hitec.

Sonntag, 21. Dezember 2003
16.00 Uhr hitec. die dokumentation
Wald von der Stange
Ein Film von John A. Kantara
3sat 2003
Länge: 30 Minuten
Erstausstrahlung
„hitec.“ im November/Dezember 2003
Wälder sind wertvolle Ökosysteme, Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Und ein
wichtiger Markt. Viel Technik ist nötig, um das Holz wirtschaftlich und im Einklang mit
der Umwelt zu ernten.
In den Wäldern Südschwedens kommen im ökologischen Waldbau Forstmaschinen
zum Einsatz, die wie Riesen-Insekten aussehen: Wie auf Stelzen bewegen sich die
sechsbeinigen Fahrzeuge durch den Wald, ohne Schaden bei Niederhölzern anzurichten.
Ein Computer wählt und vermisst per Laser selbstständig den zu fällenden Baum
und berechnet, wie der Holzkoloss abtransportiert werden kann. So können Wälder
behutsam geschlagen werden.
Das Interesse an der Zellulosefaser teilen diese Holzproduzenten mit Gentechnologen.
Weltweit arbeitet man fieberhaft an neuen Methoden, Bäume gentechnisch zu verändern.
Die Holzindustrie träumt schon davon, den Ligningehalt eines Baums reduzieren
zu können. Das faserförmige Lignin wirkt als Klebstoff zwischen den Zellulosezellen
und verleiht den Bäumen ihre Standfestigkeit. Es bereitet aber den Herstellern von
Zellstoff und Papier große Probleme. Denn nur mit Chemikalien und hohem Energieaufwand
kann das Lignin aus dem Holz herausgelöst werden. Die Gefahr bei genmanipulierten
Bäumen liegt in ihrer Langlebigkeit: Bäume haben einen viel nachhaltigeren
Einfluss auf die Umwelt als etwa Mais oder andere einjährige Pflanzen. Und noch weiß
niemand, ob die neu eingeführten Gene überhaupt über lange Zeiträume stabil bleiben.
Um die Experimente kontrollieren zu können, und einen unerwünschten Gentransfer
mit der Umwelt zu vermeiden, müssen die Bäume unfruchtbar gemacht werden,
bevor sie ausgesetzt werden.
„hitec.“ berichtet kurz vor Heiligabend über „Bäume von der Stange“. Die Dokumentation
untersucht, wie die Technik sich an die Bedürfnisse der Natur anpasst und wie andererseits
Technik und Wissenschaft versuchen, die Natur nach ihren Bedürfnissen
und nach denen der Betriebswirtschaftler zu verändern.
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