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Folien zu China - Stefan Schmid | Interkulturelle Kommunikation

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Als Beraterteam in <strong>China</strong>...Welche deutschen Kulturstandards entdeckenSie?Wie erklären Sie sich das Verhalten derChinesen?Angenommen Sie wären der Berater derDeutschen, was würden Sie Ihnen empfehlen- diese Variante vorspielen!


Überblick: chinesische Kulturstandards1. Ingroup-Kollektivismus2. Hierarchie3. Strategie und Taktik4. Gesicht wahren5. Soziale Harmonie6. Guanxi System7. Regelrelativismus8. Bürokratie


Die Gesellschaft war in Einheiten organisiert – DanweisDanwei als ein System von Kontrolle und Ordnung1.Ingroup-KollektivismusSehr starke Gruppengrenzen: VerhaltensbestimmendKein Kontakt auf niedriger Ebene zwischen AbteilungenMitglieder verschiedener Gruppen – sogar innerhalb einerOrganisation – fühlen sich nicht füreinander verantwortlichGruppentrennung & das kommunistische System reduzierenindividuelle InitiativeAnstelle individueller Verantwortung => kollektiveVerantwortung


Falls chinesische Mitarbeiter bessere Ideen als ihreFührungskräfte haben – sie werden es nicht sagenindividuelle Initiative nur mit Zustimmung von obenManifestation in Form von SitzordnungBedeutung von VisitenkartenSehr direkte <strong>Kommunikation</strong> von oben nach unten möglich2.HierarchieSehr klares hierarchisches System: Ordnung!Jeder muss Platz wahren, um das System funktionieren <strong>zu</strong>lassen: Keine Abwertung damit verbundenTitel und Verantwortlichkeiten von schwerwiegenderWichtigkeit in <strong>China</strong>Formale Kriterien, nicht Inhalte bestimmen denDiskussionsverlauf: Wem ist es erlaubt was <strong>zu</strong> sagen und <strong>zu</strong>welchem Zeitpunkt?


3. List und TaktikZeichen von Intellekt und GeistHoch geschätztMotive aus der klassischen Literatur, häufigzitiertSelbstverständnis


4.Gesicht wahrenZentraler KulturstandardVermeiden peinlicher Situationenviel höhere Sensibilität als in DeutschlandVorsicht bei Fragen, die Gründe für Versäumnisse, Problemeetc. betreffen => Gesicht bedrohendKritik und Konflikt:Anerkennung & Lob und mehr Lob, dann vorsichtig den kritischenTeil erwähnenNicht auf die Person beziehen, aufs allgemeine oder VergleicheNicht in der Öffentlichkeit (auch cc in e-mails)Inkonsistente Antworten sind Hinweise auf Bedrohung desGesichts => Druck reduzierenNationalstolzUrsprung: Konfuzius


5. Soziale HarmonieEine positive Atmosphäre bewahren: keine offene Kritik,niemanden in Verlegenheit bringen, Hierarchie respektierenSeltsame Eskalation, wenn Deutsche nicht realisieren, dass einChinese versucht sein Gesicht <strong>zu</strong> wahrenIn Diskussionen nur bei Zustimmung direkter Be<strong>zu</strong>g auf andere– ansonsten wechseln sie das ThemaChinesen vermeiden Auseinanderset<strong>zu</strong>ngen oderunterschiedliche Meinungen nicht komplett – aber sie verstehenunnütze Diskussionen nicht, in denen es nur um die Darlegungeiner Meinung & Prinzip gehtKeine Konfrontation mit ihrer abschließenden Analyse einesProblems, in das Chinesen involviert sindAnalyse des Problems gemeinsam mit Chinesen entwickeln undanschließend ihre Sprache verwenden, um es <strong>zu</strong> benennenAufrechterhalten der generellen (kosmischen) Ordnung


6.Das Guanxi - SystemFreundschaft mit einer funktionellen und pragmatischenWirkt auf “Westler”: Chinese nutzt mich ausMöglichkeit, etwas außerhalb des eigenen Danweis <strong>zu</strong> erreichenPersönliche Beziehung vor Regulierung: kann auch Deutschenhelfen, dinge <strong>zu</strong> beschleunigenÜberschätzen von Möglichkeiten und Vermögen der “Westler”Formelle Restriktionen, die Deutschen oft auffallen, könnenmanchmal als Zeichen für eine zerrüttete Beziehung gewertetwerdenVermittler einsetzenTaoismus: Geben und Nehmen, Ying und Yang als Basis für einfunktionierendes System von dem jeder profitiert


7.RegelrelativismusSituationsabhängigeAuslegung von RegelnBeziehungsethikRegeln alsRichtschnur, nicht alsunbedingt bindendAbweichen von Regelnnicht nur erlaubt,sondern notwendigVerträge alsWillenserklärung &Zeichen der Beziehung


8.BürokratieBeim Treffen von Entscheidungen: Jeder mussgemäß seines Titels, Rolle etc. beachtet werdenWechselnde Partner in Verhandlungen könnten aufdiese Tatsache <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen seinChinesen sind stark an “offizielle” Meetings gewöhnt– sie nehmen sie nicht ernstVerhandlungen beginnen gewöhnlich mit eherunwichtigen Themen – wichtige Dinge <strong>zu</strong>letztFinden Sie Rang, Titel und Kompetenz Ihres Partnersheraus und fokussieren auf Themen, die er wirklichentscheiden kann


Besonderheiten in der <strong>Kommunikation</strong>Hörer-zentrierte <strong>Kommunikation</strong>Bescheidenheit und Selbsterniedrigung/FremderhöhungSprache nicht nur inhaltlich, oft symbolischIndirektheit als zentrale <strong>Kommunikation</strong>sstrategie:Bitte äußernBitte ablehnenPersönliche StellungnahmeBeurteilung AndererSprichwörter: Reduziert individuellen Beitrag, Autoritäten stattlogischem BegründenSchweigen in der <strong>Kommunikation</strong> üblicherWichtiges kommt am Schluss!Warten auf Wichtiges bei DD wirken arrogant und vorschnellHörer-Echos statt Traffic-Signale


Lehren und Lernen in <strong>China</strong>HierarchieLehrmeister & RollenmodellKeine Kritik durch den SchülerGesicht wahrenKeine Aufgaben <strong>zu</strong>r Selbstreflexion, sind Interaktion nicht gewohnt:Wiederholungen= 1. Wahl“Sprich nicht über Fehler einer Person, die Du respektierst”(Konfuzius)Kein intensives Lob und Kritik in der ÖffentlichkeitKritik mit viel Lob verpackenSoziale HarmonieGeben Sie acht auf Ihr Gesicht: Schüler nach ihrer Meinung <strong>zu</strong>fragen ist gefährlich…Bieten Sie viel 1:1 Kontakt anBieten Sie Informationen, Hilfe an, anstatt <strong>zu</strong> kritisierenKeine Antwort bedeutet nicht keine Ahnung


<strong>China</strong> ≠ <strong>China</strong>


Personalführung im Umbruch: AnreizeDie Top 3• Einkommen• Karriereentwicklung & Aufstiegschancen• Weiterbildungspolitik im UnternehmenDie Unwirksamsten• Persönliche Weiterbildungsangebote• Vorschlagswesen• Politik der internen <strong>Kommunikation</strong> undInformation


Vier MotivationstypenVorteilssucher+ Finanzielle & individuelle Anreize- Unternehmen, Arbeitsklima,Infos <strong>zu</strong>m Unternehmen⇒ Kein Weg echte Identifikation <strong>zu</strong>Steigern; mehr ind.Weiterbildung steigert Flukt.⇒ Unter 26 sehr häufig (33%)Kollektivistischer Wachstumstyp+ Weiterbildung (allg. & individuell),Klima, Unternehmen- Anreizsysteme, Vorschlagswesen,Arbeitsplatzqualität⇒ Loyal & IdentifikationOrganisationsbürger+ Vorschlagswesen, Information,Arbeitsplatzqualität, direkteFührung- Finanzielle Anreize⇒ Loyal & IdentifikationPrestige-Typ+ Unternehmen, Aufstieg,institutionelle Anerkennung- individuelle Weiterbildung,Infos, Vorschlagswesen⇒ Fluktuation am niedrigsten beigeeigneten Anreizen


Wurzeln der chinesischen KulturTaoismusLao Zi , 5. und 4. Jahrhundert vor Chr.KonfuzianismusKonfuzius (552 bzw.551-479 v. Chr.)MohismusMo Zi (Mo Di)vor 381 v.Chr.OrientierungssystemderChinesenBuddhismusEtwa im Jahre 60 aus Indien in<strong>China</strong> ausgebreitet wirdLegalismusHanfei (221-207 v. Chr.)Einfluss vonAußen•1912-1937: Übernahme von neuenTechnologien•1937-1978: Übernahme desMarxismus•1978 bis heute: teilweise Übernahme


Hauptwerte aus fünf Schülen --- Taoismus (universale Weisheit)•Alle Dinge bleiben in einem Zustand der ständigen Änderung•Keine Absolute Wahrheit (situationsabhängig)•Polarität der Existenz (Yin-Yang Theorie)•Die Eigenschaft aller Dinge gehen <strong>zu</strong> seinen Gegensatz,wenn sie <strong>zu</strong> einen Extrem geht•Kein absolute Perfektion•Wenn man etwas bekommen will, denkt man <strong>zu</strong>erst seinen Gegenteil•Wuwei: Maßhalten


Hauptwerte aus fünf Schülen --- Konfuzianismus•Tugend vor Wahrheit•Harmonie zwischen Menschen hat Vorrang•Harmonie vor Gleichheit•Selbstwillen als Referenzrahmen: was man selbst nichtwünscht, das tue nicht anderen Menschen an (Kontext!)•Lebenslanges Lernen•Elitenorientierung: Kein Majoritätsprinzip•Führung mit Tugend•Ausstrahlendes Vorbild als Erziehungsmittel•Berechtigung der Namen•Wechselseitige Abhängigkeit zwischen Führer undGeführte•Hierarchie und Macht


Hauptwerte aus fünf Schülen --- Mohismus•Leistung neben Hierarchie•Gruppen<strong>zu</strong>gehörigkeit•Wir-Gefühl•Solidaritätsprinzip innerhalb Gruppe•Absolute Macht und Hierarchie•Ohne Härte und Druck von Außen (Gesetze) Chaosund Egoismus


Hauptwerte aus fünf Schülen --- Buddhismus•Koexistenz von Ursache und Wirkung•Wechselseitig bedingte Beziehung zwischen Führer undGeführte•Kein absolute Wahrheit (Relativität)•Zukunftsdenken•Eigenverantwortung•Heute ist die Folge des vergangenen Karma und die Ursache derZukunft


Hauptwerte aus fünf Schülen --- Legalismus•Erziehung ist Wirkungslos•Vermeiden von Schaden•Materialismus•Belohnung und strenge Bestrafung alsMittel der Steuerung von Menschen•Machtorientierung•Vollständige Gesetze als Grundlage der Regierungsowie Führung


Verbindung der chinesischen Werten aus fünf SchülenTaoismusMohismusVorbildZweifel an MajoritätPolarität und MittelwegGruppen<strong>zu</strong>gehörigkeitKein absolute WahrheitSelbstwillenWechselseitig bedingteBeziehung zwischenFührer und GeführteKonfuzianismusMoralHierarchie und MachtTugend, Harmonie undBeziehungZukunftsorientierungSelbstvervollkommnung undEigenverantwortungPositionBerechtigung der NamenMaterialismusBuddhismusFührung mit TugendLernen und BildungLegalismus

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