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Rohstoffindices als Renditequelle – welcher soll es sein? Hamburg ...

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<strong>Rohstoffindic<strong>es</strong></strong> <strong>als</strong> <strong>Renditequelle</strong> – <strong>welcher</strong> <strong>soll</strong> <strong>es</strong> <strong>sein</strong>?<br />

<strong>Hamburg</strong>, 27.08.2012<br />

Wer auf die Kurstafeln der b<strong>es</strong>ten Jahr<strong>es</strong>performer 2012 in der<br />

Kategorie „weltweite Futuremärkte“ schaut, findet auf den<br />

vordersten Plätzen ausschließlich Rohstoffmärkte. So konnte<br />

Sojabohnenmehl mit einem Anstieg um über 60 % den<br />

Goldmedaillenplatz erlangen, Weizen, Holz und Mais<br />

verteuerten sich um knapp ein Drittel und belegen die<br />

folgenden Plätze. Der Rohstoffboom der vergangenen Monate,<br />

ausgelöst durch Dürren und Missernten – insb<strong>es</strong>ondere in<br />

Amerika – hat das Inter<strong>es</strong>se der Anleger geweckt.<br />

Preissteigerungen von zweistelligen Prozentsätzen innerhalb<br />

weniger Wochen bringen die Renditejäger an die Startlinie.<br />

Nicht zu verschweigen ist jedoch, dass auch auf den hinteren<br />

Rängen der Sektor Rohstoffe vertreten ist. Kaffee kommt mit<br />

einem Preisrückgang von knapp 30 % <strong>als</strong> letzt<strong>es</strong> in Ziel, noch nach Orangensaft und<br />

Baumwolle.<br />

Dennoch ist das Thema Rohstoffe aus vielerlei Hinsicht sehr inter<strong>es</strong>sant, denn Rohstoffe<br />

gelten unter anderem <strong>als</strong> Inflations-Hedge. In diversen Studien (Gorton und Rouwenhorst<br />

(2006), Financial Analyst Journal) wurde belegt, dass Rohstoff-Futur<strong>es</strong> positiv mit der<br />

Inflation korrelieren, mit steigender Haltedauer sogar noch stärker. Somit sind Rohstoffe im<br />

Vergleich zu Aktien und Anleihen für einen Hedge zur Absicherung ein<strong>es</strong> Portfolios bei<br />

steigender Inflation b<strong>es</strong>ser geeignet. Mittlerweile hat die Finanzindustrie diverse<br />

Inv<strong>es</strong>titionsvehikel aufg<strong>es</strong>etzt, um Anlegern einen unkomplizierten und liquiden Zugang zu<br />

Rohstoffen zu ermöglichen. Als Basis dienen oftm<strong>als</strong> <strong>Rohstoffindic<strong>es</strong></strong>. Doch da liegt aus<br />

Anlegersicht schon die erste Hürde. Denn wie finde ich den zu meinem Portfolio und<br />

Anlageerwartungen passenden Index?<br />

Seit dem Jahr 2000 hat sich die Anzahl von <strong>Rohstoffindic<strong>es</strong></strong> verdoppelt. Mittlerweile gibt <strong>es</strong><br />

über zehn verschiedene öffentliche <strong>Rohstoffindic<strong>es</strong></strong>, die durch die Verwendung von Futur<strong>es</strong>-<br />

Kontrakten den Inv<strong>es</strong>toren ein diversifiziert<strong>es</strong> Exposure zu Rohstoffen bieten. Die Indic<strong>es</strong><br />

unterscheiden sich bezüglich der Zusammensetzung, Selektionskriterien, Rollmechanismen,<br />

Rebalancing Ansätzen und Gewichtungsregelungen. Daher <strong>soll</strong>te ein Inv<strong>es</strong>tor sich im Vorfeld<br />

mit dem Index und d<strong>es</strong>sen unterschiedlichen <strong>Renditequelle</strong>n befassen. Die Indexrendite ist<br />

in diverse kleine Ertragskomponenten zu unterteilen: Die Preisentwicklung der Futur<strong>es</strong>-<br />

Kontrakte und damit die Preistendenzen am Spot Markt beeinflussen den Index w<strong>es</strong>entlich.<br />

Zusätzlich generiert der Index so genannte Roll Returns, <strong>als</strong>o solche Gewinne und Verluste,<br />

die aus dem Rollproz<strong>es</strong>s entstehen, auslaufende Futur<strong>es</strong> Kontrakte zu liquidieren und in<br />

neue länger laufende Kontrakte wieder einzusteigen. Daher ist die Fälligkeit der gehaltenen<br />

Futur<strong>es</strong>-Kontrakte inter<strong>es</strong>sant. Je länger die Fälligkeit der Futur<strong>es</strong> ist, d<strong>es</strong>to höher kann der<br />

Roll Return ausfallen, je nachdem, welche Form die Futur<strong>es</strong>-Preiskurve aufweist. Zusätzlich<br />

werden Position mit weit entfernteren Fälligkeiten volatilitätsärmer <strong>sein</strong> und damit ein<br />

b<strong>es</strong>ser<strong>es</strong> Rendite-/Risikoverhältnis aufweisen. Erkauft wird di<strong>es</strong>er Vorteil jedoch durch eine<br />

geringere Liquidität, da di<strong>es</strong>e bei nahen Frontmonaten immer deutlich größer ist und<br />

Positionen zu einem geringeren Spread verkauft werden können.


Das Thema Asset-Allokation spielt zudem eine wichtige Rolle. Bei dynamischen Ansätzen<br />

kommen zum Beispiel Momentum-Modelle zum Einsatz, die Rohstoffmärkte übergewichten,<br />

sobald der Preis dort ansteigt und untergewichten, wenn der Preis fallende Tendenzen<br />

aufzeigt. Mean-Reversion Modelle hingegen reduzieren die Allokation in Rohstoffen mit<br />

Preissteigerungen und erhöhen die Gewichtung bei den Rohstoffen, die einen Wertverfall<br />

erleiden mussten. Typischerweise wird der Mean-Reversion Ansatz bei Zeithorizonten von<br />

über einem Jahr angewendet, während die Asset Allokation von Momentum-Modellen<br />

kurzfristiger b<strong>es</strong>timmt wird. Eine weitere entscheidende <strong>Renditequelle</strong> ist das so genannte<br />

„Collateral“ Kapital, das nicht für die Margin von Future-Kontrakten angelegt ist, wird in<br />

f<strong>es</strong>tverzinsliche Wertpapiere angelegt. Je nach Indexbedingungen kann <strong>es</strong> hier zu großen<br />

Unterschieden der Collateralb<strong>es</strong>timmungen kommen, sodass ein b<strong>es</strong>onder<strong>es</strong> Augenmerk<br />

auf die Unterscheidung zwischen Total Return Indic<strong>es</strong> und Exc<strong>es</strong>s Return Indic<strong>es</strong> gelegt<br />

werden muss, um eine eindeutige Vergleichbarkeit sicher zu stellen. Der Inv<strong>es</strong>tor hat den<br />

großen Vorteil, dass die Indexagenten sehr transparent bei der Indexg<strong>es</strong>taltung und<br />

B<strong>es</strong>chreibung sind. Der im Jahr 1991 aufgelegt S&P Goldman Sachs Commodity Index<br />

beinhaltet zum Beispiel 24 Rohstoffe, die jed<strong>es</strong> Jahr je nach Anteil an der Weltproduktion<br />

gewichtet werden. Zwischen dem fünften und neunten G<strong>es</strong>chäftstag vor Verfall/Andienung<br />

d<strong>es</strong> Kontrakt<strong>es</strong> werden sie in den neuen Frontmonat gerollt. Da die Indexbedingungen nur<br />

eine minimale Allokation von 1 % jed<strong>es</strong> Markt<strong>es</strong> vorsehen und keine Vorgabe zur maximalen<br />

Allokationsgröße b<strong>es</strong>teht, ist der Energi<strong>es</strong>ektor mit knapp 70 % vertreten. Agrargüter sind mit<br />

15 % allokiert, gefolgt von Edel- und Industriemetallen sowie Lebendvieh. Aufgrund der<br />

Ausg<strong>es</strong>taltung wird der Index in Zeiten steigender Energiepreise sehr gut performen, zudem<br />

hat er im Vergleich zu anderen Indic<strong>es</strong> eine sehr kurze Kontrakthaltedauer und kann dadurch<br />

im Szenario einer fallenden Terminstrukturkurve einen großen Roll Return-Vorteil erzielen.<br />

Der im Jahr 1957 etablierte Reuters/Jefferi<strong>es</strong> CRB Index ist einer der ält<strong>es</strong>ten<br />

<strong>Rohstoffindic<strong>es</strong></strong>. Jedoch darf sich ein Inv<strong>es</strong>tor von di<strong>es</strong>em langen Track Record nicht<br />

beeindrucken lassen, denn im Jahr 2005 wurde die Konstruktion zum wiederholten Male<br />

erheblich überarbeitet. Zum einem wurde über die Jahre die Anzahl der im Index vertretenen<br />

Rohstoffmärkte stetig auf derzeit 19 reduziert, zum anderen wurde das Rolling auf einen<br />

monatlichen und traditionellen Turnus umg<strong>es</strong>tellt. Die Allokation auf den Energi<strong>es</strong>ektor fällt<br />

jedoch mit knapp 35 % im Vergleich zu Konkurrenzindic<strong>es</strong> sehr gering aus. Sollte ein<br />

Inv<strong>es</strong>tor aber steigende Agrarprodukte erwarten, ist di<strong>es</strong>er Index erste Wahl, da er aus dem<br />

Universum aller Indic<strong>es</strong> die größte Allokation in di<strong>es</strong>em Bereich aufweist.<br />

Der im Februar 2003 aufgelegte Deutsche Bank Liquid Commodity Index inv<strong>es</strong>tiert in nur<br />

sechs Märkte. Die Einzelmärkte WTI Crude Oil, Heizöl, Aluminium, Gold, Weizen und Mais<br />

bilden die vier Rohstoffsektoren Energie, Industriemetalle, Edelmetalle und Getreide ab. Der<br />

Indexagent hat das Ziel den Energiemarkt mit 55 % zu berücksichtigen, während der Metall-<br />

und Agrarsektor eine Zielallokation von 22,5 % aufweist. Die Haltedauer der Kontrakte ist<br />

beim Deutsche Bank-Index deutlich langfristiger <strong>als</strong> bei anderen Indic<strong>es</strong>. Ein Inv<strong>es</strong>tor muss<br />

sich bei di<strong>es</strong>em Index der geringeren Diversifikation bewusst <strong>sein</strong> und dadurch auch eine<br />

höhere Volatilität in Kauf nehmen. Der Getreid<strong>es</strong>ektor hat eine sehr hohe Allokation, viele<br />

andere Rohstoffe wie Soft Commoditi<strong>es</strong>, Vieh oder Erdgas sind gar nicht im Index vertreten.<br />

Ein rohstoffinter<strong>es</strong>sierter Inv<strong>es</strong>tor hat die Qual der Wahl. Die drei exemplarischen<br />

Aufzählungen zeigen, dass sich die Indic<strong>es</strong> teilweise erheblich voneinander unterscheiden.<br />

Demnach ist <strong>es</strong> wichtig, sich im Vorfeld der Inv<strong>es</strong>tition mit der Ausg<strong>es</strong>taltung d<strong>es</strong> Index zu<br />

befassen. Wenn der Inv<strong>es</strong>tor eine spezifische makroökonomische Einschätzung bei<br />

gewissen Rohstoffen oder Sektoren hat, kann er durch g<strong>es</strong>chickte Selektion genau den


Index finden, der <strong>sein</strong>e Erwartungen am b<strong>es</strong>ten am Markt ausdrücken kann. Auch für eher<br />

risikoadjustierte oder renditehungrige Inv<strong>es</strong>toren ist der passende Rohstoffindex zu finden.<br />

Der Auswahlproz<strong>es</strong>s verlangt jedoch einen gewissen Zeitaufwand, der sich jedoch schnell<br />

durch das Wegfallen von bösen Überraschungen mittel- bis langfristig auszahlen wird.<br />

Sören Bech – Head of Asset Management<br />

Über Varengold:<br />

Die Varengold Wertpapierhandelsbank AG ist eine deutsche Inv<strong>es</strong>tmentbank mit zwei<br />

Kerng<strong>es</strong>chäftsfeldern – Asset Management und Capital-Markets-Brokerage. Mit Kunden aus über 100<br />

Ländern und ausgewählten Partnern – Banken, Brokern, Hedgefonds- sowie Asset Managern – zählt<br />

Varengold zu den Global Playern.<br />

Varengold wurde <strong>als</strong> Asset-Management-Boutique 1995 von Steffen Fix und Yasin Qur<strong>es</strong>hi gegründet<br />

und fokussiert sich seitdem auf die regulierte sowie krisensichere Anlageklasse Managed Futur<strong>es</strong>. Der<br />

große Erfolg im Asset Management mit Managed Futur<strong>es</strong> forcierte 1998 den Ausbau d<strong>es</strong><br />

arrondierenden G<strong>es</strong>chäftsfelds Capital-Markets-Brokerage. Heute ist die Varengold Bank an der<br />

Deutschen Börse gelistet und bei der Bund<strong>es</strong>anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)<br />

registriert. Sie verwaltet hauptsächlich Kundengelder institutioneller Inv<strong>es</strong>toren in maßg<strong>es</strong>chneiderten<br />

Strukturen sowie zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Managed Futur<strong>es</strong>-Produkte für<br />

Privatinv<strong>es</strong>toren.<br />

Seit Gründung erzielte Varengold auf Grund der langjährigen Expertise weit überdurchschnittlich gute<br />

Handelsergebnisse im Asset Management. Mit dem Ziel, transparente, leistungsstarke und liquide<br />

Finanzprodukte anzubieten, zählt Varengold zu den renommiert<strong>es</strong>ten und erfolgreichsten Asset<br />

Managern <strong>sein</strong>er Klasse weltweit.<br />

Seit dem 20. März 2007 ist die Varengold Wertpapierhandelsbank AG (ISIN DE0005479307) im Entry<br />

Standard der Deutschen Börse in Frankfurt notiert.<br />

Weitere Informationen unter www.varengold.de und www.varengold-am.com<br />

Pr<strong>es</strong>sekontakt:<br />

Anthony Gauchier<br />

Varengold Wertpapierhandelsbank AG<br />

Große Elbstraße 27<br />

22767 <strong>Hamburg</strong><br />

Tel.: 040 / 66 86 49 0<br />

Fax: 040 / 66 86 49 49<br />

a.gauchier@varengold.de

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