstigen eigenen Gebrauch dürfen<br />
nur von einzelnen Beiträgen als<br />
Einzelkopien hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
INHALT<br />
1 EDITORIAL<br />
CONVIS<br />
5 MRZ: Vielseitiger Präsi<strong>de</strong>nt<br />
9 CONVIS-Intern<br />
11<br />
MILCHRINDER<br />
22. Junior Wintershow <strong>2011</strong><br />
18 Milchrin<strong>de</strong>r special - Kuhkomfort<br />
29 Lebenstagsleistungen<br />
33 Neue 100.000kg Kühe in Luxemburg<br />
35 Prädikat Zuchtelite <strong>2011</strong><br />
36 Die höchsten Exterieur-Einstufungen<br />
37 Top-25-Her<strong>de</strong>n für Exterieur<br />
38 Vorsprung durch Information<br />
39 RZG-Topliste<br />
41 Aktuelles Bullenangebot<br />
45 Neue Jungbullen<br />
47<br />
FLEISCHRINDER<br />
25. Limousin-Jungvieh-Ausstellung<br />
53 20 Jahre FRLKP<br />
57 Qualitätsrindfleischlabel<br />
58<br />
TIERGESUNDHEIT<br />
Blauzugenkrankheit aktuell<br />
58 BVD: Die 2. Phase<br />
62<br />
GRÜNLAND UND FUTTERBAU<br />
Wie wichtig sind Phosphor und Kalium?<br />
64 Grünland nach <strong>de</strong>m Winter<br />
LANDWIRTSCHAFT UND UMWELT<br />
67 Einfluss <strong>de</strong>r Biogas-Technologie auf die Energiebilanz<br />
70<br />
INLAND<br />
Fairness fir ze drénken<br />
73 Generalversammlung <strong>de</strong>r Luxemburger Schäfergenossenschaft<br />
74 Generalversammlung <strong>de</strong>s Lëtzebuerger Schoofzuchtverband<br />
76<br />
AUSLAND<br />
DHV-Elite-Auktion 2010<br />
77 Swiss Mountain High Sale<br />
78 Hessenszukunft <strong>2011</strong><br />
80 TERMINE<br />
4 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Clau<strong>de</strong> Thein<br />
Vielseitiger Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r<br />
Milchrin<strong>de</strong>rabteilung<br />
Ulrike Müller<br />
Clau<strong>de</strong> Thein ist Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Milchrin<strong>de</strong>rabteilung<br />
von CONVIS. Damit<br />
alle Mitglie<strong>de</strong>r einen Eindruck davon<br />
bekommen, wer sie im Verwaltungsrat<br />
vertritt, hier ein kleiner Überblick.<br />
Der Familienmensch Clau<strong>de</strong> Thein<br />
ist 38 Jahre alt und Vater zweier<br />
begeisterter Junglandwirte. Sein landwirtschaftliches<br />
Unternehmen zeigt,<br />
wie die meisten Betriebe in Luxemburg,<br />
eine lange Traditionsgeschichte<br />
auf. Seit etlichen Generationen han<strong>de</strong>lt<br />
es sich bei <strong>de</strong>r Familie Thein aus<br />
Goeblange um eine Landwirtsfamilie.<br />
Den Sprung von einem kleinen<br />
Milchviehbetrieb in beengter Ortslage<br />
zu einem landwirtschaftlichen Unternehmen<br />
mit vielen Standbeinen,<br />
schaffte <strong>de</strong>r Betrieb jedoch erst unter<br />
Clau<strong>de</strong>s Eltern und später dann unter<br />
ihm selbst.<br />
Betrieb Thein & Elsen,<br />
Goeblange<br />
Der Ursprung <strong>de</strong>s heutigen Unternehmens<br />
lässt sich auf das Jahr 1972<br />
zurückführen, als <strong>de</strong>r Vater von<br />
Clau<strong>de</strong> einen Teil <strong>de</strong>s traditionsreichen<br />
Betriebes aussie<strong>de</strong>lte. Wegen<br />
<strong>de</strong>r begrenzten Ortslage entschloss<br />
Herr Thein sich, die für <strong>de</strong>n immer<br />
größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Betrieb notwendigen<br />
Fahrsilos auf die an<strong>de</strong>re Talseite<br />
– damals außerhalb <strong>de</strong>s Dorfes – zu<br />
erbauen. Inzwischen steht dort neben<br />
Stall, Hallen und Futterlager auch das<br />
Wohnhaus. Doch eines nach <strong>de</strong>m<br />
an<strong>de</strong>ren.<br />
1990 been<strong>de</strong>te Clau<strong>de</strong> seine<br />
Ausbildung an <strong>de</strong>r Ackerbauschule. Er<br />
stieg zuhause im Familienbetrieb ein<br />
und schloss einen Bewirtschaftungsvertrag<br />
mit seinen Eltern. Im selben<br />
Jahr sie<strong>de</strong>lte er <strong>de</strong>n kompletten Hof<br />
auf die an<strong>de</strong>re Talseite um und baute<br />
neben <strong>de</strong>n bereits bestehen<strong>de</strong>n<br />
Fahrsilos einen Kuhstall und eine<br />
erste Halle. 1994 folgte dann das<br />
Wohnhaus für ihn und seine Familie,<br />
2003 zwei weitere Hallen zum Lagern<br />
von Getrei<strong>de</strong> und zum Unterstellen<br />
von Maschinen.<br />
Da die Milchquote En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 90er<br />
Jahre zu teuer war, um eine Erweiterung<br />
<strong>de</strong>r Milchproduktion in Betracht<br />
zu ziehen, investierte Clau<strong>de</strong> 1999<br />
zu<strong>de</strong>m in einen Bullenstall. In diesem<br />
hielt er Limousin-Cactus-Bullen, die<br />
als Fresser zugekauft wur<strong>de</strong>n.<br />
Mit <strong>de</strong>m BSE-bedingten Preisverfall,<br />
stieg die Familie 2003 jedoch wie<strong>de</strong>r<br />
aus <strong>de</strong>r Bullenmast aus und nutzt seither<br />
<strong>de</strong>n direkt neben <strong>de</strong>m Kuhstall<br />
gelegenen Stall für Rin<strong>de</strong>r und trockenstehen<strong>de</strong><br />
Kühe.<br />
Folglich wen<strong>de</strong>te sich Clau<strong>de</strong> voll und<br />
ganz seiner Lei<strong>de</strong>nschaft zu: <strong>de</strong>r<br />
Milchviehzucht. Schon immer versuchte<br />
er, die Genetik seiner Her<strong>de</strong> so<br />
zu verbessern, dass das „Kühehalten“<br />
für <strong>de</strong>n Landwirt einfach von statten<br />
geht. Er ist <strong>de</strong>r Ansicht, dass die Arbeit<br />
<strong>de</strong>s Bauern nicht darin besteht, <strong>de</strong>n<br />
ganzen Tag über die Kühe mit irgend-<br />
welchen Pülverchen zu versorgen, um<br />
ausreichend Milch zu melken.<br />
Vielmehr sollte <strong>de</strong>r Landwirt versuchen,<br />
seine Milchleistung sowohl über<br />
die Grundfutteraufnahme, als auch<br />
über die Genetik seiner Her<strong>de</strong> zu steigern.<br />
Seinem Zuchtziel von schaufähigen<br />
Laufstallkühen hatte Clau<strong>de</strong> auch<br />
schon ein ganzes Stück entgegengearbeitet,<br />
als sein Betrieb 1999 einen<br />
herben Rückschlag erlitt. Der genetisch<br />
inzwischen sehr hoch stehen<strong>de</strong><br />
Milchkuhbestand musste wegen eines<br />
Leukose Einbruchs komplett gekeult<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Doch auch dieses vernichten<strong>de</strong> Urteil<br />
setzte <strong>de</strong>m Streben und <strong>de</strong>m<br />
Enthusiasmus von Clau<strong>de</strong> kein En<strong>de</strong>.<br />
Vielmehr blickte er optimistisch in die<br />
Zukunft und suchte nach einer<br />
Lösung, seine züchterischen<br />
Aktivitäten fortsetzen zu können.<br />
Diese fand sich schließlich in<br />
Ostfriesland, wo ein Züchter seinen<br />
gesamten Bestand aus familiären<br />
Grün<strong>de</strong>n verkaufen wollte. Dieser<br />
suchte einen Käufer, <strong>de</strong>r die Her<strong>de</strong><br />
nicht in einen Großbetrieb integrieren,<br />
son<strong>de</strong>rn für einen Neubeginn nutzen<br />
wür<strong>de</strong>. Zu<strong>de</strong>m hatten die Tiere eine<br />
Spitzengenetik, welche sich teilweise<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 5
is ins Jahr 1920 zurückverfolgen<br />
ließ. Bei<strong>de</strong>s waren Vorraussetzungen,<br />
die für das Vorhaben <strong>de</strong>r Familie<br />
Thein wie geschaffen waren. So<br />
kamen 1999 40 Kühe und 16 Rin<strong>de</strong>r<br />
aus Ostfriesland nach Goeblange.<br />
Auch kam 1999 die Her<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r<br />
Familie Elsen aus Bür<strong>de</strong>n hinzu.<br />
Clau<strong>de</strong>s Schwester heiratete in diesen<br />
Betrieb ein und so kam es, dass<br />
im Rahmen einer Betriebsfusion<br />
Land, Milchquote und Her<strong>de</strong> übernommen<br />
wur<strong>de</strong>n.<br />
Folglich lässt sich <strong>de</strong>r Ursprung fast<br />
aller gegenwärtigen Tiere – etwa 50<br />
Milchkühe und 100 Rin<strong>de</strong>r – auf die<br />
bei<strong>de</strong>n Her<strong>de</strong>n aus Bür<strong>de</strong>n und<br />
Ostfriesland zurückführen. Lediglich<br />
einige Kühe wur<strong>de</strong>n im Laufe <strong>de</strong>r<br />
Jahre hinzu gekauft, um die Genetik<br />
<strong>de</strong>s HTH-Stammes gezielt zu verbessern.<br />
Dies geschah sicherlich mit großem<br />
Erfolg, was sich an <strong>de</strong>n<br />
Resultaten zahlreicher Schauteilnahmen<br />
wi<strong>de</strong>rspiegelt. Auch die Verkaufszahlen<br />
von Färsen und Jungbullen<br />
lassen auf eine erwünschte<br />
Genetik schließen.<br />
Clau<strong>de</strong> vertritt heute die Meinung,<br />
dass <strong>de</strong>r von vielen propagierte Trend<br />
zu 150 o<strong>de</strong>r mehr Kühen zumin<strong>de</strong>st<br />
aktuell nichts für ihn ist. Erst wenn<br />
seine bei<strong>de</strong>n Söhne älter sind und<br />
weiterhin Interesse an <strong>de</strong>r Landwirt-<br />
schaft zeigen, kann er sich Investitionen<br />
in eine Erweiterung <strong>de</strong>r Milchproduktion<br />
vorstellen.<br />
Aus diesem Grund gingen auch alle<br />
Investitionen, die Clau<strong>de</strong> seit 1999<br />
vorgenommen hat, nicht in Richtung<br />
Her<strong>de</strong>nerweiterung son<strong>de</strong>rn in<br />
Richtung Kuhkomfort:<br />
- Gestaltung eines Laufhofs, <strong>de</strong>r<br />
ganzjährig von <strong>de</strong>n Kühen frei<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
- „Umdrehen“ <strong>de</strong>s Melkstands: Die<br />
Kühe laufen von außen nach innen<br />
durch <strong>de</strong>n Melkstand, so dass <strong>de</strong>r<br />
Laufhof als Wartebereich fungiert<br />
und die Tiere gera<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n<br />
Melkstand gehen können, ohne<br />
scharfe Kurven bewältigen zu<br />
müssen. Ein weiterer Vorteil <strong>de</strong>r<br />
Drehung: die Kühe können sich<br />
während <strong>de</strong>s Wartens nicht wie<strong>de</strong>r<br />
in die Liegeboxen legen.<br />
- Umbau <strong>de</strong>r Liegeboxen zu Tiefboxen<br />
mit Kalk-Stroh-Einstreu.<br />
Folglich wirtschaftet Clau<strong>de</strong> sehr zufrie<strong>de</strong>n<br />
und mit geringem Zeitaufwand<br />
in seinem über 20 Jahre alten Stall.<br />
Dies ist sicherlich von großem Vorteil,<br />
<strong>de</strong>nn er braucht auch noch Zeit und<br />
Kraft für all das, was sein vielfältiger<br />
Betrieb sonst noch von ihm for<strong>de</strong>rt.<br />
Nicht bloß, dass <strong>de</strong>r Betrieb komplett<br />
eigenmechanisiert ist, und seine<br />
Maschinen überbetrieblich im Lohn<br />
einsetzt, auch gibt das Unternehmen<br />
mittlerweile einige weitere Einnahmequellen<br />
her.<br />
Erlebniswelt Bauernhof<br />
Ein weiteres Standbein <strong>de</strong>r Familie<br />
Thein ist die Öffnung <strong>de</strong>s Hofes für<br />
Schulklassen. Sie sind im Programm<br />
<strong>de</strong>r APFAPL a.s.b.l. (Association pour<br />
la promotion <strong>de</strong>s fermes d’accueil et<br />
pédagogiques au Grand-Duché <strong>de</strong><br />
Luxembourg) als „Landwirtschaftleche<br />
Schoulbetrib“ anerkannt. Auch das<br />
Projekt „Lernen auf <strong>de</strong>m Bauerhof“<br />
<strong>de</strong>r Molkerei MUH wird von Familie<br />
Thein unterstützt. Dieses Engagement<br />
stammt aus <strong>de</strong>r Überzeugung,<br />
dass „Kin<strong>de</strong>r wissen müssen, woher<br />
die Milch kommt“. Wenn man ihnen<br />
die Möglichkeit bietet, das einmal zu<br />
be-“greifen“ fällt es ihnen leichter, dies<br />
zu verstehen und zu behalten. Doch<br />
nicht nur Kin<strong>de</strong>rgruppen wer<strong>de</strong>n auf<br />
<strong>de</strong>m Theinschen Hof empfangen,<br />
auch jüngere und ältere Erwachsene<br />
sind herzlich willkommen. Dies ist laut<br />
Clau<strong>de</strong> ein Stück Öffentlichkeitsarbeit,<br />
welches Transparenz schafft und <strong>de</strong>r<br />
Bevölkerung die mo<strong>de</strong>rne Landwirtschaft<br />
näher bringt. Für <strong>2011</strong> plant<br />
Clau<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Bau zwei weiterer Hallen<br />
sowie eines Aufenthaltsraums mit<br />
Küche und Toiletten für die Mitarbeiter.<br />
6 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Dieser kann dann auch für <strong>de</strong>n<br />
Empfang <strong>de</strong>r Besuchergruppen genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Es besteht die I<strong>de</strong>e,<br />
Schulklassen nicht nur einmalig als<br />
Event, son<strong>de</strong>rn auch regelmäßig auf<br />
<strong>de</strong>n Hof zu holen, um ihnen die landwirtschaftlichen<br />
Arbeiten im Jahresverlauf<br />
näher zu bringen.<br />
Gieweler Holzknacker s.c.<br />
Mit <strong>de</strong>r Aussiedlung <strong>de</strong>s Stalls im<br />
Jahre 1999, ergab sich für die Familie<br />
Thein die Frage, was aus <strong>de</strong>r alten<br />
Betriebsstelle im Ort wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Sofort war klar, dass an einen Verkauf<br />
nicht zu <strong>de</strong>nken war. Die von Generationen<br />
aufgebauten und bewohnten<br />
Gebäu<strong>de</strong> konnte und wollte die Familie<br />
nicht verkaufen. So wur<strong>de</strong> lediglich<br />
<strong>de</strong>r alte Stall abgerissen und anstelle<br />
<strong>de</strong>ssen ein Wohnhaus mit Mietswohnungen<br />
errichtet. Durch die geringe<br />
Entfernung zu Luxemburg-Stadt, han<strong>de</strong>lt<br />
es sich hierbei um attraktive<br />
Wohnmöglichkeiten.<br />
Während <strong>de</strong>r Planung <strong>de</strong>s Neubaus,<br />
entstand <strong>de</strong>r Wunsch, das zukünftige<br />
Wohnhaus mit nachwachsen<strong>de</strong>n<br />
Rohstoffen zu heizen. Diese I<strong>de</strong>e motivierte<br />
Clau<strong>de</strong> in einen neuen Arbeitsbereich<br />
einzusteigen. 2006 kaufte er<br />
<strong>de</strong>n ersten Holzhacker und grün<strong>de</strong>te<br />
die Firma „Gieweler Holzknacker“.<br />
Diese Investition zahlte sich aus, <strong>de</strong>nn<br />
innerhalb kürzester Zeit entstand ein<br />
eigenständiger, inzwischen ausgewachsener<br />
Betriebszweig. Allein im<br />
Jahr 2010 wur<strong>de</strong>n über 20.000 m 3<br />
Hackschnitzel produziert und verkauft.<br />
Die gesamte Arbeit aller Geschäftszweige<br />
trägt Clau<strong>de</strong> zusammen mit<br />
drei festangestellten Mitarbeitern, weiteren<br />
Aushilfskräften und/o<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten<br />
und natürlich seiner Familie,<br />
die ihm mit Rat und Tat zur Seite steht.<br />
Dabei bleiben für <strong>de</strong>n Betriebsleiter<br />
neben <strong>de</strong>m Melken vor allem die<br />
Planung <strong>de</strong>s Arbeitsverlaufs und die<br />
Organisation <strong>de</strong>r Arbeitsverteilung.<br />
Hierbei ist seiner Aussage zufolge das<br />
„Betrieb führen“ einfach, solange die<br />
Mitarbeiter mitspielen. Die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
besteht für ihn lediglich darin,<br />
die Mitarbeiter so zu motivieren, dass<br />
sie alle gemeinsam an einem Strang<br />
ziehen.<br />
CONVIS<br />
In <strong>de</strong>r „Grupp Zuucht <strong>de</strong>r Jongbaueren<br />
a Jongwënzer“ war Clau<strong>de</strong><br />
„schon ewig“ dabei. Das war sein<br />
Sprungbrett für einen Posten beim<br />
<strong>Herdbuch</strong> – er war Mitglied in <strong>de</strong>n<br />
Gruppen Cactus und Milchrin<strong>de</strong>r.<br />
Folglich wur<strong>de</strong> er mit <strong>de</strong>r Fusion 2006<br />
in <strong>de</strong>n Abteilungsvorstand Milchrin<strong>de</strong>r<br />
von CONVIS übernommen. Mit <strong>de</strong>n<br />
ersten CONVIS- Wahlen im April 2009<br />
wur<strong>de</strong> er Abteilungspräsi<strong>de</strong>nt. Er ist<br />
mit Leib und Seele dabei und genießt<br />
auch die positive Stimmung im<br />
Verwaltungsrat.<br />
Clau<strong>de</strong> sieht CONVIS als eine unumgängliche<br />
Genossenschaft, die je<strong>de</strong>m<br />
viele tolle Dienstleistungen bietet. So<br />
besteht für Mitglie<strong>de</strong>r die Möglichkeit<br />
alle Notwendigkeiten unter einem<br />
Dach zu fin<strong>de</strong>n – Milchleistungsprüfung,<br />
Viehvermarktung, Düngeplanung<br />
und Bilanzen, Anpaarungsplanung,<br />
usw. – und sich folglich die für <strong>de</strong>n<br />
eigenen Betrieb wichtigen und interessanten<br />
Dienstleistungen auszusuchen.<br />
Hierbei schätzt Clau<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n<br />
CONVIS- Beratern beson<strong>de</strong>rs, dass<br />
sie ihm nicht eine vorgefertigte<br />
Meinung vorlegen, son<strong>de</strong>rn seine<br />
Gedanken und Überlegungen mit in<br />
die Beratung integrieren.<br />
Mit <strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r Abteilung Milchrin<strong>de</strong>r<br />
ist Clau<strong>de</strong> sehr zufrie<strong>de</strong>n und<br />
wünscht sich, dass vor allem gezielt<br />
am Export <strong>de</strong>r Färsen, wie z.B. nach<br />
Italien und Spanien weitergearbeitet<br />
wird. Seiner Ansicht nach ist <strong>de</strong>r Färsenverkauf<br />
eine sehr wertvolle Einnahmequelle,<br />
die je<strong>de</strong>r Betrieb haben<br />
sollte. Eine <strong>de</strong>r Aufgaben von CON-<br />
VIS besteht folglich darin, diese lohnen<strong>de</strong><br />
Quelle für die Mitglie<strong>de</strong>r zu<br />
erhalten und auszubauen.<br />
Für <strong>de</strong>n Kuelbecherhaff hofft Clau<strong>de</strong><br />
Thein, dass <strong>2011</strong> zusammen mit <strong>de</strong>m<br />
Luxemburger Staat, eine tragfähige<br />
Lösung gefun<strong>de</strong>n wird.<br />
Abschließend wünscht Clau<strong>de</strong> allen<br />
Mitglie<strong>de</strong>rn und Mitarbeitern <strong>de</strong>r Genossenschaft<br />
CONVIS viel Freu<strong>de</strong> an<br />
<strong>de</strong>r Arbeit, was sicherlich zum Wohle<br />
und zur Zufrie<strong>de</strong>nheit aller Beteiligten<br />
beitragen wird.<br />
�<br />
CONVIS<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 7
8 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Mitarbeiterehrungen bei CONVIS<br />
CONVIS<br />
Seit <strong>de</strong>r Gründung von CONVIS wur<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r Mitarbeiterversammlung am 28.01.<strong>2011</strong><br />
zum ersten Mal langjährige Mitarbeiter für ihre Leistungen geehrt. Hier wollen wir die verdienstvollen<br />
Mitarbeiter veröffentlichen. Mitarbeiter mit Betriebszugehörigkeiten von 15, 25, 35 Jahren<br />
bekamen ein Geschenk. An<strong>de</strong>re langjährige Zugehörigkeiten wur<strong>de</strong>n namentlich genannt.<br />
VVillllmoolss mmeerci!!<br />
Betriebszugehörigkeit von zehn<br />
bis 14 Jahren:<br />
Albers-Turmes Nadine, André<br />
Véronique, Antony Gottfried,<br />
Clesen Martine, Die<strong>de</strong>rrich Gilbert,<br />
Dusseldorf Tom, Gantenbein<br />
Ginette, Grengs Arno, Lioy Rocco,<br />
Ostermann Benedikt, Pletschette<br />
Carlo, Pommet Blaise, Schleich<br />
Patrice, Sliepen Ronny, Wey<strong>de</strong>rt<br />
Carole.<br />
Betriebszugehörigkeit von 15<br />
bis 25 Jahren:<br />
Bettendorf Marc, Braun Armand,<br />
Fe<strong>de</strong>rspiel Patrick, Ernst Gerry,<br />
Gengler Eliane, Groot Alex,<br />
Hennequin François, Kneip Nico,<br />
Rosier Steve, Schintgen Guy,<br />
Schmit Marco, Schmitz Mireille,<br />
Thilgen Fränk, Viersch Dorothea.<br />
Betriebszugehörigkeit von über 25 Jahren:<br />
Delvaux Charel, Erpelding Guy, Sietzen Gilbert, Wey<strong>de</strong>rt Marco.<br />
Betriebszugehörigkeit von über 30 Jahren:<br />
Feidt Jules, Stammet Jean, Stoll Jean.<br />
Abschließend wur<strong>de</strong> drei Pensionären für ihre langjährige Leistung für CONVIS gedankt:<br />
Bisenius Pierre, Brisbois Jos, Pignolo Jos.<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 9
22. Junior Wintershow am Freitag, <strong>de</strong>m 11. Februar<br />
Vielversprechen<strong>de</strong>r Auftakt<br />
in die Schausaison <strong>2011</strong><br />
Holsthein Lara - strahlen<strong>de</strong> Super Championne<br />
Armand Braun<br />
Auch die diesjährige Auflage <strong>de</strong>r<br />
Junior Wintershow am 11. Februar,<br />
welche zum 2ten Male abends stattfand,<br />
war ein voller Erfolg. Aus 15<br />
Zuchtbetrieben stammten die 62 aufgetriebenen<br />
Rin<strong>de</strong>r und Jungkühe.<br />
Die CONVIS-Halle war bereits am frühen<br />
Abend randvoll mit begeisterten<br />
Zuschauern gefüllt. Viele Züchterkollegen<br />
aus <strong>de</strong>n nahen Grenzregionen<br />
waren ebenfalls unserer Einladung<br />
zur Schau gefolgt. Der diesjährige<br />
Preisrichter Cord Hormann, ein<br />
noch recht junger Zuchtexperte aus<br />
Warmsen in Nie<strong>de</strong>rsachsen (D) leistete<br />
eine sehr souveräne Richtarbeit<br />
und wusste diese mit einem professionellen<br />
Kommentar zu umschreiben.<br />
Wie je<strong>de</strong>s Jahr machten die Jungrin<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n Auftakt <strong>de</strong>r Schau.<br />
Bei <strong>de</strong>n Jüngsten waren die Stump-<br />
Tochter HBL Sammy-jo von Carlo<br />
Bosseler aus Limpach und die<br />
Xacobeo-Tochter TSH Chanel aus <strong>de</strong>r<br />
Siegerfärse vom Sommer 2010 Ova<br />
Cristal, die im Besitz <strong>de</strong>s Züchtersyndikates<br />
Three Star Holsteins ist, auf<br />
<strong>de</strong>n ersten Rängen. Wie die bei<strong>de</strong>n<br />
Erstplatzierten waren es allesamt sehr<br />
vielversprechen<strong>de</strong> Rin<strong>de</strong>r in dieser<br />
uniformen Klasse. HBL Sammy-jo<br />
wirkte in dieser Klasse überlegen mit<br />
ihrem Milchausdruck und <strong>de</strong>n fantastischen<br />
Fundamenten und setzte sich<br />
am En<strong>de</strong> als Siegerin <strong>de</strong>r Jungrin<strong>de</strong>r<br />
durch und das vor ihrer Klassengefährtin<br />
TSH Chanel. Bei <strong>de</strong>n älteren<br />
Rin<strong>de</strong>rn war es einmal mehr <strong>de</strong>r Betrieb<br />
Carlo Bosseler mit <strong>de</strong>r sehr stark<br />
entwickelten Alliance-Tochter HBL<br />
Goldwin-Tochter HTH Lara: 1a Preis, Siegerin <strong>de</strong>r Färsen & Super<br />
Championne <strong>de</strong>r Junior Wintershow <strong>2011</strong><br />
Z.u.B.: Holsthein - Thein & Elsen, Goeblange<br />
Annelie auf Platz eins. Dahinter reihte<br />
sich die etwas feinere Sanchez-Tochter<br />
Vi S Belle von Jean-Paul Flammang<br />
aus Goesdorf ein. Bei<strong>de</strong> hatten<br />
bei <strong>de</strong>r Siegerauswahl das Nachsehen<br />
und mussten <strong>de</strong>n Jüngeren<br />
<strong>de</strong>n Vortritt lassen.<br />
Bei <strong>de</strong>n Färsen waren es insgesamt<br />
28, die in <strong>de</strong>n vier Klassen konkurrierten.<br />
Cord Hormann stellte hier ganz<br />
klar die Jugend mit ihren Qualitäten in<br />
<strong>de</strong>n Eutern und Beinen in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund,<br />
Merkmale die eigentlich bei<br />
einer Juniorshow unumgänglich sind.<br />
In <strong>de</strong>r ersten Klasse belegte die<br />
milchbetonte Bolton-Tochter Ulana<br />
von Josy Bourgmeyer-Johanns aus<br />
Wahlhausen <strong>de</strong>n ersten Platz vor HTH<br />
Unique, einer rahmigen, stark entwickelten,<br />
etwas grobknochigeren<br />
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
Shottle-Tochter aus <strong>de</strong>r Zucht von<br />
Thein & Elsen aus Goeblange. In <strong>de</strong>r<br />
zweiten Klasse führte die sehr feinzellige<br />
Goldwin-Tochter HTH Lara, erneut<br />
aus <strong>de</strong>m Züchterstall von Thein &<br />
Elsen, an. Gleich dahinter platzierte<br />
sich die sehr rahmige Douglas-Tochter<br />
HBL Sally, sie war bereits als<br />
Jungrind mehrmals sehr erfolgreich<br />
platziert. Eine weitere Goldwin-Tochter<br />
belegte einen ersten Rang mit OLX<br />
Dea aus <strong>de</strong>r Zucht von Josy Bourgmeyer-Johanns<br />
aus Wahlhausen und<br />
das vor <strong>de</strong>r kapitalen Talent-Tochter<br />
MLR Mylena von Paul Mathay aus<br />
Michelau, welche sich noch etwas zu<br />
frisch nach <strong>de</strong>m Abkalben präsentierte,<br />
so <strong>de</strong>r Preisrichter in seinem<br />
Kommentar. Bei <strong>de</strong>n älteren Färsen in<br />
<strong>de</strong>r letzten Klasse gab es an <strong>de</strong>r<br />
Spitze ein sehr starkes Trio. Ange-<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 11
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
fangen mit <strong>de</strong>r rundum sehr korrekten Decker-Tochter HTH Irma vor<br />
ihrer Stallgefährtin, <strong>de</strong>r Drake II-Tochter HTH Luisiana. Die bei<strong>de</strong>n<br />
Erstplatzierten aus <strong>de</strong>r Zucht von Thein & Elsen wussten dazu noch<br />
mit exzellenten Eutern zu gefallen. Dahinter platzierte sich dann die<br />
Siegerin vom Sommer, die Goldwin-Tochter Ova Cristal im Besitz von<br />
Three Star Holsteins, sie hatte lei<strong>de</strong>r nicht mehr die Frische, um sich<br />
weiter vorne zu platzieren. Auf ihre nächste Laktation kann man doch<br />
bereits sehr erwartungsvoll hinschauen. In dieser Klasse folgten dann<br />
mittelrahmige Färsen, die mit sehr guten Eutern ausgestattet waren,<br />
wie die Laudan-Tochter Alis von SOMAWE aus Christnach an vierter<br />
Stelle. Bei <strong>de</strong>r Siegerauswahl entschied sich <strong>de</strong>r Preisrichter Cord<br />
Hormann für die sehr jugendliche Goldwin-Tochter HTH Lara zur<br />
Siegerin und das vor ihrer Stallgefährtin HTH Irma: zwei absolute<br />
Hoffnungsträger für die Zukunft aus <strong>de</strong>m Züchterstall Thein & Elsen<br />
aus Goeblange.<br />
Bei <strong>de</strong>n Zweitkalbskühen gab es drei Klassen. In <strong>de</strong>r ersten Klasse<br />
führte die rotbunte Elayo-Tochter MLR Riana von Paul Mathay aus<br />
Flebour, die letztjährige beste Euterkuh. Sie wur<strong>de</strong> gefolgt von <strong>de</strong>r euterstarken<br />
Lucente-Tochter VBW Vrony aus <strong>de</strong>m Züchterstall von<br />
Marc Vaessen-Bastin aus Weiler/Put.. Die rahmige, ganz hell gezeichnete<br />
Jannsen-Tochter OVH Leni von Pascal Vaessen aus Vian<strong>de</strong>n<br />
führte überzeugend in <strong>de</strong>r nächsten Klasse vor <strong>de</strong>r Jumper A-Tochter<br />
VBW Francis von Marc Vaessen-Bastin. Dahinter reihte sich die sehr<br />
rahmige Bolton-Tochter Toblerone von Erny Crochet-Melkert aus<br />
Kleinelcheroth ein. Bei <strong>de</strong>n ältesten Zweitkalbskühen stand die Goldwin-Tochter<br />
OVH Armine von Pascal Vaessen ganz vorne an und das<br />
obwohl sie am En<strong>de</strong> ihrer Laktation stand. Mit so viel Ausstrahlung<br />
und Temperament war sie in dieser Klasse nur schwer zu schlagen<br />
und ihre Halbschwester AMH Pophelie aus <strong>de</strong>r Zucht von Jean-Paul<br />
Flammang aus Goesdorf musste mit <strong>de</strong>m zweiten Platz vorlieb nehmen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Siegerauswahl sollte OVH Armine dann doch ihren<br />
Meister fin<strong>de</strong>n und musste ihrer Stallgenossin <strong>de</strong>r Jannsen-Tochter<br />
OVH Leni <strong>de</strong>n Siegertitel überlassen, mit <strong>de</strong>utlich mehr Körpertiefe<br />
und Festigkeit in <strong>de</strong>r Oberlinie war sie an diesem Abend einfach überlegen.<br />
Insgesamt sechs Zuchtbetriebe stellten eine Züchtersammlung von<br />
drei eigen gezüchteten Kühen vor. Ein sehr spannen<strong>de</strong>r Wettbewerb,<br />
bei <strong>de</strong>m zum einen die Uniformität <strong>de</strong>r Sammlung und zum an<strong>de</strong>ren<br />
aber auch die Qualität <strong>de</strong>r Einzelkühe entschei<strong>de</strong>nd ist. Ein sehr<br />
beeindrucken<strong>de</strong>s Bild stellten die sechs Züchtersammlungen <strong>de</strong>n vielen<br />
Zuschauern an diesem Abend und mit sehr viel Beifall gab <strong>de</strong>r<br />
Preisrichter sein Richturteil bekannt mit <strong>de</strong>n drei vorne platzierten<br />
Sammlungen. Pascal Vaessen aus Vian<strong>de</strong>n belegte <strong>de</strong>n dritten Rang<br />
mit drei Zweitkalbskühen im Los. An Platz zwei behauptete sich die<br />
einzige rotbunte Sammlung von Paul Mathay aus Flebour ebenfalls<br />
mit sehr starken Zweitkalbskühen. Und dann auf Rang eins und das<br />
bereits zum vierten Male in Folge platzierte sich auch in diesem Jahr<br />
<strong>de</strong>r Zuchtbetrieb Thein & Elsen aus Goeblange mit einer Sammlung<br />
von beeindrucken<strong>de</strong>n Färsen. Sehr spannend wur<strong>de</strong> es dann ein letztes<br />
Mal bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Super Championne <strong>2011</strong>. Cord Hormann<br />
entschied sich auch hier für die Färse mit Entwicklungpotential und<br />
seine Wahl fiel damit ganz klar auf die Goldwin-Tochter HTH Lara aus<br />
<strong>de</strong>m Zuchtbetrieb Thein & Elsen.<br />
Die sehr positive Atmosphäre <strong>de</strong>r diesjährigen Junior Wintershow zog<br />
sich noch bis spät in die Nacht. Ein großes Dankeschön gilt allen<br />
Sponsoren <strong>de</strong>r diesjährigen Schau. Den engagierten Züchtern muss<br />
man ein großes Lob aussprechen für die vorgestellte Qualität an<br />
Zuchtrin<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>n damit verbun<strong>de</strong>nen sehr wertvollen Beitrag zur<br />
Züchtung <strong>de</strong>r Holsteinrasse in Luxemburg.<br />
1. Preis Züchtersammlungen:<br />
Holsthein - Thein & Elsen, Goeblange<br />
2. Preis Züchtersammlungen:<br />
MAT-LUX-RED - Paul Mathay, Flebour<br />
3. Preis Züchtersammlungen:<br />
Oranias-Vaessen-Holstein - Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
12 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Prämierung Name Vater Muttersvater Besitzer<br />
KLASSE 1<br />
Prämierungsergebnisse Junior Wintershow <strong>2011</strong><br />
JUNGRINDER<br />
1 HBL Sammy-jo Stump Ramos Holstein Bosseler Limpach - - Carlo Bosseler, Limpach<br />
2 TSH Chanel Xacobeo Goldwin Three Star Star Holsteins-C.Bosseler,Limpach; T.Loutsch,Limpach & & L.Scholtus,Redange<br />
3 TSH Crissy Lou Goldwin Three Star Star Holsteins-C.Bosseler,Limpach; T.Loutsch,Limpach & & L.Scholtus, Redange<br />
4 Promesse Shottle Talent Three Star Star Holsteins-C.Bosseler,Limpach; T.Loutsch,Limpach & & L.Scholtus, Redange<br />
5 MLR Miranda Debonair Avanti Paul Mathay, Flebour<br />
6 AMH Petina Alexan<strong>de</strong>r Leif Antimonium Holstein – – Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
7 Irmgard Captain Rembrandt Michel Neser, Hamiville<br />
8 THI Hera Man-O-Man Fortune Edmond Fisch, Ersange<br />
KLASSE 2<br />
1 HBL Annelie Alliance Rhythm Holstein Bosseler Limpach - - Carlo Bosseler, Limpach<br />
2 Vi Vi S S Belle Sanchez Classic Antimonium Holstein – Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
3 HSK Antonia Dun<strong>de</strong>e Leduc Three Star Holsteins-C.Bosseler,Limpach; Holsteins-C.Bosseler,Limpach; T.Loutsch,Limpach T.Loutsch,Limpach & L.Scholtus,Redange<br />
L.Scholtus,Redange<br />
4 HTH Cady Storm Stardust Holsthein - - Thein & Elsen, Goeblange<br />
5 Alistelle Listel Talent Somawe, Christnach<br />
6 Regina Tatra Pomodoro Michel Neser, Hamiville<br />
7 TSH Cassy Scooby Duu Duplex Three Star Holsteins-C.Bosseler,Limpach; Holsteins-C.Bosseler,Limpach; T.Loutsch,Limpach T.Loutsch,Limpach & L.Scholtus,Redange<br />
L.Scholtus,Redange<br />
KLASSE 3<br />
FÄRSEN<br />
1 Ulana Bolton September O.LuxView - Josy Bourgmeyer-Johanns, Wahlhausen<br />
2E HTH Unique Champion Lonard Holsthein - Thein & Elsen, Goeblange<br />
3 AMH Annika Mr.Burns Lightning Antimonium Holstein - Jean Paul Flammang, Goesdorf<br />
4 OVH Hannita T James Fieldhouse Oranias-Vaessen Holstein - Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
5 VBW Amber Jannsen Starlea<strong>de</strong>r Holstein Weiler - Marc Vaessen-Bastin, Weiler/Putscheid<br />
6 Emilie Captain Zinfan<strong>de</strong>l Erny Crochet-Melkert, Kleinelcheroth<br />
7 Paris Shottle Wa<strong>de</strong> André & René Laugs, Kalkesbach<br />
KLASSE 4<br />
1E HTH Lara Goldwin Esquimau Holsthein - Thein & Elsen, Goeblange<br />
2 HBL Sally Douglas Permission Holstein Bosseler Limpach - Carlo Bosseler, Limpach<br />
3 Formosa Baxter 2 Goldwin Clau<strong>de</strong> Vaessen, Fischbach<br />
4 HBL Annegret Rocko Rhythm Holstein Bosseler Limpach - Carlo Bosseler, Limpach<br />
5 HTH Lena Goldwin Esquimau Holsthein - Thein & Elsen, Goeblange<br />
6 Diba Laudabilis Champion André & René Laugs, Kalkesbach<br />
7 Isabella Talent Morty Michel Neser, Hamiville<br />
KLASSE 5<br />
1E OLX Dea Goldwin Mr.Sam O.LuxView - Josy Bourgmeyer-Johanns, Wahlhausen<br />
2 MLR Mylena Talent Lightning MAT-LUX-RED - Paul Mathay, Flebour<br />
3 HTH Cimolla Goldwin Laudan Holsthein - Thein & Elsen, Goeblange<br />
4 HBL Olympia Luka A Erny Holstein Bosseler Limpach - Carlo Bosseler, Limpach<br />
5 Anja Lucente Shaker O.LuxView - Josy Bourgmeyer-Johanns, Wahlhausen<br />
6 OLX Nonja Gibor Champion O.LuxView - Josy Bourgmeyer-Johanns, Wahlhausen<br />
7 Rania Talent Luke Michel Neser, Hamiville<br />
KLASSE 6<br />
1E HTH Irma Decker September Holsthein - Thein & Elsen, Goeblange<br />
2 HTH Lusiana Drake II Esquimau Holsthein - Thein & Elsen, Goeblange<br />
3 Ova Cristal Goldwin Rudolph Three Star Holsteins-C.Bosseler, Limpach;T.Loutsch, Limpach & L.Scholtus, Redange<br />
4 Alis Laudan Andy B Somawe, Christnach<br />
5 Evi Leif Ricardo Somawe, Christnach<br />
6 Lassi Buckeye Lee André & René Laugs, Kalkesbach<br />
7 Alis Talent Rhythm André & René Laugs, Kalkesbach<br />
Stump-Tochter HBL Sammy-jo<br />
1a Preis Rin<strong>de</strong>r & Siegerin Rin<strong>de</strong>r<br />
ZuB: HBL - Carlo Bosseler, Limpach<br />
Xacobeo-Tochter TSH Chanel<br />
1b Preis Rin<strong>de</strong>r &<br />
Reservesiegerin Rin<strong>de</strong>r<br />
ZuB: TSH C. Bosseler, Limpach; T.<br />
Loutsch, Limpach; L. Scholtus, Redange<br />
Alliance-Tochter HBL Annelie<br />
1a Preis Rin<strong>de</strong>r<br />
ZuB: HBL - Carlo Bosseler, Limpach<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 13
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
Sanchez-Tochter Vi S Belle<br />
1b Preis Rin<strong>de</strong>r<br />
B.: AMH - Jean-Paul Flammang,<br />
Goesdorf<br />
Douglas-Tochter HBL Sally<br />
1b Preis Färsen<br />
ZuB: HBL - Carlo Bosseler, Limpach<br />
Decker-Tochter HTH Irma<br />
1a Preis & Reservesiegerin Färsen<br />
ZuB: HTH - Thein & Elsen, Goeblange<br />
Jannsen-Tochter OVH Leni<br />
1a Preis & Siegerin Zweitkalbskühe<br />
ZuB: OVH - Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
Bolton-Tochter Ulana<br />
1a Preis Färsen<br />
B.: OLX - Josy Bourgmeyer-Johanns,<br />
Wahlhausen<br />
Baxter 2-Tochter Formosa<br />
1c Preis Färsen<br />
B: Clau<strong>de</strong> Vaessen, Fischbach<br />
Drake II-Tochter HTH Lusiana<br />
1b Preis Färsen<br />
ZuB: HTH - Thein & Elsen, Goeblange<br />
Jumper A-Tochter VBW Francis<br />
1b Preis Zweitkalbskühe<br />
ZuB: VBW - Marc Vaessen-Bastin,<br />
Weiler/Putscheid<br />
Champion-Tochter HTH Unique<br />
1b Preis Färsen<br />
ZuB: HTH - Thein & Elsen, Goeblange<br />
Goldwin-Tochter OLX Dea<br />
1a Preis Färsen / ZuB: OLX - Josy<br />
Bourgmeyer-Johanns, Wahlhausen<br />
Elayo-Tochter MLR Riana<br />
1a Preis Zweitkalbskühe<br />
ZuB: MLR - Paul Mathay, Flebour<br />
Goldwin-Tochter OVH Armine<br />
1a Preis & Reservesiegerin<br />
Zweitkalbskühe<br />
ZuB: OVH - Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
14 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Prämierung Name Vater Muttersvater Besitzer<br />
KLASSE 7<br />
ZWEITKALBSKÜHE<br />
1 MLR Riana Elayo Sta<strong>de</strong>l MAT-LUX-RED - Paul Mathay, Flebour<br />
2E VBW Vrony Lucente Mansart Holstein Weiler - Marc Vaessen-Bastin, Weiler/Putscheid<br />
3 OVH Gitte Shaker Titanic Oranias-Vaessen Holstein - Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
4 Danita Decker Aeroline O.LuxView - Josy Bourgmeyer-Johanns, Wahlhausen<br />
5 OVH Anje Starlea<strong>de</strong>r J. Besne Oranias-Vaessen Holstein - Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
6 Pi Minister J. Besne André & René Laugs, Kalkesbach<br />
7 Klaxon Blauer Talent Clau<strong>de</strong> Vaessen, Fischbach<br />
KLASSE 8<br />
1E OVH Leni Jannsen Starlea<strong>de</strong>r Oranias-Vaessen Holstein - Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
2 VBW Francis Jumper A Talent Holstein Weiler - Marc Vaessen-Bastin, Weiler/Putscheid<br />
3 Toblerone Bolton Morty Erny Crochet-Melkert, Kleinelcheroth<br />
4 MLR Dragona Elayo Laredo Red MAT-LUX-RED - Paul Mathay, Flebour<br />
5 HTH Kenia Derek Wizard Holsthein - Thein & Elsen, Goeblange<br />
6 Itenda Talent Chirac A Michel Neser, Hamiville<br />
KLASSE 9<br />
1E OVH Armine Goldwin Titanic Oranias-Vaessen Holstein - Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
2 AMH NOG Pophelie Goldwin Morty Antimonium Holstein - Jean Paul Flammang, Goesdorf<br />
3 MLR Troika Jordan-Red Cadon MAT-LUX-RED - Paul Mathay, Flebour<br />
4 AMH Joy Toystory Celsius Antimonium Holstein - Jean Paul Flammang, Goesdorf<br />
5 Buche Goldwin Lentini O.LuxView - Josy Bourgmeyer-Johanns, Wahlhausen<br />
6 Iris Manager Aaron André & René Laugs, Kalkesbach<br />
*E Beste Euterkuh <strong>de</strong>r Kategorie / Meilleure mamelle <strong>de</strong> la catégorie<br />
Lucente-Tochter VBW Vrony: 1b Preis Zweitkalbskühe & Beste Euterkuh<br />
ZuB: VBW - Marc Vaessen-Bastin, Weiler/Putscheid<br />
Impressionen Junior Wintershow <strong>2011</strong><br />
Vielen Dank an Annick Scholtus, die die JWS <strong>2011</strong> fotografisch<br />
festgehalten hat.<br />
Weitere Fotos unter: www.convis.lu -<br />
Schauen Sie vorbei; vielleicht ent<strong>de</strong>cken auch Sie sich!<br />
Vielen Dank <strong>de</strong>n<br />
Sponsoren:<br />
- Agri-Produits s.àr.l..<br />
L-9774 Urspelt<br />
- Bauere Kooperative<br />
L-9166 Mertzig<br />
- Cogent Europe<br />
NL-6850 AB Huissen<br />
- Cooperative Resources<br />
International Gentics (CRI)<br />
D-48341 Altenberge<br />
- Dairy Gen<br />
NL-8256 Biddinghuizen<br />
- De Heus<br />
NL-6278 Beutenaken<br />
- German Genetics International<br />
GmbH (GGI)<br />
D-49661 Cloppenburg-Bethen<br />
- LSG.<br />
L-7502 Mersch<br />
- Masterrind<br />
D-27283 Ver<strong>de</strong>n<br />
- N. Aliment Central<br />
L-7526 Mersch<br />
- Piet van Luijk<br />
L-6211 Consdorf<br />
- Rin<strong>de</strong>r Union West (RUW)<br />
D-48035 Münster<br />
- Schaumann EWM GmbH<br />
D-25421 Pinneberg<br />
- Ets. Schutz<br />
F-57570 Puttelange<br />
- Semex Deutschland GmbH<br />
D-27283 Ver<strong>de</strong>n<br />
- Versis Farm Support s.a.<br />
L-2010 Luxembourg<br />
- Worldwi<strong>de</strong> Sires<br />
D-48341 Altenberge<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 15
16 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Die Sieger <strong>de</strong>r Junior Wintershow <strong>2011</strong><br />
Die Sieger Die Sieger <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Junior Wintershow <strong>2011</strong><br />
Schaukontingent: 62 Schautiere – Richter: Cord Hormann, D-Warmsen<br />
Jungrin<strong>de</strong>r<br />
Sieger<br />
HBL Sammy-jo Stump x Ramos Holstein Bosseler Limpach – Carlo Bosseler, Limpach<br />
Reserve<br />
TSH Chanel Xacobeo x Goldwin<br />
Färsen<br />
Three Star Holsteins - HBL - C. Bosseler, Limpach; T. Loutsch,<br />
Limpach & L. Scholtus, Redange<br />
Sieger<br />
HTH Lara Goldwin x Esquimau Holsthein – Thein & Elsen, Goeblange<br />
Reserve<br />
HTH Irma Decker x September Holsthein - Thein & Elsen, Goeblange<br />
Zweitkalbskühe<br />
Sieger<br />
OVH Leni Jannsen x Starlea<strong>de</strong>r Oranias-Vaessen Holstein – Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
Reserve<br />
OVH Armine Goldwin x Titanic Oranias-Vaessen Holstein – Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
Züchtersammlungen<br />
1. Rang Holsthein – Thein & Elsen, Goeblange<br />
2. Rang<br />
3. Rang<br />
Bestes Euter <strong>2011</strong><br />
MAT-LUX-RED – Paul Mathay, Flebour<br />
Oranias-Vaessen Holstein – Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
VBW Vrony Lucente x Mansart Holstein Weiler – Marc Vaessen-Bastin, Weiler/Putscheid<br />
Super Championne <strong>2011</strong><br />
HTH Lara<br />
Goldwin x Esquimau<br />
Holsthein – Thein & Elsen, Goeblange<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 17<br />
�
Milchrin<strong>de</strong>r - Kuhkomfort<br />
Liegeboxen<br />
Gesun<strong>de</strong> und leistungsstarke Kühe durch<br />
optimale Stallbedingungen …<br />
… o<strong>de</strong>r wie glücklich sind unsere Kühe wirklich?<br />
Tom Dusseldorf, André Meier, Romain Reding, Steve Turmes<br />
Foto: Werner Baumgarten,<br />
DLR Osteifel<br />
Die Leistung <strong>de</strong>r Milchkühe ist in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahrzehnten infolge <strong>de</strong>s enormen genetischen<br />
Fortschritts sowie einer verbesserten<br />
Fütterung <strong>de</strong>utlich angestiegen. Verbesserungswürdig<br />
und sehr oft unterschätzt ist al-<br />
Die Kühe brauchen einen bequemen, trockenen<br />
Liegeplatz, und dies, außer bei Wei<strong>de</strong>gang,<br />
für 12-14 Stun<strong>de</strong>n am Tag. Das Liegen<br />
dient <strong>de</strong>r Entlastung <strong>de</strong>r Gliedmaßen, die<br />
Klauen können abtrocknen und die Kühe<br />
können ungestört wie<strong>de</strong>rkauen (80% <strong>de</strong>s<br />
Wie<strong>de</strong>rkauens geschieht im Liegen). Liegen<br />
för<strong>de</strong>rt zu<strong>de</strong>m die Durchblutung <strong>de</strong>s Euters,<br />
was sich positiv auf die Milchproduktion<br />
auswirkt. Eine natürliche Liegeperio<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
lerdings nach wie vor in vielen Betrieben <strong>de</strong>r<br />
Kuhkomfort. Gera<strong>de</strong> bei genetisch hochwertigen<br />
Tieren lässt sich das ihnen angeborene<br />
Leistungspotential nur unter optimalen Umweltbedingungen<br />
ausschöpfen. Hoher Kuhkomfort<br />
sorgt für leistungsstarke und gesun<strong>de</strong><br />
Kühe. Hohe Milchleistungen und eine<br />
hohe Arbeitsproduktivität wer<strong>de</strong>n nur in<br />
einem für die Kühe bequemen Stall erzielt.<br />
Die Haltungsumwelt beeinflusst maßgeblich<br />
das Wohlbefin<strong>de</strong>n, die Gesundheit und die<br />
erbrachten Leistungen <strong>de</strong>r Milchkühe. In <strong>de</strong>n<br />
nächsten Ausgaben <strong>de</strong>s „<strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong><br />
Ziichter“ wer<strong>de</strong>n sich die CONVIS-Rin<strong>de</strong>rberater<br />
intensiv <strong>de</strong>m Thema Kuhkomfort widmen.<br />
Ausgangspunkt <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Beiträge<br />
sind die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kuh. Neben <strong>de</strong>n essentiellen<br />
Bedürfnissen an Futter, Wasser,<br />
Licht und Luft wird in vielen Betrieben <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung<br />
<strong>de</strong>r Ruhe- und Platzbedürfnisse<br />
nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
Bei<strong>de</strong>n letzteren wer<strong>de</strong>n wir uns in dieser<br />
Ziichter-Ausgabe widmen.<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kühe an die Liegeflächen<br />
Kühe beträgt durchschnittlich +/- 60 Minuten.<br />
Bei <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Kühe an die Verformbarkeit<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfläche unterschei<strong>de</strong>t<br />
man zwischen <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen liegen<strong>de</strong>r<br />
Kühe und <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen stehen<strong>de</strong>r Tiere.<br />
Liegen<strong>de</strong> Kühe bevorzugen weiche Liegeflächen,<br />
die sich <strong>de</strong>n Konturen <strong>de</strong>s Körpers<br />
anpassen und dadurch eine gleichmäßige<br />
18 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Druckverteilung schaffen. Da Kühe beim Stehen<br />
einen sicheren Halt brauchen, darf <strong>de</strong>r<br />
Standplatz jedoch nicht zu „schwammig“ sein.<br />
Die Weichheit <strong>de</strong>r Liegefläche beeinflusst zu<strong>de</strong>m<br />
auch das Liegeverhalten <strong>de</strong>r Tiere. Sehr<br />
harte Liegeflächen führen zu einer Unterbindung<br />
<strong>de</strong>r Blutzufuhr infolge einer zu großen<br />
Druckbelastung auf lokal begrenzte Stellen<br />
<strong>de</strong>s Körpers. Als Reaktion auf zu harte Bo<strong>de</strong>nbeläge<br />
liegt die Kuh mit seitlich gestreckten<br />
Extremitäten, um das Gewicht auf eine<br />
möglichst große Körperfläche zu verteilen.<br />
Bei ungünstiger Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit versucht<br />
die Kuh eine Än<strong>de</strong>rung ihrer Körperhaltung<br />
o<strong>de</strong>r Position möglichst zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Dies drückt sich in einer reduzierten Anzahl<br />
an Liegeperio<strong>de</strong>n und gleichzeitig längeren<br />
Liegezeiten aus. Es kommt somit zu geringerer<br />
Futteraufnahme, geringerem Wie<strong>de</strong>rkauen<br />
und somit zu Leistungseinbußen.<br />
Neben <strong>de</strong>n Verformungseigenschaften sollte<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nbelag auch wärmedämmen<strong>de</strong><br />
Eigenschaften besitzen, da die Kühe we<strong>de</strong>r<br />
einen erhöhten Wärmeabfluss noch zusätzliche<br />
Wärmeübertragung in beson<strong>de</strong>rem Maße<br />
ausgleichen können. Je höher die Temperaturbelastung<br />
<strong>de</strong>r Tiere über die Liegefläche,<br />
<strong>de</strong>sto kürzer und häufiger die Liegezeiten <strong>de</strong>r<br />
Tiere. Weitere wesentliche Kriterien für die<br />
Akzeptanz <strong>de</strong>r Liegefläche sind Sauberkeit<br />
und Trockenheit.<br />
Die unterschiedlichen<br />
Liegepositionen <strong>de</strong>r Kühe<br />
Zusätzlich zu allen vorher genannten Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
sollten die Kühe die Möglichkeit<br />
haben, während <strong>de</strong>s Liegens unterschiedliche<br />
Liegepositionen einzunehmen (Abb. 1),<br />
um in aktiven Phasen (z.B. Wie<strong>de</strong>rkauen)<br />
und in passiven Phasen (z.B. beim Ruhen<br />
und Schlafen) die jeweiligen anatomischen<br />
Bedürfnisse zu befriedigen.<br />
Aus <strong>de</strong>n unterschiedlichen Liegepositionen<br />
lassen sich konkrete Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />
Gestaltung <strong>de</strong>s Liegebereiches ableiten. Ausgehend<br />
von <strong>de</strong>r Brustlage muss in einer entspannten<br />
Liegeposition das Ausstrecken<br />
eines o<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>r- und Hinterbeine<br />
möglich sein. Die totale Seitenlage nehmen<br />
Kühe nur selten und sehr kurz ein. In <strong>de</strong>r<br />
Schlafposition verweilen die Kühe für kurze<br />
Ruhe- und Schlafphasen.<br />
Wei<strong>de</strong><br />
Die Wei<strong>de</strong>, wenn auch nur im Sommer möglich,<br />
bietet sich aus <strong>de</strong>n Platz- und Liegebedürfnissen<br />
<strong>de</strong>r Kühe als die i<strong>de</strong>ale Haltungsform<br />
an, zumin<strong>de</strong>st wenn die Tiere an heißen<br />
Tagen Schatten fin<strong>de</strong>n, ausreichend kühles<br />
Wasser zur Verfügung haben und an nassen<br />
Tagen trocken liegen können. Auf <strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong><br />
fin<strong>de</strong>n die Kühe ausreichend Platz, um sich<br />
hinzulegen. Sie können auf <strong>de</strong>m weichen Bo<strong>de</strong>n<br />
unterschiedliche Liegepositionen beliebig<br />
einnehmen. Zu<strong>de</strong>m erlaubt <strong>de</strong>r trittsichere<br />
Untergrund ein ungestörtes Aufstehen.<br />
Außer<strong>de</strong>m können sie sich auf <strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong> frei<br />
bewegen und ungehin<strong>de</strong>rt aufstehen und sich<br />
hinlegen. Mit steigen<strong>de</strong>n Her<strong>de</strong>ngrößen ist<br />
<strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong>gang zunehmend schwieriger zu<br />
gestalten, da viele Betriebe unzureichend arrondiert<br />
sind und Menge und Qualität <strong>de</strong>s<br />
Grasaufwuchses nicht immer <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
unserer Her<strong>de</strong>n genügen.<br />
Tiefstreuställe<br />
Auch Laufställe mit Stroh-, Sand- o<strong>de</strong>r Komposteinstreu<br />
bieten <strong>de</strong>n Kühen ein hohes<br />
Maß an Komfort. Allerdings sind bei solchen<br />
Ställen die Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>n Tierhalter<br />
höher. Die Liegefläche muss sauber und trokken<br />
gehalten wer<strong>de</strong>n, da ansonsten die Gefahr<br />
von Euterinfektionen größer ist.<br />
Nachteilig ist auch <strong>de</strong>r hohe Platzbedarf dieser<br />
Ställe. Als Liegeplatz pro Milchkuh sollte<br />
1m 2<br />
pro 1000 Liter Leistung (9 m 2<br />
/Kuh bei<br />
9.000 Litern Milchleistung) vorgesehen wer<strong>de</strong>n,<br />
im Transitbereich und in <strong>de</strong>r Abkalbebox<br />
bis 15m 2 pro Kuh. Eine Überbelegung bringt<br />
sehr schnell Euterprobleme mit sich.<br />
Milchrin<strong>de</strong>r - Kuhkomfort<br />
Abb. 1 Typische Liegepositionen<br />
bei Milchkühen<br />
(A.Pelzer, 2004)<br />
Brustlage gestrecktes Vor<strong>de</strong>rbein gestrecktes Hinterbein totale Seitenlage Schlafposition<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 19
Milchrin<strong>de</strong>r - Kuhkomfort<br />
Tab. 1: Häufige Fehler<br />
von Liegeboxen<br />
Die Hallen von Tiefstreuställen sind meistens<br />
freitragend gebaut, was ein einfacheres Ausmisten<br />
o<strong>de</strong>r bearbeiten <strong>de</strong>r Einstreu mit <strong>de</strong>m<br />
Schlepper ermöglicht. Diese Konstruktion<br />
wird aber ggf. teurer, als bei nicht freitragen<strong>de</strong>n<br />
Gebäu<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n große Mengen<br />
Einstreu (Stroh, Sägemehl, Sand) in ausreichen<strong>de</strong>r<br />
hygienischer Qualität gebraucht,<br />
damit das Stallsystem funktioniert. Da diese<br />
jedoch nicht immer frei verfügbar sind, müssen<br />
sie oft auf <strong>de</strong>m Betrieb in Nebengebäu<strong>de</strong>n<br />
zum Stall gelagert wer<strong>de</strong>n, was auch Kosten<br />
verursacht.<br />
Boxenlaufstall<br />
Der Liegeboxenlaufstall hat sich im Laufe <strong>de</strong>r<br />
Zeit als zentrale haltungstechnische Einrichtung<br />
herausgestellt. Die meisten Milchviehställe<br />
in Luxemburg funktionieren nach diesem<br />
Prinzip, wenn sich auch die Grundrisse<br />
je nach Her<strong>de</strong>ngröße und Melktechnik unterschei<strong>de</strong>n.<br />
Die allgemeinen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Tiere an die Liegeboxen sind die folgen<strong>de</strong>n:<br />
Liegeboxensysteme<br />
Wie sieht die „i<strong>de</strong>ale“ Liegebox für die Milchkühe<br />
aus, bzw. gibt es überhaupt eine i<strong>de</strong>ale<br />
Liegefläche die annähernd <strong>de</strong>n natürlichen<br />
Bedürfnissen <strong>de</strong>r Kühe entspricht? Es ist<br />
ganz klar, dass <strong>de</strong>r Landwirt immer einen<br />
Kompromiss eingehen muss. Entwe<strong>de</strong>r versucht<br />
er, <strong>de</strong>r Kuh eine möglichst tiergerechte<br />
Liegefläche zu bieten, was mit einem erhöhten<br />
Arbeitsaufwand verbun<strong>de</strong>n ist, o<strong>de</strong>r<br />
er reduziert seinen Arbeitsaufwand und damit<br />
auch <strong>de</strong>n Liegekomfort <strong>de</strong>r Milchkühe.<br />
- Die Tiere müssen trocken und sauber<br />
liegen.<br />
- Die Kühe müssen vor Verdrängung und<br />
Verletzung geschützt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Die Abtrennungen dürfen <strong>de</strong>n Bewegungsraum<br />
<strong>de</strong>r Kühe nicht unnötig einengen.<br />
- Die Liegeflächen müssen leicht ansteigen,<br />
trittsicher, verformbar und hygroskopisch<br />
sein.<br />
In tiergerechten Ställen sollte je<strong>de</strong> Kuh eine<br />
Liegebox zur Verfügung haben. In <strong>de</strong>r Regel<br />
prüft die Kuh nach Betreten <strong>de</strong>r Liegebox <strong>de</strong>n<br />
Geruch <strong>de</strong>s Liegebereichs und sollte sich<br />
theoretisch binnen 30 Sekun<strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>r legen.<br />
Ein längeres Stehen mit nur zwei o<strong>de</strong>r<br />
auch mit vier Beinen in <strong>de</strong>r Liegebox sollte<br />
möglichst nicht zu beobachten sein. Als<br />
Faustregel gilt, dass 2/3 <strong>de</strong>r Kühe drei Stun<strong>de</strong>n<br />
nach <strong>de</strong>r Futtervorlage in <strong>de</strong>n Boxen liegen<br />
sollten.<br />
Heutzutage ist ein Laufstall mit Liegeboxen<br />
ein<strong>de</strong>utig das Standardverfahren. Egal ob<br />
Hochboxen o<strong>de</strong>r Tiefboxen eingebaut wer<strong>de</strong>n,<br />
die Boxen müssen <strong>de</strong>n Körpermaßen<br />
<strong>de</strong>r Tiere entsprechen. Das be<strong>de</strong>utet, dass<br />
die Boxen einer Fleckvieh-, Brownswiss- o<strong>de</strong>r<br />
Holsteinher<strong>de</strong> unterschiedliche Maße haben<br />
sollten, da die Kühe einen unterschiedlichen<br />
Körperbau haben. Zu<strong>de</strong>m sollte nicht vergessen<br />
wer<strong>de</strong>n, dass in bestehen<strong>de</strong>n Ställen die<br />
Boxen mit <strong>de</strong>n Kühen wachsen können, weswegen<br />
leicht verstellbare Boxen eingebaut<br />
wer<strong>de</strong>n sollten.<br />
Betonuntergrund<br />
Im „<strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong>“ 1/2005 war ein<br />
umfangreicher Artikel über die Anwendung<br />
von Beton in landwirtschaftlichen Gebäu<strong>de</strong>n,<br />
unter an<strong>de</strong>rem mit Tabellen zu <strong>de</strong>n Anwendungsbereichen<br />
<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Betonklassen<br />
und allen relevanten Kriterien publiziert<br />
wor<strong>de</strong>n. Für Liegeboxen gelten folgen<strong>de</strong><br />
Min<strong>de</strong>ststandards: Bei <strong>de</strong>n Festigkeitsklassen<br />
(Druckwi<strong>de</strong>rstandsfähigkeit) sollte<br />
20 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
ein C30/37 Beton mit einer minimalen Expositionsklasse<br />
von 5b o<strong>de</strong>r 5c (mittel bis stark<br />
chemisch agressives Milieu) angewen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Weiterhin sollte darauf geachtet wer<strong>de</strong>n,<br />
dass <strong>de</strong>r eingesetzte Zement <strong>de</strong>n Zusatz<br />
HSR („à haute résistence au sulfates“)<br />
enthält. Die Konsistenz vom Beton ist ein<br />
Maß für die Steife vom Beton und damit für<br />
die Verarbeitbarkeit vom Frischbeton. Man<br />
unterschei<strong>de</strong>t heute vier Konsistenzklassen<br />
(S1 sehr trocken bis S4 sehr feucht), wobei<br />
für Liegeboxen die Klassen S2 bis S4 prinzipiell<br />
in Frage kommen. Erwähnen kann man<br />
noch die Möglichkeit eines Isolationsestrichs<br />
(„Porenbetonchappe“) für Hochboxen, auch<br />
wenn dieses Thema heutzutage wegen <strong>de</strong>s<br />
systematischen Einbaus von Gummiliegematten<br />
keine Rolle mehr spielen dürfte. Bö<strong>de</strong>n<br />
aus gestampftem Lehm o<strong>de</strong>r ähnlichem<br />
Material ohne wasserdichten Abschluss nach<br />
unten für Tiefboxen sind aus Umweltschutzgrün<strong>de</strong>n<br />
auf Dauer nicht sicher genug.<br />
Liegeboxenabtrennungen<br />
Gleich wie bei <strong>de</strong>n Liegeflächen, sind auch im<br />
Bereich <strong>de</strong>r Boxenabtrennungen viele Anbieter<br />
und Systeme auf <strong>de</strong>m Markt erhältlich. Bei<br />
<strong>de</strong>r Auswahl und zum Vergleich von Liegeboxenabtrennungen<br />
sollten folgen<strong>de</strong> Kriterien<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n:<br />
- Eignung: für welche Tierkategorie bzw. bis<br />
zu welchem Lebendgewicht sind die Boxenabtrennungen<br />
geeignet?<br />
- Technische Kriterien: Haltbarkeit, wie sind<br />
die Boxen verarbeitet: Gefahr von Beschädigungen<br />
und Korrosion?<br />
- Tierbezogene Kriterien: Verhalten <strong>de</strong>r Tiere<br />
(Stehen, Aufstehen und Abliegen in <strong>de</strong>r<br />
Box sollte unbehin<strong>de</strong>rt erfolgen; ausreichend<br />
Freiraum für <strong>de</strong>n Kopfschwung)<br />
- Verletzungen (keine Technopathien durch<br />
die Liegeboxenabtrennungen verursacht;<br />
kein Verkeilen, Festliegen von Tieren)<br />
- Sauberhaltung (saubere Liegeboxen bei<br />
Einbau <strong>de</strong>r Abtrennungen gemäß Installationsanleitung<br />
und unter Einhaltung <strong>de</strong>r<br />
vorgesehenen Boxenbreite bei Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r Tiergröße)<br />
Die Liegeboxenabtrennungen können allgemein<br />
in die folgen<strong>de</strong>n Systeme unterglie<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n:<br />
Bügel<br />
Egal welche Bügel im Laufstall benutzt wer<strong>de</strong>n,<br />
sie dürfen die Kühe beim Hinlegen, Lie-<br />
gen und Aufstehen nicht behin<strong>de</strong>rn. Ziel ist<br />
es, die Kühe mit Hilfe <strong>de</strong>s Bügels in <strong>de</strong>r Box<br />
so zu steuern, dass die Liegefläche sauber<br />
bleibt. Wenn die Bügel 25 cm vor <strong>de</strong>r Kotstufe<br />
en<strong>de</strong>n, wird <strong>de</strong>r Laufgang breiter. Nach vorne<br />
(im Kopfbereich) sollten Stützen vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n, da diese das Liegen und Aufstehen<br />
<strong>de</strong>r Kühe beeinträchtigen. Der Abstand zwischen<br />
<strong>de</strong>m hinteren Teil <strong>de</strong>s Bügels und <strong>de</strong>r<br />
Liegefläche sollte nicht zu groß sein, da sonst<br />
die Gefahr besteht, dass die Kühe sich<br />
schräg in die Boxen legen.<br />
Pilzbügel: <strong>de</strong>r Pilzbügel nimmt durch seine<br />
Befestigung auf <strong>de</strong>r Liegefläche <strong>de</strong>n Rin<strong>de</strong>rn<br />
die Beinfreiheit bzw. Liegefreiheit. Den Tieren<br />
ist es erschwert, <strong>de</strong>m anatomischen Bedürfnis<br />
<strong>de</strong>r unterschiedlichen Liegepositionen<br />
(Wie<strong>de</strong>rkauen, o<strong>de</strong>r Ruhen/Schlafen) nachzugehen.<br />
Vorteil <strong>de</strong>s Pilzbügels ist die klare<br />
Abtrennung <strong>de</strong>r Liegeboxen, wodurch Trittverletzungen<br />
durch Nachbarkühe verhin<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Freitragen<strong>de</strong> Liegeboxenabtrennungen<br />
haben mehre Vorteile. Die offene Fläche im<br />
hinteren Teil <strong>de</strong>r Boxen gibt <strong>de</strong>r Kuh großen<br />
Komfort (Strecken, Seitenlage,…); wobei die<br />
freie Fläche im Kopfbereich ausreichend Bewegungsfreiheit<br />
für <strong>de</strong>n Kopf gibt (Aufstehen,<br />
Hinlegen). Desweiteren bieten die freitragen<strong>de</strong>n<br />
Bügel die Möglichkeit für einfaches Montieren<br />
unterschiedlichster Matten bzw. Matratzen<br />
(Freitragen<strong>de</strong> Bügel sind im Kopfbereich<br />
<strong>de</strong>r Boxen angebracht).<br />
Fiberglasstab: Diese neue Liegeboxenabtrennung<br />
besteht aus einem ca. 180 cm langen<br />
Stab aus Fiberglasfaser. Der Stab ist am<br />
vor<strong>de</strong>ren Teil <strong>de</strong>r Box in einer Plastikhülse am<br />
Bo<strong>de</strong>n arretiert und geht im 45° Winkel nach<br />
hinten oben, so dass die Höhe <strong>de</strong>s Stabes im<br />
hinteren Boxenbereich bei ca. 90 cm ist. Das<br />
Milchrin<strong>de</strong>r - Kuhkomfort<br />
Foto: Werner Baumgarten,<br />
DLR Osteifel<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 21
Milchrin<strong>de</strong>r - Kuhkomfort<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Stabes ist mit einem Knauf versehen,<br />
um Verletzungen <strong>de</strong>r Tiere zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Durch die Beweglichkeit <strong>de</strong>s Stabes wirken<br />
<strong>de</strong>utlich geringere Kräfte auf die vor<strong>de</strong>re<br />
Befestigung. Die Stababtrennung bietet <strong>de</strong>n<br />
Kühen mehr Liegefreiheit, verringert das Verletzungsrisiko<br />
an <strong>de</strong>r Stalleinrichtung und<br />
kann damit <strong>de</strong>n Kuhkomfort weiter verbessern.<br />
Der Nackenriegel ist an Ketten frei<br />
schwingend aufgehängt, so dass er sich bei<br />
Kuhkontakt bewegen kann, die Kuh aber<br />
auch Wi<strong>de</strong>rstand spürt. Weiterer positiver Effekt<br />
ist, dass diese Abtrennung gegenüber<br />
herkömmlichen Bügeln kostengünstiger wird.<br />
Kritisch sind bei diesem neuen System zu betrachten:<br />
die Haltbarkeit und aufgrund <strong>de</strong>r<br />
nicht so starken Seitenführung die Wahrscheinlichkeit<br />
von Trittverletzungen bei liegen<strong>de</strong>n<br />
Nachbarkühen.<br />
Nackenrohr<br />
Das Nackenrohr bzw. <strong>de</strong>r Nackenriegel hat<br />
<strong>de</strong>n Zweck, die Kuh vor <strong>de</strong>m Hinlegen genau<br />
in <strong>de</strong>r Box zu positionieren. Ist das Nackenrohr<br />
zu weit hinten bzw. zu tief können die<br />
Kühe die volle Liegeflächen <strong>de</strong>r Box nicht<br />
nutzen und liegen zum Teil auf <strong>de</strong>r Boxenkante.<br />
Ein zu tief eingestelltes Nackenrohr verursacht<br />
erhebliche Probleme beim Aufstehen.<br />
Ist das Nackenrohr zu weit vorne, so koten<br />
die Kühe auf <strong>de</strong>n die Liegefläche ab. Dies<br />
führt zur einer Verschmutzung und Feuchtigkeit<br />
im hinteren Drittel <strong>de</strong>r Box. Ist <strong>de</strong>r Nakkenriegel<br />
zu hoch, laufen die Kühe drunter<br />
durch. Die Höhe <strong>de</strong>r Nackenrohre sollte 10<br />
cm niedriger als die Wi<strong>de</strong>rristhöhe <strong>de</strong>r Kühe<br />
sein. Die horizontale Distanz vom Nackenrohr<br />
bis zur Kotstufe (Boxenen<strong>de</strong>) ist die<br />
Rumpflänge <strong>de</strong>r Tiere +5 cm. Das Nackenrohr<br />
sollte so positioniert sein, dass die Kuh<br />
bei Kontakt am Wid<strong>de</strong>rrist gut mit vier Beinen<br />
in <strong>de</strong>r Box stehen kann. Aus dieser Position<br />
abgesetzter Kot sollte <strong>de</strong>nnoch nicht auf die<br />
Liegefläche gelangen.<br />
Für das Nackenrohr kommen eigentlich nur<br />
drei Materialien in Frage: ein Stahlrohr, ein<br />
Band o<strong>de</strong>r ummantelte Ketten. Der Vorteil<br />
<strong>de</strong>s Ban<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Kette sind ihre Flexibilität,<br />
jedoch muss dafür gesorgt wer<strong>de</strong>n, dass<br />
die Box stabil genug ist. Das Nackenrohr aus<br />
Stahl hilft vor allem freitragen<strong>de</strong> Bügel zu fixieren.<br />
Ein flexibler Nackenriegel wird <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />
Tiergrößen gerecht.<br />
Bugschwelle<br />
Die Bugschwelle dient als Begrenzung nach<br />
vorne und verhin<strong>de</strong>rt ein nach vorne Robben<br />
<strong>de</strong>r Kühe. Die optimale Bugschwellhöhe beträgt<br />
8-13 cm und sollte nicht senkrecht aufgestellt<br />
sein. Die Kühe müssen ihre Beine<br />
über die Bugschwelle strecken können, sie<br />
sollte abgerun<strong>de</strong>t sein, um die Verletzungsgefahr<br />
zu minimieren. Für die Bugschwelle<br />
eignet sich entwe<strong>de</strong>r ein abgerun<strong>de</strong>tes Brett<br />
o<strong>de</strong>r ein aufgeschnittenes Rundholz. Kunststoff<br />
eignet sich nur bedingt, da dieser beim<br />
Betreten <strong>de</strong>r Kühe brechen kann. Am besten<br />
sollte die Bugschwelle min<strong>de</strong>sten 20 cm vor<br />
<strong>de</strong>m Nackenrohr angebracht sein.<br />
Seitliche Führung<br />
Sowohl die Tiefboxen als auch die Hochboxen<br />
können mit einer niedrigen, abgerun<strong>de</strong>ten,<br />
seitlichen Führung begrenzt wer<strong>de</strong>n. Diese<br />
Führung sorgt dafür, dass die Kühe sich gera<strong>de</strong><br />
in die Boxen legen. Die Führung ist beson<strong>de</strong>rs<br />
bei freitragen<strong>de</strong>n Liegeboxenabtrennungen<br />
wichtig. In engen Hochboxen kann<br />
sicherlich auf diese Führung verzichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei Tiefboxen verhin<strong>de</strong>rt diese Führung,<br />
dass das Einstreumaterial von einer Box in<br />
die an<strong>de</strong>re gelangt. Bei <strong>de</strong>n Tiefboxen befin<strong>de</strong>t<br />
sich die seitliche Führung im Gegensatz zu<br />
<strong>de</strong>n Hochboxen nicht auf <strong>de</strong>r Gummimatte<br />
son<strong>de</strong>rn unter <strong>de</strong>r obersten Einstreuschicht<br />
o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m gleichen Niveau. Diese Führung<br />
darf die Kühe jedoch beim Liegen nicht<br />
beeinträchtigen.<br />
Liegematten<br />
Eine gerne angenommene Liegefläche bringt<br />
viele Vorteile; u.a. führt eine Verlängerung<br />
<strong>de</strong>r alltäglichen Liegedauer <strong>de</strong>r Kühe zu<br />
einem effizienteren Wie<strong>de</strong>rkauen und eine<br />
Entlastung <strong>de</strong>s Beinwerks erhöht wie<strong>de</strong>rrum<br />
die Erholungszeit für mögliche Verwundungen.<br />
Allerdings gibt es eine riesige Spannbreite<br />
unterschiedlichster Typen von Liegeflächenbelägen,<br />
welche im Bereich <strong>de</strong>r Hochboxen<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Die richtige Wahl ist somit<br />
umso schwieriger. Allgemeine Empfehlungen<br />
in <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r richtigen Gummimatten sind<br />
fast unmöglich. Folgen<strong>de</strong> Kriterien sollten allerdings<br />
bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>r Gummimatte hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>s Kuhkomforts berücksichtigt wer<strong>de</strong>n<br />
und sollen zum Vergleich herangezogen<br />
wer<strong>de</strong>n. Zu <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Kriterien sollte <strong>de</strong>r<br />
Hersteller bzw. <strong>de</strong>r Anbieter Auskunft geben<br />
können. Im Fokus zur Beurteilung von Liegematten<br />
sind:<br />
22 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
- Verformbarkeit und Elastizität,<br />
- Dauertrittbelastung,<br />
- Rutschfestigkeit,<br />
- Abriebfestigkeit,<br />
- Reinigung<br />
- Säurebeständigkeit.<br />
Die häufigsten Liegeflächen in Hochboxen<br />
können grob kategorisiert wer<strong>de</strong>n und wie in<br />
Tabelle 2 zusammengefasst wer<strong>de</strong>n:<br />
Aus dieser Studie, können wichtige Schlüsse<br />
gezogen wer<strong>de</strong>n. Tabelle 2 zeigt, dass sich<br />
<strong>de</strong>r Liegeboxenbelag auf die Boxenakzeptanz<br />
auswirkt. Es wird ganz <strong>de</strong>utlich, dass<br />
Betonbö<strong>de</strong>n nicht gerne von <strong>de</strong>n Kühen angenommen<br />
wer<strong>de</strong>n, gefolgt von Gummimatten.<br />
Die Matratzen mit Gummifüllung bzw.<br />
Schaumstoffkern hatten die höchsten<br />
Prozentsätze in <strong>de</strong>r Kategorie „Belegt“ und<br />
„Liegend“. Kühe scheinen es zu bevorzugen,<br />
auf weichen Oberflächen zu stehen und insbeson<strong>de</strong>re<br />
zu liegen. Die bessere Verformbarkeit<br />
und Elastizität weicher Matratzen<br />
dient <strong>de</strong>m komfortablen Liegen. Ein weiteres<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Kriterium zur Akzeptanz von<br />
Liegematratzen stellt auch die Rutschfestigkeit<br />
dar, welche ein sicheres Aufstehen gewährleistet.<br />
Die Vor- und Nachteile bzw. Merkmale <strong>de</strong>r<br />
Hoch- und Tiefboxen sind in Tabelle 3 aufgelistet.<br />
Für das Einstreuen und die Pflege <strong>de</strong>r<br />
Tiefboxen wer<strong>de</strong>n immer mehr technische<br />
Hilfsmittel entwickelt, so dass die Arbeit heute<br />
schon zu einem Teil mechanisiert wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Die Landwirte versuchen, die Vorteile<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Liegeboxensysteme miteinan<strong>de</strong>r<br />
zu kombinieren, in<strong>de</strong>m die Einstreumengen<br />
bei Hochboxen zunehmen.<br />
Zwei Aussagen kann man generalisierend<br />
treffen: Tiefboxen müssen gut gemanagt wer<strong>de</strong>n!<br />
Und: Eine gut geführte Hochbox ist besser<br />
als eine schlecht geführte Tiefbox!<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Es wur<strong>de</strong> bereits mehrmals ein<strong>de</strong>utig nachgewiesen,<br />
dass Tiefboxen einen erhöhten Ar-<br />
Abgesehen vom Kuhkomfort ist es wichtig,<br />
dass die Dauertrittbelastung und Abriebfestigkeit<br />
von <strong>de</strong>n Liegematten gegeben sind,<br />
um eine ausdauern<strong>de</strong> Haltbarkeit zu gewährleisten.<br />
Angaben über die Säurebeständigkeit<br />
(Milchausfluss) sollten nachgefragt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Hoch- und Tiefboxen<br />
Hochbox<br />
- Bessere Hygiene (kleineres<br />
Risiko einer Euterinfektion)<br />
- Geringer Arbeitsaufwand<br />
- Leicht zu reinigen<br />
- Wird im Sommer bevorzugt<br />
(geringere Erwärmung)<br />
beitsaufwand mit sich bringen. Bei unterschiedlichen<br />
Umfragen wur<strong>de</strong> festgestellt,<br />
dass <strong>de</strong>r Zeitaufwand für die Pflege <strong>de</strong>r Tiefboxen<br />
30 bis 50 % und durchschnittlich sechs<br />
Sekun<strong>de</strong>n höher ist als bei Hochboxen. Dies<br />
be<strong>de</strong>utet für eine Her<strong>de</strong> von 100 Kühen 10<br />
Minuten pro Tag und im Jahr 60 Stun<strong>de</strong>n<br />
mehr Arbeit für die Boxenpflege von Tiefboxen.<br />
Darüber hinaus kommt noch die Zeit hinzu,<br />
die benötigt wird, um die Boxen einzustreuen.<br />
Die Investitionskosten bei Hochboxen<br />
sind auf Grund <strong>de</strong>s Belages teurer als bei<br />
Milchrin<strong>de</strong>r - Kuhkomfort<br />
Tab. 2: Grobe Kategorisierung<br />
von vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Liegeflächen für<br />
Hochboxen und <strong>de</strong>ren<br />
Akzeptanz bei Rin<strong>de</strong>rn<br />
(Auszug aus einer Studie,<br />
durchgeführt an<br />
<strong>de</strong>r University of Wisconsin)<br />
Tiefbox<br />
- Hoher Liegekomfort<br />
- Geringere Gelenkbelastung<br />
- Hohe Akzeptanz<br />
- Saubere Euter<br />
- Weniger Hautabschürfungen<br />
Tab. 3: Merkmale einer<br />
Tief- und einer Hochbox<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 23
Milchrin<strong>de</strong>r - Kuhkomfort<br />
Abb.2: Gebohrte Löcher<br />
für die Befestigung<br />
<strong>de</strong>r T-Träger, welche in<br />
exakter Flucht mit <strong>de</strong>r<br />
Liegeboxenabtrennung<br />
angebracht wer<strong>de</strong>n.<br />
Durch die überstehen<strong>de</strong>n<br />
T-Träger, können<br />
die Spalten ungestört<br />
ausgehoben/ ausgewechselt<br />
wer<strong>de</strong>n und<br />
<strong>de</strong>r Schieber kann ungestört<br />
arbeiten.<br />
Foto: André Meier<br />
Tiefboxen. Jedoch sind die Unterhaltskosten<br />
(Einstreu und Arbeitsaufwand) bei Tiefboxen<br />
höher. Unter <strong>de</strong>m Strich wur<strong>de</strong> in mehreren<br />
Studien ermittelt, dass eine Hochbox 8 bis 19<br />
EUR pro Jahr teurer ist. Dabei wur<strong>de</strong> aber<br />
nicht berücksichtigt, dass Kühe, welche in<br />
Tiefboxen liegen, bessere Gelenke haben<br />
und somit ihre Lebensdauer sowie Lebensleistung<br />
womöglich höher ist. Des Weiteren be-<br />
Umbau von Hochboxen auf Hoch-Tiefboxen<br />
Nach einigen Jahren <strong>de</strong>r Nutzung treten in<br />
Zusammenhang mit einer zunehmen<strong>de</strong>n Härte<br />
und Rauigkeit <strong>de</strong>r Matten in Hochboxen bei<br />
<strong>de</strong>n Kühen gesundheitliche Probleme auf.<br />
Das Herausbrechen <strong>de</strong>r Hochboxen und <strong>de</strong>r<br />
Umbau zu Tiefboxen sind in vielen Fällen zu<br />
aufwendig. Die Entfernung <strong>de</strong>r Liegeboxenbeläge<br />
und <strong>de</strong>r Einbau neuer Komfortmatratzen<br />
sind kostenintensiv, und möglicherweise<br />
treten ähnliche Probleme wenige Jahre später<br />
wie<strong>de</strong>r auf. Daher kann die Sanierung <strong>de</strong>r<br />
alt gewor<strong>de</strong>nen Hochboxen durch <strong>de</strong>n Umbau<br />
zu Hoch-Tiefboxen eine gute Lösung zur<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s Liegekomforts sein.<br />
Vorschlag zum Umbau<br />
Im Vorfeld <strong>de</strong>r Umbauarbeiten wer<strong>de</strong>n mögliche<br />
Vorarbeiten und Vorbereitungen getroffen.<br />
Zum Verlängern <strong>de</strong>r Liegeboxen müssen<br />
T-Träger und entsprechen<strong>de</strong> Kant-, Rundhölzer<br />
für Bug und Kotschwelle angefertigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Den T-Träger sollten vorgefertigte Rückhalteplatten<br />
für die Kanthölzer aufgeschweißt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Boxenauflagen, bzw. alte Gummimatten<br />
können entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die T-Träger wer<strong>de</strong>n in exakter Flucht mit <strong>de</strong>n<br />
Boxenbügel gesetzt und mit vier gedübelten<br />
legte eine Untersuchung von Werner Baumgarten<br />
in <strong>de</strong>r Osteifel, dass die Betriebe mit<br />
Tiefboxen durchschnittlich 670 kg Milch mehr<br />
pro Kuh und Jahr gemolken haben. Es muss<br />
aber darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n, dass die<br />
Milchleistung von mehreren Faktoren (Management,<br />
Haltung, Fütterung und Genetik)<br />
beeinflusst wird.<br />
Schrauben in <strong>de</strong>n Beton verankert (15 cm)<br />
wie es in Abbildung 2 ersichtlich ist. Auf das<br />
Befestigen <strong>de</strong>r T-Träger folgt das Einsetzen<br />
<strong>de</strong>r Aufkantung. Hier empfiehlt es sich ein 20<br />
cm breites und 15-20 cm hohes Kantholz<br />
einzulegen, um die Liegefläche für die stetig<br />
immer größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Kühe anzupassen.<br />
Insgesamt ist durch das Anbringen <strong>de</strong>r Aufkantung<br />
ein 15-20 cm tiefer Einstreubereich<br />
zu verzeichnen. In <strong>de</strong>n meisten Betrieben<br />
entsteht somit eine Kotschwelle von 30-40<br />
cm, welche die Kühe überwin<strong>de</strong>n müssen,<br />
um in die Box zu gelagen (Abbildung 3). Dies<br />
stellt für die Kühe allerdings kein Problem<br />
dar. Damit die Kühe nicht nach vorne durchrobben,<br />
muss die Bugschwelle erhöht, bzw.<br />
eine Bugschwelle angebracht wer<strong>de</strong>n. Hierzu<br />
eignen sich Rundhölzer.<br />
Abb.3: Anbringen <strong>de</strong>r Kanthölzer<br />
Foto: André Meier<br />
Wichtigste Maße für <strong>de</strong>n Umbau<br />
Bei einem Umbau können nicht immer die<br />
optimalen Normen eingehalten wer<strong>de</strong>n, aber<br />
<strong>de</strong>nnoch sollte ein möglichstes versucht wer<strong>de</strong>n,<br />
um <strong>de</strong>n Ansprüchen gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Dabei sollten die vorgegebenen Normen aus<br />
<strong>de</strong>r Tabelle 4 zur Kenntnis genommen wer<strong>de</strong>n.<br />
24 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Untersuchungen zum Kuhverhalten,<br />
nach Umbau <strong>de</strong>r Hochboxen zu<br />
Hoch-Tiefboxen<br />
An <strong>de</strong>r Universität Gießen wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m<br />
Umbau <strong>de</strong>r Hochboxen zu Hoch-Tiefboxen<br />
Untersuchungen zum Kuhverhalten durchgeführt.<br />
Es konnte nachgewiesen wer<strong>de</strong>n, dass<br />
durch <strong>de</strong>n Umbau von (häufig zu kurzen<br />
Hochboxen und oftmals fehlen<strong>de</strong>n bis zu hart<br />
und rau gewor<strong>de</strong>nen Komfortmatratzen) zu<br />
Hoch –Tiefboxen viele positive Effekte auftraten:<br />
Das Liegeverhalten wur<strong>de</strong> positiv beeinflusst:<br />
in <strong>de</strong>n Hochtiefboxen lagen die Kühe im<br />
Schnitt 150 min pro Boxenaufenthalt und verbrachten<br />
dabei eine um 40 min längere Zeit<br />
im Vergleich zu <strong>de</strong>n vorhergegangenen<br />
Hochboxen. Bei <strong>de</strong>n sanierten Liegeboxen<br />
lagen die Kühe im Mittel 5,2 min nach <strong>de</strong>m<br />
Betreten <strong>de</strong>r Box, bei <strong>de</strong>n nicht umgebauten<br />
Hochboxen dauerte es 17,2 min. Die Gliedmaßengesundheit<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich verbessert.<br />
Bei <strong>de</strong>n Kühen in <strong>de</strong>n Hoch-Tiefboxen verbesserte<br />
sich <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>xwert für <strong>de</strong>n Schwere-<br />
In <strong>de</strong>r Praxis gibt es verschie<strong>de</strong>ne Ansätze,<br />
um organische Matratzen für Tiefboxen zu erstellen.<br />
Es kommen verschie<strong>de</strong>ne Einstreumaterialien<br />
bzw. Mischungen auf <strong>de</strong>r Basis<br />
von Stroh, Stroh-Mist, Kalk-Stroh, Sägemehl<br />
o<strong>de</strong>r Sand zum Einsatz. Die meisten Betriebe<br />
sprechen sich für eine Kalk-Strohmatratze<br />
aus.<br />
Aufbau einer Kalk-Strohmatratze<br />
Um eine optimale Kalkstrohmatratze herzustellen,<br />
wird als erstes <strong>de</strong>r Futtermischwagen<br />
mit Stroh befüllt, mit <strong>de</strong>m Kalk durchgemischt<br />
und anschließend mit Wasser befeuchtet.<br />
Beim Kalk sollte es sich um kohlensauren<br />
Kalk han<strong>de</strong>ln. Dieser ist leicht alkalisch, nicht<br />
ätzend und gülleneutral. Wichtig sind Korngrößen<br />
kleiner 0,01 mm. Durch die sehr geringe<br />
Korngröße wird ein Aufreiben <strong>de</strong>r Haut<br />
durch <strong>de</strong>n Kalk vermie<strong>de</strong>n. Mit Hilfe <strong>de</strong>s anorganischen<br />
Materials Kalk in <strong>de</strong>r Mischung <strong>de</strong>r<br />
grad <strong>de</strong>r Läsionen an <strong>de</strong>n Gelenken, sowie<br />
die Häufigkeit geschwollener Gelenke von<br />
durchschnittlich 3,4 zu Beginn <strong>de</strong>s Umbaus<br />
auf 1,8 nach <strong>de</strong>n ersten vier Monaten. Im Gegensatz<br />
dazu verschlechterte sich <strong>de</strong>r Gelenksin<strong>de</strong>x<br />
bei <strong>de</strong>r Kontrollgruppe in <strong>de</strong>n nicht<br />
sanierten Boxen auf 4,0.<br />
In <strong>de</strong>r Summe <strong>de</strong>r Einflüsse wur<strong>de</strong> die Milchleistung<br />
erhöht. Die Kühe in <strong>de</strong>r Teilher<strong>de</strong> mit<br />
<strong>de</strong>n sanierten Hochtiefboxen erzielten 1,3<br />
Liter mehr Milch am Tag als die Kontrollgruppe.<br />
Einstreu<br />
Matratze besteht die Möglichkeit, Feuchtigkeit<br />
zu bin<strong>de</strong>n und durch die Alkalität <strong>de</strong>s Materials<br />
ein bakterien- und keimfreies Milieu zu<br />
schaffen.<br />
Rezepturen<br />
Unterschicht (Angaben je Liegebox)<br />
- 20 kg Stroh<br />
- 80 kg Wasser<br />
- 150 kg kohlensaurer Kalk<br />
- Faustprobe: Wasser muss aus <strong>de</strong>r Faust<br />
tropfen<br />
Deckschicht (Angaben je Liegebox)<br />
- 20 kg Stroh<br />
- 25 kg Wasser<br />
- 100 kg kohlensaurer Kalk<br />
- Faustprobe: es darf kein Wasser aus <strong>de</strong>r<br />
Probe tropfen; die Handinnenseite ist aber<br />
feucht<br />
Milchrin<strong>de</strong>r - Kuhkomfort<br />
Abb. 4: Fertiggestellte<br />
Liegeboxen<br />
Foto: André Meier<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 25
Milchrin<strong>de</strong>r - Kuhkomfort<br />
Tab. 4: CONVIS-<br />
Umfrage zu <strong>de</strong>n<br />
Liegeboxen in<br />
Luxemburg<br />
Pflege <strong>de</strong>r Box<br />
Das wöchentliche Nachfüllen mit reinem<br />
Stroh macht wenig Sinn, da das Stroh mit <strong>de</strong>r<br />
entstan<strong>de</strong>nen Oberfläche <strong>de</strong>r Liegefläche<br />
aus Kalk und Stroh keine belastbare Verbindung<br />
eingeht und dadurch sehr schnell wie<strong>de</strong>r<br />
aus <strong>de</strong>n Boxen verdrängt wird. Um die<br />
<strong>de</strong>utliche Mul<strong>de</strong>nbildung wie<strong>de</strong>r auszugleichen,<br />
muss bei Kalk-Strohboxen alle vier Wochen<br />
die bestehen<strong>de</strong> Matratze mit rund 100<br />
kg Gemisch nachgefüllt wer<strong>de</strong>n.<br />
Vor- und Nachteile <strong>de</strong>r Kalk-<br />
Strohmatratze:<br />
Vorteile<br />
- Von Landwirten wird geäußert, dass diese<br />
Form <strong>de</strong>r Liegenboxengestaltung beson<strong>de</strong>re<br />
Vorteile in <strong>de</strong>r Hygiene mit sich<br />
Aktuelle Situation in Luxemburg<br />
Soll-Wert Ist-Wert (Ø) Streuung<br />
Länge Wandbox (cm) 280 241 206- 280<br />
Länge Doppelbox (cm) 250 235 210- 275<br />
Breite (cm) 115-120 116 110- 130<br />
Höhe Nackenriegel (cm) >130 115 100- 130<br />
Distanz Nackenriegel bis<br />
Boxenen<strong>de</strong> (cm)<br />
165-175 166 150- 205<br />
Kotstufe bis Bugschwelle (cm) 180- 190 180 160-220<br />
Wir haben eine Umfrage gestartet, um festzustellen,<br />
wie die Liegeboxen in Luxemburg<br />
aussehen. Die Soll-Werte in <strong>de</strong>r Tabelle 4<br />
sind Zielwerte und sollten insbeson<strong>de</strong>re bei<br />
neuen Boxen eingehalten wer<strong>de</strong>n. Die Ist-<br />
Werte <strong>de</strong>r Tabelle 4 sind die durchschnittlichen<br />
Maße <strong>de</strong>r Liegeboxen unserer Umfrage.<br />
Die Streuung sind die minimalen sowie maximalen<br />
Maße <strong>de</strong>r Liegeboxen, die wir während<br />
unserer Erhebung gemessen haben.<br />
Aus <strong>de</strong>r Auswertung <strong>de</strong>r Umfrage geht ein<strong>de</strong>utig<br />
hervor, dass die Kühe, welche in Tiefboxen<br />
bessere Gelenke haben. 15 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Hochboxen haben keinen Belag, wäh-<br />
bringt.<br />
- Die Klauen können trockener gehalten<br />
wer<strong>de</strong>n und sind somit gesün<strong>de</strong>r; auch<br />
von einer positiven Beeinflussung <strong>de</strong>r<br />
Eutergesundheit (Zellgehalt) wird<br />
berichtet.<br />
Nachteile<br />
- Im Sommer wird die Deckschicht bei<br />
Trockenheit hart und unbequem. Sie<br />
muss daher regelmäßig angefeuchtet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
- Das Einbringen <strong>de</strong>s Gemisches vom Futterischwagen<br />
in die Box erfor<strong>de</strong>rt einen<br />
höheren Zeit- und Kraftaufwand.<br />
- Die Euterzitzen trocknen stark ab; dort<br />
wird die Haut sprö<strong>de</strong> und rissig. Es muss<br />
also unbedingt Zitzenpflegemittel eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
- Bei Spalten sollte das Stroh kurz gehäckselt<br />
sein, damit die Spalten nicht verstopfen.<br />
rend in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Boxen Gummimatten liegen.<br />
Nur noch ein Drittel <strong>de</strong>r Bügel sind Pilzbügel.<br />
Als Einstreumaterial in <strong>de</strong>n Hochboxen<br />
wer<strong>de</strong>n Kalk, Stroh, Sägemehl, Holzspäne<br />
sowie Gemische verwen<strong>de</strong>t. Die Tiefboxen<br />
wer<strong>de</strong>n im Durchschnitt alle 12,5 Tage mit<br />
einem Gemisch aus Kalk, Stroh und Wasser<br />
eingestreut wobei pro Kuh und Tag 2,3 kg<br />
Einstreu verbraucht wer<strong>de</strong>n. Das Einstreuen<br />
dauert ungefähr 2,5 Stun<strong>de</strong>n, während für die<br />
Pflege <strong>de</strong>r Tiefboxen im Schnitt 30 Minuten<br />
benötigt wird. Die Resultate unserer Umfrage<br />
sind ähnlich wie die Auswertung zum Projekt<br />
Liegeboxen von Werner Baumgarten von<br />
<strong>de</strong>m DLR Westerwald-Osteifel.<br />
Bei Fragen zum Kuhkomfort allgemein o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n Liegeboxen im beson<strong>de</strong>ren können Sie<br />
sich gerne an unsere Rin<strong>de</strong>rberater wen<strong>de</strong>n.<br />
Mel<strong>de</strong>n Sie sich bei Patrice Schleich (Tel.: 26<br />
81 20-44), sie gibt Ihre Anfragen dann an die<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Berater weiter.<br />
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20500<br />
20500<br />
20000<br />
19500<br />
19000<br />
Ein Maßstab für Wirtschaftlichkeit<br />
Hohe Lebensleistungen für eine nachhaltige<br />
Milchproduktion<br />
Charles Delvaux<br />
Leistungsstark, gesund und langlebig.<br />
Mit diesen drei Stichworten<br />
lässt sich unser Zuchtziel treffend<br />
zusammenfassen. Wo stehen wir<br />
und was müssen wir noch verbessern,<br />
um uns <strong>de</strong>m Ziel einer nachhaltigen<br />
Milchproduktion zu nähern?<br />
Einen guten Anhaltspunkt zur<br />
wirtschaftlichen Beurteilung <strong>de</strong>r<br />
Milcherzeugung liefert die Lebensleistung<br />
o<strong>de</strong>r auch Gesamtleistung.<br />
Die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
verlangen die<br />
Züchtung von gesun<strong>de</strong>n und langlebigen<br />
Leistungskühen, die unter gegebenen<br />
und künftigen Produktionsbedingungen<br />
einen höchstmöglichen<br />
Gewinn garantieren.<br />
Die erfolgreiche Umsetzung mo<strong>de</strong>rnster<br />
Zuchtverfahren in einer nachhaltig<br />
ausgerichteten Milchproduktion<br />
muss <strong>de</strong>n Einfluss auf die Umwelt, die<br />
Lebensmittelsicherheit, die Tiergesundheit<br />
und die Sicherheit im Betrieb<br />
21228<br />
19400<br />
33,2<br />
21698<br />
21698<br />
35 35,1 1<br />
35,2<br />
21337<br />
M kg<br />
35,1<br />
Nutzungsdauer<br />
mit berücksichtigen. Dabei dürfen die<br />
Biodiversität und die biologische Effizienz<br />
keineswegs vernachlässigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Unsere Zuchtzielformulierung gibt <strong>de</strong>r<br />
Zucht auf Gesundheit, Fruchtbarkeit<br />
und Langlebigkeit, unter ausgewogener<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>r Leistungsund<br />
vor allem <strong>de</strong>r Fitnessmerkmale, in<br />
einer nachhaltigen Nutztierzucht eine<br />
zentrale Be<strong>de</strong>utung.<br />
Lebenseffektivität<br />
Zur wirtschaftlichen Beurteilung <strong>de</strong>r<br />
Milchproduktion sind die Lebensleistungen<br />
<strong>de</strong>r Kühe, sowie <strong>de</strong>ren<br />
Aufzucht- und Nutzungsdauer wichtige<br />
Kennzahlen, welche im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Milchleistungsprüfung erhoben<br />
und berechnet wer<strong>de</strong>n. Mit steigen<strong>de</strong>r<br />
Nutzungsdauer wer<strong>de</strong>n unfreiwillige<br />
Abgänge wie z.B. durch Probleme mit<br />
<strong>de</strong>n Fundamenten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
36,2 36 36,2 2<br />
21888<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
36,5<br />
36,5<br />
36,5<br />
36<br />
36<br />
36<br />
35 35,5<br />
35,5 5<br />
35<br />
35<br />
34,5<br />
34,5<br />
34<br />
33,5 33,5<br />
33<br />
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
Eutergesundheit geringer. Hohe<br />
Nutzungsdauer führt zu niedrigeren<br />
Abgangsraten und einer Senkung <strong>de</strong>r<br />
direkten Tierarztkosten. Darüber hinaus<br />
resultiert daraus ein geringerer<br />
Bedarf an Tieren für die Remontierung,<br />
was die Aufzuchtkosten nicht<br />
unwesentlich senkt. Zu<strong>de</strong>m kann bei<br />
<strong>de</strong>n Jungtieren strenger selektiert<br />
wer<strong>de</strong>n und so <strong>de</strong>r Zuchtfortschritt für<br />
Leistung und Fitness noch besser<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n. Einen weiteren<br />
Zugewinn stellen die zum Verkauf stehen<strong>de</strong>n<br />
überzähligen Färsen zur<br />
Zucht dar. Nicht zuletzt kommt hinzu,<br />
dass die Durchschnittsleistung eines<br />
Bestan<strong>de</strong>s mit älteren Kühen höher<br />
liegt.<br />
Bei <strong>de</strong>r Auswertung von Lebensleistungen<br />
pro Bestand können unterschiedliche<br />
Bezugsgrößen verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Entwe<strong>de</strong>r arbeitet man mit<br />
<strong>de</strong>n noch laufen<strong>de</strong>n Leistungen <strong>de</strong>s<br />
aktuellen Bestan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n<br />
bereits abgeschlossenen Leistungen<br />
Nutzungsdauer und Lebensleistung gestiegen<br />
Das durchschnittliche Abgangsalter aller Luxemburger Milchkühe ist<br />
seit 2006 leicht steigend. Die Statistik von CONVIS weist im abgeschlossenen<br />
Milchkontrolljahr vom 01.10.2009 zum 30.09.2010 ein<br />
durchschnittliches Abgangsalter von 5,7 Jahren (67,8 Monaten) aus.<br />
In 2006 betrug das Abgangsalter noch 5,5 Jahre (65,8 Monate).<br />
Gleichzeitig ist das Erstkalbealter über diesen Zeitraum in unserem<br />
Milchviehbestand mit 30,8 Monaten konstant geblieben. Das be<strong>de</strong>utet,<br />
dass nicht nur die Nutzungsdauer bzw. das Alter, son<strong>de</strong>rn bei<br />
gleichzeitig gestiegenen Leistungen auch die durchschnittliche<br />
Lebensleistung unserer Milchkühe auf 21.888 kg gestiegen ist.<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 29
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
Betriebe mit <strong>de</strong>n höchsten Lebensleistungen (kg Milch) <strong>de</strong>r in 2010 abgegangenen Kühe rangiert<br />
nach Lebenstagsleistung (LTL)<br />
Anzahl Anzahl Lebensleistung<br />
ND Alter LTL<br />
Kühe Merz. Mkg Fkg Ekg Mon. Mon. kg/Tag<br />
Betriebe mit 10 bis 39,9 Kühen<br />
Sins, Heffingen 36 12 39107 1490 1325 44,8 71,9 17,9<br />
Mathay, Flebour 37 4 36692 1644 1254 46,9 73,8 16,3<br />
Engel, Bissen 39 7 43705 1711 1407 63,3 93,6 15,3<br />
Leclerc, Koerich 37 9 35435 1346 1222 42,1 76,7 15,2<br />
Gloesener-Noesen, Elvange/Beck. 36 12 28398 1102 943 35,6 62,4 14,9<br />
Hilgert, Moesdorf 30 7 32876 1348 1157 44,3 73,1 14,8<br />
Biver-Theisen, Oberdonven 32 9 40561 1749 1354 60,1 91,5 14,6<br />
Clemens-Schintgen, Lellig 35 9 32914 1401 1144 44,7 74,8 14,5<br />
Sinner, Schan<strong>de</strong>l 33 7 36596 1476 1216 48,9 83,8 14,4<br />
Decker-Splicks, Gosseldange 28 9 36980 1772 1243 56,9 85,0 14,3<br />
Betriebe mit 40 bis 49,9 Kühen<br />
Antony-Ondrasova, Consthum 45 10 47736 2024 1611 63,1 91,2 17,2<br />
Vaessen-Bastin, Weiler/Pütscheid 48 10 43712 1810 1480 58,0 84,0 17,1<br />
Hansel, Holzem 46 14 48829 1934 1630 66,8 95,9 16,7<br />
Wester, Beaufort 47 5 47352 1895 1531 66,7 94,1 16,5<br />
Sliepen, Nocher 48 22 29210 1218 1032 33,6 59,8 16,1<br />
Warmerdam, Mecher/Haute sure 46 14 30916 1234 1013 37,0 64,7 15,7<br />
Pletschette, Cruchten 46 7 34990 1455 1194 46,2 75,1 15,3<br />
Bosseler, Limpach 49 7 27615 1023 956 27,9 59,5 15,2<br />
Van Wissen, Nagem 41 10 31018 1243 1060 42,1 70,4 14,5<br />
Pletgen-Bonifas, Ospern 47 14 32617 1272 1112 43,2 75,0 14,3<br />
Betriebe mit 50 bis 69,9 Kühen<br />
Lei<strong>de</strong>r, Erpeldange 53 8 59777 2239 2037 67,1 96,8 20,3<br />
Neu-Trausch, Grosbous 51 9 31190 1177 1063 31,8 58,9 17,4<br />
SOPEBA, Meispelt 61 17 39409 1554 1358 51,0 80,1 16,2<br />
Boonen, Elvange/Beckerich 60 9 44163 1745 1471 63,2 90,1 16,1<br />
Koeune, Garnich 59 18 29529 1100 1004 33,7 61,1 15,9<br />
Marx, Garnich 50 10 40284 1545 1312 57,1 87,5 15,1<br />
Thein & Elsen, Goeblange 52 5 30446 1215 1080 35,9 67,3 14,9<br />
Schmit & fils, Ermsdorf 50 7 43071 1907 1459 60,1 95,6 14,8<br />
Fischbach-Stomp, Kehlen 57 13 35972 1454 1219 51,6 79,7 14,8<br />
Kugener, Hagen 66 14 34234 1400 1159 46,4 77,0 14,6<br />
Betriebe mit 70 bis 99,9 Kühen<br />
Vaessen, Vian<strong>de</strong>n 79 13 33100 1343 1142 41,5 67,4 16,1<br />
Braun, Girst 80 13 32770 1247 1093 40,1 66,7 16,1<br />
Vaessen, Fischbach 87 18 32563 1314 1096 44,3 72,2 14,8<br />
Origer, Eschdorf 77 21 32858 1312 1083 47,1 74,8 14,4<br />
Di<strong>de</strong>rrich, Nie<strong>de</strong>rglabach 77 15 31072 1304 1027 41,8 71,2 14,3<br />
Harpes & Harpes, Rippweiler 88 23 26962 1074 921 34,5 62,9 14,1<br />
Mathes, Nie<strong>de</strong>ranven 71 11 38519 1655 1325 57,9 92,0 13,8<br />
Arendt, Reckange/Mersch 75 24 28939 1150 977 39,0 68,8 13,8<br />
Wagener-Reuter, Weidig 95 19 30161 1179 1026 35,9 71,9 13,8<br />
Bourg, Grass 73 20 28547 1146 955 38,1 68,7 13,7<br />
Betriebe mit über 100 Kühen<br />
Vaessen, Longsdorf 132 43 28997 987 930 32,7 58,9 16,2<br />
Albers frères, Asselborn 151 33 31628 1257 1093 39,5 66,5 15,6<br />
Leonardy & Wildgen, Dickweiler 168 32 34678 1356 1160 42,7 73,1 15,6<br />
Biel-Meyers, Betzdorf 117 37 32113 1321 1060 41,0 70,4 15,0<br />
Soprana, Lannen 275 60 38736 1602 1326 57,0 85,1 15,0<br />
HOGEMAV, Imbringen 118 36 30364 1234 1028 37,9 66,9 14,9<br />
Capriso, Canach 110 37 25329 989 825 32,2 58,2 14,3<br />
Albers, Boevange/Clervaux 114 24 26465 1200 916 36,0 61,3 14,2<br />
Reiff-Weber, Beaufort 199 69 24081 968 808 31,7 58,8 13,5<br />
Engelen, Troine 171 55 23566 1016 809 29,5 57,8 13,4<br />
30 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Die 15-jährige Crown-Tochter NV Melissa VG 88 von Jeff und Renée Rohen<br />
aus Insenborn gehört zu <strong>de</strong>n besten noch leben<strong>de</strong>n Dauerleistungskühen<br />
Luxemburgs. Bei zehn Abkalbungen hat sie bisher rund 114.000 kg Milch produziert.<br />
Das Foto zeigt die Ausnahmeathletin in ihrer achten Laktation.<br />
<strong>de</strong>r im Milchkontrolljahr abgegangenen<br />
Kühe. Die Lebensleistungen <strong>de</strong>s<br />
leben<strong>de</strong>n Bestan<strong>de</strong>s können stark<br />
vom Entwicklungsstand einer Her<strong>de</strong><br />
beeinflusst wer<strong>de</strong>n. Befin<strong>de</strong>t sich<br />
diese in einer Aufstockungsphase mit<br />
einem hohen Färsenanteil, wird sich<br />
die aktuelle Lebensleistung <strong>de</strong>utlicher<br />
von <strong>de</strong>r tatsächlich erreichten unterschei<strong>de</strong>n,<br />
als in ganz stabilen o<strong>de</strong>r<br />
sogar auslaufen<strong>de</strong>n Her<strong>de</strong>n. Deshalb<br />
eignet sich <strong>de</strong>r Durchschnitt aller im<br />
Kontrolljahr abgegangenen Kühe besser,<br />
weil sie die Lebensleistungen bis<br />
zu ihrem Abgang tatsächlich erbracht<br />
haben. Allerdings ist die Zahl <strong>de</strong>r<br />
Abgänge im Vergleich zum Lebendtierbestand<br />
<strong>de</strong>utlich geringer, so dass<br />
von Jahr zu Jahr größere Schwankungen<br />
auftreten können.<br />
Lebenstagsleistung <strong>de</strong>r abgegangenen<br />
Kühe<br />
Entschei<strong>de</strong>nd für die Beurteilung <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Milcherzeugung<br />
ist aber nicht die absolute Lebensleistung,<br />
son<strong>de</strong>rn die Leistung je Zeiteinheit.<br />
Hier bietet sich die Lebens-<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong>3<br />
tagsleistung (LTL) in Kilogramm Milch<br />
als objektiver Maßstab an, eine neue<br />
Kennzahl, die auf <strong>de</strong>m MLP-<br />
Jahresabschluss unter Gesamtbetrieb<br />
zusammen mit <strong>de</strong>r Futtertagsleistung<br />
erscheint. Dabei errechnet sich die<br />
Futtertagsleistung aus <strong>de</strong>r Lebensleistung<br />
geteilt durch die effektive<br />
Nutzungsdauer in Tagen, also ohne<br />
die Länge <strong>de</strong>r Aufzuchtperio<strong>de</strong> zu<br />
berücksichtigen. Die durchschnittliche<br />
Lebenstagsleistung einer Her<strong>de</strong> ergibt<br />
sich hingegen aus <strong>de</strong>r Lebensleistung<br />
geteilt durch das Alter in Tagen beim<br />
Abgang. Durch die Kombination <strong>de</strong>r<br />
Leistungsbereitschaft einer Her<strong>de</strong> mit<br />
<strong>de</strong>r Aufzucht- und Nutzungsdauer<br />
stellt die Lebenstagsleistung somit<br />
einen i<strong>de</strong>alen Indikator für die<br />
Effektivität in <strong>de</strong>r Milchviehhaltung<br />
dar.<br />
Im abgeschlossenen Milchkontrolljahr<br />
2009/2010 liegt die durchschnittliche<br />
Lebenstagsleistung aller abgegangenen<br />
Kühe bei 10,6 kg. Nach ökonomischen<br />
Berechnungen zur Effizienz <strong>de</strong>r<br />
Milchproduktion aus Deutschland<br />
müssen Kühe aber eine Leistung je<br />
Lebenstag von min<strong>de</strong>stens 15 kg<br />
Milch erbringen, um sich zu amortisieren.<br />
Daraus resultiert eine Lebensleistung<br />
von 30.000 kg Milch in 3,5<br />
Laktationen. Bei unserer <strong>de</strong>rzeitigen<br />
Nutzungsdauer von 36 Monaten und<br />
2,6 Laktationen be<strong>de</strong>utet das, dass<br />
sich diese um eine Laktation o<strong>de</strong>r 13-<br />
14 Monate erhöhen muss. Bei steigen<strong>de</strong>n<br />
Produktionskosten bleibt eine<br />
stetige Leistungssteigerung notwendig,<br />
<strong>de</strong>nn wie bereits erwähnt, ist die<br />
Leistung je Zeiteinheit entschei<strong>de</strong>nd.<br />
Rangierung <strong>de</strong>r Betriebe<br />
Die vorliegen<strong>de</strong> Auswertung basiert<br />
auf <strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r offiziellen<br />
Milchleistungsprüfung erfassten<br />
Daten zur durchschnittlichen Lebensleistung<br />
<strong>de</strong>r im Kontrolljahr 2009/2010<br />
abgegangenen Kühe in unseren<br />
Milchbetrieben (außer Abgänge zur<br />
Zucht, welche nicht in <strong>de</strong>r Anzahl<br />
abgegangener Kühe berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n). In <strong>de</strong>n Tabellen sind die Ergebnisse<br />
in die gleichen Betriebsgrößenklassen<br />
wie bei <strong>de</strong>r Veröffentlichung<br />
<strong>de</strong>s MLP-Jahresabschlusses<br />
zusammengefasst und jeweils die<br />
zehn Betriebe mit <strong>de</strong>n höchsten<br />
Lebenstagsleistungen veröffentlicht.<br />
Quellen: Milchrind 2/2009, 2/2010,<br />
4/2010<br />
�
Lebensleistungsrekor<strong>de</strong><br />
Sechs neue 100.000 kg Kühe in Luxemburg<br />
Stand: Februar <strong>2011</strong><br />
Seit <strong>de</strong>r letzten Veröffentlichung haben weitere sechs Kühe in CONVIS-Betrieben die Marke von 100.000 kg Milch<br />
Lebensleistung überschritten. Damit hat sich die Zahl <strong>de</strong>r in Luxemburg registrierten 100.000 kg-Kühe auf 128 erhöht.<br />
123. Ana 165 LU 10.90358079<br />
6/86-88-81-89/86<br />
124. Marie 1 LU 05.98046857<br />
geb. am: 04.12.1997<br />
V: Marconi 501.379<br />
M: 148 LU 10.90239937<br />
MV: Hali 501.335<br />
Z.u.B.: Roland Kaufmann, Kleinbettingen<br />
Leistung überschritten im Dezember 2010<br />
100.016 4,07 4.074 3,48 3.478 7.552 F + E-kg<br />
8/7 La 9.788 3,95 387 3,33 326<br />
HL 5 11.051 3,97 439 3,31 366<br />
geb. am: 29.07.1998<br />
V: Trailor 217.070<br />
M: Lidka 368 LU 10.90116205<br />
MV: Belt 386.391<br />
Z.: Marie-Lucie Leijten, Rambrouch<br />
B.: Josy Risch, Heispelt<br />
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
Leistung überschritten im Dezember 2010<br />
100.027 4,12 4.124 3,51 3.506 7.630 F + E-kg<br />
9/9 La 10.007 4,07 407 3,46 346<br />
HL 4 11.607 4,27 496 3,29 382<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 33
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
125. Alixe 696 LU 02.98090447<br />
geb. am: 31.01.1999<br />
9/87-85-78-80/81<br />
V: Design 503.529<br />
M: Atilla 497 LU 10.90032605<br />
MV: Buccaneer 904.117<br />
Z.u.B.: Capriso, Canach<br />
Leistung überschritten im Dezember 2010<br />
100.016 3,96 3.957 3,20 3.201 7.158 F + E-kg<br />
9/8 La 10.983 3,92 430 3,18 349<br />
HL 5 12.883 3,95 509 3,13 403<br />
127. Liz 351 LU 00.98068675<br />
geb. am: 06.07.1999<br />
V: ./.<br />
M: 287 LU 10.90151777<br />
MV: Aerostar 503.398<br />
Z.u.B.: Jean Leytem-Star, Mondorf<br />
Leistung überschritten im Januar <strong>2011</strong><br />
100.016 3,42 3.419 3,22 3.220 6.639 F + E-kg<br />
7/7 La 11.264 3,33 375 3,10 349<br />
HL 7 12.303 3,44 423 3,20 394<br />
126. Abi 611 LU 10.90311320<br />
geb. am: 20.03.1997<br />
V: Jumbo 904.364<br />
M: Akazie 513 LU 10.90056021<br />
MV: ./.<br />
Z.: Leon Wampach, Boevange/Attert<br />
B.: Zerrenhaff, Boevange/Attert<br />
Leistung überschritten im Januar <strong>2011</strong><br />
100.018 3,93 3.927 3345 3.344 7.271 F + E-kg<br />
11/10 La 8.663 3,89 337 3,32 288<br />
HL 6 9.962 3,87 386 3,49 348<br />
128. Lola 262 LU 10.90288197<br />
geb. am: 16.06.1996<br />
V: Laurel 501.330<br />
M: 147 LU 10.89563368<br />
MV: ./.<br />
Z.u.B.: René & Josée Krier-Elter, Bertrange<br />
Leistung überschritten im Februar <strong>2011</strong><br />
100.034 3,55 3.551 2,98 2.982 6.533 F + E-kg<br />
10/9 La 9.390 3,50 329 2,94 276<br />
HL 5 11.058 3,77 417 2,91 322<br />
34 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Prädikat ZUCHTELITE für züchterisch<br />
beson<strong>de</strong>rs wertvolle Kühe<br />
Elf Holsteinkühe mit Prädikat ZUCHTELITE <strong>2011</strong><br />
Nach <strong>de</strong>r Dezember-Zuchtwertschätzung<br />
eines je<strong>de</strong>n Jahres<br />
wer<strong>de</strong>n gemäß <strong>de</strong>n nebenstehen<strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen züchterisch beson<strong>de</strong>rs<br />
wertvolle Kühe herausgestellt und mit<br />
<strong>de</strong>m Prädikat ZUCHTELITE ausgezeichnet.<br />
Nachstehend die Liste <strong>de</strong>r neuen<br />
ZUCHTELITE-Kühe für <strong>2011</strong>:<br />
Die festgelegten Anfor<strong>de</strong>rungen an Kühe für das Prädikat ZUCHTELITE sind:<br />
- Zuchtstufe A<br />
- ab <strong>de</strong>r zweiten Laktation<br />
- mind. 86 Punkte Gesamtexterieur mit jeweils 84 für Fundament und Euter<br />
- Mutter und Großmutter mind. 84 Punkte Gesamteinstufung<br />
- RZG – Relativzuchtwert Gesamt von mind. 118<br />
Name/Stall-Nr. LOM geb. am ZE RZG Einstufung Abstammung Besitzer<br />
VaL Kiralle 853 LU 02.98612381 11.06.2006 ZE-<strong>2011</strong> 146 3/82-91-91-89/90 O-Man x VG 85 Mtoto x VG 88 Rudolph Henri Vaessen, Longsdorf<br />
VaL Kleene 869 LU 07.98650729 06.01.2007 ZE-<strong>2011</strong> 142 3/86-92-90-87/89 O-Man x VG 85 Mtoto x VG 88 Rudolph Henri Vaessen, Longsdorf<br />
VaL Alita 827 LU 09.98612349 27.02.2006 ZE-<strong>2011</strong> 139 3/84-88-86-85/86 O-Man x VG 87 Rudolph x VG 86 Orkan Henri Vaessen, Longsdorf<br />
AMH Paola 854 LU 06.98612037 28.11.2005 ZE-<strong>2011</strong> 138 2/84-89-86-87/87 Leif x VG 88 Morty x VG 86 Jocko Besne Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
VaL Kobra 854 LU 09.98612383 21.06.2006 ZE-<strong>2011</strong> 134 2/81-89-84-86/86 O-Man x VG 85 Mtoto x VG 88 Rudolph Henri Vaessen, Longsdorf<br />
AMH Jina 900 LU 01.98651870 17.03.2007 ZE-<strong>2011</strong> 131 2/90-88-87-88/88 Shottle x VG 87 Celsius x VG 89 Dannix Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
AMH NOG Pophelie LU 05.98612080 01.06.2006 ZE-<strong>2011</strong> 131 2/89-88-87-86/87 Goldwin x VG 88 Morty x VG 86 Jocko Besne Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
WIT Hellen 1205 DE 05.80675147 27.11.2006 ZE-<strong>2011</strong> 129 2/82-84-88-86/86 Mascol x VG 86 Adam II x GP 84 Aaron Sotholux, Beaufort<br />
VaL Katrina 842 LU 02.98612364 03.05.2006 ZE-<strong>2011</strong> 128 3/85-90-84-87/87 O-Man x VG 87 Emerson x VG 88 Rudolph Henri Vaessen, Longsdorf<br />
PM Regina 1204 DE 07.68660369 09.12.2006 ZE-<strong>2011</strong> 127 2/86-85-86-86/86 Goldwin x VG 88 Lheros x EX 90 Rudolph Sotholux, Beaufort<br />
AMH Joy 899 LU 07.98651864 23.02.2007 ZE-<strong>2011</strong> 120 2/88-87-87-88/88 Toystory x VG 87 Celsius x VG 89 Dannix Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
O-Man-Tochter VaL Kiralle EX 90<br />
Z.u.B.: Henri Vaessen, Longsdorf<br />
Leif-Tochter AMH Paola VG 87<br />
Z.u.B.: Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 35<br />
�
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
Luxembourg Holsteins<br />
Die höchsten Exterieur-Einstufungen in 2010<br />
Ein lückenloses Pedigree ist das<br />
Qualitätskriterium par excellence<br />
in <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Rin<strong>de</strong>rzucht. Neben<br />
einer vollständigen Dokumentation<br />
<strong>de</strong>r Abstammung und aller Leistungsergebnisse<br />
gehört die Exterieur-<br />
Beurteilung mit <strong>de</strong>r linearen Beschreibung<br />
und <strong>de</strong>r Kuheinstufung mit<br />
dazu und ist gera<strong>de</strong> für die Zuchtviehvermarktung<br />
unverzichtbar.<br />
Der Käufer von Zuchttieren legt nicht<br />
nur großen Wert auf ein fehlerfreies<br />
Exterieur <strong>de</strong>s Verkaufstieres, auch<br />
Informationen über die Einstufung <strong>de</strong>r<br />
Vorfahren beeinflussen die Kaufentscheidung.<br />
Eine regelmäßige Exterieur-Einstufung<br />
ist daher für<br />
Zuchtrin<strong>de</strong>rvermarktung eine grundlegen<strong>de</strong><br />
Voraussetzung. Zusätzlich liefert<br />
die Kuheinstufung nicht nur wichtige<br />
Informationen über die Qualität<br />
<strong>de</strong>r eingesetzten Genetik mit einer<br />
höheren Genauigkeit in <strong>de</strong>r Zuchtwertschätzung<br />
von Bullen und Kühen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch für das tägliche Zuchtmanagement<br />
im eigenen Betrieb.<br />
Gera<strong>de</strong>, um sich selber vor Betriebsblindheit<br />
zu schützen, ist es sehr<br />
Name & Stall-Nr. Abstammung La. M-typ Körper Fund. Euter Total Besitzer & Wohnort<br />
Die 10 besten Holstein-Färsen<br />
wichtig, von einem unabhängigen<br />
Zuchtberater immer wie<strong>de</strong>r ein objektives<br />
Urteil über <strong>de</strong>n neuen<br />
Färsenjahrgang und über die Qualität<br />
<strong>de</strong>r selbst gezüchteten Tiere zu<br />
bekommen.<br />
In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Auswertung sind die<br />
zehn höchsten Einstufungen in <strong>de</strong>r<br />
ersten Laktation sowie die 25 höchsten<br />
Einstufungen ab <strong>de</strong>r zweiten<br />
Laktation im Zeitraum von Januar bis<br />
Dezember 2010 aufgeführt.<br />
Delly 70 Derek 2 x Cabo 1 86 87 87 87 87 Leonardy & Wildgen, Dickweiler<br />
MAT-LUX-RED Rina 642 Jake A x September 1 87 87 87 86 87 Paul Mathay, Flebour<br />
MAT-LUX-RED Riana 642 Elayo x Sta<strong>de</strong>l 1 84 86 87 87 87 Paul Mathay, Flebour<br />
Konda 617 Laudan x Duke 1 87 86 87 86 86 Clau<strong>de</strong> Vaessen, Fischbach<br />
O.LuxView Beatrice 595 Goldwin x Mr.Sam 1 87 87 86 86 86 Josy Bourgmeyer-Johanns, Wahlhausen<br />
Gol<strong>de</strong>n 731 Decker x Rembrandt 1 87 84 85 88 86 Georges Andre, Oberfeulen<br />
MAT-LUX-RED Dragon 640 Elayo x Laredo Red 1 86 85 87 86 86 Paul Mathay, Flebour<br />
Titia 644 Lucente x Shaker 1 86 84 86 87 86 Gilbert Neu-Trausch, Grosbous<br />
Danka 588 Blitz x Bugleboy 1 84 87 86 86 86 Josy Bourgmeyer-Johanns, Wahlhausen<br />
Calissa 673 Roumare x Dutch Boy 1 87 86 84 87 86 Edmond Fisch, Ersange<br />
Die 25 besten Holstein-Kühe (ab 2. Laktation)<br />
Mylene 547 Talent2 x Lightning 4 95 96 89 96 94 EX Paul Mathay, Flebour<br />
MAT-LUX-RED Renta 538 September x Milestone 4 93 92 92 92 92 EX Paul Mathay, Flebour<br />
MAT-LUX-RED Rexanna 569 September x Milestone 4 93 93 88 93 92 EX Paul Mathay, Flebour<br />
Oranias-Vaessen Holstein Wisconsin 813 Goldwin x Esquimau 3 88 89 92 93 91 EX Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
Thil<strong>de</strong> 527 Starlea<strong>de</strong>r x Supreme 6 90 92 90 92 91 EX Gilbert Neu-Trausch, Grosbous<br />
Holstein Weiler Babsi 533 Aaron x Epiros 4 93 90 92 90 91 EX Marc Vaessen-Bastin, Weiler/Putscheid<br />
Holstein Weiler Alexa 537 Boss Iron x Design 4 90 88 90 93 91 EX Marc Vaessen-Bastin, Weiler/Putscheid<br />
MAT-LUX-RED Pritty 609 Rustler x Renaissanc 3 91 88 91 92 91 EX Paul Mathay, Flebour<br />
Oranias-Vaessen Holstein Cili 810 Goldwin x Ganwind 3 88 91 92 90 91 EX Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
Roesel 449 Talent2 x Blackstar 3 88 88 91 92 91 EX Michel Neser, Hamiville<br />
Antimonium Holsteins Romara 878 O-man x Rembrandt 3 87 90 90 91 90 EX Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
Janni 312 Aaron x Bugleboy 5 93 90 92 88 90 EX Guy & Ronny Sliepen, Nocher<br />
Burgfee 326 Lentini RF x Ranger Red 7 90 87 92 90 90 EX Roland Koos, Tarchamps<br />
Kairo 352 Starlea<strong>de</strong>r x Pomarius 6 90 93 88 90 90 EX Michel Neser, Hamiville<br />
Mudjen 1137 Talent2 x Moment 4 92 91 88 90 90 EX Antoine Warmerdam & fils, Mecher/Haute sure<br />
Oranias-Vaessen Holstein Antonia 762 Talent2 x Starlea<strong>de</strong>r 4 91 91 88 90 90 EX Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
Laurenzia 595 Mtoto x Leduc 4 88 92 88 90 90 EX Jean-Clau<strong>de</strong> Hoffmann, Beyren<br />
Isella 425 Jedstar x Capri 4 91 90 88 90 90 EX Michel Neser, Hamiville<br />
Arntje 105 Darwin-red x Sta<strong>de</strong>l 3 91 90 90 88 89 Albers-Turmes, Neidhausen<br />
MAT-LUX-RED Pelone 595 Avanti x Komtur 3 88 92 91 87 89 Paul Mathay, Flebour<br />
Humburg Holstein Genetic Granita 418 Derek 2 x Exranco 3 90 88 89 90 89 Marc Vaessen-Bastin, Weiler/Putscheid<br />
Domina 597 Boss Iron x Bugleboy 3 91 92 88 88 89 Gilbert Neu-Trausch, Grosbous<br />
Antony's Belle-Vue Orkan 84 Lentini RF x Goldi II 7 88 86 90 90 89 Nico Antony-<strong>de</strong> Fouw, Beaufort<br />
Froni 601 Shaker x Dante 3 88 86 90 90 89 Gilbert Neu-Trausch, Grosbous<br />
Oranias-Vaessen Holstein Annika 797 Talent2 x Starlea<strong>de</strong>r 3 90 90 88 89 89 Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n<br />
36 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Die besten Exterieur-Betriebe in Luxemburg<br />
Top-25 Her<strong>de</strong>n für Exterieur <strong>2011</strong><br />
Bereits zum vierten Mal wer<strong>de</strong>n die<br />
Luxemburger Milchviehbetriebe<br />
nach <strong>de</strong>r durchschnittlichen Exterieur-<br />
Einstufung ausgewertet. Voraussetzung<br />
für die Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />
Betrieb<br />
Betriebe in dieser Top-Liste ist ein<br />
Min<strong>de</strong>stprozentsatz eingestufter leben<strong>de</strong>r<br />
Kühe in <strong>de</strong>r Her<strong>de</strong> von 60%. In<br />
<strong>de</strong>r Liste wer<strong>de</strong>n zum einen die durchschnittlichen<br />
Exterieur-Einstufungen<br />
% eingestufte Tiere<br />
Milchtyp<br />
Körper<br />
für Färsen, zum an<strong>de</strong>ren für die ganze<br />
Her<strong>de</strong> inklusiv <strong>de</strong>r Färsen aufgeführt.<br />
Der Her<strong>de</strong>ndurchschnitt bestimmt die<br />
Rangierung in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Top-Liste<br />
<strong>de</strong>r 25 besten Exterieur-Betriebe.<br />
Färsen kompletter Bestand<br />
Paul Mathay, Flebour 52,9 85,3 85,9 85,2 84,8 85,0 79,5 87,9 88,5 87,8 88,0 88,0<br />
Pascal Vaessen, Vian<strong>de</strong>n 66,7 83,1 84,1 84,4 84,7 84,3 81,9 85,8 85,5 85,7 87,2 86,3<br />
Marc Vaessen-Bastin, Weiler/Pütscheid 72,2 82,8 83,2 82,3 83,7 83,2 89,1 86,1 85,5 84,8 87,0 86,0<br />
Thein & Elsen, Goeblange 78,8 84,6 84,6 82,9 84,0 84,0 87,0 86,3 86,4 84,9 86,0 85,9<br />
Gilbert Neu-Trausch, Grosbous 66,7 83,8 84,6 83,5 84,3 84,1 85,1 85,9 86,4 85,2 86,0 85,9<br />
Michel Neser, Hamiville 77,5 84,0 84,3 83,2 83,9 83,7 86,4 85,7 85,5 84,3 85,6 85,2<br />
Josy Bourgmeyer-Johanns, Wahlhausen 73,5 84,1 85,0 82,8 84,1 83,9 76,7 84,8 85,3 83,5 84,9 84,6<br />
Clau<strong>de</strong> Vaessen, Fischbach 78,0 83,5 84,0 82,4 83,8 83,5 81,0 84,5 84,6 83,3 85,1 84,5<br />
Jean-Paul Flammang, Goesdorf 77,6 84,2 84,3 82,6 83,5 83,6 80,6 84,9 85,0 83,5 84,6 84,5<br />
Guy & Ronny Sliepen, Nocher 68,4 82,9 83,9 83,2 83,1 83,3 77,4 84,1 84,9 84,3 84,5 84,5<br />
Johny Koos,Tarchamps 97,7 83,6 83,1 82,8 83,3 83,2 96,7 84,4 83,8 83,6 84,1 84,0<br />
Gilbert Lei<strong>de</strong>r, Erpeldange 85,7 83,6 84,2 82,2 82,8 83,0 91,3 84,6 84,5 83,3 84,1 84,0<br />
Antoine Warmerdam & fils, Mecher/Haute sure 79,1 84,0 83,3 82,0 83,3 83,2 85,4 84,7 84,1 82,5 84,3 84,0<br />
Nico Antony-<strong>de</strong> Fouw, Beaufort 68,8 83,4 83,6 82,8 83,5 83,3 76,3 84,3 84,1 83,1 84,4 84,0<br />
Jaques Melkert, Essingen 83,3 77,8 80,4 79,4 77,8 78,8 95,0 82,4 85,2 83,7 83,9 83,9<br />
Erny Crochet-Melkert, Kleinelcheroth 89,2 83,2 84,0 82,4 82,8 83,0 92,7 84,0 84,8 82,6 83,8 83,8<br />
Carlo Bosseler, Limpach 93,1 83,8 84,7 81,8 82,1 82,8 91,1 84,8 85,6 82,6 83,3 83,8<br />
André & René Laugs, Kalkesbach 77,3 82,3 83,1 81,0 82,4 82,2 84,7 84,0 84,3 82,1 84,2 83,7<br />
Alex Faust, Bettendorf 80,0 82,4 83,2 82,1 84,1 83,2 84,6 83,9 83,6 82,6 84,2 83,7<br />
Albers-Turmes, Neidhausen 96,3 82,3 81,9 81,4 83,3 82,4 96,7 83,5 83,1 82,0 84,3 83,4<br />
Roland Kaufmann, Kleinbettingen 80,8 82,2 83,1 81,5 82,3 82,3 86,5 82,9 84,1 82,4 83,4 83,2<br />
Schuh & Coljon, Ell 97,6 83,5 83,0 81,4 82,8 82,6 98,0 84,0 83,4 81,8 83,4 83,1<br />
Henri Vaessen, Longsdorf 87,6 82,4 83,7 81,2 82,0 82,2 89,0 83,2 84,5 82,2 82,9 83,1<br />
Capriso, Canach 78,3 83,0 82,8 81,9 82,6 82,5 87,5 83,9 83,5 81,9 83,0 83,0<br />
Lucien Wilwert-Gaasch, Kayl 81,6 82,4 82,4 81,5 82,4 82,2 80,9 83,4 82,9 82,4 83,3 83,0<br />
CONVIS-Bal<br />
zu Ettelbréck an <strong>de</strong>r <strong>Herdbuch</strong>’s Hal<br />
Sams<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>n 16.04.<strong>2011</strong><br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 37<br />
Fundament<br />
Euter<br />
Total<br />
% eingestufte Tiere<br />
Milchtyp<br />
Körper<br />
Fundament<br />
Euter<br />
Total
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
Züchter-Informationsversammlungen 2010<br />
Vorsprung durch Information<br />
Charles Delvaux<br />
Auch in diesem Jahr informierte die<br />
Abteilung Milchrin<strong>de</strong>r alle interessierten<br />
Züchter und Milchproduzenten<br />
mit einem interessanten Ausblick auf<br />
die Milchproduktion und das zukünftige<br />
Zuchtgeschehen. Entsprechend<br />
gut besucht waren die vier regionalen<br />
Veranstaltungen.<br />
Neben <strong>de</strong>m MLP-Jahresabschluss<br />
2009/2010 stan<strong>de</strong>n noch einmal<br />
das Erstkalbealter, die Eutergesundheit,<br />
die Her<strong>de</strong>nfruchtbarkeit, die<br />
Nutzungsdauer, sowie die Kälbersterblichkeit<br />
als mögliche Managementbereiche<br />
mit Verbesserungspotential<br />
im Brennpunkt. Vorgestellt<br />
wur<strong>de</strong> ebenfalls OPTI-Gras, das neue<br />
Beratungsprojekt zur Optimierung <strong>de</strong>s<br />
Betriebszweigs Grünland. Mit <strong>de</strong>r<br />
Präsentation <strong>de</strong>s aktuellen Vererberangebots<br />
für die Besamungssaison<br />
2010/<strong>2011</strong> wur<strong>de</strong>n einzelne Vererbungsschwerpunkte<br />
mit wichtigen<br />
Zusatz- und Hintergrundinformationen<br />
zu <strong>de</strong>n neuen Top-Vererbern hervorgehoben.<br />
Darüber hinaus nahm das Thema<br />
"Genomische Selektion" einen wichtigen<br />
Platz ein. In diesem Zusammenhang<br />
wur<strong>de</strong> noch einmal mit aller<br />
Deutlichkeit darauf hingewiesen, dass<br />
genomische Zuchtwerte allein nicht<br />
alles können. Entschei<strong>de</strong>nd dürfte die<br />
Frage nach <strong>de</strong>r Sicherheit <strong>de</strong>r<br />
Zuchtwerte sein. Wem bisher die<br />
Sicherheiten <strong>de</strong>r ersten veröffentlichten<br />
Töchterzuchtwerte neuer Vererber<br />
noch zu unsicher waren, für <strong>de</strong>n dürften<br />
junge, nur genomisch geprüfte<br />
Bullen keine Alternative sein. Auf <strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren Seite eröffnet die junge<br />
Generation <strong>de</strong>r nur genomisch geprüften<br />
Bullen neue züchterische Möglichkeiten.<br />
Beim Einsatz dieser jungen<br />
g-Bullen sollte einem die begrenzte<br />
Sicherheit aber immer bewusst sein<br />
und das Risiko durch <strong>de</strong>n Einsatz<br />
mehrerer solcher Bullen gestreut wer<strong>de</strong>n.<br />
Die alljährlichen Züchterversammlungen<br />
haben sich mittlerweile zu<br />
einer festen Kommunikations- und<br />
Informationsplattform etabliert. Die<br />
vier regionalen Veranstaltungen boten<br />
die Gelegenheit, sich über neueste<br />
Entwicklungen in <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>rzucht zu<br />
informieren, <strong>de</strong>n engen Kontakt zur<br />
Organisation zu pflegen, sowie sich in<br />
gemütlicher Run<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Berufskollegen<br />
auszutauschen. Auch in diesem<br />
Jahr war das Interesse wie<strong>de</strong>rum<br />
sehr groß. Wir bedanken uns bei allen<br />
Züchterinnen und Züchtern, die an<br />
<strong>de</strong>n Veranstaltungen teil genommen<br />
haben.<br />
�<br />
38 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Luxemburger Top-Kühe nach<br />
Gesamtzuchtwert (RZG)<br />
Neue Schätzung von Dezember 2010<br />
Genau wie bei <strong>de</strong>n Bullen wer<strong>de</strong>n<br />
von <strong>de</strong>n Milchkühen die Zuchtwerte<br />
dreimal jährlich berechnet. Die<br />
Zuchtwerte in <strong>de</strong>r nachstehen<strong>de</strong>n<br />
Tabelle sind auf <strong>de</strong>utscher Basis<br />
gerechnet und damit direkt vergleichbar<br />
mit <strong>de</strong>n Kuhzuchtwerten in<br />
Deutschland. Zu <strong>de</strong>n Zuchtwerten <strong>de</strong>r<br />
Milchleistungsvererbung sind auch die<br />
Exterieureinstufungen, soweit die<br />
Rang Name & Stall-Nr. M-kg F-% F-kg E-% E-kg RZM RZS RZE RZN RZR RZG Einstufung Vater Besitzer & Wohnort<br />
Schwarzbunte Schwarzbunt Holsteins<br />
Kühe bereits eingestuft sind, in <strong>de</strong>r<br />
Tabelle veröffentlicht.<br />
Nachstehend die Liste <strong>de</strong>r genetisch<br />
besten Kühe in Luxemburg:<br />
1 VaL Kirsten 930 +2.300 -0,31 +59 -0,06 +71 139 121 110 122 114 150 01/82-84-86-85/85 Gibor Henri Vaessen, Longsdorf<br />
2 VaL Karin 901 +2.238 -0,37 +50 +0,00 +76 141 119 114 119 109 149 01/83-84-84-82/83 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
3 VaL Küsschen 929 +2.112 -0,23 +60 +0,03 +74 142 122 113 117 109 149 01/83-84-84-84/84 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
4 VaL Klanka 874 +2.314 -0,40 +50 -0,07 +71 138 114 110 118 115 147 01/84-84-82-82/83 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
5 VaL Katie 875 +2.066 -0,28 +53 -0,03 +67 137 119 110 118 115 147 01/84-86-85-84/85 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
6 VaL Kiesel 831 +2.347 -0,36 +56 -0,06 +73 140 115 108 112 112 146 02/83-86-86-84/85 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
7 VaL Kiralle 853 +2.041 -0,30 +51 -0,05 +64 135 120 110 118 115 146 03/82-92-91-89/90 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
8 VaL Katirka 920 +2.106 -0,43 +38 -0,03 +68 135 110 114 118 109 143 01/83-84-80-78/80 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
9 VaL Kati 914 +1.567 -0,23 +40 +0,13 +67 135 121 108 116 112 143 01/78-80-80-83/81 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
10 VaL Kadja 951 +1.686 -0,18 +50 +0,03 +60 133 122 112 120 107 143 01/86-86-81-83/83 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
11 VaL Klari 822 +2.589 -0,52 +46 -0,09 +77 141 111 117 110 100 142 01/82-86-84-82/83 Mo<strong>de</strong>st Henri Vaessen, Longsdorf<br />
12 VaL Kleene 869 +1.789 -0,23 +49 -0,04 +56 130 118 110 118 117 142 03/86-92-90-87/90 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
13 VaL Kapri 936 +2.266 -0,44 +43 -0,20 +55 128 126 113 119 115 141 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
14 VaL Kirmin 864 +1.686 -0,18 +50 -0,03 +54 129 129 111 117 114 141 01/80-82-78-78/79 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
15 VaL Kaira 892 +1.800 -0,28 +43 +0,03 +64 134 120 109 116 100 140 02/82-86-82-84/84 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
16 VaL Kris 871 +2.166 -0,12 +75 -0,10 +63 137 107 109 113 105 140 01/85-84-84-83/84 Win 395 Henri Vaessen, Longsdorf<br />
17 VaL Kate 935 +1.467 -0,10 +50 +0,09 +59 132 120 109 116 111 140 01/82-84-78-82/81 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
18 VaL Alita 827 +1.630 -0,27 +38 -0,05 +50 125 121 103 118 122 139 03/84-88-86-85/86 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
19 AMH Paola 854 +1.639 -0,11 +55 +0,05 +60 134 116 115 110 106 138 02/84-89-86-87/87 Leif Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
20 VaL Kasandra 882 +1.480 +0,04 +65 +0,07 +58 134 111 109 115 100 137 01/82-83-81-84/83 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
21 VaL Kita 918 +1.153 -0,09 +38 +0,09 +48 124 130 111 117 115 137 01/77-78-80-80/79 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
22 Angie 610 +1.881 -0,32 +42 -0,16 +46 122 128 108 123 110 137 01/86-86-84-85/85 Laudan Gilbert Neu-Trausch, Grosbous<br />
23 VaL Klora 923 +2.004 -0,36 +42 -0,11 +56 128 112 105 116 112 136 01/77-82-80-82/81 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
24 VaL Keri 896 +1.589 +0,02 +67 -0,01 +52 130 117 102 110 113 136 O-Man Fernand Wester, Beaufort<br />
25 Nea 556 +1.713 -0,34 +34 -0,07 +50 124 116 107 121 111 136 01/82-82-84-82/83 Ramos Jean-Paul Braun, Girst<br />
26 VaL Kela 922 +1.702 -0,19 +49 -0,08 +49 125 119 113 117 113 136 Zenith Henri Vaessen, Longsdorf<br />
27 VaL Katrin 868 +1.709 -0,28 +39 -0,10 +48 124 117 110 118 116 136 01/78-83-82-82/82 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
28 NOG HF Gillian 1126 +1.256 +0,29 +78 +0,03 +43 127 114 117 114 109 136 01/87-86-86-86/86 Shottle Soprawa, Rambrouch<br />
29 Hibou 5450 +1.103 -0,08 +37 -0,03 +34 116 128 115 127 115 136 02/87-87-84-84/85 Ramos Philippe Reding, Eschette<br />
30 VaL Kiwi 878 +1.737 -0,33 +36 -0,08 +50 124 111 110 117 115 135 01/77-84-80-80/81 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
31 8780 +638 +0,33 +58 +0,28 +49 129 108 106 118 107 135 Mascol ET Albert Muller, Nospelt<br />
32 VaL Kara 949 +1.526 -0,20 +41 -0,03 +48 124 117 114 120 110 135 01/80-84-82-80/81 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
33 Ashlyn 100 +1.743 -0,15 +56 -0,01 +59 132 97 110 110 110 134 03/90-93-86-88/89 Linjet Carlo Bosseler, Limpach<br />
34 Faria 1102 +1.509 -0,10 +51 -0,03 +48 126 119 107 117 106 134 02/82-83-80-81/81 Mascol ET Soprawa, Rambrouch<br />
35 VaL Kobra 851 +1.698 -0,31 +37 -0,12 +45 121 119 110 118 115 134 02/81-89-84-86/86 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
36 OvaCristal 560 +915 -0,01 +36 +0,11 +42 121 119 118 120 109 134 01/86-85-86-86/86 Goldwin Three Star Holsteins, Limpach<br />
37 Gol<strong>de</strong>n 8872 +629 +0,10 +35 +0,21 +42 121 125 109 123 105 134 Ramos Michel Reding, Selz<br />
38 Calissa 673 +2.180 -0,36 +49 -0,05 +68 137 116 113 107 97 133 01/87-86-84-87/86 Roumare Edmond Fisch, Ersange<br />
39 WG Ella 1169 +1.758 -0,35 +34 +0,07 +67 134 108 102 103 104 133 02/86-82-86-84/84 Justus Sotholux, Beaufort<br />
40 Ini 583 +1.870 -0,38 +35 -0,02 +61 131 99 104 107 113 133 02/83-77-83-76/79 Principal Jean-Paul Braun, Girst<br />
41 Ipse 462 +1.941 -0,23 +55 -0,06 +59 132 114 121 105 103 133 01/83-88-86-84/85 Snowman Romain Classen, Osweiler<br />
42 VaL Karina 890 +1.506 -0,20 +41 +0,01 +52 127 119 104 110 111 133 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
43 VaL Katja 887 +2.181 -0,20 +66 -0,23 +48 127 104 115 111 110 133 02/89-88-84-86-86 Jose Henri Vaessen, Longsdorf<br />
44 VaL Kuli 934 +1.218 -0,14 +36 +0,01 +42 121 122 114 117 114 133 01/84-87-84-85/85 Zenith Henri Vaessen, Longsdorf<br />
45 Ticia 366 +481 +0,19 +38 +0,17 +33 116 126 107 124 115 133 01/84-84-83-84/84 Ramos Clau<strong>de</strong> Hilgert, Moesdorf<br />
46 Bell 263 +640 +0,13 +39 +0,09 +30 114 126 114 127 113 133 Ramos Pierre Thome, Born<br />
47 Elke 704 +1.331 +0,08 +63 +0,08 +54 131 106 107 108 102 132 Lancelot Conny & Luc Arendt-Buchholtz, Vichten<br />
48 VaL Korali 902 +867 +0,12 +47 +0,14 +43 123 114 109 116 110 132 01/78-83-79-81/81 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
49 AMH Romara 878 +1.365 -0,19 +36 -0,03 +43 121 120 105 116 116 132 03/87-90-90-91/90 O-Man Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
50 Mandy 1264 +1.465 -0,09 +51 -0,08 +42 122 107 127 121 103 132 01/83-85-84-84/84 Shottle Antoine Warmerdam & fils, Mecher/Haute sure<br />
51 Kyra 600 +971 +0,00 +40 +0,09 +42 121 119 106 119 106 132 02/86-87-83-88/86 Ramos Clau<strong>de</strong> Vaessen, Fischbach<br />
52 Katrien 734 +932 -0,03 +36 +0,06 +37 118 119 124 116 114 132 01/86-84-85-85/85 Goldwin Georges Andre, Oberfeulen<br />
53 Karin 459 +452 +0,24 +41 +0,21 +35 118 120 110 121 112 132 Ramos Emile Bissen-Schroe<strong>de</strong>r, Vichten<br />
54 Koba 618 +767 +0,24 +55 +0,07 +33 118 122 109 121 113 132 01/84-85-82-83/83 Ramos Clau<strong>de</strong> Vaessen, Fischbach<br />
55 Michi 201 +1.116 +0,06 +52 -0,09 +29 115 125 112 123 117 132 Ramos Robert Fey<strong>de</strong>r, Fentange<br />
56 Tara 51 +1.611 -0,07 +59 +0,01 +55 131 96 107 104 110 131 03/87-86-86-86/86 Principal Capriso, Canach<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 39
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
Rang Name & Stall-Nr. M-kg F-% F-kg E-% E-kg RZM RZS RZE RZN RZR RZG Einstufung Vater Besitzer & Wohnort<br />
56 Tara 51 +1.611 -0,07 +59 +0,01 +55 131 96 107 104 110 131 03/87-86-86-86/86 Principal Capriso, Canach<br />
57 Ivonne 999 +1.643 -0,20 +46 -0,02 +53 128 115 106 108 108 131 01/85-86-86-85/85 Ford Soprawa, Rambrouch<br />
58 513 +1.400 -0,15 +42 +0,05 +52 127 112 109 115 101 131 Mascol ET Jempy Pletschette, Cruchten<br />
59 Mina 93 +1.338 -0,02 +53 +0,02 +48 126 109 115 105 111 131 01/82-86-84-82/83 ALH Duke Leonardy & Wildgen S.C., Dickweiler<br />
60 VaL Kricke 928 +1.749 -0,33 +36 -0,10 +48 123 111 105 116 112 131 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
61 HTH Lenza 303 +1.386 -0,24 +32 +0,01 +48 123 109 113 117 106 131 01/84-82-85-81/83 Mascol ET Thein & Elsen, Goeblange<br />
62 AMH Jina 900 +1.754 -0,01 +70 -0,11 +47 127 108 116 114 97 131 02/90-88-87-88/88 Shottle Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
63 Konda 617 +1.264 -0,26 +25 +0,04 +47 122 115 107 117 106 131 01/87-86-87-86/86 Laudan Clau<strong>de</strong> Vaessen, Fischbach<br />
64 Klina 411 +1.094 -0,02 +43 +0,08 +45 124 115 107 114 106 131 Shaker Emile Bissen-Schroe<strong>de</strong>r, Vichten<br />
65 Worena 8296 +851 +0,07 +41 +0,16 +45 124 115 108 118 100 131 01/83-85-83-83/83 Mascol ET Lucien Wilwert-Gaasch, Kayl<br />
66 Daisy 19 +1.305 -0,14 +39 +0,00 +44 122 112 108 116 110 131 Lancelot Jean-Marie Go<strong>de</strong>let, Ell<br />
67 VaL Klina 953 +1.394 -0,27 +29 -0,03 +44 120 116 114 119 110 131 01/82-84-80-82/82 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
68 AMH NOG Pophelie 920 +1.215 -0,25 +37 -0,02 +43 120 101 118 118 106 131 02/89-88-87-86/87 Goldwin Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
69 VaL Astrid 941 +1.208 -0,19 +30 -0,03 +38 117 122 112 117 118 131 Zenith Henri Vaessen, Longsdorf<br />
70 Grela 550 +1.195 -0,26 +22 -0,03 +37 116 120 99 125 113 131 02/83-85-81-86/84 Wizard Jean-Paul Braun, Girst<br />
71 VaL Kerstin 888 +1.384 -0,23 +33 -0,10 +36 116 124 107 119 115 131 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
72 Nani 686 +588 +0,04 +27 +0,13 +32 114 121 108 123 117 131 Ramos Roger Origer, Eschdorf<br />
73 Quanta 312 +885 -0,04 +33 -0,01 +29 113 125 110 122 121 131 Ramos Robert Biel-Meyers, Betzdorf<br />
74 VaL Kora 790 +1.827 -0,53 +17 -0,01 +61 128 103 108 111 103 130 01/86-88-87-86/87 Lancelot Henri Vaessen, Longsdorf<br />
75 Grunda 504 +1.543 -0,20 +42 +0,04 +56 129 103 116 106 103 130 01/83-86-85-85/85 Encino Guy Di<strong>de</strong>rrich, Nie<strong>de</strong>rglabach<br />
76 Efi 543 +1.561 -0,22 +41 +0,00 +53 127 102 116 106 106 130 01/84-86-84-84/84 Titanic Jean-Paul Braun, Girst<br />
77 Sar 3396 +1.527 -0,21 +41 +0,00 +51 126 105 106 108 110 130 Dorado Emile Reiff-Weber, Beaufort<br />
78 Kim 282 +882 +0,13 +49 +0,19 +48 127 96 102 98 114 130 Pantino A Michel Wagener-Reuter, Weydig<br />
79 Barbe 744 +820 -0,06 +28 +0,19 +46 123 109 106 116 109 130 Mascol ET Goe<strong>de</strong>rt-Ries, Ell<br />
80 Kritik 614 +1.704 -0,23 +45 -0,12 +44 122 111 106 116 107 130 01/86-86-84-84/85 Laudan Clau<strong>de</strong> Vaessen, Fischbach<br />
81 Lisette 113 +1.411 +0,00 +58 -0,05 +43 123 110 112 113 109 130 Jose Alex Winandy-Miller, Welscheid<br />
82 AMH Grunda 857 +1.205 -0,21 +28 +0,02 +43 120 112 107 115 116 130 02/86-88-83-86/86 O-Man Jean-Paul Flammang, Goesdorf<br />
83 VaL Klaris 925 +1.841 -0,46 +25 -0,18 +43 118 120 113 117 112 130 Gibor Henri Vaessen, Longsdorf<br />
84 VaL Kruste 905 +1.447 -0,25 +33 -0,08 +41 119 123 105 114 117 130 02/84-87-86-84/85 O-Man Henri Vaessen, Longsdorf<br />
85 VaL Kosi 926 +1.092 -0,02 +42 +0,00 +37 118 117 113 117 113 130 01/82-77-78-82/80 Zenith Henri Vaessen, Longsdorf<br />
86 Indy 1047 +694 +0,00 +28 +0,10 +34 115 123 123 118 111 130 02/83-83-79-82/81 Goldwin Soprawa, Rambrouch<br />
87 OLX Hula 593 +723 +0,14 +43 +0,08 +33 117 121 111 124 110 130 Mascol ET Josy Bourgmeyer-Johanns, Wahlhausen<br />
88 Fougere 290 +604 +0,21 +45 +0,08 +28 114 120 110 121 119 130 Ramos Weis freres & Schuh, Colpach-Bas<br />
Rotbunte Rotbunt Holsteins<br />
1 475 +1.030 +0,04 +47 +0,06 +40 121 115 110 114 114 131 01/84-83-81-81/82 Laurel Clau<strong>de</strong> Aust-Schmitz, Bettel<br />
2 Tussi 103 +478 +0,59 +69 +0,34 +45 128 96 102 107 105 128 Kian Marc Berg, Holtz<br />
3 Lenora 351 +323 +0,65 +66 +0,29 +35 122 117 105 111 105 128 Kian Roland Spaus, Fischbach/Heinerscheid<br />
4 Ladina 253 +1.133 -0,12 +37 +0,20 +57 130 112 104 106 99 127 Spencer 2 Jeff Antony-Ondrasova, Consthum<br />
5 Jeda 536 +209 +0,46 +46 +0,28 +29 116 101 110 116 115 126 Laurel Meisch & Meyers, Weicherdange<br />
6 Jola 455 +251 +0,61 +60 +0,33 +35 122 108 108 106 106 125 Kian Meisch & Meyers, Weicherdange<br />
7 Radine 770 +936 -0,33 +10 -0,07 +25 107 120 113 120 119 125 03/86-85-86-84/85 Laurel Erny Crochet-Melkert, Kleinelcheroth<br />
8 Bali 401 +1.553 -0,34 +34 +0,07 +59 130 96 97 106 90 124 Canvas Guy Thommes, Burmerange<br />
9 Witei 140 +1.640 -0,38 +33 +0,03 +59 130 104 103 101 100 124 Reflex A Frank Schmit, Bastendorf<br />
10 Marylin 209 +481 +0,29 +44 +0,29 +40 122 110 100 103 104 124 Misty Marc Kayl, Kahler<br />
11 AB Xenia 272 +529 +0,37 +53 +0,17 +32 118 109 108 111 105 124 02/86-85-83-83/84 Kian Nico Antony-<strong>de</strong> Fouw, Beaufort<br />
12 Lyssi 659 +77 +0,39 +34 +0,29 +26 113 105 110 114 118 124 Laurel Marcel Milbert, Roullingen<br />
Fleckvieh/Montbéliar<strong>de</strong><br />
Fleckvieh/Montbeliardé<br />
1 Roxanne 207 +895 -0,08 +31 -0,02 +30 129 100 111 99 133 Vanstein Clau<strong>de</strong> Thiry-Kummer, Schouweiler<br />
2 306 +1.140 -0,19 +32 -0,12 +31 132 104 102 102 130 Osmium Nico Leytem-Marx, Mamer<br />
3 317 +883 -0,11 +28 -0,04 +28 126 98 109 103 129 Eilig Francois Lamborelle, Ro<strong>de</strong>r<br />
4 888 +715 +0,06 +34 +0,03 +27 126 100 107 129 Weinold Nico & Robert Linckels, Fischbach<br />
5 325 +855 -0,16 +23 -0,04 +27 125 100 109 100 128 Eilig Fernand Schroe<strong>de</strong>r-Beffort, Troine<br />
6 Ira 620 +278 +0,16 +23 +0,06 +14 115 100 119 127 Vanstein Lucien Schmit-Boonen, Olingen<br />
7 335 +1.023 -0,08 +36 -0,03 +33 131 103 102 102 125 Pernan Hilaire Johanns, Breidfeld<br />
8 320 +813 -0,17 +20 +0,00 +28 124 102 103 124 Malach Francois Lamborelle, Ro<strong>de</strong>r<br />
40 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong><br />
�
Aktuelles Bullenangebot<br />
Sehr stabile Zuchtwertschätzung<br />
Armand Braun<br />
Laut <strong>de</strong>r jüngsten Interbull-Liste <strong>de</strong>r<br />
Holsteinbullen ist nach wie vor eine<br />
außergewöhnliche Dominanz von O-<br />
Man und seinen Söhnen zu bemerken.<br />
Alleine in <strong>de</strong>n Top-25 haben es<br />
nur fünf an<strong>de</strong>re Bullen geschafft, sich<br />
unter <strong>de</strong>n O-Mans einzureihen. Mit<br />
fast 70.000 weiblichen Nachkommen<br />
in <strong>de</strong>r Zuchtwertschätzung belegt O-<br />
MAN aktuell Platz 2 in <strong>de</strong>r Liste <strong>de</strong>r<br />
besten Holsteinbullen weltweit und<br />
ist damit zu einer absoluten Legen<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r Holsteinzucht gewor<strong>de</strong>n. O-<br />
MAN hat mit seiner etwas an<strong>de</strong>ren<br />
Vererbungsten<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r Holsteinzucht<br />
sehr viele positive Eigenschaften<br />
mitgegeben. Vor allem <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
Ten<strong>de</strong>nz kräftigere Körperbau mit weniger<br />
Milchausdruck seiner Nachkommen<br />
verhilft diesen zu mehr<br />
Wi<strong>de</strong>rstandskraft, vorteilhafter<br />
Fruchtbarkeit und Eutergesundheit<br />
und damit einer höheren Nutzungsdauer.<br />
Im Gegenzug sollte man bei<br />
<strong>de</strong>r Wahl aus <strong>de</strong>m Pool <strong>de</strong>r sehr zahlreichen<br />
O-MAN-Söhne vor allem auf<br />
die Vererbung <strong>de</strong>r Euter achten.<br />
BESTSELLER 2010:<br />
Schwarzbunte Holsteins:<br />
1. MEGALL RF<br />
2. CASSANO<br />
3. CAPTAIN<br />
4. OFFSPRING<br />
5. ZAR<br />
Rotbunte Holsteins:<br />
1. JERUDO<br />
2. CARMANO<br />
3. LAWN BOY-P<br />
4. TABLEAU<br />
5. ABEL<br />
Lekto-Tochter Lekola / 1. Laktation<br />
Schwarzbunt<br />
Zu <strong>de</strong>n besten O-Mans zählt zweifelsohne<br />
ALH DUKE. Er geht aus<br />
<strong>de</strong>r populären Raven-Familie hervor<br />
und wur<strong>de</strong> von CONVIS bereits als<br />
Testbulle eingesetzt. Die melken<strong>de</strong>n<br />
Töchter in Luxemburg stimmen ihre<br />
Besitzer absolut zufrie<strong>de</strong>n und ALH<br />
DUKE konnte auch bei <strong>de</strong>r letzten<br />
Schätzung erneut seine Zahlen verbessern.<br />
Auch die O-Man-Söhne<br />
OPMAN und BUTCH behaupten sich<br />
sehr gut in <strong>de</strong>r Spitzengruppe in unserem<br />
Angebot. Mit ALTAROSS haben<br />
wir einen weiteren O-MAN-Sohn in<br />
unser Angebot aufgenommen. Zu<br />
einer sehr ausgeglichenen Leistungsvererbung<br />
verbessert ALTAROSS im<br />
Exterieur vor allem die Eutereigenschaften.<br />
LEKO ist ein neuer Laudan-Sohn in<br />
unserem Angebot. Mit seinem sehr<br />
hohen Gesamtzuchtwert ist LEKO ein<br />
Bulle, <strong>de</strong>r mit einer sehr kompletten<br />
Vererbung sowohl im Exterieur, <strong>de</strong>r<br />
Leistung als auch in Eutergesundheit<br />
und Langlebigkeit breit einsetzbar ist<br />
und auch noch für Rin<strong>de</strong>rbelegungen<br />
passt. Der an<strong>de</strong>re begehrte Laudan-<br />
Sohn aus unserem Angebot LONAR<br />
konnte bei <strong>de</strong>r letzten Zuchtwertschätzung<br />
erneut zulegen. Die<br />
Goldwin-Söhne GANDOLF und JER-<br />
RICK haben bei<strong>de</strong> lei<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
Leistungsvererbung verloren, sie reihen<br />
sich <strong>de</strong>nnoch alle bei<strong>de</strong> sehr gut<br />
in unserer Bullenliste ein. Zu <strong>de</strong>m sehr<br />
stark nachgefragten Shottle-Sohn<br />
SOL haben wir <strong>de</strong>n Halbbru<strong>de</strong>r<br />
SERAMIS neu mit aufgenommen.<br />
SERAMIS hat sich seit <strong>de</strong>r letzten<br />
Schätzung in allen Bereichen <strong>de</strong>utlich<br />
verbessert und untermauert damit<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 41
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
auch die von uns gesehene sehr gute<br />
Nachzucht dieses Allroun<strong>de</strong>rs. Die<br />
bei<strong>de</strong>n Titanic-Söhne TILO und TOS-<br />
CANO haben sich bei<strong>de</strong> um jeweils<br />
vier RZG-Punkte verbessern können.<br />
Vor allem TILO ist ein sehr interessanter<br />
Bulle mit hohen Eiweißprozenten,<br />
allerbesten Euter- und Fundamenteigenschaften<br />
in seiner Vererbung,<br />
geeignet als Rin<strong>de</strong>rbulle und absolut<br />
interessant in punkto Preis/Leistung.<br />
Altaross-Tochter Action Acres Ross<br />
2206<br />
Als letzter Neuling steht ALEXANDER<br />
in unserem Angebot bereit. Er ist kein<br />
unbekannter Bulle in Züchterkreisen,<br />
bis dato war er dann doch vom<br />
Spermapreis und seiner Verfügbarkeit<br />
her weniger interessant. Dieser<br />
Stormatic-Sohn begeistert mit seinen<br />
Jungrin<strong>de</strong>rn immer wie<strong>de</strong>r durch sehr<br />
uniforme, elegante Tiere und erzielt<br />
auf internationalen Auktionen auch<br />
immer wie<strong>de</strong>r Spitzenpreise mit seinen<br />
Nachkommen. ALEXANDER sollte<br />
bis auf weiteres ohne Probleme<br />
verfügbar sein, er hat sehr hohe<br />
Befruchtungsergebnisse und eignet<br />
sich gut als Rin<strong>de</strong>rbulle.<br />
Rotbunt<br />
Bei <strong>de</strong>n rotbunten Bullen ist JERUDO<br />
im abgelaufenen Jahr trotz Spermaengpässen<br />
ein absoluter Topseller<br />
gewesen. Dadurch, dass er auch in<br />
vielen Schwarzbunther<strong>de</strong>n zum Einsatz<br />
kommt, ist seine Spermanachfrage<br />
noch immer ungebrochen hoch.<br />
Sehr interessante Alternativen zu<br />
JERUDO sind die bei<strong>de</strong>n Rin<strong>de</strong>rbullen<br />
KAIRO und TABLEAU. Von<br />
TABLEAU gibt es auch gesextes<br />
Sperma. RUACANA hält sich sehr stabil<br />
in seinen Vererbungszahlen, von<br />
ihm wird es lei<strong>de</strong>r keinen Spermanachschub<br />
mehr geben. Dasselbe gilt<br />
für KANZLER, welcher lei<strong>de</strong>r abge-<br />
gangen ist und es keinen Spermavorrat<br />
mehr gibt. Bei CONVIS gibt es<br />
aber voraussichtlich für das nächste<br />
halbe Jahr noch ausreichend Sperma<br />
von <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Bullen.<br />
Gesextes Sperma<br />
Von STROMER wird es bis auf weiteres<br />
kein gesextes Sperma mehr<br />
geben und er kann sehr gut mit CAS-<br />
SANO ersetzt wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />
O-Man Söhnen ALTAESQUIRE und<br />
FOCUS ist mit Engpässen zu rechnen.<br />
CLEVELAND wird ab sofort zu<br />
einem attraktiven Preis gesext verfügbar<br />
sein. Es ist damit zu rechnen,<br />
dass es bei <strong>de</strong>n Bullen mit gesextem<br />
Sperma öfter Än<strong>de</strong>rungen bezüglich<br />
ihrer Verfügbarkeit geben wird. Wir<br />
haben auch laufend Einzelportionen<br />
von nicht in unserer Liste aufgeführten<br />
Bullen auf Lager. Bei Interesse sollten<br />
Sie unsere Zuchtberater diesbezüglich<br />
ansprechen.<br />
Anpaarungsberatung<br />
Die hohe Zahl an überschüssigen Färsen<br />
im abgelaufenen Jahr in unseren<br />
Betrieben bestätigen u.a. die Erfolge<br />
<strong>de</strong>r gezielten Anpaarungsberatung.<br />
Diese Mehreinnahmen sind eine <strong>de</strong>r<br />
Voraussetzungen für unsere Milchrin<strong>de</strong>rbetriebe<br />
ihr Betriebseinkommen<br />
bereits heute und auch für die Zukunft<br />
zu verbessern. Nutzen Sie die kostenlose<br />
Anpaarungsberatung Ihrer Zuchtgenossenschaft<br />
CONVIS. Unsere<br />
Mitarbeiter stehen Ihnen je<strong>de</strong>rzeit<br />
gerne zur Verfügung. Aline Lehnen<br />
GSM 621 326478; Arno Grengs GSM<br />
621 326128; Armand Braun GSM 621<br />
134975<br />
42 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 43
Milchrin<strong>de</strong>r<br />
44 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong><br />
�
S c h w a r z b u n t<br />
R o t b u n t<br />
Neue Jungbullen für <strong>de</strong>n Testeinsatz <strong>2011</strong><br />
Neue Jungbullen für <strong>de</strong>n Testeinsatz <strong>2011</strong><br />
JERONDO 677.191<br />
Jeeves 506.041<br />
ZW (gI): 82 % Si. RZM 109 RZG 129<br />
Outsi<strong>de</strong> 503.593<br />
Julienna US 01.27151957<br />
geb.: 28.07.2009<br />
+1.095 -0,15 +30 -0,12 +25<br />
Classy 17 NL 04.41659306<br />
3/94 EX<br />
Shottle 505.534<br />
Züchter: NL<br />
2/85 VG<br />
2/2 La. 11.728 4,40 516 3,79 445<br />
Classy NL 2.89676352<br />
1/86 VG V: Simon<br />
ZW gD: +1.272 -0,29 +22 -0,17 +26 Si. 73 % RZM 108 RZE 130 RZG 131<br />
JUMA 677.318<br />
Juwel 632.734<br />
ZW (gV): 97 % Si. RZM 114 RZG 125<br />
Jesther 505.030<br />
Congo DK 24.41200975<br />
geb.: 05.08.2009<br />
+1.988 -0,69 +6 -0,24 +41<br />
Matina DE 05.80392684<br />
1/90 EX<br />
Laudan 810.695<br />
Züchter: D<br />
1/84-86-85-86/85 VG<br />
1/305Tg. 12.114 4,60 436 3,25 394<br />
Malenta DE 05.79105396<br />
2/88-88-87-88/88 VG V: Jocko Besne<br />
ZW gD: +908 -0,06 +31 +0,00 +31 Si. 73 % RZM 114 RZE 117 RZG 130<br />
ON TOP 676.943<br />
O-Man 505.378<br />
ZW (gM): 99 % Si. RZM 136 RZG 148<br />
Manfred 504.628<br />
Jezebel US 00.15459080<br />
geb.: 14.02.2009<br />
+1.555 -0,02 +61 +0,09 +62<br />
HHG India DE 05.80367080<br />
2/92 EX<br />
Laudan 810.695<br />
Züchter: D<br />
1/86-85-85-86/86 VG<br />
1/1 La. 12.114 4,60 436 3,25 394<br />
HHG Ikara DE 05.78669518<br />
1/87-87-87-87/87 VG V: Tugolo<br />
ZW gD: +1.841 -0,15 +59 -0,06 +56 Si. 73 % RZM 131 RZE 111 RZG 144<br />
DRH CARMA 917.301<br />
Caribic 921.987<br />
ZW (gM): 98 % Si. RZM 106 RZG 109<br />
Cared 591.591<br />
T Lea Fair DE 01.12187016<br />
geb.: 20.02.2009 aAa 243<br />
+692 -0,19 +13 -0,02 +22<br />
Maike DE 05.80191356<br />
1/86-84-85-86/85<br />
Gibor 667.908<br />
Züchter: D<br />
4/86-89-85-84/86<br />
4/3 La. 11.047 3,99 441 3,40 376<br />
Milka DE 05.78728453<br />
V: Amaretto<br />
ZW gD: +1.219 -0,25 +29 +0,03 +44 Si. 73 % RZM 121 RZE 108 RZG 130<br />
TRITON 889.124<br />
Lithium 297.772<br />
ZW (gI): 85 % Si. RZM 120 RZG 118<br />
Lightning 501.529<br />
Tiny 92 NL 2.22806334<br />
geb.: 13.03.2009 aAa 513<br />
+1.719 -0,52 +22 -0,13 +46<br />
Trilux 7 NL 3.38450812<br />
1/86 VG<br />
Rubens 912.929<br />
Züchter: NL<br />
2/87 VG<br />
4/3 La. 10.313 5,07 523 3,86 398<br />
Trilux DE 05.78281109<br />
1/87 VG V: Winluke RF<br />
ZW PI: +901 -0,11 +25 +0,02 +31 RZM 113 RZG 111<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 45<br />
�
Anzeige<br />
4a , rue <strong>de</strong> l’ecole Tel.: 00352�320631<br />
L�7410 Angelsberg Fax.: 00352�325871<br />
E�mail : info@melkzenter.inf.lu<br />
46 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Erfolgreiche Jubiläumsschau<br />
25. Limousin-Jungvieh-Ausstellung &<br />
4. Elite Auktion<br />
Gerry Ernst<br />
Am Samstag, <strong>de</strong>m 22. Januar <strong>2011</strong><br />
fand die mittlerweile 25. Auflage <strong>de</strong>r<br />
Limousin-Jungvieh-Ausstellung<br />
statt. Knapp 110 Tiere wur<strong>de</strong>n aufgetrieben.<br />
Insgesamt war die Qualität<br />
sehr gut, jedoch waren die Tiere vom<br />
Typ her heterogener als in <strong>de</strong>n<br />
Jahren zuvor.<br />
Die als zusätzliche Attraktion<br />
gedachte Auktion, brachte nicht<br />
<strong>de</strong>n gewünschten Erfolg. Die Züchter<br />
haben, auf Wunsch einiger potentieller<br />
Ankäufer aus <strong>de</strong>n Jahren zuvor,<br />
unter Mithilfe von CONVIS ein Angebot,<br />
an Tieren zusammen gestellt, das<br />
unter normalen Umstän<strong>de</strong>n nicht zu<br />
verkaufen ist. Vielleicht haben einige<br />
potentielle Ankäufer die reelle Qualität<br />
<strong>de</strong>r Auktionstiere auch nicht erkannt.<br />
Diese wur<strong>de</strong>n erst relativ kurz vor <strong>de</strong>r<br />
Veranstaltung selektiert und waren<br />
zum Teil nicht in <strong>de</strong>r Kondition wie die<br />
Schautiere. Falls noch einmal eine<br />
Auktion stattfin<strong>de</strong>n soll, muss diese<br />
auf je<strong>de</strong>n Fall professioneller und länger<br />
im Voraus vorbereitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Nur drei <strong>de</strong>r acht aufgetriebenen<br />
Rin<strong>de</strong>r fan<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>r Auktion<br />
einen Käufer. Der hohe Durchschnittspreis<br />
von EUR 3.000,- war <strong>de</strong>r<br />
Qualität dieser Tiere entsprechend.<br />
Erstaunlich war, dass einige Tiere auf<br />
<strong>de</strong>r Auktion kein Gebot bekamen,<br />
obwohl an<strong>de</strong>re Tiere aus <strong>de</strong>r Schau,<br />
welche schlechter platziert waren, für<br />
sehr hohe Preise verkauft wur<strong>de</strong>n.<br />
Auf <strong>de</strong>r Jungvieh-Ausstellung lief <strong>de</strong>r<br />
Verkauf <strong>de</strong>r Jungbullen sehr gut. Vor<br />
allem die besten Tiere fan<strong>de</strong>n rasch<br />
einen Abnehmer. Sehr viele Tiere gingen<br />
an ausländische Käufer. Insgesamt<br />
konnten im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Schau 41 (+9) Jungbullen für durch-<br />
schnittlich EUR 2.550,- (+75,-) verkauft<br />
wer<strong>de</strong>n. Davon gingen immerhin<br />
17 Bullen (40%) ins Ausland. Ankäufer<br />
kamen aus Deutschland (8 Bullen),<br />
Österreich (4 Bullen), Belgien (3<br />
Bullen) und Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> (2 Bullen).<br />
Außerhalb <strong>de</strong>r Auktion wur<strong>de</strong>n noch<br />
vier Jungrin<strong>de</strong>r zu einem Durchschnittspreis<br />
von EUR 2.475,- verkauft.<br />
Ein Ergebnis, das sehr zufrie<strong>de</strong>nstellend<br />
ist. Hier machen sich<br />
sicher unsere aktivere Werbekampagne<br />
und unser Auftritt auf <strong>de</strong>r<br />
EuroTier bemerkbar.<br />
Auf <strong>de</strong>r Schau war ein sehr fachkundiges<br />
Publikum. Es waren fast mehr<br />
ausländische Besucher als Luxemburger<br />
anwesend. Insgesamt waren<br />
etwas weniger Besucher auf <strong>de</strong>r<br />
Schau als in <strong>de</strong>n letzten Jahren. Dass<br />
weniger Luxemburger auf <strong>de</strong>r Schau<br />
waren, hing wahrscheinlich mit <strong>de</strong>n<br />
Wetter zusammen.<br />
In <strong>de</strong>r Spitze war die Qualität hervorragend.<br />
Der Preisrichter, Gilles<br />
Lequeux, verantwortlich für die<br />
Vermarktung von Zuchttieren bei<br />
INTERLIM in Lanaud, richtete sehr<br />
gut und auch zügig. Unterschiedliche<br />
Typen wur<strong>de</strong>n je nach <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r<br />
Tiere vorne platziert. Er beglückwünschte<br />
die Aussteller für die sehr<br />
gute Qualität <strong>de</strong>r Tiere.<br />
Bei <strong>de</strong>n Rin<strong>de</strong>rn wur<strong>de</strong>n nur 34 Tiere<br />
aufgetrieben. Somit fielen einige<br />
Kategorien aus. Die Qualität <strong>de</strong>r Tiere<br />
war sehr ansprechend. Es wur<strong>de</strong>n<br />
unterschiedliche Typen aufgetrieben.<br />
Die extrem spätreifen Tiere hatten zu<br />
Recht keine Chance auf eine vor<strong>de</strong>re<br />
Platzierung.<br />
Fleischrin<strong>de</strong>r<br />
Das best bemuskelte Rind ging ganz<br />
ein<strong>de</strong>utig an FIONA, eine Dauphin-<br />
Tochter aus Ulette, einer Mas du Clo-<br />
Tochter. Sie ist gezogen und im Besitz<br />
von Guy und Roby Siebenaler aus<br />
Zittig. Ulette wur<strong>de</strong> im Rahmen <strong>de</strong>r 1.<br />
Elite-Auktion erworben und ist von<br />
Robert Duhr gezogen. Ein weiteres<br />
Beispiel, das zeigt, dass sich für<br />
Züchter die Investition in Topgenetik<br />
lohnt und eine Zucht <strong>de</strong>utlich voranbringen<br />
kann.<br />
Bei <strong>de</strong>n Ehrenpreisen ging <strong>de</strong>r Titel<br />
<strong>de</strong>s 1. Ehrenpreises auch ganz ein<strong>de</strong>utig<br />
an ELLY, eine Toreador-Tochter<br />
aus <strong>de</strong>r Zucht von Paul Nothumb aus<br />
Platen. Die Mutter ist eine Duvalier-<br />
Tochter gezogen von Gust und Tom<br />
Biren aus Merl und wur<strong>de</strong> schon im<br />
Mutterleib zusammen mit ihrer Mutter<br />
Olympe, eine I<strong>de</strong>al-Tochter von Paul<br />
Nothumb gekauft. Elly ist ein sehr korrektes<br />
ausgeglichenes Rind mit einem<br />
hervorragen<strong>de</strong>m Becken, sehr viel<br />
Körpertiefe und feinem Knochenbau.<br />
Der 2. Ehrenpreis ging an Frisette,<br />
eine Antidote-Tochter, gezogen in<br />
Frankreich, und im Mutterleib importiert<br />
von Martine Majerus-Clemes. Die<br />
Mutter ist eine Obstacle-Tochter.<br />
Frisette neigt im Typ etwas mehr zur<br />
Spätreife, weist ein vorzügliches<br />
Becken auf und ist sehr fein im<br />
Knochenbau.<br />
Bei <strong>de</strong>n Jungbullen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
Wettbewerben 71 Tiere aufgetrieben.<br />
Bemerkenswert war das Leistungsniveau:<br />
1.330 g TZ sind ein <strong>de</strong>utlicher<br />
Anstieg gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr von<br />
immerhin 60 g. Das sind bei einem<br />
Jungbullen von 17 Monaten immerhin<br />
gut 30 kg. Das Leistungsniveau hat<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 47
Fleischrin<strong>de</strong>r<br />
dasjenige von vor <strong>de</strong>m Ausbruch <strong>de</strong>r<br />
Blauzungenkrankheit wie<strong>de</strong>r fast<br />
erreicht.<br />
Hervorzuheben ist das hervorragen<strong>de</strong><br />
Abschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gebrü<strong>de</strong>r Siebenaler<br />
aus Zittig, welche mit nur zwei<br />
aufgetriebenen Tieren die bei<strong>de</strong>n Titel<br />
bei <strong>de</strong>n bestbemuskelten Tieren<br />
davon trugen und also auch bei <strong>de</strong>n<br />
Jungbullen diesen Preis stellten. Der<br />
Highlan<strong>de</strong>r-Sohn FARO bestach vor<br />
allem durch seine sehr gut bemuskelte<br />
Keule. Er wur<strong>de</strong> in die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong><br />
verkauft. Herzlichen Glückwunsch an<br />
Guy und Roby, die ihre und auch die<br />
Tiere an<strong>de</strong>rer Züchter mit sehr viel<br />
Geschick vorführten.<br />
Der 1. Ehrenpreis <strong>de</strong>r Jungbullen ging<br />
an <strong>de</strong>n Talent MN-Sohn EDGAR aus<br />
<strong>de</strong>r Zucht von Clau<strong>de</strong> Clemes und<br />
später im Besitz von Martine Majerus-<br />
Clemes. Der sehr großrahmige Bulle<br />
bestach durch seine enorme Beckenbreite,<br />
seine Geschlossenheit in <strong>de</strong>r<br />
oberen Linie und seine Knochenfeinheit.<br />
Der Bulle weist ein sehr<br />
hohes Wachstumspotenial auf und<br />
wog mit einem Jahr schon fast 600 kg.<br />
Er wechselte noch vor <strong>de</strong>m Championnat<br />
seinen Besitzer und wird<br />
zukünftig in Hessen bei Stefan Kohlmann<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Der zweite Ehrenpreis war ein ganz<br />
an<strong>de</strong>rer Typ: EXAMEN ist ein ausgeglichener<br />
bis fleischbetonter Bulle mit<br />
sehr viel Tiefe und Länge. Er ist hervorragend<br />
bemuskelt und weist ein<br />
sehr gutes Becken auf. Er ist ein<br />
Ultrason-Sohn aus einer Norvegien-<br />
Tochter. Er war mit 812 kg <strong>de</strong>r schwerste<br />
Bulle <strong>de</strong>r Schau und wies eine<br />
Tageszunahme von 1.500 g auf. Er<br />
wur<strong>de</strong> nach Belgien verkauft.<br />
Der dritte Ehrenpreis kam aus <strong>de</strong>n<br />
jüngeren Bullenklassen: hier siegte<br />
einer <strong>de</strong>r ersten in Luxemburg geborenen<br />
Scapin-Söhne Fi<strong>de</strong>le, ein<br />
extrem korrekter ausgeglichener Bulle<br />
mit einem sehr gut bemuskelten<br />
Rücken, einem hervorragen<strong>de</strong>m<br />
Becken und sehr viel Harmonie. Auch<br />
er hat enormes Leistungspotential mit<br />
einer Tageszunahme von 1.460 g und<br />
außer<strong>de</strong>m mit einer Rocky-Tochter als<br />
Mutter mit einem Zuchtwert für Milch<br />
von 112. Er vereint in seinem Stammbaum<br />
nur allerbestes Leistungsblut.<br />
Er wird in Zukunft in Österreich bei<br />
Rosa Bauer in <strong>de</strong>r Steiermark zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Von <strong>de</strong>n Vererbern her überzeugten<br />
vor allem die über Besamung verfügbaren<br />
Bullen Talent-MN RRE VS,<br />
Ultrason RRE VS und Toreador RR<br />
VS neben <strong>de</strong>n traditionellen Besamungsbullen<br />
Dauphin RRE M, Idole<br />
RRE JB und Highlan<strong>de</strong>r RRE QM.<br />
Zum ersten Mal mit Nachzucht vertreten<br />
und sehr überzeugend waren vor<br />
allem Castor und Scapin RR VS.<br />
Die Limousin-Züchter haben zusammen<br />
mit CONVIS wie<strong>de</strong>r einmal eine<br />
hervorragen<strong>de</strong> Veranstaltung geboten.<br />
Die Qualität <strong>de</strong>r Tiere wur<strong>de</strong> vom<br />
ausländischen Fachpublikum sehr<br />
gelobt. Vom Ablauf her waren die<br />
Limousin-Züchter wie immer sehr diszipliniert.<br />
Lediglich in Punkto Vorführung<br />
<strong>de</strong>r Tiere könnten die Tiere von<br />
einigen Züchtern noch etwas besser<br />
vorbereitet wer<strong>de</strong>n. Hier fielen die<br />
Tiere <strong>de</strong>r Familie Duhr beson<strong>de</strong>rs<br />
positiv auf. Herzlichen Glückwusch an<br />
alle Mitwirken<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Ausstellung und<br />
vielen Dank an die vielen Gehilfen bei<br />
<strong>de</strong>n Tieren und hinter <strong>de</strong>r Theke. Last<br />
but not least ein herzliches Dankeschön<br />
an die Sponsoren für ihre<br />
Unterstützung.<br />
Zum Abschluss <strong>de</strong>r Veranstaltung gab es einen riesigen Jubiläumskuchen.<br />
Auf <strong>de</strong>m Foto: v.l.n.r.: Gilles Lequeux, Preisrichter; Robert Duhr, Präsi<strong>de</strong>nt<br />
<strong>de</strong>r ELBL; Lol Schintgen, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Abteilung Fleischrin<strong>de</strong>r CONVIS;<br />
Marc Wagner, Vize-Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r ELBL<br />
Ein großes DANKEschön allen<br />
SPONSOREN!<br />
48 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
ELLY: 1. Ehrenpreis <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>r und<br />
Bestes Tier <strong>de</strong>s Wettbewerbs<br />
Z.u.B.: Paul Nothumb, Platen<br />
FRISETTE: 2. Ehrenpreis <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>r<br />
Z.: Frankreich<br />
B.: Martine Majerus-Clemes,<br />
Wickrange<br />
FIONA: Best bemuskeltes Rind<br />
Z.u.B.: Guy & Roby Siebenaler, Zittig<br />
1. Ehrenpreis<br />
PRÄMIERUNGSERGEBNISSE<br />
Championnat Rin<strong>de</strong>r<br />
24 ELLY LU98863918 TOREADOR FR1202043398 Paul NOTHUMB<br />
2. Ehrenpreis<br />
16 FRISETTE LU98868789 ANTIDOTE FR162959785 Martine MAJERUS-CLEMES<br />
3. Ehrenpreis<br />
15 FIONA LU98845928 DAUPHIN FR1988004715 Roby & Guy SIEBENALER<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 49
Fleischrin<strong>de</strong>r<br />
EDGAR: 1. Ehrenpreis <strong>de</strong>r<br />
Jungbullen<br />
Z.: Clau<strong>de</strong> Clemes, Bergem<br />
B.: Martine Majerus-Clemes,<br />
Wickrange<br />
EXAMEN: 2. Ehrenpreis <strong>de</strong>r<br />
Jungbullen<br />
Z.u.B.: Robert Duhr, Manternach<br />
FIDELE: 3. Ehrenpreis <strong>de</strong>r<br />
Jungbullen<br />
Z.u.B.: Paul Nothumb, Platen<br />
FARO: Best bemuskelter Bulle<br />
Z.u.B.: Guy & Roby Siebenaler, Zittig<br />
50 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Eine <strong>de</strong>r Königskategorien <strong>de</strong>r Jungbullen mit nicht weniger als 14<br />
Kandidaten<br />
1. Ehrenpreis<br />
Championnat Bullen<br />
97 EDGAR LU98802875 TALENT-MN FR8703200461 Martine MAJERUS-CLEMES<br />
2. Ehrenpreis<br />
125 EXAMEN LU98822981 ULTRASON FR8744540456 Robert DUHR<br />
3. Ehrenpreis<br />
53 FIDELE LU98863863 SCAPIN FR2351383257 Paul NOTHUMB<br />
Best bemuskeltes Rind<br />
70 FARO LU98845944 HIGHLANDER FR1692111209 Guy & Roby SIEBANALER<br />
Bestes Tier <strong>de</strong>r Schau<br />
24 ELLY LU98863918 TOREADOR FR1202073398 Paul NOTHUMB<br />
Vielen Dank <strong>de</strong>n<br />
Sponsoren:<br />
- Aliments TALBOT S.A.<br />
B-6800 Wi<strong>de</strong>umont<br />
- Bun<strong>de</strong>sverband Deutscher<br />
Limousin-Züchter<br />
D-53115 Bonn<br />
- CACTUS - Rëndfleesch vum<br />
Lëtzebuerger Bauer<br />
L-8399 Windhof<br />
- DEXIA- Banque Internationale<br />
à Luxembourg s.a.<br />
L-2953 Luxembourg<br />
- Etabissement KERGER<br />
L-8715 Everlange<br />
- Fiduciaire PIERRE KRAUS<br />
L-7513 Mersch<br />
- HERDBOOK LIMOUSIN Belge<br />
B-5590 Ciney<br />
- INTERLIM Génétique <strong>Service</strong><br />
F-87220 Boisseuil<br />
- Lëtzebuerger Rëndfleesch<br />
Produit du Terroir<br />
L-8001 Strassen<br />
- MOULINS DE<br />
KLEINBETTINGEN<br />
L-8380 Kleinbettingen<br />
- N.ALIMENT CENTRAL<br />
L-7526 Mersch<br />
- NUTRITION ANIMALE<br />
Ets. SCHUTZ sàrl<br />
F-57570 Puttelange<br />
- PIET VAN LUIJK<br />
L-6211 Consdorf<br />
- VERSIS FARM SUPPORT<br />
L-2010 Luxembourg<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 51<br />
�
Anzeige<br />
Programm:<br />
Die Luxemburger Aubrac Züchter und CONVIS haben die Ehre, Sie zur<br />
2. Aubrac-Züchterbesprechung<br />
am Samstag, <strong>de</strong>n 19. März <strong>2011</strong> einzula<strong>de</strong>n<br />
09.45 Uhr: Empfang <strong>de</strong>r Teilnehmer auf <strong>de</strong>n Betrieb von<br />
Herrn Josy Thill, 1, Op Waisse Muor, L-4974 DIPPACH<br />
10.00 Uhr: Vorstellung <strong>de</strong>s Betriebs und <strong>de</strong>r Aubrac-Tiere;<br />
Eigenschaften <strong>de</strong>r Rasse, Beschreibung <strong>de</strong>r Tiere,<br />
Leistungen und Zuchtwerte vorgestellt durch <strong>de</strong>n<br />
französischen Züchter François Nolorgues und<br />
Zuchtexperten von CONVIS. Vorstellung <strong>de</strong>r<br />
Qualitätsrindfleischprogramme von CONVIS. Kann<br />
die Aubrac-Rasse die Anfor<strong>de</strong>rungen eines<br />
Qualitätsrindfleischprogramms mit hohen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an die Qualität erfüllen? Antworten<br />
aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>r Verantwortlichen von CONVIS und vom Züchter François Nolorgues.<br />
12.30 Uhr: Gemeinsames Mittagessen (Anmeldung unbedingt erfor<strong>de</strong>rlich)<br />
14.30 Uhr: Fortsetzung <strong>de</strong>r Veranstaltung auf <strong>de</strong>m Betrieb von<br />
Herrn Frank Lies, 6, Duerfstrooss, L-6839 LELLIG<br />
Die Aubrac-Rasse in Extensivierungs- und Biodiversitäts-Programmen vorgestellt von <strong>de</strong>r<br />
Luxemburger Forstverwaltung. Ist die Aubrac-Rasse für solche Extensivierungsprogramme<br />
geeignet? Antwort aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Züchters François Nolorgues.<br />
Alle Vorträge und Präsentationen wer<strong>de</strong>n in Deutsch resp. Französisch übersetzt.<br />
Anmeldung und weitere Informationen unter 00352-621 21 82 23 o<strong>de</strong>r 00352-621 72 60 83<br />
4. CONVIS-Beratertag<br />
am 6.04.<strong>2011</strong> ab 13.30 Uhr im Centre Ecologique<br />
im Parc Housen/Hosingen<br />
Top Futter vom Grünland - auf was kommt’s an<br />
Dr. Michael Diepol<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Bayerischen Lan<strong>de</strong>sanstalt für Landwirtschaft referiert:<br />
Wie erzeugt man nachhaltig „Top Futter“ vom Grünland?-<br />
Möglichkeiten (und Grenzen)<br />
- Richtiger Standort, optimale Nutzungsintensität<br />
- Optimale Düngung<br />
- Optimale Pflege<br />
Anschließend: Grünlandbegehung vor Ort<br />
52 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Bilanz:<br />
Zwanzig Jahre FRLKP (Fleischrin<strong>de</strong>r-<br />
Leistungskontrollprogramm) in Luxemburg<br />
Vincent Post<br />
Seit 1989 wird das FRLKP "Chaîne<br />
Vaches Allaitantes" <strong>de</strong>s französischen<br />
Tierzuchtinstituts "Institut <strong>de</strong><br />
l'<strong>Elevage</strong>" durch das <strong>Herdbuch</strong> /<br />
CONVIS geführt.<br />
Das Geburtsgewicht wird vom<br />
Züchter selbst über die<br />
Geburtskarte gemel<strong>de</strong>t. Im Abstand<br />
von zwei bis sieben Monaten wer<strong>de</strong>n<br />
alle <strong>Herdbuch</strong>kälber min<strong>de</strong>stens zweimal<br />
vor <strong>de</strong>m Absetzen von CONVIS<br />
gewogen. Anhand dieser ermittelten<br />
Gewichte wer<strong>de</strong>n die Standardgewichte<br />
von 120 und 210 Tagen errechnet.<br />
Was kann man mit diesen<br />
Standardgewichten anfangen?<br />
- Das Geburtsgewicht ermöglicht<br />
eine Aussage über die Leichtkalbigkeit,<br />
da bei<strong>de</strong> Faktoren sehr<br />
stark miteinan<strong>de</strong>r korreliert sind.<br />
- Das 120-Tagegewicht gibt einen<br />
Aufschluss über die Milchleistung<br />
<strong>de</strong>r Mutter.<br />
- Das 210-Tagegewicht beim Absetzen<br />
ermöglicht eine Selektion<br />
sowohl auf die maternalen Effekte<br />
(Mütterlichkeit) als auch auf das<br />
Wachstumspotential <strong>de</strong>r Kuh, <strong>de</strong>s<br />
Bullen und <strong>de</strong>s Kalbes. Letzteres<br />
Leistungskriterium hat bekanntlich<br />
<strong>de</strong>n größten ökonomischen<br />
Einfluss in <strong>de</strong>r Mast. Der maternale<br />
Effekt ist bis zum Absetzen <strong>de</strong>s<br />
Kalbes von größter Wichtigkeit.<br />
Das 210-Tagegewicht erlaubt eine<br />
erste Abschätzung <strong>de</strong>s Wachstumspotentials<br />
eines Tieres<br />
- Das Jahresgewicht gibt einen<br />
Aufschluss über das Wachstumspotential<br />
eines Tieres<br />
Evolution <strong>de</strong>r<br />
Standardgewichte <strong>de</strong>r<br />
Leistungskontrolle aller<br />
<strong>Herdbuch</strong>-Fleischrin<strong>de</strong>rkälber<br />
nach Rasse und Geschlecht<br />
Angus (1990 - 2009)<br />
Unabhängig vom Geschlecht und bei<br />
gleichbleiben<strong>de</strong>r Anzahl leistungskontrollierter<br />
Anguskälber (± 150), lässt<br />
sich erkennen, dass sich die<br />
Standardgewichte <strong>de</strong>r Anguskälber,<br />
nicht verbessert, son<strong>de</strong>rn leicht verschlechtert<br />
haben. Die leicht negative<br />
Evolution <strong>de</strong>r 120- und 210-<br />
Tagegewichte seit Mitte <strong>de</strong>s letzten<br />
Jahrzehntes spiegelt die Umstellung<br />
<strong>de</strong>r kontrollierten Angus-Betriebe auf<br />
extensive Produktion dar und ist nicht<br />
auf eine genetische Verschlechterung<br />
zurück zu führen. Beson<strong>de</strong>rs auffallend<br />
ist die negative Evolution <strong>de</strong>r<br />
Jahresgewichte, die vorsichtig beurteilt<br />
wer<strong>de</strong>n muss, da dieses Resultat<br />
auf wenigen Kontrolldaten basiert und<br />
dadurch nicht als allgemeiner Trend in<br />
<strong>de</strong>r Rasse angesehen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Blon<strong>de</strong> d'Aquitaine (1991 - 2009)<br />
Bei<strong>de</strong> Graphiken zeigen, dass die<br />
Evolution <strong>de</strong>r Standardgewichte <strong>de</strong>r<br />
Blon<strong>de</strong> d'Aquitaine-Kälber, unabhängig<br />
vom Geschlecht und bei gleichbleiben<strong>de</strong>r<br />
Anzahl leistungskontrollierter<br />
Kälber (± 80), während <strong>de</strong>r letzten<br />
zwei Jahrzehnte leicht angestiegen<br />
ist. Die negative Evolution <strong>de</strong>r<br />
Jahresgewichte ist als Information zu<br />
betrachten, da sie auf zu wenige<br />
Kontrolldaten basiert und daher nicht<br />
aussagekräftig ist.<br />
Charolais (1989 - 2009)<br />
Anhand <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Diagramme lässt<br />
sich erkennen, dass sich die<br />
Standardgewichte <strong>de</strong>r Charolais -<br />
Kälber, unabhängig vom Geschlecht,<br />
während <strong>de</strong>r letzten bei<strong>de</strong>n<br />
Jahrzehnte stark verbessert haben.<br />
Dennoch bleibt zu vermerken, dass<br />
die Anzahl <strong>de</strong>r leistungskontrollierten<br />
Charolais-Kälber während <strong>de</strong>r letzten<br />
bei<strong>de</strong>n Jahrzehnte von rund 600 auf<br />
etwa 200 Kälber gesunken ist. Diese<br />
Reduzierung basiert auf <strong>de</strong>m be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n<br />
Rückgang <strong>de</strong>r leistungskontrollierten<br />
Charolais-Betriebe von 30<br />
in <strong>de</strong>r Kampagne 1989 auf vier in <strong>de</strong>r<br />
Kampagne 2009, obwohl sich die einzelnen<br />
Betriebe vergrößert haben.<br />
Also erklärt sich die positive Evolution<br />
<strong>de</strong>r Standardgewichte <strong>de</strong>r leistungskontrollierten<br />
Charolais-Kälber durch<br />
die hervorragen<strong>de</strong> Zuchtarbeit <strong>de</strong>r<br />
einzelnen kontrollierten Betriebe.<br />
Limousin (1989 - 2009)<br />
Fleischrin<strong>de</strong>r<br />
Die bei<strong>de</strong>n Diagramme zeigen, dass<br />
sich die Standardgewichte <strong>de</strong>r Limousin-Kälber,<br />
unabhängig vom Geschlecht<br />
und einem be<strong>de</strong>utetem<br />
Anstieg <strong>de</strong>r Anzahl leistungskontrollierter<br />
Kälber von 441 in 1989 auf<br />
1088 Kälber in 2009, <strong>de</strong>utlich gesteigert<br />
haben. Die Anzahl <strong>de</strong>r leistungskontrollierten<br />
Limousin-Betriebe ( ± 32<br />
) blieb in<strong>de</strong>ssen fast unverän<strong>de</strong>rt.<br />
Beson<strong>de</strong>rs auffallend ist die positive<br />
Evolution <strong>de</strong>r Jahresgewichte, die<br />
sich durch die hervorragen<strong>de</strong>n Selektions-<br />
und Anpaarungsprogramme<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 53
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Fleischrin<strong>de</strong>r<br />
1990<br />
Evolution <strong>de</strong>r Standardgewichte <strong>de</strong>r weiblichen Anguskälber<br />
1991<br />
1192<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
Femelles 0<br />
Femelles 120<br />
Femelles 210<br />
Femelles 365<br />
54 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong><br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
1990<br />
Evolution <strong>de</strong>r Standardgewichte <strong>de</strong>r männlichen Anguskälber<br />
1991<br />
1192<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
Males 0<br />
Males 120<br />
Males 210<br />
Males 365
<strong>de</strong>r einzelnen kontrollierten Betriebe<br />
erklärt. Hier lässt sich somit die <strong>de</strong>utliche<br />
Verän<strong>de</strong>rung im Rahmen und<br />
somit im Gewicht, welche die<br />
Limousin-Rasse in <strong>de</strong>n letzten zwanzig<br />
bis dreißig Jahre mitgemacht hat,<br />
erkennen.<br />
Salers (1993 - 2006)<br />
Unabhängig vom Geschlecht, lässt<br />
sich anhand <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Diagramme<br />
eine leichte Steigerung <strong>de</strong>r<br />
Standardgewichte erkennen.<br />
Trotz<strong>de</strong>m ist darauf hinzuweisen,<br />
dass die Anzahl <strong>de</strong>r leistungskontrollierten<br />
Salers-Kälber während <strong>de</strong>r<br />
letzten bei<strong>de</strong>n Jahrzehnte, von 50 in<br />
1994 auf 14 Kälber in 2006, stark<br />
abgenommen hat. Die Abnahme <strong>de</strong>r<br />
Anzahl leistungskontrollierter Salers-<br />
Kälber ist auf die Tatsache zurück<br />
zuführen, dass von Anfangs drei<br />
Betrieben, heute nur noch einer<br />
<strong>Herdbuch</strong>zucht und Leistungsprüfung<br />
betreibt.<br />
Schlussfolgerung<br />
Für die Aubrac-Rasse liegen zurzeit<br />
noch keine aussagekräftigen Daten<br />
vor, da die Zucht noch relativ neu in<br />
Luxemburg ist.<br />
Die Evolution <strong>de</strong>r Standardgewichte<br />
aller leistungskontrollierten <strong>Herdbuch</strong>-<br />
Fleischrin<strong>de</strong>rkälber sind mit Vorsicht<br />
zu genießen, da sich die Evolution <strong>de</strong>r<br />
Standardgewichte einerseits durch<br />
fehlen<strong>de</strong> Kontrolldaten und an<strong>de</strong>rseits<br />
durch die Anzahl leistungskontrollierter<br />
Kälber stark verän<strong>de</strong>rn lässt.<br />
Auf fast allen dargestellten Diagrammen<br />
<strong>de</strong>r Evolution <strong>de</strong>r Tagegewichte<br />
lässt sich eine Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r Leistung während <strong>de</strong>r Saison<br />
2008 - 2009 erkennen, welche einerseits<br />
durch die Blauzungenkrankheit<br />
und an<strong>de</strong>rseits durch die Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r Zufütterung, aufgrund <strong>de</strong>r hohen<br />
Kraftfutterpreise, verursacht wur<strong>de</strong>n.<br />
Als Schlussfolgerung <strong>de</strong>r Bilanz.<br />
Zwanzig Jahre FRLKP in Luxemburg<br />
kann man sagen, dass die<br />
Zuchtprogramme von CONVIS in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n französischen<br />
Partnern, einen <strong>de</strong>utlichen<br />
positiven Einfluss auf die Evolution<br />
<strong>de</strong>r Standardgewichte hatten. Dies ist<br />
beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Rassen bemerkenswert,<br />
bei <strong>de</strong>nen eine größere Popu-<br />
lation (Limousin und Charolais) unter<br />
<strong>de</strong>nselben Leistungskriterien selektiert<br />
wird, wie im Ursprungsgebiet.<br />
Die Evolution <strong>de</strong>r Resultate <strong>de</strong>r<br />
Jahresgewichte lässt am <strong>de</strong>utlichsten<br />
<strong>de</strong>n Einfluss <strong>de</strong>r geleisteten Zuchtarbeiten<br />
erkennen.<br />
Vom Erfolg <strong>de</strong>r jeweiligen Zuchtarbeiten<br />
hier zu Lan<strong>de</strong> profitieren jetzt<br />
schon unsere Teilnehmer <strong>de</strong>r Qualitätsprogramme<br />
"Cactus Rëndfleesch<br />
vum Lëtzebuerger Bauer" und BLQ.<br />
Auch im Ausland genießt unsere<br />
Zucht einen sehr hohen Stellenwert.<br />
Aber auch je<strong>de</strong>r sonstige Produzent,<br />
welcher an <strong>de</strong>r Leistung (und somit an<br />
<strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit) seiner Her<strong>de</strong><br />
interessiert ist, sollte die hervorragen<strong>de</strong><br />
Zuchtarbeit nutzen, in <strong>de</strong>m er<br />
unsere Genetik einsetzt.<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 55<br />
�
Anzeige<br />
56 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Cactus<br />
Qualitätsrindfleischlabel<br />
schlachtet 2010 weniger<br />
Jungbullen<br />
Pierre Feipel<br />
Das Qualitätslabel „Cactus-Rëndfleesch<br />
vum Lëtzebuerger Bauer“ hat<br />
ein schwieriges Jahr hinter sich und<br />
ein ungewisses vor sich!<br />
Anfang <strong>de</strong>s Jahres waren nicht<br />
mehr genug schlachtreife Jungbullen<br />
vorhan<strong>de</strong>n. Folge hiervon war,<br />
dass sich die Cactus-Metzgereien<br />
nach Alternativen umsehen mussten<br />
und schlussendlich sogenannte „hors<br />
label-Tiere“ schlachteten. Hier han<strong>de</strong>lte<br />
es sich um luxemburgische Jungbullen<br />
von Fleischrassen, die nicht<br />
zertifiziert waren, aber <strong>de</strong>nnoch von<br />
<strong>de</strong>n drei anerkannten Kommissionären<br />
geliefert wur<strong>de</strong>n. Insgesamt<br />
wur<strong>de</strong>n 245 solcher Bullen an Cactus<br />
vermarktet.<br />
Trotz<strong>de</strong>m hätte es nicht soweit kommen<br />
dürfen. Es waren zeitweise kaum<br />
noch Fresser in <strong>de</strong>n luxemburgischen<br />
und belgischen Betrieben aufzutreiben.<br />
Das Potential aus <strong>de</strong>m französischen<br />
Lothringen war ausgeschöpft.<br />
Somit mussten die Kommissionäre in<br />
die französische Limousin-Region<br />
ausweichen, um von dort aus Fresser<br />
zu importieren. Es wur<strong>de</strong> darauf<br />
geachtet, Fresser zu importieren, die<br />
ZU VERKAUFEN:<br />
KLAGIE-Anhänger<br />
vom Gewicht her schwerer waren, so<br />
dass die ersten Jungbullen schon ab<br />
Dezember geschlachtet wer<strong>de</strong>n konnten.<br />
Weiterhin wur<strong>de</strong>n die Wartefristen für<br />
das Cactus Label aufgelockert, so<br />
dass sich immerhin 20 neue Betriebe<br />
bereit erklärt haben, <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s Labels zu folgen.<br />
Mit <strong>de</strong>r Hitzewelle Mitte Juni ging <strong>de</strong>r<br />
Verzehr an Fleisch und speziell Rindfleisch<br />
<strong>de</strong>utlich zurück. Bis En<strong>de</strong><br />
August wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich weniger Jungbullen<br />
geschlachtet.<br />
Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres stiegen die<br />
Schlachtpreise bei Jungbullen im<br />
Export bis zu 15% an. Die Nachfrage<br />
war so gestiegen, dass alle Metzger<br />
hier zu Lan<strong>de</strong> die Preise anpassen<br />
mussten und somit auch Cactus.<br />
Dass Cactus aber über das ganze<br />
Jahr hinweg und speziell im Sommer,<br />
wo <strong>de</strong>r Rindfleischpreis stark gesunken<br />
war, bis zu 40 Cents mehr als <strong>de</strong>n<br />
normalen Marktpreis ausgezahlt<br />
hatte, vergessen einige Landwirte viel<br />
zu schnell.<br />
Baujahr 1997 / 2550 x 2410 x 2410<br />
EUR 2.500,- / gegen Höchstgebot / Fax: 26 81 20-12<br />
Weitere Infos: Patrick Fe<strong>de</strong>rspiel, GSM: 621 140 872<br />
Fleischrin<strong>de</strong>r<br />
Als dann Anfang <strong>2011</strong> <strong>de</strong>r Dioxin-<br />
Skandal in Deutschland aufflog, brach<br />
<strong>de</strong>r Exportmarkt wie<strong>de</strong>r so schnell<br />
zusammen, wie er angefangen hatte.<br />
Solche Situationen bestätigen dann<br />
wie<strong>de</strong>r allen Akteuren <strong>de</strong>s Labels<br />
sowie <strong>de</strong>n Konsumenten in aller<br />
Deutlichkeit die Wichtigkeit unseres<br />
Qualitätslabels „Cactus-Rëndfleesch<br />
vum Lëtzebuerger Bauer“, <strong>de</strong>nn es ist<br />
ein Label, das während 52 Wochen im<br />
Jahr qualitätsgeprüfte und zertifizierte<br />
Jungbullen Woche für Woche kauft: in<br />
guten und auch in schlechten Zeiten.<br />
Auch wenn es ein schwieriges Jahr<br />
war, Cactus steht hinter seinen<br />
Mästern. Auch wenn mit 4.615 Bullen<br />
weniger Tiere geschlachtet wur<strong>de</strong>n,<br />
Cactus hielt einen korrekten Preis.<br />
Das macht einen zuverlässigen<br />
Partner aus: auch in schwierigen<br />
Zeiten immer fair zu sein. Dies soll<br />
man seinem Partner auch zurückgeben,<br />
<strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Export bietet niemals<br />
diese Sicherheit. Die letzten Wochen<br />
haben dies wie<strong>de</strong>r einmal bewiesen!<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 57<br />
�
Tiergesundheit<br />
Neuster Stand <strong>de</strong>r Dinge……<br />
Blauzungenkrankheit: Bleibt aktuell - ohne<br />
Impfung kein Export!<br />
Marianne Vaessen<br />
Die Blauzungenkrankheit vom Typ 8<br />
trat 2006 erstmals in Europa auf. In<br />
<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren breitete sich<br />
die Krankheit rasant in Belgien,<br />
Deutschland, Frankreich und an<strong>de</strong>ren<br />
Län<strong>de</strong>rn aus und erreichte Mitte<br />
2007 auch Luxemburg.<br />
Nach intensiven Impfkampagnen in<br />
<strong>de</strong>r gesamte Europäischen Union<br />
ist <strong>de</strong>r Seuchenzug <strong>de</strong>r Blauzungenkrankheit<br />
gestoppt. In Luxemburg<br />
konnte 2010 keine einzige Ansteckung<br />
nachgewiesen wer<strong>de</strong>n. Die gute<br />
Seuchenlage macht somit eine weitere<br />
obligatorische Impfkampagne im<br />
<strong>2011</strong> unnötig.<br />
Künftige Seuchenzüge <strong>de</strong>r Blauzungenkrankheit<br />
sind damit jedoch nicht<br />
ausgeschlossen. Auch in Luxemburg<br />
können durchaus noch einzelne Fälle<br />
auftreten. Zu<strong>de</strong>m kann es in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
Jahren erneut nötig wer<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>r Blauzungenkrankheit vorzubeugen<br />
o<strong>de</strong>r sie zu bekämpfen.<br />
Han<strong>de</strong>l offen halten!!<br />
Seit 1. Januar 2010 läuft die BT-<br />
Impfung in Luxemburg und <strong>de</strong>n meis-<br />
ten Nachbarlän<strong>de</strong>rn auf freiwilliger<br />
Basis. Wir rufen alle unsere Mitglie<strong>de</strong>r<br />
(Milch- und Mutterkuhhalter) jedoch<br />
Die zweite Phase <strong>de</strong>s BVD-<br />
Bekämpfungsprogramm hat begonnen<br />
Seit <strong>de</strong>m 15. November läuft das obligatorische<br />
BVD Bekämpfungsprogramm<br />
in Luxemburg (siehe letzte<br />
Ziichterausgabe: Ablauf <strong>de</strong>s BVD Bekämpfungsprogramms<br />
in Luxemburg).<br />
Ziel <strong>de</strong>s Programms ist die<br />
vollständige Eliminierung (Eradikation)<br />
<strong>de</strong>s BVD-Virus aus <strong>de</strong>n<br />
Rin<strong>de</strong>rbestän<strong>de</strong>n in Luxemburg.<br />
Seit Mitte Januar ist die erste<br />
Phase <strong>de</strong>s Programms abgeschlossen.<br />
Hierfür wur<strong>de</strong>n in je<strong>de</strong>m<br />
Betrieb 10 Jungtiere auf BVD<br />
Antikörper untersucht.<br />
Ergebnis ist, dass etwa 1/5 aller Betriebe<br />
(+/- 280 Stück) über 60% seropositiv<br />
sind. Diese Betriebe wer<strong>de</strong>n ab<br />
<strong>de</strong>m 14. Februar von ihrem betreuen<strong>de</strong>n<br />
Tierarzt kontaktiert und sollen in<br />
naher Zukunft komplett durchgeprobt<br />
wer<strong>de</strong>n. Um somit möglichst schnell<br />
die BVD-Ausschei<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n Betrieben<br />
zu eleminieren!<br />
auch weiterhin dringend dazu auf, ihre<br />
Rin<strong>de</strong>rbestän<strong>de</strong> weiter unter Impfschutz<br />
zu halten. Fast alle Abnehmerlän<strong>de</strong>r,<br />
insbeson<strong>de</strong>re so typische Exportlän<strong>de</strong>r<br />
wie Italien und Spanien verlangen,<br />
entwe<strong>de</strong>r über die Gesetzgebung<br />
o<strong>de</strong>r als Voraussetzung für<br />
<strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l, Tiere mit einem aktiven<br />
Impfschutz. Das heißt: Weiterhin<br />
Grundimmunisierung <strong>de</strong>r Jungtiere<br />
mit einer 2-fach Impfung und Aufrechterhaltung<br />
<strong>de</strong>s Impfschutzes<br />
durch fristgerechte Nachimpfungen<br />
(im Turnus von maximal 365 Tagen).<br />
Sie schützen Ihre Tiere und halten<br />
sich <strong>de</strong>n Markt offen!!<br />
Die Kosten für <strong>de</strong>n Impfstoff fallen<br />
<strong>2011</strong> <strong>de</strong>m Tierhalter zu. Tiere die voraussichtlich<br />
in <strong>de</strong>n Export gehen,<br />
müssen vom Tierarzt geimpft wer<strong>de</strong>n,<br />
damit dieser die notwendige Bescheinigung<br />
erstellen kann.<br />
�<br />
Betriebe, die unter 60% liegen, beginnen<br />
sofort mit <strong>de</strong>r Phase drei <strong>de</strong>s<br />
Bekämpfungsprogramms. Hierfür erhalten<br />
sie neue Sanitelohrmarken.<br />
Beim setzen dieser Marke wird automatisch<br />
eine Ohrgewebeprobe ausgestanzt.<br />
Diese sen<strong>de</strong>n Sie mit <strong>de</strong>r<br />
Kälbermeldung an <strong>de</strong>n Sanitel. Tiere,<br />
die positiv getestet wer<strong>de</strong>n, müssen<br />
unverzüglich geschlachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Betriebe die noch nicht komplett<br />
getestet wur<strong>de</strong>n und bei <strong>de</strong>nen ein<br />
58 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
NETRIND basic<br />
Gemeinsam für mo<strong>de</strong>rne Tierhaltung<br />
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positives Tier gefun<strong>de</strong>n wird, müssen<br />
daraufhin komplett beprobt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein negatives Ergebnis zählt für ein<br />
Tier ein Leben lang und wird mittels<br />
Aufkleber auf <strong>de</strong>m Sanitelpass<br />
gekennzeichnet.<br />
Das internetgestützte Her<strong>de</strong>ninformationssystem<br />
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<strong>de</strong>r Milcherzeugung.<br />
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28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 59<br />
�
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60 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Grünland und Futterbau<br />
Wie wichtig sind Phosphor und Kalium?<br />
Wie viel und wann soll PK gedüngt wer<strong>de</strong>n?<br />
Jeff Hans<br />
Wegen <strong>de</strong>r jüngsten Preisentwicklung<br />
bei Dünger (2008) und Getrei<strong>de</strong>,<br />
(2009) wur<strong>de</strong> auf vielen Betrieben auf<br />
die Grunddüngung verzichtet. Bei<br />
viehintensiven Betrieben bleibt die<br />
Nährstoffbilanz trotz ausgefallener<br />
mineralischer PK Düngung noch<br />
positiv. Bei <strong>de</strong>n Ackerbaubetrieben<br />
fallen dadurch die Nährstoffbilanzen<br />
ins negative.<br />
Nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg waren die<br />
Bö<strong>de</strong>n sehr arm an Phosphor<br />
und Kalium. Ab <strong>de</strong>n 50er Jahre wur<strong>de</strong>n<br />
durch erhöhten Viehbesatz und<br />
erhöhte mineralische PK-Düngung<br />
die Bilanzen positiv und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n<br />
angereichert. Ab <strong>de</strong>n 90er Jahren<br />
kamen die Preise unter Druck und<br />
die mineralische Düngung war weniger<br />
rentabel. Vor allem in <strong>de</strong>n Ackerbauregionen<br />
wur<strong>de</strong>n die Bilanzen<br />
wie<strong>de</strong>r negativ und es wur<strong>de</strong> von<br />
<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n 60er und 70er Jahren<br />
aufgebauten Reserven profitiert.<br />
Heute ist vor allem in <strong>de</strong>n Ackerbauregionen<br />
teilweise ein sehr<br />
schlechter Versorgungszustand <strong>de</strong>r<br />
Bö<strong>de</strong>n.<br />
Die Grundnährstoffe haben in <strong>de</strong>n<br />
Pflanzen mehrere wichtige Funktionen:<br />
- Phosphor spielt eine wichtige<br />
Rolle bei allen energetischen<br />
Prozessen wie <strong>de</strong>r Synthese von<br />
Kohlenhydraten, Fetten und<br />
Eiweiß.<br />
- Phosphor ist auch ein wichtiger<br />
Bestandteil <strong>de</strong>r Zellmembranen.<br />
Er för<strong>de</strong>rt das Wachstum <strong>de</strong>r<br />
Wurzeln und verbessert die<br />
Winterfestigkeit.<br />
- Phosphor ist ein hoher Bestand-<br />
teil von Körnern und Samen, damit<br />
nach <strong>de</strong>r Keimung sofort P<br />
für <strong>de</strong>n Energiestoffwechsel vorhan<strong>de</strong>n<br />
ist.<br />
- Kalium ist verantwortlich für <strong>de</strong>n<br />
osmotischen Druck in <strong>de</strong>n Zellen<br />
<strong>de</strong>r Spaltöffnungen, damit wird<br />
die die Wasseraufnahme über<br />
die Wurzel gesteuert.<br />
- Kalium ist zur Erhaltung <strong>de</strong>s<br />
elektrischen Gleichgewichtes in<br />
<strong>de</strong>n Zellen wichtig. Hohe Gehalte<br />
an organischen Säuren benötigen<br />
auch hohe Kaligehalte.<br />
Hohe Salzgehalte verbessern<br />
die Winterfestigkeit.<br />
- Kalium för<strong>de</strong>rt indirekt <strong>de</strong>n<br />
Aufbau und Transport <strong>de</strong>r Assimilate<br />
vom Blatt in die Speicherorgane<br />
d.h. Ertrag und Qualität<br />
nehmen zu.<br />
Da diese Nährstoffe sehr essentielle<br />
Funktionen in <strong>de</strong>n Pflanzen haben,<br />
muss unbedingt auf eine ausreichen<strong>de</strong><br />
Versorgung mit diesen<br />
Nährstoffen geachtet wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Nährstoffe sind immer im Bo<strong>de</strong>n zu<br />
fin<strong>de</strong>n. Nur ist die Menge von<br />
Parzelle zu Parzelle unterschiedlich.<br />
Deshalb ist die Bo<strong>de</strong>nuntersuchung<br />
die Voraussetzung für eine sachgerechte<br />
Düngung. Die Bo<strong>de</strong>nproben<br />
sollen an einer repräsentativen<br />
Stelle und immer an <strong>de</strong>r gleichen<br />
Stelle <strong>de</strong>s Schlages gezogen wer<strong>de</strong>n,<br />
um die Entwicklung <strong>de</strong>s<br />
Versorgungsstands nachvollziehen<br />
zu können. Angestrebt wird ein<br />
Nährstoffgehalt im mittleren Bereich<br />
<strong>de</strong>r VDLUFA-Klasse C. Die Gehaltsklassen<br />
A und B zeigen zu geringe<br />
Gehalte. Für intensiven Ackerbau<br />
sollte daher eine Aufdüngung erfolgen.<br />
In Jahren mit hohen Düngerpreisen<br />
kann auf eine Aufdüngung<br />
verzichtet wer<strong>de</strong>n, aber <strong>de</strong>r jährliche<br />
Verbrauch muss gedüngt wer<strong>de</strong>n,<br />
da sonst mit Ertragseinbußen zu<br />
rechnen ist. In <strong>de</strong>n Gehaltsklassen<br />
D und E enthält <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n unnötig<br />
hohe Gehalte. Sie sollten durch<br />
Vermin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r Auslassung <strong>de</strong>r<br />
PK-Düngung auf Gehaltsklasse C<br />
zurückgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Hat <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n die Bo<strong>de</strong>nklasse C,<br />
so muss nur noch <strong>de</strong>r Entzug ge-<br />
Kultur P2O5 K2O<br />
kg/ha Zu-Abschlag/dt kg/ha Zu-Abschlag/dt<br />
60 dt Weizen 48 0,8 36 0,6<br />
60 dt Weizen mit Stroh 62 1,04 103 1,72<br />
50 dt Gerste 40 0,8 31 0,6<br />
50 dt Gerste mit Stroh 52 1,04 98 1,96<br />
40 dt Raps 72 1,8 40 1<br />
40 dt Raps mit Stroh 98 2,44 200 5<br />
350 dt Kartoffeln 49 0,14 210 0,6<br />
450 dt Silomais 72 0,16 203 0,45<br />
Feldfutter (3 Schnitte 75dt/ha) 71 0,95 218 2,9<br />
Feldfutter (4 Schnitte 90 dt/ha) 90 1 270 3<br />
Tab.: Nährstoffentzüge einiger Kulturen<br />
62 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
düngt wer<strong>de</strong>n. Das heißt, es muss<br />
die Menge an Nährstoffen zugeführt<br />
wer<strong>de</strong>n die als Ernteprodukte das<br />
Feld verlassen (siehe Tabelle). Die<br />
Grunddüngung wird über die ganze<br />
Fruchtfolge geplant, so wer<strong>de</strong>n die<br />
Entzüge aller Kulturen <strong>de</strong>r Fruchtfolge<br />
zusammengezählt und die<br />
Auswaschungsverluste berücksichtigt.<br />
Liegt <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n nicht in <strong>de</strong>r<br />
Gehaltstufe C, muss die Aufdüngung<br />
o<strong>de</strong>r Verringerung <strong>de</strong>r unterund<br />
überversorgten Bö<strong>de</strong>n berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Fruchtfolge<br />
Raps-Weizen-Gerste benötigt <strong>de</strong>r<br />
Raps die meisten Nährstoffe. Um<br />
40dt Raps inkl. Stroh zu produzieren,<br />
benötigt <strong>de</strong>r Raps knapp 100 kg<br />
P2O5 und 200kg K2O. Da aber nur<br />
die Körner geerntet wer<strong>de</strong>n (72kg<br />
P2O5 und 40kg K2O), bleiben die<br />
Nährstoff im Stroh auf <strong>de</strong>m Feld und<br />
stehen <strong>de</strong>r Folgekultur zur Verfügung.<br />
So braucht <strong>de</strong>r Weizen<br />
keine Grunddüngung. Die Gerste<br />
profitiert fast nicht mehr von <strong>de</strong>n<br />
Ernteresten <strong>de</strong>s Rapses, so dass zu<br />
dieser Frucht wie<strong>de</strong>r eine PK-Düngung<br />
erfolgen muss.<br />
Da die Grundnährstoffe Phosphor<br />
und Kali eher stark an die Bo<strong>de</strong>npartikel<br />
gebun<strong>de</strong>n sind, wer<strong>de</strong>n<br />
diese Nährstoffe nicht so schnell<br />
ausgewaschen. Deshalb besteht die<br />
Möglichkeit, diese Nährelemente<br />
nicht unbedingt jährlich, son<strong>de</strong>rn<br />
auch in einem zeitlich größeren<br />
Abstand auf Vorrat zu düngen. Ob<br />
letzteres ohne Verluste möglich ist,<br />
hängt von <strong>de</strong>n Eigenschaften <strong>de</strong>s<br />
Bo<strong>de</strong>ns ab. Kalium kann auf leichten,<br />
sandigen Bö<strong>de</strong>n in nennenswerten<br />
Mengen ausgewaschen wer<strong>de</strong>n.<br />
Auf solchen Bö<strong>de</strong>n soll die<br />
Kaliumdüngung möglich zeitnah zur<br />
Hauptaufnahme durch die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Kulturen ausgebracht wer<strong>de</strong>n.<br />
Hingegen unterliegt Phosphor<br />
zahlreichen Festlegungsprozessen,<br />
die soweit führen können, dass <strong>de</strong>r<br />
Phosphor nie mehr zu Verfügung<br />
steht. Hoher pH, gute Bo<strong>de</strong>nstruktur<br />
und hoher Wasserhaushalt wirken<br />
diesen Prozessen entgegen.<br />
Ist nach <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>s Nährstoffbedarfs<br />
und nach Abzug <strong>de</strong>r<br />
Nährstoffe aus <strong>de</strong>m organischen<br />
Dünger noch eine mineralische<br />
Düngung notwendig, stellt sich die<br />
Frage, ob man die im Herbst o<strong>de</strong>r im<br />
Frühjahr ausbringen soll. Bei Kalium<br />
ist auf leichten, sandigen Bö<strong>de</strong>n die<br />
Düngung im Herbst, wegen <strong>de</strong>r<br />
Auswaschung, nur als Teilgabe zu<br />
empfehlen. Die Hauptgabe ist im<br />
Frühjahr auszubringen. Auf <strong>de</strong>n<br />
übrigen Standorten sind keine Ertragsunterschie<strong>de</strong><br />
zwischen Herbstund<br />
Frühjahrsdüngung zu erwarten.<br />
Phosphor wird nicht ausgewaschen,<br />
aber trotz<strong>de</strong>m haben viele Versuche<br />
gezeigt, dass die Frühjahrsdüngung<br />
oft besser war als eine Herbstdüngung.<br />
Die Frühjahrsdüngung<br />
war meistens ertraglich besser, vor<br />
allem in einem kalten, feuchten<br />
Frühjahr. Oft wird befürchtet, dass<br />
die Applikation im Frühjahr wegen<br />
<strong>de</strong>r geringen Beweglichkeit <strong>de</strong>s<br />
Phosphors im Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Pflanzen<br />
nicht zu Verfügung steht. Die geringe<br />
Mobilität <strong>de</strong>s Phosphors reicht<br />
aber bei einer Düngung auf die<br />
Bo<strong>de</strong>noberfläche aus, um eine ausreichen<strong>de</strong><br />
Konzentration in <strong>de</strong>r<br />
Wurzelzone <strong>de</strong>s Getrei<strong>de</strong>s zu erreichen.<br />
Bei einer einmaligen Gabe <strong>de</strong>r<br />
Grundnährstoffe ist das Ausbringen<br />
im frühen Frühjahr vorzuziehen. So<br />
wer<strong>de</strong>n keine Nährstoffe durch<br />
Auswaschung o<strong>de</strong>r Festlegung verloren.<br />
Eine Teilgabe im Herbst kann<br />
aber zu höheren Erträgen führen.<br />
So stehen die geringen Mengen, die<br />
die Winterkulturen im Herbst benötigen,<br />
zu Verfügung. Die Hauptgabe<br />
soll immer während <strong>de</strong>r Hauptaufnahme<br />
durch die Kultur erfolgen,<br />
also im Frühjahr.<br />
Fazit<br />
Durch die schlechte wirtschaftliche<br />
Situation <strong>de</strong>r letzten Jahre wur<strong>de</strong><br />
auf vielen Betrieben auf die mineralische<br />
Grunddüngung verzichtet. Bei<br />
<strong>de</strong>n viehintensiven Betrieben, die<br />
ausreichend organischen Dünger<br />
haben, hat dies keine große<br />
Auswirkung. Aber bei <strong>de</strong>n weniger<br />
viehintensiven Betrieben hat sich<br />
dadurch die Bo<strong>de</strong>nversorgung verschlechtert.<br />
Phosphor und Kalium<br />
haben eine wichtige Rolle in <strong>de</strong>n<br />
Pflanzen. Um keine Ertragseinbußen<br />
zu haben, muss auf diesen<br />
Betrieben eine PK-Düngung erfolgen.<br />
Wie hoch diese Düngung ausfällt,<br />
wird durch die Kultur, <strong>de</strong>n<br />
erwarteten Ertrag und die<br />
Bo<strong>de</strong>nversorgung bestimmt. Die<br />
Düngung dieser Nährstoffe soll, vor<br />
allem auf <strong>de</strong>n kritischeren Bö<strong>de</strong>n,<br />
während <strong>de</strong>r Hauptaufnahme durch<br />
die Pflanzen, also im Frühjahr, erfolgen.<br />
Eine Teilgabe im Herbst kann<br />
Vorteile bringen.<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 63<br />
�
Grünland und Futterbau<br />
Ein früher Winter, viel Schnee, teilweise überständiges<br />
Gras und viele Mäuse<br />
Eine Bilanz für das Grünland nach <strong>de</strong>m Winter 2010/<strong>2011</strong><br />
Dorothee Klöcker<br />
Schnee im November ist für unsere<br />
Region nichts Ungewöhnliches, dass<br />
<strong>de</strong>r Schnee aber dann bis Anfang<br />
Januar meterhoch liegen bleibt,<br />
schon eher. So gingen dann viele<br />
Grünlandparzellen mit hohen Wei<strong>de</strong>resten<br />
und/o<strong>de</strong>r überständigen Grasbüscheln,<br />
die vielleicht unter an<strong>de</strong>ren<br />
Umstän<strong>de</strong>n noch abgewei<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r<br />
gemäht wor<strong>de</strong>n wären, in <strong>de</strong>n Winter.<br />
Der Bo<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r hohen Schnee<strong>de</strong>cke<br />
war allerdings nicht gefroren,<br />
was dann an vielen Orten <strong>de</strong>n<br />
Mäusen zugute kam. Die haben dann<br />
das, was Wei<strong>de</strong>tiere o<strong>de</strong>r Landwirt<br />
nicht mehr von oben geerntet haben,<br />
von unten, mit <strong>de</strong>m Schnee als<br />
Isolier<strong>de</strong>cke, abgewei<strong>de</strong>t. Nach <strong>de</strong>r<br />
großen Schneeschmelze sehen <strong>de</strong>shalb<br />
vielerorts die Grünlandparzellen<br />
aus wie ein Schweizer Käse.<br />
Mäuse<br />
Grünlandpflegemaßnahmen gibt<br />
es viele, nur welche ist die Richtige.<br />
Zuerst sollten die Mäuse auf ein<br />
Minimum reduziert wer<strong>de</strong>n. Toll,<br />
sagen Sie sicherlich dazu, und wie<br />
machen wir das? Ein allgemeingültiges<br />
Patentrezept gibt es dazu lei<strong>de</strong>r<br />
nicht. Feld- und Schermäuse vermehren<br />
sich unter für sie optimalen Bedingungen<br />
sehr stark und können Populationen<br />
von mehreren Tausend<br />
Individuen pro Hektar aufbauen. Mit<br />
<strong>de</strong>m Anstieg <strong>de</strong>r Mäusepopulation<br />
steigt auch die Zahl <strong>de</strong>r Prädatoren<br />
also <strong>de</strong>r Tiere, die die Mäuse fressen.<br />
Diese sollten optimale Bedingungen<br />
erhalten, also: auf großen und offenen<br />
Flächen Greifstangen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
Sitzgelegenheiten für Raubvögel<br />
errichten, sowie <strong>de</strong>n Lebensraum<br />
(z.B. Hecken) von Füchsen und an<strong>de</strong>-<br />
Mäuse haben die Pflanzenbestän<strong>de</strong> teilweise wie einen Schweizer Käse<br />
durchlöchert.<br />
ren Mäusefressern erhalten. Hat sich<br />
die Mäuseplage nur auf einem Teil<br />
einer Parzelle ausgebreitet, so kann<br />
auch Gift für Abhilfe sorgen. Giftweizen<br />
ist noch erlaubt, dieser darf<br />
allerdings nicht großflächig z.B. mit<br />
einem Dünger- o<strong>de</strong>r Schneckenkornstreuer<br />
ausgebracht wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />
sollte gezielt mit einer Legeflinte in die<br />
Mäuselöcher abgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch wenn die Mäuseplage so nicht<br />
direkt eingedämmt wer<strong>de</strong>n kann, so<br />
muss die weitere Arbeit auf <strong>de</strong>m<br />
Grünland doch erfolgen. Hierzu gehören<br />
Striegeln, Schleppen, Walzen,<br />
Nachsäen und Düngen.<br />
Striegeln<br />
Striegeln: Beim Striegeln sollen mit<br />
<strong>de</strong>n Zinken zum einen verfilzte<br />
Grasso<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n herausge-<br />
rissen wer<strong>de</strong>n, um so Lücken und<br />
„Licht“ für neu nachwachsen<strong>de</strong><br />
Gräser und Kräuter zu erhalten. Zum<br />
an<strong>de</strong>ren sollen durch die leichte<br />
Verletzung <strong>de</strong>r Gräser durch <strong>de</strong>n<br />
Striegel, diese zur Bestockung und<br />
Triebbildung angeregt wer<strong>de</strong>n. Nachteilig<br />
beim Striegeln ist in diesem Jahr<br />
bei starken Mäuseschä<strong>de</strong>n das Herausreißen<br />
von an- und abgefressenen<br />
Grasso<strong>de</strong>n, die normalerweise wie<strong>de</strong>r<br />
austreiben könnten, so aber eine weitere<br />
Schwächung erfahren und<br />
höchstwahrscheinlich nicht mehr austreiben<br />
wer<strong>de</strong>n. Die mit <strong>de</strong>m Striegel<br />
herausgerissenen verfilzten Grasso<strong>de</strong>n<br />
sollten an <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>noberfläche<br />
vertrocknen und nicht mehr anwachsen,<br />
bei <strong>de</strong>m hier üblichen feuchten<br />
Frühjahrswetter geschieht dieses<br />
jedoch äußerst selten, vielmehr tritt<br />
bei dieser Arbeit im Frühjahr eher<br />
noch ein Bestockungseffekt <strong>de</strong>r unerwünschten<br />
Gräser ein, die sich durch<br />
64 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
diese Maßnahme noch weiter vermehren.<br />
Das Striegeln ist also zu<br />
Vegetationsbeginn nicht unbedingt als<br />
Grünlandpflegemaßnahme geeignet,<br />
wohingegen diese Arbeit nach <strong>de</strong>m<br />
zweiten Schnitt in Verbindung mit<br />
einer Nachsaat äußerst effektiv sein<br />
kann.<br />
Schleppen<br />
Schleppen: An<strong>de</strong>rs als <strong>de</strong>r Wiesenstriegel,<br />
reißen die Zinken (wenn welche<br />
da sind) <strong>de</strong>r Wiesenschleppe<br />
weniger verfilzte Grasbestän<strong>de</strong> auf.<br />
Die Wiesenschleppe dient in erster<br />
Linie zur Einebnung und Verteilung<br />
von Maulwurfs- und Wühlmaushügeln,<br />
sowie <strong>de</strong>m Zuschieben von<br />
kleineren Wildschwein Wühlstellen,<br />
und soll zu<strong>de</strong>m durch kurze Zinken,<br />
die die Pflanzen leicht verletzen,<br />
bestockend wirken. Sind die Pflanzenbestän<strong>de</strong><br />
schon lückig (man kann<br />
beim Übergehen <strong>de</strong>n unbe<strong>de</strong>ckten<br />
Bo<strong>de</strong>n sehen) und durch Wühlstellen<br />
verunreinigt, ist diese Arbeit sicherlich<br />
sinnvoll. Wiesenschleppen sollten<br />
hauptsächlich im Frühjahr und im<br />
Herbst (nach <strong>de</strong>m Wei<strong>de</strong>abtrieb) zum<br />
Verziehen von Verunreinigungen genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Gleichzeitig kann bei<br />
stark lückigen Pflanzenbestän<strong>de</strong>n<br />
(Handtellergroße Lücken) auch nachgesät<br />
wer<strong>de</strong>n, um so ein verstärktes<br />
Aufkommen von unerwünschten<br />
Pflanzen zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />
Walzen<br />
Walzen: Durch Walzen soll eine<br />
Rückverfestigung <strong>de</strong>s Pflanzenbestan<strong>de</strong>s<br />
an <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n erfolgen. Bei<br />
langen Frostperio<strong>de</strong>n im Winter, wenn<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n „hochfriert“ und die feinen<br />
Graswurzeln abreißen, ist das sicherlich<br />
sinnvoll. In diesem Jahr lag jedoch<br />
auf nahezu ungefrorenem Bo<strong>de</strong>n eine<br />
schwere Schneelast, so dass ein<br />
„Hochfrieren“ nicht erfolgte. Beson<strong>de</strong>rs<br />
die schwereren Bö<strong>de</strong>n sind<br />
zu<strong>de</strong>m nach <strong>de</strong>r Schneeschmelze<br />
immer noch wassergesättigt. Das<br />
Walzen zur Rückverfestigung ist also<br />
bis jetzt noch nicht zwingend notwendig.<br />
Auf Flächen mit einem starken<br />
Mäusebefall können durch das<br />
Walzen Mäusegänge zugewalzt wer-<br />
<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nschluss von teilweise<br />
an <strong>de</strong>n Wurzeln abgefressenen<br />
Pflanzenbestän<strong>de</strong>n kann wie<strong>de</strong>r hergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n. Hier haben sich<br />
Ringel- o<strong>de</strong>r Prismenwalzen als<br />
beson<strong>de</strong>rs wirkungsvoll<br />
erwiesen, da diese nicht<br />
nur Bo<strong>de</strong>n und Pflanze<br />
wie<strong>de</strong>r zusammenbringen<br />
son<strong>de</strong>rn durch ihre<br />
Arbeitsweise auch die<br />
Bestockung <strong>de</strong>r Pflanzen<br />
anregen<br />
Der Zeitpunkt <strong>de</strong>s<br />
Walzens muss anhand<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfeuchtigkeit<br />
bestimmt wer<strong>de</strong>n. Ist<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n zu feucht<br />
erfolgt eine Verdichtung<br />
und evtl. Staunässe, ist<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n zu trocken<br />
„hüpft“ die Walze nur<br />
über die Fläche und es<br />
wird überhaupt Nichts<br />
rückverfestigt. Die<br />
Bestimmung <strong>de</strong>s optimalen<br />
Walzzeitpunktes<br />
kann über die Stiefelprobe<br />
erfolgen: bleibt<br />
WASSER BEIM ÜBER-<br />
GEHEN DER FLÄCH-<br />
EN IN DEN FUß-<br />
STAPFEN zurück, ist<br />
die Fläche zu feucht und<br />
das Befahren mit<br />
schweren Geräten sollte vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n, bleiben BEIM ÜBERGEHEN<br />
DER FLÄCHEN KEINE<br />
FUßSTAPFEN zurück, so ist die<br />
Fläche bereits zu viel abgetrocknet.<br />
Nachsaat<br />
Eine weitere wichtige Pflegemaßnahme<br />
ist das Nachsäen. Die Gräserzucht<br />
und <strong>de</strong>r Anbau ertragreicher<br />
und energetisch hochwertiger Sorten<br />
und Arten sind lei<strong>de</strong>r auf Kosten <strong>de</strong>r<br />
Winterhärte und Ausdauer erfolgt. Ein<br />
hoher Trockenmasseertrag, Ausdauer<br />
und Winterhärte lassen sich nur<br />
schwer gemeinsam vererben. Weiterhin<br />
kommt noch die beson<strong>de</strong>rs von<br />
<strong>de</strong>r Beratung gefor<strong>de</strong>rte intensive<br />
Nutzung hinzu. Auf intensiv genutztem<br />
Grünland wird <strong>de</strong>n Pflanzen<br />
we<strong>de</strong>r Regenerationszeit zur Einlagerung<br />
von Reservestoffen noch die<br />
Möglichkeit zur generativen Erhaltung<br />
und Vermehrung durch Samenbildung<br />
„zugestan<strong>de</strong>n“. So wird die Ausdauer<br />
<strong>de</strong>r Dauergrünlandpflanzen zusätzlich<br />
reduziert. Das regelmäßige Ausbringen<br />
von Saatgut als Ausgleich für<br />
Wasser beim Übergehen <strong>de</strong>r Flächen in <strong>de</strong>n<br />
Fusstapfen<br />
die fehlen<strong>de</strong> Samenbildung ist <strong>de</strong>shalb<br />
unerlässlich. Hier kommt es allerdings<br />
auf <strong>de</strong>n Zeitpunkt an. Die meisten<br />
erwünschten Grünlandpflanzen<br />
sind in <strong>de</strong>r Keim- und Jugen<strong>de</strong>ntwicklung<br />
sehr konkurrenzschwach<br />
und wer<strong>de</strong>n oftmals von bereits vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Pflanzen überwachsen und<br />
unterdrückt und haben somit keine<br />
Chance, sich im bestehen<strong>de</strong>n Pflanzenbestand<br />
zu etablieren. Eine erfolgreiche<br />
Nachsaat im zeitigen Frühjahr<br />
ist nur auf wirklich lückigen Bestän<strong>de</strong>n<br />
sinnvoll. Eine Nachsaat zur „Bestandserhaltung<br />
sollte normalerweise<br />
nach <strong>de</strong>m ersten Schnitt erfolgen, zu<br />
diesem Zeitpunkt ist <strong>de</strong>r Altbestand<br />
etwas weniger konkurrenzstark und<br />
die Folgenutzung fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r Regel<br />
bereits 4-5 Wochen später statt; dann<br />
erhält die Nachsaat wie<strong>de</strong>r Licht. Gute<br />
Bedingungen für eine Nachsaat sind<br />
in diesem Frühjahr hauptsächlich auf<br />
Parzellen mit Wühl- und Mäuseschä<strong>de</strong>n<br />
anzutreffen. Verfilzte<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 65
Pflanzenbestän<strong>de</strong> sollten trotz Behandlung<br />
mit Striegel o<strong>de</strong>r Schleppe<br />
erst NACH DEM ERSTEN SCHNITT<br />
NACHGESÄT wer<strong>de</strong>n, zu diesem Zeit<br />
punkt ist die Konkurrenz durch <strong>de</strong>n<br />
Altbestand schon wesentlich geringer.<br />
Zur Nachsaat eignet sich englisches<br />
Raygras am besten, da sich diese Art<br />
schnell entwickelt und auch in einem<br />
alten Grasbestand am besten durchsetzen<br />
kann. Hierfür wer<strong>de</strong>n spezielle<br />
Nachsaatmischungen angeboten.<br />
Eine Nachsaatmischung mit Weißklee<br />
ist eher für die anschließen<strong>de</strong> Wei<strong>de</strong>nutzung<br />
geeignet, da hier <strong>de</strong>r Anteil<br />
später Sorten überwiegt. Eine<br />
Mischung mit überwiegend frühen<br />
Sorten eignet sich dagegen eher für<br />
die Schnittnutzung. Beim Saatgutkauf<br />
sollten Sie immer auf das ORANGE<br />
ETIKETT, das Zertifikat <strong>de</strong>r ASTA,<br />
achten. In Mischungen mit <strong>de</strong>m orangen<br />
Etikett sind sowohl die hier in<br />
Luxemburg auf Luxemburger Witterungs-<br />
und Bo<strong>de</strong>nverhältnissen getesteten<br />
Sorten, als auch immer mehrere<br />
Grassorten <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
Reifegruppen eingemischt. Durch das<br />
Mischen mehrerer Sorten einer<br />
Reifegruppe wird das Risiko eines<br />
Totalausfalls reduziert, durch die<br />
unterschiedlichen Reifegruppen ist<br />
eine bessere Nutzungselastizität<br />
(breiterer Nutzungszeitraum) vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Die Nachsaat kann entwe<strong>de</strong>r mit<br />
einem entsprechen<strong>de</strong>n Nachsaatgerät<br />
(Vredo o<strong>de</strong>r Köckerling), einer<br />
Scheibensämaschine o<strong>de</strong>r auch breitflächig<br />
mit einem Düngerstreuer o<strong>de</strong>r<br />
einem Schneckenkornsägerät durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Düngung<br />
Die Düngung gehört ebenfalls zu <strong>de</strong>n<br />
Pflegemaßnahmen. Stickstoff aus<br />
Gülle, <strong>de</strong>r während <strong>de</strong>r vegetationsarmen<br />
Zeit in geringen Mengen (max.<br />
15m 3 Gülle) ausgebracht und mineralisiert<br />
wird, kann in guten Pflanzenbestän<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>n Graswurzeln gespeichert<br />
wer<strong>de</strong>n und somit <strong>de</strong>r<br />
Pflanze direkt zu Vegetationsbeginn<br />
zur Verfügung stehen. Eine so vorgezogene<br />
Startgabe wirkt sich hauptsächlich<br />
positiv auf <strong>de</strong>n Ertrag <strong>de</strong>s<br />
ersten Schnittes aus (dieses zeigen<br />
auch viele Versuchsergebnisse). Aller-<br />
„Handteller“grosse Lücken sollten bereits im zeitigen Frühjahr nachgesät<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
dings besteht seit <strong>de</strong>m 30. Dezember<br />
2010 auch in Luxemburg über die EU<br />
NITRATDIREKTIVE EIN AUSBRING-<br />
VERBOT FÜR GÜLLE UND ANDERE<br />
FLÜSSIGE ORGANISCHE DÜNGER-<br />
MITTEL AUF GRÜNLAND VOM 15.<br />
NOVEMBER BIS ZUM 31. JANUAR.<br />
Diese Sperrfrist gilt lan<strong>de</strong>sweit und für<br />
je<strong>de</strong>n, unabhängig vom Erhalt einer<br />
Landschaftspflegeprämie o<strong>de</strong>r sonstiger<br />
Subventionen. Die organische<br />
Startgabe kann also <strong>de</strong>shalb seit<br />
Beginn diesen Jahres erst ab <strong>de</strong>m 1.<br />
Februar ausgebracht wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r<br />
Ausbringung aller Düngermittel ist<br />
ebenfalls darauf zu achten, dass<br />
diese nicht oberflächlich abgetragen<br />
o<strong>de</strong>r ausgewaschen wer<strong>de</strong>n können,<br />
d.h. <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n muss tragfähig und<br />
aufnahmefähig sein, wassergesättigte,<br />
tiefgefrorene o<strong>de</strong>r schneebe<strong>de</strong>ckte<br />
Grünlandflächen dürfen nicht begüllt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Der frühe Wintereinbruch und die<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Nitratdirektive führten<br />
<strong>de</strong>shalb in diesem Winter oftmals zu<br />
überfüllten Güllelagern Anfang Februar,<br />
so dass am ersten Februar die<br />
Traktoren mit Güllefässern in <strong>de</strong>n<br />
Starlöchern stan<strong>de</strong>n und alle zu diesem<br />
Zeitpunkt aufnahmefähigen<br />
Grünlandflächen mit Gülle beschickt<br />
wur<strong>de</strong>n.<br />
Der Stickstoffentzug auf <strong>de</strong>m Grünland<br />
liegt zwischen 60 und 80 kg/ha N<br />
(abhängig von Eiweißgehalt und<br />
Ertrag), und sollte über organischen,<br />
mineralischen und bei Kleegrasgemischen<br />
auch über legumen Stickstoff<br />
ausgeglichen wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Anrechnung <strong>de</strong>s organischen und<br />
legumen Stickstoffs ist natürlich witte-<br />
rungsabhängig, die während <strong>de</strong>r<br />
vegetationsarmen Zeit unter optimalen<br />
Bedingungen ausgebrachte Gülle<br />
wirkt zu einem hohen Anteil beim<br />
ersten Schnitt, auf regelmäßig über<br />
mehrere Jahre hinweg begüllten<br />
Flächen wird auch noch organisch<br />
gebun<strong>de</strong>ner Stickstoff von <strong>de</strong>n Jahren<br />
zuvor regelmäßig freigesetzt, so dass<br />
hier eine mineralische Startgabe von<br />
40 bis 50 kg/ha N ausreichen sollte.<br />
Dort wo keine organische Düngung<br />
ausgebracht wur<strong>de</strong>, sollte die mineralische<br />
Düngung entsprechend erhöht<br />
wer<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen Düngemittelpreisen<br />
wirkt sich eine optimale<br />
Ausbringung <strong>de</strong>r organischen Dünger<br />
kostenreduzierend aus und von einer<br />
einfachen Entsorgung, weil das<br />
Güllelager voll ist, sollte auf je<strong>de</strong>n Fall<br />
abgesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die richtige Grünlandpflege zu<br />
Vegetationsbeginn hat einen hohen<br />
Stellenwert bei <strong>de</strong>r Ertragsentwicklung<br />
und sollte sich <strong>de</strong>shalb nicht nur auf<br />
die Düngung beschränken. Welche<br />
Maßnahmen allerdings die richtigen<br />
sind, muss von Fläche zu Fläche entschie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n und kann unter<br />
Umstän<strong>de</strong>n bedingt durch Bo<strong>de</strong>n,<br />
Pflanzenbestand und Lage <strong>de</strong>r Parzelle<br />
stark variieren. Bei Fragen können<br />
Sie uns auch gerne kontaktieren:<br />
Beraterabteilung, Patrice Schleich,<br />
Tel. 26 81 20-44.<br />
66 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong><br />
�
Séance académique <strong>de</strong>r Biogasvereenegung -<br />
Junglinster, 26.11.2010<br />
Einfluss <strong>de</strong>r Biogas-Technologie auf die<br />
Energiebilanz <strong>de</strong>r CONVIS-Betriebe und ihre<br />
Auswirkung auf nationaler Ebene -<br />
Kurzfassung <strong>de</strong>s Referates<br />
Rocco Lioy<br />
Anlässlich <strong>de</strong>s zehnjährigen Bestehens<br />
<strong>de</strong>r Biogasvereenegung fand am<br />
26. November 2010 in Junglinster<br />
eine Vortragsreihe zum Thema „Biogas,<br />
Umwelt und alternative Energien“<br />
statt. Der Autor wur<strong>de</strong> eingela<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>n Beitrag <strong>de</strong>r Biogas-Technologie<br />
zur Energiebilanz <strong>de</strong>r CON-<br />
VIS-Betriebe sowie ihre Auswirkung<br />
auf nationaler Ebene darzustellen.<br />
Die wichtigsten Erkenntnisse und<br />
Aussagen aus <strong>de</strong>m Referat wer<strong>de</strong>n<br />
im Folgen<strong>de</strong>n dargestellt.<br />
Zunächst wur<strong>de</strong>n im Vortrag die<br />
Grundlagen <strong>de</strong>r Energiebilanzierung<br />
im landwirtschaftlichen Betrieb<br />
dargestellt. Die Energiebilanz stellt<br />
nämlich <strong>de</strong>n Vergleich zwischen <strong>de</strong>r<br />
erzeugten biogenen Energie und <strong>de</strong>r<br />
verbrauchten fossilen Energie dar. Die<br />
biogene Energie ist die in <strong>de</strong>r organischen<br />
Substanz pflanzlicher und tierischer<br />
Produkte ursprünglich durch<br />
Photosynthese gebun<strong>de</strong>ne Sonnenenergie,<br />
wobei Biogas eine Umwandlungsform<br />
dieser biogenen Energie<br />
ist. Um biogene Energie erzeugen zu<br />
können, wird in <strong>de</strong>r Landwirtschaft seit<br />
Anbeginn <strong>de</strong>r Industriegesellschaft<br />
zunehmend Hilfsenergie verwen<strong>de</strong>t,<br />
die im Wesentlichen aus fossiler<br />
Energie besteht. Diese Hilfsenergie<br />
kann direkt (Brennstoffe, Elektrizität)<br />
bzw. indirekt (Betriebsmittel, Investitionsgüter)<br />
sein.<br />
Die Energiebilanz <strong>de</strong>r CONVIS-<br />
Betriebe weist im Schnitt <strong>de</strong>r Jahre<br />
2006-2008 einen Netto-Gewinn von 7<br />
GJ/ha als Unterschied zwischen <strong>de</strong>r<br />
erzeugten biogenen Energie (ca. 37<br />
GJ/ha) und <strong>de</strong>r verbrauchten fossilen<br />
Energie aus (ca. 30 GJ/ha). Ohne<br />
Biogaserzeugung war <strong>de</strong>r Energiegewinn<br />
niedriger (5,8 GJ/ha), so dass<br />
im Schnitt <strong>de</strong>r Betriebe knapp ein<br />
Fünftel <strong>de</strong>s Energiegewinns über die<br />
Biogaserzeugung erwirtschaftet wird.<br />
Ein Vergleich zwischen <strong>de</strong>n Energiebilanzen<br />
<strong>de</strong>r CONVIS-Betriebe mit<br />
und ohne Biogaserzeugung macht<br />
seinerseits <strong>de</strong>utlich, dass die<br />
Biogasbetriebe einen <strong>de</strong>utlich höheren<br />
Input an fossiler Energie aufwei-<br />
GJ/ha<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40 40,00<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
�10,0 ,<br />
47,4<br />
INPUT<br />
mit BG<br />
sen als die Betriebe ohne Biogas, und<br />
dass <strong>de</strong>r Output <strong>de</strong>r Biogasbetriebe<br />
ebenfalls <strong>de</strong>utlich höher liegt als bei<br />
Betrieben ohne Biogas (Abb.1).<br />
Absolut betrachtet wird über Biogas<br />
ein Output von 12,6 GJ/ha im Schnitt<br />
<strong>de</strong>r Biogasbetriebe erwirtschaftet, was<br />
in einen um 1,6 GJ/ha höheren<br />
Energiegewinn dieser Betriebe im<br />
Vergleich zu <strong>de</strong>n Betrieben ohne<br />
Biogas mün<strong>de</strong>t.<br />
Beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit verdient<br />
die Zahl <strong>de</strong>r verbrauchten fossilen<br />
Energie (29,9 GJ/ha). Wie in Tabelle 1<br />
dargestellt, stellen die Energieträger<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 67<br />
27,9<br />
INPUT<br />
o. BG<br />
12,6<br />
43,2<br />
Landwirtschaft und Umwelt<br />
57,8<br />
OUTPUT<br />
mit BG<br />
Biogas<br />
34,8<br />
OUTPUT<br />
o. BG<br />
ohne Biogas<br />
8,4 6,8<br />
�4,2<br />
GEWINN<br />
mit BG<br />
GEWINN<br />
o. BG<br />
Abb.1: Energiebilanzen <strong>de</strong>r CONVIS-Betriebe mit und ohne Biogasproduktion<br />
(n=19 bzw. 174 Ø Jahre 2006-2008)
Landwirtschaft und Umwelt<br />
Strom und Diesel rund ein Drittel <strong>de</strong>r<br />
verbrauchten fossilen Energie dar.<br />
Zwei Drittel kommen aus an<strong>de</strong>ren<br />
Quellen, von <strong>de</strong>nen beson<strong>de</strong>rs die<br />
Dünge- und Futtermittel hervorzuheben<br />
sind. Um ein Gefühl zu bekommen,<br />
wie hoch die verbrauchte<br />
Energie ist, kann man sagen, dass<br />
je<strong>de</strong>r CONVIS Betrieb mit im<br />
Durchschnitt 126 ha soviel Energie<br />
verbraucht, wie zur Beför<strong>de</strong>rung von<br />
63 Menschen über eine Distanz wie<br />
<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> bis zum Mond und<br />
zurück entspricht.<br />
Wichtig ist die Betrachtung <strong>de</strong>r<br />
Struktur <strong>de</strong>r Biogaserzeugung von<br />
<strong>de</strong>n CONVIS-Betrieben. Weniger als<br />
40% <strong>de</strong>s Biogases kommen nämlich<br />
aus <strong>de</strong>r Vergärung organischer Abfälle,<br />
mehr als 40% aus <strong>de</strong>r Vergärung<br />
interner Co-Fermente und weitere 20-<br />
22% aus <strong>de</strong>r Vergärung externer Co-<br />
Fermente. Das macht <strong>de</strong>utlich, dass<br />
mittlerweile die Erzeugung von Biogas<br />
weit über die ursprüngliche Aufgabe<br />
<strong>de</strong>r Verwertung innerbetrieblicher<br />
Reststoffe hinausragt, und dass die<br />
Vergärung von Biomasse aus <strong>de</strong>r<br />
betriebseigenen Fläche an Be<strong>de</strong>utung<br />
gewonnen hat. Über Chancen und<br />
Risiken <strong>de</strong>r Vergärung<br />
innerbetrieblicher Co-<br />
Fermente wird weiter<br />
unten eingegangen.<br />
Eine Hochrechnung <strong>de</strong>r<br />
Energiebilanz auf nationaler<br />
Ebene ergibt, dass die<br />
Luxemburgischen Biogasbetriebe<br />
einen Energieüberschuss<br />
in Höhe von<br />
9,1 GJ/ha erwirtschaften,<br />
und dass diese Zahl rund<br />
2 GJ/ha höher als im<br />
Durchschnitt <strong>de</strong>r CON-<br />
VIS-Betriebe liegt. Dies<br />
hängt vor allem mit <strong>de</strong>r<br />
Tatsache zusammen,<br />
dass <strong>de</strong>r Viehbesatz <strong>de</strong>r<br />
Betriebe im Durchschnitt<br />
Luxemburgs niedriger<br />
liegt als im Durchschnitt<br />
von CONVIS. Dadurch<br />
kann auf nationaler Ebene<br />
eine höhere Menge an<br />
biogener Energie weitergegeben<br />
wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r<br />
Output Luxemburg-weit ist<br />
somit höher. Die Zahlen vom Viehbesand<br />
von ganz Luxemburg wur<strong>de</strong>n<br />
aus <strong>de</strong>r STATEC entnommen, wäh-<br />
Annahmen<br />
INPUT (29,9 GJ/ha) Fossile Energie %<br />
Direkte Energie 36,7<br />
Strom 13,5<br />
Diesel 19 19,99<br />
MBR 3,2<br />
Düngemittel 20,7<br />
Min. Dünger 19,8<br />
Landw. org. Dünger 0,5<br />
Außerlandw. org. Dünger 0,3<br />
Co�Fermente 0,1<br />
Futtermittel 25 25,11<br />
Kraftfutter 22,5<br />
Rauhfutter 2,1<br />
Mineralien 0,5<br />
Stroh 0,1<br />
An<strong>de</strong>re Betriebsmittel 6,4<br />
Diverse 2,6<br />
Pflanzenschutzmittel 25 2,5<br />
Saatgut/Tiere 1,3<br />
Investitionen 10,9<br />
GESAMT Input 100,0<br />
Tab.1: Struktur <strong>de</strong>s Energieverbrauchs<br />
rend die erzeugte Biogasmenge auf<br />
nationaler Ebene aus einer Schätzung<br />
<strong>de</strong>s ILR (Institut Luxembourgeois <strong>de</strong><br />
Régulation) stammt. Der Beitrag <strong>de</strong>s<br />
1) Aktuell wer<strong>de</strong>n, wie bei CONVIS, nur etwa 10% <strong>de</strong>r organischen Dünger vergoren<br />
2) Die Struktur <strong>de</strong>r Biogaserzeugung ist die gleiche wie bei <strong>de</strong>n CONVIS�Betrieben<br />
Szenario Szenario (1) (1) (2) (2)<br />
Aktuell Aktuell Biogas aus Biogas 100% aus 100% Differenz Differenz<br />
Werte in Werte GJ/ha in GJ/ha (Ø0609) (Ø 06�09) (Ø0609) (Ø 06�09) OD OD (2) (2)�(1) (1) (2) (2)�(1) (1)<br />
Input Input 25,3 25,3 26,2 26,2 0,9 0,9<br />
Output Output 34,5 34,5 48,5 48,5 14,0 14,0<br />
Gewinn Gewinn 9,1 9,1 22,3 22,3 13,1 13,1<br />
Durch Biogas Durch Biogas Aktuell Aktuell Mit zusätl. Mit zusätl.<br />
produzierte p produzierte p Energie g Energie g (Ø 06�09) (Ø ) 06�09) ) org. g Düngern org. g g Düngern g Summe Summe<br />
kWh�el kWh�el 36.353.137 36.353.137 130.229.803 130.229.803166.582.939 166.582.939<br />
kWh�th kWh�th 16.166.942 16.166.942 57.915.707 57.915.70774.082.649 74.082.649<br />
kWh ges. kWh ges. 52.520.078 52.520.078 188.145.510 188.145.510240.665.588 240.665.588<br />
W A R N U N G: H U M U S B I L A N Z !!!<br />
Tab.2: Auswirkung<br />
<strong>de</strong>r Vergärung aller<br />
vorhan<strong>de</strong>nen organischen<br />
Dünger auf<br />
die gesamte luxemburgische<br />
Landwirtschaft<br />
68 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Biogases zur nationalen landwirtschaftlichen<br />
Energiebilanz ist mit 1,3<br />
GJ/ha in <strong>de</strong>rselben Größenordnung<br />
wie im Schnitt <strong>de</strong>r CONVIS-Betriebe.<br />
Entschei<strong>de</strong>nd ist nun die Frage, wie<br />
die Auswirkung auf die Energiebilanz<br />
<strong>de</strong>r Luxemburger Landwirtschaft<br />
wäre, falls alle vorhan<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n organischen<br />
Dünger auf nationaler Ebene<br />
vergoren wür<strong>de</strong>n. Auf diese Frage<br />
antwortet Tabelle 2: Aus dieser wird<br />
<strong>de</strong>utlich, dass man mit einer Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Energiebilanz von mehr<br />
als 13 GJ/ha zu rechnen hätte. Dies<br />
entspräche einem Zuwachs von 190<br />
Mio kWh produzierter Energie aus<br />
Biogas, wovon 166,5 Mio kWh elektrische<br />
Energie wären. Dies stellt das<br />
aktuelle Potential an Biogas aus <strong>de</strong>n<br />
vorhan<strong>de</strong>nen organischen Düngern<br />
dar. Es muss <strong>de</strong>nnoch bemerkt wer<strong>de</strong>n,<br />
dass die Vergärung von Gülle<br />
und Mist nicht be<strong>de</strong>nkenlos erfolgen<br />
kann, da durch <strong>de</strong>n Vergärungsprozess<br />
wertvolle organische Substanz<br />
abgebaut wür<strong>de</strong>, die dann beim<br />
Ausgleich <strong>de</strong>r Humusbilanz fehlen<br />
wür<strong>de</strong>.<br />
Eine ähnliche Einschränkung muss<br />
bei <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>r Vergärung<br />
externer Co-Fermente gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Zwar ist die Energiebilanz <strong>de</strong>r<br />
Vergärung dieser Stoffe als positiv zu<br />
betrachten, <strong>de</strong>nnoch können solche<br />
Stoffe nicht uneingeschränkt in <strong>de</strong>n<br />
Betrieb importiert wer<strong>de</strong>n, da <strong>de</strong>r<br />
organische Stickstoff auf 170 kg N/ha<br />
begrenzt ist.<br />
Bei <strong>de</strong>r Vergärung interner Co-<br />
Fermente muss darauf geachtet wer<strong>de</strong>n,<br />
dass nicht immer die Erweiterung<br />
<strong>de</strong>r Anbauflächen zwecks Biogaserzeugung<br />
gewinnbringend realisiert<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Wenn nämlich Silomais<br />
anstelle von Verkaufsgetrei<strong>de</strong> vergoren<br />
wird, wer<strong>de</strong>n bis zu zwei Drittel<br />
<strong>de</strong>r Energie vom Silomais aus <strong>de</strong>m<br />
Betrieb nicht mehr exportiert: Diese<br />
wer<strong>de</strong>n entwe<strong>de</strong>r für die Biogasanlage<br />
benötigt, o<strong>de</strong>r gehen im ungünstigsten<br />
Fall verloren, weil die Wärme<br />
keine Verwendung fin<strong>de</strong>t. Dagegen ist<br />
die Vergärung von Biomasse aus<br />
Grünland, das aus <strong>de</strong>r Tierproduktion<br />
ausschei<strong>de</strong>t, eine günstige Möglichkeit,<br />
die Energiebilanz zu verbessern,<br />
da diese Biomasse keine weitere<br />
Alternative zur Nutzung hätte. Daher<br />
ist es entschei<strong>de</strong>nd, auf die Nutzungs-<br />
a b<br />
Szenario<br />
CONVIS aktuell Ø CONVIS �30%<br />
Tierhaltung<br />
Emissionen kg CO2�Äq. /ha kg CO2�Äq. /ha<br />
Dünger 654 793<br />
Futter 1.062 814<br />
Energie 734 577<br />
An<strong>de</strong>re 329 238<br />
Betriebsmittel ges ges. 22.779 779 22.422 422<br />
Tierproduktion ges. 3.759 2.631<br />
Bo<strong>de</strong>n 747 613<br />
N�Düngung 692 813<br />
GL�Umbruch 242 204<br />
An<strong>de</strong>re 94 104<br />
Pflanzenproduktion ges. 1.775 1.734<br />
Emissionen gesamt 8.313 6.787<br />
Kohlenstoffbindung kg CO2 /ha kg CO2 /ha<br />
Biodiesel 27 46<br />
Mulchsaat; Humusmehrung 674 958<br />
Biogas aus org. Düngern 90 338<br />
Eigene Co Co�Fermente Fermente 98 22.897 897<br />
Externe Co�Fermente 54 2.548<br />
Kohlenstoffbindung ges. 888 6.787<br />
CO2�Bilanz �7.425 0,0<br />
Tab.3: Möglichkeit, nachhaltig und CO2-neutral zu wirtschaften durch<br />
Biogaserzeugung und Arbeiten im Betriebsverbund<br />
alternative zu achten, wenn man<br />
Biomasse aus <strong>de</strong>r Betriebsfläche vergärt.<br />
Schließlich macht Tabelle 3 <strong>de</strong>utlich,<br />
dass eine gezielte Anwendung <strong>de</strong>r<br />
Biogastechnologie sogar die Chance<br />
bietet, eine emissionsfreie Landwirtschaft<br />
zu gestalten. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass Betriebe mit niedrigem<br />
Viehbesatz in Verbund mit Betreiben<br />
mit hohem Viehbesatz arbeiten<br />
wür<strong>de</strong>n. Die ersteren könnten <strong>de</strong>n<br />
letzten nämlich die Biomasse liefern,<br />
die für die Biogasanlagen benötigt<br />
wird. Die letzteren könnten dann <strong>de</strong>n<br />
vieharmen Betrieben wie<strong>de</strong>rum die<br />
organischen Dünger liefern (Gärrest),<br />
die von diesen benötigt wer<strong>de</strong>n, um<br />
die Humusbilanz auszugleichen. Dies<br />
alles ist mit <strong>de</strong>r resultieren<strong>de</strong>n wirtschaftlichen<br />
Stärkung <strong>de</strong>s ländlichen<br />
Raums verbun<strong>de</strong>n, die mit einer höheren<br />
Autonomie von externer fossiler<br />
Energie und mit <strong>de</strong>r Produktion von<br />
Biogas einhergeht.<br />
Fazit<br />
- Die Biogasproduktion verbessert<br />
<strong>de</strong>utlich die Energiebilanz <strong>de</strong>r CON-<br />
VIS-Betriebe und <strong>de</strong>r gesamten<br />
Luxemburgischen Landwirtschaft.<br />
- Die Vergärung von organischen<br />
Düngern ist günstig. Einschränkend<br />
ist die Humusversorgung, die<br />
wesentlich von <strong>de</strong>r organischen<br />
Düngung abhängt.<br />
- Die Vergärung von Co-Fermenten<br />
ist energetisch ebenso positiv zu<br />
betrachten. Einschränkend ist <strong>de</strong>r<br />
Stickstoff (max. 170 kg Norg/ha!).<br />
- Die Vergärung von auf Betriebsflächen<br />
angebauter Biomasse ist<br />
nicht immer gewinnbringend. Dies<br />
muss immer im Bezug zur<br />
Nutzugsalternative betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
- Die Biogasproduktion könnte einen<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Beitrag zur Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r Treibhausgasemissionen<br />
auf nationaler Ebene bringen.<br />
Voraussetzung dafür ist, dass<br />
die Betriebe mit und ohne<br />
Biogaserzeugung im Verbund miteinan<strong>de</strong>r<br />
arbeiten.<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 69<br />
�
Inland<br />
FAIRKOPERATIV LËTZEBUERG<br />
Fairness fir ze drénken<br />
Luxemburger Milchproduzenten stellen<br />
"D'fair Mëllech" vor<br />
Fair Kooperativ<br />
Anlässlich <strong>de</strong>r Pressekonferenz vom<br />
10. Februar <strong>2011</strong>, an <strong>de</strong>r auch Landwirtschaftsminister<br />
Romain Schnei<strong>de</strong>r<br />
sowie <strong>de</strong>r Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s "European<br />
Milk Board", Romuald Schaber<br />
teilnahmen, stellten die in <strong>de</strong>r "FAIR-<br />
KOPERATIV" (FKL) organisierten luxemburgischen<br />
Milchbauern dieser<br />
Tage auf <strong>de</strong>m landwirtschaftlichen<br />
Betrieb <strong>de</strong>r Familie Lei<strong>de</strong>r in Erpeldingen<br />
ihr Projekt einer "fairen" Milch<br />
vor.<br />
Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r FKL, Fredy <strong>de</strong><br />
Martines ging einleitend auf die<br />
Beweggrün<strong>de</strong> ein, die die luxemburgischen<br />
Milchbauern dazu gebracht<br />
haben, eine "faire" Milch auf <strong>de</strong>n<br />
Markt zu bringen. Durch die Krise, in<br />
<strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>r europäische und damit<br />
auch <strong>de</strong>r luxemburgische Milchmarkt<br />
seit Jahren befin<strong>de</strong>n, sind die Milchbauern<br />
gezwungen, ihre Produkte<br />
unter <strong>de</strong>m Gestehungspreis zu verkaufen.<br />
Dazu kommt noch, dass im<br />
Hinblick auf die Neuorientierung <strong>de</strong>r<br />
Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik<br />
ab 2013, neue Kosten und Herausfor<strong>de</strong>rungen,<br />
insbeson<strong>de</strong>re im<br />
Bereich <strong>de</strong>r Nachhaltigkeit, auf die<br />
Produzenten zukommen.<br />
Dies hat die FKL-Milchbauern dazu<br />
gebracht, ihr Schicksal selbst in die<br />
Hand zu nehmen und basierend auf<br />
Klima<br />
<strong>de</strong>m Konzept <strong>de</strong>r "fairen Milch" <strong>de</strong>s<br />
"European Milk Board EMB" , ein<br />
Projekt auszuarbeiten, das sich <strong>de</strong>n<br />
vielfältigen Entwicklungen <strong>de</strong>s landwirtschaftlichen<br />
Sektors pro-aktiv stellt<br />
und diese in Opportunitäten für die<br />
vorausschauen<strong>de</strong>n Bauern umwan<strong>de</strong>lt.<br />
"D'fair Mëllech", ein Produkt<br />
<strong>de</strong>r Solidarwirtschaft<br />
Ökologie & Biologie<br />
Regionalität<br />
Vollwertige Milch<br />
Unter <strong>de</strong>m Markennamen "D'fair<br />
Mëllech" vermarkten die FKL-Produzenten<br />
ab sofort eine faire Milch in<br />
Luxemburg. Als Produkt <strong>de</strong>r Solidarwirtschaft<br />
soll "D'fair Mëllech" , eine<br />
UHT-Milch mit 3,5% Fettgehalt, vor<br />
Treibhausgasemissionen und<br />
Lebenszyklusanalysen<br />
z.Bsp. in CO2äq./ltr<br />
Nährstoffbilanzen<br />
Energiebilanzen<br />
Humusbilanzen<br />
+ Arbeitsplätze<br />
< Transportwege<br />
> Futterautarkie<br />
+ Natur- und Kulturlandschaft<br />
allem dazu dienen, <strong>de</strong>n Milchproduzenten<br />
einen gerechten, kosten<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n<br />
Preis für ihre Milch zu garantieren<br />
und die Zukunft vieler traditioneller<br />
einheimischer Landwirtschaftsbetriebe<br />
abzusichern. Außer<strong>de</strong>m sollen<br />
neue Vertriebs- und Han<strong>de</strong>lswege<br />
eingerichtet wer<strong>de</strong>n, an <strong>de</strong>ren En<strong>de</strong><br />
eine gerechtere Mehrwertkette steht.<br />
Ein pro-aktives Projekt mit<br />
<strong>de</strong>m Ziel einer nachhaltigeren<br />
Landwirtschaft<br />
Bei einem Preis von EUR 1,09/ltr.<br />
zahlt <strong>de</strong>r Konsument <strong>de</strong>mnach zwar<br />
ein paar Eurocent mehr für ein<br />
70 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
d<br />
t<br />
Qualitätsprodukt, sorgt aber<br />
an<strong>de</strong>rerseits dafür, dass die<br />
hiesigen Milchproduzenten<br />
ihrem Ziel einer zukunftsfähigen,<br />
nachhaltigen Landwirtschaft<br />
näher kommen.<br />
Denn diese engagieren sich<br />
im Gegenzug für mehr<br />
Nachhaltigkeit, u.a. durch<br />
die Erstellung von Energie-,<br />
CO 2 -, Nährstoff- und Humusbilanzen.<br />
Unterstützt wer<strong>de</strong>n<br />
sie dabei durch eine innovative<br />
Methodologie von CON-<br />
VIS, <strong>de</strong>r Beratungsinstanz<br />
<strong>de</strong>r luxemburgischen Landwirtschaft.<br />
Landwirtschaftsminister Romain<br />
Schnei<strong>de</strong>r begrüßte<br />
dieses neue Projekt <strong>de</strong>r<br />
Luxemburger Landwirtschaft<br />
und beglückwünschte die<br />
FKL-Mitglie<strong>de</strong>r zu ihrer<br />
Initiative bekräftigte<br />
seine Unterstützung.<br />
EMB-Präsi<strong>de</strong>nt Romuald<br />
Schaber schloss<br />
sich diesen Glückwünschen<br />
an und begrüßte<br />
das "D'fair Mëllech"-<br />
Projekt, das die finanzielle<br />
Lage <strong>de</strong>r Milchbauern<br />
<strong>de</strong>utlich verbessern<br />
wird und sich<br />
in die Reihe ähnlicher<br />
EMB-Projekte in Deutschland,<br />
Belgien und<br />
Österreich einreiht.<br />
Die finanzielle Unterstützung<br />
<strong>de</strong>r FKL<br />
durch BNP Paribas<br />
wur<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n<br />
Bankvorstand hervorgehoben.<br />
Herr Peifer-<br />
Weichs von CONVIS<br />
stellte die Nachhalt-<br />
igkeitsparameter und das dazu gehörige<br />
Monitoring vor, <strong>de</strong>nen sich die<br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s FKL unterwerfen. Hierbei<br />
füllte er zur Erklärung ein Milchglas<br />
um zu zeigen, was alles in <strong>de</strong>r<br />
fairen Milch steckt.<br />
Überall erhältlich<br />
"D'fair Mëllech" fin<strong>de</strong>t man jetzt schon<br />
in <strong>de</strong>n Regalen <strong>de</strong>r Supermarktketten<br />
Cactus, Delhaize, Auchan, usw, <strong>de</strong>mnächst<br />
dann auch in je<strong>de</strong>m guten<br />
Lebensmittelhan<strong>de</strong>l. Da das Projekt<br />
vorsieht, eine ganze Reihe fairer<br />
Produkte unter einem einheitlichen<br />
Markendach anzubieten, könnte man<br />
in Zukunft auch faire Butter o<strong>de</strong>r faire<br />
Joghurts in Luxemburg fin<strong>de</strong>n.<br />
Zusätzliche Informationen unter<br />
www.fairmellech.lu.<br />
�<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 71
CONVIS<br />
72 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Aus <strong>de</strong>r Generalversammlung <strong>de</strong>r<br />
Luxemburger Schäfergenossenschaft<br />
François Antony<br />
Am 7. Februar <strong>2011</strong> fand im Verwaltungsgebäu<strong>de</strong><br />
von CONVIS in Ettelbruck<br />
die Or<strong>de</strong>ntliche Generalversammlung<br />
<strong>de</strong>r Luxemburger Schäfergenossenschaft<br />
statt. Präsi<strong>de</strong>nt Marc<br />
Vaessen konnte zahlreiche Mitglie<strong>de</strong>r,<br />
Ehrengäste wie Jeanne Bormann<br />
von <strong>de</strong>r ASTA, sowie Roger Kleman<br />
vom Schafzuchtverband, Lucien<br />
Koch vom Ziegen und Milchschafverband<br />
und Roger Baulesch vom<br />
Dachverband begrüssen. Mit 30<br />
Mitglie<strong>de</strong>rn war die Versammlung gut<br />
besucht.<br />
Der Aktivitätsbericht wur<strong>de</strong> von<br />
François Antony, Präsi<strong>de</strong>nt vom<br />
Aufsichtsrat, vorgetragen. Aus diesem<br />
Bericht konnte man eine rege Aktivität<br />
feststellen. So fan<strong>de</strong>n im Jahr 2010<br />
fünf Vorstandssitzungen statt. Weiter<br />
auf <strong>de</strong>m Programm stan<strong>de</strong>n das<br />
Schafscheren in Munshausen, die<br />
Beteiligung an <strong>de</strong>r FAE in Ettelbruck,<br />
<strong>de</strong>r Verkauf von 64 Altschafen, die<br />
Wollablieferung (2.111 kg), eine<br />
Studienfahrt zur Texel-Schafausstellung<br />
nach Holland auf die Insel<br />
Texel sowie die Nationale Texel-<br />
Schafausstellung <strong>de</strong>r Genossenschaft<br />
am 5. und 6. September in Munshausen.<br />
Von <strong>de</strong>n elf Züchtern wur<strong>de</strong>n<br />
zirka 350 Mutterschafe für die<br />
Deckzeit zugelassen was in etwa 525<br />
Lämmer (1,5 pro Kopf) für das Jahr<br />
<strong>2011</strong> be<strong>de</strong>utet. Die Schäfergenossenschaft<br />
zählt zur Zeit 57 Mitglie<strong>de</strong>r,<br />
Züchter und Halter, was im En<strong>de</strong>ffekt<br />
wesentlich mehr Muttertieren entspricht.<br />
Im Jahr 2010 wur<strong>de</strong>n 73 und<br />
in <strong>2011</strong> 51 Schafe neu bei NSFO in<br />
Holland eingetragen.<br />
Im Aktivitätsbericht sind keine größeren<br />
Verän<strong>de</strong>rungen vorgesehen.<br />
Der Bilanz, vorgetragen durch François<br />
Antony, konnte man eine gesun<strong>de</strong><br />
Situation entnehmen was vom<br />
Kassenrevisor Paul Zeihen, Mitglied<br />
vom Aufsichtsrat, bestätigt wur<strong>de</strong>. An<br />
dieser Stelle einen herzlichen Dank an<br />
Herrn Sietzen, <strong>de</strong>r zuständig ist für die<br />
Buchhaltung <strong>de</strong>r Schäfergenossenschaft<br />
bei CONVIS.<br />
Nach vierjährigem Rhythmus stan<strong>de</strong>n<br />
in <strong>2011</strong> Neuwahlen für vorstand und<br />
Aufsichtsrat an. Beim Vorstand waren<br />
fünf Posten zu besetzen, davon waren<br />
zwei nicht besetzt. Beim Aufsichtsrat<br />
drei Posten, davon wur<strong>de</strong>n nur zwei<br />
besetzt. Wahlen haben nicht stattgefun<strong>de</strong>n,<br />
da es an Kandidaten mangelte.<br />
Für die nächsten vier Jahre setzt sich<br />
<strong>de</strong>r Vorstand aus folgen<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
zusammen: Roger Brachmond,<br />
BGL BNP PARIBAS S.A. (50, avenue JF Kennedy, L-2951 Luxembourg, R.C.S. Luxembourg : B6481) Janvier <strong>2011</strong><br />
Inland<br />
Dahl; Camille Ernst, Waldbillig; Frank<br />
Lamberty, Kalborn (neu), Marc<br />
Vaessen, Weiler/Pütscheid und Paull<br />
Zeihen, Erpeldingen (neu). Im<br />
Aufsichtsrat fungieren François Antony,<br />
Hosingen und Tom Dusseldorf,<br />
Eschdorf (neu); <strong>de</strong>r dritte Posten<br />
bleibt unbesetzt. Präsi<strong>de</strong>nt und Vize-<br />
Präsi<strong>de</strong>nt von Vorstand und Aufsichtsrat<br />
wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r nächsten<br />
Vorstand- und Aufsichtsratsitzung bestimmt.<br />
Folgen<strong>de</strong> Züchter wur<strong>de</strong>n mit einer<br />
Urkun<strong>de</strong> für ihre Leistungen im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Wettbewerbe anlässlich<br />
<strong>de</strong>r FAE 2010 ausgezeichnet: François<br />
Antony, Georges Arend, Roger<br />
Brachmond, Mathias Baustert, Marc<br />
Vaessen und Paul Zeihen.<br />
Die Versammlung fand ihren Ausklang<br />
bei einem „gud<strong>de</strong> Pättchen“ und gut<br />
belegten Schnittchen sowie viel<br />
„Fachgesimpel“ über Schafe. �<br />
Réussissons ensemble<br />
Pour plus d’informations sur nos services bancaires au Luxembourg,<br />
n’hésitez pas à nous appeler au (+352) 42 42-2000.<br />
FOIRE AGRICOLE ETTELBRUCK<br />
01.-03.7.<strong>2011</strong><br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 73<br />
bgl.lu
Inland<br />
Statutenän<strong>de</strong>rungen einstimmig<br />
angenommen<br />
Aus <strong>de</strong>m Bericht <strong>de</strong>r Generalversammlung <strong>de</strong>s<br />
Lëtzebuerger Schoofzuchtverband<br />
Honoré Theves<br />
Nach <strong>de</strong>r or<strong>de</strong>ntlichen Generalversammlung<br />
war eine außeror<strong>de</strong>ntliche<br />
Generalversammlung einberufen<br />
wor<strong>de</strong>n war (bei <strong>de</strong>r eine 2/3-Mehrheit<br />
<strong>de</strong>r anwesen<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>r notwendig<br />
ist, um Statutenän<strong>de</strong>rungen<br />
anzunehmen). Es bleibt hervorzuheben,<br />
dass die Statutenän<strong>de</strong>rungen<br />
betreffend die Anpassung an die EU-<br />
Gesetzgebung bezüglich <strong>de</strong>r Mitgliedschaft<br />
und die Zusammensetzung<br />
<strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s (neun Mitglie<strong>de</strong>r)<br />
einstimmig von <strong>de</strong>r Generalversammlung<br />
angenommen wur<strong>de</strong>n.<br />
Präsi<strong>de</strong>nt Roger Kleman eröffnete<br />
die diesjährige Generalversammlung<br />
und konnte recht viele Mitglie<strong>de</strong>r<br />
und Ehrengäste begrüßen: unter<br />
Ihnen Robert Mousel, Ehrenpräsi<strong>de</strong>nt,<br />
Jeanne Bormann, Leiterin <strong>de</strong>r<br />
Abteilung Tierproduktion <strong>de</strong>r ASTA,<br />
Dr. Arthur Besch, Ehrendirektor <strong>de</strong>r<br />
Veterinärverwaltung, Roger Baulesch,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Dachverban<strong>de</strong>s Luxemburger<br />
Schaf- und Ziegenzuchtvereine,<br />
Luss Koch, Präsi<strong>de</strong>nt und<br />
Théo Tonnar, Vertreter <strong>de</strong>r Genossenschaft<br />
<strong>de</strong>r Ziegen- und Milchschafzüchter,<br />
Paul Molitor, Vize-<br />
Präsi<strong>de</strong>nt und Roger Reicher,<br />
Vertreter <strong>de</strong>r USAL, Francis Antony<br />
und Paul Zeihen, Vertreter <strong>de</strong>r<br />
Schäfergenossenschaft, Anton<br />
Schmitt (Geschäftsführer) und Manfred<br />
Brill, Vertreter <strong>de</strong>r Schaf- und<br />
Ziegenhalter im Saarland sowie Flynn<br />
Vallen<strong>de</strong>r.<br />
Der Präsi<strong>de</strong>nt zeigte sich sehr zufrie<strong>de</strong>n<br />
mit <strong>de</strong>n Organisationen <strong>de</strong>s<br />
abgelaufenen Jahres. Er dankte allen,<br />
die <strong>de</strong>n Verein unterstützt haben und<br />
zwar <strong>de</strong>n Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>m<br />
Aufsichtsrat, <strong>de</strong>m Landwirtschaftsministerium,<br />
<strong>de</strong>r Ackerbauverwaltung,<br />
<strong>de</strong>r Veterinärverwaltung, <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n<br />
Mersch, Ettelbruck und<br />
Remich, <strong>de</strong>n Verantwortlichen von<br />
CONVIS, <strong>de</strong>r Genossenschaft <strong>de</strong>r<br />
Ziegen- und Milchschafzüchter, <strong>de</strong>r<br />
Schäfergenossenschaft, <strong>de</strong>r Presse<br />
und insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Sponsoren<br />
Versis, Piet van Luijk, Auto-Heisel,<br />
Immobilière Kerschenmeyer, Firma<br />
Herzog sowie allen freiwilligen Helfern<br />
bei <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Veranstaltungen.<br />
Es oblag Sekretär Honoré Theves<br />
über folgen<strong>de</strong> Zahlen zu berichten:<br />
123 aktive Mitglie<strong>de</strong>r, 21 Zuchtbetriebe,<br />
etwa 2100 Schafe, von <strong>de</strong>nen<br />
ca. 350 Muttertiere und ca. 25 Wid<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>r Zucht eingeschrieben sind,<br />
Neu-Aufnahme von 156 Jungschafen<br />
ins Zuchtbuch und die Klassierung<br />
von 42 Schafen in <strong>de</strong>n Betrieben.<br />
An<strong>de</strong>re Aktivitäten im Laufe <strong>de</strong>s<br />
Jahres waren <strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>r Schafschur<br />
verbun<strong>de</strong>n mit einem Hobbymarkt in<br />
Remich, die Teilnahme an <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />
Ausstellung in<br />
Ettelbruck (FAE), die Teilnahme an<br />
„En Dag um Bauerenhaff“ in Bergem,<br />
die nationale Körung und Ausstellung<br />
in <strong>de</strong>r CONVIS-Halle in Ettelbruck in<br />
Zusammenarbeit mit Züchtern aus<br />
<strong>de</strong>m Saarland, ein gemeinsames<br />
Aben<strong>de</strong>ssen mit allen freiwilligen<br />
Helfern und die Teilnahme an <strong>de</strong>r<br />
„Hunnefeier“ in Schengen.<br />
Nach <strong>de</strong>r Kontrolle von Hr. Guy Anen<br />
vom service <strong>de</strong> la mutualité <strong>de</strong>r ASTA<br />
und <strong>de</strong>r Kontrolle vom Aufsichtsrat<br />
Erfolgreiche Züchter haben glückliche Kühe<br />
mit Kuhkomfort & optimaler Fütterung:<br />
� Kostengerechte Rationen bei<br />
stark schwanken<strong>de</strong>n<br />
Komponentenpreisen<br />
� Optimale Ausnutzung hofeigener<br />
Produkte durch abgestimmte<br />
Konzentrate und Mineralien.<br />
� Optimales Fett/Eiweiß Verhältnis<br />
Ihre BAKO, damit glückliche Hochleistungskühe auch rentabel bleiben.<br />
74 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
konnte Kassier Honoré Theves eine<br />
positive Bilanz vorlegen und so ist die<br />
Finanzlage <strong>de</strong>s Vereins als sehr<br />
gesund einzustufen. Nach <strong>de</strong>m<br />
Bericht <strong>de</strong>s Aufsichtsrats durch Jean<br />
Kohn (Präsi<strong>de</strong>nt) wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Vorstand<br />
von <strong>de</strong>r Generalversammlung Entlastung<br />
erteilt. Der Jahresbeitrag<br />
wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Generalversammlung<br />
auf 10 EUR festgesetzt.<br />
Bei <strong>de</strong>n Vorstandswahlen lagen keine<br />
Kandidaturen vor; <strong>de</strong>r Vorstand setzt<br />
sich folgen<strong>de</strong>rmaßen zusammen:<br />
Ehrenpräsi<strong>de</strong>nt Robert Mousel; Präsi<strong>de</strong>nt<br />
Roger Kleman; 1. Vize-<br />
Präsi<strong>de</strong>nt Denise Jacobs-Kersch; Mitglie<strong>de</strong>r<br />
Züchter: Arsène Antony, Roger<br />
Baulesch, Hans-Peter Gringmuth,<br />
Raymond Schickes, Julio Sobral, 1<br />
offenstehen<strong>de</strong>r Posten; Mitglied<br />
Halter: René Lang. Der Aufsichtsrat<br />
setzt sich zusammen aus Jean Kohn<br />
(Präsi<strong>de</strong>nt) und <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn Jos<br />
Johanns und Remi Waldbillig. Sekretär-Kassier-<strong>Herdbuch</strong>leiter<br />
bleibt Honoré<br />
Theves.<br />
Die Programmvorschau für dieses<br />
Jahr sieht folgen<strong>de</strong>s vor: Organisation<br />
<strong>de</strong>s Tages <strong>de</strong>r Schafschur mit Hobbymarkt<br />
am 15. Mai <strong>2011</strong> in Remich;<br />
Teilnahme an <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />
Ausstellung vom 1.-3. Juli <strong>2011</strong> in<br />
Ettelbruck; „En Dag um Bauerenhaff“<br />
am 10. Juli <strong>2011</strong>, nationale Körung<br />
und Ausstellung am 4. September<br />
<strong>2011</strong> in Ettelbruck mit Beteiligung von<br />
Züchtern aus <strong>de</strong>m Saarland, Teilnahme<br />
an <strong>de</strong>r Hunnefeier in Schengen<br />
am 16. Oktober <strong>2011</strong> sowie Genotypisierung<br />
und Klassierung in <strong>de</strong>n<br />
Zuchtbetrieben.<br />
Folgen<strong>de</strong> Themen wollen wir mit Ihnen diskutieren:<br />
Alsdann nahm Präsi<strong>de</strong>nt Roger<br />
Kleman die Diplomübereichung vor,<br />
bei <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Züchter geehrt wur<strong>de</strong>n:<br />
Denise Jacobs-Kersch, Mara<br />
Lang, Jean Kohn, Hans-Peter<br />
Gringmuth und Chris Brachmond.<br />
Zu bemerken bleibt, dass <strong>de</strong>r Verein<br />
<strong>de</strong>r Ziegen- und Milchschafzüchter<br />
am 8. Mai <strong>2011</strong> einen Verkaufsmarkt<br />
in Don<strong>de</strong>l organisiert.<br />
Nach <strong>de</strong>m Schlusswort <strong>de</strong>s Präsi<strong>de</strong>nten<br />
fand die Generalversammlung<br />
beim gemütlichen Patt und Imbiss<br />
ihren Ausklang.<br />
- Entwicklungen in <strong>de</strong>r Gesellschaft mit <strong>de</strong>m<br />
Einfluss auf die Landwirtschaft<br />
- Das Fleckvieh-Zuchtprogramm von Bayern Genetik<br />
- Die 10 Vorteile von Fleckvieh, die <strong>de</strong>n Bauern kein Geld kosten aber Geld bringen und<br />
seine Arbeit erleichtern<br />
- Vorstellung einiger Felckviehbullen von Bayern Genetik<br />
- Vi<strong>de</strong>o über Fleckvieh und Fleckvieh-Kreuzungen<br />
Wir hoffen Sie und Ihren Nachbarn zu begrüßen.<br />
Stef Beunk ( Vertreter von Bayern Genetik)<br />
Wir la<strong>de</strong>n Sie herzlich ein zu einer<br />
Fleckviehinformationsversammlung<br />
Montag, <strong>de</strong>n 14. März <strong>2011</strong><br />
bei CONVIS in Ettelbruck<br />
Beginn: 20.00 Uhr<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 75<br />
�
Ausland<br />
DHV Elite-Auktion 2010<br />
Zehn Spitzentiere nach Luxemburg<br />
DHV, ADR-Informationen Nr. 49/10<br />
Am 29. November 2010 fand in<br />
Hamm die Elite-Auktion <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Holstein Verban<strong>de</strong>s (DHV)<br />
statt. Obwohl <strong>de</strong>r frühe Wintereinbruch<br />
die Besucherzahl und damit<br />
auch die Verkaufsquote gedrückt hatte,<br />
lag <strong>de</strong>r Durchschnittspreis von<br />
3.231,- Euro um 200,- Euro über <strong>de</strong>m<br />
Ergebnis von 2009. Starke Schneefälle<br />
in mehreren Regionen Deutschlands<br />
hatten dafür gesorgt, dass die<br />
Besucherzahl <strong>de</strong>r Elite-Auktion hinter<br />
<strong>de</strong>n Vorjahren zurückblieb. Dementsprechend<br />
war es schwierig, für alle<br />
angebotenen Tiere einen Käufer zu<br />
fin<strong>de</strong>n. Insgesamt konnte Auktionator<br />
Dieter Brockhoff 55 von 82 aufgetriebenen<br />
Tieren zuschlagen, was einer<br />
Verkaufsquote von gut 67% entspricht.<br />
Topseller <strong>de</strong>s Abends war die Man-O-<br />
Man-Tochter RZG Jacinta, die für<br />
10.000,- Euro <strong>de</strong>n Besitzer wechselte.<br />
Der Käufer aus Dänemark honorierte<br />
damit das Zuchtpotenzial <strong>de</strong>s Jungrin<strong>de</strong>s,<br />
das über <strong>de</strong>n höchsten genomischen<br />
Zuchtwert (gRZG 141) <strong>de</strong>r<br />
Auktion verfügte. Das knapp einjährige<br />
Tier stammt aus <strong>de</strong>r für hohe<br />
Zuchtwerte bekannten Familie <strong>de</strong>r<br />
Jocko Besne-Tochter Jelykoe EX-90.<br />
Den zweithöchsten Preis von 5.700,-<br />
Euro erzielte SLH Nashgirl, eine Mr.<br />
Sam-Tochter, die mit zwei Atwood-<br />
Embryonen angeboten wur<strong>de</strong>. Hier<br />
stand für <strong>de</strong>n Käufer aus Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />
offensichtlich die Exterieurqualität<br />
<strong>de</strong>s Tieres im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />
Sie selbst war beim Richten <strong>de</strong>r<br />
Verkaufstiere von Preisrichter Klaus-<br />
Dieter Augustin aus Mecklenburg-<br />
Vorpommern zur Reservesiegerin <strong>de</strong>r<br />
tragen<strong>de</strong>n Färsen gekürt wor<strong>de</strong>n. Ihre<br />
Mutter Loh Nastygirl hatte die <strong>de</strong>utschen<br />
Farben beim Europa-Wettbewerb<br />
in Cremona vertreten und war<br />
für <strong>de</strong>n All German-Titel nominiert.<br />
Das teuerste Red Holstein-Tier und<br />
gleichzeitig die teuerste abgekalbte<br />
Färse war die Joyboy-Tochter RH<br />
Maibrit. Ein Käufer aus Ostfriesland<br />
investierte 5.500,- Euro für diese exterieurstarke<br />
Jungkuh, die sich in ihrer<br />
Richtklasse einen Ib-Preis gesichert<br />
hatte. Maibrits Großmutter ist die<br />
bekannte RH Meggilee EX-91. Für<br />
ebenfalls 5.500,- Euro erhielt ein<br />
Käufer aus Luxemburg <strong>de</strong>n Zuschlag<br />
für die Shottle-Tochter THI Blackbetty.<br />
Über Talent und Stardust geht sie auf<br />
die legendäre Stookey Elmpark<br />
Blackrose EX-96 zurück. Zum Preis<br />
von 5.200,- Euro fand auch die<br />
Bolton-Tochter Ulana eine neue<br />
Heimat in Luxemburg. Diese ganz<br />
frisch abgekalbte Färse war nicht nur<br />
Reservesiegerin <strong>de</strong>r Abgekalbten,<br />
son<strong>de</strong>rn glänzte auch mit einer<br />
Einsatzleistung von über 46 kg Milch.<br />
Der Siegertitel dieser Kategorie war<br />
an die schicke und mit einem absolut<br />
überzeugen<strong>de</strong>n Fundament ausgestattete<br />
Ramos-Tochter KHL Mirella<br />
gegangen. Sie wechselte für 4.000,-<br />
Euro ins Osnabrücker Zuchtgebiet.<br />
Bei <strong>de</strong>n tragen<strong>de</strong>n Rin<strong>de</strong>rn hatte<br />
Klaus-Dieter Augustin <strong>de</strong>n Siegertitel<br />
an SL Tory 5, die jüngste Teilnehmerin<br />
<strong>de</strong>s Wettbewerbs, vergeben. Die aus<br />
<strong>de</strong>r Familie von Ricecrest Terry Tory<br />
stammen<strong>de</strong> Lightning-Tochter<br />
bestach mit einem extrem korrekten<br />
Körperbau sowie ganz viel<br />
Entwicklungspotenzial und wur<strong>de</strong> für<br />
4.500,- Euro nach Luxemburg verkauft.<br />
Bei <strong>de</strong>n Kälbern erzielte die<br />
Bogart-Tochter BoS Elaine aus <strong>de</strong>r<br />
Familie von Broker Elegance mit<br />
4.800,- Euro <strong>de</strong>n Höchstpreis. Den<br />
Zuschlag für dieses edle und mit viel<br />
Ausstrahlung versehene Kalb erhielt<br />
ein Käufer aus Italien.<br />
Die Lightning-Tochter SL Tory 5<br />
stammt aus <strong>de</strong>r Familie von<br />
Ricecrest Terry Tory EX 93<br />
Ulana war eine <strong>de</strong>r wenigen abgekalbt<br />
angebotenen Bolton-Töchter,<br />
die auch erfolgreich auf <strong>de</strong>r Junior<br />
Wintershow <strong>2011</strong> war.<br />
Insgesamt wur<strong>de</strong>n 22 Zuchttiere in<br />
<strong>de</strong>n Export verkauft, was wie<strong>de</strong>r einmal<br />
die Stellung <strong>de</strong>r Elite-Auktion als<br />
internationaler Marktplatz unterstreicht.<br />
Mit jeweils zehn Tieren waren<br />
Käufer aus Luxemburg und Italien die<br />
stärksten Abnehmer. Ein Tier ging<br />
nach Dänemark und eines nach<br />
Belgien. Im Rahmen <strong>de</strong>r Elite-Auktion<br />
fand auch die Auszeichnung <strong>de</strong>r<br />
Gewinner <strong>de</strong>s All German Holstein-<br />
Wettbewerbes 2010 in einem feierlichem<br />
Rahmen statt.<br />
�<br />
76 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>
Swiss Mountain High Sale<br />
Arno Grengs<br />
Am 17. Dezember 2010 veranstalteten<br />
die Betriebe Ruegruet Holsteins und<br />
GS Alliance aus <strong>de</strong>r Schweiz eine<br />
Auktion unter <strong>de</strong>m Namen „Swiss<br />
Mountain High Sale“. Der malerische<br />
Hintergrund <strong>de</strong>r Schweizer Alpen gab<br />
nicht nur <strong>de</strong>r Auktion <strong>de</strong>n Namen,<br />
son<strong>de</strong>rn sorgte auch für ein exklusives<br />
Ambiente. Der einsetzen<strong>de</strong><br />
Schneefall erweckte zu <strong>de</strong>m nicht nur<br />
Urlaubsflair, son<strong>de</strong>rn führte auch<br />
dazu, dass ohne Schneeketten nichts<br />
mehr funktionierte.<br />
Die angesetzten Uhrzeiten für <strong>de</strong>n<br />
Beginn <strong>de</strong>r Auktion konnten nicht<br />
eingehalten wer<strong>de</strong>n, weil <strong>de</strong>r Auktionator,<br />
Andreas Aebi, auf <strong>de</strong>r Schweizer<br />
Autobahn im Schneechaos stecken<br />
blieb. Ebenfalls hatte die extreme<br />
Wettersituation zur Folge, dass die<br />
Besucheranzahl <strong>de</strong>utlich hinter <strong>de</strong>n<br />
Erwartungen zurück bleiben sollte.<br />
Aus Luxemburger Sicht provozierte<br />
Die neue Heimat für Ruegruet Mystic-Red ist Luxemburg.<br />
TSH Sanchez Cherry, für 7.200,- CHF verkauft.<br />
die knappe Besucherzahl gemischte<br />
Gefühle, da man auf dieser Auktion<br />
nicht nur als Käufer, für <strong>de</strong>n geringere<br />
Nachfrage von Vorteil ist, son<strong>de</strong>rn<br />
auch als Verkäufer auftrat.<br />
Die Organisatoren hatten sich auf die<br />
Fahne geschrieben, die exterieurstärksten<br />
Kuhfamilien aus <strong>de</strong>r<br />
Schweiz und Europa, sowie aus Übersee<br />
zu selektieren. Durch unsere<br />
Auktion im Sommer auf Luxemburg<br />
aufmerksam gewor<strong>de</strong>n, fuhr eine<br />
Delegation aus <strong>de</strong>r Schweiz im Herbst<br />
einige Luxemburger Betriebe an, um<br />
unter diesem Anspruch für ihre<br />
Auktion Tiere zu selektieren. Sehr zu<br />
unserer Freu<strong>de</strong> entschied man sich<br />
für ein Tier <strong>de</strong>s Zuchtsyndikates Three<br />
Star Holstein. Die Sanchez-Tochter<br />
aus <strong>de</strong>r schauerfahrenen Goldwin-<br />
Tochter OVA Cristal, konnte sich mit<br />
Angeboten aus <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n,<br />
Deutschland, Österreich und Frankreich<br />
messen, und wur<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n limitierten<br />
Auftrieb dieser Auktion ausgewählt.<br />
Dieses im März 2010 geboren<br />
Kalb fiel durch einen sehr korrekten<br />
Körperbau, bei viel Stil und Eleganz<br />
auf. Zu<strong>de</strong>m zählte Sanchez Cherry, so<br />
ihr Name, zu <strong>de</strong>n besten Sanchez-<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 77
Ausland<br />
Töchtern nach Genom-Zuchtwerten,<br />
in Europa. Diese Tatsache sorgte<br />
dafür, dass sich die meisten Anpaarungsverträge<br />
<strong>de</strong>r Auktion auf Cherry<br />
konzentrierten. 7.200,- CHF investierte<br />
ein Käufer aus <strong>de</strong>r Schweiz für das<br />
Luxemburger Angebot, <strong>de</strong>r erfreulicher<br />
Weise auch mit diesem Tier an<br />
Schauen teilnehmen will, was weitere<br />
Werbung für Luxemburg und die<br />
Züchtergemeinschaft be<strong>de</strong>uten kann.<br />
In <strong>de</strong>r Gesamtheit verlief die Auktion<br />
sehr gut. Wenn auch weniger<br />
Publikum als erwartet anreisen konnte,<br />
hatten doch alle diejenigen <strong>de</strong>n<br />
Weg nach Bürglen im Kanton Luzern<br />
gefun<strong>de</strong>n, die Kaufinteresse hatten.<br />
Bei einem flotten Auktionsverlauf,<br />
Hessenszukunft <strong>2011</strong><br />
Aline Lehnen<br />
Am 05. Februar fand in Alsfeld die<br />
Verbandschau Hessenszukunft<br />
statt. Als Richter <strong>de</strong>r Rot- und<br />
Schwarzbunten Holstein fungierten<br />
Jürgen Ballmann, Ostercappeln und<br />
Lambert Weinberg, Isterberg.<br />
Gesamtsiegerin <strong>de</strong>r Schau wur<strong>de</strong> die<br />
Shottle-Tochter RZB Orlean<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
bekannten Zuchtstätte Uhrig aus<br />
Sulzbach.<br />
Neben <strong>de</strong>r Schau wur<strong>de</strong>n auch noch<br />
Nachzuchten <strong>de</strong>r Bullen Juwel, La<br />
Crosse, Snooker, Lauber, Stabilo und<br />
Ruptal (Fleckvieh) präsentiert. Des<br />
schoss <strong>de</strong>r Durchschnittspreis auf<br />
6.900,- CHF hoch. Wobei das einjährige<br />
Schaurind Kamps-Hollow Noel<br />
Advent Red, ein US-Embryonenimport<br />
aus <strong>de</strong>r D-R-A August EX-96-<br />
Familie, mit 14.000,- CHF <strong>de</strong>n Tageshöchstpreis<br />
erzielte.<br />
Über einen sehr interessanten Zukauf<br />
kann man ebenfalls berichten. Aus<br />
<strong>de</strong>rselben Familie, wie die Rekord-<br />
Sterne Kuh, La Presentation Daurel,<br />
konnte die tragen<strong>de</strong> Advantage-<br />
Tochter Ruegruet Mystic-Red, für<br />
einen Luxemburger Züchter erworben<br />
wer<strong>de</strong>n. Neben vielen interessanten<br />
Kuhfamilien, die über Zukäufe in <strong>de</strong>n<br />
vergangenen Jahren in das Großherzogtum<br />
gelangten, kann nun auch<br />
Die Siegerkühe in Alsfeld<br />
Red Holstein<br />
weiteren fand eine Auktion mit einer<br />
Kollektion ausgesuchter Spitzengenetik<br />
statt. Die 3 Monate alte Man-O-<br />
Man-Tochter UFM-Dubs Skye aus<br />
UFM-Dubs Sheray VG 88 hat bei <strong>de</strong>r<br />
Son<strong>de</strong>rkollektion Hessens Zukunft<br />
<strong>2011</strong> mit EUR 57.000,- eine neue<br />
Bestmarke für Deutschland erzielt.<br />
Skye ist Nummer 3 <strong>de</strong>r Topliste in<br />
über dieses Tier eine weitere Kuhfamilie<br />
vor Ort weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n,<br />
um in Zukunft wie<strong>de</strong>r mit Schauund<br />
Verkaufserfolgen, für die hiesige<br />
Zuchtpopulation zu werben.<br />
Junge Klassen<br />
Sieger 131 Red Rose (Advent x September) RZB Uhrig, Sulzbach<br />
Reserversieger 129 BT Highioy (Joyboy x MoonLight) Hauck, Gemün<strong>de</strong>n-Schiffelbach<br />
Alte Klassen<br />
Sieger 156 Nikita (Rustler x Red Marker) Hauck, Gemün<strong>de</strong>n-Schiffelbach<br />
Reserversieger 153 Venedig (September x Lentano) Ritter Horst, Hofgeismar<br />
Holstein<br />
Färsen<br />
Sieger 3 AH Samanta (Jasper 2 x Rubens RF) Allendörfer Christian, Wehrheim<br />
Reserversieger 35a BT First Class (Talent) Hauck, Gemün<strong>de</strong>n, Schiffelbach<br />
Junge Klassen<br />
Sieger 77 NH Fantastic (Goldwin x Ford) Allendörfer Christian, Wehrheim<br />
Reserversieger 75 Jamaica (Shottle x Jocko Besne) Volke/Hauck GbR, Bad Arolsen<br />
Alte Klassen<br />
Sieger 88 RZB Orlean<strong>de</strong>r (Shottle x Rudolph) RZB Uhrig, Sulzbach<br />
Reserversieger 121 RZB Pettis (Aeroline x Luke) RZB Uhrig, Sulzbach<br />
Grand Champion<br />
88 RZB Orlean<strong>de</strong>r (Shottle x Rudolph) RZB Uhrig, Sulzbach<br />
�<br />
Europa mit einen GTPI von 2.364.<br />
Skye wur<strong>de</strong> von Bernd Michel,<br />
Haubern angeboten. Käufer ist <strong>de</strong>r<br />
Betrieb Sahara Holsteins in England,<br />
<strong>de</strong>r im Besitz <strong>de</strong>r Princess of Bahrein,<br />
Sheika Alkhalifa ist, und von Jan <strong>de</strong><br />
Vries, Diamond Genetics, für Sahara<br />
Holstein ersteigert wur<strong>de</strong>.<br />
(Quelle: ZBH,Alsfeld)<br />
78 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong><br />
�
Rin<strong>de</strong>rbullen im Son<strong>de</strong>rangebot<br />
Schwarzbunt<br />
ALEXANDER<br />
Vom 1. Februar bis zum 31. März <strong>2011</strong><br />
Stormatic x Patron x Aerostar<br />
+956 Mkg +0,09 F% +48 Fkg -0,12 E% +20 Ekg<br />
Milchtyp 116 • Körper 110 • Fundament 122 • Euter 121<br />
Spermapreis: 21,- EUR 25,- EUR<br />
ALH DUKE<br />
O-Man x Durham x Luke<br />
+1.646 Mkg -0,15 F% +51 Fkg +0,03 E% +59 Ekg<br />
Milchtyp 105 • Körper 120 • Fundament 133 • Euter 114<br />
Spermapreis: 21,- EUR 25,-EUR<br />
CLEVELAND<br />
Titanic x Addison x Emery<br />
+488 Mkg +0,00 F% +20 Fkg +0,07 E% +23 Ekg<br />
Milchtyp 98 • Körper 112 • Fundament 111 • Euter 127<br />
Spermapreis: 15,- EUR 19,-EUR<br />
LEKO<br />
Laudan x Jocko Besne x Mtoto<br />
+1.505 Mkg -0,23 F% +38 Fkg -0,02 E% +49 Ekg<br />
Milchtyp 108 • Körper 113 • Fundament 133 • Euter 114<br />
Spermapreis: 17,- EUR 21,- EUR<br />
Rotbunt<br />
KAIRO<br />
Kian x Lentini RF x Tulip<br />
+840 Mkg +0,17 F% +50 Fkg +0,25 E% +50 Ekg<br />
Milchtyp 104 • Körper 107 • Fundament 114 • Euter 114<br />
Spermapreis: 14,- EUR 18,-EUR<br />
TABLEAU<br />
Talent x Faber x Good Luck<br />
+939 Mkg -0,40 F% +5 Fkg +0,16 E% +46 Ekg<br />
Milchtyp 110 • Körper 99 • Fundament 122 • Euter 127<br />
Spermapreis: 17,- EUR 22,-EUR<br />
You-Dale (Alexan<strong>de</strong>r)<br />
Riomilady (Cleveland)<br />
Das Angebot gilt sowohl für Eigenbestandsbesamer, als auch für Besamungen über unsere Techniker.<br />
AI-<strong>Service</strong><br />
[passion for breeding]<br />
CONVIS<br />
Lekola (Leko)<br />
RS Nina (Tableau)<br />
28. Jg., 1/<strong>2011</strong> <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 79
Terminkalen<strong>de</strong>r<br />
INLAND<br />
09.03.<strong>2011</strong> CONVIS Schweinezucht Jahresversammlung CONVIS-Verwaltungsgebäu<strong>de</strong><br />
10.03.<strong>2011</strong> CONVIS Milchrin<strong>de</strong>r Jahresversammlung CONVIS-Verwaltungsgebäu<strong>de</strong><br />
14.03.<strong>2011</strong> Fleckviehinformationsversammlung CONVIS-Verwaltungsgebäu<strong>de</strong><br />
15.03.<strong>2011</strong> CONVIS Fleischrin<strong>de</strong>r Jahresversammlung CONVIS-Verwaltungsgebäu<strong>de</strong><br />
19.03.<strong>2011</strong> Aubrac-Züchtertag Dippach, Lellig<br />
06.04.<strong>2011</strong> CONVIS-Beratertag Parc Housen/Hosingen<br />
16.04.<strong>2011</strong> CONVIS-Bal Ettelbruck<br />
01.-03.07.<strong>2011</strong> Foire Agricole Ettelbruck Ettelbruck<br />
AUSLAND<br />
09.03.<strong>2011</strong> Excellent-Schau VOST Leer (D)<br />
09.03.<strong>2011</strong> Agro Nordshow Aars (DK)<br />
12.03.<strong>2011</strong> SRB-Schau Buchloe (D)<br />
13.03.<strong>2011</strong> RBW-Schau Ilshofen (D)<br />
15.03.<strong>2011</strong> Sunrise Sale Karow (D)<br />
16.03.<strong>2011</strong> Rind aktuell Karow (D)<br />
20.03.<strong>2011</strong> Bedamarkt Bitburg<br />
25.03.<strong>2011</strong> Fleischrin<strong>de</strong>rnacht FHB Hamm (D)<br />
26.03.<strong>2011</strong> Nuit <strong>de</strong> la Holstein Libramont (B)<br />
26.-27.03.<strong>2011</strong> Expo Bulle Bulle (CH)<br />
30.03.<strong>2011</strong> RUW-Färsenschau Krefeld (D)<br />
31.03.-02.04.<strong>2011</strong> Eurogénétique Epinal (F)<br />
06.-07.05.<strong>2011</strong> Sächsische Holstein-Tage Leipzig (D)<br />
28.05.<strong>2011</strong> Holstein Forum Partners Sale Steinfurt-Holllich (D)<br />
08.-09.06.<strong>2011</strong> DHV-Schau Ol<strong>de</strong>nburg (D)<br />
30.06.-02.07.<strong>2011</strong> Dänische Nationalschau Herning (DK)<br />
13.-16.09.<strong>2011</strong> Space Rennes (F)<br />
Alle Angaben zu <strong>de</strong>n Terminen sind ohne Gewähr.<br />
EINLADUNG<br />
Jahresversammlungen <strong>de</strong>r Abteilungen<br />
SCHWEINE Mittwoch, <strong>de</strong>n 9. März <strong>2011</strong><br />
MILCHRINDER Donnerstag, <strong>de</strong>n 10. März <strong>2011</strong><br />
FLEISCHRINDER Dienstag, <strong>de</strong>n 15. März <strong>2011</strong><br />
Die Versammlungen fin<strong>de</strong>n bei CONVIS in Ettelbruck um 20 15 Uhr statt.<br />
80 <strong>de</strong> <strong>lëtzebuerger</strong> <strong>ziichter</strong> 28. Jg., 1/<strong>2011</strong>