<strong>Wissenschaft</strong> & <strong>Forschung</strong> <strong>Japan</strong> | Ausgabe 08/2012Universität TsukubaDie Universität Tsukuba verbindet Tradition und InnovationDie Universität Tsukuba ist eine der ältesten Universitäten in <strong>Japan</strong>. Ihre direkte Vorgängerin war dieihrerzeit renommierte Pädagogische Hochschule Tokio, deren Geschichte sich bis auf das Jahr 1872 zurückverfolgenlässt. Der Physik-Nobelpreisträger TOMONAGA Shinichiro zum Beispiel lehrte dort fast dreiJahrzehnte lang und war von 1956 bis 1961 ihr Rektor. Die Universität Tsukuba wurde 1973 in dieser Traditionals Vorzeige-Universität neu gegründet und ist trotz ihrer langen Geschichte stets offen und innovativgeblieben. Neue Konzepte von <strong>Forschung</strong> und Lehre werden in <strong>Japan</strong> immer zuerst an dieser Universitätausprobiert. Nicht allein deshalb ist sie durch Interdisziplinarität und Internationalität gekennzeichnet.Ausblick auf einen Teil des Tsukuba Campus | Foto: Universität TsukubaIm Zentrum von Tsukuba Science CityDie Universität ist der Kern der in den 1970er Jahrenneu gebauten Tsukuba Science City, die zirka 60 Kilometernordöstlich der Stadt Tokio liegt. Die Bahnfahrtmit dem Tsukuba-Express von der Hauptstadt aus beträgtknapp eine Stunde. In der 27 Quadratkilometergroßen <strong>Wissenschaft</strong>sstadt mit sehr vielen Grünanlagensind außer der Universität etwa 300 staatlichesowie private <strong>Forschung</strong>sinstitute angesiedelt, wiezum Beispiel das Nationale Institut für AngewandteIndustrielle <strong>Wissenschaft</strong> und Technologie (AIST), die<strong>Japan</strong>ische Agentur für Raumfahrtforschung (JAXA)und die <strong>Forschung</strong>sorganisation für Hochenergiebeschleuniger(KEK), mit denen die Universität im Rahmendes „Cooperative Graduate School System“ engzusammenarbeitet.Breitgefächertes Angebot in <strong>Forschung</strong> und LehreDie Universität Tsukuba bietet ein breitgefächertesAngebot an Studien- und <strong>Forschung</strong>smöglichkeiten:von traditionellen Geistes-, Sozial-, Natur- und Ingenieurwissenschaftenüber Informatik, Medizin, Sport,Kunst und Design bis hin zu relativ seltenen Disziplinenwie Weltkulturerbe- und Bibliothekswissenschaft.Zurzeit studieren hier über 10.000 BA-Studierende undca. 6.800 Postgraduierte. Zu den <strong>Forschung</strong>sbeiträgenaus Tsukuba, die international für Schlagzeilen sorgten,zählen: die Entdeckung und Entwicklung leitfähigerPolymere (Prof. SHIRAKAWA, Nobelpreis 2000), dererste japanische Super-Computer in Parallelschaltung(CP-PACS), die Entwicklung des an den Körper angeschnalltenRoboteranzugs für Behinderte (Hybrid AssistedLimb (HAL), Prof. SANKAI) oder die Entwicklungvon Mikroalgen als Kraftstoffquelle (Prof. WATANABE),um nur einige Beispiele zu nennen.Internationale PartnerschaftInternationale Kooperation in <strong>Forschung</strong> und Lehreist der Universität Tsukuba ein besonders wichtigesAnliegen, das auch in ihrer Gründungsidee fest verankertist. Sie unterhält zurzeit Partnerschaftsverträgemit 225 Hochschulen aus 55 Ländern, davon elf10
<strong>Wissenschaft</strong> & <strong>Forschung</strong> <strong>Japan</strong> | Ausgabe 08/2012Universität Tsukubain Deutschland: mit der FU Berlin, den UniversitätenBayreuth, Bonn und Halle-Wittenberg auf gesamtuniversitärerEbene, sowie mit den Universitäten Bielefeld,Bochum, Leipzig, München, Stuttgart, der HochschuleAugsburg und der BTU Cottbus auf der Ebenevon einzelnen Fakultäten (Stand: Januar 2013).„Global 30“-Programm2008 wurde die Universität Tsukuba als eine der 13Universitäten vom Bildungsministerium (MEXT) in das„Global 30“-Programm zur weitergehenden Internationalisierungjapanischer Hochschulen aufgenommen.Somit verspricht die Universität Tsukuba, dass die Zahlder Austauschstudierenden, aber auch der Lehrkräfteaus dem Ausland bis 2020 wesentlich erhöht wird. Esgibt verschiedene „G30 Degree Programs Taught inEnglish“, davon drei für BA-Studierende, 17 für MA-Studierende und sechs für Doktoranden, in denen dieStudierenden aus dem Ausland ausschließlich in Englischstudieren, forschen und dadurch ihren akademischenTitel erlangen können.Angebote für AustauschstudierendeDie Austauschstudierenden aus den Partnerhochschulenwerden in Tsukuba von der Universität ernanntenpersönlichen Tutoren aufmerksam betreut. Außerdemhaben sie die Möglichkeit, in einem im In- und Auslandbesonders hoch angesehenen Sprachkurs kostenlos<strong>Japan</strong>isch in einem intensiv-Sprachkurs zu lernen.Der Unterricht richtet sich mit verschiedenen Kursennach der Sprachkompetenz der Studierenden.Auslandsbüros der Universität TsukubaUm ihre internationalen Verbindungen mit akademischenInstitutionen vor Ort zu verstärken, hat die UniversitätTsukuba Auslandsbüros gegründet. Zurzeit istsie weltweit in fünf Ländern vertreten: In Asien gibt esNiederlassungen in Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam), einChina-Büro mit Vertretungen in Beijing und Shanghai,und das Zentralasien-Büro in Tashkent (Usbekistan).Das Büro in Tunis (Tunesien) ist zuständig für denRaum Nordafrika-Mittelmeer, und das Europa-Büro hatmit Bonn einen deutschen Standort. Das Bonner Büroist das jüngste Auslandsbüro der Universität Tsukuba.Seine Aufgaben sind, die wissenschaftliche Zusammenarbeitmit europäischen und vor allem mit deutschenHochschulen und Forschern zu fördern, Informationenbereitzustellen und einzelne <strong>Wissenschaft</strong>ler und Studierendebeim akademischen Austausch zu unterstützen.Es liegt im Hauptgebäude (Nord) des DeutschenAkademischen Austauschdienstes (DAAD). Das BonnerBüro der Universität Tsukuba versteht sich als ersterAnsprechpartner für alle Interessenten aus Deutschlandund Europa und freut sich auf Ihre Anfragen!Eingang des Europa-BürosFoto: Universität TsukubaPartnerschaftsprogramm Tsukuba-DAADZum Schluss ein Hinweis auf das neue PartnerschaftsprogrammTsukuba-DAAD. Dieses jährlich ausgeschriebeneProgramm ermöglicht Forschergruppen ausDeutschland und von der Universität Tsukuba, die aneinem gemeinsamen wissenschaftlichen Projekt beteiligtsind, gegenseitige Besuche und gemeinsames Forschen.Im Fokus des Programms steht der Austauschvon Hochschulangehörigen - insbesondere auch deswissenschaftlichen Nachwuchses - aus den Partneruniversitäten.Voraussetzung für die Antragstellungist ein bestehendes oder geplantes Partnerschaftsabkommen.Somit ist jede akademische Forschergruppein Deutschland berechtigt, die Zusammenarbeit mit<strong>Wissenschaft</strong>lern in Tsukuba aufzunehmen, gemeinsamein <strong>Forschung</strong>sprojekt zu entwickeln und einenAntrag zu stellen.Die Universität Tsukuba freut sich über Ihre Anfrage.Das Europa-Büro in Bonn steht Ihnen mit Auskünftenimmer gerne zur Verfügung!Kontakt:Europa-Büro der Universität Tsukuba in Bonn:eu-tsukuba@un.tsukuba.ac.jpUniversität Tsukuba:www.tsukuba.ac.jpSuchen: 10027 auf: www.network-for-science.net11