Dr. Samuel PfeiferTherapeutische Ansätze bei<strong>Inter<strong>net</strong></strong>sexsucht. WIEN 2010.USER‐PROFIL <strong>der</strong> Porno‐Abhängigkeit*AngepassterFreizeitgebrauchUnangepassterFreizeitgebrauchEntdeckergruppeLebenslangesSexuellesSuchtverhaltenGefährdeteGruppenach Carnes 2001* deskriptiver MoralbegriffPädophilieInhalteMögliche AchsenstrafbarGewaltExkrementeTiereHardcoreWeichePornografie„Kuschelsex“sporadischPers. UnzufriedenheitSchuldgefühlePartnerschaftHäufigkeit35 Std / WocheWertediskussion / PartnerschaftArbeitSozialer / juristischer Konsens„weich“ –aber häufigJurist. FolgenMed. FolgenAuswirkungen(können kumulieren)Definition <strong>der</strong> <strong>Sexsucht</strong>Über einen Zeitraum von mindestens 6 Monatenwie<strong>der</strong>kehrende Schwierigkeiten, sexuellesVerhalten, Fantasien o<strong>der</strong> Verhaltensweisen zukontrollierenDie Fantasien o<strong>der</strong> Verhaltensweisen verursachenklinisch relevante Schwierigkeiten o<strong>der</strong>Einschränkungen in sozialen, beruflichen o<strong>der</strong>an<strong>der</strong>en funktionell wichtigen BereichenDie Störung wird durch keine an<strong>der</strong>e <strong>ps</strong>ychischeStörung besser erklärt und ist nicht Folge einerkörperlichen ErkrankungDownload <strong>der</strong> Powerpoint-Präsentation(mit CODE):www.<strong>seminare</strong>-<strong>ps</strong>.<strong>net</strong>4
Dr. Samuel PfeiferTherapeutische Ansätze bei<strong>Inter<strong>net</strong></strong>sexsucht. WIEN 2010.Paraphilia‐related Disor<strong>der</strong> (nach Kafka2000)Heterogener BegriffUmfasst exzessiven Pornografiekonsum, Promiskuität, und den Gebrauchvon Telefonsex, die über einen Zeitraum von mindestens 6 Monatenvorliegen und zu klinisch relevanten Funktionseinbußen führen.• Hatten Sie jemals wie<strong>der</strong>kehrende Schwierigkeiten, Ihr sexuelles Verhalten zukontrollieren?• Hatte Ihr sexuelles Verhalten negative Konsequenzen (juristische, in <strong>der</strong>Partnerschaft, im Beruf, medizinisch, z. B. sexuell übertragbare Erkrankungen)?• Gab es Versuche, das Verhalten zu verheimlichen und/o<strong>der</strong> Schamgefühle?• Hatten Sie jemals das Gefühl, zu viel Zeit mit sexuellen Aktivitäten zu verbringen?Komorbidität: wenn die nicht‐paraphilen Symptome, wie z. B. exzessiveMasturbation nicht nur Anzeichen süchtiger Progredienz im Verlauf einerParaphilie sind.Sucht trotz negativer KonsequenzenWo schließt sich <strong>der</strong> Kreis? Irgendwann kann <strong>der</strong> Körper nicht mehr.Manchmal prasseln stundenlang erotische und pornografische Bil<strong>der</strong> aufden Kopf (und die Hormone ein). Wenn man nebenbei masturbiert o<strong>der</strong>sich zumindest angeregt hat, verkrampfen irgendwann die Finger und dieBeine. Schmerzen breiten sich im Becken aus, <strong>der</strong> nächste Toilettengangwird furchtbar schmerzhaft sein. Der Geist wird trübe und kann nichtsmehr aufnehmen, geschweige noch vernünftig denken. Wenn man soausgepowert ist, hat man noch nicht das gefunden, was man wollte:Befriedigung. Die fällt dann meist sehr schlecht aus (wenn es überhauptnoch gelingt). Doch eben dies steigert dann schon nach kurzer Zeit wie<strong>der</strong>das Bedürfnis, ins Netz zu gehen, denn es gab ja noch so vieles was mannicht mehr angeklickt hat. Das Spiel beginnt von neuem…• Aus dem Erfahrungsbericht „Ich bin onlinesexsüchtig und das ist schlecht so! Ausdem Leben eines Onlinesexsüchtigen“ Download von www.onlinesucht.de am02.02.2010Verschiebung des WertesystemsOnlinesüchtige merken, dass sie die Werte aufgeben,die ihnen einst wichtig waren:•Respekt vor dem sexuellen Gegenüber.• Verabscheuung von Gewalt und Zwang.•Christliche Werte <strong>der</strong> Reinheit und <strong>der</strong> Selbstdisziplin.Es kommt zu einer Umdeutung und Bagatellisierung:•Es sind nur Bil<strong>der</strong>!•Ich habe so viel Stress, das entspannt mich!• An<strong>der</strong>e tun es auch, wieso ich nicht!Download <strong>der</strong> Powerpoint-Präsentation(mit CODE):www.<strong>seminare</strong>-<strong>ps</strong>.<strong>net</strong>5