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Dance and Music 2010

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Michelle<br />

Michelle<br />

Hallo, ich bin 16 Jahre alt und habe Mukoviszidose. Muko<br />

wurde bei mir schon mit ein paar Tagen diagnostiziert, deshalb<br />

kenne ich es gar nicht <strong>and</strong>ers. Bis ich ca. 6 Jahre alt war, war<br />

meine Krankheit für mich kein Problem. Es war zwar jeden Tag<br />

ein Kampf zwischen mir und meinen Eltern bis ich meine Physiotherapie<br />

und das Inhalieren gemacht habe (denn darauf hatte<br />

ich gar keine Lust), aber ich hatte nicht das Gefühl, dadurch<br />

etwas zu verpassen.<br />

Erst als ich in die Schule kam und mich nicht wie die <strong>and</strong>eren<br />

nachmittags zum Spielen verabreden konnte, weil ich nach dem<br />

Essen (was ich ebenfalls ganz furchtbar f<strong>and</strong>, da ich nie Hunger<br />

hatte), Inhalieren und Krankengymnastik machen musste und<br />

so entweder keine Zeit mehr hatte oder zu müde war. Außerdem<br />

haben die <strong>and</strong>eren Kinder auch nicht verst<strong>and</strong>en, warum ich so<br />

klein war oder immer Tabletten zum Essen nehmen muss, was<br />

ebenfalls öfter zu blöden Kommentaren führte. So wurde ich<br />

zum Beispiel gefragt, ob ich Drogen nehmen würde oder sogar<br />

Michelle<br />

Michelle<br />

Michelle<br />

behauptet, ich würde mit Absicht ständig husten und nur so tun<br />

als ob ich krank wäre. Heute kann ich über solche Sprüche<br />

(meistens) lachen, aber damals eben nicht, so kam es auch<br />

schon mal vor, dass ich heulend nach Hause kam.<br />

Als ich später dann auf’s Gymnasium kam, habe ich meiner<br />

Klasse mit Hilfe von zwei Kliniklehrern meine Krankheit erklärt.<br />

Dadurch sind die Sprüche zumindest weniger geworden. Leider<br />

hat sich mein Gesundheitszust<strong>and</strong> immer weiter verschlechtert,<br />

so dass ich irgendwann auch Sauerstoff brauchte. Ich bekam<br />

immer häufiger Infekte, war immer öfter im Krankenhaus und<br />

konnte irgendwann gar nicht mehr raus gehen, weil mir einfach<br />

die Kraft und die Luft dazu fehlten. Deshalb ging ich, wenn auch<br />

zuerst widerwillig, mit meiner Mutter nach Hannover um mich<br />

dort transplantieren zu lassen. Nach für mich endlosen 8 Wochen<br />

(was eigentlich eine sehr kurze Wartezeit ist) bekam ich eine<br />

neue Lunge. Heute 5 Monate nach der Transplantation geht es<br />

mir so gut wie seit Jahren nicht mehr und ich kann nun auch<br />

endlich wieder zur Schule. Das ist zwar für viele ganz normal<br />

oder sogar lästig aber für mich eines der Dinge auf die ich mich<br />

seid über einem halben Jahr freue.

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