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Untitled - Kinderbetreuung in Augsburg - Stadt Augsburg

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60 Jahre Integrative K<strong>in</strong>dertagesstätte BleicherbreiteSdrawstwui, buna ziua oder merhaba!E<strong>in</strong> gelbes Quadrat und e<strong>in</strong> grünes Trapez, e<strong>in</strong>orangenes Achteck, e<strong>in</strong> lilafarbenes Dreieckund e<strong>in</strong> blauer Kreis s<strong>in</strong>d die Symbole dere<strong>in</strong>zelnen Gruppen <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesstätteBleicherbreite. Die Turnhalle hat e<strong>in</strong> rotesQuadrat bekommen, die Brotzeitoase e<strong>in</strong>braunes. Doch bis die Symbole, die der Orientierungdienen, ihre leuchtenden Farben erhalten,müssen sie sich zunächst auf e<strong>in</strong>elange und turbulente Reise um die Weltmachen – e<strong>in</strong>e Welt, die so bunt ist wie dasLeben im K<strong>in</strong>dergarten. Zum Geburtstag derK<strong>in</strong>dertagesstätte haben sich Mädchen undBuben aller Nationalitäten mit dem Quadratund se<strong>in</strong>en zwei Freunden, den Kreisen,geme<strong>in</strong>sam auf die Reise gemacht. Unddie Farbe mit nach Oberhausen gebracht.Daraus entstand e<strong>in</strong>e zauberhafte, vonden K<strong>in</strong>dern entwickelte Geschichte, die <strong>in</strong>drei Sprachen auf CD gesprochen wurde.Das kle<strong>in</strong>e Quadrat geht also mit den beidenKreisen auf Weltreise. Später gesellen sichnoch e<strong>in</strong> Dreieck, e<strong>in</strong> Achteck und e<strong>in</strong> Trapezh<strong>in</strong>zu. Alles Freunde, die man auf e<strong>in</strong>er derartlangen und abenteuerlichen Reise gut gebrauchenkann, und sei es nur als Flugdrachen,mit dem das Trapez die anderen schnell undbequem nach Kasachstan br<strong>in</strong>gt. Anfangs s<strong>in</strong>dsie noch ziemlich blass, die Kreise. Aber nachdem Bad im eiskalten Schwarzen Meer schonblau, vor lauter Kälte. In der Türkei taucht dasQuadrat <strong>in</strong> e<strong>in</strong> herrlich leuchtendes Sonnenblumenfeldund wird aus Freude ganz gelb.Und strahlt.Überall trifft das fröhliche Trio freundlicheMenschen: Auf e<strong>in</strong>em Bauernhof <strong>in</strong> Rumänienbekommt die hungrige Reisegruppe Brotund Käse, <strong>in</strong> Venedig lassen sich alle e<strong>in</strong> Eisschmecken und fahren vergnügt Gondel, <strong>in</strong>Marokko fliegen sie auf e<strong>in</strong>em Teppich unds<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>er Hochzeit e<strong>in</strong>geladen, <strong>in</strong> Sibirienbegrüßt sie e<strong>in</strong>e Rübe mit „Sdrawstwui“ underzählt e<strong>in</strong> tolles Märchen.Alles <strong>in</strong> allem f<strong>in</strong>den die Drei es ganz wundervoll,dass es so viele Länder und so vieleNationen gibt, und damit jede Menge neuerFreunde. Und dass sie so ganz nebenbei dieschönsten Farben sammeln. Aber wie die Geschichteweiter- und zu Ende geht, wird andieser Stelle nicht verraten.


Grußwort<strong>Augsburg</strong> gehört zu den ersten Städten <strong>in</strong>Bayern, <strong>in</strong> denen zu Beg<strong>in</strong>n des 19. Jahrhundertssog. K<strong>in</strong>derbewahranstalten gegründetwurden. Unsere Kita Bleicherbreitesteht <strong>in</strong> dieser Tradition und gestaltet imS<strong>in</strong>ne der dort betreuten K<strong>in</strong>der die Zukunftmaßgeblich mit. Das Schlagwort, mit dem dieErwartungen an e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dertagesstätte heuteumschrieben werden können, heißt „Herstellungvon Chancengleichheit“.Dieser Aufgabe hat sich die Kita Bleicherbreiteaus Überzeugung verschrieben. Als Kita imHerzen Oberhausens, mitten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em traditionellenArbeiterviertel und mit e<strong>in</strong>em hohenAnteil an ausländischen Mitbürgern undnatürlich auch K<strong>in</strong>dern, engagiert sich dieKita genau für diese Familien und ihre K<strong>in</strong>der.Sichtbar wird dies dar<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtungwie selbstverständlich auch K<strong>in</strong>der mitbesonderen Bedürfnissen betreut werden.Gesunde und beh<strong>in</strong>derte K<strong>in</strong>der lernen undleben im Kita-Alltag mite<strong>in</strong>ander. Sichtbarwird dies auch z.B. <strong>in</strong> der Zusammenarbeit im<strong>Stadt</strong>teil oder mit den Müttern aus dem <strong>Stadt</strong>teilmütterprojekt.Diese Haltung zeichnet die Mitarbeiter<strong>in</strong>nenund Mitarbeiter der Kita Bleicherbreite ausund dafür gebührt ihnen besonderer Dank.Sie ist die Grundlage für e<strong>in</strong>en guten Start vonvielen K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> ihr Leben. Und sie leistendamit e<strong>in</strong>en Beitrag zu Zukunftssicherung der<strong>Stadt</strong>, die sich als moderner Dienstleister fürihre Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger versteht.Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum undviel Erfolg für die kommenden Jahre undJahrzehnte.Eva HermannsLeitung Fachbereich K<strong>in</strong>dertagesstätten<strong>Stadt</strong> <strong>Augsburg</strong>


60 Jahre: E<strong>in</strong> kurzer Blick zurückVor 60 Jahren reichten e<strong>in</strong> paar Murmeln undBuntstifte, um K<strong>in</strong>der glücklich zu machen.Oder e<strong>in</strong> Holzspielzeug. Günter W<strong>in</strong>ter, e<strong>in</strong>K<strong>in</strong>dergarten- und Hortk<strong>in</strong>d aus den 1950erJahren, er<strong>in</strong>nert sich gut daran, dass er mitse<strong>in</strong>en Freunden damals noch gefahrlosauf der Straße spielen konnte und der angrenzendeSportplatz und freie Felder zumStreunen e<strong>in</strong>luden. Die E<strong>in</strong>richtung an derBleicherbreite war und ist e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dergartender kurzen Wege, mitten im traditionellenArbeiterviertel, im Herzen Oberhausens. Dochheute haben die K<strong>in</strong>der an der rundum bebautenBleicherbreite Bewegungsräume und dengroßzügigen Innenhof zwischen den beidenGebäudeteilen, um ihre Energie loszuwerden.Und Spielsachen aus hochwertigem und ökologischunbedenklichem Material erleben zware<strong>in</strong>e Renaissance, aber um die gesellschaftlichenHerausforderungen e<strong>in</strong>er stetig wachsendenmultikulturellen Gesellschaft zu stemmen,braucht es mehr als Buntstifte. Während1951 eher noch „Bewahren und Betreuen“im Vordergrund standen, hat nach großempolitischem Umdenken <strong>in</strong> den 1970er Jahrender K<strong>in</strong>dergarten als Bildungs- und Erziehungse<strong>in</strong>richtungan Bedeutung gewonnen.Die pädagogische Arbeit ist wichtiger denn jeund die Anforderungen, auch die räumlichen,s<strong>in</strong>d enorm gewachsen <strong>in</strong> sechs Jahrzehnten.K<strong>in</strong>dertagesstätten sollen nicht weniger alsdie Entwicklung des K<strong>in</strong>des zu e<strong>in</strong>er eigenverantwortlichenund geme<strong>in</strong>schaftsfähigenPersönlichkeit fördern.Immer stärker s<strong>in</strong>d im Rahmen der Erziehungspartnerschaftauch die Eltern e<strong>in</strong>gebunden,<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em k<strong>in</strong>derreichen <strong>Stadt</strong>teil wie Oberhausen,mit dem höchsten Migrationsanteilder <strong>Stadt</strong> und entsprechender Sprachenvielfalt,e<strong>in</strong>e herausfordernde Arbeit. E<strong>in</strong>e Aufgabe,die das Team um die Leiter<strong>in</strong> der Kita,Katr<strong>in</strong> Fr<strong>in</strong>dert, mit Engagement, Kreativitätund hoher Professionalität meistert. Damitdafür auch die äußeren Bed<strong>in</strong>gungen stimmen,wird die K<strong>in</strong>dertagesstätte Bleicherbreiteim Jubiläumsjahr den Standards angepasstund umfassend energetisch saniert, nachdem2009 schon Eltern und ErzieherInnen kräftigrenoviert haben. Die Räume s<strong>in</strong>d so gestaltet,dass die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> angenehmer Atmosphäreangeregt lernen und sich Neuem öffnen können.


Er<strong>in</strong>nerungen von Raimund FischerWenn er sich an se<strong>in</strong>e Empf<strong>in</strong>dungen als dreijährigerBub er<strong>in</strong>nert, dann sagt er. „Ne<strong>in</strong>,gerne b<strong>in</strong> ich da nicht h<strong>in</strong>gegangen, dennme<strong>in</strong>e Kumpels haben ja alle draußen gespieltund ich war nicht dabei.“ Draußen, das waraußerhalb des K<strong>in</strong>dergartens. Aber rückblickendsagt Raimund Fischer (60) aus der Hammerschmiede.„Ich hatte viel mehr Möglichkeitenzu spielen und zu lernen als me<strong>in</strong>eKameraden, die nicht <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergartenmussten. Das war schon toll.“Der kle<strong>in</strong>e Raimund wuchs mit se<strong>in</strong>en Elternund drei Geschwistern im Ulmenhof auf undalle K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der benachbarten KitaBleicherbreite groß geworden. Von 1954 bis1957 besuchte Fischer den K<strong>in</strong>dergarten,dann wechselte er als Schulk<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Hort,bis 1965. Kulturelle Vielfalt durch anderssprachigeK<strong>in</strong>der gab es damals praktischnicht. Im Hort wurden die Gruppen getrennt,Mädchen und Buben lernten und spieltennicht geme<strong>in</strong>sam. „Damals wurden wir natürlichsehr viel strenger als heute erzogen. BeimMittagsschlaf saß das K<strong>in</strong>dergartenfräule<strong>in</strong>, sohießen die wirklich, immer dabei, und wehe,e<strong>in</strong>er machte den Mund oder die Augen auf.“Wie viel mehr Freiheiten K<strong>in</strong>der heutehaben, erlebte Raimund Fischer unlängst beie<strong>in</strong>em Besuch se<strong>in</strong>es alten K<strong>in</strong>dergartens.„E<strong>in</strong> Schreien und Toben war das, unglaublich.Bei uns wäre das undenkbar gewesen.“ BeimGedanken daran muss er noch immer lachen.Woran er sich gerne er<strong>in</strong>nert, war der Besuche<strong>in</strong>es Mar<strong>in</strong>esoldaten im K<strong>in</strong>dergarten.„Der erzählte vom Leben auf See, und das warsehr aufregend für uns. Wir konnten uns das jaalles gar nicht vorstellen, woher auch, gab jake<strong>in</strong> Fernsehen.“ Woran er sich weniger gerneer<strong>in</strong>nert, ist se<strong>in</strong>e Zeit als „Jungmusiker“.„Ich musste Blockflöte spielen und das ware<strong>in</strong>e echte Qual für mich.“ Gelesen wurde viel,„ich liebte die Heldensagen“, und gespielt,vor allem „Mensch-ärgere-dich-nicht“, undder Bolzplatz war das Paradies. Aus der K<strong>in</strong>dergartenzeithat Raimund Fischer auchheute noch se<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gsgericht: L<strong>in</strong>sen mitWürsteln. Weil e<strong>in</strong>mal sehr viele K<strong>in</strong>der krankwaren, kam er <strong>in</strong> den Genuss e<strong>in</strong>er mittäglichenSonderration und durfte so vieleWiener Würstel essen, wie er wollte. Er kamauf acht. „Das hat mir ordentlich Respekt beiden anderen verschafft.“


Das Team lebt Integration vorDafür, dass mit etwa 22 Nationalitäten e<strong>in</strong>etolerante und mite<strong>in</strong>ander wachsende Geme<strong>in</strong>schaftentsteht, von der alle profitieren, sorgtdas ErzieherInnen-Team unter der Leitungvon Katr<strong>in</strong> Fr<strong>in</strong>dert. Sie haben sich für e<strong>in</strong>elängerfristige <strong>in</strong>tegrative K<strong>in</strong>dergartenarbeitentschieden. 22 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen undMitarbeiter, pädagogische und hauswirtschaftlicheFachkräfte, K<strong>in</strong>derpflegerInnen undPraktikantInnen aus Deutschland und anderenNationen, kümmern sich um rund 100 K<strong>in</strong>derim Alter zwischen zwei und sechs Jahren. Integrationist <strong>in</strong> der Tagesstätte ke<strong>in</strong> Schlagwort,sondern gelebter Alltag. Auch durch diebeiden <strong>in</strong>tegrativen Gruppen, wo die besonderenBedürfnisse von zehn beh<strong>in</strong>derten odervon Beh<strong>in</strong>derung bedrohten K<strong>in</strong>dern im Mittelpunktstehen. In fünf Gruppen werden von6.30 Uhr an bis <strong>in</strong> den späten Nachmittag rund100 K<strong>in</strong>der betreut und gefördert. Unterstütztwird das Team von externen Fachkräften.Die Philosophie des Hauses:Die K<strong>in</strong>dertagesstätte ist■ e<strong>in</strong> offener Ort der Betreuung und Bildung,<strong>in</strong> dem sich K<strong>in</strong>der ihren Impulsen folgend <strong>in</strong>ihrer Lebenswelt entfalten können,■ e<strong>in</strong> Ort, an dem K<strong>in</strong>der Leistungspotentialeentwickeln, an dem sie lernen zu handeln,Probleme zu lösen und Beziehungen zu gestalten,ohne E<strong>in</strong>schränkung im H<strong>in</strong>blick aufihre Geschlechterrolle oder Herkunft,■ e<strong>in</strong> Ort kultureller Vielfalt, <strong>in</strong> dem K<strong>in</strong>der<strong>in</strong>terkulturell erfahren und lernen können,■ e<strong>in</strong> Ort, an dem die Erzieher<strong>in</strong>nen mit denEltern geme<strong>in</strong>sam zum Wohl der K<strong>in</strong>der wirken.Die K<strong>in</strong>dertagesstätte■ arbeitet mit e<strong>in</strong>em klaren, anregenden Raumangebot,<strong>in</strong> dem sich K<strong>in</strong>der selbstbestimmtbewegen,■ begleitet und fördert K<strong>in</strong>der auf der Grundlagetragfähiger Beziehungen,■ bietet e<strong>in</strong>e klare Tagesstruktur mit Zeitender freien Selbstorganisation und persönlicherVertiefung sowie konkrete Bildungsprojekte,■ möchte, dass jedes K<strong>in</strong>d Respekt für se<strong>in</strong>eeigene Persönlichkeit, Kultur und Religion erfährt.Oberstes Ziel:Die K<strong>in</strong>der sollen gerne <strong>in</strong> ihren K<strong>in</strong>dergartenkommen.


Der K<strong>in</strong>dergarten von heute trägt zur Chancengleichheitund Bildungsgerechtigkeit bei. Erist der Lernort für soziale Kompetenz und Toleranz.Dem Partizipationspr<strong>in</strong>zip entsprechend,der Teilhabe und Mitbestimmung, gestaltendie Mädchen und Buben längst den Alltagim K<strong>in</strong>dergarten mit. In K<strong>in</strong>derkonferenzenentscheiden sie mit, welche Projekte angebotenwerden und ob sie daran teilnehmenmöchten, was auf dem Speiseplan steht undwoh<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dergartenausflug gehen soll.Materialien und Spielsachen zur Verfügung.Die Brotzeitoase ist die tägliche Kommunikationsdrehscheibefür Personal, K<strong>in</strong>der undEltern vor allem während des Frühstücks, und<strong>in</strong> der Küche werden die K<strong>in</strong>der wie selbstverständlich<strong>in</strong> alltägliche kle<strong>in</strong>e Pflichtenwie Kochen, Backen und Waschen spielerischmite<strong>in</strong>bezogen. Apropos: Der Speiseplan derKita berücksichtigt kulturelle Aspekte undreligiöse H<strong>in</strong>tergründe sowie nationale und<strong>in</strong>ternationale Spezialitäten.Geme<strong>in</strong>sames Leben und LernenDie vielen Flaggen, fantasievoll und farbenfrohvon den K<strong>in</strong>dern gemalt, weisen über sämtlicheStockwerke h<strong>in</strong>weg den Weg: nach Italienund Russland, <strong>in</strong> die Türkei und Griechenland,nach Rumänien und Polen‚ nach Thailand undMazedonien, nach Ägypten und Kasachstan.Viele K<strong>in</strong>der haben e<strong>in</strong>e weite Reise h<strong>in</strong>tersich, wenn sie <strong>in</strong> der Bleicherbreite ankommen.Der Migrationsanteil <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagesstätteBleicherbreite liegt bei 90 Prozentund entsprechend vielfältig ist der Alltag imK<strong>in</strong>dergarten. Verschiedene Nationen, Religionen,Traditionen und Sprachen leben undlernen hier geme<strong>in</strong>sam während e<strong>in</strong>es zwarkurzen, aber prägenden Lebensabschnitts.Manchmal, <strong>in</strong> den ersten Tagen nach der Ankunft<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Heimat, verständigensich die Mädchen und Buben nur mit Blicken,Lächeln oder beim Malen und Spielen. Oftsprechen sie ke<strong>in</strong> Wort Deutsch. Auch die Elternnicht.Die K<strong>in</strong>dertagesstätte hilft allen, K<strong>in</strong>dern undErwachsenen, dabei, die Unterschiede der anderenanzuerkennen und schätzen zu lernen.Vor allem durch frühzeitige Sprachförderung.Spielend lernenDie Stärkung der Motorik und Sensorik sowiedie Förderung der sozialen und emotionalenIntelligenz ist die Basis für Lernerfolg undLebensfreude. Das heißt: spielend lernen,Körper und Geist zu bewegen. Anfassen,riechen, schmecken, experimentieren, allesist erlaubt. Die K<strong>in</strong>der entdecken und entwickelnauf vielfältigste Weise ihre Stärken undBegabungen. Beim Spielen, Malen, Bauen,Basteln, Erzählen und Zuhören. Dafür steheneigens gestaltete Räume – e<strong>in</strong> Bauraum, e<strong>in</strong>Atelier, e<strong>in</strong> Theaterzimmer, das Musik- undBewegungszimmer und e<strong>in</strong> Forscherzimmer– mit e<strong>in</strong>em fast unerschöpflichen Fundus anKompetenzen stärkenAn erster Stelle der Förderung steht dieSprachkompetenz, denn Sprache ist dieGrundlage der täglichen Kommunikation, umWünsche zu äußern, Konflikte zu lösen undzu lernen. Fragende und forschende K<strong>in</strong>ders<strong>in</strong>d ausdrücklich erwünscht. Umweltbildung,mathematische, naturwissenschaftliche undtechnische Bildung stehen ebenso auf demProgramm wie kreative Arbeit, musikalischeBildung und die Entwicklung sozialer Kompetenzen.Ausflüge <strong>in</strong>s Naturmuseum, e<strong>in</strong>eKunst- oder Schmetterl<strong>in</strong>gsausstellung, denBotanischen Garten, den Zoo oder Konzertenmachen das Gelernte greifbar. Tägliche Be-


wegung ist e<strong>in</strong> Muss, soll aber Spaß machen,wofür es e<strong>in</strong> attraktives Angebot vom Balancierbalkenbis zum Pedalo gibt. Besonders viellos ist naturgemäß auf der Bewegungsbaustelleund im Garten. Für jedes K<strong>in</strong>d wird e<strong>in</strong>Portfolio angelegt, um laufende Entwicklungenoder auch Defizite zu dokumentieren. Vomersten bis zum letzten Tag <strong>in</strong> der Kita.ÜbergängeDer erste Tag: Sich vom Elternhaus zu lösenund täglich <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten zu gehen,fällt nicht allen K<strong>in</strong>dern leicht. Vor allemdie ganz Kle<strong>in</strong>en – seit 2005 nimmt dieK<strong>in</strong>dertagesstätte an der Bleicherbreite auchunter Dreijährige auf – brauchen besondereZuwendung von TrostspenderInnen undSpielpartnerInnen, um sich e<strong>in</strong>zugewöhnen.Immerh<strong>in</strong> ist es meistens die erste Trennung<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Leben voller Übergänge von e<strong>in</strong>emzum anderen Abschnitt. Diesen Übergängenschenken die ErzieherInnen große Aufmerksamkeit,schließlich sollen sie möglichst sanftse<strong>in</strong> und gel<strong>in</strong>gen.tenz <strong>in</strong> der Mutter- und der Zweitsprache, dass<strong>in</strong>d die Ziele, an denen Eltern und ErzieherInnenals Partner geme<strong>in</strong>sam arbeiten, um dennächsten Übergang, den <strong>in</strong> die Grundschule,zu erleichtern und beste Startpositionen <strong>in</strong>sSchulleben zu schaffen. Auf der Grundlagee<strong>in</strong>es eigenen schulvorbereitenden Konzeptswerden die K<strong>in</strong>der auf den Wechsel vorbereitet.Vor allem gezielte Sprachförderung iste<strong>in</strong> wesentlicher Bestandteil des Konzepts,<strong>in</strong>sbesondere im Vorschulklub und im VorkursDeutsch, der <strong>in</strong> enger Abstimmung mit denGrundschullehrerInnen erfolgt. Wenn die E<strong>in</strong>schreibungnaht, kümmert sich das Team derKita mit Eltern und Externen um e<strong>in</strong>e optimaleUnterbr<strong>in</strong>gung, auch für K<strong>in</strong>der mit erhöhtemFörderbedarf.ErziehungspartnerschaftFamilie und K<strong>in</strong>dertagesstätte tragen e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>sameVerantwortung für die Bildung undErziehung der K<strong>in</strong>der. Beide ergänzen undWeniger Sprachbarrieren der K<strong>in</strong>der bei derE<strong>in</strong>schulung, Verbesserung der Sprachkompebereichernsich wechselseitig. E<strong>in</strong> regelmäßigerAustausch f<strong>in</strong>det über Gesprächestatt, zum Beispiel an Elternsprechtagen.Wichtige Werte der e<strong>in</strong>zelnen Familien werden<strong>in</strong> den Gesprächen erfragt, wahrgenommenund geachtet. Auch das Wissen um ihre kulturellenH<strong>in</strong>tergründe und die sprachlicheHerkunft ist sehr hilfreich. ZweisprachigeEltern oder MitarbeiterInnen helfen dabei,sprachliche und kulturelle Barrierenzu überw<strong>in</strong>den. Eltern werden zu verschiedenenAktionen e<strong>in</strong>geladen, um geme<strong>in</strong>sammit ihren K<strong>in</strong>dern Laternen und Schultütenzu basteln oder Osternester zu gestalten,und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Projekten zur Sprachförderunge<strong>in</strong>gebunden. Zum Beispiel: „<strong>Stadt</strong>teilmütter“und „Elternaktionen“.MultikulturellDas Projekt „<strong>Stadt</strong>teilmütter“ des K<strong>in</strong>derschutzbunds<strong>Augsburg</strong>, das seit 2003 auch <strong>in</strong>der K<strong>in</strong>dertagesstätte Bleicherbreite zur mehrsprachigenFörderung von K<strong>in</strong>dern im multikulturellenUmfeld e<strong>in</strong>geführt wurde, richtetsich an alle Eltern, nicht nur an Migrantenfamilien.Neben der Förderung der Mutterspracheund der deutschen Sprache zählenElternbildung und gewaltfreie Erziehung zuden Angeboten der „<strong>Stadt</strong>teilmütter“. ZweisprachigeMütter vermitteln als Multiplikator<strong>in</strong>nenzwischen den anderen Müttern, derK<strong>in</strong>dertagesstätte und der Grundschule. Siebesprechen geme<strong>in</strong>sam spielerische Übungenfür zu Hause, wo das Gelernte, zum Beispiele<strong>in</strong> Thema der Woche, <strong>in</strong> der jeweiligenFamiliensprache vertieft wird. Das gleicheThema wird dann <strong>in</strong> derselben Woche <strong>in</strong> denFunktionsräumen des K<strong>in</strong>dergartens auch <strong>in</strong>deutscher Sprache umgesetzt. Dabei werdenalle K<strong>in</strong>der der E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>bezogen. Sowird ke<strong>in</strong>es benachteiligt und alle profitierenvon dem Projekt. Die „<strong>Stadt</strong>teilmütter“ leisten<strong>in</strong>terkulturelle Pionierarbeit.


Lied: Bruder JakobAlbanischArbër vlla, Arbër vllaA po flen, a po flen?Kumbona ka ra, Kumbona ka raD<strong>in</strong>g dang dong, D<strong>in</strong>g dang dong.DeutschBruder Jakob, Bruder Jakob,Schläfst du noch? Schläfst du noch?||: Hörst du nicht die Glocken? :||D<strong>in</strong>g dang dong, d<strong>in</strong>g dang dong.EnglischAre you sleep<strong>in</strong>g? Are you sleep<strong>in</strong>g?Brother John, Brother John!||: Morn<strong>in</strong>gbells are r<strong>in</strong>g<strong>in</strong>g :||D<strong>in</strong>g, d<strong>in</strong>g, dong. D<strong>in</strong>g, d<strong>in</strong>g, dong.FranzösischFrère Jacques, Frère JacquesDormez-vous, dormez-vous?||: Sonnez les mat<strong>in</strong>es, :||D<strong>in</strong>g d<strong>in</strong>g dong, d<strong>in</strong>g d<strong>in</strong>g dong.ItalienischFra Mart<strong>in</strong>o, campanaro,Dormi tu? Dormi tu?||: Suona le campane! :||D<strong>in</strong> don dan, d<strong>in</strong> don dan.KroatischBratec Mart<strong>in</strong>, Bratec Mart<strong>in</strong>Kaj jo spi, kaj jo spiVe ti vura tue, ve ti vura tueD<strong>in</strong>g dang dong, d<strong>in</strong>g dang dong.KurdischBIra meyvan, BIra meyvande h<strong>in</strong> rokati, de h<strong>in</strong> rokaticImo dey noki, cImo dey nokidara bon dIkIM, dara bon dIKIMPolnischPanie Janie! Panie Janie!Rano wsta! Rano wsta!||: Wszystkie dzwony bij, :||Bim, bam, bom, bim, bam, bom.SerbischBrate Jovo, brate JovoSpava li, Spava li?||: Zar ne uje zvona :||D<strong>in</strong>g dang dong. D<strong>in</strong>g dang dong.Spanisch (Paraguay)Santiago, Santiago,Duermes tú, duermes tú?Tocan las campanas, Tocan las campanasD<strong>in</strong>, don, dan; d<strong>in</strong>, don, dan.TürkischTembel çocuk, tembel çocuk,Haydi kalk, haydi kalk!te sabah oldu, ite sabah oldu,Gün dodu, gün dodu.VietnamesischKìa con bm vàng, kìa con bm vàng.Xòe ôi cánh, xòe ôi cánh.Bm bm vui bay trong vn,bm bm vui bay trong vn.Em ngi xem, em ngi xem.


SudokuWürfel... und so geht`s:In jeder Zeile, <strong>in</strong> jeder Spalte und <strong>in</strong> jedem durch starke L<strong>in</strong>ien markierten Quadrat dürfen die 9Symbole nur jeweils e<strong>in</strong>mal vorkommen.


SponsorenSponsorenIhr Tee-Lieferant:Thilo Melzner -Tee-Vertrieb-86368 GersthofenTel.: 0821-471947 Fax: 0821-499330tmelzner@t-onl<strong>in</strong>e.de


SponsorenImpressumStädtische K<strong>in</strong>dertagesstätteKatr<strong>in</strong> Fr<strong>in</strong>dertBleicherbreite 386154 <strong>Augsburg</strong>Tel./Fax: 0821/324-6266e-Mail: bleicherbreite.kita@augsburg.deText:Büro für KommunikationPetra P<strong>in</strong>tscher, MünchenArchitekt Jörg Hilbich------------------------------------------Ingenieurbüro Christian Eisenhauer------------------------------------------Innung für Elektro- undInformationstechnik <strong>Augsburg</strong>Gestaltung:fe<strong>in</strong>deldesign.Stefanie Fe<strong>in</strong>del, <strong>Augsburg</strong>

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