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magazin für intermodalen transport und logistik - Schiffahrt und ...

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MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

3993<br />

25. JAHRGANG<br />

5AUGUST<br />

2006


2<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

1/2006


Verkehrspolitische Harmonie<br />

Harmonie ist ein Markenzeichen der neuen<br />

schwarz-roten B<strong>und</strong>esregierung unter der CDU<br />

Kanzlerin Angela Merkel. Ausgestattet mit<br />

ermunternden Aussagen zur Binnenschifffahrts<strong>und</strong><br />

Hafenpolitik in der Koalitionsvereinbarung<br />

<strong>und</strong> einer verkehrspolitisch erfahrenen neuen<br />

Mannschaft, hat es B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

Wolfgang Tiefensee rasch geschafft, Vertrauen<br />

im Verkehrsgewerbe zu gewinnen <strong>und</strong> in einen<br />

konstruktiven Dialog einzutreten. Tiefensees<br />

Besuch im Juli in Duisburg sind auch äußeres<br />

Zeichen einer neuen verkehrspolitischen Harmonie.<br />

Die Wiederinkraftsetzung des § 6 b EStG <strong>und</strong><br />

die Anhebung der Mittel <strong>für</strong> den Wasserstraßenausbau<br />

im laufenden Haushalt rechtfertigen das<br />

auf beiden Seiten gewachsene Vertrauen. Dass<br />

die <strong>für</strong> 2006 beschlossenen Mehrausgaben von<br />

50 Mio. € nur ein Anfang sein können, hat BDB-<br />

Präsident Heinz Hofmann in Gesprächen mit dem<br />

Minister bereits deutlich gemacht. Denn auch<br />

nach der Etaterhöhung ist das Gesamtvolumen<br />

nicht ausreichend, um die Instandhaltung des<br />

bestehenden Wasserstraßennetzes abzusichern.<br />

Beschlossene Ausbaumaßnahmen an Unterweser<br />

<strong>und</strong> Unterelbe sowie <strong>für</strong> das Projekt 17 gehen<br />

zulasten der Instandhaltung, wenn sie nicht mit<br />

zusätzlichen Etatposten versehen werden.<br />

So erfreulich ein binnenschifffahrtspolitischer<br />

Klimawandel auch sein mag, in Sachen Donau<strong>und</strong><br />

Elbeausbau versteckt sich Wolfgang Tiefensee<br />

nach wie vor hinter politischen Entscheidungen<br />

der Vorgängerregierung, die stark vom<br />

grünen Einfluss in der alten Koalition geprägt<br />

waren. Beim Elbe- <strong>und</strong> Saaleausbau ergibt sich<br />

nach dem Regierungswechsel eine neue Lage,<br />

denn die CDU ist in allen an die Elbe angrenzenden<br />

B<strong>und</strong>esländern in der Regierungsverantwortung<br />

<strong>und</strong> müsste auf B<strong>und</strong>esebene ihre<br />

verkehrspolitischen Interessen als Koalitionspartner<br />

deutlicher zur Geltung bringen. Hier gilt<br />

es andere, zukunftsorientierte Akzente zu setzen,<br />

die übrigens der SPD nicht fremd sind. So sind in<br />

Sachsen-Anhalt nach dem Eintritt der SPD in die<br />

Regierungskoalition die klaren Aussagen vom<br />

alten <strong>und</strong> neuen CDU-Verkehrsminister Dr. Karl-<br />

Heinz Daehre zum Elbe- <strong>und</strong> Saaleausbau durch<br />

Beschlüsse des Landtages von diesem Frühsommer<br />

bestätigt worden. Anlässlich des zehnjährigen<br />

Jubiläums des Vereins zur Hebung der<br />

Saaleschifffahrt im März dieses Jahres hat Dr.<br />

Daehre einige Vorschläge zum Elbeausbau<br />

gemacht, die es wert sind, in die verkehrspolitischen<br />

Überlegungen auf B<strong>und</strong>esebene einbezogen<br />

zu werden. So wies er daraufhin, dass<br />

der Wirtschaft im Elbe-Raum seit dem B<strong>und</strong>es-<br />

verkehrswegeplan 1992 ein schifffahrtswirksamer<br />

Ausbau des Flusses <strong>und</strong> dessen Anschluss<br />

an das europäische Wasserstraßennetz versprochen<br />

wird, ohne dass die Erfüllung dieses Versprechens<br />

durch aktives Handeln der B<strong>und</strong>esregierung<br />

in Aussicht stehe. Zurecht mahnte<br />

Daehre, dass man hier angesiedelte Unternehmen<br />

nicht weitere 15 Jahre hinhalten könne,<br />

denn diese würden aufgr<strong>und</strong> ihrer Erfahrungen<br />

Erweiterungsinvestitionen künftig eher an anderen<br />

Standorten vornehmen. Dass die Lösung<br />

des Problems in der Wiederinkraftsetzung des<br />

B<strong>und</strong>esverkehrswegeplans 1992 <strong>und</strong> einer zügigen<br />

Durchfinanzierung der Restarbeiten liegt,<br />

machte Daehre ebenfalls deutlich. Aber auch den<br />

möglichen Einwand fehlender Haushaltsmittel<br />

entkräftete Daehre durch das Beispiel Frankreichs,<br />

dass in nur sechs Jahren einen neuen<br />

Kanal zur Verbindung des Seine-Beckens mit dem<br />

Rheinstromgebiet baue <strong>und</strong> sich Kosten von 3,3<br />

Mrd. € mit 1,2 Mrd. € aus der EU-Kasse finanzieren<br />

lasse. Obwohl der Elbeausbau ein<br />

europäisches Wasserstraßenprojekt sei, habe es<br />

die B<strong>und</strong>esregierung bislang versäumt, dem<br />

Beispiel Frankreichs zu folgen <strong>und</strong> EU-Mittel in<br />

vergleichbarer Größenordnung in Anspruch zu<br />

nehmen. Im übrigen ist es nach Daehres Ansicht<br />

an der Zeit, dass sich die Elbanlieger aus Tschechien<br />

<strong>und</strong> Deutschland zusammensetzen, um<br />

gemeinsame Positionen zur wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

verkehrlichen Entwicklung des Elbe-Raums zu<br />

definieren, ein Vorschlag, der Tiefensee helfen<br />

könnte, eine zukunftsgerichtete neue Position<br />

zum Elbausbau zu untermauern.<br />

Vieles von dem, was hier <strong>für</strong> die Elbe aufgeführt<br />

EDITORIAL<br />

wurde, gilt gleichfalls <strong>für</strong> das zweite Not leidende<br />

Infrastrukturprojekt Deutschlands von europäischer<br />

Bedeutung, den Ausbau der Donau<br />

zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen. Auch hier<br />

besteht <strong>für</strong> Minister Tiefensee die Notwendigkeit,<br />

zu neuen Positionen zukommen, die über die<br />

Beschlüsse des alten Deutschen B<strong>und</strong>estages<br />

hinausgehen <strong>und</strong> den internationalen Erwartungen<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Notwendigkeiten<br />

besser gerecht werden. Die von der bayerischen<br />

Staatsregierung im März dieses Jahres vorgelegten<br />

Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens<br />

zum Donauausbau machen es Tiefensee relativ<br />

einfach, unter Berücksichtigung der bestehenden<br />

Beschlusslage <strong>und</strong> neuer wasserbaulicher <strong>und</strong><br />

ökologischer Erkenntnisse zu solch einer besseren<br />

Lösung zu kommen. So bietet die hier<br />

präferierte neue Ausbauvariante C 280 sowohl<br />

ökologische Vorteile, als auch spürbare Verbesserungen<br />

der Abladetiefen sowie der Verlässlichkeit<br />

der Wasserstraße, die geeignet sind,<br />

Verkehre in größerem Maße auf die Wasserstraße<br />

umzulenken als die alternativen Ausbauvarianten<br />

A, D2 <strong>und</strong> C. Und noch etwas würde eine<br />

Einigung auf C 280 bewirken: Nach 15 Jahren<br />

politisch divergierender Strömungen auf Landes<strong>und</strong><br />

B<strong>und</strong>esebene bestünde wieder die Chance<br />

zum Konsens, was einem zügigen Ausbau der<br />

Rhein-Main-Donau-Verbindung zu einer ganzjährig<br />

funktionierenden Großwasserstraße, die<br />

diesem Namen alle Ehre macht, sicherlich sehr<br />

hilfreich wäre.<br />

Auch die europäische Union sieht die Beseitigung<br />

des Engpasses Straubing-Vilshofen an der Donau<br />

als wichtige Voraussetzung, um wachsenden<br />

europäischen Güterverkehr umweltverträglich<br />

bewältigen zu können. Mit ihrer Entscheidung<br />

vom 19.4.2004, den Ausbau dieses Donauabschnittes<br />

in die Liste der vorrangigen Vorhaben<br />

aufzunehmen, die vor 2010 begonnen werden<br />

sollen, hat die EU auch deutlich gemacht, dass<br />

eine Teilfinanzierung dieses <strong>für</strong> die transeuropäischen<br />

Netze zentralen Projektes aus Brüssel<br />

möglich ist. B<strong>und</strong>esverkehrsminister Tiefensee<br />

wäre also gut beraten, durch die Herbeiführung<br />

einer neuen Beschlusslage des Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estages <strong>für</strong> verkehrspolitische Fortschritte<br />

an der Donau zu sorgen. Wie man die CSU kennt,<br />

wird sie ihren politischen Einfluss in der großen<br />

Koalition entsprechend geltend machen. Dem<br />

verkehrspolitischen Harmoniestreben Wolfgang<br />

Tiefensees sind also auch in Bayern keine<br />

Grenzen gesetzt.<br />

3<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


IMPRESSUM<br />

a<br />

25. Jahrgang ISSN 0936-8396<br />

Postzeitungs-Nr.: 3993<br />

Herausgeber SUT SCHIFFAHRT UND TECHNIK<br />

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Internationale: Wilfried Veldhuijzen, BeNeLux<br />

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4<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

INHALT<br />

EDITORIAL<br />

Verkehrspolitische Harmonie 3<br />

MARKT & MELDUNGEN<br />

Persönliches 6 – 7<br />

VERKHRSPOLITIK<br />

B<strong>und</strong>espräsident Köhler in<br />

Duisburg 8<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

Tiefensee in Duisburg 9<br />

Kulturlandschaft Mittlere Havel 10<br />

BÖB zur EU-Verordnung zur Transportsicherheit:<br />

Mit Sicherheit am Ziel vorbei 12<br />

von Karl Michael Probst<br />

SCHIFFFAHRT UND PRAXIS<br />

Hafen Mannheim wieder im<br />

Haus Oberrhein 13<br />

Gutes Halbjahresergebnis beim<br />

Dortm<strong>und</strong>er Hafen 13<br />

Kooperation von esa <strong>und</strong> Disko:<br />

Finanzierung <strong>und</strong> Versicherung<br />

von Binnenschiffen 14<br />

2. Telematik-Workshop beim VBW:<br />

Telematik: Mehr Chance als Risiko 16<br />

eBusi-Net-Studie veröffentlicht 17<br />

5 Jahre Bargelink 17<br />

Bonamare zeigt mit Anker Flagge 18<br />

Neue ELNA-Zweigniederlassung<br />

in Duisburg eröffnet 18<br />

30 Jahre Reederei Riedel Berlin 19<br />

Patentkurse in Duisburg 19<br />

14. Binnenschifffahrts-Tennistunier19<br />

50 Jahre Vorspann Loh 20<br />

Futura Tanker wird auf<br />

Kötter Werft gebaut 21<br />

HRP: Innovatives Ruderpropellerantriebssystem<br />

21<br />

Vasco Bunker GmbH in Düsseldorf 22<br />

Haftpflicht von TRITON P&I 23<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

1. Österr. Wasserstraßentag 24<br />

Felbermayr Schwerlasthafen 25<br />

Wiener Hafen weiter<br />

auf Erfolgskurs 26<br />

Marketing-Offensive in Ennshafen 28<br />

Twin City Liner Wien – Pressburg 30<br />

DTSG tauft Schubschiff „Sagittarius”<br />

<strong>und</strong> Doppelhüllenleichter 31<br />

3. Katamaran <strong>für</strong> den Bodensee 31<br />

Reederei Väth:<br />

Auf der Donau zu Hause 32<br />

10 Jahre Spedition Reinsch 33<br />

10 Jahre Hafen Straubing 34<br />

Bamberg verabschiedet Joh. Raab 36<br />

Zeiler Hafen wird erweitert 36<br />

LogServ erwirbt 49% an<br />

Kühne + Nagel Euroshipping 37<br />

Saisonstart auf dem Forggensee 38<br />

TEREX Fuchs MHL 380 ersetzt Portalkran:<br />

Wachablösung im Hafen Hanau 39<br />

HÄFEN UND<br />

TRANSPORT INTERMODAL<br />

+++Containerticker+++<br />

Informationsservice <strong>für</strong><br />

den <strong>intermodalen</strong> Transport 40 – 43<br />

Neuer Containerdienst<br />

Amsterdam – Basel 42


Offizielles Mitteilungsorgan<br />

des Germanischen Lloyd <strong>für</strong> die<br />

Binnenschifffahrt Europas<br />

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Der Gesamtauflage ist eine<br />

Beilage der DaimlerCrysler<br />

AG Unimog beigefügt.<br />

Linde Material Handling unter neuem Dach 43<br />

InterPorts zeigt was machbar ist 44<br />

Stadthafen Lünen in gutem Fahrwasser 45<br />

Neue Dienstleistungen im RRT Duisburg:<br />

Absacken <strong>und</strong> Lagern nach Maß 46<br />

M+E Meppen erweitert mechanische Bearbeitungskapazitäten<br />

<strong>für</strong> Motoren 47<br />

2. Informationstag von Braun-Werft <strong>und</strong> Storm 48<br />

Germanischer Lloyd: Website jetzt auf Deutsch 51<br />

RMS DIESSEN am Ammersee in Dienst gestellt 52<br />

REWITEC Nanobeschichtung bewährt sich in Praxis 56<br />

MS LINDAU setzt neue Maßstäbe auf dem Bodensee 58<br />

Neue Website Slipsil-Dichtungsstopfen 60<br />

GUMETA – Gummilager nach Maß 60<br />

Signal geben mit Zöllner 61<br />

SILL – Hochleistungsstrahler 61<br />

BÜCHERMARKT<br />

eBusi-Net-Studie als Broschüre veröffentlicht 17<br />

Historisches vom Strom 59<br />

ANZEIGENMARKT<br />

Marktplatz 55, 60 – 67<br />

Schiffsbörse 62<br />

Stellenmarkt 6, 27, 31<br />

Einkaufsbörse 63 – 67<br />

5<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


PERSÖNLICHES<br />

Axel Peter Hebel 75 Jahre<br />

Der Geschäftsführer<br />

<strong>und</strong> Komplementär<br />

der Schiffswerft Josef<br />

Braun KG in Speyer,<br />

Axel Peter Hebel,<br />

feierte am 7. Juli<br />

seinen 75. Geburtstag.<br />

Der gelernte Bauschlosser,<br />

Schiffbauer<br />

<strong>und</strong> Kaufmann trat<br />

1953 in die 1901 von<br />

Axel Peter Hebel<br />

seinem Großvater<br />

Josef Braun gegründete Firma ein <strong>und</strong><br />

übernahm Ende 1967 von seinem Vater<br />

Arthur die Geschäftsführung. Seine ungebrochene<br />

Vitalität, sein Optimismus <strong>und</strong> vor<br />

allem sein Humor halfen Hebel über einige<br />

Klippen hinweg, die es wegen der schwierigen<br />

Marktentwicklung im deutschen<br />

Binnenschifffahrtsgewerbe auch <strong>für</strong> den<br />

Speyerer Werftbetrieb zu umschiffen galt.<br />

Unter Hebels Leitung wurde die Schiffswerft<br />

Braun in den Jahren 1974 bis 1976 an ihren<br />

dritten Standort im neuen Hafen Speyer<br />

verlegt <strong>und</strong> zu einer modernen <strong>und</strong><br />

leistungsfähigen Binnenwerft ausgebaut.<br />

Weil kaum eine mittelständische Werft von<br />

Schiffsneubauten allein leben konnte, passte<br />

Hebel den traditionsreichen Betrieb rechtzeitig<br />

an die sich ändernden Marktverhältnisse<br />

an. Durch Hinzunahme weiterer<br />

Geschäfts- <strong>und</strong> Dienstleistungsbereiche <strong>und</strong><br />

stetige technische Erneuerung der Betriebsmittel<br />

bewies Peter Hebel in dritter Generation<br />

unternehmerische Weitsicht <strong>und</strong> hat<br />

sich in sozialer Verantwortung dem Erhalt<br />

<strong>und</strong> Ausbau des Unternehmens verschrieben.<br />

Zwar blieb die Entwicklung neuer Strukturen<br />

nicht ohne Folgen <strong>für</strong> die Beschäftigtenzahl,<br />

denn die Belegschaft hat sich von 270 Ende<br />

der 50er Jahre auf heute 60 reduziert, aber<br />

der Betrieb überwand im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Werften alle Schwierigkeiten. Und<br />

6<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

so ist der technische Leiter der Werft,<br />

Schwiegersohn Jürgen Michaelis zu Recht<br />

stolz, dass die Werft auch heute noch mit<br />

deutschen Mitarbeitern deutschen Stahl<br />

verarbeitet. Dass die Werft nach wie vor zu<br />

den führenden Unternehmen in Deutschland<br />

gehört, zeigen nicht nur interessante<br />

Bauaufträge, sondern auch die im Juli zum<br />

zweiten Mal veranstaltete Hausmesse, an der<br />

sich 20 Aussteller beteiligten <strong>und</strong> die weit<br />

mehr als 100 Fachbesucher anzog. Axel Peter<br />

Hebels unternehmerische Leistung wurde<br />

1997 durch die Verleihung des<br />

B<strong>und</strong>esverdienstkreuzes gewürdigt.<br />

Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />

Heinz Hortz 60 Jahre<br />

Am 6. August 2006<br />

beging Heinz Horz,<br />

geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

Cargogrip Vertriebs<br />

GmbH in Elz, im<br />

Kreise von Familie<br />

<strong>und</strong> Geschäftsfre<strong>und</strong>en<br />

seinen 60. Geburtstag.<br />

Mit 25<br />

Heinz Horz<br />

Jahren Vertriebserfahrung<br />

bei führenden deutschen Herstellern<br />

von mobilen Umschlagsgeräten hat sich Horz<br />

im Mai 1995 selbstständig gemacht <strong>und</strong> die<br />

Cargogrip gegründet. Zum K<strong>und</strong>enkreis<br />

gehörten von Anfang an Gabelstaplerhersteller,<br />

Händler, Serviceunternehmen,<br />

industrielle Anwender, Häfen <strong>und</strong> Containerumschlagsbetriebe.<br />

Neben einer erstklassigen<br />

Produktpalette <strong>und</strong> qualifizierter, k<strong>und</strong>enorientierter<br />

Beratung sind Service zu vernünftigen<br />

Preisen Geschäftsprinzipien, die zum<br />

Erfolg führten. Das Cargogrip-Team hat sich<br />

seither zu einem respektablen Marktfaktor im<br />

Umschlagsgeschehen in Industrie, Hafen <strong>und</strong><br />

kombiniertem Verkehr entwickelt. Neben<br />

dem Hauptgeschäft VDL-Smits-Spreader-<br />

Systems vertritt die Cargogrip exklusiv den<br />

italienischen Hersteller von Stapleranbaugeräten<br />

CAM Systems <strong>und</strong> vertreibt<br />

Polyurethan beschichtete Industriekabel des<br />

Herstellers JAKOB. Dü ❑<br />

Thomas Menzel folgt Achim Pohlman<br />

als Präsident der WSD Ost<br />

Der Präsident der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />

Ost, Achim Pohlman, wurde am 27.<br />

Juni in Anwesenheit zahlreicher Weggefährten<br />

<strong>und</strong> Gäste während einer Feierst<strong>und</strong>e im<br />

Gartensaal des Magdeburger Gesellschaftshauses<br />

vom BMVBS-Staatssekretär Jörg<br />

Hennerkes in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Pohlman wurde 1941 in Berlin geboren <strong>und</strong><br />

diente nach dem Abitur im Jahre 1960 drei<br />

Jahre als Offizier auf Zeit bei der Marine.<br />

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften<br />

Präsident Achim Pohlman (l.) <strong>und</strong> sein Nachfolger<br />

Dipl.Ing Thomas Menzel<br />

in Tübingen <strong>und</strong> Hamburg legte er 1968 das<br />

1. juristische Staatsexamen ab <strong>und</strong> begann<br />

nach seinem 2. juristischen Staatsexamen<br />

1972 seine berufliche Laufbahn bei der WSD<br />

Kiel, wo er die Dezernate <strong>für</strong> Seeverkehr <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> Planfeststellungsverfahren durchlief. 1982<br />

übernahm Pohlman die Leitung des Dezernates<br />

Wasserwegerecht bei der WSD Südwest.<br />

1987 kehrte er als Leiter der Abteilung<br />

„Allgemeine Verwaltung <strong>und</strong> Schifffahrt“ der<br />

WSD Nordwest an die Küste zurück. Mit der


deutschen Einheit kam Achim Pohlman in dieser Funktion am 3.<br />

Oktober 1990 wieder in seine Geburtsstadt. Er hat maßgeblich Anteil<br />

am Aufbau der in Berlin <strong>für</strong> den Bereich zwischen Elbe <strong>und</strong> Oder neu<br />

gegründeten WSD Ost. Am 8. Januar 1993 wurde er zu deren<br />

Präsident bestellt. Seine 13-jährige Amtszeit ist unter anderem eng<br />

verb<strong>und</strong>en mit der Umsetzung des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit<br />

Nr. 17. Als Nachfolger wurde Dipl.-Ing. Thomas Menzel in sein Amt<br />

eingeführt. Thomas Menzel war bisher Präsident der WSD Süd in<br />

Würzburg. Vor dieser Zeit leitete er von Oktober 1998 bis Mai 2004<br />

das Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg. Dü ❑<br />

SPC personell verstärkt<br />

Mit zusätzlichen Investitionen <strong>und</strong> personeller Verstärkung haben das<br />

ShortSeaShipping Promotion Center (SPC) <strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esregierung<br />

weitere Weichen zur Entwicklung des Wasserstraßennetzes gestellt.<br />

Das SPC, das seit 2001 als neutraler Berater von Handel, Industrie <strong>und</strong><br />

Logistik die Verkehrsverlagerung<br />

„From<br />

Highway to Waterway“<br />

fördert, reagiert mit der<br />

Einstellung eines zusätzlichen<br />

Mitarbeiters<br />

auf die gestiegene<br />

Nachfrage nach seiner<br />

neutralen <strong>und</strong> kostenlosenBeratungsleistung.<br />

Der neue SPC-Mitarbeiter heißt Christian Betchen <strong>und</strong> war<br />

vorher <strong>für</strong> das Unternehmen Rhenus tätig. Der Logistikexperte wird<br />

sich schwerpunktmäßig um Projekte der Inland Waterway Systeme<br />

kümmern. Neu im SPC-Team ist auch der Projektmanager Karim<br />

Tönnes. Er übernimmt die Aufgaben von Roland Schneider, der das<br />

SPC am 30.6. verlassen hat. Die Erweiterung des Teams ist <strong>für</strong> SPC-<br />

Geschäftsführer Georg Waischnor eine „wichtige Voraussetzung, um<br />

das System Wasserstraße noch stärker zu vermarkten“. Um dies auch<br />

optisch deutlich zu machen wurde das Logo des SPC überarbeitet <strong>und</strong><br />

der Name in ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center,<br />

geändert. Dü ❑<br />

Ingrid Sturm 25 Jahre bei HTAG<br />

Ingrid Sturm aus der Finanz- <strong>und</strong> Einkaufsabteilung der Duisburger<br />

HTAG Häfen <strong>und</strong> Transport AG feierte am 1. Juli ihr 25-jähriges Dienstjubiläum.<br />

Sie begann ihren beruflichen Werdegang bei HTAG als Sachbearbeiterin<br />

in der Finanzbuchhaltung. Weitere Stationen waren<br />

danach die Schiffsdisposition im Reedereibereich sowie Beschaffungs<strong>und</strong><br />

Vertriebsaufgaben bei der Tochtergesellschaft Bunkerbetriebe<br />

Büchting GmbH. Darüber hinaus hat Ingrid Sturm <strong>für</strong> den Geschäftspartner<br />

Esso Bunker GmbH das seinerzeit in Duisburg stationierte<br />

Bunkerboot betreut. Heute ist sie erneut im Geschäftsbereich Finanz<strong>und</strong><br />

Rechnungswesen tätig, zudem obliegt ihr in der Verwaltung der<br />

kaufmännische Einkauf. Darüber hinaus engagiert sie sich seit vielen<br />

Jahren im Betriebsrat des Unternehmens <strong>und</strong> war zeitweise sogar<br />

Vorsitzende dieses Gremiums. Die Jubilarin erfreut sich bei Kollegen<br />

<strong>und</strong> Geschäftspartnern großer Wertschätzung. Vorstand <strong>und</strong> Belegschaft<br />

der HTAG gratulieren Ingrid Sturm zu ihrem Dienstjubiläum <strong>und</strong><br />

wünschen Ihr weiterhin viel Erfolg, vor allem aber Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Wohlergehen. HTAG ❑<br />

7<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

4/2006


VERKEHRSPOLITIK<br />

logport – Beispiel <strong>für</strong> erfolgreichen Strukturwandel zwischen Stahl <strong>und</strong> Logistik<br />

B<strong>und</strong>espräsident Köhler in Duisburg<br />

Am 21. Juni besuchte<br />

B<strong>und</strong>espräsident Horst Köhler<br />

duisport <strong>und</strong> die Arbeitsagentur<br />

Duisburg. Das Staatsoberhaupt war<br />

gekommen, um sich ein Bild von<br />

den Aktivitäten am Arbeitsmarkt zu<br />

machen <strong>und</strong> logport als Musterbeispiel<br />

<strong>für</strong> erfolgreiche Strukturpolitik<br />

<strong>und</strong> die Schaffung moderner<br />

Arbeitsplätze kennen zu lernen.<br />

Als einer der sozialen Brennpunkte<br />

des Ruhrgebietes hat die Region<br />

Duisburg auf diesem Gebiet einiges<br />

auf den Weg gebracht. So hatte der<br />

B<strong>und</strong>espräsident Gelegenheit, das neue K<strong>und</strong>enzentrum<br />

der Arbeitsagentur kennen zu<br />

lernen <strong>und</strong> mit Vermittlern <strong>und</strong> Arbeitssuchenden<br />

ins Gespräch zu kommen. Die<br />

Arbeitsagentur arbeitet bei Ihren Vermittlungsbemühungen<br />

eng mit ortsansässigen<br />

Unternehmen zusammen.<br />

8<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Duisburgs Hafenchef Erich Staake (l.), begleitete<br />

den B<strong>und</strong>espräsidenten auf seiner Schiffstour<br />

durch die Duisburger Häfen <strong>und</strong> zu den<br />

ThyssenKrupp Stahlwerken Bild: duisport<br />

Ein wichtiger Partner dabei ist der Duisburger<br />

Hafen, dessen Besuch ebenfalls auf dem<br />

Programm stand. Im Reisebus ging es über<br />

die „Brücke der Solidarität“ zum logport-<br />

Gelände im Süden der Stadt. Hier, wo einst<br />

die Stahlarbeiter gegen die Schließung des<br />

Krupp-Hüttenwerkes demonstrierten, hat die<br />

Duisburger Hafen AG eines der führenden<br />

europäischen Logistikzentren <strong>für</strong> Stückgut<br />

<strong>und</strong> Container entwickelt.<br />

Mit eigenem<br />

Containerterminal,<br />

Hafen <strong>und</strong> Rangierbahnhof<br />

ist das logport-Arealverkehrsinfrastrukturellhervorragend<br />

angeb<strong>und</strong>en.<br />

„logport ist heute das<br />

am schnellsten wachsende<br />

Logistikzentrum<br />

Europas: 75 Prozent<br />

der Fläche sind bereits<br />

vermarktet, 50 Prozent<br />

in Betrieb, 2.000<br />

Arbeitsplätze sind bisher<br />

geschaffen worden<br />

<strong>und</strong> bis zur vollständigenInbetriebnahme<br />

sollen es 4.000<br />

sein“, erläuterte Erich<br />

Staake, Vorstandsvorsitzender<br />

der Duisburger<br />

Hafen AG, während<br />

der R<strong>und</strong>fahrt<br />

durch das Hafengelände.<br />

35 international<br />

tätige Unternehmensgruppen,<br />

darunter<br />

zahlreiche Global<br />

Player, konnten in den<br />

vergangenen sechs<br />

Jahren <strong>für</strong> eine Ansiedlung<br />

im logport<br />

gewonnen werden. Sie haben europäische<br />

Distributionslager <strong>für</strong> namhafte Produzenten<br />

aus dem Konsumgüter- <strong>und</strong> Investitionsgüterbereich<br />

errichtet. In unmittelbarer Nähe<br />

der hochmodernen Roll-on/Roll-off-Anlage<br />

haben sich mit E.H. Harms <strong>und</strong> Cobelfret<br />

zwei namhafte Automobil<strong>logistik</strong>er auf dem<br />

logport-Areal niedergelassen. Sie wollen in<br />

diesem Jahr r<strong>und</strong> 100.000 Fahrzeuge umschlagen.<br />

Während der anschließenden Schiffstour zum<br />

ThyssenKrupp-Stahlwerk im Duisburger<br />

Norden, erläuterte Staake die wirtschaftliche<br />

Bedeutung des Duisburger Hafens <strong>für</strong> die<br />

Stadt <strong>und</strong> die Region: „Die Logistik entwickelt<br />

sich auch in Duisburg zunehmend zur<br />

Jobmaschine. Heute hängen bereits mehr als<br />

17.000 Arbeitsplätze direkt <strong>und</strong> indirekt vom<br />

Hafen ab. Bis 2010 soll diese Zahl durch die<br />

Ansiedlung von weiteren Transport- <strong>und</strong><br />

Logistikunternehmen auf 20.000 Arbeitsplätze<br />

gesteigert werden“, sagte Staake.<br />

Bei ThyssenKrupp galt Köhlers Interesse vor<br />

allem der vorbildlichen Ausbildungsarbeit des<br />

Unternehmens. Neben der klassischen Ausbildung<br />

in 31 Berufen hat das Unternehmen<br />

gemeinsam mit der Agentur <strong>für</strong> Arbeit Duisburg<br />

vor drei Jahren das b<strong>und</strong>esweit einmalige<br />

Programm „Chance“ entwickelt. Dieses<br />

Programm fördert Jugendliche, die auf Gr<strong>und</strong><br />

verschiedener Defizite im ersten Test-Durch-<br />

B<strong>und</strong>espräsident Horst Köhler im Gespräch mit<br />

Arbeitssuchenden am Service Point der Agentur<br />

<strong>für</strong> Arbeit Duisburg Bild: Lange<br />

gang bei ThyssenKrupp gescheitert sind. Sie<br />

werden nun ein Jahr lang auf eine erneute,<br />

erfolgreiche Bewerbung vorbereitet.<br />

In Duisburg, der Stadt mit der weltweit<br />

höchsten Stahlproduktion, betreibt Thyssen-<br />

Krupp Steel ein integriertes Hüttenwerk mit<br />

leistungsfähigen Metallurgie-, Verarbeitungs<strong>und</strong><br />

Veredelungsanlagen. Ingesamt werden<br />

in Duisburg r<strong>und</strong> 12.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Als technologisch führender Stahl-


Künftige Mechatroniker erläuterten Schwerpunkte<br />

<strong>und</strong> Inhalte ihrer Ausbildung bei Thysen-<br />

Krupp. Beim „Spiel mit dem Feuer“ legte<br />

B<strong>und</strong>espräsident Köhler selbst Hand an<br />

Bild: Lange<br />

produzent verfügt das Unternehmen über<br />

Produktionsanlagen, die international Maßstäbe<br />

setzen. So arbeitet in Duisburg die<br />

europaweit erste Gießwalzanlage <strong>für</strong><br />

Qualitätsflachstahl in einem integrierten<br />

Hüttenwerk. Ebenfalls im Norden der Stadt<br />

findet sich das modernste Kaltwalzwerk der<br />

Welt, das die Erzeugung höchstfester Bänder<br />

in extrem breiten <strong>und</strong> dünnen Abmessungen<br />

ermöglicht. Die Feuerbeschichtungsanlage 8<br />

am Standort Dortm<strong>und</strong> gilt als leistungsfähigste<br />

ihrer Art. Zur Stärkung der Metallurgiestufen<br />

wird zurzeit eine Großinvestition<br />

Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender der<br />

ThyssenKrupp Steel (r.), im Gespräch mit<br />

B<strong>und</strong>espräsident Horst Köhler. Auch Thyssen-<br />

Krupp investiert in den Ausbau der Hafen- <strong>und</strong><br />

Logistikflächen in Walsum 20 Mio. € Bild: Lange<br />

umgesetzt: ThyssenKrupp Steel baut in<br />

Duisburg-Hamborn einen neuen Hochofen<br />

<strong>und</strong> stellt einen weiteren, bereits vorhandenen,<br />

neu hinzu. Das Investitionsvolumen<br />

beträgt insgesamt 340 Mio. €. Mit der<br />

Realisierung des Konzepts, das 2008<br />

abgeschlossen werden sein soll, können<br />

1.200 Arbeitsplätze direkt <strong>und</strong> 3.600<br />

Arbeitsplätze indirekt gesichert werden.<br />

Zahlen, die den Wirtschaftsexperten Köhler<br />

optimistisch stimmten <strong>und</strong> auch <strong>für</strong> die<br />

Binnenschifffahrt neue Transportmengen bei<br />

Erz, Importkohle <strong>und</strong> Stahlprodukten<br />

bedeuten. Hierzu baut die ThyssenKrupp<br />

Tochter Eisenbahn <strong>und</strong> Häfen GmbH den<br />

Hafen Walsum mit einem Investitionsaufwand<br />

von 20 Mio. € aus. Sabine Lange ❑<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang Tiefensee im Duisburger Haus der Binnenschifffahrt. Unser Bild<br />

zeigt v. l. n. r.: Die BDB Vizepräsidenten Hans-Egon Schwarz (DTG) <strong>und</strong> Georg Hötte (RS-PartnerShip),<br />

MdB Petra Weis (SPD), RA Jens Schwanen (GF BDB), Minister Wolfgang Tiefensee, die BDB Vizepräsidenten<br />

Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers) <strong>und</strong> Karl-Heinz Bellmer (Imperial Reederei) <strong>und</strong> RA<br />

Gunther Dütemeyer (GF VBW + ADB) Bilder: Goetze-Rohen<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

Tiefensee in Duisburg<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang Tiefensee<br />

hat am 10. Juli den Duisburger Hafen sowie<br />

den B<strong>und</strong>esverband der deutschen Binnenschifffahrt<br />

(BDB) besucht <strong>und</strong> dabei die<br />

Bedeutung des Verkehrssystems Wasserstraße<br />

betont. Nach einer Hafenr<strong>und</strong>fahrt mit<br />

duisports Hafenchef Erich Staake an Bord des<br />

hafeneigenen Konferenzschiffes MS KARL<br />

JARRES war Tiefensee Gast im Haus Rhein,<br />

dem Sitz der Binnenschifffahrtsverbände<br />

BDB, VBW <strong>und</strong> AdB.<br />

„Der Güterverkehr wird zum Flaschenhals <strong>für</strong><br />

die deutsche Wirtschaft, wenn es uns nicht<br />

gelingt, die <strong>für</strong> die nächsten Jahre prognostizierten<br />

Mengenzuwächse im Güterverkehr<br />

besser auf alle Verkehrsträger zu verteilen“,<br />

sagte Tiefensee. Für den Minister sind<br />

Logistik <strong>und</strong> Mobilität politisch genauso<br />

bedeutend wie die Themen Integration oder<br />

die Ges<strong>und</strong>heitspolitik. Dies würde unter<br />

anderem dadurch deutlich, dass der B<strong>und</strong> im<br />

laufenden Haushalt die Mittel <strong>für</strong> Investitionen<br />

in B<strong>und</strong>eswasserstraßen auf r<strong>und</strong> 457<br />

Mio. € erhöht habe. BDB-Präsident Heinz<br />

Hofmann begrüßte diese am 23. Juni 2006<br />

vom Deutschen B<strong>und</strong>estag <strong>für</strong> das Haushaltsjahr<br />

2006 beschlossene Erhöhung als<br />

Schritt in die richtige Richtung <strong>und</strong> äußerte<br />

die Erwartung, dass die B<strong>und</strong>esregierung die<br />

Mittel <strong>für</strong> den Wasserstraßenausbau auch in<br />

den kommenden Jahren erhöht: auf rd. 500<br />

Mio. € in 2007 <strong>und</strong><br />

600 Mio. € in 2008.<br />

Zum Ausbau der Donau<br />

zwischen Straubing<br />

<strong>und</strong> Vilshofen<br />

sagte Tiefensee: „Ich<br />

weiß, dass Bayern<br />

<strong>und</strong> das Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

die<br />

Ausbauvariante A ablehnen.<br />

Es gibt dazu<br />

aber einen B<strong>und</strong>estagsbeschluss.<br />

Und<br />

solche Beschlüsse sind<br />

Duisport-Chef Erich Staake (l.) lud B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />

Wolfgang Tiefensee zu einer<br />

Hafenr<strong>und</strong>fahrt ein. Mit dabei die Duisburger<br />

B<strong>und</strong>estagsabgeordnete Petra Weis (SPD), auf<br />

deren Anregung Tiefensees Besuch zustande kam<br />

<strong>für</strong> einen Minister sehr bindend!“ Auf die<br />

Anteile des B<strong>und</strong>es am Duisburger Hafens<br />

angesprochen sagte Tiefensee: „Im Koalitionsvertrag<br />

steht, dass der B<strong>und</strong> alle<br />

Beteiligungen überprüfen wird – das gilt<br />

auch <strong>für</strong> den Hafen Duisburg. Der Verkauf<br />

unserer Anteile ist derzeit aber kein vordringliches<br />

Vorhaben!“<br />

Tiefensee erläuterte noch einmal die Pläne<br />

seines Ministeriums zum Masterplan Güterverkehr<br />

<strong>und</strong> Logistik: „Bis Ende 2007 wollen<br />

wir darin Handlungsspielräume <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen<br />

<strong>für</strong> die zukünftige<br />

Verkehrspolitik zusammenfassen, die wir<br />

dann ab 2008 umsetzen.“ Für Tiefensee<br />

dürfe es in dem Masterplan keine vorab<br />

definierte Präferenz <strong>für</strong> oder gegen bestimmte<br />

Verkehrsträger geben. Ag/Dü ❑<br />

9<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


VERKEHRSPOLITIK<br />

Pilotprojekt <strong>für</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche Schifffahrt <strong>und</strong> Wasserstraßengestaltung<br />

Kulturlandschaft Mittlere Havel<br />

Die B<strong>und</strong>esminister Gabriel <strong>und</strong><br />

Tiefensee haben am 18. Juli bei<br />

einer gemeinsamen Schiffsbereisung<br />

der Havel zwischen den<br />

Städten Potsdam <strong>und</strong> Brandenburg<br />

die Ergebnisse des Pilotprojektes<br />

„Kulturlandschaft Mittlere Havel“<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Mit diesem Projekt ist es gelungen,<br />

den lange Zeit im Bereich der<br />

mittleren Havel bestehenden<br />

Interessenkonflikt zwischen Infrastruktur-<br />

<strong>und</strong> Schifffahrtsentwicklung einerseits<br />

sowie Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz<br />

andererseits weitgehend auszugleichen. Das<br />

Projekt war im Mai 1998 von den damaligen<br />

B<strong>und</strong>esministern Wissmann <strong>und</strong> Merkel auf<br />

den Weg gebracht worden <strong>und</strong> wurde mit 2<br />

Mio. € gefördert.<br />

Die mittlere Havel zwischen Potsdam <strong>und</strong><br />

Brandenburg ist ein wichtiger Abschnitt im<br />

10 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Die B<strong>und</strong>esminister Tiefensee <strong>und</strong> Gabriel (r.)<br />

während der Schiffsbereisung mit der „MS Königswald“<br />

Wasserstraßennetz von Hannover über<br />

Magdeburg nach Berlin, der im Rahmen des<br />

Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17 <strong>für</strong><br />

einen zweischiffigen Verkehr mit großen<br />

Motorgüterschiffen <strong>und</strong> Schubverbänden<br />

ausgebaut wird. Gleichzeitig handelt es sich<br />

bei dem Flussgebiet um eine einmalige<br />

Kulturlandschaft, die durch ihre Naturnähe<br />

besticht. Daran soll sich<br />

auch in Zukunft nichts<br />

ändern. „Eingriffe in<br />

naturnahe Flüsse sind<br />

<strong>für</strong> Naturschützer immer<br />

schmerzhaft. An der<br />

mittleren Havel war es<br />

deshalb besonders wichtig,<br />

Ökonomie, Ökologie<br />

<strong>und</strong> soziale Belange<br />

miteinander zu verzahnen“,<br />

sagte B<strong>und</strong>esumweltminister<br />

Sigmar<br />

Gabriel anlässlich der<br />

Bereisung.<br />

Kernstück des erfolgreich<br />

abgeschlossenen<br />

Pilotprojektes ist das so<br />

genannte „Flächenpool-<br />

Konzept“. Statt der<br />

bisher üblichen kleinräumigennaturschutzrechtlichenEingriffsregelungen<br />

kommt ein<br />

überregionaler „Flächenpool“<br />

zum Einsatz.<br />

Damit werden eine<br />

Bündelung <strong>und</strong> eine<br />

vorausschauende Bevorratung<br />

von geeigneten<br />

Flächen <strong>für</strong> Kompensationsmaßnahmengeschaffen.<br />

Das Flächenmanagement<br />

wird von<br />

der Flächenagentur Kulturlandschaft Mittlere<br />

Havel betrieben, die als GmbH gegründet<br />

wurde, um die nötige wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

organisatorische Flexibilität bei der Vermittlung<br />

der Flächen an Vorhabenträger zu<br />

gewährleisten.<br />

Täglich werden in Deutschland Flächen im<br />

Umfang von ca. 130 ha <strong>für</strong> Siedlungs- <strong>und</strong><br />

Verkehrsflächen neu in Anspruch genommen.<br />

Dabei werden Natur <strong>und</strong> Landschaft durch<br />

Baumaßnahmen umgestaltet oder zerstört.<br />

Ein Großteil dieser Eingriffe in den Naturhaushalt<br />

oder in das Landschaftsbild müssen<br />

vom jeweiligen Projektträger entsprechend<br />

der mit dem B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz im<br />

Jahre 1976 eingeführten Eingriffsregelung<br />

im Sinne des Verursacherprinzips ausgeglichen<br />

werden. Für die Projektträger<br />

gestalten sich die Suche nach geeigneten<br />

Flächen <strong>und</strong> die Abstimmung durchzuführender<br />

Kompensationsmaßnahmen oft<br />

sehr aufwendig. Deshalb spielen Flächenagenturen<br />

als neuartige Dienstleister im<br />

Naturschutz eine zunehmend wichtige Rolle.<br />

Sie können sich in ihrer rechtlichen <strong>und</strong><br />

wirtschaftlichen Konstruktion unterscheiden.<br />

Kulturlandschaft Mittlere Havel Bilder:Teßmann<br />

Allen gemeinsam ist aber der Anspruch,<br />

rechtssichere Angebote <strong>für</strong> den Ausgleich<br />

von Eingriffen in die Natur zu unterbreiten<br />

<strong>und</strong> selbst nachhaltig wirtschaftlich zu<br />

arbeiten.<br />

„Das Pilotprojekt soll exemplarisch da<strong>für</strong><br />

stehen, wie auch in der Zukunft Mobilität<br />

<strong>und</strong> Ökologie zusammengebracht werden<br />

sollen“, betonte Verkehrsminister Wolfgang<br />

Tiefensee. Es ist beabsichtigt, das Projekt<br />

„Kulturlandschaft Mittlere Havel“ auf<br />

B<strong>und</strong>esebene als Musterbeispiel zu nutzen<br />

<strong>und</strong> einen B<strong>und</strong>esverband der Flächenagenturen<br />

zu gründen. Damit sollen die Erfahrungen<br />

zukünftig b<strong>und</strong>esweit, z. B. am<br />

Neckar, praktiziert werden.<br />

Dr. Günter Teßmann ❑


Ein architektonisches <strong>und</strong> logistisches<br />

Meisterwerk: die Cheops-Pyramide.<br />

25.000 Menschen haben 20 Jahre lang<br />

über 2 Millionen Steine zu einem<br />

Monument aufgeschichtet, das 4.500<br />

Jahre überdauert hat.<br />

In den Häfen der duisport-Gruppe wurden 2005 mehr<br />

als 45 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen.<br />

Das entspricht dem siebenfachen der Cheops-Pyramide.<br />

Eine Leistung, die wir gemeinsam mit unseren<br />

Partnern erreicht haben: Mehr als 200 Unternehmen<br />

bieten im duisport ihre Dienstleistungen r<strong>und</strong> um die<br />

Logistik an. Und machen uns zu einer der leistungsstärksten<br />

Logistikdrehscheiben Europas.<br />

Heute kommt es darauf an, schnell viel zu bewegen.<br />

Damit nichts stehen bleibt – außer Ihrem dauerhaften<br />

Geschäftserfolg.<br />

Informieren Sie sich über<br />

unsere Leistungen –<br />

live oder im Internet.<br />

VERKEHRSPOLITIK<br />

Wo<strong>für</strong> die Ägypter<br />

20 Jahre brauchten,<br />

brauchen wir keine 2 Monate.<br />

Duisburger Hafen AG<br />

Tel. + 49 (0) 203-803-1<br />

www.duisport.de<br />

mail@duisport.de<br />

11<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


VERKEHRSPOLITIK<br />

BÖB zum Vorschlag einer EU-Verordnung zur Transportkettensicherheit<br />

Mit Sicherheit am Ziel vorbei<br />

Die Schaffung eines tragfähigen<br />

Wettbewerbsgleichgewichts zwischen<br />

den Verkehrsträgern ist<br />

erklärtes Ziel der EU-Kommission<br />

sowie der nationalen Politik. Erfreulicher ist,<br />

wenn die EU-Kommission NAIADES zu<br />

diesem Zweck aus der Taufe hebt, oder die<br />

B<strong>und</strong>esregierung den nationalen maritimen<br />

Standort <strong>und</strong> mit ihm die Binnenschifffahrt<br />

stärken will. Wettbewerbsungleichgewichte<br />

gibt es, darüber wird seit langem diskutiert,<br />

in den Bereichen Infrastruktur <strong>und</strong> in der<br />

Fiskalpolitik, aber nicht nur hier: Das Thema<br />

Sicherheit trifft das System Wasserstraße seit<br />

Umsetzung des ISPS-Codes/SOLAS bereits<br />

über die Notwendigkeit zur Zertifizierung <strong>und</strong><br />

Sicherung von Umschlagsanlagen (Port-Ship-<br />

Interfaces). Darüber hinaus bietet die sich in<br />

der Umsetzung befindliche EU-Hafensicherheitsrichtlinie<br />

weitere Gefahren, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der „nassen Standorte“ <strong>und</strong><br />

somit das System Wasserstraße nachhaltig<br />

negativ zu beeinflussen.<br />

Im Konsultationsverfahren zur Verordnung<br />

wurde das Thema Wettbewerbsgleichgewicht<br />

stark betont, der Verordnungsentwurf selbst<br />

enthält hierzu keinen entsprechenden Passus<br />

12 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

mehr. Vom B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen<br />

seit Umsetzung des ISPS-Codes<br />

be<strong>für</strong>chtet, wird das Wettbewerbsungleichgewicht<br />

eher vergrößert, denn durch entsprechende<br />

Maßnahmen verringert. Der<br />

nasse Verkehrsträger ist in „Vorlage“ gegangen,<br />

dieser potentielle Nachteil kann nun<br />

nicht mehr aufgehoben werden. Es darf kein<br />

Zweifel daran gelassen werden, dass ein<br />

erhöhtes Maß an Sicherheit(-sbewusstsein)<br />

notwendig ist, die Frage muss allerdings<br />

erlaubt sein, inwieweit man überhaupt auf<br />

terroristische Angriffe vorbereitet sein kann.<br />

Außer Frage steht, dass kritische Infrastrukturen<br />

ein geeignetes Ziel <strong>für</strong> terroristische<br />

Angriffe sind, eine Analyse des Risikos im<br />

Einzelfall steht allerdings bis heute aus.<br />

So ist es kein W<strong>und</strong>er, dass auf entsprechenden<br />

Verbändeanhörungen im BMVBS die<br />

anbietende ebenso wie die verladende<br />

Wirtschaft nahezu einhellig die Idee einer<br />

Verordnung zur Sicherheit der Lieferkette<br />

ablehnen muss, wenn in unverhältnismäßiger<br />

Art <strong>und</strong> Weise Vorgaben <strong>für</strong> die Logistik<br />

gemacht werden, ohne das erkennbar ist,<br />

welchen Nutzen die Beteiligten daraus ziehen<br />

können. Verständlich, dass insbesondere<br />

Karl Michael Probst<br />

verladende Wirtschaft <strong>und</strong> Speditionen auf<br />

den Punkt der Wettbewerbsgleichheit nicht<br />

näher eingehen können/wollen. Die Argumentation<br />

ist klar: Die Benachteiligung eines<br />

Verkehrsträgers darf nicht zu einer Benachteiligung<br />

aller Verkehrsträger führen. Dies ist<br />

im Sinne der Logistik auch verständlich.<br />

Insofern ist es wichtig, dass sich gerade das<br />

System Wasserstraße einheitlich positioniert<br />

<strong>und</strong> deutlich macht, welche Gefahren zusätzliche<br />

Sicherheitsmaßnahmen entlang der<br />

Transportkette <strong>für</strong> diesen Verkehrsträger<br />

bergen. Und hier zeigt sich erneut, dass insbesondere<br />

die politische Positionierung der<br />

Verbände weit auseinander liegt. BÖB <strong>und</strong><br />

VDV haben in einer gemeinsamen Stellungnahme<br />

(s. Kasten rechts) deutlich gemacht,<br />

welche Nachteile dem multimodalen System<br />

<strong>und</strong> insbesondere seinen Schnittstellen drohen.<br />

Kapitel 4 der Verordnung weist die <strong>für</strong><br />

Terminals, Umschlaganlagen <strong>und</strong> Binnen-


BÖB <strong>und</strong> VDV: EU-Verordnung<br />

zur Transportkettensicherheit<br />

ist Bärendienst <strong>für</strong> den Schutz<br />

vor Terrorangriffen<br />

Einer gemeinsamen Stellungnahme des<br />

BÖB <strong>und</strong> VDV zufolge, verfehlt der<br />

Vorschlag der Europäischen Kommission<br />

über eine EU-Verordnung zur Transportkettensicherheit<br />

sein eigentliches Ziel. Ohne<br />

eine differenzierte Risikoanalyse auf Basis<br />

bereits bestehender Regelungen lasse sich<br />

die gesamte Lieferkette im europäischen<br />

Güterverkehr nicht effektiv vor terroristischen<br />

Angriffen schützen. Zudem bedürfe<br />

es eines echten Anreizsystems, um den<br />

Gr<strong>und</strong>satz der Freiwilligkeit tatsächlich in<br />

die Unternehmenspraxis überführen zu<br />

können. Außerdem drohe den an der Lieferkette<br />

beteiligten Unternehmen eine<br />

Kostenlawine, die dem Gr<strong>und</strong>satz der Verhältnismäßigkeit<br />

zuwiderlaufe.<br />

häfen vorgesehenen Maßnahmen explizit<br />

aus. Damit ist die jeweils kritische Infrastruktur<br />

des Systems definiert <strong>und</strong> wird entsprechend<br />

mit Maßnahmen „überzogen“ –<br />

im doppelten Wortsinn. Umso erstaunlicher<br />

mag anmuten, dass von Seiten des Binnenschifffahrtsgewerbes<br />

eine positive Bewertung<br />

des Vorschlags erfolgt, da die Binnenschifffahrt<br />

„per se <strong>logistik</strong>fähig ist“ <strong>und</strong> der<br />

Vorschlag nur von Vorteil sein kann.<br />

Gehen wir davon aus – <strong>und</strong> das wurde von<br />

Seiten des Gewerbes immer wieder betont –<br />

dass das Planco-Gutachten „Potentiale <strong>und</strong><br />

Zukunft der deutschen Binnenschifffahrt“<br />

eine allumfassende Aufarbeitung der Stärken<br />

Hafen Mannheim wieder im Haus Oberrhein<br />

Das Haus Oberrhein, direkt am Rhein im Handelshafen gelegen, ist<br />

seit jeher Sitz der Mannheimer Hafenverwaltung. Im Juli 2004 musste<br />

die Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft das 14-stöckige<br />

Hochhaus räumen, da die Standsicherheit des im Jahre 1959<br />

erbauten Hochhauses problematisch war. Im Rahmen der Sanierung<br />

des in der Mannheimer Stadtsilhouette markanten Gebäudes wurde<br />

das gesamte Tragwerk des Hauses erneuert <strong>und</strong> der Auszug der<br />

Mieter genutzt, um im gesamten Haus Modernisierungsmaßnahmen<br />

durchzuführen. Die neuen Mieter im Haus Oberrhein erwarten nun<br />

noch fre<strong>und</strong>lichere <strong>und</strong> sehr gut geschnittene Büros, die nach Wunsch<br />

auch klimatisiert werden. Direktor Hörner freut sich ebenfalls auf sein<br />

neues „altes“ Büro. „Den einmaligen Ausblick auf die Stadt, den<br />

Hafen, auf die Brücken <strong>und</strong> den Rhein habe ich sehr vermisst.“<br />

Neben der neuen sehr ansprechenden Fassade sind die Sitzungszimmer<br />

in der 12. Etage besonders hervorzuheben. Die tiefer<br />

gezogenen Fenster ermöglichen einen herrlichen Blick auf die<br />

Kurpfalz. Am 18. Juli begann der Umzug in das neue alte Gebäude,<br />

der Ende Juli mit einem Umtrunk abgeschlossen wurde.<br />

Dü ❑<br />

<strong>und</strong> Schwächen des Systems Wasserstraße<br />

darstellt, so sei nur noch einmal darauf verwiesen,<br />

dass die Binnenhäfen als intermodale<br />

Schnittstellen <strong>für</strong> die Einbindung der Binnenschifffahrt<br />

in multimodale Ketten der verladenden<br />

Wirtschaft entscheidend sind. Diese<br />

Argumentationslinie darf nicht aufgeweicht<br />

werden, wollen wir in Zukunft erreichen, dass<br />

den Binnenhäfen eine zunehmende Gewichtung<br />

der Verkehrspolitik zuteil wird <strong>und</strong> wir<br />

Argumente sammeln, einer immer stärkeren<br />

Umwidmung der Binnenhäfen in städtebauliche<br />

Flächen entgegen zu wirken. Dann<br />

müssen sich die Beteiligten am System<br />

Wasserstraße allerdings auch als Partner<br />

begreifen, statt dem St.-Florians-Prinzip zu<br />

frönen.<br />

Es ist aller Mühen wert, zu versuchen, den<br />

Kommissionsvorschlag noch in entscheidendem<br />

Maße zu verändern, um nicht der<br />

Logistik am Standort Deutschland, sowie den<br />

Verkehrsträgern – <strong>und</strong> hier insbesondere<br />

Schiene <strong>und</strong> Wasserstraße – nachhaltig<br />

Schaden zuzufügen. Sonst besteht die Gefahr,<br />

einen <strong>für</strong> die Volkswirtschaft so wesentlichen<br />

Bereich dauerhaft seine Entwicklungsmöglichkeit<br />

zu nehmen – mit Sicherheit.<br />

Karl Michael Probst · Geschäftsführer BÖB ❑<br />

Der Hafen Dortm<strong>und</strong> hat im 1. Halbjahr 2006<br />

den Turnaro<strong>und</strong> geschafft <strong>und</strong> die Umschlagszahlen<br />

um 8,3% steigern können<br />

Bild: © Luftbild MODALISTICS ® GMBH DUISBURG<br />

Dortm<strong>und</strong>er Hafen AG mit sehr<br />

gutem Halbjahresergebnis <strong>und</strong><br />

neuem Logo<br />

Auch wenn die Schleusensperrung in Henrichenburg<br />

sowie die mehrwöchige Sperrung<br />

des Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanals bei Olfen in<br />

nordöstliche Richtung das Gegenteil be<strong>für</strong>chten<br />

ließen: Der Schiffsgüterumschlag im<br />

Dortm<strong>und</strong>er Hafen hat sich im 1. Halbjahr<br />

2006 um 8,3% von 1,337 auf 1,449 Mio. t<br />

gesteigert. Nachdem es aufgr<strong>und</strong> der Reduzierung<br />

des Eisenerzumschlages 1999 zu<br />

Umschlagseinbrüchen gekommen war,<br />

stabilisieren sich die Zahlen auf weiterhin<br />

gutem Niveau mit steigender Tendenz. Dr.<br />

Roland Beyer, Vorstand der Dortm<strong>und</strong>er<br />

Hafen AG, geht davon aus, dass in 2006 der<br />

positive Trend weiterhin anhält. Die Gründe<br />

<strong>für</strong> die deutliche Steigerung von 8,3% sind<br />

vor allem in den gestiegenen Umschlagmengen<br />

von Kohlen <strong>und</strong> Koks, Containern<br />

sowie Mineralölen zu sehen.<br />

Die Dortm<strong>und</strong>er Hafen AG ist seit dem 1. Juni<br />

mit einem neuen Logo am Markt präsent.<br />

Dortm<strong>und</strong> Hafen 21 lautet die Wort-Bildmarke.<br />

Als Tochtergesellschaft der DSW21<br />

(Dortm<strong>und</strong>er Stadtwerke) reiht sich die<br />

Dortm<strong>und</strong>er Hafen AG damit in den Auftritt<br />

des Unternehmensverb<strong>und</strong>es ein. Die<br />

Trademark 21 steht <strong>für</strong> die Zukunftsausrichtung<br />

des Unternehmens sowie den<br />

Leitgedanken des Unternehmensverb<strong>und</strong>es.<br />

www.dortm<strong>und</strong>er-hafen.de · Dü ❑<br />

13<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Kooperation von esa <strong>und</strong> Disko bei Finanzierung <strong>und</strong> Versicherung von Binnenschiffen<br />

Maßgeschneiderte Produkte <strong>für</strong><br />

die Binnenschifffahrt<br />

Die Flotte der gewerblichen Binnenschifffahrt<br />

ist in die Jahre gekommen<br />

– viele Fahrzeuge haben eine Modernisierung<br />

dringend nötig. Eine neue<br />

Steuergesetzgebung fördert solche<br />

Modernisierungsvorhaben. Die esa<br />

EuroShip Assekuradeurgesellschaft<br />

mbH & Co. KG <strong>und</strong> die Disko Leasing<br />

GmbH in Bad Friedrichshall stellen<br />

maßgeschneiderte Produkte zur<br />

Finanzierung <strong>und</strong> Versicherung zur<br />

Verfügung.<br />

Ob Güter- oder Tankmotorschiffe,<br />

Fahrgastschiffe, Hotelschiffe,<br />

Schlepper, Pontons oder Baggergeräte<br />

– an vielen Fahrzeugen, die<br />

auf deutschen Binnengewässern im Einsatz<br />

sind, nagt der Zahn der Zeit. Mit einem<br />

Durchschnittsalter von mehr als 50 Jahren<br />

hat die deutsche Binnenschiffsflotte einen<br />

deutlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber<br />

den moderneren Flotten in den Nachbarstaaten<br />

Belgien, Niederlande <strong>und</strong> der Schweiz.<br />

14 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Horst Joetten,<br />

Abteilungsleiter<br />

Gewerbliche<br />

Schifffahrt bei<br />

der esa<br />

Zudem sorgt eine Verschärfung der gesetzlichen<br />

Zulassungsbestimmungen da<strong>für</strong>, dass<br />

der eine oder andere Schiffsbesitzer an<br />

seinem Fahrzeug Hand anlegen oder sich<br />

nach Ersatz umsehen muss. Dies reicht von<br />

verschärften Abgasbestimmungen <strong>für</strong> Antriebs-<br />

<strong>und</strong> Generatormotoren über verschärfte<br />

Bau- <strong>und</strong> Sicherheitsvorschriften <strong>für</strong> die<br />

Fahrgastschifffahrt bis hin zur Umstellung<br />

von Einfachhülle auf Doppelhülle in der<br />

Tankschifffahrt. Wer bereit ist, sich von<br />

seinem Gefährt zu trennen, der kann von der<br />

zum 1. Januar 2006 rückwirkend in Kraft<br />

getretenen Verbesserung der Steuergesetzgebung<br />

<strong>für</strong> die Binnenschifffahrt<br />

profitieren: Nach § 6 b<br />

EStG können Veräußerungsgewinne<br />

aus dem Verkauf von Binnenschiffen<br />

dann steuerfrei auf den<br />

Erwerb eines neuen Schiffes übertragen<br />

werden – ein deutliches<br />

Signal des Fiskus zur Erneuerung<br />

<strong>und</strong> Modernisierung der in die Jahre<br />

gekommenen deutschen Binnenschiffsflotte.<br />

Um der zunehmenden Nachfrage im<br />

Marktsegment der Binnenschifffahrt<br />

gerecht zu werden <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enwünschen<br />

zu entsprechen, haben<br />

esa, der Spezialist <strong>für</strong> Schiffs- <strong>und</strong><br />

Yachtversicherungen der Allianz<br />

Versicherungs-AG, <strong>und</strong> die ebenfalls<br />

zur Allianz Gruppe gehörenden<br />

Diskont <strong>und</strong> Kredit AG <strong>und</strong> Disko<br />

Leasing GmbH – kurz Disko, eine<br />

direkte Kooperation gebildet.<br />

Gemeinsam haben sie <strong>für</strong> Investitionsmaßnahmen<br />

wie den Kauf,<br />

die Modernisierung <strong>und</strong> den Umbau<br />

von Schiffen maßgeschneiderte<br />

Im esa-Verwaltungsgebäude in Bad Friedrichshall<br />

ist auch der Kooperationspartner <strong>für</strong> Schiffsfinanzierungen,<br />

die Disko Leasing GmbH,<br />

beheimatet Bilder: esa<br />

Produkte entwickelt. Die Finanzierungsmodelle<br />

können individuell auf die betriebswirtschaftliche<br />

Situation des Betriebes <strong>und</strong><br />

seine finanziellen Spielräume abgestimmt<br />

werden, wobei auch die Kombination mit den<br />

jüngst verbesserten Förderprogrammen der<br />

Kreditanstalt <strong>für</strong> Wiederaufbau (KfW) zur<br />

Finanzierung mittelständischer Binnenschifffahrtsunternehmen<br />

möglich ist.<br />

„Die technischen Voraussetzungen, die das<br />

neue Wasserfahrzeug oder Investitionsvorhaben<br />

erfüllen muss, kennt der Schiffseigner<br />

genau. Die Technik aber ist nur eine Seite des<br />

Vorhabens. Ebenso wichtig ist die Technik<br />

der Finanzierung, damit das Binnenschifffahrtsunternehmen<br />

auch zukünftig auf<br />

sicherem Kurs fährt“, meint Horst Jötten,<br />

,Abteilungsleiter Gewerbliche Schifffahrt, bei<br />

der esa. „Mit einem Komplettangebot von<br />

Leasing, Mietkauf <strong>und</strong> Investitionskrediten<br />

sowie einer maßgeschneiderten R<strong>und</strong>umversicherung<br />

von Fahrzeug <strong>und</strong> Besatzung aus<br />

einer Hand eröffnen esa <strong>und</strong> Disko optimale<br />

Möglichkeiten zur Realisierung von Investitionsvorhaben<br />

in der Binnenschifffahrt. Eine<br />

hohe Flexibilität bei der Auswahl geeigneter<br />

Finanzierungsinstrumente <strong>und</strong> Versicherungspakete<br />

verschafft unseren K<strong>und</strong>en in<br />

Verbindung mit unserer persönlichen <strong>und</strong><br />

objektiven Beratung "vor Ort" Entscheidungssicherheit.<br />

Und auch das zählt: Wir<br />

entscheiden schnell <strong>und</strong> unbürokratisch“. Da<br />

esa <strong>und</strong> Disko in Bad Friedrichhall unter<br />

gleicher Adresse firmieren, sind kurze Wege<br />

zwischen den Kooperationspartnern garantiert.<br />

Jötten: „Bei Finanzierungen <strong>und</strong> Versicherungen<br />

in der gewerblichen Binnenschifffahrt<br />

sind esa <strong>und</strong> Disko das Kompetenzcenter<br />

der Allianz Versicherungs-AG".<br />

Hans-Wilhelm Dünner ❑


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

2. Telematik-Workshop beim VBW<br />

Telematik: Mehr Chance als Risiko!<br />

E-Mail, mit GPS-Systemen verb<strong>und</strong>ene<br />

elektronische Wasserstraßenkarten<br />

<strong>und</strong> Frachtenbörsen gehören<br />

heute zum Alltag vieler Unternehmen<br />

in der Binnenschifffahrt. Aber<br />

auch die Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtverwaltung<br />

(WSV) entwickelt neue<br />

Systeme, um die Interaktion<br />

zwischen Schifffahrt <strong>und</strong> Verwaltung<br />

zu verbessern. Beim 2. Telematik-Workshop<br />

des Vereins <strong>für</strong><br />

europäische Binnenschifffahrt <strong>und</strong><br />

Wasserstraßen (VBW) am 1. Juni in<br />

Duisburg, wurde der aktuelle Stand<br />

der diversen Projekte vorgestellt.<br />

Rainer Willig von der B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong><br />

Wasserbau in Illmenau <strong>und</strong> Nils<br />

Braunroth von der WSD-Mainz informierten<br />

über das geplante System zur<br />

elektronischen Abgabenerklärung ASSonline.<br />

Voraussichtlich ab 2008 soll es möglich<br />

sein, die St<strong>und</strong>ung von Kanalabgaben<br />

online über das Internet abzuwickeln. Und<br />

das ist dringend nötig, denn das heutige<br />

System der Abgabenst<strong>und</strong>ung ist antiquiert.<br />

Für jährlich r<strong>und</strong> 110.000 Abgabenerklärungen<br />

werden St<strong>und</strong>ungsscheine versandt,<br />

von Hand ausgefüllt, vom Schiffsführer bei<br />

Wind <strong>und</strong> Wetter vom Schiff über glitschige<br />

oder vereiste Schleusentreppen zur Hebestelle<br />

getragen, dort abgestempelt <strong>und</strong> an die<br />

WSD weitergeleitet, dort wieder bearbeitet<br />

<strong>und</strong> in die Daten in das Abrechnungssystem<br />

eingegeben. Die Abgabenerklärung der<br />

Zukunft wird über das Internet erfolgen. Der<br />

St<strong>und</strong>ungsnehmer loggt sich da<strong>für</strong> auf der<br />

Seite der WSV ein, gibt Fahrtstrecke,<br />

Güterart, Menge <strong>und</strong> das Schiff ein. Der Rest<br />

läuft automatisch über das System. Ein<br />

weiterer Vorteil: der St<strong>und</strong>ungsnehmer ist<br />

sofort über die exakte Höhe der Abgaben<br />

informiert <strong>und</strong> kann diese weiterberechnen.<br />

Schon heute ist es möglich, die fälligen<br />

Abgaben online zu berechnen. Auf der Internetseite<br />

http://assinfo.ilmenau.baw.de läuft<br />

der Probebetrieb des Systems, das derzeit<br />

aber nur die Wasserstraßen der WSD-Südwest<br />

abdeckt, bis Ende 2006 sollen alle gebührenpflichtigen<br />

Wasserstraßen integriert<br />

sein. Die St<strong>und</strong>ung selbst ist noch nicht<br />

möglich. Die r<strong>und</strong> 25 Teilnehmer des Work-<br />

Shops diskutierten die Vor- <strong>und</strong> Nachteile des<br />

Systems. Den Standpunkt der Schifffahrt<br />

machte Gunter Dütemeyer, Geschäftsführer<br />

des VBW deutlich: „Die Verwaltung ist <strong>für</strong> die<br />

16 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Von links: Rainer Willig (B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong><br />

Wasserbau, Illmenau) <strong>und</strong> Nils Braunroth (WSD,<br />

Mainz) stellten das geplante System ASS-online<br />

vor. Bilder: Götze-Rohen<br />

Schifffahrt <strong>und</strong> nicht <strong>für</strong> sich selbst da. Wir<br />

begrüßen das Engagement der WSV – aber<br />

die Systeme müssen k<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>lich sein!“<br />

Ein weiterer Diskussionspunkt der Veranstaltung<br />

war das Thema AIS-Transponder.<br />

Automatische Identifikations<br />

Systeme (wie sie aus der See- <strong>und</strong><br />

Luftfahrt bekannt sind) werden<br />

auch <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt<br />

kommen. In der Diskussion wurde<br />

die Haltung des Gewerbes u.a.<br />

durch Ullrich Ruwe von der<br />

Bavaria <strong>Schiffahrt</strong>s AG deutlich<br />

gemacht: „Die Binnenschifffahrt<br />

wird diese Entwicklung nur<br />

unterstützen, wenn auch wir<br />

davon profitieren". Albert Kohlmann<br />

(Dettmer Reederei) war<br />

wichtig, dass bestimmte reisebezogenen<br />

Daten nicht <strong>für</strong> jedermann<br />

verfügbar sein dürften.<br />

„Der Schutz unserer Geschäftsdaten<br />

wie z.B. das Reiseziel <strong>und</strong> die Ankunftszeit<br />

hat oberste Priorität!" Jörg Vogel<br />

von der WSD-Mainz betonte, das statistische<br />

Daten immer nur anonymisiert verfügbar<br />

gemacht würden. Nils Braunroth führte ein<br />

weiteres Argument seiner Behörde <strong>für</strong> AIS-<br />

Transponder an: „Bei knappen Mitteln ist es<br />

wichtig, unsere Forderungen nach Geld <strong>für</strong><br />

den Wasserstraßen(aus)bau mit belastbaren<br />

Ullrich Ruwe, Direktor der<br />

Bavaria <strong>Schiffahrt</strong>s- <strong>und</strong><br />

Speditions AG, Aschaffenburg:<br />

„Die Schifffahrt<br />

wird Systeme wie ASSonline<br />

<strong>und</strong> AIS-Transponder<br />

unterstützen, wenn<br />

nicht nur die Verwaltung,<br />

sondern auch wir davon<br />

profitieren!“<br />

Statistiken untermauern zu können. Mit<br />

Transpondern können wir schneller exaktere<br />

Zahlen <strong>und</strong> Daten liefern!“ Nervöses Gemurmel<br />

entstand in der R<strong>und</strong>e, als Braunroth<br />

sagte, dass Transponder-Daten auch an die<br />

Wasserschutzpolizei oder an Staatsanwaltschaften<br />

gegeben werden könnten. Dass<br />

solche Informationen bei „schweren“ Straftaten<br />

wichtig seien, bejahten die meisten<br />

Teilnehmer. Die Angst vor der Weitergabe<br />

von Fahrtzeiten war da deutlich zu spüren.<br />

Thorsten Koch, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe<br />

Telematik (AG-T) im VBW empfahl<br />

hierzu, die „Zugriffsrechte-Matrix“ anzuwenden,<br />

welche die AG-T in Zusammenarbeit<br />

mit Experten aus Holland entwickelt hat.<br />

Darin ist exakt festgelegt, wer welche Daten<br />

von Schiffen erhalten darf. Gr<strong>und</strong>lage hier<strong>für</strong><br />

wäre unter anderem eine einheitliche Schiffsnummer<br />

<strong>für</strong> alle europäischen<br />

Schiffe, die es in der Form leider<br />

noch immer nicht gibt. Zu den<br />

Daten, die durch die Transponder<br />

übermittelt werden können<br />

gehören: Schiffsname, Typ, Abmessungen,<br />

Position, Geschwin-<br />

digkeit, Vorausrichtung, Wendegeschwindigkeit,<br />

Zielhafen, ETA<br />

(voraussichtliche Ankunftszeit),<br />

Anzahl der Personen an Bord,<br />

Gefahrgutkategorie der Ladung<br />

sowie Informationen darüber ob<br />

die blaue Tafel gesetzt wurde<br />

<strong>und</strong> ob der UKW-Sprechfunk<br />

aktiv ist.<br />

Einen ersten größeren Versuch<br />

mit AIS-Transpondern soll es voraussichtlich<br />

2009 an der Mittelweser geben. Hierzu hat<br />

das BMVBS 1 Mio. € zur Verfügung gestellt.<br />

Davon sollen unter anderem ca. 50 mobile<br />

Transponder angeschafft werden, wie sie<br />

bereits an der Donau im Betrieb sind. Leider<br />

zeigt der geplante Zeitrahmen, wie sehr<br />

Deutschland hinter Holland <strong>und</strong> sogar<br />

Österreich bei diesem Thema hinterherhinkt.<br />

In beiden Ländern laufen bereits seit geraumer<br />

Zeit intensive Tests. Österreich will an<br />

der Donau AIS-Transponder verbindlich<br />

vorschreiben <strong>und</strong> hat bereits 200 mobile<br />

Systeme angeschafft, die den Schiffen mitgegeben<br />

werden.<br />

Die in unseren Nachbarländern teilweise<br />

vehement geführte Diskussion über das Für<br />

<strong>und</strong> Wider der Transponder muss in<br />

Deutschland erst noch stattfinden. Klar sollte<br />

aber allen Akteuren sein, dass dieser Kurs<br />

allenfalls noch um wenige Grade variiert


werden kann. Die Hauptrichtung aber führt<br />

deutlich in Richtung digitaler Steuerung <strong>und</strong><br />

Verfolgung. Auch hier sind die Chancen<br />

größer als die Risiken – wenn der Einzelne es<br />

denn erkennen will. (ag) ❑<br />

eBusi-Net-Studie als Broschüre<br />

veröffentlicht<br />

Prof. Dr. Dankwart Danckwerts <strong>und</strong> Dr.<br />

Rüdiger Ostrowski haben dankenswerterweise<br />

die Ergebnisse der Studie eBusi-Net<br />

„Herausforderung Internet – elektronische<br />

Vernetzung <strong>und</strong> die Geschäftsbeziehungen<br />

im Binnenwasser<strong>transport</strong>system", die mit<br />

Unterstützung der Fachverbände der Binnenschifffahrt<br />

<strong>und</strong> der Spedition vom<br />

16.8.2001 bis Ende 2003 durchgeführt<br />

wurde, als Broschüre herausgegeben. In der<br />

Buchreihe DVZ Wissen ist diese jetzt mit dem<br />

Titel „www.Binnenschiff.komm...“ erschie-<br />

„www.Binnenschiff.komm...” 1. Auflage 2006,<br />

Hrsg. Dankwart Danckwerts <strong>und</strong> Rüdiger<br />

Ostrowski, 216 Seiten, broschiert,<br />

ISBN-10:3-87154-336-5, Deutscher Verkehrs-<br />

Verlag, EUR 89,00<br />

nen <strong>und</strong> kann zum Preis von 89 € erworben<br />

werden. Die Untersuchung unterstützt die<br />

Binnenschifffahrtsbranche bei ihrem Umstellungsprozess<br />

auf elektronische Vernetzungen.<br />

Durch die Beteiligung der<br />

unterschiedlichen Interessengruppen –<br />

Verladerschaft, Logistikbranche, Reedereien<br />

<strong>und</strong> zuständige Verbände - wird das gesamte<br />

Spektrum der Auswirkungen der elektronischen<br />

Vernetzung auf die Binnenschifffahrt<br />

beleuchtet. Gegliedert in die Themenbereiche:<br />

Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Chancen <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt, Schaffung<br />

neuer Arbeitsplätze in Entwicklungsregionen<br />

der Binnenhäfen, Anpassung an Qualifikation<br />

<strong>und</strong> technische Anforderungen, Umgang mit<br />

systemischen Marktabläufen, Binnenschiffer<br />

als mobile Unternehmer im virtuellen Markt<br />

<strong>und</strong> Arbeitsschutz <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsprävention<br />

unter den veränderten Risiken durch<br />

neue Medien werden die Ergebnisse der<br />

Studie nachgezeichnet. Dü ❑<br />

5 Jahre Bargelink<br />

Am 5. März 2006 hat Bargelink, der Internetmarktplatz<br />

<strong>für</strong> die europäische Binnenschifffahrt<br />

seinen fünften „Online-Geburtstag“<br />

gefeiert. „Die meisten haben uns beim<br />

Start nur sehr geringe Überlebenschancen<br />

eingeräumt“, sagt Axel Götze-Rohen,<br />

Geschäftsführer <strong>und</strong> Gesellschafter von Bargelink.<br />

„Überflüssig, zum Scheitern verurteilt,<br />

hat nicht die geringste Chance” <strong>und</strong><br />

ähnliches hätte er damals hören müssen.<br />

„Nach fünf Jahren kontinuierlichen Wachstums<br />

haben wir den Bedenkenträgern bewiesen,<br />

dass die Binnenschifffahrt sehr wohl<br />

bereit ist, neue Wege zu beschreiten“, ist<br />

Götze-Rohen überzeugt. Mittlerweile sind<br />

1273 Unternehmen <strong>und</strong> 1750 Nutzer aus<br />

ganz Europa bei Bargelink registriert. Die<br />

Liste der bei Bargelink registrierten<br />

Unternehmen liest sich damit wie ein "whois-who"<br />

der europäischenBinnenschifffahrt.<br />

Mit mehr als<br />

6.000 Schiffsmeldungen<br />

<strong>und</strong> Ladungsangeboten<br />

von mehreren<br />

Millionen Tonnen pro<br />

Jahr ist Bargelink<br />

inzwischen eine feste<br />

Größe in der europäischenBinnenschifffahrt.<br />

„Insbesondere<br />

den Informationsvorsprung<br />

nennen unsere<br />

Nutzer als wichtigstes<br />

Argument <strong>für</strong> die<br />

Arbeit mit Bargelink“,<br />

erklärt Götze-Rohen<br />

den Erfolg. Vor allem<br />

die registrierten Partikuliere<br />

– inzwischen<br />

mehr als 500 – würden<br />

Bargelink intensiv<br />

nutzen. „Besonders<br />

freut uns aber, dass<br />

auch immer mehr Befrachter<br />

die Vorteile<br />

von Bargelink erkennen“,<br />

stellt Götze-<br />

Rohen fest. Seit zum<br />

1.1.2006 die Version<br />

4.0 aktiviert wurde,<br />

können interessierte<br />

Besucher die Dynamik<br />

bei Bargelink erken-<br />

SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Zeit <strong>für</strong> ein Facelifting: nach fünf Jahren erhält<br />

Bargelink in Kürze ein neues Layout!<br />

nen, auch ohne registriert sein zu müssen.<br />

Bereits auf der Homepage werden die<br />

aktuellsten Ladungs- <strong>und</strong> Schiffsraumangebote<br />

angezeigt. Auch kommerziell ist<br />

Bargelink erfolgreich: seit drei Jahren erwirtschaftet<br />

das Unternehmen ein positives<br />

operatives Ergebnis. „Für uns ist das die<br />

Basis <strong>für</strong> die weitere Entwicklung des<br />

Systems“, erklärt Götze-Rohen. So soll<br />

Bargelink nicht nur technisch weiter entwickelt<br />

werden, sondern in Kürze auch<br />

optisch r<strong>und</strong>erneuert werden. Dü ❑<br />

17<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Dahinter steckt immer ein kluger Kopf: Auch im<br />

Urlaub mit seinem Wohnmobil wollte SUT-Leser<br />

Peter Eckmann nicht auf spannende Lektüre<br />

verzichten. Die Redaktion dankt <strong>für</strong> Bild <strong>und</strong><br />

Urlaubsgrüße, die uns per Laptop <strong>und</strong> W-Lan von<br />

unterwegs erreichten<br />

Bonamare zeigt mit Anker<br />

Flagge<br />

Nicht Flagge, sondern Anker zeigen! Nach<br />

diesem Motto verfährt die Bonamare Binnenschiffahrtsgesellschaft,<br />

die im Kölner Stadtteil<br />

Lindenthal abseits des Rheins seit über 30<br />

Jahren ihren Sitz hat. Ende Juli 2006 fand ein<br />

Anker vor dem Unternehmenssitz einen<br />

neuen Standort, der in einer kleinen Feierst<strong>und</strong>e<br />

eingeweiht wurde. Nach Angaben des<br />

geschäftsführenden Gesellschafters Dr. Kurt<br />

Schrömgens kam aus dem Kreis der Mitar-<br />

18 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Neue ELNA Zweigniederlassung<br />

Duisburg eröffnet<br />

Als eines der führenden deutschen Unternehmen<br />

ist die ELNA Elektro-Navigation <strong>und</strong><br />

Industrie GmbH, mit Hauptsitz in Rellingen<br />

bei Hamburg, seit über 50 Jahren mit Navigations-,<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Automations-<br />

Systemen mit Schwerpunkt <strong>für</strong> die<br />

Binnen-, Küsten-, See- <strong>und</strong> Behördenschifffahrt<br />

erfolgreich am Markt. Kompetenter<br />

Vertrieb <strong>und</strong> qualifizierter Service vor Ort,<br />

der schnell <strong>und</strong> kostengünstig angefordert<br />

werden kann, sind in dieser Branche unabdingbar.<br />

Um den K<strong>und</strong>endienst in der<br />

Binnen- <strong>und</strong> Küstenschifffahrt zu verbessern,<br />

hat die ELNA am 20. Juli eine neue Zweigniederlassung<br />

in Duisburg-Homberg in der<br />

Dr.-Kolb-Straße 25 mit einer Gesamtfläche<br />

<strong>für</strong> Büro, Werkstatt <strong>und</strong> Lager von 75 qm<br />

eröffnet. Zwei ELNA-Mitarbeiter, Bernd<br />

Ribbers (Vertrieb) <strong>und</strong> Klaus Schumacher<br />

(Service), sind <strong>für</strong> Beratung, Projektierung,<br />

Vertrieb, Installation, Reparaturen, Wartung<br />

beiter die Anregung, in Köln „Flagge mit<br />

einen Anker zu zeigen“. Mit dem Anker soll<br />

dokumentiert werden, dass auch aus dem<br />

Hinterland heraus erfolgreich Binnenschifffahrt<br />

betrieben werden kann. Die in Duisburg<br />

ansässige technische Abteilung der Bonamare<br />

besorgte einen Anker, der eigentlich<br />

reif <strong>für</strong> den Schrott war <strong>und</strong> brachte ihn in<br />

eine repräsentative Form, damit er in Köln<br />

aufgestellt werden konnte. Die Flotte der<br />

Bonamare umfasst fünf Trockengüterschiffe<br />

mit einer Tragfähigkeit von jeweils mehr als<br />

2.000 Tonnen. Nach Angaben von Prokurist<br />

Roland Scheurle<br />

haben die Schiffe<br />

unter den grünweiß-grünenFarben<br />

in mehr als 30<br />

Jahren über 1,2<br />

Mio. t abgefahren,<br />

Ankereinweihung<br />

mit Mitarbeiter:<br />

Anker mit Bonamare-Mitarbeitern<br />

(v.l.n.r.): Manuela<br />

Kiklasch, Roland<br />

Scheurle, Irmhild<br />

Lange-Dorow,<br />

Wislav Stryjas,<br />

Dr. Kurt Schrömgens<br />

<strong>und</strong> Birgit Schrömgens<br />

Bernd Ribbers<br />

Klaus Schumacher<br />

sowie Verkauf Ersatzteilen <strong>und</strong> Verbrauchsmaterialien<br />

am neuen Standort verantwortlich.<br />

Beide haben sich schon seit vielen<br />

Jahren durch großes Fachwissen, hohe Kompetenz<br />

<strong>und</strong> Schnelligkeit entlang des Rheins<br />

einen guten Namen erworben, denn sie<br />

verstehen die täglichen Probleme <strong>und</strong> wissen,<br />

was heute in der Binnen- <strong>und</strong> Küstenschiffahrt<br />

Stand der Technik ist.<br />

www.elna.de · Dü ❑<br />

Auch <strong>für</strong> Kinder ist der neue Bonamare Anker<br />

interessant<br />

in der Containerfahrt waren es 500.000 TEU.<br />

Seit Jahrzehnten sind mit dem Schifffahrtsunternehmen<br />

konstant mehr als 25 Arbeitsplätze<br />

verb<strong>und</strong>en. Trotz aller Turbulenzen,<br />

denen die deutsche Binnenschifffahrt insbesondere<br />

in den letzten 15 Jahren ausgesetzt<br />

war, hat sich die Bonamare erfolgreich am<br />

Markt behauptet. Darauf wies Schrömgens<br />

sichtlich stolz hin. So freut sich der Geschäftsführer<br />

darüber, dass das erste Halbjahr<br />

2006 – gemessen sowohl am Umsatz als<br />

auch am Ergebnis – das beste Halbjahr in der<br />

Geschichte des Unternehmens war.<br />

Dr. Hermann Blankmann ❑


30 Jahre Reederei Riedel, Berlin<br />

Mitte Juli konnte die Reederei Riedel in Berlin<br />

ein Doppeljubiläum feiern. Vor 35 Jahren, am<br />

15. Juli 1971 übernahm Heinz Riedel die<br />

Geschäfte der Reederei Erich Fröhlich <strong>und</strong><br />

gründete die Reederei Riedel, Berlin. Seit<br />

dem hat das Unternehmen seinen Stammsitz<br />

am Planufer 78 im Bezirk Friedrichshain-<br />

Kreuzberg. in den 70er <strong>und</strong> 80er Jahren<br />

übernahm die Reederei Riedel mehrere<br />

Schifffahrtsbetriebe im innerstädtischen<br />

Bereich <strong>und</strong> wuchs so zur zweitgrößten Fahrgastreederei<br />

Berlins heran. Nach der Wiedervereinigung<br />

der Stadt wurden ab März 1990<br />

Die Anlegestelle der Reederei Riedel an der<br />

Hansabrücke in Berlin mit dem fest verankerten<br />

Café-Schiff Spree-Blick <strong>und</strong> den im April in<br />

Dienst gestellten Fahrgastschiffen Spreeblick 1<br />

<strong>und</strong> 2 Bilder: Ricken<br />

komplette Umr<strong>und</strong>ungen der Innenstadt über<br />

Spree <strong>und</strong> Landwehrkanal angeboten. Die<br />

„Brückenfahrten" gehören heute zu den<br />

beliebtesten <strong>und</strong> informativsten Schiffsfahrten<br />

in Berlin. Am 16. Juli 1996 übernahm<br />

die Familie Freise das Unternehmen von den<br />

Erben des Reeders Heinz Riedel. Seither<br />

Die Riedel Geschäftsführer Lutz <strong>und</strong> Stefan<br />

Freise<br />

firmiert das Unternehmen als Reederei Riedel<br />

GmbH. In den letzten 10 Jahren hat das<br />

Unternehmen eine erfolgreiche Entwicklung<br />

erfahren. Der Umsatz konnte in dieser Zeit<br />

mehr als verdoppelt werden. Die gesamte<br />

Flotte wurde umfangreich modernisiert, allein<br />

in den letzten drei Geschäftsjahren wurden<br />

sechs neue Fahrgastschiffe <strong>und</strong> ein Café-<br />

Schiff in Dienst gestellt. Das Unternehmen<br />

beschäftigt heute über 100 Mitarbeiter,<br />

verfügt über 30 Anlegestellen in der<br />

Innenstadt <strong>und</strong> betreibt 13 Fahrgastschiffe<br />

<strong>und</strong> ein Café-Schiff. Durch die Konzentration<br />

auf innerstädtische R<strong>und</strong>fahrten <strong>und</strong> eine in<br />

diesem Jahr installierte Moderationstechnik,<br />

die Stadterklärungen in bis zu 10 Fremdsprachen<br />

ermöglicht, trägt die Reederei<br />

wesentlich zur touristischen Attraktivität<br />

Berlins bei. Dü ❑<br />

Patentkurse in Duisburg<br />

Ab Herbst bis ins Frühjahr 2007 werden von<br />

der Atlas GmbH in Duisburg verstärkt Kurse<br />

<strong>für</strong> die gewerbliche Binnenschifffahrt angeboten:<br />

„Grosses Patent“ früher Rheinpatent<br />

Dauer: 7 Tage; Funkscheine: Dauer: 4 Tage;<br />

Radarpatente: Dauer: 4 Tage; ADNR Basis:<br />

Dauer 4 Tage; ADNR Wiederholungskurse:<br />

Dauer 2 Tage; ADNR Chemiekurse: Dauer 3<br />

Tage; ADNR Gaskurse: Dauer 3 Tage sowie<br />

Ersthelferkurse <strong>für</strong> die Fahrgastschifffahrt.<br />

Bei Bedarf wird auch Einzelunterricht erteilt.<br />

Alle Anfragen werden individuell bearbeitet<br />

<strong>und</strong> richten sich nach den Freischichten.<br />

Kleine Gruppen ermöglichen die Prüfungssprache<br />

„Deutsch“ richtig zu verstehen. Vor<br />

den Lehrgängen bekommen die Teilnehmer<br />

Arbeitsmaterial ausgehändigt, um sich an<br />

Bord vorzubereiten. Information <strong>und</strong> Buchung<br />

bei Atlas <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH,<br />

Duisburg – Ruhrort, Tel. 0049 203 / 873054,<br />

E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de Dü ❑<br />

Gerwin Lorenzen gewinnt das<br />

14. Mindener-Binnenschifffahrts-<br />

Tennisturnier<br />

Am 16. <strong>und</strong> 17. Juni fand das 14. Mindener-<br />

Binnenschiffahrts-Tennisturnier der Amateure<br />

aus der Tankschifffahrt statt. Um sich auf den<br />

Wettkampf vorzubereiten, fuhren die Teilnehmer<br />

am 16. Juni gemeinsam von Minden<br />

zu den Gerry-Weber-Open in Halle/Westfalen.<br />

Weltklassespieler wie Federer, Rochus oder<br />

Haas spielten beeindruckende Partien. Das<br />

Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. So<br />

konnten die Teilnehmer ausgiebig das Umfeld<br />

des GW-Stadions mit den verschiedenen<br />

Plätzen, den kulinarischen Angeboten, ausgestellte<br />

Luxuskarossen über Sportbekleidung<br />

bis hin zum vielfältigen Angebot der<br />

Getränkestände kennen lernen. Da es <strong>für</strong><br />

jeden 3. Caiprihinia einen Strohhut gab,<br />

waren alle Teilnehmer bald wohlbehütet.<br />

Zum gemeinsamen Abendessen in Mindener<br />

Hotel „Exquisit“ fanden sich auch einige<br />

enttäuschte Mexikaner ein, die <strong>für</strong> ihr WM-<br />

Spiel gegen Angola in Hannover keine Eintrittskarten<br />

mehr bekommen hatten. So<br />

schauten zunächst alle gemeinsam nach dem<br />

Essen im Fernsehen das Spiel. Ein fröhlicher<br />

Umtrunk r<strong>und</strong>ete den Abend ab.<br />

Reichlich Pokale <strong>und</strong> eine Schiffsglocke gab<br />

es beim Tennisturnier der Tankschifffahrt Mitte<br />

Juni in Minden<br />

Am nächsten Morgen fuhren die Teilnehmer<br />

nach Nettelstedt, um auch in diesem Jahr<br />

wieder die Mindener Binnenschifffahrtsglocke<br />

auszuspielen. Da der Seriensieger der<br />

letzten Jahre, Frank Wittig, nicht teilnehmen<br />

konnte, spekulierten sofort mehrere Herren<br />

auf den Sieg. Nach hartem, fairem <strong>und</strong><br />

fre<strong>und</strong>schaftlichen Kampf gewann Gerwin<br />

Lorenzen (NWB) ganz knapp vor Ingo Gersbeck<br />

<strong>und</strong> Klaus Göttert. Einen schönen Pokal<br />

bekam außerdem Conny Würzberger, die sich<br />

als einzige Frau gegen die starke Männerriege<br />

behauptete. Den von Herbert Schulze<br />

(MS Seewolf) gestifteten großen Seewolf-<br />

Wander-Pokal konnte Heinz Dünkler <strong>für</strong> besondere<br />

Verdienste entgegennehmen. Weitere<br />

interessante Preise gewannen Andreas<br />

von Aspern, Ernst-Joachim Gerhardt, Reinhard<br />

Torz, Felix Krucke, Jörg Knechten, Guido<br />

Beeck, Kurt Hildebrandt, <strong>und</strong> Dietrich Harries.<br />

Die Volksbank Haren, die Bunkerstationen<br />

Heijmen, Göttert, Gersbeck, die Firmen Gefo,<br />

Lehnkering, Tankfracht, Wittig <strong>und</strong> Gerhardt<br />

sorgten <strong>für</strong> die Preise. Nach der Siegerehrung<br />

gegen 18.00 Uhr fuhren alle Teilnehmer zufrieden<br />

nach Hause. E. J. Gerhardt ❑<br />

Den von Herbert Schulze (MS Seewolf, l.) gestifteten<br />

großen Seewolf-Wander-Pokal konnte<br />

Heinz Dünkler (r.) <strong>für</strong> besondere Verdienste<br />

entgegennehmen. In der Mitte Turnierveranstalter<br />

Ernst Joachim Gerhardt<br />

19<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

3. Generation Loh geht mit Mut <strong>und</strong> innovativen Ideen in die Zukunft<br />

50 Jahre Vorspann Loh<br />

Am 8. Juni beging die Familie Loh<br />

im Kreise zahlreicher Gäste <strong>und</strong><br />

Geschäftsfre<strong>und</strong>e das fünfzigjährige<br />

Arbeitsjubiläum von Wilfried Loh<br />

<strong>und</strong> 50 Jahre Vorspann Loh in<br />

Trechtlingshausen am Rhein.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein <strong>und</strong><br />

guter Bewirtung im „Weißen Roß“<br />

wurde über Vergangenheit <strong>und</strong><br />

Zukunft des Familienbetriebs gesprochen<br />

<strong>und</strong> es gab Gelegenheit, die moderne<br />

Flotte zu besichtigen.<br />

Seit Jahrh<strong>und</strong>erten ist das Binger Loch die<br />

gefährlichste Teilstrecke des schiffbaren<br />

Rheins. 1927 begannen die ersten Vorspanndienste<br />

in Bingen mit Dampfschleppbooten.<br />

Fritz Loh, in sechster Generation Schiffer,<br />

dessen Familie ursprünglich aus Mühlheim/<br />

Ruhr stammte, begann 1949 als Kapitän des<br />

Vorspannbootes MARTINUS bei der Firma<br />

Baeder in Bingen. Am 1. Juni 1956 begann<br />

Sohn Wilfried Loh nach dem Besuch der<br />

Handelsschule die Lehre als Schiffsjunge an<br />

Bord des väterlichen Schiffes, <strong>und</strong> diente dem<br />

Unternehmen seither 50 Jahre. Zum 1.1.1957<br />

machte sich Fritz Loh selbständig <strong>und</strong> übernahm<br />

die MARTINUS. Nach dem sich Fritz<br />

Loh an zwei weiteren Vorspannbooten beteiligt<br />

hatte <strong>und</strong> das Unternehmen wuchs,<br />

trat 1961 Kläre Loh, die damals die Geschäfte<br />

des Vorspannringes bestehend aus 14 Booten<br />

verschiedener Eigentümer führte, in das<br />

Navigations- &<br />

Kommunikationsanlagen<br />

<strong>für</strong> die <strong>Schiffahrt</strong><br />

Radar<br />

Wendeanzeiger<br />

Autotelefon<br />

Elektroanlagen<br />

Beratung<br />

Verkauf<br />

20 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Unternehmen ein <strong>und</strong> kaufte 1962 zusammen<br />

mit ihrem späteren Ehemann Wilfried<br />

Loh <strong>und</strong> dem Vorspannring das Boot WOTAN<br />

als Gemeinschaftsboot. Im Laufe der Jahre<br />

wurde die Flotte immer wieder modernisiert<br />

<strong>und</strong> durch Investitionen an neue Marktherausforderungen<br />

angepasst. 1989 trat<br />

Sohn Friedel Loh in den Betrieb ein <strong>und</strong> absolvierte<br />

nach der Schiffsjungenausbildung eine<br />

zweijährige kaufmännische Ausbildung. Nach<br />

48 Jahren legten Kläre <strong>und</strong> Wilfried Loh die<br />

Geschicke des Unternehmens zum 1.1.2004<br />

in die Hände von Friedel Loh <strong>und</strong> Ehefrau Ute,<br />

die <strong>für</strong> die Schiffseinteilung <strong>und</strong> Buchhaltung<br />

des Familienbetriebs verantwortlich ist.<br />

Mit dem Generationswechsel ist auch ein<br />

Strategiewechsel des Unternehmens verb<strong>und</strong>en.<br />

Vorspann- <strong>und</strong> Schleppdienste werden<br />

weniger nachgefragt, so dass neue Tätigkeitsbereiche<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkreise erschlossen<br />

werden mussten. Neben den traditionellen<br />

Arbeitsfeldern wie Schub- <strong>und</strong> Schleppdienste,<br />

Havariedienste<br />

mit Pumpleistungen,<br />

Sonder<strong>transport</strong>e von<br />

havarierten Schiffen<br />

Wolfgang Hagelstein<br />

Alte Heerstraße 63<br />

56329 St. Goar<br />

Funk<br />

Autopilote<br />

Kameras<br />

usw.<br />

Montage<br />

Service<br />

Telefon (06741) 75 75<br />

Fax (06741) 2082<br />

Autotelefon 0171/412 46 88<br />

Erfolgreiche Schifferfamilie (v.l.n.r): Jubilar<br />

Wilfried Loh, Kläre Loh, Ute <strong>und</strong> Friedel Loh<br />

Bild: Dünner<br />

oder Neubaukaskos<br />

mit Booten an Heck<br />

Die Vorspann Loh Flotte am Anleger in<br />

Trechtlingshausen Bild: Loh<br />

<strong>und</strong> Bug, Transporten von Schubleichtern <strong>und</strong><br />

Schwergut<strong>transport</strong>en, wurden mittlerweile<br />

zwei Pontons beschafft, die zur Zwischenlagerung<br />

von Baumaterialien, als Arbeitspontons<br />

auf Baustellen oder zum Abschuss<br />

von Feuerwerken benutzt werden. So hat der<br />

Ponton SOONECK (26 x 6 m) ADNR-Klasse<br />

<strong>und</strong> eine Dauergenehmigung zum Transport<br />

<strong>und</strong> Abschuss von Feuerwerken. Der Ponton<br />

ST. CLEMENS (25 x 11,40 m) wurde im<br />

August nach Umbau zum Stelzenponton von<br />

der Braun-Werft in Speyer abgeliefert. Ausgestattet<br />

mit einem extrem stabilen Deck von<br />

18 mm eignet er sich zum Transport schwerer<br />

Bohrer oder Reißbagger <strong>und</strong> <strong>für</strong> den Einsatz<br />

im Wasserbaugeschäft. Die Anfang des<br />

Jahres in Holland erworbene Klappschute ST.<br />

NIKOLAUS (44 x 8 x 2,8m, 700 t) wird derzeit<br />

am eigenen Anleger in Trechtlingshausen<br />

24 St<strong>und</strong>en 7 Tage in der Woche ist die Loh-<br />

Mannschaft im Dienst (v.r.n.l.): Michael Kaehler,<br />

Franz Eberhardt, Friedel Loh, Siegfried Anders,<br />

Tony Fachinger, Wilfried Loh <strong>und</strong> Marcus Mader<br />

Bild: Dünner


generalüberholt <strong>und</strong> soll später bei Wasserbauarbeiten<br />

<strong>und</strong> in der Geschiebezugabe<br />

eingesetzt werden.<br />

Um den gestiegenen Sicherheitsansprüchen<br />

bei Havarien bzw. Transporten von manövrierunfähigen<br />

ADNR Fahrzeugen zu entsprechen,<br />

wurden die im Dienst befindlichen<br />

vier Schlepp/Schubboote RHEINLAND (1969,<br />

1000 PS), MARTINUS (1956, 750 PS),<br />

RUPERTUS (1988, 1120 PS) <strong>und</strong> ST. HILDE-<br />

GARD (1989, 1232 PS) im Frühjahr 2006 auf<br />

die ADNR-Gefahrgut-Norm umgerüstet. Mit<br />

diesen Investitionen sieht sich die Familie Loh<br />

<strong>für</strong> die Herausforderungen der Zukunft<br />

bestens gerüstet. Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />

Futura Tanker TILL DEYMANN<br />

entsteht jetzt im Emsland:<br />

Harener Kötter Werft baut Europas<br />

modernstes Binnentankschiff<br />

Der Futura Tanker TILL DEYMANN wird nicht,<br />

wie bisher beabsichtigt, bei der ConMar<br />

Werft in Brake gebaut. Nachdem die ConMar<br />

Werft in Brake Insolvenzantrag gestellt hat,<br />

einigte sich Auftraggeber Martin Deymann<br />

von der Reederei Gerhard & Deymann aus<br />

Haren mit der Kötter Werft über eine Über-<br />

nahme des Bauauftrages. Die ebenfalls in<br />

Haren ansässige traditionsreiche Schiffswerft<br />

wird nun den technologisch anspruchsvollen<br />

Neubau auf der emsländischen Helling fertig<br />

stellen. Bei der Kiellegung im Dezember<br />

vergangenen Jahres war noch eitel Sonnenschein<br />

in Brake. Sowohl die dortige ConMar<br />

Werft als auch die New Logistics aus Kiel<br />

sprachen vollm<strong>und</strong>ig von Rekord-Bauzeiten,<br />

bereits Ende Juni 2006, so hieß es damals,<br />

solle die TILL DEYMANN Wasser unterm<br />

Semi-Katamaran-Kiel haben. Ende April<br />

musste dann die Hammelwarder Werft Insolvenzantrag<br />

stellen. Weder war der erste Neubau<br />

des innovativen, Kraftstoff sparenden<br />

kombinierten See-/Binnenschiffes, die RMS<br />

KIEL fertig, noch das auf Kiel liegende TILL<br />

DEYMANN. Jetzt also schreiben Emsländer<br />

ein Stück Innovationsgeschichte im Schiffbau.<br />

Die ersten Arbeiten auf der Kötter Werft sind<br />

inzwischen angelaufen. Welche technische,<br />

technologische, personelle <strong>und</strong> logistische<br />

Herausforderung nunmehr im Emsland gemeistert<br />

werden wollen, erfahren Sie in<br />

einem umfassenden Beitrag in der nächsten<br />

Ausgabe von SuT, die rechtzeitig zur Fachmesse<br />

SMM in Hamburg Mitte September<br />

erscheint. (ga) ❑<br />

HRP: Innovatives Ruderpropellerantriebsystem<br />

Der Futura Tanker MTS Till Deymann wird am<br />

Heck mit 2 Ruderpropellerantrieben vom<br />

Type HRP 4111 WM <strong>und</strong> am Bug mit 2<br />

Antrieben Type HRP 3111 WM der Firma HRP<br />

Europe bv aus Krimpen a/d Lek/Niederlande<br />

ausgerüstet. Alle Units werden von je einem<br />

338 kW starken Caterpillar-Dieselmotor<br />

angetrieben. Es sind kombinierte Antriebs<strong>und</strong><br />

Steuerungssysteme, die die Motorleistung<br />

in optimalen Schub umsetzen. Durch die<br />

um 360 Grad steuerbaren Unterwasserteile<br />

kann die gesamte Antriebleistung (4 x 338<br />

kWm) entweder zum Antrieb oder zum Manövrieren<br />

des Schiffes eingesetzt werden.<br />

Das von HRP Europe bv entwickelte “Multi<br />

Thruster Controle system“ (MTCS), ein computerunterstütztes,<br />

ferngesteuertes Joystick-<br />

System, sorgt <strong>für</strong> eine einfache Bedienung<br />

beim Manövrieren kombiniert mit einer<br />

maximalen Betriebssicherheit. Zum Beispiel<br />

wird ein Ausfall von einzelnen Antrieben oder<br />

ein gezieltes Ausschalten vom MTCS System<br />

erkannt <strong>und</strong> sofort kompensiert. Dü ❑<br />

21<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Vasco Bunker GmbH weiht Liegeplatz in Düsseldorf ein<br />

„Jetzt geht`s richtig los“<br />

Am 21. Juni feierten mehr als 100<br />

Gäste die Einweihung des neuen<br />

Liegeplatzes der Vasco Bunker<br />

GmbH im Hafen Düsseldorf. Vier<br />

Jahre nach Übernahme des<br />

Unternehmens können Otto <strong>und</strong><br />

Klara Kliem bei ihren Bunker- <strong>und</strong><br />

Versorgungsdiensten <strong>für</strong> die<br />

Binnenschifffahrt nun endlich auf<br />

Normalbetrieb schalten.<br />

Wer ein Unternehmen gründet, den<br />

erwarten zu Beginn zahlreiche<br />

Hindernisse, Stress <strong>und</strong> Bürokratie.<br />

Auch Otto Kliem, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Vasco Bunker<br />

GmbH in Düsseldorf, hat solche Hindernisse<br />

nehmen müssen, doch vier Jahre nach<br />

Übernahme der Bunkerstation wurde nun<br />

Einweihung gefeiert.<br />

Die Vasco Bunker GmbH kann auf eine lange<br />

Tradition zurückblicken. Vor mehr als 30<br />

Jahren gehörte die Station noch zum Mineralölkonzern<br />

Shell, bis Joseph Schwager die<br />

Station vor r<strong>und</strong> 25 Jahren kaufte. Einige<br />

Jahre später stellte er Otto Kliem ein, der hier<br />

17 Jahre als Schiffsführer arbeitete, bis sein<br />

damaliger Chef Joseph Schwager im Oktober<br />

2001 verstarb. Kliem fasste den Entschluss,<br />

die Station zu kaufen <strong>und</strong> sich selbständig zu<br />

machen. Zu diesem Zeitpunkt musste sich<br />

Vasco einen Liegeplatz mit der Feuerwehr<br />

teilen, bis der Antrag <strong>für</strong> den Liegeplatz<br />

gegenüber dem Medienhafen Düsseldorf<br />

genehmigt war. „Darauf haben wir eineinhalb<br />

Jahre lang warten müssen“ so Kliem.<br />

Inzwischen ist der Liegeplatz in der Düsseldorfer<br />

Hafeneinfahrt nicht nur genehmigt,<br />

5/2006<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

Zufriedene Gesichter: VASCO-Geschäftsführer<br />

Otto Kliem (rechts) <strong>und</strong> sein Angestellter Peter<br />

May haben den Aufbau des neuen Liegeplatzes<br />

nahezu komplett in Eigenleistung realisiert<br />

Bild: Mainzer<br />

sondern auch fertig gestellt. Den Aufbau hat<br />

Kliem in zwei Jahren gemeinsam mit seinen<br />

Angestellten nahezu komplett in Eigenleistung<br />

realisiert. „Der Betrieb musste natürlich<br />

nebenher normal weiterlaufen, anders ging<br />

das ja nicht“ erzählt Kliem. Die Einweihungsfeier<br />

am 21. Juni war somit <strong>für</strong> Kliem so<br />

etwas wie ein Startschuss. Jetzt kann in dem<br />

Betrieb normal gearbeitet werden. Die Vasco<br />

Bunker GmbH ist eine freie Tankstelle <strong>und</strong><br />

liefert Qualitätsdieselkraftstoff, Öle <strong>und</strong><br />

Fette. Selbstverständlich werden die K<strong>und</strong>en<br />

auch mit Trinkwasser versorgt <strong>und</strong> auf Anfrage<br />

besorgt Otto Kliem Schiffsbedarf <strong>und</strong><br />

Ersatzteile zur fristgerechten Übergabe an<br />

Bord.<br />

Das Ehepaar Kliem verbindet Beruf <strong>und</strong><br />

Privatleben miteinander. Otto <strong>und</strong> Klara<br />

Kliem leben auf einem 70 Jahre alten,<br />

renovierten Seenotrettungskreuzer, der direkt<br />

am Liegeplatz neben dem Bunkerschiff vor<br />

Anker liegt. „Im Sommer kann es unter Deck<br />

schon mal 40 Grad warm werden“ sagt<br />

Kliem <strong>und</strong> zeigt dabei auf ein Segeltuch, dass<br />

Der VASCO Liegeplatz liegt gegenüber dem Medienhafen Düsseldorf<br />

Bild: Mainzer<br />

22<br />

Die neue VASCO Bunkerstation an der<br />

Düsseldorfer Hafeneinfahrt<br />

er während der heißen Tage über den Wohnraum<br />

seiner Yacht gespannt hat. Die Einweihung<br />

der neuen Bunkerstation fand bei<br />

bestem Wetter statt. R<strong>und</strong> 100 Gäste feierten<br />

bis in die späte Nacht bei Grillwürstchen,<br />

kühlen Getränken <strong>und</strong> musikalischer Unterhaltung<br />

durch Musiker „Hein vom Rhein“ am<br />

Akkordeon. Sogar Feuerwehr <strong>und</strong> Wasserschutz<br />

begleiteten das Fest. „Wir haben<br />

einige Einladungen verschickt, außerdem hat<br />

es sich natürlich auch rum gesprochen“ sagt<br />

Klara Kliem. „Es war wirklich eine sehr<br />

schöne Feier.“ Sebastian Mainzer ❑<br />

„Hein vom Rhein“<br />

sorgte bei der<br />

Einweihungsfeier<br />

<strong>für</strong> gute<br />

Stimmung<br />

Bild: Vasco


TRITON P&I – die neue Alternative in der<br />

Binnenschiffshaftpflichtversicherung<br />

Haftpflichtschäden in der Binnenschifffahrt können seit kurzem<br />

erstmals auch in Deutschland durch eine heimische Versicherung<br />

gedeckt werden, die hinsichtlich Deckungsumfang <strong>und</strong> Haftungssummen<br />

den internationalen Standards der sonst üblichen<br />

Seehaftpflichtversicherung (P&I) entspricht. Auf Basis deutscher<br />

Versicherungsbedingungen <strong>und</strong> unter deutschem Management bietet<br />

die renommierte Zeller Associates Management Services GmbH (ZAM)<br />

ihr neues Produkt unter dem Markennamen TRITON P&I an, welches<br />

<strong>für</strong> einen Vollversicherungsschutz <strong>für</strong> Binnenschiffsrisiken zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Wesentliche Vorteile von TRITON P&I sind zum einen die deutschen<br />

Versicherungsbedingungen sowie – im Gegensatz zu den sonst<br />

üblichen Umlageprämien – Festprämien, die den Versicherungsnehmer<br />

vor unangenehmen Überraschungen in Form von Nachumlagen<br />

bewahren. Der in Hamburg ansässige Triton-Manager zeichnet die<br />

Risiken <strong>für</strong> ein Konsortium aus vier erstklassigen deutschen Versicherungsgesellschaften<br />

bestehend aus Allianz Marine & Aviation,<br />

Gothaer, KRAVAG <strong>und</strong> der SOVAG. Hinter dieser starken Gemeinschaft<br />

stehen ebenso namhafte wie finanzkräftige internationale<br />

Rückversicherer mit ausgezeichneten Ratings. Dies garantiert den<br />

Versicherten auch bei größten Schäden das erforderliche Höchstmaß<br />

an finanzieller Sicherheit.<br />

TRITON P&I deckt – schon als Vertragsstandard – insbesondere den<br />

Ersatz von Dritthaftpflichtschäden <strong>und</strong> damit zusammenhängenden<br />

Aufwand des Reeders infolge der Verwirklichung versicherter Risken<br />

bis zu einer Höhe von 500 Millionen US-Dollar. Zu diesen Risiken<br />

gehören unter anderem die Haftung <strong>für</strong> Ladungsschäden, die Haftung<br />

gegenüber Besatzungsmitgliedern <strong>und</strong> Passagieren sowie sonstigen<br />

Personen, die Haftung aus Schleppverträgen sowie die Haftung <strong>für</strong><br />

Umweltverschmutzungen, Wrackbeseitigung <strong>und</strong> den Ladungs- bzw.<br />

Schiffsanteil an Havarie Grosse-Beiträgen.<br />

Der Versicherungsschutz umfasst nicht nur die Prüfung der Haftpflichtfrage<br />

sondern ebenfalls die Abwehr unberechtigter Ansprüche.<br />

Ein weiterer entscheidender Vorteil des TRITON-P&I-Deckungskonzepts<br />

ist sicherlich auch, dass im Schadenfall nicht wie sonst üblich<br />

eine Vorauszahlungspflicht <strong>für</strong> den Versicherungsnehmer besteht,<br />

sondern dass TRITON P&I den Schaden direkt mit dem Geschädigten<br />

abwickelt. Bei allen Leistungen legt TRITON P&I besonderen Wert auf<br />

Professionalität <strong>und</strong> individuelle Betreuung. www.triton-pandi.de<br />

e.B. ❑<br />

SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

23<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

Erster Österreichischer Wasserstraßentag fordert Intensivierung des Donauausbaus<br />

Auf der Donau zu den Linzer Häfen<br />

Am 12. Mai fand in Linz der<br />

1. Österreichische Wasserstraßentag<br />

unter dem Motto „Auf der Donau<br />

mit dem Schiff zu den Linzer Häfen“<br />

statt. 300 Gäste folgten der<br />

Einladung des Österreichischen<br />

Wasserstraßen- u. Schifffahrtsvereines<br />

(ÖWSV) auf das Galaschiff<br />

„Regina Danubia“ der Passauer<br />

Donauschifffahrtsreederei<br />

Wurm+Köck.<br />

ÖWSV-Präsident Kommerzialrat DI.<br />

Dr. Sigmar Hanser freute sich<br />

sichtlich, die zahlreich an Bord<br />

befindlichen Personen aus dem Inu.<br />

Ausland begrüßen zu können, im besonderen<br />

BMVIT-Staatssekretär Mag. Helmut<br />

Kukacka, Senatsrat Mag. Otto Schwetz,<br />

B<strong>und</strong>esrat Gottfried Kneifel, die Linz AG<br />

Vorstände Dr. Erhard Glötzl <strong>und</strong> Dr. Wolfgang<br />

Stampfl, Mag. Gregor Wöss vom Hafen<br />

Linz, Ministerialrat DI.Reinhard Vorderwinkler<br />

vom BMVIT Oberste Schifffahrtsbehörde,<br />

Dr.Ralph Gallob von der Industrie Logistik<br />

Linz im Vöesthafen sowie Horst Felbermayr.<br />

Gleich zu Beginn seiner Rede dankte Staatssekretär<br />

Kukacka dem Bau- <strong>und</strong> Schwer<strong>transport</strong>unternehmer<br />

Horst Felbermayr <strong>für</strong> den<br />

Ankauf des Flottenbestandes der Donau-<br />

Technik, vormals B<strong>und</strong>esstrombauamt.<br />

Felbermayr hat seinen Baubetrieb um einen<br />

Bereich Wasserbau erweitert <strong>und</strong> stellt<br />

künftig mit seiner Schiffstechnik aber auch<br />

den hier beschäftigten Bauingenieuren den<br />

Unterhalt <strong>und</strong> Ausbau der österreichischen<br />

Wasserstraßen sicher. In seinen Ausführungen<br />

wies Kukacka auf die Bedeutung der<br />

EU-Osterweiterung <strong>für</strong> die Intensivierung der<br />

Wirtschaftsbeziehungen der Donauanliegerstaaten,<br />

die eine große Bedeutung <strong>für</strong> die<br />

Donauschifffahrt im Fracht- <strong>und</strong> Tourismusverkehr<br />

haben. „Für 2015 ist eine Verdoppe-<br />

24<br />

5/2006<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

lung des jetzigen Transportaufkommens<br />

vorausgesagt. Davon muss ein großer Teil<br />

über die Wasserstraße fließen, denn die<br />

Donau ist noch aufnahmefähig“, meinte der<br />

Staatssekretär. „Ein Frachtschiff kann die<br />

Ladung von 82 Lastkraftwagen <strong>transport</strong>ieren<br />

<strong>und</strong> den Straßenverkehr erheblich<br />

entlasten“. Hierzu forderte Kukacka intensivere<br />

Bemühungen beim Donauausbau, im<br />

Besonderen bei den Schwachstellen östlich<br />

von Wien, aber auch auf der Strecke Straubing<br />

– Vilshofen, in Ungarn <strong>und</strong> Rumänien.<br />

Schifffahrt <strong>und</strong> Umwelt, Ökonomie <strong>und</strong><br />

Ökologie sollen hier an einem Strang ziehen.<br />

Resolution des<br />

1. Österr. Wasserstraßentages<br />

Der ÖWSV fordert die B<strong>und</strong>esregierung auf,<br />

die zum Teil bereits eingeleiteten Ausbauschritte<br />

an der Donau beschleunigt voran<br />

zu treiben <strong>und</strong> die erforderlichen Budgetmittel<br />

zur Verfügung zu stellen. Die dringendsten<br />

Anliegen der Binnenschifffahrt:<br />

• Beseitigung der nautischen Engpässe<br />

auf der Donau östlich von Wien,<br />

• Minimierung der Schleusenrevisions-<br />

zeiten <strong>und</strong> flottere Schiffsabfertigung,<br />

• Förderung der Modernisierung der<br />

Binnenhäfen <strong>und</strong> der heimischen Flotte<br />

• nachhaltiger Einsatz bei den deutschen<br />

Nachbarn zur schifffahrtsgerechten<br />

Verbesserung der Fahrwasserverhältnisse<br />

zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen.<br />

Dü ❑<br />

Auch die EU Kommission wolle den<br />

Donauausbau forcieren. Kukacka sprach Min.<br />

Rat DI Vorderwinkler <strong>und</strong> Mag. Seitz von der<br />

via-donau seinen Dank <strong>für</strong> deren Bemühungen<br />

um den Donauausbau aus. Ein Anliegen<br />

sei ihm auch, ein verbessertes Schleusenmanagement<br />

seitens der Austrian Hydro<br />

Power (AHP) herzustellen. Die Schifffahrt<br />

beklage sich zu<br />

Recht über lange<br />

Wartezeiten bei den<br />

Schleusen, die wegen<br />

anstehender<br />

Revisionsarbeiten<br />

nur mit einer Kammer<br />

arbeiten. Dies<br />

treffe vor allem fahrplanmäßigverkehrende<br />

Personen-<br />

Linienschiffe. Kukacka<br />

zeigte sich zu-<br />

Gediegenes Ambiente <strong>für</strong> die Teilnehmer des<br />

1. Osterr. Wasserstraßentages an Bord des Galaschiffes<br />

REGINA DANUBIA der Passauer Donauschifffahrtsreederei<br />

Wurm+Köck Bild: Steindl<br />

frieden darüber, dass sich die Donauhäfen zu<br />

trimodalen multifunktionalen Drehscheiben<br />

zwischen Schiene, Straße <strong>und</strong> Schiff entwickelt<br />

haben. Containerlinien zwischen den<br />

Häfen am Schwarzen Meer, Wien, Enns <strong>und</strong><br />

Linz sollen künftig forciert werden um<br />

weitere Wachstumspotentiale <strong>für</strong> die Häfen<br />

zu erschließen. Abschließend forderte<br />

Kukacka die Teilnehmer zu mehr Eigenengagement<br />

<strong>für</strong> das Gewerbe auf: „Verstärktes<br />

Lobbying samt forcierter Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>für</strong> den umweltfre<strong>und</strong>lichen Verkehrsträger<br />

Binnenschiff ist erforderlich!“ Dr. Hanser<br />

übergab Staatssekretär Kukacka eine Resolution<br />

des ÖWSV zur Weitergabe an die<br />

B<strong>und</strong>esregierung. Im Laufe der Schiffsreise<br />

stellten die Vertreter der Linz-AG den Hafen<br />

Linz <strong>und</strong> den Tankhafen vor, <strong>und</strong> Dr. Gallob<br />

den Voesthafen. Aufhorchen ließ die Mitteilung,<br />

dass die Kohleanlieferung zu 100 %<br />

auf der Schiene erfolgt. Früher hatte die<br />

Schifffahrt doch großen Anteil an diesen<br />

Transporten. Horst Felbermayr stellte seinen<br />

Schwerlasthafen mit den Worten „Alles was<br />

groß <strong>und</strong> schwer ist, wird hier verladen“ vor.<br />

Er legte auch Wert auf die Feststellung dass<br />

der Felbermayr Schwerlasthafen kein Donauhafen<br />

ist, sondern nach dem Donau-Nebenfluss<br />

Traun, der erste „Traunhafen“ genannt<br />

wird. Bei einem fulminanten Buffet, gegeben<br />

von Horst Felbermayr im Schwerlasthafen,<br />

ließen die Teilnehmer den Tag mit einem<br />

guten Glas Wein <strong>und</strong> intensiven Gesprächen<br />

ausklingen. Alle waren sich einig, eine<br />

gelungene Veranstaltung. Auf Wiedersehen<br />

beim 2. Österreichischen Wasserstraßentag<br />

2007 in Niederösterreich.<br />

Konsulent Kapitän Otto Steindl ❑


Felbermayr Schwerlast- <strong>und</strong><br />

Containerhafen: multimodale<br />

Verkehrsdrehscheibe<br />

Aufgr<strong>und</strong> steigender Ölpreise <strong>und</strong> Mautgebühren<br />

ist bei Schwer<strong>transport</strong>en das<br />

Angebot multimodaler Transporte, unter<br />

Einbindung der Verkehrsträger Schiene,<br />

Straße <strong>und</strong> Wasser, <strong>für</strong> die Industrie von<br />

wachsendem Vorteil. Ein Paradebeispiel <strong>für</strong><br />

diesen Trend ist der Felbermayr Schwerlasthafen<br />

in Linz. „Wir sind bestens aufgestellt<br />

<strong>für</strong> diese Trendwende <strong>und</strong> nützen die<br />

Wasserstraße schon seit einigen Jahren“,<br />

sagt Wolfgang Schellerer <strong>und</strong> unterstreicht<br />

Die Anlieferung der weltgrößten Spindelpresse<br />

mit Einzelstückgewichten von bis zu 340 t <strong>für</strong> die<br />

Böhler Schmiedetechnik in Kapfenberg erfolgte<br />

über den Felbermayr Schwerlasthafen Linz<br />

die gewachsenen Möglichkeiten seit<br />

der Fertigstellung des Rhein-Main-<br />

Donau Kanals. Als Bereichsleiter <strong>für</strong><br />

Sonder- <strong>und</strong> Schwer<strong>transport</strong>e der<br />

Unternehmensgruppe Felbermayr<br />

obliegt ihm auch die Verantwortung<br />

<strong>für</strong> den etwa 220.000 qm umfassenden<br />

Schwerlasthafen in Linz. Mit<br />

einer Länge von mehr als 100 m <strong>und</strong><br />

einer Breite von fast 20 m bringen<br />

auch die größten auf der Donau<br />

eingesetzten Schwerlastschiffe das<br />

Hafenbecken nicht in Verlegenheit.<br />

Für den Umschlag stehen 2 Portalkrane<br />

sowie ein 60-t Containerkran mit einem<br />

Schwerlasthubwerk <strong>für</strong> 400 t zur Verfügung.<br />

„In Kombination mit einem der 2 anderen<br />

Portalkrane können damit Stückgewichte mit<br />

bis zu 600 t umgeschlagen werden“, sagt<br />

Schellerer. Ein Gleis- <strong>und</strong> Straßenanschluss<br />

ist ebenso vorhanden <strong>und</strong> ermöglicht eine<br />

effiziente Kombination der Verkehrsträger<br />

Straße, Schiene <strong>und</strong> Wasser. Die angrenzenden<br />

55.000 qm Schwerlasthallen verfügen<br />

über Portalkrane mit bis zu 350 t Traglast<br />

<strong>und</strong> ergänzen die großzügigen Freilagerflächen<br />

im Hafengelände, die unter anderem<br />

auch <strong>für</strong> die Lagerung von Containern vor<br />

Der Felbermayr Schwerguthafen mit angrenzenden Montagehallen<br />

lässt keine Wünsche offen Bilder: Felbermayr<br />

dem Umschlag genützt werden. Felbermayr<br />

K<strong>und</strong>en nützen die Hallen zur Fertigung oder<br />

der Montage von Bauteilen. So werden hier<br />

Großbehälter <strong>für</strong> Projekte im Ausland geschweißt<br />

<strong>und</strong> geschliffen. Ein Mitarbeiter<br />

bringt die Vorteile der täglichen Arbeit auf<br />

den Punkt: „Nach der Fertigstellung können<br />

die Komponenten schnurgerade die Montagehalle<br />

verlassen <strong>und</strong> vom 100 Meter<br />

entfernten Portalkran wahlweise auf Schiene,<br />

Straße oder Wasser umgeschlagen werden“.<br />

Sollte der Portalkran einmal in Verlegenheit<br />

geraten, stehen Mobilkrane von Felbermayr<br />

mit Traglasten von bis zu 750 Tonnen <strong>für</strong> den<br />

Umschlag bereit. www.felbermayr.cc · Dü ❑<br />

25<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

Leistungsbilanz 2005: 40 Mio. € Umsatz, 11 Mio. t Fracht, 180.000 Passagiere<br />

Wiener Hafen weiter auf Erfolgskurs<br />

Der Wiener Hafen konnte im<br />

Geschäftsjahr 2005 in nahezu allen<br />

Bereichen starke Zuwächse<br />

verzeichnen <strong>und</strong> damit seine Rolle<br />

als größtes österreichisches<br />

Güterumschlagzentrum an der<br />

Donau weiter festigen. Bis zum Jahr<br />

2008 wird der Wiener Hafen mit<br />

Investitionen von 150 Mio. € zu<br />

einer der modernsten <strong>und</strong> leistungsstärksten<br />

Logistikdrehscheiben in<br />

Mitteleuropa ausgebaut.<br />

Im Mittelpunkt des größten Ausbauprogrammes<br />

in der Geschichte des Wiener<br />

Hafens stehen die Errichtung eines neuen<br />

Containerterminals, der Ausbau der<br />

Bahn- <strong>und</strong> Straßeninfrastruktur im <strong>und</strong> um<br />

den Hafen <strong>und</strong> der Einbau eines neuen<br />

Hafentores im Hafen Freudenau zum Hochwasserschutz.<br />

Damit werden die heutigen<br />

Kapazitäten des Containerterminals verdoppelt<br />

<strong>und</strong> auf eine Umschlagsmenge von<br />

400.000 TEU ausgebaut. Der neue Terminal<br />

soll spätestens Ende 2008 seinen Betrieb<br />

aufnehmen. Auch private Unternehmen<br />

investieren massiv am Hafengelände. So hat<br />

die Biodiesel Vienna im Ölhafen Lobau <strong>für</strong> 30<br />

Mio. € die größte Biodieselraffinerie Österreichs<br />

errichtet. Die Produktion von derzeit<br />

knapp 100.000 t wird in den nächsten zwei<br />

Jahren schrittweise auf 400.000 t angehoben.<br />

Die Rohstoffe werden direkt mit Schiff<br />

oder Bahn geliefert. Im Alberner Hafen<br />

entsteht derzeit die Hackgutanlage der<br />

Österreichischen B<strong>und</strong>esforste <strong>für</strong> das Wiener<br />

Biomasse-Kraftwerk. Ab Mitte 2006 werden<br />

dort 600.000 cbm Holzmaterial jährlich<br />

26<br />

5/2006<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

Mediengespräch des Wiener Hafens zur Vorstellung<br />

der Bilanz 2005 am 2. Juni mit Finanz- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftsstadtrat <strong>und</strong> Vizebürgermeister<br />

Dr. Sepp Rieder (m.), Dir. Peter Hanke (GF Wien<br />

Holding, r.) <strong>und</strong> Dir. KR Friedrich Pacejka<br />

(GF Wiener Hafen)<br />

aufbereitet, die per Bahn, LKW <strong>und</strong> Schiff<br />

angeliefert werden.<br />

Der Umsatz der Wiener Hafen-Gruppe – das<br />

sind die Wiener Hafen GmbH <strong>und</strong> ihre<br />

Tochterunternehmen – ist 2005 von 37,9 auf<br />

40 Mio. € geklettert (+ 5,5%). Das Ergebnis<br />

der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit konnte<br />

von 6,4 auf 8,2 Mio. € (+ 28 %) erhöht<br />

werden. Im Logistikzentrum Hafen Wien – es<br />

umfasst das gesamte Hafenareal mit der<br />

Wiener Hafen-Gruppe <strong>und</strong> alle weiteren dort<br />

ansässigen privaten Unternehmen – wurden<br />

2005 zusammen 11 Mio. t Güter umgeschlagen<br />

(2004: 10 Mio. t). Davon entfielen<br />

4,5 Mio. t auf die Wiener Hafen-Gruppe, 25%<br />

mehr als im Vorjahr (3,6 Mio. t). Im Vergleich<br />

zum Jahr 2004 konnte das Transportaufkommen<br />

zu Wasser um ein Viertel gesteigert<br />

werden. 1.670 Schiffe haben 1,7 Mio. t<br />

Waren in die Wiener Hafenanlagen gebracht<br />

oder von dort abgeholt. Zurückzuführen ist<br />

diese gewaltige Steigerung auf zwei Ent-<br />

wicklungen: So erfolgen die Mineralöl<strong>transport</strong>e<br />

immer öfter per Schiff. Und die im Jahr<br />

2004 fertig gestellte Schüttguthalle im<br />

Wiener Hafen hat zusätzliche Marktpotenziale<br />

geöffnet, wodurch der Schüttgutsektor<br />

(z.B.: Kunstdünger, Streusalz, Gesteine,<br />

chemische Rohstoffe) um 60% gewachsen<br />

ist, <strong>und</strong> zwar von 147.000 t auf 236.000 t.<br />

Über den Autoterminal im Wiener Hafen<br />

wurden im Jahr 2005 über 77.000 Neufahrzeuge<br />

<strong>transport</strong>iert. Somit kommen fast<br />

30 Prozent aller Neuwagen über den Wiener<br />

Hafen nach Österreich. Damit ist der Wiener<br />

Hafen der wichtigste Auto-Verteilknoten in<br />

der Region Ostösterreich mit einem überproportionalen<br />

Wachstum von 50% seit<br />

1999.<br />

Alle 120 im Wiener Hafen angesiedelten<br />

Unternehmen, darunter Logistiker wie<br />

Schenker, Kühne & Nagel, DHL oder die Rail<br />

Cargo Austria beschäftigten im Jahr 2005<br />

insgesamt r<strong>und</strong> 5.000 Arbeitnehmer, die<br />

Wiener Hafen-Gruppe erhöhte ihren Personalstand<br />

auf 218 Mitarbeiter.<br />

Containergeschäft boomt<br />

Der Containerterminal der WienCont GmbH,<br />

einer Wiener Hafen-Tochter, setzte 2005 sein<br />

dynamisches Wachstum mit einem Anstieg<br />

auf 225.000 TEU fort. Das Unternehmen<br />

konnte den Rekord von 2004 mit 200.000<br />

TEU neuerlich um 12% steigern. Damit hat<br />

sich das Containergeschäft seit dem Jahr<br />

2000 verdoppelt. Die bestehenden Container-<br />

Das Containerterminal im Wiener Hafen hat mit<br />

225.000 TEU 2005 die Kapazitätsgrenze erreicht<br />

Terminaleinrichtungen mit einer Fläche von<br />

75.000 qm waren somit komplett ausgelastet.<br />

Im Containergeschäft hat sich der<br />

Wiener Hafen in den letzten Jahren zu einem<br />

Spezialisten vor allem im Überseefrachtverkehr<br />

entwickelt. 46 Containerzüge sind<br />

pro Woche zwischen Wiener Hafen <strong>und</strong> den<br />

Seehäfen, wie Rotterdam, Hamburg, Bremerhafen<br />

<strong>und</strong> Duisburg sowie zu Knotenpunkten<br />

Osteuropas, wie Budapest <strong>und</strong> Bratislava


Bis 2008 wird das trimodale Containerterminal<br />

Wien durch ein neues bimodales Bahnterminal<br />

(r.) ergänzt <strong>und</strong> auf eine Umschlagsmenge von<br />

400.000 TEU ausgebaut. Baubeginn ist noch<br />

2006 Bilder: Hafen Wien<br />

unterwegs. Weitere Züge verbinden den<br />

Wiener Hafen mit den Mittelmeerhäfen Triest<br />

(IT), Koper (Slowenien) <strong>und</strong> Rijeka (Kroatien).<br />

Die zusammen mit den ÖBB betriebenen<br />

Leercontainerdepots in Graz, Wels <strong>und</strong><br />

Villach nimmt der Markt gut an, sie werden<br />

dynamisch weiter entwickelt <strong>und</strong> an<br />

K<strong>und</strong>enbedürfnisse adaptiert.<br />

180.000 Passagiere im<br />

Personenhafen Wien<br />

180.000 Passagiere nutzten 2005 den Personenhafen<br />

Wien (+11%), wobei 3.670<br />

Schiffe an den Anlegestellen festmachten.<br />

Das Unternehmen Wiener Donauraum, das<br />

die Schiffanlegestellen im Donaukanal <strong>und</strong><br />

das Schifffahrtszentrum an der Reichsbrücke<br />

betreibt, konnte seinen Umsatz um 15% auf<br />

4,3 Mio. € steigern. Das Ergebnis der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit wurde beinahe<br />

verdreifacht, von 0,9 Millionen Euro auf<br />

2,4 Millionen Euro. Die DDSG Blue Danube<br />

Schifffahrt GmbH konnte ihren Umsatz im<br />

Geschäftsjahr 2005 um 5% steigern. Die<br />

DDSG Blue Danube agiert auch als Partner<br />

der Central Danube Region GmbH, <strong>und</strong> zwar<br />

im Bereich Schifffahrtsbetrieb <strong>und</strong> im Ticketverkauf<br />

<strong>für</strong> den „Twin City Liner“, die neue<br />

Schnellboot-Verbindung, zwischen Wien <strong>und</strong><br />

Bratislava, die am 1. Juni 2006 ihren Betrieb<br />

aufgenommen hat.<br />

Massiver Ausbau des Hafens<br />

R<strong>und</strong> 122 Mio. € investieren Stadt Wien,<br />

ÖBB <strong>und</strong> der Wiener Hafen in gemeinsame<br />

Projekte zum Hafenausbau bis zum Jahr<br />

2008. Die Errichtung eines hochmodernen<br />

Containerterminals <strong>und</strong> der Ausbau der<br />

Bahn- <strong>und</strong> Straßeninfrastruktur stehen im<br />

Zentrum. Zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur<br />

wird die im 2. Weltkrieg zerstörte<br />

Eisenbahnbrücke über die Hafeneinfahrt<br />

Freudenau <strong>und</strong> den Donaukanal wieder errichtet.<br />

Damit wird die Donauuferbahn mit<br />

der Donauländebahn verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der<br />

Hafen direkt an den Zentralverschiebebahnhof<br />

Kledering angeschlossen. Die ersten Züge<br />

werden auf der neuen Verbindung Ende 2008<br />

verkehren. Außerdem wird die B 14 vom<br />

Zentrum des Hafengebietes in die Seitenhafenstraße<br />

verlegt. Eine neue Brücke über<br />

den Donaukanal wird das Hafengelände an<br />

die Ostautobahn (A 4) anbinden. Die Stadt<br />

Wien übernimmt nicht nur die Kosten <strong>für</strong> die<br />

Verschwenkung der B14, sondern finanziert<br />

auch den Kostenanteil der ÖBB bis zu einem<br />

Betrag von 95,8 Mio. € vor, um alle Arbeiten<br />

schnellstmöglich realisieren zu können. Der<br />

Baustart steht <strong>für</strong> Herbst auf dem Programm.<br />

Die behördlichen Genehmigungsverfahren<br />

sind bereits abgeschlossen.<br />

TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

Ein weiteres Ausbauprojekt ist die neue<br />

Rohstofflagerhalle mit einer Kapazität von<br />

6.000 Tonnen. Sie wurde im Juli eröffnet <strong>und</strong><br />

erschließt ein weiteres attraktives Marktsegment.<br />

Außerdem wurde gleichzeitig ein<br />

mobiler Hafenkran in Betrieb genommen mit<br />

einer Tragkraft von 10 Tonnen.<br />

Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

27<br />

5/2006


TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

Verbesserte internationale Wettbewerbsposition durch neue EHG Ennshafen GmbH:<br />

Marketing-Offensive in Ennshafen<br />

Nach der stetigen Aufwärtsentwicklung<br />

des Ennshafens zu einer<br />

der bedeutendsten Wirtschaftszonen<br />

Österreichs schufen die<br />

Eigentümer neue organisatorische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> Marktauftritt <strong>und</strong><br />

Betrieb. Mit dem 1. Juli nahm eine<br />

eigenständige Marketinggesellschaft<br />

unter dem Firmennamen EHG<br />

Ennshafen GmbH ihre Tätigkeit auf.<br />

Der bisherige Hafenbetrieb samt<br />

Zuständigkeit <strong>für</strong> die Infrastruktur<br />

wurde zwei getrennten<br />

Gesellschaften zugeteilt.<br />

Die strategischen Hintergründe <strong>für</strong><br />

diese organisatorische Neuausrichtung<br />

liegen auf der Hand. Nach<br />

Abschluss der wesentlichsten öffentlichen<br />

Großinvestitionen – Ausbau der<br />

Hafenbecken, Errichtung des Containerterminals<br />

samt Schienennetz, Gründung <strong>und</strong><br />

Erweiterung des Logistikzentrums sowie die<br />

28<br />

5/2006<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

Die Geschäftsführer der neuen Marketinggesellschaft<br />

EHG Ennshafen GmbH: Gf. Mag. Christian<br />

Steindl (links) <strong>und</strong> Gf. Mag. Christian Ecker im<br />

Ennshafengelände Bilder: EHG<br />

soeben erfolgte Anbindung des Ennshafens<br />

an die Westautobahn durch die Nordumfahrung<br />

Enns – kommt der forcierten Ansiedlung<br />

von Betrieben auf den vorhandenen Reserveflächen<br />

in den Wirtschaftsparks beiderseits<br />

der Enns besondere Bedeutung zu. Stichwort:<br />

Marketing! Deshalb wurde eine eigene,<br />

länderübergreifende Marketinggesellschaft<br />

mit dem Firmennamen EHG Ennshafen GmbH<br />

<strong>für</strong> den gemeinsamen Außenauftritt gegründet.<br />

Die künftigen Investitionen <strong>und</strong> der<br />

weitere Betrieb der Hafenanlagen erfolgen in<br />

zwei Gesellschaften – in Niederösterreich in<br />

der Ennshafen NÖ GmbH <strong>und</strong> in Oberösterreich<br />

in der Ennshafen OÖ GmbH. Die Gesellschafter<br />

der neuen Marketinggesellschaft<br />

sind zu jeweils 50% die Ennshafen NÖ GmbH<br />

<strong>und</strong> die Ennshafen OÖ GmbH.<br />

Der Containerterminal Ennshafen wird<br />

künftig zur Gänze von der Ennshafen OÖ<br />

GmbH betrieben, eine Dienstleistungsvereinbarung<br />

zwischen beiden Gesellschaften<br />

regelt den Betrieb <strong>und</strong> Erhalt der Hafenanlagen<br />

auf niederösterreichischer Landesseite.<br />

Personell wird die neue Marketinggesellschaft<br />

EHG Ennshafen GmbH von Mag.<br />

Christian Steindl (OÖ.) <strong>und</strong> Mag. Christian<br />

Ecker (NÖ.) geführt. Beide Neo-Geschäftsführer<br />

übernahmen auch in den „Muttergesellschaften“<br />

Führungsfunktionen. So steht<br />

Mag. Ecker der Ennshafen NÖ GmbH als


Geschäftsführer vor, Mag. Steindl übernahm<br />

in der Ennshafen OÖ GmbH die Prokura <strong>und</strong><br />

ist somit auch Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Ennshafen OÖ GmbH. Die Geschäftsführerfunktionen<br />

von Geschäftsführer Mag.<br />

Franz Hammerer (kaufmännischer Bereich)<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführer Dipl.Ing. Klaus Höller<br />

(technischer Bereich) bleiben unverändert.<br />

LH-Stellvertreter Ernest Gabmann dazu:<br />

„Diese organisatorische Optimierung des<br />

Ennshafens schafft optimale Expansionsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> bereits angesiedelte <strong>und</strong><br />

neue Betriebe mit hafenaffiner Tätigkeit.“<br />

Und Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat<br />

Viktor Sigl ergänzt: „Mit dieser neuen<br />

Struktur schaffen wir eine Effizienzsteigerung<br />

<strong>und</strong> offensive Weiterentwicklung des<br />

Ennshafens. Die Gründung der Marketinggesellschaft<br />

begünstigt die offensive Vermarktung.“<br />

Dü ❑<br />

Erstes Containerschiff<br />

im Ennshafen gelöscht<br />

Am 1. Juni wurde am Containerterminal Enns<br />

das erste Containerschiff empfangen. Die<br />

“Express 2“ traf mit insgesamt 61 vollen<br />

Containern aus Rotterdam ein. In den<br />

Containern befanden sich Importgüter aus<br />

China. Bemerkenswert ist, dass üblicherweise<br />

nur Leercontainer<strong>transport</strong>e auf der österreichischen<br />

Donau stattfinden. Bereits am<br />

Entwickelt sich zu<br />

einer bedeutenden<br />

europäischen Logistikdrehscheibe<br />

mit<br />

weiterem Wachstumspotential:<br />

Ennshafen wird<br />

künftig durch die<br />

zum 1. Juli gegründeteMarketinggesellschaft<br />

EHG GmbH<br />

professionell<br />

vermarktet<br />

Abend traf das zweite Containerschiff aus<br />

Budapest ein. Der Ennshafen will mit seinem<br />

topmodernen Containerbrückenkran noch<br />

viel stärker die Wasserstraße Donau nutzen.<br />

Insbesondere Richtung Südosteuropa stellt<br />

der Wasserweg eine ernstzunehmende<br />

Alternative dar. Kpt. Otto Steindl ❑<br />

Erweiterung Logistikzentrum<br />

Ennshafen kommt voran<br />

Aufgr<strong>und</strong> der enormen Nachfrage wird das<br />

bestehende Logistikzentrum Ennshafen um<br />

zwei Gebäude erweitert. Direkt neben dem<br />

bestehenden werden zwei weitere Gebäude<br />

errichtet. Das mittlere Gebäude wird fünfstöckig,<br />

das dritte Gebäude wird wie das<br />

bestehende dreigeschossig. In letzterem wird<br />

sich die Seefrachtabteilung<br />

Linz <strong>und</strong> das<br />

Headquarter der Seefracht<br />

Central Europe<br />

von Kühne+Nagel mit<br />

r<strong>und</strong> 60 Mitarbeitern<br />

ansiedeln. Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong><br />

ist vor allem die Ausweitung<br />

an Containerverkehren<br />

am neu<br />

errichteten Containerterminal<br />

Enns (CTE).<br />

Derzeit werden am<br />

CTE bereits 32 Contai-<br />

TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

nerganzzüge pro Woche abgewickelt. Eine<br />

Ausweitung der Verbindungen ist vorgesehen.<br />

Aus strategischen Gründen wurde nun<br />

von Kühne+Nagel entschieden, die Seefrachtabteilung<br />

vor Ort zu verlegen. Im<br />

mittleren Gebäudekomplex werden vor allem<br />

<strong>logistik</strong>nahe Dienstleister angesiedelt.<br />

Darüber hinaus ist dort ein Donauinformationszentrum<br />

gemeinsam mit der via donau<br />

vorgesehen. Das Investitionsvolumen <strong>für</strong> die<br />

Erweiterung beträgt r<strong>und</strong> € 4,5 Millionen.<br />

Insgesamt wird damit eine zusätzliche<br />

Bürofläche von 2.700 m 2 geschaffen. Nach<br />

dem Baubeginn Anfang Dezember 2005<br />

wurde zügig gearbeitet, so dass die Gebäude<br />

noch im Herbst dieses Jahres bezogen<br />

werden können. Mit der Erweiterung des<br />

Logistikzentrums Ennshafen setzt die EHG<br />

Ennshafen Ges.m.b.H. einen weiteren<br />

Meilenstein zur europäischen Logistikdrehscheibe.<br />

Dü ❑<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

29<br />

5/2006


TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

Twin City Liner – Schiffschnellverbindung<br />

von Wien nach<br />

Pressburg / Bratislava<br />

Als hätten alle nur darauf gewartet: Der Twin<br />

City Liner, die erste Schnellschiffverbindung<br />

zwischen Zentrum Wien <strong>und</strong> Zentrum Bratislava,<br />

entpuppte sich als echter Schnellstarter.<br />

„Wir sind ausgebucht, die Reaktionen<br />

der Passagiere durchweg positiv, die Fahrpläne<br />

werden penibel eingehalten“, so Dr.<br />

Andreas Hopf <strong>und</strong> Dr. Ronald Schrems,<br />

Geschäftsführer der Wien Holding Tochter<br />

Central Danube Region, Betreiber des Twin<br />

City Liners. Das Schnellschiff, ein ästhetisch<br />

beeindruckender Katamaran, wurde speziell<br />

angepasst an den Wasserstand des Donaukanals<br />

mit 0.85 m Tiefgang konstruiert <strong>und</strong><br />

fährt seit Anfang Juni 3 mal täglich nach<br />

Bratislava <strong>und</strong> zurück. Zielgruppe sind neben<br />

den Wienerinnen <strong>und</strong> Wienern, Touristen<br />

auch Geschäftsleute, die möglichst rasch <strong>und</strong><br />

direkt nach Bratislava kommen wollen. Der<br />

30<br />

5/2006<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

Der TWIN CITY LINER Anfang Mai in Linz auf<br />

Talüberführungsfahrt nach Wien Bild: Steindl<br />

Schiffsdaten TWIN CITY LINER<br />

Der TWIN CITY LINER an seiner Anlegestelle Schwedenplatz im Zentrum<br />

Wiens Bild: Central Danube Marketing & Development GmbH<br />

Länge ü. A.: 49,80 m<br />

Länge: 33 m<br />

Breite: 8,5 m<br />

Tiefgang: 0,85 m<br />

Höhe: 6 m<br />

Leergewicht: 40,5 t<br />

Maximalgewicht 54 t<br />

Passagiere: 102<br />

Antrieb: 2 MTU 12 V 2000 N72CR +<br />

2 Hamilton Waterjets<br />

Leistung: 1440 kW (1960 PS)<br />

Geschwindigkeit: 55,56 km/h<br />

Ansturm auf die neue Schiffsschnellverbindung<br />

ist so groß, dass sich das Management<br />

entschlossen hat, den Linienverkehr bis<br />

weit in den Winter hinein zu verlängern.<br />

Ursprünglich hatte man den Betrieb im November<br />

unterbrechen <strong>und</strong> dann im Frühjahr<br />

wieder aufnehmen wollen. Doch das Interesse<br />

der K<strong>und</strong>en, insbesondere von Geschäftsleuten,<br />

ist so hoch, dass der Linienbetrieb<br />

zunächst auf Mitte Dezember ausgeweitet<br />

wurde. Der Schiffsbetrieb erreicht<br />

betriebswirtschaftliche Zahlen, die besser<br />

sind als alle Prognosen, kann man vom<br />

Betreiber hören. Vorteil der City-to-City-<br />

Verbindung ist die Ein- <strong>und</strong> Ausstiegsstelle<br />

Schwedenplatz im Zentrum Wiens, wodurch<br />

die zeitintensive Benützung der Schleuse<br />

Freudenau vermieden wird. Das Schnellboot<br />

fährt von Wien über den Donaukanal <strong>und</strong> die<br />

Donau <strong>und</strong> erreicht in 75 Minuten die unmittelbar<br />

an der Altstadt gelegene Anlegestelle<br />

in Bratislava.<br />

Der aus Aluminium gefertigte Schnellkatamaran<br />

mit Jetantrieb wurde vom Schiffbauspezialisten<br />

Båtservice Mandal in Südnorwegen<br />

gefertigt <strong>und</strong> im Frühjahr über<br />

Skagarak, Nordsee <strong>und</strong> das Europäische<br />

Binnenwasserstraßensystem nach Wien<br />

überstellt.<br />

Der Katamaran ist vollklimatisiert, verfügt<br />

über bequeme First-Class-Bestuhlung, Panoramafenster<br />

<strong>und</strong> ein Panoramadeck. Die<br />

Fahrgäste können sich an einem Bord-Buffet<br />

mit Snacks <strong>und</strong> Drinks versorgen.<br />

Das Investitionsvolumen <strong>für</strong> die Einführung<br />

des TWIN CITY LINERS beträgt rd. 3,3 Mio.<br />

Euro (Investoren: Wien Holding, Raiffeisenlandesbank<br />

NÖ-Wien). Die Finanzierung<br />

erfolgt über einen 20-jährigen Leasingvertrag.<br />

Donauraum Wien wird in die Errichtung<br />

der Schiffsstation Wien City am Schwedenplatz,<br />

die auch als „Gate to Bratislava“<br />

konzipiert ist, rd. 2,3 Mio. Euro investieren.<br />

Gleichzeitig wird die Stadt Bratislava das<br />

„Gate to Vienna“ in Bratislava errichten.<br />

Diese beiden letztgenannten Projekte werden<br />

von der Europäischen Union kofinanziert.<br />

Otto Steindl ❑


DTSG tauft Schubschiff<br />

„Sagittarius“ <strong>und</strong> Doppelhüllenleichter<br />

Im Mai dieses Jahres hat die Donau Tankschifffahrtsgesellschaft<br />

Wien (DTSG) zwei<br />

neue Schiffseinheiten getauft. Die Veranstaltung<br />

wurde von r<strong>und</strong> 70 geladenen<br />

Gästen begleitet. Das Schubboot „Sagittarius“<br />

<strong>und</strong> der Schubleichter „TSL 16809“ sind<br />

aber keine Neubauten: Sagittarius ist genau<br />

genommen sogar ein Oldtimer. Gebaut<br />

wurde es 1966 als „Lehnkering 14“ auf der<br />

Hilgers Werft in Rheinbrohl. 2005 wurde das<br />

Boot dann von der DTSG gekauft <strong>und</strong> nach<br />

einer Gr<strong>und</strong>überholung, vor allem des<br />

Schiffskörpers, wieder in Dienst gestellt. Die<br />

'Sagittarius' ist 30 m lang <strong>und</strong> 11,4 m breit<br />

<strong>und</strong> wird durch zwei Mitsubishi Dieselmo-<br />

Die generalüberholte 30 m lange <strong>und</strong> 11,4 m<br />

breite 'Sagittarius' …<br />

toren vom Typ S 16 R MPTA angetrieben, die<br />

ihre Kraft über ein Getriebe auf zwei Festpropeller<br />

übertragen, die in Düsen arbeiten.<br />

Die beiden Motoren leisten zusammen 1478<br />

kW. Das Schiff kann so eine Last von bis zu<br />

8000 t schieben – das entspricht vier Schubleichtern.<br />

Auch bei dem Schubleichter TSL 16809<br />

handelt es sich um einen Umbau: Der 1988<br />

gebaute Leichter wurde von der DTSG zum<br />

Doppelhüllenleichter umgebaut. Dadurch<br />

ergeben sich jedoch kaum Nachteile im<br />

Ladevolumen: Obwohl r<strong>und</strong> 105 Tonnen<br />

…<strong>und</strong> der auf 80 m Länge <strong>und</strong> 11 m Breite<br />

verlängerte Doppehüllenleichter der DTSG<br />

waren zur Schiffstaufe Anfang Mai festlich<br />

geschmückt<br />

Stahl <strong>für</strong> die Doppelhülle verbaut wurden,<br />

sank die Tragfähigkeit nur um 41 Tonnen,<br />

denn außer dem Umbau der Hülle wurde der<br />

Leichter um dreieinhalb Meter verlängert.<br />

Dadurch konnten noch ein Wohnraum <strong>und</strong><br />

ein Maschinenraum <strong>für</strong> einen Pumpenmotor<br />

eingebaut werden. Der Leichter hat die<br />

Abmessungen 80 x 11 m <strong>und</strong> fasst 1.762 t<br />

bzw. 2.208 cbm. Laut DTSG sollen in den<br />

nächsten Jahren noch 24 weitere Leichter auf<br />

Doppelhülle umgebaut werden, wovon sich<br />

bereits zwei im Umbau befinden.<br />

Sebastian Mainzer ❑<br />

Kiellegung des 3. Katamarans<br />

<strong>für</strong> den Bodensee<br />

Große Freude bei Bodan Werft <strong>und</strong> Katamaran-Reederei<br />

Bodensee GmbH: Der dritte<br />

Katamaran wurde Anfang Juli feierlich „auf<br />

Kiel gelegt“. Bei den Kressbronner Schiffbauern<br />

laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren.<br />

Denn am 31. Dezember muss das<br />

Schiff, das baugleich zu seinen beiden<br />

Geschwistern ist, im Wasser sein. Oberbürgermeister<br />

Josef Büchelmeier als Beirats-<br />

Vorsitzender, der ehemalige Geschäftsführer<br />

Rainer Schöttle <strong>und</strong> sein amtierender Kollege<br />

Kuno Werner sowie Robert Dittmann,<br />

Geschäftsführer der Bodan-Werft schlugen<br />

die Ziffern der Baunummer 1080 ein. „Der<br />

zusätzliche Katamaran leistet einen Beitrag<br />

zum sicheren <strong>und</strong> pünktlichen Betrieb <strong>und</strong><br />

wird mittelfristig noch deutlich mehr Fahrgäste<br />

bringen,“ ist OB Büchelmeier sicher.<br />

„Mit dem dritten Katamaran können wir<br />

abends länger fahren. Und im Sommer, wenn<br />

TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

wir Fahrgäste stehen lassen mussten, weil<br />

unsere Katamarane voll waren, werden wir in<br />

Zukunft Zwischenfahrten anbieten,“ so<br />

Rainer Schöttle. Auch Chartergeschäft sei<br />

dann möglich, wo<strong>für</strong> man viele Anfragen<br />

erhalten habe. Neu sei das Konzept, den<br />

Katamaran nicht selbst zu finanzieren,<br />

sondern von der Bodan-Werft zu leasen, hob<br />

Schöttle hervor. „Das gibt uns finanzielle<br />

Spielräume.“ Und Dittmann ergänzte, das sei<br />

auch <strong>für</strong> die Bodan-Werft eine interessante<br />

Ergänzung der Aktivitäten: „Es gibt einen<br />

Bedarf <strong>für</strong> Finanzierungsleistungen beim<br />

Schiffsbau.“ Die Bodan-Werft wird den<br />

dritten Katamaran in Lizenz komplett am<br />

Bodensee bauen. „Wir haben unsere Erfahrung<br />

mit den ersten beiden Katamaranen<br />

gemacht <strong>und</strong> gemerkt, dass wir so flexibler<br />

<strong>und</strong> schneller sind“, ist sich Dittmann sicher.<br />

Aussehen wird der dritte Katamaran nicht<br />

anders als seine beiden Vorgänger. Das<br />

Design hat sich bewährt, auch Inneneinrichtung<br />

<strong>und</strong> Technik bleiben gleich. Dü ❑<br />

Bild von der Kiellegung. Zu sehen sind (von links):<br />

Rainer Schöttle, ehem. Geschäftsführer Katamaran-Reederei<br />

Bodensee, Kuno Werner, Geschäftsführer<br />

Katamaran-Reederei Bodensee, Robert<br />

Dittmann, Geschäftsführer Bodan-Werft<br />

Kressbronn, Josef Büchelmeier, Oberbürgermeister<br />

der Stadt Friedrichshafen, Beiratsvorsitzender<br />

der Katamaran-Reederei Bodensee. Die<br />

Herren halten die Platte mit der Schiffsnummer<br />

1080, die bei der Kiellegung eingeschlagen wurde<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

31<br />

5/2006


TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

SUT-Gespräch mit neuem Väth-Reedereichef Frank Mützel:<br />

Auf der Donau zu Hause<br />

Frank Mützel (46) hat am 1.1.2006<br />

den Chefsessel der Würzburger<br />

Reederei Gebrüder Väth KG übernommen<br />

<strong>und</strong> macht das Unternehmen<br />

seither fit <strong>für</strong> die Zukunft.<br />

Neuen Herausforderungen,<br />

beispielsweise in der Containerschifffahrt<br />

will Mützel mit neuen<br />

Marktstrategien, etwa der<br />

Kooperation mit Short-Sea-<br />

Reedereien aus dem Schwarzmeerraum,<br />

begegnen.<br />

Bereits seit 1890 ist die Reederei Väth<br />

auf den europäischen Wasserstraßen,<br />

damals vor allem aber auf dem Main,<br />

aktiv. Mit einer Tragfähigkeit von<br />

8600 Zentnern war das MS „Morgenstern“<br />

die Keimzelle der heutigen Flotte, die 13<br />

Schiffe sowie gemietete Schubleichter mit<br />

einer Gesamttonnage von ca. 30.000 t umfasst.<br />

Auch ein MS Morgenstern ist wieder<br />

dabei: heute aber mit einer Tragfähigkeit von<br />

2872 t. R<strong>und</strong> 600.000 t Güter hat das Unternehmen<br />

mit diesen Schiffen im letzten Jahr<br />

<strong>transport</strong>iert. Hinzu kamen noch fast 100.000<br />

t Güter, die mit Fremdschiffen befrachtet<br />

wurden. „Unser Fahrtgebiet erstreckt sich<br />

von der ARA-Range bis zum schwarzen Meer,<br />

aber die Donauwechselverkehre sind unser<br />

Schwerpunkt“, erläutert der neue Sprecher<br />

der Geschäftsführung der Reederei Väth.<br />

Mützel kommt aus der Familie: er ist der<br />

Neffe von Gerd Mützel, der das Unternehmen<br />

MS MORGENSTERN in der Beladung im Hafen<br />

Straubing Bild: Väth KG<br />

32<br />

5/2006<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

Frank Mützel:<br />

„In der Reederei<br />

Väth<br />

steckt noch<br />

eine Menge<br />

Potenzial!“<br />

Bild: Götze-<br />

Rohen<br />

über Jahrzehnte geleitet <strong>und</strong> geprägt hat.<br />

Frank Mützel hat Betriebswirtschaft studiert<br />

(Dipl. Ökonom) <strong>und</strong> ist auch Gesellschafter<br />

des Familienunternehmens. Nachdem er<br />

bereits die ersten fünf Lebensjahre an Bord<br />

eines Väth-Schiffes verbrachte, hat Mützel<br />

während seiner Semesterferien an Bord von<br />

Schiffen der Reederei gearbeitet <strong>und</strong> damit<br />

die praktischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> seine neue<br />

Aufgabe erworben. Zuletzt war Mützel Geschäftsführer<br />

der Trans Lloyd Shipmanagement<br />

GmbH <strong>und</strong> davor Geschäftsführungsassistent<br />

bei der Deutschen Binnenreederei<br />

GmbH in Berlin.<br />

Die ersten sechs Monate seit Übernahme des<br />

neuen Postens bilanziert Mützel sachlich <strong>und</strong><br />

nüchtern. „Ich habe mich zunächst um die<br />

innere Organisation gekümmert. Es war mir<br />

Koppelverband der Reederei Väth mit Massengut<br />

<strong>und</strong> Stückgut auf dem Main bei Würzburg<br />

Bild: Väth KG<br />

wichtig, die internen Abläufe <strong>und</strong> Prozesse<br />

zu analysieren <strong>und</strong> da wo nötig zu<br />

verbessern. Neben der Verantwortung <strong>für</strong> die<br />

Strategie werde ich mich – gemeinsam mit<br />

unserem Team – aber auch um die Potenziale<br />

möglicher Kooperationen <strong>und</strong> neuer<br />

Geschäftsfelder kümmern“, beschreibt<br />

Mützel seine Arbeit. Neben dem klassischen<br />

Binnenschiffs<strong>transport</strong> sieht Mützel Potenziale<br />

in der Logistik <strong>und</strong> kombinierten Fluss-<br />

See-Transporten. In der schifffahrtsnahen<br />

Logistik hat Väth bereits zwei ges<strong>und</strong>e<br />

Standbeine: einen eigenen Umschlags- <strong>und</strong><br />

Lagerbetrieb im Hafen Nürnberg <strong>und</strong> eine<br />

1/3-Beteiligung an der Hafen<strong>logistik</strong> Straubing<br />

GmbH. „Diese Aktivitäten werden wir<br />

weiter ausbauen. So werden wir demnächst<br />

die Lagerkapazitäten in Straubing erweitern.<br />

Bereits heute sind Container ein wichtiges<br />

Transportgut <strong>für</strong> die Väth-Flotte Bild: Väth KG<br />

Die Kombination von Fluss- <strong>und</strong> See<strong>transport</strong>en<br />

wäre neu <strong>für</strong> Väth. Durch meine letzte<br />

Tätigkeit habe ich gute Kontakte zu Short-<br />

Sea-Reedereien“, erläutet Mützel. Mit<br />

solchen Partnern sieht Mützel Chancen <strong>für</strong><br />

neue Kooperationen, mit denen kombinierte<br />

Verkehre per Binnen- <strong>und</strong> Seeschiff beispielsweise<br />

zum russischen Wasserstraßensystem<br />

entwickelt werden können. Das<br />

Kerngeschäft soll nach Mützels Vorstellungen<br />

aber die Binnenschifffahrt bleiben. „Langfristig<br />

soll Väth eine Reederei mit maximal 20<br />

eigenen Einheiten <strong>und</strong> einer attraktiven<br />

Dienstleistungspalette werden“, skizziert<br />

Mützel seine Zukunftsvision.<br />

Aber Mützel denkt auch über die Grenzen<br />

des eigenen Unternehmens hinaus. „Wir<br />

werden uns auch stärker als bisher in der<br />

Branche engagieren. Wir sind Mitglied im<br />

B<strong>und</strong>esverband der deutschen Binnenschifffahrt<br />

(BDB), in dem ich zukünftig in der<br />

Arbeitsgruppe Nautik mitarbeiten werde“,<br />

sagt Mützel zu einem stärkeren verbandspolitischen<br />

Engagement. Das dies dringend<br />

nötig sei, zeige die aktuelle Lage beim<br />

Donauausbau zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen:<br />

„Wie lange noch soll unter dem Deckmantel<br />

des Naturschutzes die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Schifffahrt auf der Donau<br />

blockiert werden“, fragt Frank Mützel. Er<br />

spricht damit den jüngsten Versuch des B<strong>und</strong><br />

Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz Deutschland an, die<br />

Ausbauvariante C280 <strong>für</strong> die Donau zu torpedieren.<br />

„Die Donau ist Teil eines paneuropäischen<br />

Verkehrskorridors. Wenn wir der<br />

Verkehrsprobleme Herr werden wollen,<br />

müssen wir die Wasserstraßeninfrastruktur<br />

den Erfordernissen anpassen“, betont Mützel<br />

abschließend. Axel Götze-Rohen ❑<br />

Modernes Väth-Doppelhüllensicherheitsschiff<br />

mit den Abmessungen 110 x 11 m, Ladefähigkeit<br />

2.300 t, <strong>für</strong> den kombinierten Transport von<br />

Massengut unter Deck <strong>und</strong> Containern auf dem<br />

hier<strong>für</strong> speziell ausgelegten Lukendach als<br />

2. Ladedeck. Dank einer Schubschulter kann das<br />

Schiff auch als Koppelverband mit Schubleichtern<br />

betrieben werden Bild: Väth KG


10 Jahre Reinsch Speditions- <strong>und</strong> Kontrakt<strong>logistik</strong> GmbH Straubing:<br />

„Bayerns Best 50“<br />

Auszeichnung <strong>für</strong> Reinsch<br />

Die Reinsch Speditions- <strong>und</strong><br />

Kontrakt<strong>logistik</strong> GmbH wurde am<br />

28. Juni mit dem Mittelstandspreis<br />

„Bayerns Best 50“ ausgezeichnet.<br />

Bereits zum zweiten Mal in Folge<br />

konnte Unternehmensgründerin<br />

Elisabeth Reinsch diese Auszeichnung<br />

pünktlich zum 10-jährigen Betriebsjubiläum<br />

entgegennehmen.<br />

Der Wettbewerb „Bayerns Best 50“<br />

ist eine Initiative des Bayerischen<br />

Staatsministeriums <strong>für</strong> Wirtschaft,<br />

Infrastruktur, Verkehr <strong>und</strong> Technologie<br />

<strong>und</strong> wird von unabhängigen Juroren<br />

ermittelt. Gewürdigt wurde die besondere<br />

Wachstumsstärke des Straubinger Unternehmens.<br />

In den vergangenen Jahren konnte die<br />

Reinsch GmbH den Umsatz <strong>und</strong> die Zahl der<br />

Mitarbeiter überdurchschnittlich steigern.<br />

Am 17. Juni jährte sich die Gründung der<br />

Firma Reinsch zum zehnten Mal. 1996 wurde<br />

das Unternehmen von Günther Reinsch,<br />

seiner Frau Elisabeth <strong>und</strong> einem Lagerarbeiter<br />

gegründet. Durch unternehmerisches<br />

Geschick <strong>und</strong> vorausschauende Planung<br />

konnte sich das mittelständische Unternehmen<br />

in nur kurzer Zeit am Markt etablieren.<br />

Die Mitarbeiterzahl stieg schnell von anfangs<br />

drei auf heute 110 Arbeitnehmer. Reinsch<br />

erkannte frühzeitig die Chancen der Anbindung<br />

Osteuropas an die Europäische Union<br />

<strong>und</strong> gründete 2001 in Rumänien<br />

ein Tochterunternehmen.<br />

Der Standort der<br />

Firmengründung in der<br />

Bahnhofstraße in Straubing<br />

platzte bald aus allen<br />

Nähten, so dass sich Reinsch<br />

entschied, am Straubinger<br />

Hafen ein neues trimodales<br />

Logistikzentrum zu bauen, welches im<br />

Oktober 2004 eingeweiht wurde. Der Umsatz<br />

betrug 2005 ca. 10 Mio. €. Im Herbst 2005<br />

verstarb Firmengründer Günther Reinsch<br />

nach langer schwerer Krankheit. Seit dieser<br />

Zeit führt Elisabeth Reinsch die Geschäfte.<br />

Sie wird das Unternehmen <strong>und</strong> das<br />

Lebenswerk ihres Mannes in dessen Sinne<br />

fortführen.<br />

Elisabeth Reinsch erhielt zum zweiten Mal in<br />

Folge den Mittelstandspreis „Bayerns Best 50“<br />

aus der Hand des bayerischen Wirtschaftsministers<br />

Erwin Huber (r.) <strong>und</strong> Juror Ralf Broschulat (l.)<br />

Das Unternehmen setzt sich ehrgeizige Ziele<br />

<strong>für</strong> die nahe Zukunft. Als kompetenter Logistikpartner<br />

bietet Reinsch hervorragende<br />

Ausgangsbedingungen <strong>für</strong> seine K<strong>und</strong>en.<br />

Neben den Osteuropaaktivitäten – hier fährt<br />

Reinsch wöchentlich einen eigenen Komplettzug<br />

im kombinierten<br />

Verkehr ab Wels nach<br />

Rumänien v.v. – bietet das<br />

trimodale Logistikzentrum<br />

im Binnenhafen Straubing-<br />

Sand mit großen Freilagerflächen<br />

<strong>und</strong> Lagerhallen<br />

exzellente Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> K<strong>und</strong>en mit Hafengütern<br />

Die Lagerhallen des Reinsch Logistikzentrums im Hafen Straubing Sand verfügen über einen eigenen<br />

Gleisanschluss Bilder: Reinsch GmbH<br />

TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

Blick auf das trimodale Logistikzentrum der<br />

Reinsch GmbH im Straubinger Hafen mit Freilagerflächen<br />

<strong>und</strong> Lagerhallen <strong>für</strong> den Umschlag<br />

von hafenaffinen Gütern<br />

aller Art. Mit dem eigenen Gleisanschluss<br />

wurde eine weitere umweltfre<strong>und</strong>liche<br />

Beförderungsmöglichkeit erschlossen.<br />

Ein wichtiger Eckpfeiler <strong>für</strong> die Reinsch GmbH<br />

stellt die Inhouse-Logistik dar. Seit Jahren ist<br />

Reinsch Partner <strong>für</strong> die IT-Branche <strong>und</strong> bietet<br />

dem K<strong>und</strong>en individuelle Logistikdienstleistungen.<br />

Daneben ist Reinsch Partner <strong>für</strong> den<br />

Konsumgüterhandel im Bereich der Distributions<strong>logistik</strong>.<br />

Die flexible Bereitstellung<br />

von Lagerflächen <strong>und</strong> die Entwicklung von<br />

individuellen Handlungsstrategien im Rahmen<br />

des Supply Chain Management <strong>für</strong> jeden<br />

K<strong>und</strong>en stehen dabei im Focus.<br />

Der Erfolg des Unternehmens spiegelt sich<br />

von Anfang an in einer individuellen Betreuung<br />

<strong>und</strong> partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

mit den K<strong>und</strong>en. Seit der Gründung des<br />

Unternehmens hat sich ein über Jahre gewachsenes<br />

fachliches Know-how entwickelt.<br />

Qualifizierte Mitarbeiter <strong>und</strong> die Orientierung<br />

an Markt- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbedürfnissen begründen<br />

weiterhin das Erfolgsgeheimnis. Um<br />

diesen hohen Qualitätsanforderungen gerecht<br />

zu werden, kann das Unternehmen auf<br />

ein gut geschultes, motiviertes <strong>und</strong> kompetentes<br />

Mitarbeiterteam zurückgreifen. Die<br />

Reinsch GmbH ist nach ISO 9001:2000 <strong>und</strong><br />

ISO 14001:2004 regelmäßig erfolgreich<br />

zertifiziert. Gute Kontakte zu wissenschaftlichen<br />

Institutionen wie etwa der Fachhochschule<br />

Regensburg oder dem Fraunhoferinstitut<br />

in Prien geben neuen Input <strong>und</strong><br />

helfen neue Entwicklungen am Markt frühzeitig<br />

zu erkennen <strong>und</strong> umzusetzen. Dü ❑<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

33<br />

5/2006


TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

Schifffahrtsgerechter Donauausbau stärkt Standortpotentiale Bayerns<br />

10 Jahre Hafen Straubing<br />

– eine Erfolgsgeschichte<br />

Im Juni 2006 feierte der Hafen<br />

Straubing-Sand an der Donau sein<br />

zehnjähriges Bestehen. In dieser Zeit<br />

wurden drei Millionen Tonnen Güter<br />

im Hafen- <strong>und</strong> Bahnbetrieb umgeschlagen.<br />

Dreiviertel aller Güter<br />

entfielen auf den Schiffsgüterumschlag.<br />

Der Hafen Straubing-Sand ist<br />

ein klassisches trimodales<br />

Güterverkehrszentrum.<br />

Der Hafen ist Kernelement des 218 ha<br />

großen Industriegebietes Straubing-<br />

Sand. Von den 145 ha Ansiedlungsfläche<br />

ist die Hälfte vermarktet. In<br />

25 angesiedelten Betrieben sind über 2.100<br />

Arbeitsplätze entstanden. Die öffentlichen<br />

Investitionen belaufen sich auf 130 Millionen<br />

Euro. Ergänzt wurden diese durch 180<br />

Millionen Euro private Investitionen.<br />

Hafencharakteristik<br />

Der am Donaukilometer 2.313,3 gelegene<br />

Hafen Straubing hat insgesamt 1.100 m<br />

Kailänge <strong>und</strong> ist als Stichhafen mit einem<br />

Wendebecken angelegt. Der Hafen verfügt<br />

über drei 35 Tonnen Kräne, eine RoRo-<br />

34<br />

5/2006<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

Anlage, eine Schwerlastplatte, Lagerhallen<br />

sowie Silo- <strong>und</strong> Bunkeranlagen. Unmittelbare<br />

Ansiedler im Hafen sind die Firmen Reinsch<br />

Spedition, Ivanica Spezial<strong>transport</strong>e, Andorfer<br />

Metalle, BayWa Agrar, MEGA Tierernährung<br />

Geflügelkraftfutterwerke sowie die<br />

Hafen<strong>logistik</strong> Straubing GmbH.<br />

In den letzten Jahren fungierte der Hafen<br />

immer mehr als Drehscheibe Richtung<br />

Balkan. Exportiert werden neben Versorgungsgütern<br />

vor allem Industrieanlagen,<br />

Mobilkrane des in Straubing beheimateten<br />

Lademaschinenherstellers Sennebogen,<br />

Mähdrescher <strong>und</strong> Eisenbahnwaggons. Durch<br />

seine günstige Verkehrsanbindung zu den<br />

Autobahnen A3 <strong>und</strong> A92, den B<strong>und</strong>esstraßen<br />

B8 <strong>und</strong> B20 sowie zu den Eisenbahnstrecken<br />

Frankfurt – Wien <strong>und</strong> Straubing – München<br />

ist der Hafen nicht nur <strong>für</strong> Logistikunternehmen<br />

von höchstem Interesse, sondern<br />

auch <strong>für</strong> die Industrie.<br />

Erfolgsdekade<br />

Das Geheimnis des prosperierenden Hafengeschäftes<br />

ist sein Umfeld. Die Gesellschafter<br />

– der Landkreis Straubing-Bogen, die Stadt<br />

Straubing <strong>und</strong> die Gemeinde Aiterhofen -<br />

schufen drei Standbeine <strong>für</strong> die Standortentwicklung.<br />

Diese sind: Der Zeckverband<br />

Industriegebiet, der<br />

als Infrastrukturunternehmen<br />

<strong>für</strong> die Vermarktung<br />

des Industrie-<br />

<strong>und</strong> Gewerbegebietes<br />

sowie den<br />

Betrieb des Innovations-<br />

<strong>und</strong> Gründerzentrums<br />

zuständig<br />

ist.<br />

Der Hafen Straubing-<br />

Sand GmbH, der <strong>für</strong><br />

die Gr<strong>und</strong>stücksvermarktung<br />

im Hafengebiet,<br />

den Umschlag<br />

<strong>und</strong> den Bahnbetrieb<br />

zuständig ist.<br />

Die BioCampus Straubing<br />

GmbH, die <strong>für</strong> die<br />

Entwicklung, Förderung<br />

<strong>und</strong> Vermarktung<br />

des BioCampus Straubing<br />

verantwortlich<br />

zeichnet.<br />

Im Industriepark haben sich so renommierte<br />

Firmen wie der Reifenhersteller Continental,<br />

Deutsche Post, Völkl, Lidl, Honold Logistik,<br />

Spedition Häring, Kühne+Nagel, Ingram<br />

Micro, Wolf Logistik <strong>und</strong> die Schmidmeier<br />

Umwelttechnologie angesiedelt. Die auch<br />

weiterhin bestehende große Ansiedlungsnachfrage<br />

<strong>und</strong> die Spitzenleistung im<br />

Umschlag im vergangenen Jahr in Höhe von<br />

515.000 Tonnen sprechen <strong>für</strong> den Standort<br />

Straubing. Durch die enge Verzahnung von<br />

Industrie, Gewerbe <strong>und</strong> Logistikdienstleistern<br />

bestehen optimale Bedingungen.<br />

Erstmals in diesem Jahr werden hier<br />

Holzpellets produziert. Pelletmarktführer<br />

CompacTec (ein Tochterunternehmen der<br />

Schmidmeier Umwelttechnologie AG) errichtete<br />

in Straubing-Sand ein Pelletwerk mit<br />

einer Jahreskapazität von 140.000 Tonnen,<br />

die von hier auch per Binnenschiff zu<br />

anderen Vermarktungsstandorten zum<br />

Versand kommen. Holzpellets sind Presslinge<br />

aus frischen unbehandelten Hobel- <strong>und</strong><br />

Sägespänen, die als Ersatz <strong>für</strong> fossile Energieträger<br />

eingesetzt werden.<br />

Neuester Ansiedler im Hafen Straubing ist die<br />

Campa Süd GmbH & Co. KG, die hier eine<br />

Ölmühle <strong>und</strong> eine Biodieselanlage errichten<br />

wird. Die unternehmerischen Aktivitäten des<br />

BioCampus Straubing-Sand finden im Kompetenzzentrum<br />

<strong>für</strong> Nachwachsende Rohstoffe<br />

Straubing ein ideales wissenschaftliches<br />

Umfeld. Im Bereich Biomasse nimmt Straubing<br />

– die „Stadt der Nachwachsenden Rohstoffe“<br />

– eine europäische Vorreiterrolle ein.<br />

Ausblick<br />

Im Rahmen des Ausbaus eines BioEnergieparks<br />

sollen der Pelletproduktion als<br />

nächstes ein Biomasseheizkraftwerk <strong>und</strong><br />

Holzpelletanlage im Hafen Straubing-Sand. Die<br />

Produkte werden auch per Binnenschiff zu anderen<br />

Vermarktungsstandorten <strong>transport</strong>iert


Industriepark mit Donauhafen Straubing-Sand<br />

aus der Luft<br />

Produktionsanlagen <strong>für</strong> biogene Kraftstoffe<br />

folgen. Diese induzieren jährlich folgende<br />

Transporte: Biomassekraftwerk: ca. 120.000<br />

Tonnen, Biodieselanlage: ca. 1,2 Millionen<br />

Tonnen, Bioethanolanlage: ca. 500.000<br />

Tonnen. Damit kann der Hafen weitere<br />

Umschlagpotentiale von über 1,8 Millionen<br />

Tonnen erwarten, die sich nach derzeitigen<br />

Schätzungen in etwa zu gleichen Teilen auf<br />

die Verkehrsträger Straße, Schiene <strong>und</strong><br />

Wasser verteilen.<br />

Auch ein KLV-Terminal <strong>für</strong> den kombinierten<br />

Ladungsverkehr soll am Standort Straubing-<br />

Sand entstehen. Dieses soll als Drehscheibe<br />

<strong>für</strong> die Seehafenhinterlandverkehre Richtung<br />

Donau-Anrainer fungieren. Im Rahmen einer<br />

Voruntersuchung wurde durch die Rudolf<br />

Mayer Beratungsgesellschaft mbH aus Prien<br />

ein Potential von 30.000 Ladeeinheiten pro<br />

Jahr ermittelt. Ein nächster Schritt ist deshalb<br />

ein Fördermittelantrag beim Eisenbahn-<br />

B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> den Bau einer KV-Umschlaganlage.<br />

Allzu verständlich ist bei dieser Entwicklung<br />

auch die Forderung nach einem schifffahrtsgerechten<br />

Ausbau der Donau. „Die optimale<br />

Abladetiefe von 2,5 m auf der Donau wird<br />

nur an 55 Prozent der Tage im Jahr erreicht.<br />

Die unkalkulierbaren Wasserstände führen zu<br />

extremen Auslastungsunterschieden der<br />

Hafenanlagen mit bis zu 300 %igen Schwankungen<br />

in einzelnen Monaten. Dringlichste<br />

Aufgabe ist es deshalb, <strong>für</strong> den hocheffizienten<br />

Schiffs<strong>transport</strong> bessere Navigationsbedingungen<br />

zu schaffen. „Dies ist gleichzeitig<br />

die Gewähr <strong>für</strong> noch mehr Umschlag über die<br />

Kaikante“, so Hafengeschäftsführer Andreas<br />

Löffert gegenüber <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Technik.<br />

In diesem Jahr feiert der Hafen nicht nur sein<br />

zehnjähriges Bestehen, sondern auch die<br />

Profilierung des Standortes Straubing-Sand<br />

zu einem Kompetenzzentrum nachwachsender<br />

Rohstoffe. <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Technik<br />

wünscht dem Hafen nicht nur neue K<strong>und</strong>en,<br />

sondern <strong>für</strong> das 20. Jubiläum einen Donauausbau<br />

mit ganzjährig gesicherten Tauchtiefen.<br />

www.hafen-straubing.de<br />

Dr. Armin Gewiese ❑<br />

Hafenfest in Straubing-Sand<br />

Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens lud<br />

der Hafen Straubing-Sand am 29. Juli zu<br />

einem großen Fest. Zahlreiche Gäste aus<br />

Reihen der Politik, Behörden, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der<br />

Bevölkerung fanden sich zu diesem Spektakel<br />

ein. Schon bei der Ankunft im Hafengelände<br />

hatte man den Eindruck, eher auf einem Jahrmarkt,<br />

statt im Hafen zu sein. Zwischen<br />

Schiffen <strong>und</strong> Kränen wurde das Hafenflair<br />

durch Live Bands, Festzelt, Reeperbahnbühne<br />

sowie ein buntes Unterhaltungs- <strong>und</strong> Aktivprogramm<br />

<strong>und</strong> kulinarische Genüsse verstärkt.<br />

Auch Schiffsr<strong>und</strong>fahrten mit dem<br />

Oldtimer FREUDENAU vom Arbeitskreis<br />

Schifffahrtsmuseum Regensburg e.V. zogen<br />

viele Teilnehmer an. Der Bayerische Staatsminister<br />

<strong>für</strong> Wirtschaft, Erwin Huber, eröff-<br />

TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

nete das Fest. Tosenden Applaus erhielt der<br />

Minister, als er in seiner Festansprache auf<br />

den dringendst notwendigen Donauausbau<br />

zu sprechen kam. Er teilte mit, dass die<br />

Europäische Union Richtlinien <strong>für</strong> den Donauausbau<br />

herausgebe <strong>und</strong> diesen auch<br />

finanziell unterstützen werde. Gleichzeitig<br />

sagte er, dass die Bayerische Staatsregierung<br />

den Ausbau nach der Variante “C 280“<br />

fordere, die Finanzierung gesichert sei, nur<br />

Berlin zögere noch mit der Zustimmung. Auf<br />

was will man noch warten, zeigte doch der<br />

Festtag genug Realität. An diesem Tag war<br />

es zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen nur<br />

mehr möglich, mit einer Abladetiefe von<br />

max.1,50 m zu fahren. Kpt. Otto Steindl ❑<br />

Staatsminister Erwin Huber erhielt zum Dank <strong>für</strong><br />

seine mutige Festrede ein zünftiges Steuerrad<br />

geschenkt. Unser Bild zeigt v. l. n. r.: Landrat des<br />

Landkreises Straubing-Bogen Alfred Reisinger,<br />

HSG Geschäftsführer Andreas Löffert, MdB Ernst<br />

Hinsken, MdL Herbert Ettengruber, Oberbürgermeister<br />

der Stadt Straubing Reinhold Perlak,<br />

Staatsminister Erwin Huber, MdL Josef Zelmeier<br />

<strong>und</strong> den Bürgermeister der Gemeinde Aiterhofen<br />

Manfred Krä Bild: Steindl<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

35<br />

5/2006


TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

Bamberg verabschiedet<br />

langjährigen Hafendirektor<br />

Johann Raab<br />

Johann Raab hat seine Tätigkeit als Direktor<br />

des Hafens Bamberg beendet <strong>und</strong> ist in den<br />

Ruhestand getreten. Ende Mai verabschiedete<br />

sich der 61-jährige von K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

beruflichen Weggefährten. Fast 14 Jahre lang<br />

leitete Johann Raab die Geschicke des<br />

Bamberger Hafens. In seine Amtszeit fielen<br />

die Generalsanierung der gesamten Kran<strong>und</strong><br />

Umschlaganlagen <strong>und</strong> die Entwicklung<br />

des traditionellen Hafens hin zu einem<br />

k<strong>und</strong>enorientierten Dienstleistungsunter-<br />

36<br />

5/2006<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

nehmen. Bamberg gehört<br />

zu den umschlagstärksten<br />

Häfen im<br />

Maingebiet <strong>und</strong> ist<br />

einer von insgesamt<br />

sechs Standorten der<br />

bayernhafen Gruppe,<br />

die im Juni vergangenen<br />

Jahres aus der<br />

Bayerischen Landes-<br />

Johann Raab<br />

hafenverwaltunghervorging. Bis die Stelle im Bamberg wieder<br />

besetzt wird, übernimmt der kaufmännische<br />

Leiter Hans-Ludwig Helmreich kommissarisch<br />

die Aufgabe. Dü ❑<br />

Erweiterung des Zeiler Hafens<br />

Die Stadt Zeil a. Main hat im Jahre 2000 auf<br />

einer Länge von 235 m einen neuen Binnenhafen<br />

errichtet. Die Umschlagsmöglichkeiten<br />

im Zeiler Hafen werden von örtlichen<br />

<strong>und</strong> regionalen Transport- <strong>und</strong> Umschlagsbetrieben<br />

mittlerweile sehr gut angenommen.<br />

Mit dem Ziel der Ausweitung der<br />

Umschlagskapazitäten <strong>und</strong> der Schaffung<br />

einer Anlegestelle auch <strong>für</strong> die Personenschifffahrt<br />

ist eine Verlängerung des Hafens<br />

in oberstromiger Richtung durch eine neue<br />

Stahlsp<strong>und</strong>wand mit einer weiteren nutzbaren<br />

Länge von 155 m bis 2007 vorgesehen.<br />

Die neue Agrargüter-Siloanlage mit 11.000 t der<br />

ProAgrar im Hafen Zeil<br />

Dank der guten Zusammenarbeit mit dem<br />

Bayerischen Staatsministerium <strong>für</strong> Wirtschaft,<br />

Infrastruktur, Verkehr <strong>und</strong> Technologie, Ref.<br />

Schifffahrt, Häfen- <strong>und</strong> Verkehrswasserbau in<br />

München <strong>und</strong> deren Bereitstellung von erheblichen<br />

Fördermitteln aus dem Europäischen<br />

„Phasing Out-Programm“ <strong>und</strong> weiteren<br />

Staatsmittel aus dem „Hafen Titel“<br />

kann die Finanzierung erträglich ausgestaltet<br />

werden, so dass der der Eigenanteil der Stadt<br />

Zeil an den Gesamtkosten von 2,2 Mio.<br />

finanzierbar bleibt. Bürgermeister Winkler<br />

erwartet von der Investition eine Sogwirkung,<br />

die weitere Betriebsansiedlungen nach<br />

sich ziehen könnten.<br />

Pünktlich zur Ernte 2005 wurde die neue<br />

11.000 t R<strong>und</strong>siloanlage mit einer Annahme<strong>und</strong><br />

Verladeleistung von 150 t in der St<strong>und</strong>e<br />

der am Hafen ansässigen<br />

Firma ProAgrar Logistik<br />

GmbH & Co. KG fertig<br />

gestellt. Die Lagereinrichtungen<br />

<strong>für</strong> Getreide<strong>und</strong><br />

Ölsaaten ergänzen<br />

die bisher bestehende<br />

Umschlagsanlage im<br />

Hafen Zeil. Bereits seit<br />

2000 betreibt die Hafen<br />

Zeil GmbH ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

der<br />

Stadtwerke Zeil a. Main<br />

<strong>und</strong> der ProAgrar Logistik<br />

GmbH & Co. KG, das<br />

operative Geschäft am<br />

Hafen. Für den Geschäftsführer<br />

der ProAgrar-<br />

Gruppe, Wolfgang Töpper,<br />

Gerolzhofen/Zeil, ist<br />

die Erweiterung der<br />

Lagerkapazitäten in Zeil<br />

ein weiterer Schritt zum<br />

Ausbau des Hafens zu<br />

einem Agrarzentrum <strong>für</strong><br />

die Region Nord-Ost<br />

Unterfranken, wodurch<br />

Töpper eine Erhöhung des<br />

Umschlags von Agrargütern<br />

auf 45 – 50 000 t<br />

erwartet.<br />

Dü ❑


LogServ erwirbt 49% an Kühne +<br />

Nagel Euroshipping<br />

LogServ in Linz/Österreich beteiligt sich mit<br />

49% am deutschen Binnenschiffspediteur<br />

Kühne + Nagel Euroshipping<br />

GmbH. Die Verträge wurden<br />

am 7. August unterzeichnet.<br />

Die Logistik Service GmbH –<br />

eine 100-Prozent-Tochter der<br />

Voestalpine Stahl GmbH – setzt<br />

ihre Entwicklung zu einem<br />

Groß-Carrier auf allen<br />

Verkehrsträgern mit dieser<br />

Investition fort <strong>und</strong> sichert den<br />

Zugang zur Binnenschifffahrt<br />

<strong>für</strong> den voestalpine-Konzern.<br />

„Mit der Beteiligung an Kühne<br />

+ Nagel Euroshipping befinden<br />

wir uns auf dem besten Weg<br />

zum Komplettanbieter”, meint<br />

LogServ-Geschäftsführer Christian<br />

Janecek. Die Kühne +<br />

Nagel Euroshipping GmbH mit<br />

einem Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> 15 Millionen<br />

Euro ist Spezialist im Kontraktladungsbereich<br />

<strong>und</strong> ist die Kompetenz- <strong>und</strong> Führungsgesellschaft<br />

im europaweiten Kühne + Nagel<br />

v.l.n.r.: Mag. Christian Janecek,<br />

Geschäftsführer LogServ, Friedrich<br />

Weigert, Geschäftsführer<br />

Kühne & Nagel Euroshipping<br />

GmbH<br />

Binnenschifffahrtsnetzwerk. Als Binnenschiffspediteur<br />

<strong>und</strong> -operator nimmt sie mit<br />

elf spezialisierten Mitarbeitern am Standort<br />

Regensburg Schiffe unter Vertrag bzw.<br />

akquiriert die Ladungen. Ihre ges<strong>und</strong>e<br />

K<strong>und</strong>enstruktur gewährleistet<br />

auch <strong>für</strong> die Zukunft eine<br />

erfolgreiche Entwicklung, das<br />

Wachstumspotential <strong>für</strong> die<br />

nächsten drei Jahre kann mit<br />

etwa 30 Prozent angesetzt<br />

werden. Für die LogServ sind<br />

neben den wirtschaftlichen<br />

Aussichten auch die mit der<br />

Beteiligung verb<strong>und</strong>enen<br />

strategischen Vorteile von<br />

größter Bedeutung.<br />

LogServ sichert sich damit vor<br />

allem die mittel- <strong>und</strong> lang-<br />

fristigenKapazitätserfordernisse ihrer Konzernmutter<br />

beim Verkehrsträger Binnenschiff.<br />

Die voestalpine dominiert<br />

bereits jetzt mit einem<br />

30-Prozent-Anteil am Gesamtaufkommen<br />

den österreichischen Donauverkehr <strong>und</strong> ist<br />

neben dem rumänischen Stahlwerk Galati der<br />

größte Verlader an der Donau. Dazu kommt,<br />

TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

Die LogServ Beteiligung an K+N Euroshipping<br />

sichert dem voestalpine-Konzern den Zugang<br />

zur Binnenschifffahrt<br />

dass der Binnenschifffahrt auf der österreichischen<br />

Donau bis zum Jahr 2015 ein<br />

überaus rasantes Wachstum prognostiziert<br />

wird. Parallel dazu plant die voestalpine mit<br />

dem Ausbau ihres Standortes Linz eine<br />

Ausweitung der Rohstahl-Produktion von<br />

derzeit fünf auf sechs Millionen Tonnen bis<br />

zum Jahr 2010. Dü ❑<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

37<br />

5/2006


TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

Stromerzeugung <strong>und</strong> Fahrgastschifffahrt in Harmonie<br />

Saisonstart auf dem Forggensee<br />

Tief verschneite Berghänge <strong>und</strong><br />

frostige Temperaturen begleiteten<br />

am 1. Juni zum kalendarischen<br />

Sommeranfang den Saisonstart der<br />

Weißen Forggenseeflotte mit den<br />

Fahrgastschiffen MS „Allgäu“<br />

<strong>und</strong> MS „Füssen“, die bis zum<br />

15. Oktober von Füssen aus, wieder<br />

im Dienst sind!<br />

Unterhalb der Königsschlösser Neuschwanstein<br />

<strong>und</strong> Hohenschwangau<br />

zu Füßen der Allgäuer Berge breitet<br />

sich der künstlich aufgestaute<br />

Forggensee aus, der zur elektrischen Energiegewinnung<br />

durch Wasserkraft genutzt wird<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig als Hochwasser-Rückhaltebecken<br />

<strong>für</strong> den Unterlauf des Lechs dient. Mit<br />

einer Fläche von 16 qkm ist er der fünft<br />

größte See Bayerns <strong>und</strong> der größte im gesamten<br />

Allgäu. Das Herzstück der Anlage ist<br />

der 320 m lange <strong>und</strong> 41 m hohe erdgeschüttete<br />

Staudamm mit dem darunter liegenden<br />

Kraftwerk, das insgesamt eine Ausbauleistung<br />

von 48 MW erbringt. Ab Mitte Oktober<br />

wird der Wasserspiegel schrittweise auf<br />

16 m abgesenkt, um dann im Frühjahr die<br />

von den Bergen herabfließende Schneeschmelze<br />

wieder aufzufangen – Boote <strong>und</strong><br />

Schiffe fallen wie bei Ebbe im Wattenmeer<br />

der Nordsee buchstäblich auf Land, Relikte<br />

früherer Zeit kommen dann wieder zum<br />

Vorschein wie zum Beispiel die Trasse der<br />

alten Römerstraße „Via Claudia Augusta“,<br />

die seinerzeit von Augsburg nach Venedig<br />

führte sowie die F<strong>und</strong>amente der abgerissenen<br />

Weiler Deutenhausen <strong>und</strong> Forggen –<br />

daher der Name Forggensee. Jedes Jahr, ab<br />

38<br />

5/2006<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

Der Betriebsleiter der Forggensee-Schifffahrt<br />

<strong>und</strong> Schiffsführer auf MS „Füssen“, Joachim<br />

Brückner, läutet den Saisonstart auf dem<br />

Forggensee ein Bilder: Krause<br />

Während das MS „Allgäu“ schon auf seiner<br />

ersten R<strong>und</strong>fahrt ist…<br />

1. Juni Null Uhr, wird dann der Stausee vom<br />

Kraftwerksbetreiber „EON-Wasserkraft“<br />

wieder <strong>für</strong> die Forggensee-Schifffahrt freigegeben.<br />

Die 26 m lange <strong>und</strong> 6 m breite „Allgäu“ <strong>und</strong><br />

die 38 m lange <strong>und</strong> 7,6 m breite „Füssen“<br />

mit Kapazitäten von 210 beziehungsweise<br />

400 Personen, werden sowohl im Liniendienst<br />

als auch <strong>für</strong> Charterfahrten sowie als<br />

Tanzschiffe mit Livemusik eingesetzt. Zudem<br />

finden jeweils zweimal im Juli <strong>und</strong> August<br />

König-Ludwig-Abendfahrten statt. Zu diesen<br />

Anlässen erzählt Magnus Peresson, ein<br />

Heimatverb<strong>und</strong>ener aus Füssen, Geschichten<br />

<strong>und</strong> Anekdoten über den einstigen bayerischen<br />

Monarchen – musikalisch umrahmt<br />

mit Melodien vom Komponisten Richard<br />

Wagner. Beide Schiffe sind sogenannte<br />

Frontlader, dadurch können Fahrgäste mit<br />

<strong>und</strong> ohne Fahrräder sowie auch Behinderte<br />

bequem über eine ausklappbare Bugrampe<br />

an <strong>und</strong> von Bord gehen.<br />

Zu Beginn der „König-Ludwig-Festspiele“ im<br />

Frühjahr 2000 nahm der Fremdenverkehr im<br />

Füssener Umland deutlich zu, somit auch die<br />

Fahrgastzahlen der Forggensee-Schifffahrt.<br />

Jährlich werden durchschnittlich 60.000<br />

Personen auf dem See befördert. „Mit 66.000<br />

Gästen im Vorjahr lagen wir noch gut im<br />

Trend; ob die Anzahl auch dies Jahr erreicht<br />

oder erhöht werden kann, hängt überwiegend<br />

vom Wetter ab“, sagt der Schiffsführer<br />

der „Füssen“ Joachim Brückner <strong>und</strong> sein<br />

Kassierer Roland Gössl glaubt sogar an eine<br />

deutliche Steigerung, wären da nicht die drei<br />

großen bayerischen Seen – Starnberger-,<br />

Ammer- <strong>und</strong> Chiemsee auf der einen, <strong>und</strong> der<br />

Bodensee auf der anderen Seite, die mit ihren<br />

weitaus größeren Schiffen vielmehr Passagiere<br />

<strong>transport</strong>ieren können. „Die Forggenseeschifffahrt<br />

gerät durch diese Tatsache<br />

immer mehr ins „Niemandsland“, was<br />

sicherlich der Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist, dass weit<br />

weniger Fahrgäste unsere Schiffe benutzen<br />

als wir uns zum Ziel gesetzt haben“, meint<br />

Gössl in der Hoffnung, trotz dieser Erkenntnis,<br />

dennoch eine gute Saison 2006 zu haben.<br />

W. Krause ❑<br />

…wartet MS „Füssen“ am Anleger in Füssen noch auf einige Fahrgäste


TEREX Fuchs MHL 380 ersetzt ausgedienten Portalkran bei der HUL<br />

TITELTHEMA:<br />

TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />

AN MAIN UND DONAU<br />

Wachablösung im Hanauer Hafen<br />

Selbst robuste Verladeeinrichtungen<br />

haben irgendwann ein Dienstalter<br />

erreicht, an dem ihre Verwendung<br />

unwirtschaftlich wird <strong>und</strong> damit<br />

Ersatzbedarf entsteht. Vor dieser<br />

Situation stand die Hanauer Umschlag<br />

& Lager GmbH (HUL) im<br />

August letzten Jahres, als der bis<br />

dahin eingesetzte Portalkran den<br />

Dienst versagte. Da schnell eine<br />

Lösung <strong>für</strong> den laufenden Ladebetrieb<br />

gef<strong>und</strong>en werden musste,<br />

wurde kurzerhand eine neue MHL<br />

380 mit einem 3 m3-Schalengreifer<br />

beim TEREX Fuchs-Händler Kiesel<br />

angemietet.<br />

Die HUL betreibt als Tochter der<br />

Raiffeisen-Warenzentrale Rhein-<br />

Main im Hanauer Hafen einen Lager<strong>und</strong><br />

Umschlagbetrieb <strong>und</strong> bietet<br />

daneben Dienstleistungen im Bereich Lager<strong>logistik</strong><br />

<strong>und</strong> Speditionswesen. Zum Betriebsgelände<br />

gehören eine 400 m lange Kaianlage<br />

mit Gleisanschluss <strong>und</strong> vier gedeckte Schüttguttrichter.<br />

Bei einer durchschnittlichen jährlichen<br />

Gesamtleistung von 210.000 t werden neben<br />

Baustoffen, Eisenschrott <strong>und</strong> anderen<br />

Schüttgütern vor allem Getreide <strong>und</strong> Futtermittel<br />

umgeschlagen. In diesen Bereich hat<br />

die HUL in den letzten Jahren erhebliche<br />

Mittel investiert <strong>und</strong> kann heute mit modernster<br />

Trocknungs-, Lager- <strong>und</strong> Fördertechnik<br />

aufwarten. Ingesamt ist eine Lagerkapazität<br />

von r<strong>und</strong> 45.000 t in verschiedenen<br />

Silo- <strong>und</strong> Flachlagern vorhanden.<br />

Obwohl die neue MHL 380 zunächst nur als<br />

Ersatz <strong>für</strong> den ausgefallenen Portalkran<br />

gedacht war, wurde man sich bei der HUL<br />

schnell darüber klar, dass eine mobile<br />

Lademaschine im Vergleich zu einem schienengeb<strong>und</strong>enen<br />

Kran gerade bei den täglich<br />

anfallenden Arbeiten im Hanauer Hafen<br />

deutlich mehr Einsatzflexibilität bietet. Der<br />

augenscheinlichste Vorteil besteht in der<br />

nahezu unbeschränkten Mobilität der Maschine,<br />

die nun nicht nur am Ladekai, sondern<br />

auch im Schrottumschlag zum Verladen<br />

von LKWs genutzt werden kann. Dabei kann<br />

das Ladegut, anders als bei Seilkranen,<br />

präzise aus dem Schiffsladeraum entnommen<br />

<strong>und</strong> punktgenau wieder abgesetzt <strong>und</strong> wenn<br />

nötig auch vorsortiert werden.<br />

Die Vorzüge der Hydraulik kommen aber<br />

auch beim Umschlag von Futtermitteln <strong>und</strong><br />

Getreide zum Tragen.<br />

Mit einem Zweischalengreifer<br />

kann das Ladegut<br />

auch direkt an der Bordwand<br />

aufgenommen<br />

werden <strong>und</strong> bei der beachtlichen<br />

Reichweite<br />

von 21 m zielgenau<br />

direkt in die Schüttguttrichter<br />

der nahe gelegenen<br />

Siloanlage aufgegeben<br />

werden. Ein Trimmen<br />

der Ladung ist<br />

dadurch überflüssig. Der<br />

leistungsstarke Deutzmotor<br />

mit einer Leistung<br />

von 248 kW <strong>und</strong> eine<br />

äußerst feinfühlige Hydraulik<br />

ermöglichen dabei<br />

extrem schnelle<br />

Ladespiele <strong>und</strong> stellen so<br />

eine kontinuierliche Versorgung der Förderanlage<br />

sicher. Dabei sorgen das Einsatzgewicht<br />

von immerhin 66 t <strong>und</strong> der breite<br />

Unterwagen mit seiner stabilen 4-Punktabstützung<br />

immer <strong>für</strong> einen sicheren Stand.<br />

Die unabhängig nach oben <strong>und</strong> nach vorn<br />

1000. TEREX Fuchs MHL 331<br />

ausgeliefert<br />

Nachdem man bereits im letzten Jahr die<br />

Fertigstellung der jeweils 1000sten<br />

Maschine vom Typ MHL 340 <strong>und</strong> MHL 350<br />

melden konnte, gelang TEREX Fuchs am<br />

13. Juli mit der Auslieferung der MHL 331<br />

mit der Produktionsnummer 1000 nun der<br />

Hattrick. Die speziell auf die Erfordernisse<br />

im Recycling zugeschnittene Jubiläumsmaschine<br />

wurde von TEREX Fuchs Geschäftsführer<br />

Dr. Hagelskamp an die Otto<br />

Schmidt Recycling GmbH aus Buchloe<br />

übergeben, ein besonders treuer K<strong>und</strong>e,<br />

der die technische Entwicklung bei TEREX<br />

Fuchs bereits seit Jahren begleitet. Dü ❑<br />

Der TERX Fuchs MHL 380 gehört seit August 2005 zum Maschinenpark<br />

der HUL in Hanau <strong>und</strong> erbrachte in den ersten 420 Betriebsst<strong>und</strong>en eine<br />

Ladeleistung von r<strong>und</strong> 25.000 t<br />

verfahrbare Kabine erlaubt dem Fahrer eine<br />

ausgezeichnete Sicht auf den Arbeitsbereich.<br />

Das portionierte Absetzen des meist sehr<br />

leichten Ladeguts, wie Sojaschrot oder<br />

Ölsaat, verhindert dabei sogar weitgehend<br />

ein Verstopfen der Trichter, wie es bei<br />

stationären Entladeeinrichtungen mit konstanter<br />

Fördergeschwindigkeit oft der Fall ist.<br />

Nach einer ausgedehnten Testphase von über<br />

drei Monaten wurde dann aus der Zwischenlösung<br />

eine Dauerlösung <strong>und</strong> mittlerweile<br />

gehört der MHL 380 zum Maschinenpark der<br />

HUL. Mit der Auswertung der ersten 420<br />

Betriebsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der erzielten Ladeleistung<br />

von r<strong>und</strong> 25.000 t zeigte sich HUL-<br />

Geschäftsführer Fritz Knauf ausgesprochen<br />

zufrieden.<br />

Wie er berichtet, ist man mit der Gesamtleistung<br />

<strong>und</strong> der Zuverlässigkeit, vor allem<br />

aber auch mit den Verbrauchswerten <strong>und</strong> der<br />

Einsatzflexibilität der Maschine in den<br />

durchaus hochgesteckten Erwartungen vollauf<br />

bestätigt worden. Dabei habe sich<br />

gezeigt, dass das Gerät trotz seiner leistungsfähigen<br />

Technik ausgesprochen gut beherrschbar<br />

sei. Die Bedienung sei im Vergleich<br />

zum Kranbetrieb sehr schnell <strong>und</strong><br />

aufgr<strong>und</strong> der direkt ansprechenden Hydraulik<br />

auch sehr intuitiv <strong>und</strong> einfach erlernbar.<br />

Insgesamt sieht die HUL mit ihrem mittlerweile<br />

erprobten Ladegerät der nächsten<br />

Ernteperiode recht gelassen entgegen. In<br />

Hanau ist man sich sicher, dass man mit der<br />

MHL 380 von TEREX Fuchs auch in der<br />

Hochsaison während der Maisernte gut<br />

zurechtkommen wird. E.B. ❑<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

39<br />

5/2006


++Containerticker+++Containerticker+++Containerticker+++<br />

Seehäfen Jahr LKW Bahn Binnen- See-<br />

Land/Hafen schiff schiff<br />

% % % TEU<br />

Amsterdam 2004 60,0 5,0 35,0 52.000<br />

(Ceres Paragon<br />

Terminal)<br />

2005<br />

1-6/2006<br />

57,0<br />

54,0<br />

2,0<br />

3,0<br />

41,0<br />

43,0<br />

65.000<br />

118.000<br />

Antwerpen 1990 0 0 0 1.549.113<br />

(Alle Terminals) 2000 60,6 10,1 29,3 4.082.334<br />

2002 59,5 9,3 31,2 4.777.151<br />

2004 60,1 7,9 32,1 6.063.746<br />

2005 0 0 0 6.488.029<br />

1-6/2006 0 0 0 3.505.917<br />

Bremerhaven 1990 0 0 0 1.660.000<br />

(EUROGATE) 2000 0 0 0 2.712.694<br />

2002 53,1 44,4 2,5 2.982.141<br />

2005 43,0 53,0 4,0 3.729.604<br />

1-6/2006 41,5 54,7 3,8 2.092.340<br />

Constantza 1990 – – – 28.457<br />

2000 56,0 44,0 – 105.981<br />

2002 53,0 47,0 – 136.272<br />

2004 61,6 38,4 – 386.282<br />

2005 64,8 34,9 0,3 768.099<br />

1-6/2006 48,4 51,4 0,2 464.788<br />

Dünkirchen 1990 0 0 0 70.446<br />

2000 82 14 4 148.531<br />

2002 72 25 3 160.816<br />

2004 90 6 4 200.399<br />

2005 88 8 4 204.562<br />

1-6/2006 88 8 4 98.325<br />

Hamburg 1990 0 0 0 491.448<br />

(EUROGATE) 2000 0 0 0 1.338.060<br />

2002 71,6 26,6 1,8 1.727.133<br />

2004 71,8 25,8 2,4 2.273.722<br />

2005 69,2 28,0 2,8 2.642.728<br />

1-6/2006 69,4 28,3 2,4 1.241.252<br />

Anzeigenschluss<br />

<strong>für</strong> SCHIFFAHRT UND TECHNIK 6/2006<br />

1. September 2006<br />

(0228) 53 88-653 · anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

40 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Seehäfen Jahr LKW Bahn Binnen- See-<br />

Land/Hafen schiff schiff<br />

% % % TEU<br />

Hamburg 1990 0 0 0 1.199.000<br />

(HHLA)<br />

2000 0 0 0 2.762.000<br />

2002 0 0 0 3.516.000<br />

2005 0 0 0 5.275.000<br />

1-6/2006 0 0 0 2.887.188<br />

Hamburg 1990 61,7 38,0 0,3 1.969.986<br />

(Alle Terminals) 2000 70,0 28,7 1,3 4.248.247<br />

2002 69,6 28,7 1,7 5.373.999<br />

2005 67,4 30,5 2,1 8.087.545<br />

1-6/2006 0 0 0 4.198.977<br />

Le Havre 1995 82,5 16,9 0,6 722.000<br />

2000 85,1 12,2 2,7 722.000<br />

2002 85,4 11,7 2,9 809.000<br />

2005 87,4 6,2 6,4 908.000<br />

1-6/2006 0 0 0 1.011.000<br />

Lübeck 1990 71 29 0 80.500<br />

inkl. Travemünde 2000 62 38 0 90.000<br />

2002 58 42 0 79.100<br />

2005 49 51 0 151.000<br />

1-6/2006 49 51 0 81.000<br />

Marseilles-Fos 2000 82,74 16,91 0,35 722.000<br />

2002 82,08 15,57 2,35 809.000<br />

2005 0 0 5,64 908.000<br />

1-6/2006 0 0 0 475.000<br />

Rotterdam 1990 65,0 10,0 25,0 3.700.000<br />

(Alle Terminals) 2000 48,0 13,0 39,0 6.274.000<br />

2002 59,0 9,0 32,0 6.506.000<br />

2005 60,0 9,0 31,0 9.300.000<br />

1-6/2006 0 0 0 4.652.506<br />

Zeebrugge 1990 70,5 26,9 2,6 334.382<br />

2000 79,8 17,7 2,5 965.345<br />

2002 78,3 20,5 1,2 985.942<br />

2005 62,0 36,6 1,4 1.407.933<br />

1-3/2006 0 0 0 748.704<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GMBH, Sankt Augustin · Zusammenstellung: Dünner ❑


41<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


++Containerticker+++Containerticker+++Containerticker+++<br />

Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff Gesamt<br />

Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />

Andernach 2000 1.000 0 9.158 10.158<br />

Terminalbetrieb seit<br />

Februar 2000<br />

Der Seehafen Amsterdam meldet einen<br />

neuen Direktdienst nach Basel. „Wir sind<br />

froh, diesen neuen Service ankündigen zu<br />

können,” sagt Hans Lip, Verkaufsdirektor des<br />

Hafens Amsterdam <strong>für</strong> Deutschland. Als<br />

Betreiber des Liniendienstes hat Lip die<br />

42 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

2002 5.000 0 18.143 23.143<br />

2005 19.048 57 30.830 49.935<br />

1-6/2006 9.328 0 19.332 28.660<br />

Aschaffenburg 2000 0 0 3.727 3.727<br />

Terminalbetrieb Wasser/<br />

Straße seit Herbst 1999<br />

2002 0 0 7.182 7.182<br />

2005 0 0 7.155 7.155<br />

1-7/2006 0 0 4.206 4.206<br />

Basel 1990 1) 1) 22.194 22.194<br />

1) LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden nicht erfasst<br />

2000 1) 1) 74.188 74.188<br />

2002 1) 1) 72.431 72.431<br />

2005 1) 1) 84.931 84.931<br />

1-7/2006 1) 1) 49.035 49.035<br />

Berlin 2004 861 0 282 1.143<br />

1) Terminalbetrieb seit 2001 2005 5.664 23.171 78 28.913<br />

1-6/2006 4.761 22.267 0 27.028<br />

Braunschweig 2000 1) 1) 7.722 7.722<br />

1) Terminalbetrieb seit 1999.<br />

Bis 2004 nur Schiffsabfertigung.<br />

2002 1) 1) 14.219 14.219<br />

2005 1.285 3.853 46.517 51.655<br />

1-7/2006 3.028 6.357 21.281 30.666<br />

Deggendorf 2000 1.835 1.380 455 3.670<br />

2002 1.421 1.198 223 2.842<br />

2005 2.493 575 934 4.002<br />

1-6/2006 1.934 570 0 2.504<br />

Dörpen 1990 0 14.500 0 14.500<br />

2000 0 55.700 7.700 63.400<br />

2005 0 39.700 14.900 54.600<br />

1-6/2006 0 19.600 7.500 27.100<br />

Dortm<strong>und</strong> 1990 1) 1) 1) 17.000<br />

1) Aufgliederung nach<br />

Verkehrsträgern wird<br />

nicht erfasst<br />

2000 1) 1) 1) 84.000<br />

2002 1) 1) 1) 85.000<br />

2005 1) 1) 1) 122.000<br />

1-6/2006 1) 1) 1) 69.500<br />

Dresden, Riesa, 2004 3.728 2.422 4.448 10.598<br />

Torgau, Roßlau, 2005 1.540 11.279 2.487 15.306<br />

Decin, Lovosice 1-6/2006 454 10.107 1.263 11.824<br />

Unternehmensgruppe SBO<br />

Duisburg 1990 1) 40.000 70.000 110.000<br />

1) LKW-Verkehre werden<br />

nicht erfasst<br />

2000 1) 130.000 220.000 350.000<br />

2002 1) 120.000 250.000 370.000<br />

2005 1) 362.000 350.000 712.000<br />

1-6/2006 1) 208.000 185.000 393.000<br />

Emmerich RWT 2000 0 0 0 58.080<br />

2002 0 0 0 43.868<br />

2005 0 0 0 45.854<br />

1-3/2006 0 0 0 15.709<br />

PENTA Container Line AG in Basel <strong>und</strong> die<br />

Firma Amsterdam Intermodal Transport (AIT)<br />

gewinnen können. Die Containerströme<br />

wachsen seit Jahren unaufhaltsam. Auch in<br />

Amsterdam kommen ständig mehr Boxen an,<br />

die ins europäische Hinterland <strong>transport</strong>iert<br />

werden müssen. Die Mengenzuwächse <strong>und</strong><br />

die Kapazitätsgrenzen in Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen<br />

haben dem lange kaum ausgelasteten<br />

Ceres Paragon Terminal in Amsterdam<br />

die nötigen Umschlagszahlen beschert. Vor<br />

diesem Hintergr<strong>und</strong> mussten sich die<br />

Amsterdamer auch Gedanken über die<br />

Abfuhr der Boxen in Richtung Oberrhein<br />

machen. PENTA <strong>und</strong> AIT sind die zwei<br />

Enns 20001) 2) 2) 722 722<br />

20021) 2) 2) Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff Gesamt<br />

Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />

1) Terminal-Betrieb seit 08/04<br />

2) Keine Unterteilung nach<br />

Verkehrsträgern<br />

2004<br />

2005<br />

23.449<br />

58.931<br />

21.168<br />

70.089<br />

480<br />

0<br />

0<br />

480<br />

44.617<br />

129.020<br />

1-6/2006 40.702 39.932 128 80.762<br />

Frankfurt/Main 1990 0 1) 1.423 15.024 17.159<br />

1) Anzahl Container,<br />

keine TEU<br />

2) Bahnanteil in Stück<br />

Container<br />

2000 0 1) 43 29.418 29.483<br />

2002 0 1) 1.595 32.153 34.546<br />

2005 0 1) 736 37.612 38.348<br />

1-7/2006 0 1) 1.007 21.946 2) 22.953<br />

Gelsenkirchen 2004 0 0 820 820<br />

Stadt 2005 0 0 980 980<br />

1-7/2006 0 0 361 361<br />

Gelsenkirchen 2002 0 0 950 950<br />

KCT-Conport 2004 0 0 7.680 7.680<br />

Terminalbetrieb seit 04.2002 2005 0 0 9.116 9.116<br />

Germersheim 2003 0 0 155.000 155.000<br />

2004 0 0 205.000 205.000<br />

2005 0 0 202.000 202.000<br />

Gernsheim 2000 2) 2) 25.035 25.035<br />

Terminalbetrieb seit 1993<br />

2) LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden nicht erfasst<br />

Amsterdam: Neuer Containerdienst nach Basel<br />

Kapazitätsengpässe in Rotterdam <strong>und</strong> ungebrochenes<br />

Wachstum des Weltcontainerverkehrs<br />

bescheren dem hochmodernen Ceres Paragon<br />

Terminal in Amsterdam die nötigen Umschlagszahlen<br />

Bild: POA<br />

2002 2) 2) 29.975 29.975<br />

2005 2) 2) 50.075 50.075<br />

1-7/2006 2) 2) 30.430 30.430<br />

Halle/Saale 2004 650 4.962 0 5.612<br />

1) Terminalbetrieb Bahn/LKW 2005 5.707 10.799 0 16.506<br />

seit April 2004<br />

1-6/2006 4.387 8.364 0 12.751<br />

Hannover 2000 0 1) 12.306 490 12.796<br />

Städtische Häfen 2002 453 1) 22.089 2.175 24.717<br />

1) Im „Rail-Terminal” wird jegliche<br />

Art von Ladeeinheiten umgeschl.<br />

2005<br />

1-6/2006<br />

1.324<br />

772<br />

1) 17.240<br />

1) 10.510<br />

13.621<br />

8.400<br />

32.185<br />

19.682<br />

Herne 7-12/2002 – 10.038 – 10.038<br />

2003 – 93.414 – 93.414<br />

2005 – 31.843 – 31.843<br />

1-7/2006 – 32.272 – 32.272<br />

Karlsruhe 2000 1) 1) 35.857 35.857<br />

1) LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre 2002 1) 1) 36.799 36.799<br />

werden nicht erfasst 2005 12.266 0 44.518 56.784<br />

1-6/2006 25.473 0 19.650 45.123<br />

Kehl 1990 75 75 600 750<br />

2000 1.140 1.151 9.100 11.391<br />

2002 740 739 5.913 7.392<br />

2005 1.128 2.321 8.720 12.169<br />

1-7/2006 2.030 2.118 4.549 8.697<br />

Kelheim/Donau 2000 3.285 0 3.285 6.570<br />

1) nicht erfasst<br />

2002<br />

2005<br />

3.846<br />

2.624<br />

313<br />

832<br />

3.533<br />

3.656<br />

7.692<br />

7.112<br />

1-6/2006 1) 832 1.673 2.505<br />

Hans Lip, Verkaufsdirektor des Hafens Amsterdam:<br />

„Mit dem neuen Liniendienst wird die<br />

Position Amsterdams als leistungsfähiger Containerhafen<br />

weiter gestärkt!“ Bild: Götze-Rohen<br />

Unternehmen, die am 21. August den ersten<br />

direkten Containerdienst zwischen Basel <strong>und</strong><br />

Amsterdam gestartet haben. Die PENTA<br />

Container Line AG ist ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

von Rhenus, Swissterminal <strong>und</strong><br />

Danser Switzerland (alle Basel), der CFNR in<br />

Strasbourg sowie der Danser Container Line<br />

BV in Sliedrecht. Amsterdam Intermodal<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GMBH, Sankt Augustin · Zusammenstellung: Dr. Hermann Blankmann/Dü ❑


+++Containerticker+++Containerticker+++Containerticker+++<br />

Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff Gesamt<br />

Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />

Köln<br />

1) Aufgliederung nach<br />

Verkehrsträgern wird nicht<br />

erfasst<br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

1-6/2006<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

70.154<br />

254.051<br />

339.858<br />

428.702<br />

236.251<br />

Krems/Donau 1) 2000 37.988<br />

1) 2002 40.163<br />

1) 2005 39.694<br />

1-6/2006<br />

1) 37.988<br />

1) 40.163<br />

1) 39.694<br />

5.975<br />

1.126<br />

142<br />

43.963<br />

41.289<br />

39.836<br />

1) Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff Gesamt<br />

Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />

Koblenz 2000 1) 228 36.166 36.394<br />

1) 2000 wurde der Lkw-<br />

Unschlag noch nicht erfasst<br />

2002<br />

2004<br />

17.351<br />

21.536<br />

8<br />

1.144<br />

61.497<br />

66.462<br />

78.856<br />

89.142<br />

2005 28.958 109 46.015 75.082<br />

1-7/2006 19.039 250 28.279 47.567<br />

Neuss-Düsseldorf<br />

Hafen besteht in fusionierter<br />

Form seit 2003<br />

1990 79.542<br />

2000 200.806<br />

2002 192.590<br />

2005 297.072<br />

1-6/2006 142.584<br />

39.126<br />

33.868<br />

36.663<br />

132.907<br />

48.829<br />

25.609<br />

89.192<br />

92.863<br />

193.473<br />

67.277<br />

144.277<br />

323.866<br />

322.116<br />

623.452<br />

258.690<br />

Krefeld<br />

1) LKW-Verkehre werden<br />

nicht erfasst<br />

Umschlag eingestellt<br />

1) LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden gemeinsam erfasst<br />

Linz/Donau<br />

1) Bahn <strong>und</strong> Lkw gesamt<br />

Ludwigshafen<br />

1) Container-Lkw-Verkehr<br />

wird nicht erfasst<br />

2) Erfassung erst 2005<br />

1) 1990<br />

1) 2000<br />

1) 2002<br />

1) 2003<br />

21.072<br />

1) 1990 33.065<br />

2000 60.799<br />

2002 71.491<br />

2005 79.303<br />

1-6/2006 39.803<br />

1) 2002<br />

1) 2004<br />

1) 2005<br />

1) 1-6/2006<br />

88<br />

0<br />

10<br />

460<br />

1) 21.072<br />

1) 33.065<br />

68.888<br />

73.986<br />

86.028<br />

44.374<br />

2)<br />

2)<br />

2) 14.251<br />

8.219<br />

6<br />

5.000<br />

18.500<br />

9.500<br />

0<br />

635<br />

2.216<br />

3.560<br />

2.739<br />

1.083<br />

42.780<br />

44.098<br />

57.401<br />

34.601<br />

94<br />

5.000<br />

18.510<br />

9.960<br />

21.072<br />

33.700<br />

131.903<br />

149.037<br />

168.070<br />

85.260<br />

42.780<br />

44.098<br />

71.652<br />

42.820<br />

Nürnberg<br />

Regensburg<br />

<strong>und</strong> Passau<br />

Strasbourg<br />

1) 1990 wurden Lkw <strong>und</strong><br />

Bahn gemeinsam erfasst<br />

Stuttgart<br />

Trier<br />

2002<br />

2005<br />

1-6/2006<br />

1990<br />

2002<br />

2005<br />

1-6/2006<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

1-5/2006<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

1-7/2006<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

1-6/2006<br />

0<br />

77.346<br />

37.567<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

74.541<br />

75.080<br />

107.850<br />

51.570<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

34.794<br />

17.828<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

256<br />

220<br />

4.665<br />

4.924<br />

0<br />

0<br />

19.316<br />

15.372<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

210<br />

80<br />

246<br />

96<br />

354<br />

240<br />

66.468<br />

54.149<br />

70.905<br />

31.738<br />

23.318<br />

24.374<br />

29.533<br />

15.925<br />

6.408<br />

4.418<br />

3.383<br />

491<br />

89.000<br />

112.350<br />

55.475<br />

246<br />

96<br />

354<br />

240<br />

141.265<br />

129.449<br />

183.420<br />

88.232<br />

23.318<br />

24.374<br />

48.849<br />

31.297<br />

6.408<br />

4.418<br />

3.383<br />

491<br />

Mainz 1990<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

1-4/2006<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

49.799<br />

101.749<br />

102.369<br />

124.101<br />

57.643<br />

Mannheim 1990 1) 1) 44.233 44.233 Wien 2000 1) 130.094 1) 130.094 586 130.680<br />

1) LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />

werden nicht erfasst<br />

2000<br />

2002<br />

1)<br />

1)<br />

1)<br />

1)<br />

87.212<br />

98.452<br />

87.212<br />

98.452<br />

2002<br />

2005<br />

1) 132.323<br />

1) 223.963<br />

1) 132.323<br />

1) 223.963<br />

1.054<br />

788<br />

133.377<br />

224.751<br />

2005 1) 1) 133.694 133.694<br />

1-5/2006<br />

1-6/2006 1) 1) 61.287 61.287<br />

1) 126.121 1) Mulhouse- 1990 8.824 1.317 9.019 19.160<br />

Ottmarsheim 2002<br />

2003<br />

82.123<br />

86.656<br />

0<br />

9.533<br />

70.932<br />

82.276<br />

153.055<br />

178.465<br />

2005 69.128 26.914 84.818 180.860<br />

1-6/2006 38.214 10.972 41.711 90.897<br />

Lille<br />

Magdeburg<br />

1992 22.579<br />

2002 34.470<br />

2003 38.435<br />

2005 0<br />

2003 0<br />

2005 0<br />

1-6/2006 0<br />

0<br />

6.220<br />

4.025<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

4.889<br />

34.413<br />

31.666<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

27.468<br />

75.103<br />

74.126<br />

88.000<br />

7.000<br />

9.980<br />

5.973<br />

Waalwijk ROC 2002<br />

2003<br />

2005<br />

1-3/2006<br />

1.316<br />

1.630<br />

1.841<br />

964<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

6.192<br />

7.706<br />

14.084<br />

5.609<br />

7.508<br />

9.336<br />

15.925<br />

6.573<br />

Weil am Rhein<br />

1) Regulärer Terminalbetrieb<br />

seit 1999<br />

1990<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

1-6/2006<br />

0<br />

3.212<br />

4.296<br />

3.866<br />

3.174<br />

0<br />

55<br />

114<br />

180<br />

55<br />

0<br />

19.593<br />

22.911<br />

20.463<br />

8.655<br />

1) 2.911<br />

22.860<br />

27.321<br />

24.509<br />

11.884<br />

1) LKW <strong>und</strong> Bahn werden<br />

gemeinsam erfasst<br />

126.121 0 126.121<br />

Minden<br />

Eröffnung Mai 2002<br />

2002<br />

2004<br />

2005<br />

1-7/2006<br />

0<br />

0<br />

0<br />

4.190<br />

0<br />

0<br />

0<br />

168<br />

2.022<br />

4.989<br />

16.210<br />

7.914<br />

2.022<br />

4.989<br />

16.210<br />

12.272<br />

Wörth<br />

1) LKW-Verkehr wird<br />

nicht erfasst<br />

2000<br />

2002<br />

2005<br />

1-6/2006<br />

1)<br />

1)<br />

1)<br />

1)<br />

14.340<br />

6.404<br />

3.466<br />

2.146<br />

112.118<br />

133.625<br />

179.787<br />

82.813<br />

126.458<br />

140.029<br />

183.253<br />

84.959<br />

Transport gehört zur van Meegen Gruppe<br />

<strong>und</strong> hat seinen Sitz in Amsterdam auf dem<br />

Gelände des Ceres Paragon Terminals. Die<br />

zunächst eingesetzten zwei Schiffe (beide<br />

voraussichtlich mit einer Kapazität von 90 –<br />

100 TEU) fahren jeweils dienstags ab<br />

Amsterdam zu Berg <strong>und</strong> treffen am Samstag<br />

zum Löschen in Strasbourg ein - am darauf<br />

folgenden Montag wird in Basel gelöscht.<br />

Weitere Anlaufhäfen sind Kehl, Ottmarsheim,<br />

Weil <strong>und</strong> Gernsheim. Die Talfahrt startet<br />

donnerstags in Basel. Nach einem Zwischenstopp<br />

in Strasbourg sind die Schiffe am<br />

Montagabend Amsterdam löschbereit, um<br />

dort den so genannten Japan-Loop bedienen<br />

zu können. Ben Maelissa, Geschäftsführer<br />

von Danser geht davon aus, dass nach einer<br />

Testphase von ca. sechs Monaten, größere<br />

Schiffseinheiten <strong>für</strong> den neuen Liniendienst<br />

eingesetzt werden. www.aitholland.nl<br />

www.dansercontainerline.com<br />

www.pentacontainerline.com · (ag) ❑<br />

Linde Material Handling unter neuem Dach<br />

Der Geschäftsbereich Linde Material Handling<br />

(MH) wurde zum 1. August aus der Linde<br />

AG ausgegliedert <strong>und</strong> rechtlich verselbstständigt.<br />

Damit wird die Voraussetzung geschaffen,<br />

um als eigenständiges Unternehmen<br />

am Markt aufzutreten <strong>und</strong> die Marktposition<br />

von Linde MH als Anbieter von<br />

Flurförderzeugen, Antriebstechnik <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen in allen Bereichen der<br />

Intra<strong>logistik</strong> weiter auszubauen. Die neue<br />

Firmierung lautet Linde Material Handling<br />

GmbH & Co. KG. Da sich der Linde Konzern<br />

künftig auf den Geschäftsbereich technische<br />

Gase konzentrieren wird, soll der Bereich MH<br />

an externe Investoren veräußert werden.<br />

Dü ❑<br />

Geballte Kraft: im Hamburger Hafen übernimmt<br />

der größte Linde-Gabelstapler Deutschlands den<br />

Transport besonders schwerer Maschinen, Fabrikanlagenteile<br />

sowie Eisen- <strong>und</strong> Stahlerzeugnisse<br />

43<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GMBH, Sankt Augustin · Zusammenstellung: Dr. Hermann Blankmann/Dü ❑


HAFEN &<br />

TRANSPORT INTERMODAL<br />

Kooperationen führen zum Erfolg – Innovative Konzepte per Binnenschiff<br />

InterPorts zeigt was machbar ist!<br />

Mehr als 150 Experten aus<br />

Spedition, Logistik, Binnenschifffahrt<br />

<strong>und</strong> Industrie folgten am 8.<br />

Juni der Einladung von InterPorts zu<br />

dem Fachkongress „Erfolgreiche<br />

intermodale Transportketten über<br />

nordrhein-westfälische Binnenhäfen<br />

– Beispiele aus der Praxis”.<br />

Die Anzahl von Fachveranstaltungen<br />

zum Thema Binnenschifffahrt allein<br />

im ersten Halbjahr 2006 zeigt es<br />

deutlich: das Verkehrssystem Wasserstraße<br />

ist ein Top-Thema. In der Regel<br />

beschränken sich die Veranstalter aber<br />

darauf, mehr oder weniger ausgewiesene<br />

Experten ausführen zu lassen, wie wichtig<br />

der Verkehrsträger ist. Einen etwas anderen<br />

Ansatz hat die Initiative InterPorts gewählt:<br />

erfolgreiche Praxisbeispiele statt Vorträge<br />

über die graue Theorie! Vor allem aber war<br />

es den Initiatoren gelungen, zahlreiche<br />

Verlader <strong>und</strong> Verkehrsdienstleister als Teilnehmer<br />

anzusprechen, denen die Binnenschifffahrt<br />

noch fremd ist.<br />

Mülheims Hafenchef Hans-Hermann Paulsen,<br />

Projektmanager von InterPorts, begrüßte die<br />

Teilnehmer mit der klaren Aussage: „Die<br />

Hans Hermann Paulsen: „Wir zeigen, was<br />

Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Häfen leisten können!“<br />

durch Verkehrsstaus verursachten Kosten<br />

sind gigantisch <strong>und</strong> machen den Straßengüterverkehr<br />

immer unwirtschaftlicher. Allein<br />

die Wasserstraßen haben noch Kapazitätsreserven.<br />

Wir wollen Ihnen zeigen, welche<br />

Chancen Ihnen die Schifffahrt bietet“. Dr.<br />

Holger Platz, Chef des Essener Beratungsunternehmens<br />

PLANCO <strong>und</strong> Projektkoordinator<br />

von InterPorts ergänzte: „Im Mittelpunkt<br />

von InterPorts steht die Kooperation<br />

Anzeigenschluss<br />

<strong>für</strong> SCHIFFAHRT UND TECHNIK 6/2006<br />

1. September 2006<br />

(0228) 53 88-653 · anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

44 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

von Logistikern, Transportunternehmen,<br />

Binnen- <strong>und</strong> Seehäfen. Unser gemeinsames<br />

Ziel ist es, Ihnen Alternativen zu Straße <strong>und</strong><br />

Schiene aufzuzeigen“. Paulsen <strong>und</strong> Platz<br />

hielten Wort, denn die Referenten präsentierten<br />

konkrete Beispiele aus der Praxis.<br />

Vorgestellt wurden: eine Transportkette <strong>für</strong><br />

flüssige Stärke von Hamm nach Holland, ein<br />

multimodales Logistikkonzept <strong>für</strong> Stammholz<br />

vom Wald bis zum Endempfänger, eine<br />

Lieferkette <strong>für</strong><br />

Zellstoff von Übersee<br />

nach Neuss<br />

sowie ein Binnenschiffs-Sammelverkehr<br />

<strong>für</strong> Schwergut<br />

von Süddeutschland<br />

zu<br />

den ARA-Häfen.<br />

Abger<strong>und</strong>et wurden<br />

die Praxisbei-<br />

Dr. Holger Platz: „Inter-<br />

Ports ist beispielhaft <strong>für</strong><br />

die Kooperation aller am<br />

System Wasserstraße<br />

beteiligten Partner!“<br />

spiele durch Vorträge<br />

von Vertretern<br />

aus den Seehäfen<br />

Amsterdam<br />

<strong>und</strong> Rotterdam.<br />

Jan Barendregt<br />

vom Hafen Rotterdam machte deutlich, wie<br />

wichtig Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Binnenhäfen<br />

<strong>für</strong> den Seehafen Rotterdam sind. „Verkehre<br />

per Binnenschiff entlasten die Straßen, sind<br />

besser planbar, sind zuverlässiger <strong>und</strong> besser<br />

<strong>für</strong> die Umwelt“, sagte Barendregt. Sein<br />

Kollege Hermann Journée vom Hafen Amsterdam<br />

präsentierte das Konzept „AMS-Barge“.<br />

Dabei wurde ein Binnenschiff mit einem<br />

bordeigenen Containerkran ausgestattet um<br />

Containerverkehre im Raum Amsterdam auch<br />

von <strong>und</strong> zu Ladestellen zu realisieren, die<br />

keine eigenen Umschlagsgeräte haben. „Mit<br />

der AMS-Barge haben wir das Potenzial, die<br />

große Zahl der Boxen, die per LKW durch die<br />

Stadt gefahren werden, enorm zu reduzieren“,<br />

sagte Journée.<br />

In den Pausen hatten die Besucher die<br />

Möglichkeit, den InterPorts-Marktplatz zu<br />

nutzen. Auch diverse Anbieter aus der Hafen<strong>und</strong><br />

Binnenschifffahrtswirtschaft präsentierten<br />

hier ihre Dienstleistungen. So entstand<br />

zwischen Besuchern, Anbietern, Referenten<br />

<strong>und</strong> Organisatoren ein reger Gedankenaustausch.<br />

Nach dem Mittagsimbiss moderierte<br />

Heiner Brixner, der Vorsitzende der Initiative<br />

Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Logistik die Diskussion.<br />

„Ich freue mich besonders über die vielen<br />

noch nicht „konfirmierten“ Besucher“, sagte<br />

Brixner. In seinem Eingangsstatement nahm<br />

Brixner die Akteure<br />

des Verkehrssystems<br />

Wasserstraße<br />

zunächst kritisch<br />

ins Gebet. Brixner<br />

zählte die Aufgaben<br />

auf, die <strong>für</strong><br />

ein erfolgreiches<br />

Verkehrssystem<br />

Wasserstraße<br />

erledigt werden<br />

müssten: Kräfte<br />

bündeln <strong>und</strong> Einzellobbyarbeit<br />

beenden; das SystemWasserstraßevermark-<br />

Heiner Brixner: „Nicht die<br />

Binnenschifffahrt anpreisen,<br />

sondern das Verkehrssystem<br />

Wasserstraße<br />

vermarkten!“<br />

Bilder: Götze-Rohen<br />

ten anstatt die Binnenschifffahrt anzupreisen;<br />

Gesamtlösungen entwickeln, anstatt Einzelaspekte<br />

aufzuzeigen; aktiv auf Verlader<br />

zugehen <strong>und</strong> Lösungen präsentieren;<br />

modernes Marketing entwickeln <strong>und</strong> dem<br />

System Wasserstraße ein Gesicht geben.<br />

„Das System Wasserstraße muss eine Marke<br />

werden“, betonte Brixner. In der anschließenden<br />

Diskussion wurden zahlreiche Detailfragen<br />

der Besucher beantwortet. Nach<br />

dem Schlusswort von Dr. Holger Platz<br />

nutzten die Gäste <strong>und</strong> die Vertreter aus<br />

Schifffahrt <strong>und</strong> Häfen die Gelegenheit <strong>für</strong><br />

weitere Gespräche an den Messeständen.<br />

Das Fazit der Besucher fiel eindeutig aus: das<br />

Verkehrssystem Wasserstraße hat sich<br />

exzellent präsentiert <strong>und</strong> gezeigt, dass viel<br />

mehr in ihm steckt als bekannt ist. SCHIFF-<br />

FAHRT UND TECHNIK gratuliert InterPorts zu<br />

einer mehr als gelungenen Veranstaltung <strong>und</strong><br />

weist auf die aktualisierte Homepage<br />

www.InterPorts.org hin. (ag) ❑


Netzwerk IPN-Häfen vorgestellt<br />

Stadthafen Lünen in<br />

gutem Fahrwasser Mit<br />

Für den Binnenhafen Lünen hat das<br />

Geschäftsjahr 2006 sehr erfreulich<br />

begonnen: Die Stadthafen Lünen<br />

GmbH vermeldet <strong>für</strong> das 1. Quartal<br />

einen um mehr als 20 % gestiegenen<br />

Umschlag. Die kontinuierlich steigende<br />

Auslastung zeichnete sich bereits<br />

in den letzten Monaten des Jahres<br />

2005 ab. Ein geplantes Kraftwerksprojekt<br />

bring neue Herausforderungen.<br />

Hauptumschlaggüter sind Schüttgüter<br />

wie Kohle, Baustoffe <strong>und</strong> Getreidearten,<br />

dazu Eisen <strong>und</strong> Stahl mit<br />

Coils, Halbzeug <strong>und</strong> Walzdraht. Weiter<br />

wachsen wird der Recyclingbereich mit<br />

NE-Metallen <strong>und</strong> NE-Schrott <strong>und</strong> anderen<br />

Wertstoffen wie aufbereitetem Glas <strong>und</strong><br />

Gleisschotter.<br />

Zur Hafeninfrastruktur gehören 24.000 qm<br />

überdachte Lager- <strong>und</strong> 79.000 qm nutzbare<br />

Freilagerflächen sowie 7 Krananlagen mit bis<br />

zu 20 t Tragkraft, verteilt auf den Stadthafen<br />

<strong>und</strong> den Stumm-Hafen. Mit seiner verkehrsgünstigen<br />

Lage am Datteln-Hamm-Kanal<br />

verknüpft der Stadthafen Lünen das Kanal-,<br />

Schienen- <strong>und</strong> Straßennetz <strong>für</strong> nationale <strong>und</strong><br />

internationale Transporte. Regelmäßige Verkehre<br />

verbinden den Kanalhafen über die<br />

Rheinschiene mit den europäischen Seehäfen<br />

Amsterdam, Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen.<br />

Im Recyclingstandort Hafen können mehr als<br />

196 Abfallarten nach EAK umgeschlagen <strong>und</strong><br />

gelagert bzw. aufbereitet, verwertet <strong>und</strong><br />

entsorgt werden. Auch vier Klärbecken werden<br />

vorgehalten. Das komplette Programm<br />

<strong>für</strong> einen universellen <strong>und</strong> gleichzeitig auch<br />

spezialisierten Hafen. Mit dieser Ausrichtung<br />

kann der Hafen Lünen fast jedem K<strong>und</strong>enwunsch<br />

zuverlässig entsprechen: „Wir lagern<br />

<strong>und</strong> kommissionieren im K<strong>und</strong>enauftrag,<br />

auch bei engen Zeitfenstern“, so Hafenbetriebsleiter<br />

Wilfried Weineck. Die umfangreiche<br />

Dienstleistungspalette des Hafens <strong>für</strong><br />

seine K<strong>und</strong>en wird von 40 Mitarbeitern<br />

gewährleistet. Die Stadthafen Lünen GmbH<br />

<strong>und</strong> die Stumm-Hafen GmbH sind Eigentümer<br />

<strong>und</strong> Betreiber des Hafengeländes <strong>und</strong> der<br />

Anlagen zugleich. In einer Kohlenmühle am<br />

Stumm-Hafen werden in diesem Jahr r<strong>und</strong><br />

250.000 t Rohkohle in mehreren Arbeits-<br />

schritten gesiebt, gebrochen <strong>und</strong> vermischt.<br />

Per Binnenschiff wird die Staubkohle anschließend<br />

zum Endabnehmer Eko-Stahl in<br />

Eisenhüttenstadt verbracht.<br />

Im Februar 2006 wurde eine <strong>für</strong> die gesamte<br />

Region richtungweisende Standortentscheidung<br />

verkündet: „Lünen wird als Kraftwerksstandort<br />

entwickelt!“ Bis etwa 2011 wird ein<br />

Steinkohlekraftwerk errichtet werden, das<br />

mit zunächst einem Kraftwerksblock eine<br />

Nettoleistung von 750 Megawatt erbringen<br />

soll. Das Großprojekt hat ein Investitionsvolumen<br />

von 800 Mio. € <strong>und</strong> stellt <strong>für</strong> die<br />

Region die mit Abstand größte Investition der<br />

vergangenen 50 Jahre dar <strong>und</strong> wird mit der<br />

Schaffung von zahlreichen neuen Arbeitsplätzen<br />

verb<strong>und</strong>en sein. Die wirtschaftliche<br />

Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerkes ist<br />

bis spätestens Ende 2012 geplant. Eine prognostizierte<br />

Laufzeit der Kraftwerksanlage<br />

von etwa 40 Jahren würde auch den<br />

Hafenbetreibern Planungssicherheit <strong>für</strong><br />

langfristige Investitionsmaßnahmen geben.<br />

Hafenbetriebsleiter Andreas Hüsing freut sich<br />

wie sein Kollege Wilfried Weineck auf die<br />

anstehenden Aufgaben <strong>für</strong> eine mögliche<br />

Erweiterung der vorhandenen Umschlaganlagen<br />

<strong>und</strong> die Optimierung der Zufahrt<br />

zum Hafengelände. „Auch eine zukünftige<br />

Verbreiterung des Kanals <strong>für</strong> Binnenschiffe<br />

der Europaklasse mit 110 m Länge sowie<br />

Brückenerhöhungen wären dann mit allen<br />

Beteiligten planbar“, so Hüsing.<br />

Hinter dem Großprojekt steht ein Zusammenschluss<br />

von kommunalen Energieversorgern<br />

mit der Trianel European Energy Trading<br />

GmbH <strong>und</strong> weiteren assoziierten Partnern.<br />

Mit der b<strong>und</strong>esweiten Strom- <strong>und</strong> Gasbelieferung<br />

von Großabnehmern ist Trianel als<br />

leistungsstarkes Unternehmen am Energiemarkt<br />

etabliert. Ausschlaggebend <strong>für</strong> den<br />

24.000 qm überdachter Lager- <strong>und</strong> 79.000 qm nutzbarer Freilagerflächen<br />

sowie 7 Krananlagen mit bis zu 20 t Tragkraft ist der<br />

Stadthafen Lünen <strong>für</strong> Güter aller Art gerüstet<br />

Kanalstandort Lünen zum Bau <strong>und</strong> Betrieb<br />

eines Kraftwerks waren die sehr guten<br />

Rahmenbedingungen wie Kohleversorgungs<strong>und</strong><br />

Reststoffentsorgungs<strong>logistik</strong> sowie die<br />

Nähe zur Umschlagsader Rhein <strong>und</strong> eine<br />

hervorragende Anbindung an das Stromnetz.<br />

Das Mutterhaus der Hafenbetreiber, die<br />

Stadtwerke Lünen GmbH, wird mit einer<br />

Beteiligung am Kraftwerksprojekt seine<br />

Unabhängigkeit beim Stromeinkauf stärken.<br />

Und die Hafentöchter haben die Perspektive<br />

auf einen Kohleumschlag von bis zu 1,8 Mio.<br />

t jährlich.<br />

Überhaupt betonen beide Hafenbetriebsleiter<br />

unisono die hohe Motivation ihrer Mitarbeiter,<br />

<strong>und</strong> das nicht nur aufgr<strong>und</strong> des anstehenden<br />

Großprojektes. Durch neu gestaltete<br />

Tarifverträge kann das Stammpersonal flexibel<br />

eingesetzt werden. „Unsere K<strong>und</strong>en bestimmen<br />

den Kreislauf im Hafen, <strong>und</strong> da<strong>für</strong><br />

arbeiten unsere Mitarbeiter absolut dienstleistungsorientiert“,<br />

so Wilfried Weineck. Für<br />

ausgeprägte Teamarbeit sind die beiden<br />

Betriebsleiter des Hafens vorbildlich, gemeinsam<br />

wird die Hafenmannschaft die anstehenden<br />

Aufgaben stemmen.<br />

Auch die aktive Mitarbeit in der „Arbeitsgemeinschaft<br />

öffentlicher Kanalhäfen in NRW“<br />

(AÖK) <strong>und</strong> im Hafennetzwerk InterPorts ist<br />

der Hafenleitung wichtig. „Der Erfahrungsaustausch<br />

untereinander <strong>und</strong> die Entwicklung<br />

von weiteren Ideen <strong>für</strong> gemeinsame<br />

Projekte stärken den Zusammenhalt der Häfen<br />

dieser Initiativen“, so Andreas Hüsing. Im<br />

weiteren Ausbau des Netzwerkes InterPorts<br />

sieht er die Chance, die Bedeutung der Mitgliedshäfen<br />

sowohl als Gruppe wie auch als<br />

jeweiliger Wirtschaftsstandort noch stärker in<br />

die Öffentlichkeit zu bringen. Der Hafen<br />

Lünen ist in gutem Fahrwasser.<br />

www.stadthafen-luenen.de · Stephan Gruß ❑<br />

1. September 2006<br />

45<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


HAFEN &<br />

TRANSPORT INTERMODAL<br />

Rhein-Ruhr-Terminal Duisburg mit neuem Dienstleistungsangebot im kombinierten Verkehr<br />

Absacken <strong>und</strong> Lagern nach Maß<br />

„Nutzen Sie unsere Angebote <strong>und</strong><br />

stellen Sie uns auf die Probe“ – mit<br />

einem solchen Slogan wirbt, wer<br />

sich der Qualität seiner Service- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen sicher ist. So wie<br />

die Rhein-Ruhr Terminal Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Container- <strong>und</strong> Güterumschlag<br />

mbH (RRT) in Duisburg, die so<br />

auch <strong>für</strong> innovative Leistungsangebote<br />

ihres ‚Packing Centers’ wirbt.<br />

In den insgesamt 3.000 m 2 großen Lagerhallen<br />

des Duisburger Unternehmens<br />

lassen sich Stückgüter witterungsgeschützt<br />

entladen, sachgerecht einlagern<br />

<strong>und</strong> verpacken. Meist kommt RRT-K<strong>und</strong>en<br />

die Anmietung eines eigenen Lagers bedeutend<br />

teurer, als wenn sie die Dienstleitungen<br />

des Duisburger Unternehmens in<br />

Anspruch nehmen. Schließlich fällt nicht nur<br />

Lagermiete an, sondern auch Kosten <strong>für</strong><br />

Reinigung, Personal <strong>und</strong> Gerätschaften wie<br />

Flurförderfahrzeuge. Doch die Konkurrenz in<br />

diesem Dienstleistungsbereich ist groß.<br />

Service gilt deshalb als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal<br />

der verschiedenen<br />

Anbieter. Und innovative Zusatzangebote.<br />

Im Januar 2006 startete die RRT deshalb mit<br />

einem völlig neuen Tätigkeitsbereich, dem<br />

„Packing Center“ <strong>und</strong> steigt damit in die<br />

Lohnverpackung ein. Das professionelle<br />

Absacken schafft sichere Ladeeinheiten <strong>für</strong><br />

Schüttgüter. Es bietet Schutz <strong>für</strong> Lagerung,<br />

Umschlag <strong>und</strong> Transport. Das Herzstück des<br />

Packing Center besteht aus einer neuen<br />

Form-Fill and Seal (FFS) Maschine. Sie ist<br />

universell <strong>für</strong> das Absacken verschiedener<br />

Produktchargen einsetzbar. Der FFS-Prozess<br />

46 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Die staubarme<br />

Absackung wird durch<br />

einen Absauganlage<br />

ermöglicht<br />

Für den sicheren Sackverschluss sorgt eine<br />

spezielle Reinigungseinrichtung in der Kopfnahtverschließstation<br />

gilt als wirtschaftlichste Absacktechnologie:<br />

Das Herstellen, Befüllen <strong>und</strong> Verschließen der<br />

Säcke geschieht in einem Arbeitsgang.<br />

Für die Produktion der Säcke können bedruckte<br />

sowie unbedruckte polyolefische<br />

Mono- oder Mehrschichtfolien <strong>und</strong> Folienverb<strong>und</strong>e<br />

verwendet werden. Produktionsbasis<br />

ist eine endlose Seitenspaltenschlauchfolie<br />

oder auch eine Flachschlauchfolie. Das<br />

Material bietet im Vergleich zu vorgefertigten<br />

Säcken wesentliche Kostenvorteile <strong>und</strong><br />

ermöglicht ein flexibleres Absacken. Je nach<br />

Auftrag kann die Maschine Säcke mit 5 bis<br />

50 kg Füllgewicht herstellen. Dabei ist der<br />

Formatwechsel innerhalb weniger Minuten<br />

möglich – ohne Einsatz von Formatteilen<br />

oder Werkzeugen. Eine neuartige Verschweißung<br />

der Kanten erhöht die Form-<br />

stabilität des Sacks. Sie ist heute Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> die Absackung von Markenprodukten.<br />

Die Anlage ist <strong>für</strong> das Absacken<br />

frei fließender Schüttgüter geeignet, beispielsweise<br />

Kunststoffgranulate, Düngemittel,<br />

Tierfutter <strong>und</strong> chemische<br />

Zwischenprodukte. Eine<br />

Absauganlage ermöglicht<br />

staubarmes Befüllen. Mit dem<br />

neuen Packing Center erweitert<br />

die RRT Duisburg ihr<br />

Serviceportfolio <strong>und</strong> bietet<br />

einen weiteren Baustein <strong>für</strong><br />

Dienstleitungen nach Maß.<br />

Durch den Standortvorteil im<br />

Duisburger Hafen hat das<br />

Container-Terminal alle Möglichkeiten<br />

der Anlieferung der<br />

zu verpackenden Waren in 20 oder 40 Fuß<br />

Containern bis zu Bulkladungen per Binnenschiff.<br />

e. B. ❑<br />

Die Anlage verarbeitet bedruckte <strong>und</strong> unbedruckte<br />

Kunststofffolien aus PE/PP als Monooder<br />

Mehrschichtfolie sowie Folienverb<strong>und</strong>e<br />

Bilder: RRT


M+E Meppen erweitert mechanische Bearbeitungskapazitäten <strong>für</strong> Motorenteile<br />

Service <strong>und</strong> Produktqualität sichern<br />

K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />

Die wachsende Nachfrage nach der<br />

Überholung gebrauchter <strong>und</strong> der<br />

Anfertigung neuer Ersatzteile <strong>für</strong><br />

Diesel- <strong>und</strong> Gasmotoren erforderten<br />

eine intensive Erweiterung des M+E<br />

Spezialbereiches Zylinderkopfkomponenten.<br />

„Wir stellen uns den<br />

wachsenden Anforderungen an die<br />

Wirtschaftlichkeit von Motorenkomponenten<br />

durch Erweiterung<br />

unserer Kapazitäten“, so Bernd<br />

Köser, Leiter der Abteilung<br />

Zylinderkopfkomponenten am<br />

Stammsitz Meppen.<br />

Personelle <strong>und</strong> räumliche Erweiterungen<br />

bieten neben neuen Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

auch eine<br />

Optimierung der bisherigen Prozesse.<br />

Der gesamte Prozess, von der Wareneingangskontrolle,<br />

über die einzelnen Bearbeitungsstufen<br />

bis zur Endabnahme befindet<br />

sich nun in einer Halle. Zurzeit befinden sich<br />

in Meppen unter anderem die Auslassventileinheiten<br />

eines Sulzer RTA 84 zur geometrischen<br />

Bearbeitung. Qualifizierte <strong>und</strong><br />

erfahrene Mitarbeiter garantieren die mechanische<br />

Aufarbeitung der Komponenten durch<br />

einen sicheren Instandsetzungsprozess. Das<br />

Leistungsspektrum umfasst neben der<br />

mechanischen <strong>und</strong> schweißtechnischen<br />

Bearbeitung von Ventilen, Ventilkörpern <strong>und</strong><br />

Zylinderköpfen auch die Neuanfertigung von<br />

In einem gut sortierten Lager hält M+E Ersatzteile<br />

unterschiedlichster Hersteller vorrätig<br />

Ventilsitzringen <strong>und</strong> Auslassventilgehäusen.<br />

Ein spezielles Verfahren mit<br />

einer eigens konzipierten Anlage ermöglicht<br />

die Optimierung der Standzeiten<br />

der Ventilkörper. Die Lagerhaltung<br />

eines umfassenden Tauschprogramms<br />

<strong>für</strong> alle gängigen Motorentypen<br />

r<strong>und</strong>et den Service ab.<br />

Flexibilität <strong>und</strong> Schnelligkeit – das<br />

sind die wesentlichen Faktoren <strong>für</strong> das<br />

stetige Wachstum der M+E GmbH.<br />

Kurzfristig realisieren die Motorenspezialisten<br />

Reparatur- <strong>und</strong> Instandsetzungsarbeiten.<br />

So findet zum<br />

Beispiel durch Toni Gutzeit die Generalüberholung<br />

von zwei Reintjes-Getrieben vom Typ<br />

WAF 1940 vor Ort in Piräus/ Griechenland<br />

statt. Die Beratung durch langjährig erfahrene<br />

Mitarbeiter ist in so einem Fall ebenso<br />

Wandstärkenprüfung im Ultraschallverfahren bei<br />

Wareneingangskontrolle<br />

selbstverständlich wie eine kurzfristige<br />

Ersatzteillieferung. Ein gut sortiertes Lager<br />

hält Ersatzteile unterschiedlichster Hersteller<br />

vorrätig. Von instandgesetzten <strong>und</strong> zertifizierten<br />

Motoren über Kurbelwellen bis zu<br />

Gleitlagern aus der eigenen Gleitlagerfertigung<br />

bietet das Lager der M+E GmbH<br />

eine schnelle Versorgung des Ersatzteilemarktes.<br />

Eine bedeutende Funktion auf dem<br />

Ersatzteilsektor besitzt das Gebrauchtteilegeschäft.<br />

„Unser Ziel ist es, unseren K<strong>und</strong>en ein optimiertes<br />

Kosten-Nutzenverhältnis, <strong>und</strong> somit<br />

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

In der M+E Zentrale in Meppen wurde jetzt die Abteilung<br />

Zylinderkopfkomponenten räumlich, technisch <strong>und</strong><br />

personell erweitert<br />

wirtschaftlicheres Arbeiten zu ermöglichen.<br />

Lange Ausfallzeiten bedeuten unnötige <strong>und</strong><br />

hohe Kosten <strong>für</strong> unsere K<strong>und</strong>en. Daher legen<br />

wir größten Wert auf eine schnelle Serviceverfügbarkeit.<br />

Unsere ReNEWed Parts sind<br />

sofort verfügbar <strong>und</strong> einbaufähig. Und als<br />

einer der größten herstellerunabhängigen<br />

Motoren-Spezialisten <strong>für</strong> Verbrennungsmotoren<br />

können wir unseren K<strong>und</strong>en ganz<br />

individuelle Ersatzteilpakete zusammenstellen“,<br />

so Franz Tümmers, Geschäftsführer<br />

M+E. Einen Einblick in den Lagerbestand der<br />

instandgesetzten Motoren <strong>und</strong> Motorenteile<br />

bietet die Rubrik M+E ReNEWed Parts unter<br />

www.me-meppen.de · Elke Toerner ❑<br />

Befindet sich zur Zeit zur Instandsetzung in<br />

Meppen: Auslassventileinheit eines Sulzer RTA 84<br />

Anzeigenschluss <strong>für</strong><br />

<strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Technik 6/2006<br />

1. September 2006<br />

(0228) 53 88-653<br />

anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

47<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

„Service r<strong>und</strong> ums Binnenschiff“ entwickelt sich zur Schifffahrtsmesse<br />

2. Informationstag<br />

in Speyer ein Erfolg<br />

Mit deutlich mehr Fachbesuchern als<br />

vor einem Jahr <strong>und</strong> der doppelten<br />

Anzahl von Ausstellern war der<br />

Informationstag 2006 am 14. Juli<br />

auf der Braun-Werft in Speyer ein<br />

voller Erfolg. Damit wird die Veranstaltung<br />

mehr <strong>und</strong> mehr zum Ersatz<br />

<strong>für</strong> die Duisburger Schifffahrtsmesse.<br />

Jürgen Michaelis, technischer Leiter der<br />

Werft, hielt Wort, als er im Juli 2005<br />

nach dem ersten Schifffahrtstag der<br />

Braun Werft in Speyer eine Wiederholung<br />

der Veranstaltung ankündigte. Elf<br />

Monate später waren die Fertigstellung des<br />

Schiffbauprojektes MS BANDOLINI Anlass,<br />

erneut eine Fachveranstaltung auf dem<br />

Betriebsgelände der Werft zu organisieren.<br />

Ähnlich wie im vergangenen Jahr nahmen die<br />

Vertreter der Braun Werft <strong>und</strong> von Storm<br />

48 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

So gut wie fertig: Der auf der Werft gefertigte<br />

Neubau des Vorder- <strong>und</strong> Mittelschiffs MS BAN-<br />

DOLINI konnte ausgiebig besichtigt werden<br />

Dieselmotoren Planung <strong>und</strong> Durchführung in<br />

die Hand, wobei wegen des guten Erfolges<br />

der Vorjahresveranstaltung <strong>und</strong> mangels<br />

anderer Fachmessen <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt<br />

in Deutschland das Interesse bei Zulieferern<br />

<strong>und</strong> Dienstleistern deutlich größer war. Eine<br />

gerade leergeräumte<br />

Lackierhalle bot denn<br />

auch genügend Platz, um<br />

mehr Aussteller aufzunehmen.<br />

Weit über 100 interessierte<br />

Fachbesucher ka-<br />

Weit über 100 Fachbesucher <strong>und</strong> nahezu 20<br />

Austeller kamen am 14. Juli zum Informationstag<br />

2006 auf die Braun-Werft nach Speyer. Auch<br />

einige Schiffe wie MS HEWI <strong>und</strong> MS SONIUM<br />

VITAE legten im Werfthafen an <strong>und</strong> waren zu<br />

besichtigen<br />

men am 14. Juli auf die Schiffswerft Braun in<br />

Speyer, um die Produkte, Dienstleistungen<br />

<strong>und</strong> Innovationen der nahezu 20 Aussteller<br />

aus der Zulieferindustrie der Binnenschifffahrt<br />

näher zu betrachten. Die Zahl der<br />

Aussteller ist damit im Vergleich zum Vorjahr<br />

um gut 50% gestiegen. Sowohl Interessenten<br />

aus der Binnenschifffahrt als auch interessierten<br />

Laien waren an diesem Tag Türen <strong>und</strong><br />

Tore des Betriebs geöffnet, um alte Kontakte<br />

zu pflegen <strong>und</strong> neue zu knüpfen. Den Gästen<br />

aus der Fachwelt sollten das vielfältige<br />

Handwerk r<strong>und</strong> um die Binnenschifffahrt <strong>und</strong><br />

neue technische Entwicklungen näher gebracht<br />

werden.<br />

Seit gut 100 Jahren arbeitet die Speyerer<br />

Schiffswerft Josef Braun KG <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt.<br />

Inzwischen hat sich das mittelständische<br />

Unternehmen auf Teilerneuerungen,<br />

Umbauten <strong>und</strong> Reparaturen spezialisiert.<br />

R<strong>und</strong> 60 Mitarbeiter sind hier ständig<br />

im Einsatz. Anders als bei Werften in Holland<br />

oder Duisburg, ist die Traditionswerft am<br />

Oberrhein auf die eigenen Mitarbeiter angewiesen.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind hier<br />

Facharbeiter aus vielen verschiedenen Gewerken<br />

anzutreffen; Schiffbauer, Schweißer<br />

<strong>und</strong> Motorenschlosser sind hier ebenso wie


S C H I F F B A U<br />

MASCHINENBAU<br />

ROHRLEITUNGSBAU<br />

ELEKTROTECHNIK<br />

H Y D R A U L I K<br />

SCHREINEREI<br />

Rheinkilometer<br />

399,6<br />

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Stevendock<br />

Tragfähigkeit ca. 450 tons<br />

Helling 110 m<br />

Am Neuen Rheinhafen 14 · 67346 Speyer · Telefon (+49) 0 62 32 /13 09-0 · Telefax (+49) 0 62 32/13 09-10<br />

Internet: www.schiffswerft-braun.de · E-Mail: info@schiffswerft-braun.de<br />

49<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


Storm <strong>und</strong> Wärtsilä-Motoren, Wärtsilä/Lips-Propeller,<br />

Reintjes-Getriebe <strong>und</strong> Gumeta Buchsen –<br />

die „Antriebsecke“ der informativen Ausstellung<br />

Elektriker <strong>und</strong> Schreiner fest integriert. „Wir<br />

sind eine der wenigen deutschen Werften,<br />

die mit deutschen Mitarbeitern deutschen<br />

Stahl verarbeitet“, meint Jürgen Michaelis<br />

von der Braun-Werft. So wurde <strong>für</strong> das<br />

nahezu fertig gestellte neue Vor- <strong>und</strong> Mittelschiff<br />

der MS BANDOLINI ThyssenKrupp Stahl<br />

aus Duisburg verarbeitet, deren Mannheimer<br />

Händler daher auch als Aussteller vertreten<br />

war. Die neuen Aluluken <strong>für</strong> das Schiff kamen<br />

von Blommaert aus den Niederlanden, auch<br />

die erneuerte Wohnung, ausgebaut durch die<br />

50 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Firma Burkard, Speyer, konnten besichtigt<br />

werden. Der Arbeitsbetrieb wurde während<br />

der Messe nicht unterbrochen, so dass die<br />

Gäste während einer Führung durch den<br />

Betrieb live miterleben konnten, wie in einer<br />

Werft im Alltagsbetrieb gearbeitet wird.<br />

Erstmals führte die Werft als Eigenentwicklung<br />

ein elektrisches Bussystem vor, mit dem<br />

per Touch-Screen alle Hilfsaggregate, auch<br />

im Vorschiff, bedient werden konnten.<br />

Nach Ablieferung von MS BANDOLINI (110 x<br />

10,50 x 3 m) Ende August, hat die Braun-<br />

Werft die Fertigung eines neuen Schubleichters<br />

<strong>für</strong> einen K<strong>und</strong>en am Main in den<br />

Auftragsbüchern stehen, der ebenfalls mit<br />

ThyssenKrupp Stahl gebaut wird. Der Leichter<br />

in den Abmessungen 60 x 10,50 m wird<br />

komplett mit deutschem Personal auf der<br />

Werft gebaut <strong>und</strong> ist <strong>für</strong> den Einsatz in einem<br />

Koppelverband vorgesehen.<br />

Die Firma August Storm GmbH & Co. KG mit<br />

Hauptsitz in Spelle ist mit ihren fünf Service<br />

Centern <strong>und</strong> dem flächendeckendem Servicenetzwerk<br />

Spezialist <strong>für</strong> Dienstleistungen r<strong>und</strong><br />

um das Thema Motoren <strong>und</strong> Antriebssysteme.<br />

Dazu zählen Inspektion, Wartung <strong>und</strong><br />

Instandsetzung von Verbrennungsmotoren<br />

<strong>und</strong> Antriebssystemen, die beispielsweise in<br />

Schiffen, Stationären<br />

Energieerzeugern,<br />

Eisenbahnen oder<br />

Industrieanlagen zum<br />

Einsatz kommen, bis<br />

hin zur Betreuung bei<br />

Versicherungsanfragen.<br />

So sind ständig<br />

zwei Mitarbeiter der<br />

Firma Storm auf der<br />

Braun Werft tätig <strong>und</strong><br />

kümmern sich in<br />

Zusammenarbeit mit<br />

verschiedenen Motorenherstellern<br />

um die<br />

Reparatur <strong>und</strong> den<br />

Einbau von Schiffsmotoren.<br />

Die Firma Wessels<br />

GmbH aus Haren/Ems,<br />

Spezialist <strong>für</strong> Steuerhäuser,<br />

Hubschächte,<br />

Bordkrane <strong>und</strong> modernen<br />

Innenausbau,<br />

kam nicht nur als Zulieferer<br />

von Teilen <strong>für</strong><br />

den Innenausbau von<br />

MS BANDOLINI zum<br />

Einsatz, sondern konnte<br />

in Speyer ein komplett<br />

von Ihr gefertigtes<br />

neues Ruderhaus<br />

samt Inneneinrichtung<br />

mit Hubschacht<br />

auf MS HEWI<br />

Aussteller Informationstag 2006<br />

• J. Braun KG, Schiffswerft, Speyer<br />

• August Storm / Dieselmotoren/-Instandsetzung,<br />

Spelle / Speyer<br />

• Volker Burkard / Schiffsschreinerei, Speyer<br />

• Allweiler AG/Pumpen, Radolfzell<br />

• Blommaert bvba / Lukendächer, Wijnegem/B<br />

• Castrol/Öle u. Treibstoff, Mannheim<br />

• Gumeta Gummi-Metall-Werk H. Maes GmbH,<br />

Rehlingen-Siersburg<br />

• Innovative Navigation GmbH, Kornwestheim<br />

• MTU-Schiffsmotoren, Friedrichshafen<br />

• Nederlandse Radiateuren Fabriek B.V., Mill/NL<br />

• Promarin/Reintjes-Getriebe, Erftstadt<br />

• ScanDiesel GmbH, Bremen<br />

• ThyssenKrupp Schulte GmbH, Mannheim<br />

• Van der Velden / Ruderanlagen,<br />

Krimpen a. d. Lek<br />

• Verhaar Omega B.V./Bugstrahlanlagen,<br />

Oegstgeest/Nl<br />

• Wessels GmbH / Steuerhäuser, Haren / Ems<br />

• Wärtsilä Nederland B.V., Zwolle/NL<br />

• Wärtsilä Deutschland GmbH / Schiffsschrauben,<br />

Mannheim<br />

zeigen, dass auf der Braunwerft montiert<br />

wurde <strong>und</strong> von Elektrikern der Werft vorher<br />

in Haren vorinstalliert worden war.<br />

MTU zeigte in Speyer nicht nur Motoren sondern<br />

eine jüngst fertig gestellte Neumotorisierung<br />

auf MS SONIUM VITAE


Jan Verhaar zeigte die bewährten Omega Bugstrahlruder<br />

<strong>und</strong> die Braun-Werft informierte<br />

über ihr Lieferprogramm, speziell Touch-Screen<br />

Bedienfunktionen<br />

„Die Hausmesse der<br />

Braun-Werft wird immer<br />

mehr zum Ersatz<br />

<strong>für</strong> die Duisburger<br />

Schifffahrtmesse <strong>und</strong><br />

damit zum einzigen<br />

Treffpunkt von Technik<strong>und</strong>Dienstleistungsanbietern<br />

<strong>und</strong> ihren<br />

K<strong>und</strong>en in Deutschland“,<br />

meinte Sepp<br />

Focht von der Firma Gumeta aus Rehlingen, die bereits im vergangenen<br />

Jahr als Aussteller dabei war. „Wir sind der Braun-Werft sehr dankbar,<br />

dass Sie uns diese Gelegenheit eingeräumt hat, nicht nur mit K<strong>und</strong>en,<br />

sondern auch mit den anwesenden Wellenanlagenherstellern<br />

Informationen über neueste technische Entwicklungen auszutauschen“.<br />

Auch Michael Berrier vom Friedrichshafener Dieselmotorenhersteller<br />

MTU, der bereits bei der Vorjahresveranstaltung dabei war, sieht in<br />

dem gewachsenen Interesse auf Seiten der Fachbesucher <strong>und</strong> Aussteller<br />

das Bedürfnis der gewerblichen Binnenschifffahrt in Deutschland,<br />

einmal im Jahr zum Gedankenaustausch <strong>und</strong> zur Besprechung<br />

konkreter Investitionsvorhaben zusammen zu kommen. MTU zeigte in<br />

Speyer die Neumotorisierung des MS SONIUM VITAE (Lebenstraum).<br />

Das Schiff hatte während des ganzen Tages auf der Werft festgemacht<br />

<strong>und</strong> konnte von den zahlreichen Interessenten ausgiebig besichtigt<br />

werden. Außerdem zeigte MTU die ständig auf der Braun-Werft<br />

vorhandene Vorratsmaschine vom Typ 8 V 4000 M 60 mit 1.100 PS,<br />

die bei kurzfristigem Bedarf in einem Container verpackt einbaufertig<br />

zur Verfügung steht. MTU hat den ersten Rußpartikelfilter zum Einsatz<br />

an Bord von Binnenschiffen entwickelt, der in der in nächster Zeit in<br />

Erprobung geht. Hierzu werden noch Schiffseigner oder Reedereien<br />

gesucht, die sich an diesem Projekt beteiligen.<br />

Bernd Weinrich von Promarin zeigte in Speyer das Programm der<br />

Reintjes-Getriebe <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt. Da viele Getriebehersteller<br />

wegen des Baubooms in der Seeschifffahrt unter Kapazitätsengpässen<br />

in der Fertigung leiden <strong>und</strong> dadurch auch in der Binnenschifffahrt<br />

lange Lieferzeiten gang <strong>und</strong> gäbe sind, hat Promarin mit Reintjes die<br />

Fertigung von Vorratsgetrieben <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt in der<br />

Leistungsklasse 800 bis 2000 PS vereinbart, um bei Neubau <strong>und</strong><br />

Neumotorisierungen immer lieferfähig zu sein. Aber auch bei der<br />

Reparatur <strong>und</strong> Überholung von Getrieben ist nach Absprachen mit<br />

dem Werk ein schneller Service mit Werksgarantie gegeben.<br />

Mit dem Informationstag 2006 ist es der Braun Werft in Speyer erneut<br />

gelungen, einem breiten Publikum verschiedene Dienstleistungen aus<br />

der Binnenschifffahrt näher zu bringen. Der Erfolg dürfte die Veranstalter<br />

dazu animieren, im nächsten Jahr zur Hausmesse Nummer drei<br />

in Speyer einzuladen. Sebastian Mainzer/Dü ❑<br />

Auch <strong>für</strong> das leibliche Wohl wurde in Speyer gesorgt<br />

Germanischer Lloyd:<br />

Website jetzt auf Deutsch<br />

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Der Germanische Lloyd präsentiert sein Onlineangebot www.glgroup.com<br />

jetzt auch in deutscher Sprache. Mit der Erweiterung um<br />

die deutsche Sprachversion bietet der Germanische Lloyd als einzige<br />

Klassifikationsgesellschaft seinen K<strong>und</strong>en den gesamten Internetauftritt<br />

in Deutsch an. Unter den Rubriken "GL Gruppe", "Maritime<br />

Dienste", "Industriedienste" <strong>und</strong> "K<strong>und</strong>en-Service" findet der<br />

Besucher detaillierte Informationen zu den Services des Germanischen<br />

Lloyd. www.gl-group.com · Dü ❑<br />

Neuer Service <strong>für</strong> deutsche K<strong>und</strong>en: Auf der Startseite www.gl-group.com<br />

wählt man einmalig die Sprachversion. Alle nachfolgenden Seiten erscheinen<br />

dann automatisch in der gewünschten Sprache<br />

51<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

LUX-Werft bringt 100 Jahre alten Raddampfer wieder in Form<br />

RMS DIESSEN am Ammersee in Dienst<br />

gestellt<br />

Der Ammersee erhielt am 3. Juli im<br />

Beisein von zahlreichen Besuchern<br />

<strong>und</strong> Ehrengästen sein Wahrzeichen<br />

zurück. Nach umfangreicher Generalsanierung<br />

durch die auf Fahrgastschiffe<br />

spezialisierte Lux-Werft<br />

erstrahlt der Raddampfer DIESSEN<br />

als technisch modernes Seitenrad-<br />

Motorpersonenschiff mit nostalgischem<br />

Ambiente im neuen Glanz.<br />

Beim Aufslippen des 1908 gebauten<br />

Raddampfers DIESSEN zum Ende der<br />

Saison 2005 stellte der TÜV bei der<br />

Untersuchung des Rumpfes fest, dass<br />

von den ursprünglichen 4 bis 6 mm Plattendicke<br />

im Unterwasserschiffsbereich stellenweise<br />

nur noch 1 mm übrig war <strong>und</strong> die<br />

Bodenlängsträger, Boden- <strong>und</strong> Gegenspanten<br />

im Kielbereich stellenweise bis zu 50 %<br />

abgerostet waren. Wegen der Schäden an<br />

der Schiffsschale forderte der TÜV, das<br />

Unterwasserschiff komplett zu erneuern. Die<br />

Bayerische Seenschifffahrt überlegte zunächst,<br />

das Schiff stillzulegen <strong>und</strong> zu musealen<br />

Zwecken zu verwenden. Doch dies<br />

wurde unter anderem von der Marktgemeinde<br />

Diessen abgelehnt – schließlich sollte das<br />

traditionsreiche Wahrzeichen auf dem Am-<br />

52 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Der Chef der Bayerischen<br />

Seenschifffahrt Walter Stürzl<br />

hat das Schiff während der<br />

Bauzeit schon fest im Griff.<br />

Bild: Krause<br />

mersee den vielen Fahrgästen aus Nah <strong>und</strong><br />

Fern als Attraktion erhalten bleiben. So entschloss<br />

man sich zu einem weitgehenden<br />

Neubau der DIESSEN, wobei modernste<br />

Anforderungen an Schiffskonstruktion <strong>und</strong><br />

Sicherheit berücksichtigt wurden. Auftragnehmer<br />

war die renommierte Lux-Werft in<br />

Niederkassel, die schon 2002 das Radmotorschiff<br />

HERRSCHING <strong>für</strong> den Ammersee baute.<br />

Nach Plänen <strong>und</strong> Proportionen des fast 100<br />

Jahren alten Raddampfers „Diessen“ hat die<br />

Lux-Werft das Schiff etwas größer nachgebaut,<br />

wobei viele Originalteile wie Bullaugen,<br />

Windhutzen, bronzierte Geländerrohre, Wappen<br />

<strong>und</strong> Namensschild nach entsprechender<br />

Renovierung wieder verwendet wurden. In<br />

den 70er Jahren wurde bereits die 230 PS<br />

leistende Dampfmaschine durch einen MAN-<br />

RMS DIESSEN – Wahrzeichen des Ammersees<br />

Bild: Bayerische Seenschifffahrt<br />

Diesel ersetzt. Gleichzeitig wurden umfangreiche<br />

Veränderungen in den Salons vorgenommen,<br />

so dass der Originalzustand nicht<br />

mehr vorhanden war. Glücklicherweise<br />

konnte anhand<br />

von alten Plänen<br />

den Salons<br />

weitestgehend<br />

das Ambiente<br />

der „guten alten<br />

Zeit“ zurückgegeben<br />

werden.<br />

Dabei wurde<br />

Kapitän Dieter<br />

Reichart ist stolz<br />

auf sein Schiff<br />

Bild: Krause


Der Bugsalon wurde dem historischen Vorbild<br />

nachempf<strong>und</strong>en. Die Deckenprofile, der Eichenboden<br />

<strong>und</strong> die Bullaugen stammen aus dem Jahr<br />

1908. Originalteile des alten Raddampfers wie<br />

Öler, diverse Messinstrumente <strong>und</strong> Werkzeuge<br />

wurden liebevoll aufbereitet <strong>und</strong> sind hier<br />

ausgestellt Bild: Lux-Werft<br />

der Bugsalon dem historischen Vorbild<br />

ziemlich genau nachempf<strong>und</strong>en. Die Deckenprofile,<br />

der Eichenboden <strong>und</strong> die Bullaugen<br />

stammen aus dem Jahr 1908. Um den geänderten<br />

Ansprüchen der Passagiere gerecht<br />

zu werden, ist der Hecksalon gegenüber dem<br />

Urzustand auf halber Höhe angehoben<br />

worden. Von diesem sogenannten Halbsalon<br />

aus haben nunmehr 100 Personen freie Sicht<br />

auf den Ammersee. Unter dem Salon<br />

gewährleisten Querschotte die Sinksicherheit<br />

Ende März brachten zwei schwere Schmidbauer-<br />

Mobilkrane den 150 t schweren Rumpf der<br />

DIESSEN in der Stegener Werft am Ammersee zu<br />

Wasser. Bild: Krause<br />

Der Hecksalon ist nostalgisch, hochwertig <strong>und</strong><br />

komfortabel ausgestattet<br />

Bild: Bayerische Seenschifffahrt<br />

<strong>und</strong> Längsschotte den Brandschutz zwischen<br />

den beiden Maschinenräumen. Hier tun zwei<br />

Deutz Dieselmotoren BF 8M 1015 MC mit je<br />

380 kW Leistung ihren Dienst, die zwei<br />

hydraulisch angetriebene Schaufelräder unabhängig<br />

voneinander bewegen. Damit ist im<br />

Gegensatz zum Namensvorgänger auch der<br />

gegenläufige Radlauf zur besseren Manövrierfähigkeit<br />

möglich. Unterstützt durch die<br />

beiden Schottel STT 010 LK Bug- <strong>und</strong> Heck-<br />

Querstrahlruder mit je 55 kW Leistung kann<br />

das Schiff auf der Stelle drehen.<br />

Der Hecksalon ist nostalgisch, hochwertig<br />

<strong>und</strong> komfortabel ausgestattet. Eine leistungsstarke<br />

Küche, eine elegante Bar, moderne<br />

Sanitäreinrichtungen sowie ein behindertengerechtes<br />

WC sorgen <strong>für</strong> einen angenehmen<br />

Aufenthalt an Bord. Auf den Freidecks, dem<br />

Hauptdeck <strong>und</strong> teilweise auch auf dem überdachten<br />

Oberdeck, ausgestattet mit einer<br />

Kinderspieleinrichtung, kann man ausgiebig<br />

Seeluft schnuppern <strong>und</strong> dabei die Sonne<br />

genießen. Fahrräder können im begrenzten<br />

Mit den Schubschleppern “KRAFTRUDER“ <strong>und</strong><br />

“FIETJE“ wurde die Diessen auf dem Neckar bis<br />

Heilbronn bugsiert Bild: Betz<br />

Auf dem überdachten Oberdeck kann man<br />

ausgiebig Seeluft schnuppern <strong>und</strong> dabei die<br />

Sonne genießen Bild: Lux-Werft<br />

Umfang mitgenommen werden. Einige<br />

Originalteile aus der Zeit der Dampfschifffahrt,<br />

so zum Beispiel Öler, diverse Messinstrumente<br />

<strong>und</strong> Werkzeuge wurden liebevoll<br />

aufbereitet <strong>und</strong> an Bord ausgestellt. Nicht<br />

fehlen dürfen natürlich das Originalsteuerrad<br />

im Steuerhaus, die Schiffsglocke <strong>und</strong> die mit<br />

einem Dampfgenerator betriebene Dampfpfeife.<br />

Ein von den Bootsbauern der Bayerischen<br />

Seenschifffahrt am Königssee<br />

erbautes Holzbeiboot ziert das Heck.<br />

Das Schiff wurde mit demontierten Seitenrädern<br />

längsseits eines niederländischen<br />

Motorgüterschiffes auf dem Rhein von der<br />

Bauwerft in Niederkassel-Mondorf bei Bonn<br />

an die Neckarmündung nach Mannheim<br />

verbracht <strong>und</strong> von dort mit den Schubschleppern<br />

“KRAFTRUDER“ <strong>und</strong> “FIETJE“ auf dem<br />

Neckar bis Heilbronn bugsiert. Nach Abtrennung<br />

der Decksaufbauten wurde das<br />

Schiff am 27. März in drei Teilen, zwei mal<br />

Decksaufbauten <strong>und</strong> der Schiffsrumpf, mit<br />

mobilen Schwerlastkranen auf drei Straßentieflader<br />

der Schwergutspedition Wocken aus<br />

Haren/Ems verladen. In zwei Nachtfahrten<br />

ging der Straßenkonvoi anschließend unter<br />

Polizeibegleitung über die Autobahnen Heilbronn<br />

– Feuchtwangen – Memmingen –<br />

Landsberg nach Stegen an den Ammersee.<br />

Ende März wurde der 49,80 m lange <strong>und</strong><br />

13,20 m breite Schiffsrumpf der DIESSEN<br />

dem Ammersee übergeben. Zwei Teleskop-<br />

Mobilkrane des Schwer<strong>transport</strong>unternehmens<br />

Schmidbauer mit 700 t <strong>und</strong> 300 t<br />

Tragkraft nahmen das nahezu 150 Tonnen<br />

schwere Kasko auf den Haken <strong>und</strong> brachten<br />

53<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Die beiden hydraulisch angetriebenen Schaufelräder<br />

können unabhängig voneinander gesteuert<br />

werden <strong>und</strong> auch gegenläufig drehen<br />

Bild: Lux-Werft<br />

es unter Applaus vieler Zuschauer behutsam<br />

zu Wasser. Der Geschäftsführer der Bayerischen<br />

Seenschifffahrt, Walter Stürzl, <strong>und</strong><br />

Betriebsleiter Harald Lugmair waren froh,<br />

dass alles gut verlaufen ist. Das Montageteam<br />

der Lux-Werft war mitgereist, um das<br />

Schiff in der Stegener Werft der Bayerischen<br />

Seenschifffahrt in Kooperation mit Mitarbeitern<br />

anderer Firmen fertig zu stellen.<br />

Das Tuten der Schiffssirene erklang schon seit<br />

Wochen. Doch die feierliche Wiederindienststellung<br />

wurde am 3. Juli vollzogen: Als<br />

54 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Flaggschiff der Seenschifffahrt hat Bayerns<br />

Finanzminister Kurt Faltlhauser die neu<br />

entstandene DIESSEN bezeichnet. 3,8 Mio. €<br />

verschlang das Bauwerk, das zu den<br />

„attraktivsten technischen Sehenswürdigkeiten<br />

Oberbayerns“ zählt. Dass sich Qualität<br />

auszahlt, konnten die geladenen Gäste dann<br />

bei einer kleinen R<strong>und</strong>fahrt selbst überprüfen<br />

Ein von den Bootsbauern der Bayerischen Seenschifffahrt<br />

am Königssee erbautes Holzbeiboot<br />

ziert das Heck Bild: Lux-Werft<br />

<strong>und</strong> sich von Walter Stürzl erläutern lassen,<br />

dabei fielen oft die Worte: „Die DIESSEN<br />

atmet weiterhin Nostalgie“. Auch Kapitän<br />

Dieter Reichart ist stolz, gerade solch ein<br />

Schiff zu fahren <strong>und</strong> freut sich, dass er<br />

künftig jeden Tag im Beisein vieler Fahrgäste<br />

mit „stampfenden Schaufelrädern“ den herr-<br />

RMS DIESSEN vor Diessen – der Ort am Ammersee<br />

gab schon dem Vorgänger-Raddampfer<br />

seinen Namen Bild: Bayerische Seenschifffahrt<br />

lich gelegenen See im Voralpenland durchkreuzen<br />

kann. W. Krause/H. Betz/Dü ❑<br />

Schiffsdaten RMS DIESSEN<br />

Länge ü. A.: 49,80 m<br />

Breite ü. A.: 13,20 m<br />

Seitenhöhe: 2,40 m<br />

Tiefgang: 1,10 m<br />

Fahrgäste: max. 400<br />

Innensitzplätze an Tischen: ca.145<br />

Außensitzplätze: ca. 255<br />

davon Überdacht: ca. 105<br />

Motoren: 2 Deutz BF 8M 1015 MC<br />

Leistung: je 380 kW bei 1500 U/Min<br />

Antriebskonzept: Diesel hydraulisch<br />

Bug- <strong>und</strong> Heckstrahlruder: 2 x Schottel-<br />

Querrohr STT 010<br />

Geschwindigkeit: 23 km/h<br />

Bauwerft: Lux-Werft


BÜTER-SCHERENHEBEBÜHNEN<br />

• Einfachscherenbühne<br />

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1. September 06<br />

MARKTPLATZ<br />

55<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

REWITEC Nanobeschichtung bewährt sich im praktischen Einsatz an Bord<br />

Verschleißschutz <strong>für</strong> Schiffsantriebe<br />

Abrieb <strong>und</strong> Verschleiß in Motoren,<br />

Getrieben, Lagern <strong>und</strong> anderen<br />

mechanischen Teilen wird durch<br />

Reibung metallischer Oberflächen<br />

verursacht. Traditionell wird mit<br />

Hilfe von Schmierstoffen versucht,<br />

durch einen Schutzfilm den direkten<br />

Kontakt der Metallflächen zu verhindern.<br />

Da Schmierstoffe jedoch nicht<br />

in der Lage sind, Metall-Oberflächen<br />

in allen Betriebszuständen <strong>und</strong> auch<br />

dauerhaft zu schützen, hat die<br />

REWITEC GmbH in Lahnau ein<br />

Produkt der Nanotechnologie<br />

entwickelt, das die Oberflächenstruktur<br />

der reibenden Metallteile<br />

dauerhaft verbessert.<br />

Die REWITEC Beschichtungstechnologie<br />

basiert nicht auf der Veränderung<br />

des Ölfilms, sondern auf der<br />

Modifizierung der Oberflächenstruktur<br />

von reibenden Metallteilen <strong>und</strong> der<br />

Bildung einer neuen, sehr glatten Metallsilikatschicht.<br />

Diese Silikatschicht verleiht<br />

dem REWITEC-Verfahren durch die hygroskopische<br />

<strong>und</strong> polare Oberflächeneigenschaft<br />

sogar Notlaufeigenschaften bei totalen Ölverlusten.<br />

Selbstverständlich reduziert eine<br />

Nanobeschichtung von Laufflächen auch den<br />

Öl- <strong>und</strong> Kraftstoffverbrauch von Motoren<br />

ganz erheblich. In vielen Fällen können sogar<br />

vorgeschädigte Metalloberflächen rekonditioniert,<br />

also neu aufgebaut <strong>und</strong> versiegelt<br />

werden. Die Nanobeschichtung verbessert<br />

dabei die Mikrohärte <strong>und</strong> die effektive Tragfähigkeit<br />

dieser Oberflächen.<br />

Im Gegensatz zu verschiedenen Verfahren<br />

der Beschichtung von Metalloberflächen mit<br />

UV-Lasern, der Molybdän- oder Chemisch-<br />

Nickel-Dispersionsschichten mit eingelagertem<br />

Silizium, wie sie z.B. in der Automobilindustrie<br />

eingesetzt werden, kann eine<br />

REWITEC-Beschichtung im laufenden Betrieb<br />

<strong>und</strong> von jedem Anwender durchgeführt<br />

werden. Denn die synthetisierten Metall-<br />

Silikatverbindungen werden einfach dem<br />

Originalschmierstoff zugegeben <strong>und</strong> zu den<br />

betroffenen Reibungszonen im Motor oder<br />

Getriebe gefördert. Die Metallsilikate reagieren<br />

dort unter den im Verschleißbereich<br />

herrschenden hohen Temperaturen sowie<br />

hohem partiellem Druck <strong>und</strong> verbinden sich<br />

mit den metallischen Oberflächen. Sie<br />

besetzen kleinste Riefen, Poren oder<br />

Mikrorisse in der Metalloberfläche <strong>und</strong><br />

56 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Auf dem Containerfeeder MS GLORIA wurde im April 2005 erstmals die Haupantriebsmaschine mit<br />

einer REWITEC-Beschichtung im laufenden Betrieb behandelt<br />

verbinden sich mit dieser zu einer extrem<br />

glatten <strong>und</strong> festen Metallsilikatschicht. Die<br />

behandelten Metallsilikatoberflächen haben<br />

nicht nur einen sehr viel geringeren Reibungskoeffizienten,<br />

sondern ermöglichen<br />

zudem einen besseren <strong>und</strong> schnelleren<br />

Schmierfilmaufbau.<br />

Vor Beginn der Vermarktung wurde die<br />

REWITEC-Nanobeschichtungstechnologie im<br />

Fraunhofer Institut an Kfz-Motoren getestet.<br />

in den Untersuchungen wurde der Aufbau<br />

der Metallsilikatschicht <strong>und</strong> in der Folge die<br />

Glättung der Oberflächen sowie die Erhöhung<br />

<strong>und</strong> Ausgleich der Kompressionswerte<br />

nachgewiesen. Auch bei der Behandlung<br />

von Schiffsantrieben hat REWITEC<br />

hinreichend praktische Erfahrungen sammeln<br />

können: Die Hauptanwendungen liegen zur<br />

Zeit in der Behandlung von Kolbenmaschinen,<br />

wie z.B. Zwei-Takt- <strong>und</strong> Vier-Takt-<br />

Motoren, (Hauptmaschinen, Hilfsdieseln),<br />

Kompressoren sowie von Getrieben wie z.B.<br />

Haupt-, Kran-, Winden- <strong>und</strong> Separatorengetrieben,<br />

Verstellpropellern <strong>und</strong> Ruderanlagen.<br />

Hier geht es hauptsächlich um den Verschleißschutz,<br />

die Standzeitverlängerung der<br />

Aggregate <strong>und</strong> die Reduzierung des Schmierölverbrauchs.<br />

Im März 2005 bekam REWITEC z.B. den<br />

Auftrag, den Sulzer 2-Takt-Motor 6 RTA 62U<br />

der MS GLORIA mit der Verschleißschutzbeschichtung<br />

zu bearbeiten. Der leitende<br />

Ingenieur erwartete, mit der Behandlung den<br />

Kolbenring- <strong>und</strong> Buchsenverschleiß stoppen<br />

<strong>und</strong> die Betriebszeit der Maschine so auf<br />

30.000 St<strong>und</strong>en verlängern zu können. Die<br />

Techniker von REWITEC führten die Motoranalyse<br />

<strong>und</strong> Beschichtung während der Fahrt<br />

von Rotterdam nach Hamburg vom 12. –<br />

14.04.2005 durch. Dabei wurde das Beschichtungskonzentrat<br />

mit dem Zylinderöl<br />

gemischt <strong>und</strong> im laufenden Betrieb über den<br />

Lubrikator dosiert den einzelnen Zylindern<br />

zugeführt. Das installierte Motor-Monitoringsystem<br />

zeichnete während der Fahrt online<br />

die Änderungen an den Kolbenringen auf.<br />

Schon nach der ersten Behandlung konnte<br />

eine nachhaltige Verbesserung des Verschleißverhaltens<br />

festgestellt werden. Eine<br />

weitere Behandlung wurde anschließend<br />

während der Fahrt von Hamburg nach Tilbury<br />

(UK) durchgeführt. Die abschließende Begutachtung<br />

<strong>und</strong> Auswertung der Monitoring-<br />

Daten nach 1.000 Betriebsst<strong>und</strong>en mit dem<br />

leitenden Inspektor ergaben nicht nur einen<br />

Stopp des Kolbenring- <strong>und</strong> Buchsenverschleißes,<br />

sondern sogar eine partielle Neubeschichtung<br />

der Zylinderflächen im OT-<br />

Bereich.<br />

Vergleichbare Ergebnisse konnten bei der<br />

Behandlung von drei Mitteldruckkompressoren<br />

der Baureihen WP 310 L <strong>und</strong> WP 151 L<br />

der Firma Sauer <strong>und</strong> Sohn mit der REWITEC-<br />

Nanobeschichtung erzielt werden. Im Auftrag<br />

der Reederei Hapag-Lloyd Container Line<br />

GmbH wurde bei einem routinemäßigen<br />

Stopp der MS Tokio Express in Bremerhaven<br />

das Beschichtungskonzentrat dem Schmieröl<br />

der Kompressoren über die Gehäusedeckelöffnungen<br />

zugegeben <strong>und</strong> die Beschichtung


Separatoren-Zahnräder vor u. nach der Behandlung<br />

mit REWITEC-Beschichtungskonzentrat<br />

anschließend bei laufendem Betrieb der<br />

Kompressoren vom leitenden Schiffsingenieur<br />

<strong>und</strong> Fachpersonal der REWITEC GmbH überwacht.<br />

Nach der Behandlung durchfuhr die<br />

MS Tokio Express während zwei 3-monatigen<br />

Testfahrten verschiedene Klimazonen <strong>und</strong><br />

passierte auf ihren Fahrten nach Hong Kong<br />

mehrmals den Panamakanal. Im Gegensatz<br />

zu vorhergehenden Fahrten kam es zu keinen<br />

Ausfällen. Untersuchungen ergaben, dass die<br />

Behandlung mit dem REWITEC-Beschichtungskonzentrat<br />

nanoglatte Schichten von<br />

einigen µm bildete, <strong>und</strong> so die innere<br />

Reibung reduzierte. Durch die geringere<br />

Ölumlauftemperatur neigt das Öl an den<br />

Hochtemperaturbauteilen <strong>und</strong> Lamellenventilen<br />

nicht mehr so schnell zum Verkoken<br />

<strong>und</strong> erhöht neben der längeren Lebensdauer<br />

auch den Wirkungsgrad der Kompressoren<br />

ganz beträchtlich. Zudem besitzen die<br />

Metallsilikatschichten ausgezeichnete Notlaufeigenschaften.<br />

Die Ergebnisse überzeugten<br />

Superintendent Engineer Lars Voss von<br />

der Hapag-Lloyd Container Line GmbH so<br />

sehr, dass auch auf weiteren Schiffen zunächst<br />

die Hilfsaggregate mit dem REWITEC-<br />

Beschichtungskonzentrat behandelt wurden.<br />

Diese <strong>und</strong> weitere Ergebnisse belegen, dass<br />

die REWITEC-Nanobeschichtung in der Lage<br />

ist, den Verschleiß von Kolbenringen <strong>und</strong><br />

Zylinderlaufbuchsen in Schiffsmotoren zu<br />

stoppen, hierdurch Wartungsintervalle <strong>und</strong><br />

Standzeiten zu verlängern <strong>und</strong> so zu spürbaren<br />

Kosteneinsparungen <strong>für</strong> die Betreiber<br />

der Schiffe beizutragen. Die Einsatzmöglichkeiten<br />

von REWITEC sind nahezu unbegrenzt.<br />

„Überall wo Metalle in einem<br />

Mischreibungssystem aufeinander treffen,<br />

können die REWITEC Produkte eingesetzt<br />

werden <strong>und</strong> das Reibungspaar Metall-Metall<br />

durch das sehr viel widerstandsfähigere<br />

Reibungspaar Metallsilikat–Metallsilikat<br />

Die Hautantriebsmaschine Sulzer 2-Takt-6 RTA<br />

62U des MS GLORIA<br />

ersetzen“, sagt Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />

Vsevolod Genzel.<br />

Zu den K<strong>und</strong>en des Unternehmens zählten<br />

anfangs vor allem Industrieunternehmen <strong>und</strong><br />

große Reedereien wie beispielsweise das<br />

Essener Energieversorgungsunternehmen<br />

RWE oder die Hamburger Hapag-Lloyd <strong>und</strong><br />

andere. Mittlerweile verstärkt das Unternehmen<br />

sein Engagement auch im Privatk<strong>und</strong>engeschäft.<br />

Bereits im Jahr 2004 erteilten der<br />

Deutsche Motorsportb<strong>und</strong> <strong>und</strong> die FIA der<br />

REWITEC GmbH eine Freigabe der Produkte<br />

<strong>für</strong> den Motorsport. Seitdem arbeitet das<br />

Unternehmen mit diversen Racing Teams in<br />

der BMW Mini-Challange, der Formel Renault<br />

sowie der Formel 3 zusammen <strong>und</strong> bringt<br />

sich dort als Technik-Sponsor ein. Die Vision<br />

vom echten Leichtlaufmotor mit geringstem<br />

Verschleiß <strong>und</strong> maximalen Notlaufeigenschaften<br />

scheint damit auch <strong>für</strong> „größere<br />

Pötte“ etwas mehr in greifbare Nähe gerückt<br />

zu sein. khw ❑<br />

57<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Neues Fahrgastschiff in Lindau in Dienst gestellt<br />

MS LINDAU setzt neue Maßstäbe<br />

auf dem Bodensee<br />

Im Zuge der Flottenverjüngung auf<br />

dem Bodensee wurde am 1. Juli im<br />

Lindauer Hafen ein neues komfortables<br />

Fahrgastschiff getauft. MS<br />

LINDAU kann 450 Personen<br />

aufnehmen <strong>und</strong> ist in Punkto Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Technik ein Novum in Europa.<br />

Im Juni vergangenen Jahres beauftragte<br />

die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB)<br />

die Bodan-Werft in Kressbronn damit, ein<br />

neues Fahrgastschiff mit der Baunummer<br />

„1077“ zu bauen. Nach dem Stapellauf im<br />

Mai taufte nun die Oberbürgermeisterin der<br />

Inselstadt Lindau, Petra Seidl, das 46 m lange<br />

Galerieschiff in Anwesenheit zahlreicher<br />

Gäste auf den Namen MS LINDAU.<br />

Das neue Schiff setzt in Bezug auf Sicherheit,<br />

Stabilität <strong>und</strong> Komfort neue Maßstäbe auf<br />

dem Bodensee. Die moderne Antriebs- <strong>und</strong><br />

Vortriebstechnik in Verbindung mit einem<br />

widerstandsoptimierten Schiffskörper ermöglicht<br />

einen kraftstoffsparenden <strong>und</strong><br />

damit emissionsarmen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Betrieb. Dieses Schiff mit Kosten von insgesamt<br />

4,6 Mio. € markiert den Einstieg in<br />

das Flotten-Erneuerungsprogramm der BSB“,<br />

sagt Geschäftsführer der BSB, Jörg Handreke<br />

in seiner Begrüßungsrede. Robert Dittmann,<br />

Geschäftsführer der Bodan-Werft, wartete<br />

mit einem besonderen Taufgeschenk auf:<br />

Den Kompass der allerersten MS LINDAU aus<br />

dem Jahre 1887 übergab er dem freudestrahlenden<br />

Jörg Handreke als besonderes<br />

58 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Glückssymbol mit den Worten: „Möge die<br />

neue Lindau nie den Kurs verlieren!“<br />

Der neue „BSB-Dampfer“ ist das erste Tages-<br />

Ausflugsschiff, das nach den neuen Richtlinien<br />

der Rheinschifffahrts-Untersuchungsordnung<br />

(RheinSchuO) <strong>für</strong> Fahrgastschiffe<br />

gebaut wurde, die künftig auf allen EU-<br />

Binnengewässern gelten. Wesentliche Änderungen<br />

gibt es zum Beispiel im Bereich des<br />

Brandschutzes: Statt schwer entflammbare<br />

dürfen in Zukunft lediglich nichtbrennbare<br />

Materialien verwendet werden. Ein weiterer<br />

Meilenstein in Bezug auf Sicherheit, ist der<br />

sogenannte Zwei-Abteilungsstatus. Das<br />

heißt, dass Europäische Binnen-Fahrgastschiffe<br />

so stabil gebaut sein müssen, damit<br />

sie bei einem großen Leck im Schiffsrumpf<br />

selbst dann schwimmfähig bleiben, wenn<br />

zwei Abteilungen vollgelaufen sind. Neben<br />

diesen Kriterien erfüllt der Neubau der BSB<br />

auch die Vorschriften des Germanischen Lloyd.<br />

Lindaus Oberbürgermeisterin Petra Seidl taufte<br />

das neue Bodenseeschiff im Beisein von Jörg<br />

Handreke (rechts) <strong>und</strong> vielen Ehrengästen, auf<br />

den Namen MS LINDAU<br />

Festlich geschmückt liegt das neue BSB-Schiff<br />

zur Jungfernfahrt am Landungssteg im Lindauer<br />

Hafen Bilder: Krause<br />

Selbstverständlich darf neben der Sicherheit<br />

eine moderne Bordtechnik nicht fehlen: So<br />

wird das Schiff angetrieben von zwei MAN-<br />

Schiffsdieselmotoren, die je eine Leistung von<br />

Schiffsdaten MS LINDAU<br />

Länge: 45,90 m<br />

Breite: 10,30 m<br />

Seitenhöhe: 2,90 m<br />

Tiefgang: 1,45 m<br />

Fahrgäste: 450<br />

Antrieb: 2 x MAN je 356 kW<br />

2 x ZF Wendeuntersetzungsgetriebe<br />

(ZF 2000 V)<br />

Stromversorgung: 2x Dieselgenerator<br />

je 150 kVA<br />

Steuerung:<br />

Doppelruderanlage mit elektrohydraulischer<br />

Steuerung · Fabrikat: van der Velden<br />

Navigationsanlage:<br />

Farbtageslichtradar mit Wendeanzeiger, GPS-<br />

Seekartennavigationsgerät, GPS-Kompass,<br />

Autopilotsystem <strong>für</strong> die Ruderanlage<br />

Geschwindigkeit: max. 28 km/h<br />

Bauwerft: Bodan-Werft Kressbronn


Moderne Räume <strong>und</strong> Bars laden zu gemütlicher<br />

Clubatmosphäre an Bord ein<br />

365 kW auf zwei Festpropellern übertragen.<br />

Dadurch erreicht es eine Geschwindigkeit von<br />

maximal 28 km/h. Zwei ZF-Wendeuntersetzungsgetriebe<br />

sind freistehend im<br />

Maschinenraum elastisch gelagert. Ein 360°<br />

drehbares Bugstrahlruder <strong>und</strong> eine Doppelruderanlage<br />

mit elektro-hydraulischer<br />

Steuerung verleihen dem Schiff die erforderliche<br />

Manövrierfähigkeit. Zwei Diesel-<br />

Generator-Aggregate mit je 150 kVA liefern<br />

den Bordstrom. Für den immer richtigen Kurs<br />

sorgen ein Farbtageslichtradar mit Wendeanzeiger,<br />

ein GPS-Seekartennavigationssystem,<br />

ein GPS-Kompass <strong>und</strong> ein Autopilotsystem<br />

<strong>für</strong> die Ruderanlage.<br />

„Kein Schiff der Bodensee-Schiffsbetriebe<br />

wurde bisher so intensiv geplant wie dieses“,<br />

erklärt Franz Dossinger, seit vielen Jahren<br />

Leiter Produktion <strong>und</strong> Technik im Unternehmen<br />

der BSB. Gemeinsam mit Schiffbauingenieur<br />

Bernhard Utz wurde bei Schleppversuchen<br />

mit einem maßstabsgetreuen<br />

Modellschiff im Schleppkanal der Hamburger<br />

Schiffbau-Versuchsanstalt <strong>und</strong> durch Computersimulation<br />

der Widerstand <strong>und</strong> die<br />

Wellenerzeugung des Schiffes im Wasser<br />

untersucht <strong>und</strong> entsprechend optimiert.<br />

Anschließend waren die Fachleute mit den<br />

erreichten Ergebnissen zufrieden: „Das Schiff<br />

wird einen sehr geringen Wellenschlag <strong>und</strong><br />

auch minimalen Widerstand haben <strong>und</strong> somit<br />

sparsam im Kraftstoffverbrauch sein“ – so<br />

Dossinger.<br />

Der 46-Meter lange Zweidecker wird insbesondere<br />

im Charter- <strong>und</strong> Programmfahrtenbereich,<br />

aber auch <strong>für</strong> Kursfahrten eingesetzt.<br />

Er ist r<strong>und</strong>um barrierefrei gebaut, kann also<br />

von mobilitätseingeschränkten Personen<br />

auch im Oberdeck genutzt werden. Modern<br />

eingerichtete Räume sowie Bars im Oberdeck<br />

<strong>und</strong> die „Bug-Bar“ im Hauptdeck laden zu<br />

gemütlicher Clubatmosphäre an Bord ein. Ein<br />

großer elegant eingefügter Plasma-Bildschirm<br />

im heckseitigen Hauptdeck wird dem<br />

Fahrgast die touristischen Highlights am<br />

Bodensee darstellen, der auch zur medialen<br />

Unterstützung von Veranstaltungen dienen<br />

kann. Für Sonnenanbeter entstanden mit der<br />

Sitztreppe im Achterschiff <strong>und</strong> mit der Aussichtsplattform<br />

ganz oben in der Verlängerung<br />

der Schiffsbrücke ganz neue Elemente.<br />

Brückennock-Steuerpult an Steuerbordseite<br />

Steuerstand mit modernster Navigationstechnik<br />

Als „Galerieschiff“ werden die Fahrgäste<br />

durch eine Öffnung zwischen Haupt- <strong>und</strong><br />

Oberdeck bei Veranstaltungen, wie Modeschauen<br />

sowie Produktpräsentationen, miteinbezogen.<br />

Raumumfassende Aufführungen<br />

sind also zukünftig durch den Bühnenbereich<br />

kein Problem mehr. Insgesamt wirkt das<br />

Schiff im Innenraum durch die großen<br />

Glasflächen sehr transparent <strong>und</strong> hell. Der<br />

Bodanwerft ist mit dem MS LINDAU ein<br />

Vorzeigeobjekt gelungen, das in Bezug auf<br />

modernste technische Einrichtungen sowie<br />

an Komfort <strong>und</strong> Gemütlichkeit <strong>für</strong> Besatzung<br />

<strong>und</strong> Passagiere höchste Ansprüche erfüllt.<br />

W. Krause ❑<br />

59<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


MARKTPLATZ<br />

60 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

Beele Engineering Aalten, Niederlande<br />

Neue Website Slipsil-<br />

Dichtungsstopfen<br />

Unter dem Domänennamen www.<br />

slipsil.com hat Beele Engineering eine<br />

neue Website <strong>für</strong> SLIPSIL-Dichtungsstopfen<br />

in Gebrauch genommen, die<br />

<strong>für</strong> die feuerbeständige sowie gas<strong>und</strong><br />

wasserdichte Abdichtung von<br />

Durchführungsöffnungen eines<br />

oder mehrerer Kunststoff- oder<br />

Metallrohre verwendet werden.<br />

Typische Anwendungsbereiche<br />

des CE-zertifzierten SLIPSIL-<br />

Stopfens sind der Schiffbau,<br />

das Baugewerbe, die Industrie,<br />

die Petrochemie- <strong>und</strong> die<br />

Chemiebranche sowie die Versorgungsbranche.<br />

Die Website<br />

bietet eine Übersicht über die<br />

Vorteile <strong>und</strong> Anwendungsmöglichkeiten<br />

der SLIPSIL-Stopfen. Ferner<br />

wird die Installation der Dichtungsstopfen<br />

ausführlich behandelt, wobei<br />

der Besucher die Möglichkeit erhält,<br />

die Installationsvorschriften herunterzuladen.<br />

Der Dichtungsstopfen lässt<br />

sich sehr leicht installieren <strong>und</strong> kann<br />

sofort nach der Installation hohen<br />

Drücken ausgesetzt werden. Die Form<br />

des Stopfens ermöglicht es, dass mit<br />

einem einzigen Stopfentyp ein breiter<br />

GUMETA, Rehlingen-Siersburg<br />

Gummi-Lager nach Maß<br />

Das Gummi-Metall-Werk „Gumeta“<br />

in Rehlingen-Siersburg setzt bei Gummi-Lagerbuchsen<br />

auf Qualität bis ins<br />

Detail sowie auf Stabilität <strong>und</strong> Elastizität<br />

bei besonders hoher Beanspruchung.<br />

Die Gumeta-Gummiwellenlager<br />

können angepasst an alle<br />

Einbauverhältnisse komplett <strong>und</strong><br />

montagefre<strong>und</strong>lich geliefert werden.<br />

K<strong>und</strong>enwunsch entsprechend fertigt<br />

das Unternehmen die Buchsen entweder<br />

aus Bronze, Stahl, Edelstahl<br />

<strong>und</strong> anderen Materialien – ausgekleidet<br />

mit speziell hergestellten Gummimischungen.<br />

Eine eigene Dreherei mit<br />

sowohl konventionellen als auch CNC-<br />

Drehmaschinen sowie eigener Werkzeugbau<br />

garantieren präzise, vielfältige<br />

<strong>und</strong> flexibel einsetzbare Erzeugnisse.<br />

Den Schwerpunkt aller Gummi-Metall-<br />

Verbindungen bildet das wassergeschmierte<br />

Gummiwellenlager. Überall<br />

dort, wo Wellen in Wasser oder anderen<br />

Flüssigkeiten laufen, findet es<br />

Verwendung. Die Hauptanwendungsgebiete<br />

der Produkte liegen im<br />

Abdichtungsbereich abgedeckt wird.<br />

Für den SLIPSIL-Dichtungsstopfen wird<br />

die hochwertige Kautschukqualität<br />

NOFIRNO verwendet. Das Kautschukmaterial<br />

wird nicht durch Feuer<br />

zerstört, es schrumpft nicht, <strong>und</strong> nachdem<br />

es Feuer ausgesetzt wurde, bildet<br />

es eine Schutzschicht. Das NOFIRNO-<br />

Kautschukmaterial ist sehr widerstandsfähig<br />

gegen schlechte Witter-<br />

ungsbedingungen. Das Material ist<br />

UV- <strong>und</strong> ozonbeständig <strong>und</strong> bleibt<br />

unter normalen Bedingungen mindestens<br />

20 Jahre lang intakt. SLIPSIL-<br />

Stopfen sind <strong>für</strong> die Anwendung in<br />

einem breiten Temperaturbereich von<br />

-50 bis +180 °C geeignet. Dü ❑<br />

www.slipsil.com<br />

Schiffs- <strong>und</strong> Pumpenbau. Eingesetzt<br />

werden sie weltweit bei Schiffswerften,<br />

Reedereien sowie bei allen Schifffahrtsunternehmungen.<br />

wk ❑<br />

www.gumeta.de


Zöllner GmbH, Kiel<br />

Signal geben mit<br />

Zöllner<br />

Die „Zetfon-Fonomat-Anlagen 4x70s“<br />

von Zöllner in Kiel sind elektronische<br />

Signalanlagen <strong>für</strong> alle Schiffslängen.<br />

Sie entsprechen der Binnenschifffahrts-Untersuchungsordnung,<br />

der<br />

Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung<br />

<strong>und</strong> der Rheinschifffahrtspolizeiverordnung<br />

<strong>für</strong> das Geben akustischer<br />

Signale bei unsichtigem Wetter <strong>und</strong><br />

Radarfahrt sowie dem B<strong>und</strong>esgesetzblatt<br />

Nr. 103 – Verordnung über die<br />

Einführung eines „Bleib-Weg-Signals“<br />

auf den B<strong>und</strong>eswasserstraßen. Außerdem<br />

können die „Zetfon-Fonomat-<br />

Anlagen“ als Kommandoanlagen verwendet<br />

werden. Vier Pfeifen des ‚Zetfon<br />

70s’ mit einer Gr<strong>und</strong>frequenz von<br />

310 Hz +/-5% <strong>und</strong> einer Schallintensität<br />

von 129-134 dB(A), die Schalt<strong>und</strong><br />

Verstärkereinheit ‚ZP 9 Mi’, die<br />

Steuereinheit ‚Zetfon-Fonomat’, das<br />

Mikrofon zur Verwendung des Gerätes<br />

als Kommandoanlage <strong>und</strong> eine<br />

Ton-Signalleuchte sind Bestandteile<br />

der Anlage mit hoher Funktionalität.<br />

Sill-Lichttechnik, Berlin<br />

Die lichttechnische Spezialfabrik Sill in<br />

Berlin ist Hersteller von Hochleistungsstrahlern<br />

<strong>für</strong> viele Anwendungsbereiche.<br />

Sill-Produkte zeichnen sich<br />

durch zeitloses Design, hohe Zuverlässigkeit<br />

<strong>und</strong> Qualität sowie lange<br />

Lebensdauer aus <strong>und</strong> überzeugen vor<br />

allem durch hohe Beleuchtungsgüte.<br />

Der „Hochleistungsscheinwerfer 120“<br />

zum Beispiel, ist einsetzbar auf<br />

Binnen- <strong>und</strong> Hochseeschiffen; als<br />

Sicherheitsbeleuchtung <strong>für</strong> Hafen- <strong>und</strong><br />

Krananlagen sowie <strong>für</strong> Signalanlagen<br />

<strong>und</strong> Gleisstreckenkontrolle. Die Lampenleistung<br />

ist mit 55 bis 250 Watt<br />

breit gefächert. Das Lampengehäuse<br />

besteht aus Aluminiumdruckguss <strong>und</strong><br />

ist mit Kühlrippen versehen. Mit<br />

einem Durchmesser von 238 mm <strong>und</strong><br />

einem Gewicht von 2,7 kg ist er zwar<br />

klein, dennoch kompakt gebaut. Die<br />

Lichtverteilung ist eng bis breitstrahlend;<br />

Schutzart ist IP 65. Als Hinweis<br />

ist anzumerken, dass der „Scheinwer-<br />

Die ‚Zetfone 70s’-Pfeifen werden auf<br />

einer VA-Schiene fertig montiert geliefert,<br />

die so hoch wie möglich auf<br />

dem Schiff anzubringen ist, damit eine<br />

Beeinträchtigung des ausgesandten<br />

Schalls durch Hindernisse vermieden<br />

<strong>und</strong> die Gefahr von Hörschäden auf<br />

ein Minimum beschränkt wird. Die<br />

Schalt- <strong>und</strong> Verstärkereinheit „ZP 9<br />

Mi“ soll gut zugänglich innerhalb der<br />

Brücke oder im Brückenpult mit<br />

mindestens 1 m Abstand zum Kompass<br />

eingebaut sein. wk ❑<br />

www.zoellner.de<br />

Anzeigenschluss <strong>für</strong> <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Technik 6/2006<br />

SMM-Messeausgabe · 1. September 2006<br />

(0228) 53 88-653 · anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />

Hochleistungsstrahler mit<br />

hoher Beleuchtungsgüte<br />

fer 120“ mit einer Halterung zur Aufnahme<br />

eines Streuglases versehen ist,<br />

das allerdings als Zubehör gesondert<br />

bestellt werden muss. Hochleistungsstrahler<br />

mit Halogen-Glühlampen,<br />

sind speziell auf ihre vielseitige Verwendbarkeit<br />

ausgerichtet, so zum<br />

Beispiel als Schiffsdeckbeleuchtung,<br />

auf Fahrzeugen der Feuerwehr, des<br />

technischen Notdienstes, des Zivilschutzes,<br />

als bewegliche Suchscheinwerfer<br />

<strong>und</strong> als Arbeitsstellenbeleuchtung.<br />

wk ❑<br />

www.sill-lighting.com<br />

MARKTPLATZ<br />

61<br />

MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006


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62 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

5/2006<br />

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Einkaufsbörse<br />

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