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APRIL 2013 Straelener Kinder feiern im April ... - RP Online

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4UNSER PROJEKTDie Geldernsche Kreisbahn wirdin Auwel-Holt wiederbelebtDas Modellbauteam Rhein-Maas arbeitet unter dem Dach der Grundschulean einer historischen Nachbildung der 1932 eingestellten Bahnstrecke.Werner Wolters, Kassenprüfer des Modellbauteams Rhein-Maas, bringt Waggons in die Spur.Diese Arbeit ist nichts fürzittrige Finger: Unweitdes Bahnhofes Kevelaermuss ein Weidezaun gesetztwerden. Im wirklichen Lebenwäre diese Arbeit eher kräfteraubendals kniffelig, <strong>im</strong> Maßstab1:87, dem gängigsten fürModelleisenbahnen, sieht dasaber ganz anders aus: Wennder Pfosten und der Draht fürdas Einfrieden der Weide fasthundertmal so klein sind wie inder Realität, sollte man besserseine Muskeln unter Kontrollehaben.Ed Hendrickx und seine Vereinskollegenvom ModellbauteamRhein-Maas müssen sichund der Welt nicht beweisen,dass sie die nötige Ruhe und dasnötige Talent für den Bau einerModelleisenbahn haben. JedesVereinsmitglied hat schon genügendErfahrungen <strong>im</strong> Anlagenbauhinter sich und bringtdie nötige Feinmotorik mit, umdie Geldernsche Kreisbahn sorealitätsnah wie nur möglichwieder aufleben zu lassen.Wenn auch nicht <strong>im</strong> Maßstab1:1, dann wenigstens in Modellbahngröße.Und dann auch mitallen Feinheiten, die man alsModelleisenbahner nachahmenkann.„Wir haben natürlich den Anspruch,die alte Eisenbahnlinieso detailgetreu wie nur möglichnachzubauen“, sagt Hendrickx,„aber wir wollen auch denen,die unsere fertige Anlage irgendwannzu Gesicht bekommen,zeigen, dass wir mit vielLiebe zum Detail gearbeitet haben.“Auch wenn die Bauarbeitennoch längst nicht abgeschlossensind, lässt sich derBlick der Modellbauer für diekleinen Dinge schnell auf der„Baustelle“ finden. Am weitestenfortgeschritten ist der BahnhofKevelaer und sein Umfeld.Hier war bis zum Ende der GeldernschenKreisbahn der nördlicheEndpunkt der Schmalspurbahn,die die Marienstadt mitGeldern, Straelen, Wachtendonkund Kempen verband.Karl Steegmann aus Kevelaerist Vorsitzender des Vereins undDer Vereinsvorsitzende Karl Steegmann legt selbst Hand an, hier <strong>im</strong>Bereich der Bahnhofsausfahrt Kevelaer.hat in die Gestaltung „seines“He<strong>im</strong>atbahnhofes der Kreisbahnschon unzählige Arbeitsstundeninvestiert. Schwerpunktder Tätigkeiten <strong>im</strong> Bahnhofsumfeldwar die Gestaltungder Gärten unweit der Gleise.Nicht nur diese versuchen dieModellbahner, so realitätsnahwie nur irgend möglich darzustellen.„Da es kaum Fotomaterialgibt und sich nur noch wenigean die Bahn erinnern können,können wir natürlich nichtalles eins zu eins darstellen“,Ed Hendrickx bei der Feinarbeitan einem Baum.weiß Steegmann. „Aber <strong>im</strong>merhinkommen wir der Realitätsehr nahe“, ist er sich sicher.Bestes Beispiel ist der Kartoffelackerunweit des KevelaererBahnhofes. Für diesen verwendetendie Modellbahner echteErde vom Kartoffelacker. Diewurde zuvor aufwendig gesiebt.Schräg gegenüber befindet sichein abgeerntetes Getreidefeld.„Wir hatten zunächst überlegt,dort Mais anzubauen“, erinnertsich Hendrickx. „Dann habenwir aber vom <strong>Straelener</strong> StadtarchivarBernhard Keuck erfahren,dass Maisanbau damalsnoch gar nicht üblich war.“Überhaupt gestaltete sich dieRecherche nach altem Bildmaterial,Gleisplänen und einerHandvoll Zeugenaussagenlangwierig, weshalb es ohnehinnicht mehr darauf ankommt,die Modell-Kreisbahn so schnellwie möglich fertigzustellen.„Ich weiß gar nicht, wie langewir unterwegs waren und nachder Kreisbahn gesucht haben“,sagt Hendrickx. Da von der historischenTrasse nichts mehr zuerkennen ist, gestaltet sich derNachbau nicht einfacher.Der Anlageteil mit dem <strong>Straelener</strong>Bahnhof ist natürlich auchschon in Arbeit. Wo sich heutedie Gemüseversteigerung befindet,lagen einst die Bahnhöfeder Stadt Straelen. Da die GeldernscheKreisbahn <strong>im</strong> <strong>Straelener</strong>Stadtgebiet quasi eine Straßenbahnwar, ist der Nachbauhistorischer Gebäude natürlichbesonders schwierig. Auch derNachbau der Eisenbahnbrücke,die sich in der Nähe des Kalvarienbergesbefand, ist für dasModellbauteam Rhein-Maaseine besondere Herausforderung,falls es diesen Streckenteilin Angriff nehmen würde. Hendrickxerklärt: „Wir könnennicht die gesamte Strecke nachbauen.Wir versuchen, den Betrachternspäter wichtige Streckenpunktezu zeigen. Und werweiß, vielleicht erkennt der eineoder andere ja sofort ein Detailan der Strecke wieder.“ Hendrickx’Wunsch: Ein Nachbauder Steprather Mühle in Walbeck.„Das wäre so eine Landmarke,an der man sich spätersofort orientieren könnte.“Bis es soweit ist, dass das ModellbauteamRhein-Maas seinenNachbau der GeldernschenKreisbahn präsentieren wird,wird es noch lange dauern.Nicht, weil die Modellbahner solangsam sind, sondern weil dieLiebe zum Detail Zeit in Anspruchn<strong>im</strong>mt.TEXT MARCO BÜRENFOTOS JÜRGEN VENN

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