magazin für intermodalen transport und logistik - Schiffahrt und ...
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MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
3993<br />
25. JAHRGANG<br />
5AUGUST<br />
2006
2<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
1/2006
Verkehrspolitische Harmonie<br />
Harmonie ist ein Markenzeichen der neuen<br />
schwarz-roten B<strong>und</strong>esregierung unter der CDU<br />
Kanzlerin Angela Merkel. Ausgestattet mit<br />
ermunternden Aussagen zur Binnenschifffahrts<strong>und</strong><br />
Hafenpolitik in der Koalitionsvereinbarung<br />
<strong>und</strong> einer verkehrspolitisch erfahrenen neuen<br />
Mannschaft, hat es B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />
Wolfgang Tiefensee rasch geschafft, Vertrauen<br />
im Verkehrsgewerbe zu gewinnen <strong>und</strong> in einen<br />
konstruktiven Dialog einzutreten. Tiefensees<br />
Besuch im Juli in Duisburg sind auch äußeres<br />
Zeichen einer neuen verkehrspolitischen Harmonie.<br />
Die Wiederinkraftsetzung des § 6 b EStG <strong>und</strong><br />
die Anhebung der Mittel <strong>für</strong> den Wasserstraßenausbau<br />
im laufenden Haushalt rechtfertigen das<br />
auf beiden Seiten gewachsene Vertrauen. Dass<br />
die <strong>für</strong> 2006 beschlossenen Mehrausgaben von<br />
50 Mio. € nur ein Anfang sein können, hat BDB-<br />
Präsident Heinz Hofmann in Gesprächen mit dem<br />
Minister bereits deutlich gemacht. Denn auch<br />
nach der Etaterhöhung ist das Gesamtvolumen<br />
nicht ausreichend, um die Instandhaltung des<br />
bestehenden Wasserstraßennetzes abzusichern.<br />
Beschlossene Ausbaumaßnahmen an Unterweser<br />
<strong>und</strong> Unterelbe sowie <strong>für</strong> das Projekt 17 gehen<br />
zulasten der Instandhaltung, wenn sie nicht mit<br />
zusätzlichen Etatposten versehen werden.<br />
So erfreulich ein binnenschifffahrtspolitischer<br />
Klimawandel auch sein mag, in Sachen Donau<strong>und</strong><br />
Elbeausbau versteckt sich Wolfgang Tiefensee<br />
nach wie vor hinter politischen Entscheidungen<br />
der Vorgängerregierung, die stark vom<br />
grünen Einfluss in der alten Koalition geprägt<br />
waren. Beim Elbe- <strong>und</strong> Saaleausbau ergibt sich<br />
nach dem Regierungswechsel eine neue Lage,<br />
denn die CDU ist in allen an die Elbe angrenzenden<br />
B<strong>und</strong>esländern in der Regierungsverantwortung<br />
<strong>und</strong> müsste auf B<strong>und</strong>esebene ihre<br />
verkehrspolitischen Interessen als Koalitionspartner<br />
deutlicher zur Geltung bringen. Hier gilt<br />
es andere, zukunftsorientierte Akzente zu setzen,<br />
die übrigens der SPD nicht fremd sind. So sind in<br />
Sachsen-Anhalt nach dem Eintritt der SPD in die<br />
Regierungskoalition die klaren Aussagen vom<br />
alten <strong>und</strong> neuen CDU-Verkehrsminister Dr. Karl-<br />
Heinz Daehre zum Elbe- <strong>und</strong> Saaleausbau durch<br />
Beschlüsse des Landtages von diesem Frühsommer<br />
bestätigt worden. Anlässlich des zehnjährigen<br />
Jubiläums des Vereins zur Hebung der<br />
Saaleschifffahrt im März dieses Jahres hat Dr.<br />
Daehre einige Vorschläge zum Elbeausbau<br />
gemacht, die es wert sind, in die verkehrspolitischen<br />
Überlegungen auf B<strong>und</strong>esebene einbezogen<br />
zu werden. So wies er daraufhin, dass<br />
der Wirtschaft im Elbe-Raum seit dem B<strong>und</strong>es-<br />
verkehrswegeplan 1992 ein schifffahrtswirksamer<br />
Ausbau des Flusses <strong>und</strong> dessen Anschluss<br />
an das europäische Wasserstraßennetz versprochen<br />
wird, ohne dass die Erfüllung dieses Versprechens<br />
durch aktives Handeln der B<strong>und</strong>esregierung<br />
in Aussicht stehe. Zurecht mahnte<br />
Daehre, dass man hier angesiedelte Unternehmen<br />
nicht weitere 15 Jahre hinhalten könne,<br />
denn diese würden aufgr<strong>und</strong> ihrer Erfahrungen<br />
Erweiterungsinvestitionen künftig eher an anderen<br />
Standorten vornehmen. Dass die Lösung<br />
des Problems in der Wiederinkraftsetzung des<br />
B<strong>und</strong>esverkehrswegeplans 1992 <strong>und</strong> einer zügigen<br />
Durchfinanzierung der Restarbeiten liegt,<br />
machte Daehre ebenfalls deutlich. Aber auch den<br />
möglichen Einwand fehlender Haushaltsmittel<br />
entkräftete Daehre durch das Beispiel Frankreichs,<br />
dass in nur sechs Jahren einen neuen<br />
Kanal zur Verbindung des Seine-Beckens mit dem<br />
Rheinstromgebiet baue <strong>und</strong> sich Kosten von 3,3<br />
Mrd. € mit 1,2 Mrd. € aus der EU-Kasse finanzieren<br />
lasse. Obwohl der Elbeausbau ein<br />
europäisches Wasserstraßenprojekt sei, habe es<br />
die B<strong>und</strong>esregierung bislang versäumt, dem<br />
Beispiel Frankreichs zu folgen <strong>und</strong> EU-Mittel in<br />
vergleichbarer Größenordnung in Anspruch zu<br />
nehmen. Im übrigen ist es nach Daehres Ansicht<br />
an der Zeit, dass sich die Elbanlieger aus Tschechien<br />
<strong>und</strong> Deutschland zusammensetzen, um<br />
gemeinsame Positionen zur wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
verkehrlichen Entwicklung des Elbe-Raums zu<br />
definieren, ein Vorschlag, der Tiefensee helfen<br />
könnte, eine zukunftsgerichtete neue Position<br />
zum Elbausbau zu untermauern.<br />
Vieles von dem, was hier <strong>für</strong> die Elbe aufgeführt<br />
EDITORIAL<br />
wurde, gilt gleichfalls <strong>für</strong> das zweite Not leidende<br />
Infrastrukturprojekt Deutschlands von europäischer<br />
Bedeutung, den Ausbau der Donau<br />
zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen. Auch hier<br />
besteht <strong>für</strong> Minister Tiefensee die Notwendigkeit,<br />
zu neuen Positionen zukommen, die über die<br />
Beschlüsse des alten Deutschen B<strong>und</strong>estages<br />
hinausgehen <strong>und</strong> den internationalen Erwartungen<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlichen Notwendigkeiten<br />
besser gerecht werden. Die von der bayerischen<br />
Staatsregierung im März dieses Jahres vorgelegten<br />
Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens<br />
zum Donauausbau machen es Tiefensee relativ<br />
einfach, unter Berücksichtigung der bestehenden<br />
Beschlusslage <strong>und</strong> neuer wasserbaulicher <strong>und</strong><br />
ökologischer Erkenntnisse zu solch einer besseren<br />
Lösung zu kommen. So bietet die hier<br />
präferierte neue Ausbauvariante C 280 sowohl<br />
ökologische Vorteile, als auch spürbare Verbesserungen<br />
der Abladetiefen sowie der Verlässlichkeit<br />
der Wasserstraße, die geeignet sind,<br />
Verkehre in größerem Maße auf die Wasserstraße<br />
umzulenken als die alternativen Ausbauvarianten<br />
A, D2 <strong>und</strong> C. Und noch etwas würde eine<br />
Einigung auf C 280 bewirken: Nach 15 Jahren<br />
politisch divergierender Strömungen auf Landes<strong>und</strong><br />
B<strong>und</strong>esebene bestünde wieder die Chance<br />
zum Konsens, was einem zügigen Ausbau der<br />
Rhein-Main-Donau-Verbindung zu einer ganzjährig<br />
funktionierenden Großwasserstraße, die<br />
diesem Namen alle Ehre macht, sicherlich sehr<br />
hilfreich wäre.<br />
Auch die europäische Union sieht die Beseitigung<br />
des Engpasses Straubing-Vilshofen an der Donau<br />
als wichtige Voraussetzung, um wachsenden<br />
europäischen Güterverkehr umweltverträglich<br />
bewältigen zu können. Mit ihrer Entscheidung<br />
vom 19.4.2004, den Ausbau dieses Donauabschnittes<br />
in die Liste der vorrangigen Vorhaben<br />
aufzunehmen, die vor 2010 begonnen werden<br />
sollen, hat die EU auch deutlich gemacht, dass<br />
eine Teilfinanzierung dieses <strong>für</strong> die transeuropäischen<br />
Netze zentralen Projektes aus Brüssel<br />
möglich ist. B<strong>und</strong>esverkehrsminister Tiefensee<br />
wäre also gut beraten, durch die Herbeiführung<br />
einer neuen Beschlusslage des Deutschen<br />
B<strong>und</strong>estages <strong>für</strong> verkehrspolitische Fortschritte<br />
an der Donau zu sorgen. Wie man die CSU kennt,<br />
wird sie ihren politischen Einfluss in der großen<br />
Koalition entsprechend geltend machen. Dem<br />
verkehrspolitischen Harmoniestreben Wolfgang<br />
Tiefensees sind also auch in Bayern keine<br />
Grenzen gesetzt.<br />
3<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
IMPRESSUM<br />
a<br />
25. Jahrgang ISSN 0936-8396<br />
Postzeitungs-Nr.: 3993<br />
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4<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
INHALT<br />
EDITORIAL<br />
Verkehrspolitische Harmonie 3<br />
MARKT & MELDUNGEN<br />
Persönliches 6 – 7<br />
VERKHRSPOLITIK<br />
B<strong>und</strong>espräsident Köhler in<br />
Duisburg 8<br />
B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />
Tiefensee in Duisburg 9<br />
Kulturlandschaft Mittlere Havel 10<br />
BÖB zur EU-Verordnung zur Transportsicherheit:<br />
Mit Sicherheit am Ziel vorbei 12<br />
von Karl Michael Probst<br />
SCHIFFFAHRT UND PRAXIS<br />
Hafen Mannheim wieder im<br />
Haus Oberrhein 13<br />
Gutes Halbjahresergebnis beim<br />
Dortm<strong>und</strong>er Hafen 13<br />
Kooperation von esa <strong>und</strong> Disko:<br />
Finanzierung <strong>und</strong> Versicherung<br />
von Binnenschiffen 14<br />
2. Telematik-Workshop beim VBW:<br />
Telematik: Mehr Chance als Risiko 16<br />
eBusi-Net-Studie veröffentlicht 17<br />
5 Jahre Bargelink 17<br />
Bonamare zeigt mit Anker Flagge 18<br />
Neue ELNA-Zweigniederlassung<br />
in Duisburg eröffnet 18<br />
30 Jahre Reederei Riedel Berlin 19<br />
Patentkurse in Duisburg 19<br />
14. Binnenschifffahrts-Tennistunier19<br />
50 Jahre Vorspann Loh 20<br />
Futura Tanker wird auf<br />
Kötter Werft gebaut 21<br />
HRP: Innovatives Ruderpropellerantriebssystem<br />
21<br />
Vasco Bunker GmbH in Düsseldorf 22<br />
Haftpflicht von TRITON P&I 23<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
1. Österr. Wasserstraßentag 24<br />
Felbermayr Schwerlasthafen 25<br />
Wiener Hafen weiter<br />
auf Erfolgskurs 26<br />
Marketing-Offensive in Ennshafen 28<br />
Twin City Liner Wien – Pressburg 30<br />
DTSG tauft Schubschiff „Sagittarius”<br />
<strong>und</strong> Doppelhüllenleichter 31<br />
3. Katamaran <strong>für</strong> den Bodensee 31<br />
Reederei Väth:<br />
Auf der Donau zu Hause 32<br />
10 Jahre Spedition Reinsch 33<br />
10 Jahre Hafen Straubing 34<br />
Bamberg verabschiedet Joh. Raab 36<br />
Zeiler Hafen wird erweitert 36<br />
LogServ erwirbt 49% an<br />
Kühne + Nagel Euroshipping 37<br />
Saisonstart auf dem Forggensee 38<br />
TEREX Fuchs MHL 380 ersetzt Portalkran:<br />
Wachablösung im Hafen Hanau 39<br />
HÄFEN UND<br />
TRANSPORT INTERMODAL<br />
+++Containerticker+++<br />
Informationsservice <strong>für</strong><br />
den <strong>intermodalen</strong> Transport 40 – 43<br />
Neuer Containerdienst<br />
Amsterdam – Basel 42
Offizielles Mitteilungsorgan<br />
des Germanischen Lloyd <strong>für</strong> die<br />
Binnenschifffahrt Europas<br />
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Der Gesamtauflage ist eine<br />
Beilage der DaimlerCrysler<br />
AG Unimog beigefügt.<br />
Linde Material Handling unter neuem Dach 43<br />
InterPorts zeigt was machbar ist 44<br />
Stadthafen Lünen in gutem Fahrwasser 45<br />
Neue Dienstleistungen im RRT Duisburg:<br />
Absacken <strong>und</strong> Lagern nach Maß 46<br />
M+E Meppen erweitert mechanische Bearbeitungskapazitäten<br />
<strong>für</strong> Motoren 47<br />
2. Informationstag von Braun-Werft <strong>und</strong> Storm 48<br />
Germanischer Lloyd: Website jetzt auf Deutsch 51<br />
RMS DIESSEN am Ammersee in Dienst gestellt 52<br />
REWITEC Nanobeschichtung bewährt sich in Praxis 56<br />
MS LINDAU setzt neue Maßstäbe auf dem Bodensee 58<br />
Neue Website Slipsil-Dichtungsstopfen 60<br />
GUMETA – Gummilager nach Maß 60<br />
Signal geben mit Zöllner 61<br />
SILL – Hochleistungsstrahler 61<br />
BÜCHERMARKT<br />
eBusi-Net-Studie als Broschüre veröffentlicht 17<br />
Historisches vom Strom 59<br />
ANZEIGENMARKT<br />
Marktplatz 55, 60 – 67<br />
Schiffsbörse 62<br />
Stellenmarkt 6, 27, 31<br />
Einkaufsbörse 63 – 67<br />
5<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
PERSÖNLICHES<br />
Axel Peter Hebel 75 Jahre<br />
Der Geschäftsführer<br />
<strong>und</strong> Komplementär<br />
der Schiffswerft Josef<br />
Braun KG in Speyer,<br />
Axel Peter Hebel,<br />
feierte am 7. Juli<br />
seinen 75. Geburtstag.<br />
Der gelernte Bauschlosser,<br />
Schiffbauer<br />
<strong>und</strong> Kaufmann trat<br />
1953 in die 1901 von<br />
Axel Peter Hebel<br />
seinem Großvater<br />
Josef Braun gegründete Firma ein <strong>und</strong><br />
übernahm Ende 1967 von seinem Vater<br />
Arthur die Geschäftsführung. Seine ungebrochene<br />
Vitalität, sein Optimismus <strong>und</strong> vor<br />
allem sein Humor halfen Hebel über einige<br />
Klippen hinweg, die es wegen der schwierigen<br />
Marktentwicklung im deutschen<br />
Binnenschifffahrtsgewerbe auch <strong>für</strong> den<br />
Speyerer Werftbetrieb zu umschiffen galt.<br />
Unter Hebels Leitung wurde die Schiffswerft<br />
Braun in den Jahren 1974 bis 1976 an ihren<br />
dritten Standort im neuen Hafen Speyer<br />
verlegt <strong>und</strong> zu einer modernen <strong>und</strong><br />
leistungsfähigen Binnenwerft ausgebaut.<br />
Weil kaum eine mittelständische Werft von<br />
Schiffsneubauten allein leben konnte, passte<br />
Hebel den traditionsreichen Betrieb rechtzeitig<br />
an die sich ändernden Marktverhältnisse<br />
an. Durch Hinzunahme weiterer<br />
Geschäfts- <strong>und</strong> Dienstleistungsbereiche <strong>und</strong><br />
stetige technische Erneuerung der Betriebsmittel<br />
bewies Peter Hebel in dritter Generation<br />
unternehmerische Weitsicht <strong>und</strong> hat<br />
sich in sozialer Verantwortung dem Erhalt<br />
<strong>und</strong> Ausbau des Unternehmens verschrieben.<br />
Zwar blieb die Entwicklung neuer Strukturen<br />
nicht ohne Folgen <strong>für</strong> die Beschäftigtenzahl,<br />
denn die Belegschaft hat sich von 270 Ende<br />
der 50er Jahre auf heute 60 reduziert, aber<br />
der Betrieb überwand im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Werften alle Schwierigkeiten. Und<br />
6<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
so ist der technische Leiter der Werft,<br />
Schwiegersohn Jürgen Michaelis zu Recht<br />
stolz, dass die Werft auch heute noch mit<br />
deutschen Mitarbeitern deutschen Stahl<br />
verarbeitet. Dass die Werft nach wie vor zu<br />
den führenden Unternehmen in Deutschland<br />
gehört, zeigen nicht nur interessante<br />
Bauaufträge, sondern auch die im Juli zum<br />
zweiten Mal veranstaltete Hausmesse, an der<br />
sich 20 Aussteller beteiligten <strong>und</strong> die weit<br />
mehr als 100 Fachbesucher anzog. Axel Peter<br />
Hebels unternehmerische Leistung wurde<br />
1997 durch die Verleihung des<br />
B<strong>und</strong>esverdienstkreuzes gewürdigt.<br />
Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />
Heinz Hortz 60 Jahre<br />
Am 6. August 2006<br />
beging Heinz Horz,<br />
geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Cargogrip Vertriebs<br />
GmbH in Elz, im<br />
Kreise von Familie<br />
<strong>und</strong> Geschäftsfre<strong>und</strong>en<br />
seinen 60. Geburtstag.<br />
Mit 25<br />
Heinz Horz<br />
Jahren Vertriebserfahrung<br />
bei führenden deutschen Herstellern<br />
von mobilen Umschlagsgeräten hat sich Horz<br />
im Mai 1995 selbstständig gemacht <strong>und</strong> die<br />
Cargogrip gegründet. Zum K<strong>und</strong>enkreis<br />
gehörten von Anfang an Gabelstaplerhersteller,<br />
Händler, Serviceunternehmen,<br />
industrielle Anwender, Häfen <strong>und</strong> Containerumschlagsbetriebe.<br />
Neben einer erstklassigen<br />
Produktpalette <strong>und</strong> qualifizierter, k<strong>und</strong>enorientierter<br />
Beratung sind Service zu vernünftigen<br />
Preisen Geschäftsprinzipien, die zum<br />
Erfolg führten. Das Cargogrip-Team hat sich<br />
seither zu einem respektablen Marktfaktor im<br />
Umschlagsgeschehen in Industrie, Hafen <strong>und</strong><br />
kombiniertem Verkehr entwickelt. Neben<br />
dem Hauptgeschäft VDL-Smits-Spreader-<br />
Systems vertritt die Cargogrip exklusiv den<br />
italienischen Hersteller von Stapleranbaugeräten<br />
CAM Systems <strong>und</strong> vertreibt<br />
Polyurethan beschichtete Industriekabel des<br />
Herstellers JAKOB. Dü ❑<br />
Thomas Menzel folgt Achim Pohlman<br />
als Präsident der WSD Ost<br />
Der Präsident der Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsdirektion<br />
Ost, Achim Pohlman, wurde am 27.<br />
Juni in Anwesenheit zahlreicher Weggefährten<br />
<strong>und</strong> Gäste während einer Feierst<strong>und</strong>e im<br />
Gartensaal des Magdeburger Gesellschaftshauses<br />
vom BMVBS-Staatssekretär Jörg<br />
Hennerkes in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Pohlman wurde 1941 in Berlin geboren <strong>und</strong><br />
diente nach dem Abitur im Jahre 1960 drei<br />
Jahre als Offizier auf Zeit bei der Marine.<br />
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften<br />
Präsident Achim Pohlman (l.) <strong>und</strong> sein Nachfolger<br />
Dipl.Ing Thomas Menzel<br />
in Tübingen <strong>und</strong> Hamburg legte er 1968 das<br />
1. juristische Staatsexamen ab <strong>und</strong> begann<br />
nach seinem 2. juristischen Staatsexamen<br />
1972 seine berufliche Laufbahn bei der WSD<br />
Kiel, wo er die Dezernate <strong>für</strong> Seeverkehr <strong>und</strong><br />
<strong>für</strong> Planfeststellungsverfahren durchlief. 1982<br />
übernahm Pohlman die Leitung des Dezernates<br />
Wasserwegerecht bei der WSD Südwest.<br />
1987 kehrte er als Leiter der Abteilung<br />
„Allgemeine Verwaltung <strong>und</strong> Schifffahrt“ der<br />
WSD Nordwest an die Küste zurück. Mit der
deutschen Einheit kam Achim Pohlman in dieser Funktion am 3.<br />
Oktober 1990 wieder in seine Geburtsstadt. Er hat maßgeblich Anteil<br />
am Aufbau der in Berlin <strong>für</strong> den Bereich zwischen Elbe <strong>und</strong> Oder neu<br />
gegründeten WSD Ost. Am 8. Januar 1993 wurde er zu deren<br />
Präsident bestellt. Seine 13-jährige Amtszeit ist unter anderem eng<br />
verb<strong>und</strong>en mit der Umsetzung des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit<br />
Nr. 17. Als Nachfolger wurde Dipl.-Ing. Thomas Menzel in sein Amt<br />
eingeführt. Thomas Menzel war bisher Präsident der WSD Süd in<br />
Würzburg. Vor dieser Zeit leitete er von Oktober 1998 bis Mai 2004<br />
das Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg. Dü ❑<br />
SPC personell verstärkt<br />
Mit zusätzlichen Investitionen <strong>und</strong> personeller Verstärkung haben das<br />
ShortSeaShipping Promotion Center (SPC) <strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esregierung<br />
weitere Weichen zur Entwicklung des Wasserstraßennetzes gestellt.<br />
Das SPC, das seit 2001 als neutraler Berater von Handel, Industrie <strong>und</strong><br />
Logistik die Verkehrsverlagerung<br />
„From<br />
Highway to Waterway“<br />
fördert, reagiert mit der<br />
Einstellung eines zusätzlichen<br />
Mitarbeiters<br />
auf die gestiegene<br />
Nachfrage nach seiner<br />
neutralen <strong>und</strong> kostenlosenBeratungsleistung.<br />
Der neue SPC-Mitarbeiter heißt Christian Betchen <strong>und</strong> war<br />
vorher <strong>für</strong> das Unternehmen Rhenus tätig. Der Logistikexperte wird<br />
sich schwerpunktmäßig um Projekte der Inland Waterway Systeme<br />
kümmern. Neu im SPC-Team ist auch der Projektmanager Karim<br />
Tönnes. Er übernimmt die Aufgaben von Roland Schneider, der das<br />
SPC am 30.6. verlassen hat. Die Erweiterung des Teams ist <strong>für</strong> SPC-<br />
Geschäftsführer Georg Waischnor eine „wichtige Voraussetzung, um<br />
das System Wasserstraße noch stärker zu vermarkten“. Um dies auch<br />
optisch deutlich zu machen wurde das Logo des SPC überarbeitet <strong>und</strong><br />
der Name in ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center,<br />
geändert. Dü ❑<br />
Ingrid Sturm 25 Jahre bei HTAG<br />
Ingrid Sturm aus der Finanz- <strong>und</strong> Einkaufsabteilung der Duisburger<br />
HTAG Häfen <strong>und</strong> Transport AG feierte am 1. Juli ihr 25-jähriges Dienstjubiläum.<br />
Sie begann ihren beruflichen Werdegang bei HTAG als Sachbearbeiterin<br />
in der Finanzbuchhaltung. Weitere Stationen waren<br />
danach die Schiffsdisposition im Reedereibereich sowie Beschaffungs<strong>und</strong><br />
Vertriebsaufgaben bei der Tochtergesellschaft Bunkerbetriebe<br />
Büchting GmbH. Darüber hinaus hat Ingrid Sturm <strong>für</strong> den Geschäftspartner<br />
Esso Bunker GmbH das seinerzeit in Duisburg stationierte<br />
Bunkerboot betreut. Heute ist sie erneut im Geschäftsbereich Finanz<strong>und</strong><br />
Rechnungswesen tätig, zudem obliegt ihr in der Verwaltung der<br />
kaufmännische Einkauf. Darüber hinaus engagiert sie sich seit vielen<br />
Jahren im Betriebsrat des Unternehmens <strong>und</strong> war zeitweise sogar<br />
Vorsitzende dieses Gremiums. Die Jubilarin erfreut sich bei Kollegen<br />
<strong>und</strong> Geschäftspartnern großer Wertschätzung. Vorstand <strong>und</strong> Belegschaft<br />
der HTAG gratulieren Ingrid Sturm zu ihrem Dienstjubiläum <strong>und</strong><br />
wünschen Ihr weiterhin viel Erfolg, vor allem aber Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Wohlergehen. HTAG ❑<br />
7<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
4/2006
VERKEHRSPOLITIK<br />
logport – Beispiel <strong>für</strong> erfolgreichen Strukturwandel zwischen Stahl <strong>und</strong> Logistik<br />
B<strong>und</strong>espräsident Köhler in Duisburg<br />
Am 21. Juni besuchte<br />
B<strong>und</strong>espräsident Horst Köhler<br />
duisport <strong>und</strong> die Arbeitsagentur<br />
Duisburg. Das Staatsoberhaupt war<br />
gekommen, um sich ein Bild von<br />
den Aktivitäten am Arbeitsmarkt zu<br />
machen <strong>und</strong> logport als Musterbeispiel<br />
<strong>für</strong> erfolgreiche Strukturpolitik<br />
<strong>und</strong> die Schaffung moderner<br />
Arbeitsplätze kennen zu lernen.<br />
Als einer der sozialen Brennpunkte<br />
des Ruhrgebietes hat die Region<br />
Duisburg auf diesem Gebiet einiges<br />
auf den Weg gebracht. So hatte der<br />
B<strong>und</strong>espräsident Gelegenheit, das neue K<strong>und</strong>enzentrum<br />
der Arbeitsagentur kennen zu<br />
lernen <strong>und</strong> mit Vermittlern <strong>und</strong> Arbeitssuchenden<br />
ins Gespräch zu kommen. Die<br />
Arbeitsagentur arbeitet bei Ihren Vermittlungsbemühungen<br />
eng mit ortsansässigen<br />
Unternehmen zusammen.<br />
8<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Duisburgs Hafenchef Erich Staake (l.), begleitete<br />
den B<strong>und</strong>espräsidenten auf seiner Schiffstour<br />
durch die Duisburger Häfen <strong>und</strong> zu den<br />
ThyssenKrupp Stahlwerken Bild: duisport<br />
Ein wichtiger Partner dabei ist der Duisburger<br />
Hafen, dessen Besuch ebenfalls auf dem<br />
Programm stand. Im Reisebus ging es über<br />
die „Brücke der Solidarität“ zum logport-<br />
Gelände im Süden der Stadt. Hier, wo einst<br />
die Stahlarbeiter gegen die Schließung des<br />
Krupp-Hüttenwerkes demonstrierten, hat die<br />
Duisburger Hafen AG eines der führenden<br />
europäischen Logistikzentren <strong>für</strong> Stückgut<br />
<strong>und</strong> Container entwickelt.<br />
Mit eigenem<br />
Containerterminal,<br />
Hafen <strong>und</strong> Rangierbahnhof<br />
ist das logport-Arealverkehrsinfrastrukturellhervorragend<br />
angeb<strong>und</strong>en.<br />
„logport ist heute das<br />
am schnellsten wachsende<br />
Logistikzentrum<br />
Europas: 75 Prozent<br />
der Fläche sind bereits<br />
vermarktet, 50 Prozent<br />
in Betrieb, 2.000<br />
Arbeitsplätze sind bisher<br />
geschaffen worden<br />
<strong>und</strong> bis zur vollständigenInbetriebnahme<br />
sollen es 4.000<br />
sein“, erläuterte Erich<br />
Staake, Vorstandsvorsitzender<br />
der Duisburger<br />
Hafen AG, während<br />
der R<strong>und</strong>fahrt<br />
durch das Hafengelände.<br />
35 international<br />
tätige Unternehmensgruppen,<br />
darunter<br />
zahlreiche Global<br />
Player, konnten in den<br />
vergangenen sechs<br />
Jahren <strong>für</strong> eine Ansiedlung<br />
im logport<br />
gewonnen werden. Sie haben europäische<br />
Distributionslager <strong>für</strong> namhafte Produzenten<br />
aus dem Konsumgüter- <strong>und</strong> Investitionsgüterbereich<br />
errichtet. In unmittelbarer Nähe<br />
der hochmodernen Roll-on/Roll-off-Anlage<br />
haben sich mit E.H. Harms <strong>und</strong> Cobelfret<br />
zwei namhafte Automobil<strong>logistik</strong>er auf dem<br />
logport-Areal niedergelassen. Sie wollen in<br />
diesem Jahr r<strong>und</strong> 100.000 Fahrzeuge umschlagen.<br />
Während der anschließenden Schiffstour zum<br />
ThyssenKrupp-Stahlwerk im Duisburger<br />
Norden, erläuterte Staake die wirtschaftliche<br />
Bedeutung des Duisburger Hafens <strong>für</strong> die<br />
Stadt <strong>und</strong> die Region: „Die Logistik entwickelt<br />
sich auch in Duisburg zunehmend zur<br />
Jobmaschine. Heute hängen bereits mehr als<br />
17.000 Arbeitsplätze direkt <strong>und</strong> indirekt vom<br />
Hafen ab. Bis 2010 soll diese Zahl durch die<br />
Ansiedlung von weiteren Transport- <strong>und</strong><br />
Logistikunternehmen auf 20.000 Arbeitsplätze<br />
gesteigert werden“, sagte Staake.<br />
Bei ThyssenKrupp galt Köhlers Interesse vor<br />
allem der vorbildlichen Ausbildungsarbeit des<br />
Unternehmens. Neben der klassischen Ausbildung<br />
in 31 Berufen hat das Unternehmen<br />
gemeinsam mit der Agentur <strong>für</strong> Arbeit Duisburg<br />
vor drei Jahren das b<strong>und</strong>esweit einmalige<br />
Programm „Chance“ entwickelt. Dieses<br />
Programm fördert Jugendliche, die auf Gr<strong>und</strong><br />
verschiedener Defizite im ersten Test-Durch-<br />
B<strong>und</strong>espräsident Horst Köhler im Gespräch mit<br />
Arbeitssuchenden am Service Point der Agentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit Duisburg Bild: Lange<br />
gang bei ThyssenKrupp gescheitert sind. Sie<br />
werden nun ein Jahr lang auf eine erneute,<br />
erfolgreiche Bewerbung vorbereitet.<br />
In Duisburg, der Stadt mit der weltweit<br />
höchsten Stahlproduktion, betreibt Thyssen-<br />
Krupp Steel ein integriertes Hüttenwerk mit<br />
leistungsfähigen Metallurgie-, Verarbeitungs<strong>und</strong><br />
Veredelungsanlagen. Ingesamt werden<br />
in Duisburg r<strong>und</strong> 12.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Als technologisch führender Stahl-
Künftige Mechatroniker erläuterten Schwerpunkte<br />
<strong>und</strong> Inhalte ihrer Ausbildung bei Thysen-<br />
Krupp. Beim „Spiel mit dem Feuer“ legte<br />
B<strong>und</strong>espräsident Köhler selbst Hand an<br />
Bild: Lange<br />
produzent verfügt das Unternehmen über<br />
Produktionsanlagen, die international Maßstäbe<br />
setzen. So arbeitet in Duisburg die<br />
europaweit erste Gießwalzanlage <strong>für</strong><br />
Qualitätsflachstahl in einem integrierten<br />
Hüttenwerk. Ebenfalls im Norden der Stadt<br />
findet sich das modernste Kaltwalzwerk der<br />
Welt, das die Erzeugung höchstfester Bänder<br />
in extrem breiten <strong>und</strong> dünnen Abmessungen<br />
ermöglicht. Die Feuerbeschichtungsanlage 8<br />
am Standort Dortm<strong>und</strong> gilt als leistungsfähigste<br />
ihrer Art. Zur Stärkung der Metallurgiestufen<br />
wird zurzeit eine Großinvestition<br />
Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender der<br />
ThyssenKrupp Steel (r.), im Gespräch mit<br />
B<strong>und</strong>espräsident Horst Köhler. Auch Thyssen-<br />
Krupp investiert in den Ausbau der Hafen- <strong>und</strong><br />
Logistikflächen in Walsum 20 Mio. € Bild: Lange<br />
umgesetzt: ThyssenKrupp Steel baut in<br />
Duisburg-Hamborn einen neuen Hochofen<br />
<strong>und</strong> stellt einen weiteren, bereits vorhandenen,<br />
neu hinzu. Das Investitionsvolumen<br />
beträgt insgesamt 340 Mio. €. Mit der<br />
Realisierung des Konzepts, das 2008<br />
abgeschlossen werden sein soll, können<br />
1.200 Arbeitsplätze direkt <strong>und</strong> 3.600<br />
Arbeitsplätze indirekt gesichert werden.<br />
Zahlen, die den Wirtschaftsexperten Köhler<br />
optimistisch stimmten <strong>und</strong> auch <strong>für</strong> die<br />
Binnenschifffahrt neue Transportmengen bei<br />
Erz, Importkohle <strong>und</strong> Stahlprodukten<br />
bedeuten. Hierzu baut die ThyssenKrupp<br />
Tochter Eisenbahn <strong>und</strong> Häfen GmbH den<br />
Hafen Walsum mit einem Investitionsaufwand<br />
von 20 Mio. € aus. Sabine Lange ❑<br />
B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang Tiefensee im Duisburger Haus der Binnenschifffahrt. Unser Bild<br />
zeigt v. l. n. r.: Die BDB Vizepräsidenten Hans-Egon Schwarz (DTG) <strong>und</strong> Georg Hötte (RS-PartnerShip),<br />
MdB Petra Weis (SPD), RA Jens Schwanen (GF BDB), Minister Wolfgang Tiefensee, die BDB Vizepräsidenten<br />
Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers) <strong>und</strong> Karl-Heinz Bellmer (Imperial Reederei) <strong>und</strong> RA<br />
Gunther Dütemeyer (GF VBW + ADB) Bilder: Goetze-Rohen<br />
B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />
Tiefensee in Duisburg<br />
B<strong>und</strong>esverkehrsminister Wolfgang Tiefensee<br />
hat am 10. Juli den Duisburger Hafen sowie<br />
den B<strong>und</strong>esverband der deutschen Binnenschifffahrt<br />
(BDB) besucht <strong>und</strong> dabei die<br />
Bedeutung des Verkehrssystems Wasserstraße<br />
betont. Nach einer Hafenr<strong>und</strong>fahrt mit<br />
duisports Hafenchef Erich Staake an Bord des<br />
hafeneigenen Konferenzschiffes MS KARL<br />
JARRES war Tiefensee Gast im Haus Rhein,<br />
dem Sitz der Binnenschifffahrtsverbände<br />
BDB, VBW <strong>und</strong> AdB.<br />
„Der Güterverkehr wird zum Flaschenhals <strong>für</strong><br />
die deutsche Wirtschaft, wenn es uns nicht<br />
gelingt, die <strong>für</strong> die nächsten Jahre prognostizierten<br />
Mengenzuwächse im Güterverkehr<br />
besser auf alle Verkehrsträger zu verteilen“,<br />
sagte Tiefensee. Für den Minister sind<br />
Logistik <strong>und</strong> Mobilität politisch genauso<br />
bedeutend wie die Themen Integration oder<br />
die Ges<strong>und</strong>heitspolitik. Dies würde unter<br />
anderem dadurch deutlich, dass der B<strong>und</strong> im<br />
laufenden Haushalt die Mittel <strong>für</strong> Investitionen<br />
in B<strong>und</strong>eswasserstraßen auf r<strong>und</strong> 457<br />
Mio. € erhöht habe. BDB-Präsident Heinz<br />
Hofmann begrüßte diese am 23. Juni 2006<br />
vom Deutschen B<strong>und</strong>estag <strong>für</strong> das Haushaltsjahr<br />
2006 beschlossene Erhöhung als<br />
Schritt in die richtige Richtung <strong>und</strong> äußerte<br />
die Erwartung, dass die B<strong>und</strong>esregierung die<br />
Mittel <strong>für</strong> den Wasserstraßenausbau auch in<br />
den kommenden Jahren erhöht: auf rd. 500<br />
Mio. € in 2007 <strong>und</strong><br />
600 Mio. € in 2008.<br />
Zum Ausbau der Donau<br />
zwischen Straubing<br />
<strong>und</strong> Vilshofen<br />
sagte Tiefensee: „Ich<br />
weiß, dass Bayern<br />
<strong>und</strong> das Binnenschifffahrtsgewerbe<br />
die<br />
Ausbauvariante A ablehnen.<br />
Es gibt dazu<br />
aber einen B<strong>und</strong>estagsbeschluss.<br />
Und<br />
solche Beschlüsse sind<br />
Duisport-Chef Erich Staake (l.) lud B<strong>und</strong>esverkehrsminister<br />
Wolfgang Tiefensee zu einer<br />
Hafenr<strong>und</strong>fahrt ein. Mit dabei die Duisburger<br />
B<strong>und</strong>estagsabgeordnete Petra Weis (SPD), auf<br />
deren Anregung Tiefensees Besuch zustande kam<br />
<strong>für</strong> einen Minister sehr bindend!“ Auf die<br />
Anteile des B<strong>und</strong>es am Duisburger Hafens<br />
angesprochen sagte Tiefensee: „Im Koalitionsvertrag<br />
steht, dass der B<strong>und</strong> alle<br />
Beteiligungen überprüfen wird – das gilt<br />
auch <strong>für</strong> den Hafen Duisburg. Der Verkauf<br />
unserer Anteile ist derzeit aber kein vordringliches<br />
Vorhaben!“<br />
Tiefensee erläuterte noch einmal die Pläne<br />
seines Ministeriums zum Masterplan Güterverkehr<br />
<strong>und</strong> Logistik: „Bis Ende 2007 wollen<br />
wir darin Handlungsspielräume <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen<br />
<strong>für</strong> die zukünftige<br />
Verkehrspolitik zusammenfassen, die wir<br />
dann ab 2008 umsetzen.“ Für Tiefensee<br />
dürfe es in dem Masterplan keine vorab<br />
definierte Präferenz <strong>für</strong> oder gegen bestimmte<br />
Verkehrsträger geben. Ag/Dü ❑<br />
9<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
VERKEHRSPOLITIK<br />
Pilotprojekt <strong>für</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche Schifffahrt <strong>und</strong> Wasserstraßengestaltung<br />
Kulturlandschaft Mittlere Havel<br />
Die B<strong>und</strong>esminister Gabriel <strong>und</strong><br />
Tiefensee haben am 18. Juli bei<br />
einer gemeinsamen Schiffsbereisung<br />
der Havel zwischen den<br />
Städten Potsdam <strong>und</strong> Brandenburg<br />
die Ergebnisse des Pilotprojektes<br />
„Kulturlandschaft Mittlere Havel“<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Mit diesem Projekt ist es gelungen,<br />
den lange Zeit im Bereich der<br />
mittleren Havel bestehenden<br />
Interessenkonflikt zwischen Infrastruktur-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsentwicklung einerseits<br />
sowie Umwelt- <strong>und</strong> Naturschutz<br />
andererseits weitgehend auszugleichen. Das<br />
Projekt war im Mai 1998 von den damaligen<br />
B<strong>und</strong>esministern Wissmann <strong>und</strong> Merkel auf<br />
den Weg gebracht worden <strong>und</strong> wurde mit 2<br />
Mio. € gefördert.<br />
Die mittlere Havel zwischen Potsdam <strong>und</strong><br />
Brandenburg ist ein wichtiger Abschnitt im<br />
10 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Die B<strong>und</strong>esminister Tiefensee <strong>und</strong> Gabriel (r.)<br />
während der Schiffsbereisung mit der „MS Königswald“<br />
Wasserstraßennetz von Hannover über<br />
Magdeburg nach Berlin, der im Rahmen des<br />
Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17 <strong>für</strong><br />
einen zweischiffigen Verkehr mit großen<br />
Motorgüterschiffen <strong>und</strong> Schubverbänden<br />
ausgebaut wird. Gleichzeitig handelt es sich<br />
bei dem Flussgebiet um eine einmalige<br />
Kulturlandschaft, die durch ihre Naturnähe<br />
besticht. Daran soll sich<br />
auch in Zukunft nichts<br />
ändern. „Eingriffe in<br />
naturnahe Flüsse sind<br />
<strong>für</strong> Naturschützer immer<br />
schmerzhaft. An der<br />
mittleren Havel war es<br />
deshalb besonders wichtig,<br />
Ökonomie, Ökologie<br />
<strong>und</strong> soziale Belange<br />
miteinander zu verzahnen“,<br />
sagte B<strong>und</strong>esumweltminister<br />
Sigmar<br />
Gabriel anlässlich der<br />
Bereisung.<br />
Kernstück des erfolgreich<br />
abgeschlossenen<br />
Pilotprojektes ist das so<br />
genannte „Flächenpool-<br />
Konzept“. Statt der<br />
bisher üblichen kleinräumigennaturschutzrechtlichenEingriffsregelungen<br />
kommt ein<br />
überregionaler „Flächenpool“<br />
zum Einsatz.<br />
Damit werden eine<br />
Bündelung <strong>und</strong> eine<br />
vorausschauende Bevorratung<br />
von geeigneten<br />
Flächen <strong>für</strong> Kompensationsmaßnahmengeschaffen.<br />
Das Flächenmanagement<br />
wird von<br />
der Flächenagentur Kulturlandschaft Mittlere<br />
Havel betrieben, die als GmbH gegründet<br />
wurde, um die nötige wirtschaftliche <strong>und</strong><br />
organisatorische Flexibilität bei der Vermittlung<br />
der Flächen an Vorhabenträger zu<br />
gewährleisten.<br />
Täglich werden in Deutschland Flächen im<br />
Umfang von ca. 130 ha <strong>für</strong> Siedlungs- <strong>und</strong><br />
Verkehrsflächen neu in Anspruch genommen.<br />
Dabei werden Natur <strong>und</strong> Landschaft durch<br />
Baumaßnahmen umgestaltet oder zerstört.<br />
Ein Großteil dieser Eingriffe in den Naturhaushalt<br />
oder in das Landschaftsbild müssen<br />
vom jeweiligen Projektträger entsprechend<br />
der mit dem B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz im<br />
Jahre 1976 eingeführten Eingriffsregelung<br />
im Sinne des Verursacherprinzips ausgeglichen<br />
werden. Für die Projektträger<br />
gestalten sich die Suche nach geeigneten<br />
Flächen <strong>und</strong> die Abstimmung durchzuführender<br />
Kompensationsmaßnahmen oft<br />
sehr aufwendig. Deshalb spielen Flächenagenturen<br />
als neuartige Dienstleister im<br />
Naturschutz eine zunehmend wichtige Rolle.<br />
Sie können sich in ihrer rechtlichen <strong>und</strong><br />
wirtschaftlichen Konstruktion unterscheiden.<br />
Kulturlandschaft Mittlere Havel Bilder:Teßmann<br />
Allen gemeinsam ist aber der Anspruch,<br />
rechtssichere Angebote <strong>für</strong> den Ausgleich<br />
von Eingriffen in die Natur zu unterbreiten<br />
<strong>und</strong> selbst nachhaltig wirtschaftlich zu<br />
arbeiten.<br />
„Das Pilotprojekt soll exemplarisch da<strong>für</strong><br />
stehen, wie auch in der Zukunft Mobilität<br />
<strong>und</strong> Ökologie zusammengebracht werden<br />
sollen“, betonte Verkehrsminister Wolfgang<br />
Tiefensee. Es ist beabsichtigt, das Projekt<br />
„Kulturlandschaft Mittlere Havel“ auf<br />
B<strong>und</strong>esebene als Musterbeispiel zu nutzen<br />
<strong>und</strong> einen B<strong>und</strong>esverband der Flächenagenturen<br />
zu gründen. Damit sollen die Erfahrungen<br />
zukünftig b<strong>und</strong>esweit, z. B. am<br />
Neckar, praktiziert werden.<br />
Dr. Günter Teßmann ❑
Ein architektonisches <strong>und</strong> logistisches<br />
Meisterwerk: die Cheops-Pyramide.<br />
25.000 Menschen haben 20 Jahre lang<br />
über 2 Millionen Steine zu einem<br />
Monument aufgeschichtet, das 4.500<br />
Jahre überdauert hat.<br />
In den Häfen der duisport-Gruppe wurden 2005 mehr<br />
als 45 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen.<br />
Das entspricht dem siebenfachen der Cheops-Pyramide.<br />
Eine Leistung, die wir gemeinsam mit unseren<br />
Partnern erreicht haben: Mehr als 200 Unternehmen<br />
bieten im duisport ihre Dienstleistungen r<strong>und</strong> um die<br />
Logistik an. Und machen uns zu einer der leistungsstärksten<br />
Logistikdrehscheiben Europas.<br />
Heute kommt es darauf an, schnell viel zu bewegen.<br />
Damit nichts stehen bleibt – außer Ihrem dauerhaften<br />
Geschäftserfolg.<br />
Informieren Sie sich über<br />
unsere Leistungen –<br />
live oder im Internet.<br />
VERKEHRSPOLITIK<br />
Wo<strong>für</strong> die Ägypter<br />
20 Jahre brauchten,<br />
brauchen wir keine 2 Monate.<br />
Duisburger Hafen AG<br />
Tel. + 49 (0) 203-803-1<br />
www.duisport.de<br />
mail@duisport.de<br />
11<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
VERKEHRSPOLITIK<br />
BÖB zum Vorschlag einer EU-Verordnung zur Transportkettensicherheit<br />
Mit Sicherheit am Ziel vorbei<br />
Die Schaffung eines tragfähigen<br />
Wettbewerbsgleichgewichts zwischen<br />
den Verkehrsträgern ist<br />
erklärtes Ziel der EU-Kommission<br />
sowie der nationalen Politik. Erfreulicher ist,<br />
wenn die EU-Kommission NAIADES zu<br />
diesem Zweck aus der Taufe hebt, oder die<br />
B<strong>und</strong>esregierung den nationalen maritimen<br />
Standort <strong>und</strong> mit ihm die Binnenschifffahrt<br />
stärken will. Wettbewerbsungleichgewichte<br />
gibt es, darüber wird seit langem diskutiert,<br />
in den Bereichen Infrastruktur <strong>und</strong> in der<br />
Fiskalpolitik, aber nicht nur hier: Das Thema<br />
Sicherheit trifft das System Wasserstraße seit<br />
Umsetzung des ISPS-Codes/SOLAS bereits<br />
über die Notwendigkeit zur Zertifizierung <strong>und</strong><br />
Sicherung von Umschlagsanlagen (Port-Ship-<br />
Interfaces). Darüber hinaus bietet die sich in<br />
der Umsetzung befindliche EU-Hafensicherheitsrichtlinie<br />
weitere Gefahren, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der „nassen Standorte“ <strong>und</strong><br />
somit das System Wasserstraße nachhaltig<br />
negativ zu beeinflussen.<br />
Im Konsultationsverfahren zur Verordnung<br />
wurde das Thema Wettbewerbsgleichgewicht<br />
stark betont, der Verordnungsentwurf selbst<br />
enthält hierzu keinen entsprechenden Passus<br />
12 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
mehr. Vom B<strong>und</strong>esverband Öffentlicher Binnenhäfen<br />
seit Umsetzung des ISPS-Codes<br />
be<strong>für</strong>chtet, wird das Wettbewerbsungleichgewicht<br />
eher vergrößert, denn durch entsprechende<br />
Maßnahmen verringert. Der<br />
nasse Verkehrsträger ist in „Vorlage“ gegangen,<br />
dieser potentielle Nachteil kann nun<br />
nicht mehr aufgehoben werden. Es darf kein<br />
Zweifel daran gelassen werden, dass ein<br />
erhöhtes Maß an Sicherheit(-sbewusstsein)<br />
notwendig ist, die Frage muss allerdings<br />
erlaubt sein, inwieweit man überhaupt auf<br />
terroristische Angriffe vorbereitet sein kann.<br />
Außer Frage steht, dass kritische Infrastrukturen<br />
ein geeignetes Ziel <strong>für</strong> terroristische<br />
Angriffe sind, eine Analyse des Risikos im<br />
Einzelfall steht allerdings bis heute aus.<br />
So ist es kein W<strong>und</strong>er, dass auf entsprechenden<br />
Verbändeanhörungen im BMVBS die<br />
anbietende ebenso wie die verladende<br />
Wirtschaft nahezu einhellig die Idee einer<br />
Verordnung zur Sicherheit der Lieferkette<br />
ablehnen muss, wenn in unverhältnismäßiger<br />
Art <strong>und</strong> Weise Vorgaben <strong>für</strong> die Logistik<br />
gemacht werden, ohne das erkennbar ist,<br />
welchen Nutzen die Beteiligten daraus ziehen<br />
können. Verständlich, dass insbesondere<br />
Karl Michael Probst<br />
verladende Wirtschaft <strong>und</strong> Speditionen auf<br />
den Punkt der Wettbewerbsgleichheit nicht<br />
näher eingehen können/wollen. Die Argumentation<br />
ist klar: Die Benachteiligung eines<br />
Verkehrsträgers darf nicht zu einer Benachteiligung<br />
aller Verkehrsträger führen. Dies ist<br />
im Sinne der Logistik auch verständlich.<br />
Insofern ist es wichtig, dass sich gerade das<br />
System Wasserstraße einheitlich positioniert<br />
<strong>und</strong> deutlich macht, welche Gefahren zusätzliche<br />
Sicherheitsmaßnahmen entlang der<br />
Transportkette <strong>für</strong> diesen Verkehrsträger<br />
bergen. Und hier zeigt sich erneut, dass insbesondere<br />
die politische Positionierung der<br />
Verbände weit auseinander liegt. BÖB <strong>und</strong><br />
VDV haben in einer gemeinsamen Stellungnahme<br />
(s. Kasten rechts) deutlich gemacht,<br />
welche Nachteile dem multimodalen System<br />
<strong>und</strong> insbesondere seinen Schnittstellen drohen.<br />
Kapitel 4 der Verordnung weist die <strong>für</strong><br />
Terminals, Umschlaganlagen <strong>und</strong> Binnen-
BÖB <strong>und</strong> VDV: EU-Verordnung<br />
zur Transportkettensicherheit<br />
ist Bärendienst <strong>für</strong> den Schutz<br />
vor Terrorangriffen<br />
Einer gemeinsamen Stellungnahme des<br />
BÖB <strong>und</strong> VDV zufolge, verfehlt der<br />
Vorschlag der Europäischen Kommission<br />
über eine EU-Verordnung zur Transportkettensicherheit<br />
sein eigentliches Ziel. Ohne<br />
eine differenzierte Risikoanalyse auf Basis<br />
bereits bestehender Regelungen lasse sich<br />
die gesamte Lieferkette im europäischen<br />
Güterverkehr nicht effektiv vor terroristischen<br />
Angriffen schützen. Zudem bedürfe<br />
es eines echten Anreizsystems, um den<br />
Gr<strong>und</strong>satz der Freiwilligkeit tatsächlich in<br />
die Unternehmenspraxis überführen zu<br />
können. Außerdem drohe den an der Lieferkette<br />
beteiligten Unternehmen eine<br />
Kostenlawine, die dem Gr<strong>und</strong>satz der Verhältnismäßigkeit<br />
zuwiderlaufe.<br />
häfen vorgesehenen Maßnahmen explizit<br />
aus. Damit ist die jeweils kritische Infrastruktur<br />
des Systems definiert <strong>und</strong> wird entsprechend<br />
mit Maßnahmen „überzogen“ –<br />
im doppelten Wortsinn. Umso erstaunlicher<br />
mag anmuten, dass von Seiten des Binnenschifffahrtsgewerbes<br />
eine positive Bewertung<br />
des Vorschlags erfolgt, da die Binnenschifffahrt<br />
„per se <strong>logistik</strong>fähig ist“ <strong>und</strong> der<br />
Vorschlag nur von Vorteil sein kann.<br />
Gehen wir davon aus – <strong>und</strong> das wurde von<br />
Seiten des Gewerbes immer wieder betont –<br />
dass das Planco-Gutachten „Potentiale <strong>und</strong><br />
Zukunft der deutschen Binnenschifffahrt“<br />
eine allumfassende Aufarbeitung der Stärken<br />
Hafen Mannheim wieder im Haus Oberrhein<br />
Das Haus Oberrhein, direkt am Rhein im Handelshafen gelegen, ist<br />
seit jeher Sitz der Mannheimer Hafenverwaltung. Im Juli 2004 musste<br />
die Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft das 14-stöckige<br />
Hochhaus räumen, da die Standsicherheit des im Jahre 1959<br />
erbauten Hochhauses problematisch war. Im Rahmen der Sanierung<br />
des in der Mannheimer Stadtsilhouette markanten Gebäudes wurde<br />
das gesamte Tragwerk des Hauses erneuert <strong>und</strong> der Auszug der<br />
Mieter genutzt, um im gesamten Haus Modernisierungsmaßnahmen<br />
durchzuführen. Die neuen Mieter im Haus Oberrhein erwarten nun<br />
noch fre<strong>und</strong>lichere <strong>und</strong> sehr gut geschnittene Büros, die nach Wunsch<br />
auch klimatisiert werden. Direktor Hörner freut sich ebenfalls auf sein<br />
neues „altes“ Büro. „Den einmaligen Ausblick auf die Stadt, den<br />
Hafen, auf die Brücken <strong>und</strong> den Rhein habe ich sehr vermisst.“<br />
Neben der neuen sehr ansprechenden Fassade sind die Sitzungszimmer<br />
in der 12. Etage besonders hervorzuheben. Die tiefer<br />
gezogenen Fenster ermöglichen einen herrlichen Blick auf die<br />
Kurpfalz. Am 18. Juli begann der Umzug in das neue alte Gebäude,<br />
der Ende Juli mit einem Umtrunk abgeschlossen wurde.<br />
Dü ❑<br />
<strong>und</strong> Schwächen des Systems Wasserstraße<br />
darstellt, so sei nur noch einmal darauf verwiesen,<br />
dass die Binnenhäfen als intermodale<br />
Schnittstellen <strong>für</strong> die Einbindung der Binnenschifffahrt<br />
in multimodale Ketten der verladenden<br />
Wirtschaft entscheidend sind. Diese<br />
Argumentationslinie darf nicht aufgeweicht<br />
werden, wollen wir in Zukunft erreichen, dass<br />
den Binnenhäfen eine zunehmende Gewichtung<br />
der Verkehrspolitik zuteil wird <strong>und</strong> wir<br />
Argumente sammeln, einer immer stärkeren<br />
Umwidmung der Binnenhäfen in städtebauliche<br />
Flächen entgegen zu wirken. Dann<br />
müssen sich die Beteiligten am System<br />
Wasserstraße allerdings auch als Partner<br />
begreifen, statt dem St.-Florians-Prinzip zu<br />
frönen.<br />
Es ist aller Mühen wert, zu versuchen, den<br />
Kommissionsvorschlag noch in entscheidendem<br />
Maße zu verändern, um nicht der<br />
Logistik am Standort Deutschland, sowie den<br />
Verkehrsträgern – <strong>und</strong> hier insbesondere<br />
Schiene <strong>und</strong> Wasserstraße – nachhaltig<br />
Schaden zuzufügen. Sonst besteht die Gefahr,<br />
einen <strong>für</strong> die Volkswirtschaft so wesentlichen<br />
Bereich dauerhaft seine Entwicklungsmöglichkeit<br />
zu nehmen – mit Sicherheit.<br />
Karl Michael Probst · Geschäftsführer BÖB ❑<br />
Der Hafen Dortm<strong>und</strong> hat im 1. Halbjahr 2006<br />
den Turnaro<strong>und</strong> geschafft <strong>und</strong> die Umschlagszahlen<br />
um 8,3% steigern können<br />
Bild: © Luftbild MODALISTICS ® GMBH DUISBURG<br />
Dortm<strong>und</strong>er Hafen AG mit sehr<br />
gutem Halbjahresergebnis <strong>und</strong><br />
neuem Logo<br />
Auch wenn die Schleusensperrung in Henrichenburg<br />
sowie die mehrwöchige Sperrung<br />
des Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanals bei Olfen in<br />
nordöstliche Richtung das Gegenteil be<strong>für</strong>chten<br />
ließen: Der Schiffsgüterumschlag im<br />
Dortm<strong>und</strong>er Hafen hat sich im 1. Halbjahr<br />
2006 um 8,3% von 1,337 auf 1,449 Mio. t<br />
gesteigert. Nachdem es aufgr<strong>und</strong> der Reduzierung<br />
des Eisenerzumschlages 1999 zu<br />
Umschlagseinbrüchen gekommen war,<br />
stabilisieren sich die Zahlen auf weiterhin<br />
gutem Niveau mit steigender Tendenz. Dr.<br />
Roland Beyer, Vorstand der Dortm<strong>und</strong>er<br />
Hafen AG, geht davon aus, dass in 2006 der<br />
positive Trend weiterhin anhält. Die Gründe<br />
<strong>für</strong> die deutliche Steigerung von 8,3% sind<br />
vor allem in den gestiegenen Umschlagmengen<br />
von Kohlen <strong>und</strong> Koks, Containern<br />
sowie Mineralölen zu sehen.<br />
Die Dortm<strong>und</strong>er Hafen AG ist seit dem 1. Juni<br />
mit einem neuen Logo am Markt präsent.<br />
Dortm<strong>und</strong> Hafen 21 lautet die Wort-Bildmarke.<br />
Als Tochtergesellschaft der DSW21<br />
(Dortm<strong>und</strong>er Stadtwerke) reiht sich die<br />
Dortm<strong>und</strong>er Hafen AG damit in den Auftritt<br />
des Unternehmensverb<strong>und</strong>es ein. Die<br />
Trademark 21 steht <strong>für</strong> die Zukunftsausrichtung<br />
des Unternehmens sowie den<br />
Leitgedanken des Unternehmensverb<strong>und</strong>es.<br />
www.dortm<strong>und</strong>er-hafen.de · Dü ❑<br />
13<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Kooperation von esa <strong>und</strong> Disko bei Finanzierung <strong>und</strong> Versicherung von Binnenschiffen<br />
Maßgeschneiderte Produkte <strong>für</strong><br />
die Binnenschifffahrt<br />
Die Flotte der gewerblichen Binnenschifffahrt<br />
ist in die Jahre gekommen<br />
– viele Fahrzeuge haben eine Modernisierung<br />
dringend nötig. Eine neue<br />
Steuergesetzgebung fördert solche<br />
Modernisierungsvorhaben. Die esa<br />
EuroShip Assekuradeurgesellschaft<br />
mbH & Co. KG <strong>und</strong> die Disko Leasing<br />
GmbH in Bad Friedrichshall stellen<br />
maßgeschneiderte Produkte zur<br />
Finanzierung <strong>und</strong> Versicherung zur<br />
Verfügung.<br />
Ob Güter- oder Tankmotorschiffe,<br />
Fahrgastschiffe, Hotelschiffe,<br />
Schlepper, Pontons oder Baggergeräte<br />
– an vielen Fahrzeugen, die<br />
auf deutschen Binnengewässern im Einsatz<br />
sind, nagt der Zahn der Zeit. Mit einem<br />
Durchschnittsalter von mehr als 50 Jahren<br />
hat die deutsche Binnenschiffsflotte einen<br />
deutlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber<br />
den moderneren Flotten in den Nachbarstaaten<br />
Belgien, Niederlande <strong>und</strong> der Schweiz.<br />
14 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Horst Joetten,<br />
Abteilungsleiter<br />
Gewerbliche<br />
Schifffahrt bei<br />
der esa<br />
Zudem sorgt eine Verschärfung der gesetzlichen<br />
Zulassungsbestimmungen da<strong>für</strong>, dass<br />
der eine oder andere Schiffsbesitzer an<br />
seinem Fahrzeug Hand anlegen oder sich<br />
nach Ersatz umsehen muss. Dies reicht von<br />
verschärften Abgasbestimmungen <strong>für</strong> Antriebs-<br />
<strong>und</strong> Generatormotoren über verschärfte<br />
Bau- <strong>und</strong> Sicherheitsvorschriften <strong>für</strong> die<br />
Fahrgastschifffahrt bis hin zur Umstellung<br />
von Einfachhülle auf Doppelhülle in der<br />
Tankschifffahrt. Wer bereit ist, sich von<br />
seinem Gefährt zu trennen, der kann von der<br />
zum 1. Januar 2006 rückwirkend in Kraft<br />
getretenen Verbesserung der Steuergesetzgebung<br />
<strong>für</strong> die Binnenschifffahrt<br />
profitieren: Nach § 6 b<br />
EStG können Veräußerungsgewinne<br />
aus dem Verkauf von Binnenschiffen<br />
dann steuerfrei auf den<br />
Erwerb eines neuen Schiffes übertragen<br />
werden – ein deutliches<br />
Signal des Fiskus zur Erneuerung<br />
<strong>und</strong> Modernisierung der in die Jahre<br />
gekommenen deutschen Binnenschiffsflotte.<br />
Um der zunehmenden Nachfrage im<br />
Marktsegment der Binnenschifffahrt<br />
gerecht zu werden <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enwünschen<br />
zu entsprechen, haben<br />
esa, der Spezialist <strong>für</strong> Schiffs- <strong>und</strong><br />
Yachtversicherungen der Allianz<br />
Versicherungs-AG, <strong>und</strong> die ebenfalls<br />
zur Allianz Gruppe gehörenden<br />
Diskont <strong>und</strong> Kredit AG <strong>und</strong> Disko<br />
Leasing GmbH – kurz Disko, eine<br />
direkte Kooperation gebildet.<br />
Gemeinsam haben sie <strong>für</strong> Investitionsmaßnahmen<br />
wie den Kauf,<br />
die Modernisierung <strong>und</strong> den Umbau<br />
von Schiffen maßgeschneiderte<br />
Im esa-Verwaltungsgebäude in Bad Friedrichshall<br />
ist auch der Kooperationspartner <strong>für</strong> Schiffsfinanzierungen,<br />
die Disko Leasing GmbH,<br />
beheimatet Bilder: esa<br />
Produkte entwickelt. Die Finanzierungsmodelle<br />
können individuell auf die betriebswirtschaftliche<br />
Situation des Betriebes <strong>und</strong><br />
seine finanziellen Spielräume abgestimmt<br />
werden, wobei auch die Kombination mit den<br />
jüngst verbesserten Förderprogrammen der<br />
Kreditanstalt <strong>für</strong> Wiederaufbau (KfW) zur<br />
Finanzierung mittelständischer Binnenschifffahrtsunternehmen<br />
möglich ist.<br />
„Die technischen Voraussetzungen, die das<br />
neue Wasserfahrzeug oder Investitionsvorhaben<br />
erfüllen muss, kennt der Schiffseigner<br />
genau. Die Technik aber ist nur eine Seite des<br />
Vorhabens. Ebenso wichtig ist die Technik<br />
der Finanzierung, damit das Binnenschifffahrtsunternehmen<br />
auch zukünftig auf<br />
sicherem Kurs fährt“, meint Horst Jötten,<br />
,Abteilungsleiter Gewerbliche Schifffahrt, bei<br />
der esa. „Mit einem Komplettangebot von<br />
Leasing, Mietkauf <strong>und</strong> Investitionskrediten<br />
sowie einer maßgeschneiderten R<strong>und</strong>umversicherung<br />
von Fahrzeug <strong>und</strong> Besatzung aus<br />
einer Hand eröffnen esa <strong>und</strong> Disko optimale<br />
Möglichkeiten zur Realisierung von Investitionsvorhaben<br />
in der Binnenschifffahrt. Eine<br />
hohe Flexibilität bei der Auswahl geeigneter<br />
Finanzierungsinstrumente <strong>und</strong> Versicherungspakete<br />
verschafft unseren K<strong>und</strong>en in<br />
Verbindung mit unserer persönlichen <strong>und</strong><br />
objektiven Beratung "vor Ort" Entscheidungssicherheit.<br />
Und auch das zählt: Wir<br />
entscheiden schnell <strong>und</strong> unbürokratisch“. Da<br />
esa <strong>und</strong> Disko in Bad Friedrichhall unter<br />
gleicher Adresse firmieren, sind kurze Wege<br />
zwischen den Kooperationspartnern garantiert.<br />
Jötten: „Bei Finanzierungen <strong>und</strong> Versicherungen<br />
in der gewerblichen Binnenschifffahrt<br />
sind esa <strong>und</strong> Disko das Kompetenzcenter<br />
der Allianz Versicherungs-AG".<br />
Hans-Wilhelm Dünner ❑
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
2. Telematik-Workshop beim VBW<br />
Telematik: Mehr Chance als Risiko!<br />
E-Mail, mit GPS-Systemen verb<strong>und</strong>ene<br />
elektronische Wasserstraßenkarten<br />
<strong>und</strong> Frachtenbörsen gehören<br />
heute zum Alltag vieler Unternehmen<br />
in der Binnenschifffahrt. Aber<br />
auch die Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtverwaltung<br />
(WSV) entwickelt neue<br />
Systeme, um die Interaktion<br />
zwischen Schifffahrt <strong>und</strong> Verwaltung<br />
zu verbessern. Beim 2. Telematik-Workshop<br />
des Vereins <strong>für</strong><br />
europäische Binnenschifffahrt <strong>und</strong><br />
Wasserstraßen (VBW) am 1. Juni in<br />
Duisburg, wurde der aktuelle Stand<br />
der diversen Projekte vorgestellt.<br />
Rainer Willig von der B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong><br />
Wasserbau in Illmenau <strong>und</strong> Nils<br />
Braunroth von der WSD-Mainz informierten<br />
über das geplante System zur<br />
elektronischen Abgabenerklärung ASSonline.<br />
Voraussichtlich ab 2008 soll es möglich<br />
sein, die St<strong>und</strong>ung von Kanalabgaben<br />
online über das Internet abzuwickeln. Und<br />
das ist dringend nötig, denn das heutige<br />
System der Abgabenst<strong>und</strong>ung ist antiquiert.<br />
Für jährlich r<strong>und</strong> 110.000 Abgabenerklärungen<br />
werden St<strong>und</strong>ungsscheine versandt,<br />
von Hand ausgefüllt, vom Schiffsführer bei<br />
Wind <strong>und</strong> Wetter vom Schiff über glitschige<br />
oder vereiste Schleusentreppen zur Hebestelle<br />
getragen, dort abgestempelt <strong>und</strong> an die<br />
WSD weitergeleitet, dort wieder bearbeitet<br />
<strong>und</strong> in die Daten in das Abrechnungssystem<br />
eingegeben. Die Abgabenerklärung der<br />
Zukunft wird über das Internet erfolgen. Der<br />
St<strong>und</strong>ungsnehmer loggt sich da<strong>für</strong> auf der<br />
Seite der WSV ein, gibt Fahrtstrecke,<br />
Güterart, Menge <strong>und</strong> das Schiff ein. Der Rest<br />
läuft automatisch über das System. Ein<br />
weiterer Vorteil: der St<strong>und</strong>ungsnehmer ist<br />
sofort über die exakte Höhe der Abgaben<br />
informiert <strong>und</strong> kann diese weiterberechnen.<br />
Schon heute ist es möglich, die fälligen<br />
Abgaben online zu berechnen. Auf der Internetseite<br />
http://assinfo.ilmenau.baw.de läuft<br />
der Probebetrieb des Systems, das derzeit<br />
aber nur die Wasserstraßen der WSD-Südwest<br />
abdeckt, bis Ende 2006 sollen alle gebührenpflichtigen<br />
Wasserstraßen integriert<br />
sein. Die St<strong>und</strong>ung selbst ist noch nicht<br />
möglich. Die r<strong>und</strong> 25 Teilnehmer des Work-<br />
Shops diskutierten die Vor- <strong>und</strong> Nachteile des<br />
Systems. Den Standpunkt der Schifffahrt<br />
machte Gunter Dütemeyer, Geschäftsführer<br />
des VBW deutlich: „Die Verwaltung ist <strong>für</strong> die<br />
16 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Von links: Rainer Willig (B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong><br />
Wasserbau, Illmenau) <strong>und</strong> Nils Braunroth (WSD,<br />
Mainz) stellten das geplante System ASS-online<br />
vor. Bilder: Götze-Rohen<br />
Schifffahrt <strong>und</strong> nicht <strong>für</strong> sich selbst da. Wir<br />
begrüßen das Engagement der WSV – aber<br />
die Systeme müssen k<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>lich sein!“<br />
Ein weiterer Diskussionspunkt der Veranstaltung<br />
war das Thema AIS-Transponder.<br />
Automatische Identifikations<br />
Systeme (wie sie aus der See- <strong>und</strong><br />
Luftfahrt bekannt sind) werden<br />
auch <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt<br />
kommen. In der Diskussion wurde<br />
die Haltung des Gewerbes u.a.<br />
durch Ullrich Ruwe von der<br />
Bavaria <strong>Schiffahrt</strong>s AG deutlich<br />
gemacht: „Die Binnenschifffahrt<br />
wird diese Entwicklung nur<br />
unterstützen, wenn auch wir<br />
davon profitieren". Albert Kohlmann<br />
(Dettmer Reederei) war<br />
wichtig, dass bestimmte reisebezogenen<br />
Daten nicht <strong>für</strong> jedermann<br />
verfügbar sein dürften.<br />
„Der Schutz unserer Geschäftsdaten<br />
wie z.B. das Reiseziel <strong>und</strong> die Ankunftszeit<br />
hat oberste Priorität!" Jörg Vogel<br />
von der WSD-Mainz betonte, das statistische<br />
Daten immer nur anonymisiert verfügbar<br />
gemacht würden. Nils Braunroth führte ein<br />
weiteres Argument seiner Behörde <strong>für</strong> AIS-<br />
Transponder an: „Bei knappen Mitteln ist es<br />
wichtig, unsere Forderungen nach Geld <strong>für</strong><br />
den Wasserstraßen(aus)bau mit belastbaren<br />
Ullrich Ruwe, Direktor der<br />
Bavaria <strong>Schiffahrt</strong>s- <strong>und</strong><br />
Speditions AG, Aschaffenburg:<br />
„Die Schifffahrt<br />
wird Systeme wie ASSonline<br />
<strong>und</strong> AIS-Transponder<br />
unterstützen, wenn<br />
nicht nur die Verwaltung,<br />
sondern auch wir davon<br />
profitieren!“<br />
Statistiken untermauern zu können. Mit<br />
Transpondern können wir schneller exaktere<br />
Zahlen <strong>und</strong> Daten liefern!“ Nervöses Gemurmel<br />
entstand in der R<strong>und</strong>e, als Braunroth<br />
sagte, dass Transponder-Daten auch an die<br />
Wasserschutzpolizei oder an Staatsanwaltschaften<br />
gegeben werden könnten. Dass<br />
solche Informationen bei „schweren“ Straftaten<br />
wichtig seien, bejahten die meisten<br />
Teilnehmer. Die Angst vor der Weitergabe<br />
von Fahrtzeiten war da deutlich zu spüren.<br />
Thorsten Koch, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe<br />
Telematik (AG-T) im VBW empfahl<br />
hierzu, die „Zugriffsrechte-Matrix“ anzuwenden,<br />
welche die AG-T in Zusammenarbeit<br />
mit Experten aus Holland entwickelt hat.<br />
Darin ist exakt festgelegt, wer welche Daten<br />
von Schiffen erhalten darf. Gr<strong>und</strong>lage hier<strong>für</strong><br />
wäre unter anderem eine einheitliche Schiffsnummer<br />
<strong>für</strong> alle europäischen<br />
Schiffe, die es in der Form leider<br />
noch immer nicht gibt. Zu den<br />
Daten, die durch die Transponder<br />
übermittelt werden können<br />
gehören: Schiffsname, Typ, Abmessungen,<br />
Position, Geschwin-<br />
digkeit, Vorausrichtung, Wendegeschwindigkeit,<br />
Zielhafen, ETA<br />
(voraussichtliche Ankunftszeit),<br />
Anzahl der Personen an Bord,<br />
Gefahrgutkategorie der Ladung<br />
sowie Informationen darüber ob<br />
die blaue Tafel gesetzt wurde<br />
<strong>und</strong> ob der UKW-Sprechfunk<br />
aktiv ist.<br />
Einen ersten größeren Versuch<br />
mit AIS-Transpondern soll es voraussichtlich<br />
2009 an der Mittelweser geben. Hierzu hat<br />
das BMVBS 1 Mio. € zur Verfügung gestellt.<br />
Davon sollen unter anderem ca. 50 mobile<br />
Transponder angeschafft werden, wie sie<br />
bereits an der Donau im Betrieb sind. Leider<br />
zeigt der geplante Zeitrahmen, wie sehr<br />
Deutschland hinter Holland <strong>und</strong> sogar<br />
Österreich bei diesem Thema hinterherhinkt.<br />
In beiden Ländern laufen bereits seit geraumer<br />
Zeit intensive Tests. Österreich will an<br />
der Donau AIS-Transponder verbindlich<br />
vorschreiben <strong>und</strong> hat bereits 200 mobile<br />
Systeme angeschafft, die den Schiffen mitgegeben<br />
werden.<br />
Die in unseren Nachbarländern teilweise<br />
vehement geführte Diskussion über das Für<br />
<strong>und</strong> Wider der Transponder muss in<br />
Deutschland erst noch stattfinden. Klar sollte<br />
aber allen Akteuren sein, dass dieser Kurs<br />
allenfalls noch um wenige Grade variiert
werden kann. Die Hauptrichtung aber führt<br />
deutlich in Richtung digitaler Steuerung <strong>und</strong><br />
Verfolgung. Auch hier sind die Chancen<br />
größer als die Risiken – wenn der Einzelne es<br />
denn erkennen will. (ag) ❑<br />
eBusi-Net-Studie als Broschüre<br />
veröffentlicht<br />
Prof. Dr. Dankwart Danckwerts <strong>und</strong> Dr.<br />
Rüdiger Ostrowski haben dankenswerterweise<br />
die Ergebnisse der Studie eBusi-Net<br />
„Herausforderung Internet – elektronische<br />
Vernetzung <strong>und</strong> die Geschäftsbeziehungen<br />
im Binnenwasser<strong>transport</strong>system", die mit<br />
Unterstützung der Fachverbände der Binnenschifffahrt<br />
<strong>und</strong> der Spedition vom<br />
16.8.2001 bis Ende 2003 durchgeführt<br />
wurde, als Broschüre herausgegeben. In der<br />
Buchreihe DVZ Wissen ist diese jetzt mit dem<br />
Titel „www.Binnenschiff.komm...“ erschie-<br />
„www.Binnenschiff.komm...” 1. Auflage 2006,<br />
Hrsg. Dankwart Danckwerts <strong>und</strong> Rüdiger<br />
Ostrowski, 216 Seiten, broschiert,<br />
ISBN-10:3-87154-336-5, Deutscher Verkehrs-<br />
Verlag, EUR 89,00<br />
nen <strong>und</strong> kann zum Preis von 89 € erworben<br />
werden. Die Untersuchung unterstützt die<br />
Binnenschifffahrtsbranche bei ihrem Umstellungsprozess<br />
auf elektronische Vernetzungen.<br />
Durch die Beteiligung der<br />
unterschiedlichen Interessengruppen –<br />
Verladerschaft, Logistikbranche, Reedereien<br />
<strong>und</strong> zuständige Verbände - wird das gesamte<br />
Spektrum der Auswirkungen der elektronischen<br />
Vernetzung auf die Binnenschifffahrt<br />
beleuchtet. Gegliedert in die Themenbereiche:<br />
Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Chancen <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt, Schaffung<br />
neuer Arbeitsplätze in Entwicklungsregionen<br />
der Binnenhäfen, Anpassung an Qualifikation<br />
<strong>und</strong> technische Anforderungen, Umgang mit<br />
systemischen Marktabläufen, Binnenschiffer<br />
als mobile Unternehmer im virtuellen Markt<br />
<strong>und</strong> Arbeitsschutz <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsprävention<br />
unter den veränderten Risiken durch<br />
neue Medien werden die Ergebnisse der<br />
Studie nachgezeichnet. Dü ❑<br />
5 Jahre Bargelink<br />
Am 5. März 2006 hat Bargelink, der Internetmarktplatz<br />
<strong>für</strong> die europäische Binnenschifffahrt<br />
seinen fünften „Online-Geburtstag“<br />
gefeiert. „Die meisten haben uns beim<br />
Start nur sehr geringe Überlebenschancen<br />
eingeräumt“, sagt Axel Götze-Rohen,<br />
Geschäftsführer <strong>und</strong> Gesellschafter von Bargelink.<br />
„Überflüssig, zum Scheitern verurteilt,<br />
hat nicht die geringste Chance” <strong>und</strong><br />
ähnliches hätte er damals hören müssen.<br />
„Nach fünf Jahren kontinuierlichen Wachstums<br />
haben wir den Bedenkenträgern bewiesen,<br />
dass die Binnenschifffahrt sehr wohl<br />
bereit ist, neue Wege zu beschreiten“, ist<br />
Götze-Rohen überzeugt. Mittlerweile sind<br />
1273 Unternehmen <strong>und</strong> 1750 Nutzer aus<br />
ganz Europa bei Bargelink registriert. Die<br />
Liste der bei Bargelink registrierten<br />
Unternehmen liest sich damit wie ein "whois-who"<br />
der europäischenBinnenschifffahrt.<br />
Mit mehr als<br />
6.000 Schiffsmeldungen<br />
<strong>und</strong> Ladungsangeboten<br />
von mehreren<br />
Millionen Tonnen pro<br />
Jahr ist Bargelink<br />
inzwischen eine feste<br />
Größe in der europäischenBinnenschifffahrt.<br />
„Insbesondere<br />
den Informationsvorsprung<br />
nennen unsere<br />
Nutzer als wichtigstes<br />
Argument <strong>für</strong> die<br />
Arbeit mit Bargelink“,<br />
erklärt Götze-Rohen<br />
den Erfolg. Vor allem<br />
die registrierten Partikuliere<br />
– inzwischen<br />
mehr als 500 – würden<br />
Bargelink intensiv<br />
nutzen. „Besonders<br />
freut uns aber, dass<br />
auch immer mehr Befrachter<br />
die Vorteile<br />
von Bargelink erkennen“,<br />
stellt Götze-<br />
Rohen fest. Seit zum<br />
1.1.2006 die Version<br />
4.0 aktiviert wurde,<br />
können interessierte<br />
Besucher die Dynamik<br />
bei Bargelink erken-<br />
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Zeit <strong>für</strong> ein Facelifting: nach fünf Jahren erhält<br />
Bargelink in Kürze ein neues Layout!<br />
nen, auch ohne registriert sein zu müssen.<br />
Bereits auf der Homepage werden die<br />
aktuellsten Ladungs- <strong>und</strong> Schiffsraumangebote<br />
angezeigt. Auch kommerziell ist<br />
Bargelink erfolgreich: seit drei Jahren erwirtschaftet<br />
das Unternehmen ein positives<br />
operatives Ergebnis. „Für uns ist das die<br />
Basis <strong>für</strong> die weitere Entwicklung des<br />
Systems“, erklärt Götze-Rohen. So soll<br />
Bargelink nicht nur technisch weiter entwickelt<br />
werden, sondern in Kürze auch<br />
optisch r<strong>und</strong>erneuert werden. Dü ❑<br />
17<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Dahinter steckt immer ein kluger Kopf: Auch im<br />
Urlaub mit seinem Wohnmobil wollte SUT-Leser<br />
Peter Eckmann nicht auf spannende Lektüre<br />
verzichten. Die Redaktion dankt <strong>für</strong> Bild <strong>und</strong><br />
Urlaubsgrüße, die uns per Laptop <strong>und</strong> W-Lan von<br />
unterwegs erreichten<br />
Bonamare zeigt mit Anker<br />
Flagge<br />
Nicht Flagge, sondern Anker zeigen! Nach<br />
diesem Motto verfährt die Bonamare Binnenschiffahrtsgesellschaft,<br />
die im Kölner Stadtteil<br />
Lindenthal abseits des Rheins seit über 30<br />
Jahren ihren Sitz hat. Ende Juli 2006 fand ein<br />
Anker vor dem Unternehmenssitz einen<br />
neuen Standort, der in einer kleinen Feierst<strong>und</strong>e<br />
eingeweiht wurde. Nach Angaben des<br />
geschäftsführenden Gesellschafters Dr. Kurt<br />
Schrömgens kam aus dem Kreis der Mitar-<br />
18 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Neue ELNA Zweigniederlassung<br />
Duisburg eröffnet<br />
Als eines der führenden deutschen Unternehmen<br />
ist die ELNA Elektro-Navigation <strong>und</strong><br />
Industrie GmbH, mit Hauptsitz in Rellingen<br />
bei Hamburg, seit über 50 Jahren mit Navigations-,<br />
Kommunikations- <strong>und</strong> Automations-<br />
Systemen mit Schwerpunkt <strong>für</strong> die<br />
Binnen-, Küsten-, See- <strong>und</strong> Behördenschifffahrt<br />
erfolgreich am Markt. Kompetenter<br />
Vertrieb <strong>und</strong> qualifizierter Service vor Ort,<br />
der schnell <strong>und</strong> kostengünstig angefordert<br />
werden kann, sind in dieser Branche unabdingbar.<br />
Um den K<strong>und</strong>endienst in der<br />
Binnen- <strong>und</strong> Küstenschifffahrt zu verbessern,<br />
hat die ELNA am 20. Juli eine neue Zweigniederlassung<br />
in Duisburg-Homberg in der<br />
Dr.-Kolb-Straße 25 mit einer Gesamtfläche<br />
<strong>für</strong> Büro, Werkstatt <strong>und</strong> Lager von 75 qm<br />
eröffnet. Zwei ELNA-Mitarbeiter, Bernd<br />
Ribbers (Vertrieb) <strong>und</strong> Klaus Schumacher<br />
(Service), sind <strong>für</strong> Beratung, Projektierung,<br />
Vertrieb, Installation, Reparaturen, Wartung<br />
beiter die Anregung, in Köln „Flagge mit<br />
einen Anker zu zeigen“. Mit dem Anker soll<br />
dokumentiert werden, dass auch aus dem<br />
Hinterland heraus erfolgreich Binnenschifffahrt<br />
betrieben werden kann. Die in Duisburg<br />
ansässige technische Abteilung der Bonamare<br />
besorgte einen Anker, der eigentlich<br />
reif <strong>für</strong> den Schrott war <strong>und</strong> brachte ihn in<br />
eine repräsentative Form, damit er in Köln<br />
aufgestellt werden konnte. Die Flotte der<br />
Bonamare umfasst fünf Trockengüterschiffe<br />
mit einer Tragfähigkeit von jeweils mehr als<br />
2.000 Tonnen. Nach Angaben von Prokurist<br />
Roland Scheurle<br />
haben die Schiffe<br />
unter den grünweiß-grünenFarben<br />
in mehr als 30<br />
Jahren über 1,2<br />
Mio. t abgefahren,<br />
Ankereinweihung<br />
mit Mitarbeiter:<br />
Anker mit Bonamare-Mitarbeitern<br />
(v.l.n.r.): Manuela<br />
Kiklasch, Roland<br />
Scheurle, Irmhild<br />
Lange-Dorow,<br />
Wislav Stryjas,<br />
Dr. Kurt Schrömgens<br />
<strong>und</strong> Birgit Schrömgens<br />
Bernd Ribbers<br />
Klaus Schumacher<br />
sowie Verkauf Ersatzteilen <strong>und</strong> Verbrauchsmaterialien<br />
am neuen Standort verantwortlich.<br />
Beide haben sich schon seit vielen<br />
Jahren durch großes Fachwissen, hohe Kompetenz<br />
<strong>und</strong> Schnelligkeit entlang des Rheins<br />
einen guten Namen erworben, denn sie<br />
verstehen die täglichen Probleme <strong>und</strong> wissen,<br />
was heute in der Binnen- <strong>und</strong> Küstenschiffahrt<br />
Stand der Technik ist.<br />
www.elna.de · Dü ❑<br />
Auch <strong>für</strong> Kinder ist der neue Bonamare Anker<br />
interessant<br />
in der Containerfahrt waren es 500.000 TEU.<br />
Seit Jahrzehnten sind mit dem Schifffahrtsunternehmen<br />
konstant mehr als 25 Arbeitsplätze<br />
verb<strong>und</strong>en. Trotz aller Turbulenzen,<br />
denen die deutsche Binnenschifffahrt insbesondere<br />
in den letzten 15 Jahren ausgesetzt<br />
war, hat sich die Bonamare erfolgreich am<br />
Markt behauptet. Darauf wies Schrömgens<br />
sichtlich stolz hin. So freut sich der Geschäftsführer<br />
darüber, dass das erste Halbjahr<br />
2006 – gemessen sowohl am Umsatz als<br />
auch am Ergebnis – das beste Halbjahr in der<br />
Geschichte des Unternehmens war.<br />
Dr. Hermann Blankmann ❑
30 Jahre Reederei Riedel, Berlin<br />
Mitte Juli konnte die Reederei Riedel in Berlin<br />
ein Doppeljubiläum feiern. Vor 35 Jahren, am<br />
15. Juli 1971 übernahm Heinz Riedel die<br />
Geschäfte der Reederei Erich Fröhlich <strong>und</strong><br />
gründete die Reederei Riedel, Berlin. Seit<br />
dem hat das Unternehmen seinen Stammsitz<br />
am Planufer 78 im Bezirk Friedrichshain-<br />
Kreuzberg. in den 70er <strong>und</strong> 80er Jahren<br />
übernahm die Reederei Riedel mehrere<br />
Schifffahrtsbetriebe im innerstädtischen<br />
Bereich <strong>und</strong> wuchs so zur zweitgrößten Fahrgastreederei<br />
Berlins heran. Nach der Wiedervereinigung<br />
der Stadt wurden ab März 1990<br />
Die Anlegestelle der Reederei Riedel an der<br />
Hansabrücke in Berlin mit dem fest verankerten<br />
Café-Schiff Spree-Blick <strong>und</strong> den im April in<br />
Dienst gestellten Fahrgastschiffen Spreeblick 1<br />
<strong>und</strong> 2 Bilder: Ricken<br />
komplette Umr<strong>und</strong>ungen der Innenstadt über<br />
Spree <strong>und</strong> Landwehrkanal angeboten. Die<br />
„Brückenfahrten" gehören heute zu den<br />
beliebtesten <strong>und</strong> informativsten Schiffsfahrten<br />
in Berlin. Am 16. Juli 1996 übernahm<br />
die Familie Freise das Unternehmen von den<br />
Erben des Reeders Heinz Riedel. Seither<br />
Die Riedel Geschäftsführer Lutz <strong>und</strong> Stefan<br />
Freise<br />
firmiert das Unternehmen als Reederei Riedel<br />
GmbH. In den letzten 10 Jahren hat das<br />
Unternehmen eine erfolgreiche Entwicklung<br />
erfahren. Der Umsatz konnte in dieser Zeit<br />
mehr als verdoppelt werden. Die gesamte<br />
Flotte wurde umfangreich modernisiert, allein<br />
in den letzten drei Geschäftsjahren wurden<br />
sechs neue Fahrgastschiffe <strong>und</strong> ein Café-<br />
Schiff in Dienst gestellt. Das Unternehmen<br />
beschäftigt heute über 100 Mitarbeiter,<br />
verfügt über 30 Anlegestellen in der<br />
Innenstadt <strong>und</strong> betreibt 13 Fahrgastschiffe<br />
<strong>und</strong> ein Café-Schiff. Durch die Konzentration<br />
auf innerstädtische R<strong>und</strong>fahrten <strong>und</strong> eine in<br />
diesem Jahr installierte Moderationstechnik,<br />
die Stadterklärungen in bis zu 10 Fremdsprachen<br />
ermöglicht, trägt die Reederei<br />
wesentlich zur touristischen Attraktivität<br />
Berlins bei. Dü ❑<br />
Patentkurse in Duisburg<br />
Ab Herbst bis ins Frühjahr 2007 werden von<br />
der Atlas GmbH in Duisburg verstärkt Kurse<br />
<strong>für</strong> die gewerbliche Binnenschifffahrt angeboten:<br />
„Grosses Patent“ früher Rheinpatent<br />
Dauer: 7 Tage; Funkscheine: Dauer: 4 Tage;<br />
Radarpatente: Dauer: 4 Tage; ADNR Basis:<br />
Dauer 4 Tage; ADNR Wiederholungskurse:<br />
Dauer 2 Tage; ADNR Chemiekurse: Dauer 3<br />
Tage; ADNR Gaskurse: Dauer 3 Tage sowie<br />
Ersthelferkurse <strong>für</strong> die Fahrgastschifffahrt.<br />
Bei Bedarf wird auch Einzelunterricht erteilt.<br />
Alle Anfragen werden individuell bearbeitet<br />
<strong>und</strong> richten sich nach den Freischichten.<br />
Kleine Gruppen ermöglichen die Prüfungssprache<br />
„Deutsch“ richtig zu verstehen. Vor<br />
den Lehrgängen bekommen die Teilnehmer<br />
Arbeitsmaterial ausgehändigt, um sich an<br />
Bord vorzubereiten. Information <strong>und</strong> Buchung<br />
bei Atlas <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Verlag GmbH,<br />
Duisburg – Ruhrort, Tel. 0049 203 / 873054,<br />
E-Mail: Atlas-Duisburg@t-online.de Dü ❑<br />
Gerwin Lorenzen gewinnt das<br />
14. Mindener-Binnenschifffahrts-<br />
Tennisturnier<br />
Am 16. <strong>und</strong> 17. Juni fand das 14. Mindener-<br />
Binnenschiffahrts-Tennisturnier der Amateure<br />
aus der Tankschifffahrt statt. Um sich auf den<br />
Wettkampf vorzubereiten, fuhren die Teilnehmer<br />
am 16. Juni gemeinsam von Minden<br />
zu den Gerry-Weber-Open in Halle/Westfalen.<br />
Weltklassespieler wie Federer, Rochus oder<br />
Haas spielten beeindruckende Partien. Das<br />
Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. So<br />
konnten die Teilnehmer ausgiebig das Umfeld<br />
des GW-Stadions mit den verschiedenen<br />
Plätzen, den kulinarischen Angeboten, ausgestellte<br />
Luxuskarossen über Sportbekleidung<br />
bis hin zum vielfältigen Angebot der<br />
Getränkestände kennen lernen. Da es <strong>für</strong><br />
jeden 3. Caiprihinia einen Strohhut gab,<br />
waren alle Teilnehmer bald wohlbehütet.<br />
Zum gemeinsamen Abendessen in Mindener<br />
Hotel „Exquisit“ fanden sich auch einige<br />
enttäuschte Mexikaner ein, die <strong>für</strong> ihr WM-<br />
Spiel gegen Angola in Hannover keine Eintrittskarten<br />
mehr bekommen hatten. So<br />
schauten zunächst alle gemeinsam nach dem<br />
Essen im Fernsehen das Spiel. Ein fröhlicher<br />
Umtrunk r<strong>und</strong>ete den Abend ab.<br />
Reichlich Pokale <strong>und</strong> eine Schiffsglocke gab<br />
es beim Tennisturnier der Tankschifffahrt Mitte<br />
Juni in Minden<br />
Am nächsten Morgen fuhren die Teilnehmer<br />
nach Nettelstedt, um auch in diesem Jahr<br />
wieder die Mindener Binnenschifffahrtsglocke<br />
auszuspielen. Da der Seriensieger der<br />
letzten Jahre, Frank Wittig, nicht teilnehmen<br />
konnte, spekulierten sofort mehrere Herren<br />
auf den Sieg. Nach hartem, fairem <strong>und</strong><br />
fre<strong>und</strong>schaftlichen Kampf gewann Gerwin<br />
Lorenzen (NWB) ganz knapp vor Ingo Gersbeck<br />
<strong>und</strong> Klaus Göttert. Einen schönen Pokal<br />
bekam außerdem Conny Würzberger, die sich<br />
als einzige Frau gegen die starke Männerriege<br />
behauptete. Den von Herbert Schulze<br />
(MS Seewolf) gestifteten großen Seewolf-<br />
Wander-Pokal konnte Heinz Dünkler <strong>für</strong> besondere<br />
Verdienste entgegennehmen. Weitere<br />
interessante Preise gewannen Andreas<br />
von Aspern, Ernst-Joachim Gerhardt, Reinhard<br />
Torz, Felix Krucke, Jörg Knechten, Guido<br />
Beeck, Kurt Hildebrandt, <strong>und</strong> Dietrich Harries.<br />
Die Volksbank Haren, die Bunkerstationen<br />
Heijmen, Göttert, Gersbeck, die Firmen Gefo,<br />
Lehnkering, Tankfracht, Wittig <strong>und</strong> Gerhardt<br />
sorgten <strong>für</strong> die Preise. Nach der Siegerehrung<br />
gegen 18.00 Uhr fuhren alle Teilnehmer zufrieden<br />
nach Hause. E. J. Gerhardt ❑<br />
Den von Herbert Schulze (MS Seewolf, l.) gestifteten<br />
großen Seewolf-Wander-Pokal konnte<br />
Heinz Dünkler (r.) <strong>für</strong> besondere Verdienste<br />
entgegennehmen. In der Mitte Turnierveranstalter<br />
Ernst Joachim Gerhardt<br />
19<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
3. Generation Loh geht mit Mut <strong>und</strong> innovativen Ideen in die Zukunft<br />
50 Jahre Vorspann Loh<br />
Am 8. Juni beging die Familie Loh<br />
im Kreise zahlreicher Gäste <strong>und</strong><br />
Geschäftsfre<strong>und</strong>e das fünfzigjährige<br />
Arbeitsjubiläum von Wilfried Loh<br />
<strong>und</strong> 50 Jahre Vorspann Loh in<br />
Trechtlingshausen am Rhein.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein <strong>und</strong><br />
guter Bewirtung im „Weißen Roß“<br />
wurde über Vergangenheit <strong>und</strong><br />
Zukunft des Familienbetriebs gesprochen<br />
<strong>und</strong> es gab Gelegenheit, die moderne<br />
Flotte zu besichtigen.<br />
Seit Jahrh<strong>und</strong>erten ist das Binger Loch die<br />
gefährlichste Teilstrecke des schiffbaren<br />
Rheins. 1927 begannen die ersten Vorspanndienste<br />
in Bingen mit Dampfschleppbooten.<br />
Fritz Loh, in sechster Generation Schiffer,<br />
dessen Familie ursprünglich aus Mühlheim/<br />
Ruhr stammte, begann 1949 als Kapitän des<br />
Vorspannbootes MARTINUS bei der Firma<br />
Baeder in Bingen. Am 1. Juni 1956 begann<br />
Sohn Wilfried Loh nach dem Besuch der<br />
Handelsschule die Lehre als Schiffsjunge an<br />
Bord des väterlichen Schiffes, <strong>und</strong> diente dem<br />
Unternehmen seither 50 Jahre. Zum 1.1.1957<br />
machte sich Fritz Loh selbständig <strong>und</strong> übernahm<br />
die MARTINUS. Nach dem sich Fritz<br />
Loh an zwei weiteren Vorspannbooten beteiligt<br />
hatte <strong>und</strong> das Unternehmen wuchs,<br />
trat 1961 Kläre Loh, die damals die Geschäfte<br />
des Vorspannringes bestehend aus 14 Booten<br />
verschiedener Eigentümer führte, in das<br />
Navigations- &<br />
Kommunikationsanlagen<br />
<strong>für</strong> die <strong>Schiffahrt</strong><br />
Radar<br />
Wendeanzeiger<br />
Autotelefon<br />
Elektroanlagen<br />
Beratung<br />
Verkauf<br />
20 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Unternehmen ein <strong>und</strong> kaufte 1962 zusammen<br />
mit ihrem späteren Ehemann Wilfried<br />
Loh <strong>und</strong> dem Vorspannring das Boot WOTAN<br />
als Gemeinschaftsboot. Im Laufe der Jahre<br />
wurde die Flotte immer wieder modernisiert<br />
<strong>und</strong> durch Investitionen an neue Marktherausforderungen<br />
angepasst. 1989 trat<br />
Sohn Friedel Loh in den Betrieb ein <strong>und</strong> absolvierte<br />
nach der Schiffsjungenausbildung eine<br />
zweijährige kaufmännische Ausbildung. Nach<br />
48 Jahren legten Kläre <strong>und</strong> Wilfried Loh die<br />
Geschicke des Unternehmens zum 1.1.2004<br />
in die Hände von Friedel Loh <strong>und</strong> Ehefrau Ute,<br />
die <strong>für</strong> die Schiffseinteilung <strong>und</strong> Buchhaltung<br />
des Familienbetriebs verantwortlich ist.<br />
Mit dem Generationswechsel ist auch ein<br />
Strategiewechsel des Unternehmens verb<strong>und</strong>en.<br />
Vorspann- <strong>und</strong> Schleppdienste werden<br />
weniger nachgefragt, so dass neue Tätigkeitsbereiche<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>enkreise erschlossen<br />
werden mussten. Neben den traditionellen<br />
Arbeitsfeldern wie Schub- <strong>und</strong> Schleppdienste,<br />
Havariedienste<br />
mit Pumpleistungen,<br />
Sonder<strong>transport</strong>e von<br />
havarierten Schiffen<br />
Wolfgang Hagelstein<br />
Alte Heerstraße 63<br />
56329 St. Goar<br />
Funk<br />
Autopilote<br />
Kameras<br />
usw.<br />
Montage<br />
Service<br />
Telefon (06741) 75 75<br />
Fax (06741) 2082<br />
Autotelefon 0171/412 46 88<br />
Erfolgreiche Schifferfamilie (v.l.n.r): Jubilar<br />
Wilfried Loh, Kläre Loh, Ute <strong>und</strong> Friedel Loh<br />
Bild: Dünner<br />
oder Neubaukaskos<br />
mit Booten an Heck<br />
Die Vorspann Loh Flotte am Anleger in<br />
Trechtlingshausen Bild: Loh<br />
<strong>und</strong> Bug, Transporten von Schubleichtern <strong>und</strong><br />
Schwergut<strong>transport</strong>en, wurden mittlerweile<br />
zwei Pontons beschafft, die zur Zwischenlagerung<br />
von Baumaterialien, als Arbeitspontons<br />
auf Baustellen oder zum Abschuss<br />
von Feuerwerken benutzt werden. So hat der<br />
Ponton SOONECK (26 x 6 m) ADNR-Klasse<br />
<strong>und</strong> eine Dauergenehmigung zum Transport<br />
<strong>und</strong> Abschuss von Feuerwerken. Der Ponton<br />
ST. CLEMENS (25 x 11,40 m) wurde im<br />
August nach Umbau zum Stelzenponton von<br />
der Braun-Werft in Speyer abgeliefert. Ausgestattet<br />
mit einem extrem stabilen Deck von<br />
18 mm eignet er sich zum Transport schwerer<br />
Bohrer oder Reißbagger <strong>und</strong> <strong>für</strong> den Einsatz<br />
im Wasserbaugeschäft. Die Anfang des<br />
Jahres in Holland erworbene Klappschute ST.<br />
NIKOLAUS (44 x 8 x 2,8m, 700 t) wird derzeit<br />
am eigenen Anleger in Trechtlingshausen<br />
24 St<strong>und</strong>en 7 Tage in der Woche ist die Loh-<br />
Mannschaft im Dienst (v.r.n.l.): Michael Kaehler,<br />
Franz Eberhardt, Friedel Loh, Siegfried Anders,<br />
Tony Fachinger, Wilfried Loh <strong>und</strong> Marcus Mader<br />
Bild: Dünner
generalüberholt <strong>und</strong> soll später bei Wasserbauarbeiten<br />
<strong>und</strong> in der Geschiebezugabe<br />
eingesetzt werden.<br />
Um den gestiegenen Sicherheitsansprüchen<br />
bei Havarien bzw. Transporten von manövrierunfähigen<br />
ADNR Fahrzeugen zu entsprechen,<br />
wurden die im Dienst befindlichen<br />
vier Schlepp/Schubboote RHEINLAND (1969,<br />
1000 PS), MARTINUS (1956, 750 PS),<br />
RUPERTUS (1988, 1120 PS) <strong>und</strong> ST. HILDE-<br />
GARD (1989, 1232 PS) im Frühjahr 2006 auf<br />
die ADNR-Gefahrgut-Norm umgerüstet. Mit<br />
diesen Investitionen sieht sich die Familie Loh<br />
<strong>für</strong> die Herausforderungen der Zukunft<br />
bestens gerüstet. Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />
Futura Tanker TILL DEYMANN<br />
entsteht jetzt im Emsland:<br />
Harener Kötter Werft baut Europas<br />
modernstes Binnentankschiff<br />
Der Futura Tanker TILL DEYMANN wird nicht,<br />
wie bisher beabsichtigt, bei der ConMar<br />
Werft in Brake gebaut. Nachdem die ConMar<br />
Werft in Brake Insolvenzantrag gestellt hat,<br />
einigte sich Auftraggeber Martin Deymann<br />
von der Reederei Gerhard & Deymann aus<br />
Haren mit der Kötter Werft über eine Über-<br />
nahme des Bauauftrages. Die ebenfalls in<br />
Haren ansässige traditionsreiche Schiffswerft<br />
wird nun den technologisch anspruchsvollen<br />
Neubau auf der emsländischen Helling fertig<br />
stellen. Bei der Kiellegung im Dezember<br />
vergangenen Jahres war noch eitel Sonnenschein<br />
in Brake. Sowohl die dortige ConMar<br />
Werft als auch die New Logistics aus Kiel<br />
sprachen vollm<strong>und</strong>ig von Rekord-Bauzeiten,<br />
bereits Ende Juni 2006, so hieß es damals,<br />
solle die TILL DEYMANN Wasser unterm<br />
Semi-Katamaran-Kiel haben. Ende April<br />
musste dann die Hammelwarder Werft Insolvenzantrag<br />
stellen. Weder war der erste Neubau<br />
des innovativen, Kraftstoff sparenden<br />
kombinierten See-/Binnenschiffes, die RMS<br />
KIEL fertig, noch das auf Kiel liegende TILL<br />
DEYMANN. Jetzt also schreiben Emsländer<br />
ein Stück Innovationsgeschichte im Schiffbau.<br />
Die ersten Arbeiten auf der Kötter Werft sind<br />
inzwischen angelaufen. Welche technische,<br />
technologische, personelle <strong>und</strong> logistische<br />
Herausforderung nunmehr im Emsland gemeistert<br />
werden wollen, erfahren Sie in<br />
einem umfassenden Beitrag in der nächsten<br />
Ausgabe von SuT, die rechtzeitig zur Fachmesse<br />
SMM in Hamburg Mitte September<br />
erscheint. (ga) ❑<br />
HRP: Innovatives Ruderpropellerantriebsystem<br />
Der Futura Tanker MTS Till Deymann wird am<br />
Heck mit 2 Ruderpropellerantrieben vom<br />
Type HRP 4111 WM <strong>und</strong> am Bug mit 2<br />
Antrieben Type HRP 3111 WM der Firma HRP<br />
Europe bv aus Krimpen a/d Lek/Niederlande<br />
ausgerüstet. Alle Units werden von je einem<br />
338 kW starken Caterpillar-Dieselmotor<br />
angetrieben. Es sind kombinierte Antriebs<strong>und</strong><br />
Steuerungssysteme, die die Motorleistung<br />
in optimalen Schub umsetzen. Durch die<br />
um 360 Grad steuerbaren Unterwasserteile<br />
kann die gesamte Antriebleistung (4 x 338<br />
kWm) entweder zum Antrieb oder zum Manövrieren<br />
des Schiffes eingesetzt werden.<br />
Das von HRP Europe bv entwickelte “Multi<br />
Thruster Controle system“ (MTCS), ein computerunterstütztes,<br />
ferngesteuertes Joystick-<br />
System, sorgt <strong>für</strong> eine einfache Bedienung<br />
beim Manövrieren kombiniert mit einer<br />
maximalen Betriebssicherheit. Zum Beispiel<br />
wird ein Ausfall von einzelnen Antrieben oder<br />
ein gezieltes Ausschalten vom MTCS System<br />
erkannt <strong>und</strong> sofort kompensiert. Dü ❑<br />
21<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
Vasco Bunker GmbH weiht Liegeplatz in Düsseldorf ein<br />
„Jetzt geht`s richtig los“<br />
Am 21. Juni feierten mehr als 100<br />
Gäste die Einweihung des neuen<br />
Liegeplatzes der Vasco Bunker<br />
GmbH im Hafen Düsseldorf. Vier<br />
Jahre nach Übernahme des<br />
Unternehmens können Otto <strong>und</strong><br />
Klara Kliem bei ihren Bunker- <strong>und</strong><br />
Versorgungsdiensten <strong>für</strong> die<br />
Binnenschifffahrt nun endlich auf<br />
Normalbetrieb schalten.<br />
Wer ein Unternehmen gründet, den<br />
erwarten zu Beginn zahlreiche<br />
Hindernisse, Stress <strong>und</strong> Bürokratie.<br />
Auch Otto Kliem, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Vasco Bunker<br />
GmbH in Düsseldorf, hat solche Hindernisse<br />
nehmen müssen, doch vier Jahre nach<br />
Übernahme der Bunkerstation wurde nun<br />
Einweihung gefeiert.<br />
Die Vasco Bunker GmbH kann auf eine lange<br />
Tradition zurückblicken. Vor mehr als 30<br />
Jahren gehörte die Station noch zum Mineralölkonzern<br />
Shell, bis Joseph Schwager die<br />
Station vor r<strong>und</strong> 25 Jahren kaufte. Einige<br />
Jahre später stellte er Otto Kliem ein, der hier<br />
17 Jahre als Schiffsführer arbeitete, bis sein<br />
damaliger Chef Joseph Schwager im Oktober<br />
2001 verstarb. Kliem fasste den Entschluss,<br />
die Station zu kaufen <strong>und</strong> sich selbständig zu<br />
machen. Zu diesem Zeitpunkt musste sich<br />
Vasco einen Liegeplatz mit der Feuerwehr<br />
teilen, bis der Antrag <strong>für</strong> den Liegeplatz<br />
gegenüber dem Medienhafen Düsseldorf<br />
genehmigt war. „Darauf haben wir eineinhalb<br />
Jahre lang warten müssen“ so Kliem.<br />
Inzwischen ist der Liegeplatz in der Düsseldorfer<br />
Hafeneinfahrt nicht nur genehmigt,<br />
5/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Zufriedene Gesichter: VASCO-Geschäftsführer<br />
Otto Kliem (rechts) <strong>und</strong> sein Angestellter Peter<br />
May haben den Aufbau des neuen Liegeplatzes<br />
nahezu komplett in Eigenleistung realisiert<br />
Bild: Mainzer<br />
sondern auch fertig gestellt. Den Aufbau hat<br />
Kliem in zwei Jahren gemeinsam mit seinen<br />
Angestellten nahezu komplett in Eigenleistung<br />
realisiert. „Der Betrieb musste natürlich<br />
nebenher normal weiterlaufen, anders ging<br />
das ja nicht“ erzählt Kliem. Die Einweihungsfeier<br />
am 21. Juni war somit <strong>für</strong> Kliem so<br />
etwas wie ein Startschuss. Jetzt kann in dem<br />
Betrieb normal gearbeitet werden. Die Vasco<br />
Bunker GmbH ist eine freie Tankstelle <strong>und</strong><br />
liefert Qualitätsdieselkraftstoff, Öle <strong>und</strong><br />
Fette. Selbstverständlich werden die K<strong>und</strong>en<br />
auch mit Trinkwasser versorgt <strong>und</strong> auf Anfrage<br />
besorgt Otto Kliem Schiffsbedarf <strong>und</strong><br />
Ersatzteile zur fristgerechten Übergabe an<br />
Bord.<br />
Das Ehepaar Kliem verbindet Beruf <strong>und</strong><br />
Privatleben miteinander. Otto <strong>und</strong> Klara<br />
Kliem leben auf einem 70 Jahre alten,<br />
renovierten Seenotrettungskreuzer, der direkt<br />
am Liegeplatz neben dem Bunkerschiff vor<br />
Anker liegt. „Im Sommer kann es unter Deck<br />
schon mal 40 Grad warm werden“ sagt<br />
Kliem <strong>und</strong> zeigt dabei auf ein Segeltuch, dass<br />
Der VASCO Liegeplatz liegt gegenüber dem Medienhafen Düsseldorf<br />
Bild: Mainzer<br />
22<br />
Die neue VASCO Bunkerstation an der<br />
Düsseldorfer Hafeneinfahrt<br />
er während der heißen Tage über den Wohnraum<br />
seiner Yacht gespannt hat. Die Einweihung<br />
der neuen Bunkerstation fand bei<br />
bestem Wetter statt. R<strong>und</strong> 100 Gäste feierten<br />
bis in die späte Nacht bei Grillwürstchen,<br />
kühlen Getränken <strong>und</strong> musikalischer Unterhaltung<br />
durch Musiker „Hein vom Rhein“ am<br />
Akkordeon. Sogar Feuerwehr <strong>und</strong> Wasserschutz<br />
begleiteten das Fest. „Wir haben<br />
einige Einladungen verschickt, außerdem hat<br />
es sich natürlich auch rum gesprochen“ sagt<br />
Klara Kliem. „Es war wirklich eine sehr<br />
schöne Feier.“ Sebastian Mainzer ❑<br />
„Hein vom Rhein“<br />
sorgte bei der<br />
Einweihungsfeier<br />
<strong>für</strong> gute<br />
Stimmung<br />
Bild: Vasco
TRITON P&I – die neue Alternative in der<br />
Binnenschiffshaftpflichtversicherung<br />
Haftpflichtschäden in der Binnenschifffahrt können seit kurzem<br />
erstmals auch in Deutschland durch eine heimische Versicherung<br />
gedeckt werden, die hinsichtlich Deckungsumfang <strong>und</strong> Haftungssummen<br />
den internationalen Standards der sonst üblichen<br />
Seehaftpflichtversicherung (P&I) entspricht. Auf Basis deutscher<br />
Versicherungsbedingungen <strong>und</strong> unter deutschem Management bietet<br />
die renommierte Zeller Associates Management Services GmbH (ZAM)<br />
ihr neues Produkt unter dem Markennamen TRITON P&I an, welches<br />
<strong>für</strong> einen Vollversicherungsschutz <strong>für</strong> Binnenschiffsrisiken zur Verfügung<br />
stellt.<br />
Wesentliche Vorteile von TRITON P&I sind zum einen die deutschen<br />
Versicherungsbedingungen sowie – im Gegensatz zu den sonst<br />
üblichen Umlageprämien – Festprämien, die den Versicherungsnehmer<br />
vor unangenehmen Überraschungen in Form von Nachumlagen<br />
bewahren. Der in Hamburg ansässige Triton-Manager zeichnet die<br />
Risiken <strong>für</strong> ein Konsortium aus vier erstklassigen deutschen Versicherungsgesellschaften<br />
bestehend aus Allianz Marine & Aviation,<br />
Gothaer, KRAVAG <strong>und</strong> der SOVAG. Hinter dieser starken Gemeinschaft<br />
stehen ebenso namhafte wie finanzkräftige internationale<br />
Rückversicherer mit ausgezeichneten Ratings. Dies garantiert den<br />
Versicherten auch bei größten Schäden das erforderliche Höchstmaß<br />
an finanzieller Sicherheit.<br />
TRITON P&I deckt – schon als Vertragsstandard – insbesondere den<br />
Ersatz von Dritthaftpflichtschäden <strong>und</strong> damit zusammenhängenden<br />
Aufwand des Reeders infolge der Verwirklichung versicherter Risken<br />
bis zu einer Höhe von 500 Millionen US-Dollar. Zu diesen Risiken<br />
gehören unter anderem die Haftung <strong>für</strong> Ladungsschäden, die Haftung<br />
gegenüber Besatzungsmitgliedern <strong>und</strong> Passagieren sowie sonstigen<br />
Personen, die Haftung aus Schleppverträgen sowie die Haftung <strong>für</strong><br />
Umweltverschmutzungen, Wrackbeseitigung <strong>und</strong> den Ladungs- bzw.<br />
Schiffsanteil an Havarie Grosse-Beiträgen.<br />
Der Versicherungsschutz umfasst nicht nur die Prüfung der Haftpflichtfrage<br />
sondern ebenfalls die Abwehr unberechtigter Ansprüche.<br />
Ein weiterer entscheidender Vorteil des TRITON-P&I-Deckungskonzepts<br />
ist sicherlich auch, dass im Schadenfall nicht wie sonst üblich<br />
eine Vorauszahlungspflicht <strong>für</strong> den Versicherungsnehmer besteht,<br />
sondern dass TRITON P&I den Schaden direkt mit dem Geschädigten<br />
abwickelt. Bei allen Leistungen legt TRITON P&I besonderen Wert auf<br />
Professionalität <strong>und</strong> individuelle Betreuung. www.triton-pandi.de<br />
e.B. ❑<br />
SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />
23<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Erster Österreichischer Wasserstraßentag fordert Intensivierung des Donauausbaus<br />
Auf der Donau zu den Linzer Häfen<br />
Am 12. Mai fand in Linz der<br />
1. Österreichische Wasserstraßentag<br />
unter dem Motto „Auf der Donau<br />
mit dem Schiff zu den Linzer Häfen“<br />
statt. 300 Gäste folgten der<br />
Einladung des Österreichischen<br />
Wasserstraßen- u. Schifffahrtsvereines<br />
(ÖWSV) auf das Galaschiff<br />
„Regina Danubia“ der Passauer<br />
Donauschifffahrtsreederei<br />
Wurm+Köck.<br />
ÖWSV-Präsident Kommerzialrat DI.<br />
Dr. Sigmar Hanser freute sich<br />
sichtlich, die zahlreich an Bord<br />
befindlichen Personen aus dem Inu.<br />
Ausland begrüßen zu können, im besonderen<br />
BMVIT-Staatssekretär Mag. Helmut<br />
Kukacka, Senatsrat Mag. Otto Schwetz,<br />
B<strong>und</strong>esrat Gottfried Kneifel, die Linz AG<br />
Vorstände Dr. Erhard Glötzl <strong>und</strong> Dr. Wolfgang<br />
Stampfl, Mag. Gregor Wöss vom Hafen<br />
Linz, Ministerialrat DI.Reinhard Vorderwinkler<br />
vom BMVIT Oberste Schifffahrtsbehörde,<br />
Dr.Ralph Gallob von der Industrie Logistik<br />
Linz im Vöesthafen sowie Horst Felbermayr.<br />
Gleich zu Beginn seiner Rede dankte Staatssekretär<br />
Kukacka dem Bau- <strong>und</strong> Schwer<strong>transport</strong>unternehmer<br />
Horst Felbermayr <strong>für</strong> den<br />
Ankauf des Flottenbestandes der Donau-<br />
Technik, vormals B<strong>und</strong>esstrombauamt.<br />
Felbermayr hat seinen Baubetrieb um einen<br />
Bereich Wasserbau erweitert <strong>und</strong> stellt<br />
künftig mit seiner Schiffstechnik aber auch<br />
den hier beschäftigten Bauingenieuren den<br />
Unterhalt <strong>und</strong> Ausbau der österreichischen<br />
Wasserstraßen sicher. In seinen Ausführungen<br />
wies Kukacka auf die Bedeutung der<br />
EU-Osterweiterung <strong>für</strong> die Intensivierung der<br />
Wirtschaftsbeziehungen der Donauanliegerstaaten,<br />
die eine große Bedeutung <strong>für</strong> die<br />
Donauschifffahrt im Fracht- <strong>und</strong> Tourismusverkehr<br />
haben. „Für 2015 ist eine Verdoppe-<br />
24<br />
5/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
lung des jetzigen Transportaufkommens<br />
vorausgesagt. Davon muss ein großer Teil<br />
über die Wasserstraße fließen, denn die<br />
Donau ist noch aufnahmefähig“, meinte der<br />
Staatssekretär. „Ein Frachtschiff kann die<br />
Ladung von 82 Lastkraftwagen <strong>transport</strong>ieren<br />
<strong>und</strong> den Straßenverkehr erheblich<br />
entlasten“. Hierzu forderte Kukacka intensivere<br />
Bemühungen beim Donauausbau, im<br />
Besonderen bei den Schwachstellen östlich<br />
von Wien, aber auch auf der Strecke Straubing<br />
– Vilshofen, in Ungarn <strong>und</strong> Rumänien.<br />
Schifffahrt <strong>und</strong> Umwelt, Ökonomie <strong>und</strong><br />
Ökologie sollen hier an einem Strang ziehen.<br />
Resolution des<br />
1. Österr. Wasserstraßentages<br />
Der ÖWSV fordert die B<strong>und</strong>esregierung auf,<br />
die zum Teil bereits eingeleiteten Ausbauschritte<br />
an der Donau beschleunigt voran<br />
zu treiben <strong>und</strong> die erforderlichen Budgetmittel<br />
zur Verfügung zu stellen. Die dringendsten<br />
Anliegen der Binnenschifffahrt:<br />
• Beseitigung der nautischen Engpässe<br />
auf der Donau östlich von Wien,<br />
• Minimierung der Schleusenrevisions-<br />
zeiten <strong>und</strong> flottere Schiffsabfertigung,<br />
• Förderung der Modernisierung der<br />
Binnenhäfen <strong>und</strong> der heimischen Flotte<br />
• nachhaltiger Einsatz bei den deutschen<br />
Nachbarn zur schifffahrtsgerechten<br />
Verbesserung der Fahrwasserverhältnisse<br />
zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen.<br />
Dü ❑<br />
Auch die EU Kommission wolle den<br />
Donauausbau forcieren. Kukacka sprach Min.<br />
Rat DI Vorderwinkler <strong>und</strong> Mag. Seitz von der<br />
via-donau seinen Dank <strong>für</strong> deren Bemühungen<br />
um den Donauausbau aus. Ein Anliegen<br />
sei ihm auch, ein verbessertes Schleusenmanagement<br />
seitens der Austrian Hydro<br />
Power (AHP) herzustellen. Die Schifffahrt<br />
beklage sich zu<br />
Recht über lange<br />
Wartezeiten bei den<br />
Schleusen, die wegen<br />
anstehender<br />
Revisionsarbeiten<br />
nur mit einer Kammer<br />
arbeiten. Dies<br />
treffe vor allem fahrplanmäßigverkehrende<br />
Personen-<br />
Linienschiffe. Kukacka<br />
zeigte sich zu-<br />
Gediegenes Ambiente <strong>für</strong> die Teilnehmer des<br />
1. Osterr. Wasserstraßentages an Bord des Galaschiffes<br />
REGINA DANUBIA der Passauer Donauschifffahrtsreederei<br />
Wurm+Köck Bild: Steindl<br />
frieden darüber, dass sich die Donauhäfen zu<br />
trimodalen multifunktionalen Drehscheiben<br />
zwischen Schiene, Straße <strong>und</strong> Schiff entwickelt<br />
haben. Containerlinien zwischen den<br />
Häfen am Schwarzen Meer, Wien, Enns <strong>und</strong><br />
Linz sollen künftig forciert werden um<br />
weitere Wachstumspotentiale <strong>für</strong> die Häfen<br />
zu erschließen. Abschließend forderte<br />
Kukacka die Teilnehmer zu mehr Eigenengagement<br />
<strong>für</strong> das Gewerbe auf: „Verstärktes<br />
Lobbying samt forcierter Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>für</strong> den umweltfre<strong>und</strong>lichen Verkehrsträger<br />
Binnenschiff ist erforderlich!“ Dr. Hanser<br />
übergab Staatssekretär Kukacka eine Resolution<br />
des ÖWSV zur Weitergabe an die<br />
B<strong>und</strong>esregierung. Im Laufe der Schiffsreise<br />
stellten die Vertreter der Linz-AG den Hafen<br />
Linz <strong>und</strong> den Tankhafen vor, <strong>und</strong> Dr. Gallob<br />
den Voesthafen. Aufhorchen ließ die Mitteilung,<br />
dass die Kohleanlieferung zu 100 %<br />
auf der Schiene erfolgt. Früher hatte die<br />
Schifffahrt doch großen Anteil an diesen<br />
Transporten. Horst Felbermayr stellte seinen<br />
Schwerlasthafen mit den Worten „Alles was<br />
groß <strong>und</strong> schwer ist, wird hier verladen“ vor.<br />
Er legte auch Wert auf die Feststellung dass<br />
der Felbermayr Schwerlasthafen kein Donauhafen<br />
ist, sondern nach dem Donau-Nebenfluss<br />
Traun, der erste „Traunhafen“ genannt<br />
wird. Bei einem fulminanten Buffet, gegeben<br />
von Horst Felbermayr im Schwerlasthafen,<br />
ließen die Teilnehmer den Tag mit einem<br />
guten Glas Wein <strong>und</strong> intensiven Gesprächen<br />
ausklingen. Alle waren sich einig, eine<br />
gelungene Veranstaltung. Auf Wiedersehen<br />
beim 2. Österreichischen Wasserstraßentag<br />
2007 in Niederösterreich.<br />
Konsulent Kapitän Otto Steindl ❑
Felbermayr Schwerlast- <strong>und</strong><br />
Containerhafen: multimodale<br />
Verkehrsdrehscheibe<br />
Aufgr<strong>und</strong> steigender Ölpreise <strong>und</strong> Mautgebühren<br />
ist bei Schwer<strong>transport</strong>en das<br />
Angebot multimodaler Transporte, unter<br />
Einbindung der Verkehrsträger Schiene,<br />
Straße <strong>und</strong> Wasser, <strong>für</strong> die Industrie von<br />
wachsendem Vorteil. Ein Paradebeispiel <strong>für</strong><br />
diesen Trend ist der Felbermayr Schwerlasthafen<br />
in Linz. „Wir sind bestens aufgestellt<br />
<strong>für</strong> diese Trendwende <strong>und</strong> nützen die<br />
Wasserstraße schon seit einigen Jahren“,<br />
sagt Wolfgang Schellerer <strong>und</strong> unterstreicht<br />
Die Anlieferung der weltgrößten Spindelpresse<br />
mit Einzelstückgewichten von bis zu 340 t <strong>für</strong> die<br />
Böhler Schmiedetechnik in Kapfenberg erfolgte<br />
über den Felbermayr Schwerlasthafen Linz<br />
die gewachsenen Möglichkeiten seit<br />
der Fertigstellung des Rhein-Main-<br />
Donau Kanals. Als Bereichsleiter <strong>für</strong><br />
Sonder- <strong>und</strong> Schwer<strong>transport</strong>e der<br />
Unternehmensgruppe Felbermayr<br />
obliegt ihm auch die Verantwortung<br />
<strong>für</strong> den etwa 220.000 qm umfassenden<br />
Schwerlasthafen in Linz. Mit<br />
einer Länge von mehr als 100 m <strong>und</strong><br />
einer Breite von fast 20 m bringen<br />
auch die größten auf der Donau<br />
eingesetzten Schwerlastschiffe das<br />
Hafenbecken nicht in Verlegenheit.<br />
Für den Umschlag stehen 2 Portalkrane<br />
sowie ein 60-t Containerkran mit einem<br />
Schwerlasthubwerk <strong>für</strong> 400 t zur Verfügung.<br />
„In Kombination mit einem der 2 anderen<br />
Portalkrane können damit Stückgewichte mit<br />
bis zu 600 t umgeschlagen werden“, sagt<br />
Schellerer. Ein Gleis- <strong>und</strong> Straßenanschluss<br />
ist ebenso vorhanden <strong>und</strong> ermöglicht eine<br />
effiziente Kombination der Verkehrsträger<br />
Straße, Schiene <strong>und</strong> Wasser. Die angrenzenden<br />
55.000 qm Schwerlasthallen verfügen<br />
über Portalkrane mit bis zu 350 t Traglast<br />
<strong>und</strong> ergänzen die großzügigen Freilagerflächen<br />
im Hafengelände, die unter anderem<br />
auch <strong>für</strong> die Lagerung von Containern vor<br />
Der Felbermayr Schwerguthafen mit angrenzenden Montagehallen<br />
lässt keine Wünsche offen Bilder: Felbermayr<br />
dem Umschlag genützt werden. Felbermayr<br />
K<strong>und</strong>en nützen die Hallen zur Fertigung oder<br />
der Montage von Bauteilen. So werden hier<br />
Großbehälter <strong>für</strong> Projekte im Ausland geschweißt<br />
<strong>und</strong> geschliffen. Ein Mitarbeiter<br />
bringt die Vorteile der täglichen Arbeit auf<br />
den Punkt: „Nach der Fertigstellung können<br />
die Komponenten schnurgerade die Montagehalle<br />
verlassen <strong>und</strong> vom 100 Meter<br />
entfernten Portalkran wahlweise auf Schiene,<br />
Straße oder Wasser umgeschlagen werden“.<br />
Sollte der Portalkran einmal in Verlegenheit<br />
geraten, stehen Mobilkrane von Felbermayr<br />
mit Traglasten von bis zu 750 Tonnen <strong>für</strong> den<br />
Umschlag bereit. www.felbermayr.cc · Dü ❑<br />
25<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Leistungsbilanz 2005: 40 Mio. € Umsatz, 11 Mio. t Fracht, 180.000 Passagiere<br />
Wiener Hafen weiter auf Erfolgskurs<br />
Der Wiener Hafen konnte im<br />
Geschäftsjahr 2005 in nahezu allen<br />
Bereichen starke Zuwächse<br />
verzeichnen <strong>und</strong> damit seine Rolle<br />
als größtes österreichisches<br />
Güterumschlagzentrum an der<br />
Donau weiter festigen. Bis zum Jahr<br />
2008 wird der Wiener Hafen mit<br />
Investitionen von 150 Mio. € zu<br />
einer der modernsten <strong>und</strong> leistungsstärksten<br />
Logistikdrehscheiben in<br />
Mitteleuropa ausgebaut.<br />
Im Mittelpunkt des größten Ausbauprogrammes<br />
in der Geschichte des Wiener<br />
Hafens stehen die Errichtung eines neuen<br />
Containerterminals, der Ausbau der<br />
Bahn- <strong>und</strong> Straßeninfrastruktur im <strong>und</strong> um<br />
den Hafen <strong>und</strong> der Einbau eines neuen<br />
Hafentores im Hafen Freudenau zum Hochwasserschutz.<br />
Damit werden die heutigen<br />
Kapazitäten des Containerterminals verdoppelt<br />
<strong>und</strong> auf eine Umschlagsmenge von<br />
400.000 TEU ausgebaut. Der neue Terminal<br />
soll spätestens Ende 2008 seinen Betrieb<br />
aufnehmen. Auch private Unternehmen<br />
investieren massiv am Hafengelände. So hat<br />
die Biodiesel Vienna im Ölhafen Lobau <strong>für</strong> 30<br />
Mio. € die größte Biodieselraffinerie Österreichs<br />
errichtet. Die Produktion von derzeit<br />
knapp 100.000 t wird in den nächsten zwei<br />
Jahren schrittweise auf 400.000 t angehoben.<br />
Die Rohstoffe werden direkt mit Schiff<br />
oder Bahn geliefert. Im Alberner Hafen<br />
entsteht derzeit die Hackgutanlage der<br />
Österreichischen B<strong>und</strong>esforste <strong>für</strong> das Wiener<br />
Biomasse-Kraftwerk. Ab Mitte 2006 werden<br />
dort 600.000 cbm Holzmaterial jährlich<br />
26<br />
5/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Mediengespräch des Wiener Hafens zur Vorstellung<br />
der Bilanz 2005 am 2. Juni mit Finanz- <strong>und</strong><br />
Wirtschaftsstadtrat <strong>und</strong> Vizebürgermeister<br />
Dr. Sepp Rieder (m.), Dir. Peter Hanke (GF Wien<br />
Holding, r.) <strong>und</strong> Dir. KR Friedrich Pacejka<br />
(GF Wiener Hafen)<br />
aufbereitet, die per Bahn, LKW <strong>und</strong> Schiff<br />
angeliefert werden.<br />
Der Umsatz der Wiener Hafen-Gruppe – das<br />
sind die Wiener Hafen GmbH <strong>und</strong> ihre<br />
Tochterunternehmen – ist 2005 von 37,9 auf<br />
40 Mio. € geklettert (+ 5,5%). Das Ergebnis<br />
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit konnte<br />
von 6,4 auf 8,2 Mio. € (+ 28 %) erhöht<br />
werden. Im Logistikzentrum Hafen Wien – es<br />
umfasst das gesamte Hafenareal mit der<br />
Wiener Hafen-Gruppe <strong>und</strong> alle weiteren dort<br />
ansässigen privaten Unternehmen – wurden<br />
2005 zusammen 11 Mio. t Güter umgeschlagen<br />
(2004: 10 Mio. t). Davon entfielen<br />
4,5 Mio. t auf die Wiener Hafen-Gruppe, 25%<br />
mehr als im Vorjahr (3,6 Mio. t). Im Vergleich<br />
zum Jahr 2004 konnte das Transportaufkommen<br />
zu Wasser um ein Viertel gesteigert<br />
werden. 1.670 Schiffe haben 1,7 Mio. t<br />
Waren in die Wiener Hafenanlagen gebracht<br />
oder von dort abgeholt. Zurückzuführen ist<br />
diese gewaltige Steigerung auf zwei Ent-<br />
wicklungen: So erfolgen die Mineralöl<strong>transport</strong>e<br />
immer öfter per Schiff. Und die im Jahr<br />
2004 fertig gestellte Schüttguthalle im<br />
Wiener Hafen hat zusätzliche Marktpotenziale<br />
geöffnet, wodurch der Schüttgutsektor<br />
(z.B.: Kunstdünger, Streusalz, Gesteine,<br />
chemische Rohstoffe) um 60% gewachsen<br />
ist, <strong>und</strong> zwar von 147.000 t auf 236.000 t.<br />
Über den Autoterminal im Wiener Hafen<br />
wurden im Jahr 2005 über 77.000 Neufahrzeuge<br />
<strong>transport</strong>iert. Somit kommen fast<br />
30 Prozent aller Neuwagen über den Wiener<br />
Hafen nach Österreich. Damit ist der Wiener<br />
Hafen der wichtigste Auto-Verteilknoten in<br />
der Region Ostösterreich mit einem überproportionalen<br />
Wachstum von 50% seit<br />
1999.<br />
Alle 120 im Wiener Hafen angesiedelten<br />
Unternehmen, darunter Logistiker wie<br />
Schenker, Kühne & Nagel, DHL oder die Rail<br />
Cargo Austria beschäftigten im Jahr 2005<br />
insgesamt r<strong>und</strong> 5.000 Arbeitnehmer, die<br />
Wiener Hafen-Gruppe erhöhte ihren Personalstand<br />
auf 218 Mitarbeiter.<br />
Containergeschäft boomt<br />
Der Containerterminal der WienCont GmbH,<br />
einer Wiener Hafen-Tochter, setzte 2005 sein<br />
dynamisches Wachstum mit einem Anstieg<br />
auf 225.000 TEU fort. Das Unternehmen<br />
konnte den Rekord von 2004 mit 200.000<br />
TEU neuerlich um 12% steigern. Damit hat<br />
sich das Containergeschäft seit dem Jahr<br />
2000 verdoppelt. Die bestehenden Container-<br />
Das Containerterminal im Wiener Hafen hat mit<br />
225.000 TEU 2005 die Kapazitätsgrenze erreicht<br />
Terminaleinrichtungen mit einer Fläche von<br />
75.000 qm waren somit komplett ausgelastet.<br />
Im Containergeschäft hat sich der<br />
Wiener Hafen in den letzten Jahren zu einem<br />
Spezialisten vor allem im Überseefrachtverkehr<br />
entwickelt. 46 Containerzüge sind<br />
pro Woche zwischen Wiener Hafen <strong>und</strong> den<br />
Seehäfen, wie Rotterdam, Hamburg, Bremerhafen<br />
<strong>und</strong> Duisburg sowie zu Knotenpunkten<br />
Osteuropas, wie Budapest <strong>und</strong> Bratislava
Bis 2008 wird das trimodale Containerterminal<br />
Wien durch ein neues bimodales Bahnterminal<br />
(r.) ergänzt <strong>und</strong> auf eine Umschlagsmenge von<br />
400.000 TEU ausgebaut. Baubeginn ist noch<br />
2006 Bilder: Hafen Wien<br />
unterwegs. Weitere Züge verbinden den<br />
Wiener Hafen mit den Mittelmeerhäfen Triest<br />
(IT), Koper (Slowenien) <strong>und</strong> Rijeka (Kroatien).<br />
Die zusammen mit den ÖBB betriebenen<br />
Leercontainerdepots in Graz, Wels <strong>und</strong><br />
Villach nimmt der Markt gut an, sie werden<br />
dynamisch weiter entwickelt <strong>und</strong> an<br />
K<strong>und</strong>enbedürfnisse adaptiert.<br />
180.000 Passagiere im<br />
Personenhafen Wien<br />
180.000 Passagiere nutzten 2005 den Personenhafen<br />
Wien (+11%), wobei 3.670<br />
Schiffe an den Anlegestellen festmachten.<br />
Das Unternehmen Wiener Donauraum, das<br />
die Schiffanlegestellen im Donaukanal <strong>und</strong><br />
das Schifffahrtszentrum an der Reichsbrücke<br />
betreibt, konnte seinen Umsatz um 15% auf<br />
4,3 Mio. € steigern. Das Ergebnis der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit wurde beinahe<br />
verdreifacht, von 0,9 Millionen Euro auf<br />
2,4 Millionen Euro. Die DDSG Blue Danube<br />
Schifffahrt GmbH konnte ihren Umsatz im<br />
Geschäftsjahr 2005 um 5% steigern. Die<br />
DDSG Blue Danube agiert auch als Partner<br />
der Central Danube Region GmbH, <strong>und</strong> zwar<br />
im Bereich Schifffahrtsbetrieb <strong>und</strong> im Ticketverkauf<br />
<strong>für</strong> den „Twin City Liner“, die neue<br />
Schnellboot-Verbindung, zwischen Wien <strong>und</strong><br />
Bratislava, die am 1. Juni 2006 ihren Betrieb<br />
aufgenommen hat.<br />
Massiver Ausbau des Hafens<br />
R<strong>und</strong> 122 Mio. € investieren Stadt Wien,<br />
ÖBB <strong>und</strong> der Wiener Hafen in gemeinsame<br />
Projekte zum Hafenausbau bis zum Jahr<br />
2008. Die Errichtung eines hochmodernen<br />
Containerterminals <strong>und</strong> der Ausbau der<br />
Bahn- <strong>und</strong> Straßeninfrastruktur stehen im<br />
Zentrum. Zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur<br />
wird die im 2. Weltkrieg zerstörte<br />
Eisenbahnbrücke über die Hafeneinfahrt<br />
Freudenau <strong>und</strong> den Donaukanal wieder errichtet.<br />
Damit wird die Donauuferbahn mit<br />
der Donauländebahn verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der<br />
Hafen direkt an den Zentralverschiebebahnhof<br />
Kledering angeschlossen. Die ersten Züge<br />
werden auf der neuen Verbindung Ende 2008<br />
verkehren. Außerdem wird die B 14 vom<br />
Zentrum des Hafengebietes in die Seitenhafenstraße<br />
verlegt. Eine neue Brücke über<br />
den Donaukanal wird das Hafengelände an<br />
die Ostautobahn (A 4) anbinden. Die Stadt<br />
Wien übernimmt nicht nur die Kosten <strong>für</strong> die<br />
Verschwenkung der B14, sondern finanziert<br />
auch den Kostenanteil der ÖBB bis zu einem<br />
Betrag von 95,8 Mio. € vor, um alle Arbeiten<br />
schnellstmöglich realisieren zu können. Der<br />
Baustart steht <strong>für</strong> Herbst auf dem Programm.<br />
Die behördlichen Genehmigungsverfahren<br />
sind bereits abgeschlossen.<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Ein weiteres Ausbauprojekt ist die neue<br />
Rohstofflagerhalle mit einer Kapazität von<br />
6.000 Tonnen. Sie wurde im Juli eröffnet <strong>und</strong><br />
erschließt ein weiteres attraktives Marktsegment.<br />
Außerdem wurde gleichzeitig ein<br />
mobiler Hafenkran in Betrieb genommen mit<br />
einer Tragkraft von 10 Tonnen.<br />
Hans-Wilhelm Dünner ❑<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
27<br />
5/2006
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Verbesserte internationale Wettbewerbsposition durch neue EHG Ennshafen GmbH:<br />
Marketing-Offensive in Ennshafen<br />
Nach der stetigen Aufwärtsentwicklung<br />
des Ennshafens zu einer<br />
der bedeutendsten Wirtschaftszonen<br />
Österreichs schufen die<br />
Eigentümer neue organisatorische<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> Marktauftritt <strong>und</strong><br />
Betrieb. Mit dem 1. Juli nahm eine<br />
eigenständige Marketinggesellschaft<br />
unter dem Firmennamen EHG<br />
Ennshafen GmbH ihre Tätigkeit auf.<br />
Der bisherige Hafenbetrieb samt<br />
Zuständigkeit <strong>für</strong> die Infrastruktur<br />
wurde zwei getrennten<br />
Gesellschaften zugeteilt.<br />
Die strategischen Hintergründe <strong>für</strong><br />
diese organisatorische Neuausrichtung<br />
liegen auf der Hand. Nach<br />
Abschluss der wesentlichsten öffentlichen<br />
Großinvestitionen – Ausbau der<br />
Hafenbecken, Errichtung des Containerterminals<br />
samt Schienennetz, Gründung <strong>und</strong><br />
Erweiterung des Logistikzentrums sowie die<br />
28<br />
5/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Die Geschäftsführer der neuen Marketinggesellschaft<br />
EHG Ennshafen GmbH: Gf. Mag. Christian<br />
Steindl (links) <strong>und</strong> Gf. Mag. Christian Ecker im<br />
Ennshafengelände Bilder: EHG<br />
soeben erfolgte Anbindung des Ennshafens<br />
an die Westautobahn durch die Nordumfahrung<br />
Enns – kommt der forcierten Ansiedlung<br />
von Betrieben auf den vorhandenen Reserveflächen<br />
in den Wirtschaftsparks beiderseits<br />
der Enns besondere Bedeutung zu. Stichwort:<br />
Marketing! Deshalb wurde eine eigene,<br />
länderübergreifende Marketinggesellschaft<br />
mit dem Firmennamen EHG Ennshafen GmbH<br />
<strong>für</strong> den gemeinsamen Außenauftritt gegründet.<br />
Die künftigen Investitionen <strong>und</strong> der<br />
weitere Betrieb der Hafenanlagen erfolgen in<br />
zwei Gesellschaften – in Niederösterreich in<br />
der Ennshafen NÖ GmbH <strong>und</strong> in Oberösterreich<br />
in der Ennshafen OÖ GmbH. Die Gesellschafter<br />
der neuen Marketinggesellschaft<br />
sind zu jeweils 50% die Ennshafen NÖ GmbH<br />
<strong>und</strong> die Ennshafen OÖ GmbH.<br />
Der Containerterminal Ennshafen wird<br />
künftig zur Gänze von der Ennshafen OÖ<br />
GmbH betrieben, eine Dienstleistungsvereinbarung<br />
zwischen beiden Gesellschaften<br />
regelt den Betrieb <strong>und</strong> Erhalt der Hafenanlagen<br />
auf niederösterreichischer Landesseite.<br />
Personell wird die neue Marketinggesellschaft<br />
EHG Ennshafen GmbH von Mag.<br />
Christian Steindl (OÖ.) <strong>und</strong> Mag. Christian<br />
Ecker (NÖ.) geführt. Beide Neo-Geschäftsführer<br />
übernahmen auch in den „Muttergesellschaften“<br />
Führungsfunktionen. So steht<br />
Mag. Ecker der Ennshafen NÖ GmbH als
Geschäftsführer vor, Mag. Steindl übernahm<br />
in der Ennshafen OÖ GmbH die Prokura <strong>und</strong><br />
ist somit auch Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Ennshafen OÖ GmbH. Die Geschäftsführerfunktionen<br />
von Geschäftsführer Mag.<br />
Franz Hammerer (kaufmännischer Bereich)<br />
<strong>und</strong> Geschäftsführer Dipl.Ing. Klaus Höller<br />
(technischer Bereich) bleiben unverändert.<br />
LH-Stellvertreter Ernest Gabmann dazu:<br />
„Diese organisatorische Optimierung des<br />
Ennshafens schafft optimale Expansionsmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> bereits angesiedelte <strong>und</strong><br />
neue Betriebe mit hafenaffiner Tätigkeit.“<br />
Und Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat<br />
Viktor Sigl ergänzt: „Mit dieser neuen<br />
Struktur schaffen wir eine Effizienzsteigerung<br />
<strong>und</strong> offensive Weiterentwicklung des<br />
Ennshafens. Die Gründung der Marketinggesellschaft<br />
begünstigt die offensive Vermarktung.“<br />
Dü ❑<br />
Erstes Containerschiff<br />
im Ennshafen gelöscht<br />
Am 1. Juni wurde am Containerterminal Enns<br />
das erste Containerschiff empfangen. Die<br />
“Express 2“ traf mit insgesamt 61 vollen<br />
Containern aus Rotterdam ein. In den<br />
Containern befanden sich Importgüter aus<br />
China. Bemerkenswert ist, dass üblicherweise<br />
nur Leercontainer<strong>transport</strong>e auf der österreichischen<br />
Donau stattfinden. Bereits am<br />
Entwickelt sich zu<br />
einer bedeutenden<br />
europäischen Logistikdrehscheibe<br />
mit<br />
weiterem Wachstumspotential:<br />
Ennshafen wird<br />
künftig durch die<br />
zum 1. Juli gegründeteMarketinggesellschaft<br />
EHG GmbH<br />
professionell<br />
vermarktet<br />
Abend traf das zweite Containerschiff aus<br />
Budapest ein. Der Ennshafen will mit seinem<br />
topmodernen Containerbrückenkran noch<br />
viel stärker die Wasserstraße Donau nutzen.<br />
Insbesondere Richtung Südosteuropa stellt<br />
der Wasserweg eine ernstzunehmende<br />
Alternative dar. Kpt. Otto Steindl ❑<br />
Erweiterung Logistikzentrum<br />
Ennshafen kommt voran<br />
Aufgr<strong>und</strong> der enormen Nachfrage wird das<br />
bestehende Logistikzentrum Ennshafen um<br />
zwei Gebäude erweitert. Direkt neben dem<br />
bestehenden werden zwei weitere Gebäude<br />
errichtet. Das mittlere Gebäude wird fünfstöckig,<br />
das dritte Gebäude wird wie das<br />
bestehende dreigeschossig. In letzterem wird<br />
sich die Seefrachtabteilung<br />
Linz <strong>und</strong> das<br />
Headquarter der Seefracht<br />
Central Europe<br />
von Kühne+Nagel mit<br />
r<strong>und</strong> 60 Mitarbeitern<br />
ansiedeln. Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong><br />
ist vor allem die Ausweitung<br />
an Containerverkehren<br />
am neu<br />
errichteten Containerterminal<br />
Enns (CTE).<br />
Derzeit werden am<br />
CTE bereits 32 Contai-<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
nerganzzüge pro Woche abgewickelt. Eine<br />
Ausweitung der Verbindungen ist vorgesehen.<br />
Aus strategischen Gründen wurde nun<br />
von Kühne+Nagel entschieden, die Seefrachtabteilung<br />
vor Ort zu verlegen. Im<br />
mittleren Gebäudekomplex werden vor allem<br />
<strong>logistik</strong>nahe Dienstleister angesiedelt.<br />
Darüber hinaus ist dort ein Donauinformationszentrum<br />
gemeinsam mit der via donau<br />
vorgesehen. Das Investitionsvolumen <strong>für</strong> die<br />
Erweiterung beträgt r<strong>und</strong> € 4,5 Millionen.<br />
Insgesamt wird damit eine zusätzliche<br />
Bürofläche von 2.700 m 2 geschaffen. Nach<br />
dem Baubeginn Anfang Dezember 2005<br />
wurde zügig gearbeitet, so dass die Gebäude<br />
noch im Herbst dieses Jahres bezogen<br />
werden können. Mit der Erweiterung des<br />
Logistikzentrums Ennshafen setzt die EHG<br />
Ennshafen Ges.m.b.H. einen weiteren<br />
Meilenstein zur europäischen Logistikdrehscheibe.<br />
Dü ❑<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
29<br />
5/2006
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Twin City Liner – Schiffschnellverbindung<br />
von Wien nach<br />
Pressburg / Bratislava<br />
Als hätten alle nur darauf gewartet: Der Twin<br />
City Liner, die erste Schnellschiffverbindung<br />
zwischen Zentrum Wien <strong>und</strong> Zentrum Bratislava,<br />
entpuppte sich als echter Schnellstarter.<br />
„Wir sind ausgebucht, die Reaktionen<br />
der Passagiere durchweg positiv, die Fahrpläne<br />
werden penibel eingehalten“, so Dr.<br />
Andreas Hopf <strong>und</strong> Dr. Ronald Schrems,<br />
Geschäftsführer der Wien Holding Tochter<br />
Central Danube Region, Betreiber des Twin<br />
City Liners. Das Schnellschiff, ein ästhetisch<br />
beeindruckender Katamaran, wurde speziell<br />
angepasst an den Wasserstand des Donaukanals<br />
mit 0.85 m Tiefgang konstruiert <strong>und</strong><br />
fährt seit Anfang Juni 3 mal täglich nach<br />
Bratislava <strong>und</strong> zurück. Zielgruppe sind neben<br />
den Wienerinnen <strong>und</strong> Wienern, Touristen<br />
auch Geschäftsleute, die möglichst rasch <strong>und</strong><br />
direkt nach Bratislava kommen wollen. Der<br />
30<br />
5/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Der TWIN CITY LINER Anfang Mai in Linz auf<br />
Talüberführungsfahrt nach Wien Bild: Steindl<br />
Schiffsdaten TWIN CITY LINER<br />
Der TWIN CITY LINER an seiner Anlegestelle Schwedenplatz im Zentrum<br />
Wiens Bild: Central Danube Marketing & Development GmbH<br />
Länge ü. A.: 49,80 m<br />
Länge: 33 m<br />
Breite: 8,5 m<br />
Tiefgang: 0,85 m<br />
Höhe: 6 m<br />
Leergewicht: 40,5 t<br />
Maximalgewicht 54 t<br />
Passagiere: 102<br />
Antrieb: 2 MTU 12 V 2000 N72CR +<br />
2 Hamilton Waterjets<br />
Leistung: 1440 kW (1960 PS)<br />
Geschwindigkeit: 55,56 km/h<br />
Ansturm auf die neue Schiffsschnellverbindung<br />
ist so groß, dass sich das Management<br />
entschlossen hat, den Linienverkehr bis<br />
weit in den Winter hinein zu verlängern.<br />
Ursprünglich hatte man den Betrieb im November<br />
unterbrechen <strong>und</strong> dann im Frühjahr<br />
wieder aufnehmen wollen. Doch das Interesse<br />
der K<strong>und</strong>en, insbesondere von Geschäftsleuten,<br />
ist so hoch, dass der Linienbetrieb<br />
zunächst auf Mitte Dezember ausgeweitet<br />
wurde. Der Schiffsbetrieb erreicht<br />
betriebswirtschaftliche Zahlen, die besser<br />
sind als alle Prognosen, kann man vom<br />
Betreiber hören. Vorteil der City-to-City-<br />
Verbindung ist die Ein- <strong>und</strong> Ausstiegsstelle<br />
Schwedenplatz im Zentrum Wiens, wodurch<br />
die zeitintensive Benützung der Schleuse<br />
Freudenau vermieden wird. Das Schnellboot<br />
fährt von Wien über den Donaukanal <strong>und</strong> die<br />
Donau <strong>und</strong> erreicht in 75 Minuten die unmittelbar<br />
an der Altstadt gelegene Anlegestelle<br />
in Bratislava.<br />
Der aus Aluminium gefertigte Schnellkatamaran<br />
mit Jetantrieb wurde vom Schiffbauspezialisten<br />
Båtservice Mandal in Südnorwegen<br />
gefertigt <strong>und</strong> im Frühjahr über<br />
Skagarak, Nordsee <strong>und</strong> das Europäische<br />
Binnenwasserstraßensystem nach Wien<br />
überstellt.<br />
Der Katamaran ist vollklimatisiert, verfügt<br />
über bequeme First-Class-Bestuhlung, Panoramafenster<br />
<strong>und</strong> ein Panoramadeck. Die<br />
Fahrgäste können sich an einem Bord-Buffet<br />
mit Snacks <strong>und</strong> Drinks versorgen.<br />
Das Investitionsvolumen <strong>für</strong> die Einführung<br />
des TWIN CITY LINERS beträgt rd. 3,3 Mio.<br />
Euro (Investoren: Wien Holding, Raiffeisenlandesbank<br />
NÖ-Wien). Die Finanzierung<br />
erfolgt über einen 20-jährigen Leasingvertrag.<br />
Donauraum Wien wird in die Errichtung<br />
der Schiffsstation Wien City am Schwedenplatz,<br />
die auch als „Gate to Bratislava“<br />
konzipiert ist, rd. 2,3 Mio. Euro investieren.<br />
Gleichzeitig wird die Stadt Bratislava das<br />
„Gate to Vienna“ in Bratislava errichten.<br />
Diese beiden letztgenannten Projekte werden<br />
von der Europäischen Union kofinanziert.<br />
Otto Steindl ❑
DTSG tauft Schubschiff<br />
„Sagittarius“ <strong>und</strong> Doppelhüllenleichter<br />
Im Mai dieses Jahres hat die Donau Tankschifffahrtsgesellschaft<br />
Wien (DTSG) zwei<br />
neue Schiffseinheiten getauft. Die Veranstaltung<br />
wurde von r<strong>und</strong> 70 geladenen<br />
Gästen begleitet. Das Schubboot „Sagittarius“<br />
<strong>und</strong> der Schubleichter „TSL 16809“ sind<br />
aber keine Neubauten: Sagittarius ist genau<br />
genommen sogar ein Oldtimer. Gebaut<br />
wurde es 1966 als „Lehnkering 14“ auf der<br />
Hilgers Werft in Rheinbrohl. 2005 wurde das<br />
Boot dann von der DTSG gekauft <strong>und</strong> nach<br />
einer Gr<strong>und</strong>überholung, vor allem des<br />
Schiffskörpers, wieder in Dienst gestellt. Die<br />
'Sagittarius' ist 30 m lang <strong>und</strong> 11,4 m breit<br />
<strong>und</strong> wird durch zwei Mitsubishi Dieselmo-<br />
Die generalüberholte 30 m lange <strong>und</strong> 11,4 m<br />
breite 'Sagittarius' …<br />
toren vom Typ S 16 R MPTA angetrieben, die<br />
ihre Kraft über ein Getriebe auf zwei Festpropeller<br />
übertragen, die in Düsen arbeiten.<br />
Die beiden Motoren leisten zusammen 1478<br />
kW. Das Schiff kann so eine Last von bis zu<br />
8000 t schieben – das entspricht vier Schubleichtern.<br />
Auch bei dem Schubleichter TSL 16809<br />
handelt es sich um einen Umbau: Der 1988<br />
gebaute Leichter wurde von der DTSG zum<br />
Doppelhüllenleichter umgebaut. Dadurch<br />
ergeben sich jedoch kaum Nachteile im<br />
Ladevolumen: Obwohl r<strong>und</strong> 105 Tonnen<br />
…<strong>und</strong> der auf 80 m Länge <strong>und</strong> 11 m Breite<br />
verlängerte Doppehüllenleichter der DTSG<br />
waren zur Schiffstaufe Anfang Mai festlich<br />
geschmückt<br />
Stahl <strong>für</strong> die Doppelhülle verbaut wurden,<br />
sank die Tragfähigkeit nur um 41 Tonnen,<br />
denn außer dem Umbau der Hülle wurde der<br />
Leichter um dreieinhalb Meter verlängert.<br />
Dadurch konnten noch ein Wohnraum <strong>und</strong><br />
ein Maschinenraum <strong>für</strong> einen Pumpenmotor<br />
eingebaut werden. Der Leichter hat die<br />
Abmessungen 80 x 11 m <strong>und</strong> fasst 1.762 t<br />
bzw. 2.208 cbm. Laut DTSG sollen in den<br />
nächsten Jahren noch 24 weitere Leichter auf<br />
Doppelhülle umgebaut werden, wovon sich<br />
bereits zwei im Umbau befinden.<br />
Sebastian Mainzer ❑<br />
Kiellegung des 3. Katamarans<br />
<strong>für</strong> den Bodensee<br />
Große Freude bei Bodan Werft <strong>und</strong> Katamaran-Reederei<br />
Bodensee GmbH: Der dritte<br />
Katamaran wurde Anfang Juli feierlich „auf<br />
Kiel gelegt“. Bei den Kressbronner Schiffbauern<br />
laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren.<br />
Denn am 31. Dezember muss das<br />
Schiff, das baugleich zu seinen beiden<br />
Geschwistern ist, im Wasser sein. Oberbürgermeister<br />
Josef Büchelmeier als Beirats-<br />
Vorsitzender, der ehemalige Geschäftsführer<br />
Rainer Schöttle <strong>und</strong> sein amtierender Kollege<br />
Kuno Werner sowie Robert Dittmann,<br />
Geschäftsführer der Bodan-Werft schlugen<br />
die Ziffern der Baunummer 1080 ein. „Der<br />
zusätzliche Katamaran leistet einen Beitrag<br />
zum sicheren <strong>und</strong> pünktlichen Betrieb <strong>und</strong><br />
wird mittelfristig noch deutlich mehr Fahrgäste<br />
bringen,“ ist OB Büchelmeier sicher.<br />
„Mit dem dritten Katamaran können wir<br />
abends länger fahren. Und im Sommer, wenn<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
wir Fahrgäste stehen lassen mussten, weil<br />
unsere Katamarane voll waren, werden wir in<br />
Zukunft Zwischenfahrten anbieten,“ so<br />
Rainer Schöttle. Auch Chartergeschäft sei<br />
dann möglich, wo<strong>für</strong> man viele Anfragen<br />
erhalten habe. Neu sei das Konzept, den<br />
Katamaran nicht selbst zu finanzieren,<br />
sondern von der Bodan-Werft zu leasen, hob<br />
Schöttle hervor. „Das gibt uns finanzielle<br />
Spielräume.“ Und Dittmann ergänzte, das sei<br />
auch <strong>für</strong> die Bodan-Werft eine interessante<br />
Ergänzung der Aktivitäten: „Es gibt einen<br />
Bedarf <strong>für</strong> Finanzierungsleistungen beim<br />
Schiffsbau.“ Die Bodan-Werft wird den<br />
dritten Katamaran in Lizenz komplett am<br />
Bodensee bauen. „Wir haben unsere Erfahrung<br />
mit den ersten beiden Katamaranen<br />
gemacht <strong>und</strong> gemerkt, dass wir so flexibler<br />
<strong>und</strong> schneller sind“, ist sich Dittmann sicher.<br />
Aussehen wird der dritte Katamaran nicht<br />
anders als seine beiden Vorgänger. Das<br />
Design hat sich bewährt, auch Inneneinrichtung<br />
<strong>und</strong> Technik bleiben gleich. Dü ❑<br />
Bild von der Kiellegung. Zu sehen sind (von links):<br />
Rainer Schöttle, ehem. Geschäftsführer Katamaran-Reederei<br />
Bodensee, Kuno Werner, Geschäftsführer<br />
Katamaran-Reederei Bodensee, Robert<br />
Dittmann, Geschäftsführer Bodan-Werft<br />
Kressbronn, Josef Büchelmeier, Oberbürgermeister<br />
der Stadt Friedrichshafen, Beiratsvorsitzender<br />
der Katamaran-Reederei Bodensee. Die<br />
Herren halten die Platte mit der Schiffsnummer<br />
1080, die bei der Kiellegung eingeschlagen wurde<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
31<br />
5/2006
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
SUT-Gespräch mit neuem Väth-Reedereichef Frank Mützel:<br />
Auf der Donau zu Hause<br />
Frank Mützel (46) hat am 1.1.2006<br />
den Chefsessel der Würzburger<br />
Reederei Gebrüder Väth KG übernommen<br />
<strong>und</strong> macht das Unternehmen<br />
seither fit <strong>für</strong> die Zukunft.<br />
Neuen Herausforderungen,<br />
beispielsweise in der Containerschifffahrt<br />
will Mützel mit neuen<br />
Marktstrategien, etwa der<br />
Kooperation mit Short-Sea-<br />
Reedereien aus dem Schwarzmeerraum,<br />
begegnen.<br />
Bereits seit 1890 ist die Reederei Väth<br />
auf den europäischen Wasserstraßen,<br />
damals vor allem aber auf dem Main,<br />
aktiv. Mit einer Tragfähigkeit von<br />
8600 Zentnern war das MS „Morgenstern“<br />
die Keimzelle der heutigen Flotte, die 13<br />
Schiffe sowie gemietete Schubleichter mit<br />
einer Gesamttonnage von ca. 30.000 t umfasst.<br />
Auch ein MS Morgenstern ist wieder<br />
dabei: heute aber mit einer Tragfähigkeit von<br />
2872 t. R<strong>und</strong> 600.000 t Güter hat das Unternehmen<br />
mit diesen Schiffen im letzten Jahr<br />
<strong>transport</strong>iert. Hinzu kamen noch fast 100.000<br />
t Güter, die mit Fremdschiffen befrachtet<br />
wurden. „Unser Fahrtgebiet erstreckt sich<br />
von der ARA-Range bis zum schwarzen Meer,<br />
aber die Donauwechselverkehre sind unser<br />
Schwerpunkt“, erläutert der neue Sprecher<br />
der Geschäftsführung der Reederei Väth.<br />
Mützel kommt aus der Familie: er ist der<br />
Neffe von Gerd Mützel, der das Unternehmen<br />
MS MORGENSTERN in der Beladung im Hafen<br />
Straubing Bild: Väth KG<br />
32<br />
5/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Frank Mützel:<br />
„In der Reederei<br />
Väth<br />
steckt noch<br />
eine Menge<br />
Potenzial!“<br />
Bild: Götze-<br />
Rohen<br />
über Jahrzehnte geleitet <strong>und</strong> geprägt hat.<br />
Frank Mützel hat Betriebswirtschaft studiert<br />
(Dipl. Ökonom) <strong>und</strong> ist auch Gesellschafter<br />
des Familienunternehmens. Nachdem er<br />
bereits die ersten fünf Lebensjahre an Bord<br />
eines Väth-Schiffes verbrachte, hat Mützel<br />
während seiner Semesterferien an Bord von<br />
Schiffen der Reederei gearbeitet <strong>und</strong> damit<br />
die praktischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> seine neue<br />
Aufgabe erworben. Zuletzt war Mützel Geschäftsführer<br />
der Trans Lloyd Shipmanagement<br />
GmbH <strong>und</strong> davor Geschäftsführungsassistent<br />
bei der Deutschen Binnenreederei<br />
GmbH in Berlin.<br />
Die ersten sechs Monate seit Übernahme des<br />
neuen Postens bilanziert Mützel sachlich <strong>und</strong><br />
nüchtern. „Ich habe mich zunächst um die<br />
innere Organisation gekümmert. Es war mir<br />
Koppelverband der Reederei Väth mit Massengut<br />
<strong>und</strong> Stückgut auf dem Main bei Würzburg<br />
Bild: Väth KG<br />
wichtig, die internen Abläufe <strong>und</strong> Prozesse<br />
zu analysieren <strong>und</strong> da wo nötig zu<br />
verbessern. Neben der Verantwortung <strong>für</strong> die<br />
Strategie werde ich mich – gemeinsam mit<br />
unserem Team – aber auch um die Potenziale<br />
möglicher Kooperationen <strong>und</strong> neuer<br />
Geschäftsfelder kümmern“, beschreibt<br />
Mützel seine Arbeit. Neben dem klassischen<br />
Binnenschiffs<strong>transport</strong> sieht Mützel Potenziale<br />
in der Logistik <strong>und</strong> kombinierten Fluss-<br />
See-Transporten. In der schifffahrtsnahen<br />
Logistik hat Väth bereits zwei ges<strong>und</strong>e<br />
Standbeine: einen eigenen Umschlags- <strong>und</strong><br />
Lagerbetrieb im Hafen Nürnberg <strong>und</strong> eine<br />
1/3-Beteiligung an der Hafen<strong>logistik</strong> Straubing<br />
GmbH. „Diese Aktivitäten werden wir<br />
weiter ausbauen. So werden wir demnächst<br />
die Lagerkapazitäten in Straubing erweitern.<br />
Bereits heute sind Container ein wichtiges<br />
Transportgut <strong>für</strong> die Väth-Flotte Bild: Väth KG<br />
Die Kombination von Fluss- <strong>und</strong> See<strong>transport</strong>en<br />
wäre neu <strong>für</strong> Väth. Durch meine letzte<br />
Tätigkeit habe ich gute Kontakte zu Short-<br />
Sea-Reedereien“, erläutet Mützel. Mit<br />
solchen Partnern sieht Mützel Chancen <strong>für</strong><br />
neue Kooperationen, mit denen kombinierte<br />
Verkehre per Binnen- <strong>und</strong> Seeschiff beispielsweise<br />
zum russischen Wasserstraßensystem<br />
entwickelt werden können. Das<br />
Kerngeschäft soll nach Mützels Vorstellungen<br />
aber die Binnenschifffahrt bleiben. „Langfristig<br />
soll Väth eine Reederei mit maximal 20<br />
eigenen Einheiten <strong>und</strong> einer attraktiven<br />
Dienstleistungspalette werden“, skizziert<br />
Mützel seine Zukunftsvision.<br />
Aber Mützel denkt auch über die Grenzen<br />
des eigenen Unternehmens hinaus. „Wir<br />
werden uns auch stärker als bisher in der<br />
Branche engagieren. Wir sind Mitglied im<br />
B<strong>und</strong>esverband der deutschen Binnenschifffahrt<br />
(BDB), in dem ich zukünftig in der<br />
Arbeitsgruppe Nautik mitarbeiten werde“,<br />
sagt Mützel zu einem stärkeren verbandspolitischen<br />
Engagement. Das dies dringend<br />
nötig sei, zeige die aktuelle Lage beim<br />
Donauausbau zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen:<br />
„Wie lange noch soll unter dem Deckmantel<br />
des Naturschutzes die wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Schifffahrt auf der Donau<br />
blockiert werden“, fragt Frank Mützel. Er<br />
spricht damit den jüngsten Versuch des B<strong>und</strong><br />
Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz Deutschland an, die<br />
Ausbauvariante C280 <strong>für</strong> die Donau zu torpedieren.<br />
„Die Donau ist Teil eines paneuropäischen<br />
Verkehrskorridors. Wenn wir der<br />
Verkehrsprobleme Herr werden wollen,<br />
müssen wir die Wasserstraßeninfrastruktur<br />
den Erfordernissen anpassen“, betont Mützel<br />
abschließend. Axel Götze-Rohen ❑<br />
Modernes Väth-Doppelhüllensicherheitsschiff<br />
mit den Abmessungen 110 x 11 m, Ladefähigkeit<br />
2.300 t, <strong>für</strong> den kombinierten Transport von<br />
Massengut unter Deck <strong>und</strong> Containern auf dem<br />
hier<strong>für</strong> speziell ausgelegten Lukendach als<br />
2. Ladedeck. Dank einer Schubschulter kann das<br />
Schiff auch als Koppelverband mit Schubleichtern<br />
betrieben werden Bild: Väth KG
10 Jahre Reinsch Speditions- <strong>und</strong> Kontrakt<strong>logistik</strong> GmbH Straubing:<br />
„Bayerns Best 50“<br />
Auszeichnung <strong>für</strong> Reinsch<br />
Die Reinsch Speditions- <strong>und</strong><br />
Kontrakt<strong>logistik</strong> GmbH wurde am<br />
28. Juni mit dem Mittelstandspreis<br />
„Bayerns Best 50“ ausgezeichnet.<br />
Bereits zum zweiten Mal in Folge<br />
konnte Unternehmensgründerin<br />
Elisabeth Reinsch diese Auszeichnung<br />
pünktlich zum 10-jährigen Betriebsjubiläum<br />
entgegennehmen.<br />
Der Wettbewerb „Bayerns Best 50“<br />
ist eine Initiative des Bayerischen<br />
Staatsministeriums <strong>für</strong> Wirtschaft,<br />
Infrastruktur, Verkehr <strong>und</strong> Technologie<br />
<strong>und</strong> wird von unabhängigen Juroren<br />
ermittelt. Gewürdigt wurde die besondere<br />
Wachstumsstärke des Straubinger Unternehmens.<br />
In den vergangenen Jahren konnte die<br />
Reinsch GmbH den Umsatz <strong>und</strong> die Zahl der<br />
Mitarbeiter überdurchschnittlich steigern.<br />
Am 17. Juni jährte sich die Gründung der<br />
Firma Reinsch zum zehnten Mal. 1996 wurde<br />
das Unternehmen von Günther Reinsch,<br />
seiner Frau Elisabeth <strong>und</strong> einem Lagerarbeiter<br />
gegründet. Durch unternehmerisches<br />
Geschick <strong>und</strong> vorausschauende Planung<br />
konnte sich das mittelständische Unternehmen<br />
in nur kurzer Zeit am Markt etablieren.<br />
Die Mitarbeiterzahl stieg schnell von anfangs<br />
drei auf heute 110 Arbeitnehmer. Reinsch<br />
erkannte frühzeitig die Chancen der Anbindung<br />
Osteuropas an die Europäische Union<br />
<strong>und</strong> gründete 2001 in Rumänien<br />
ein Tochterunternehmen.<br />
Der Standort der<br />
Firmengründung in der<br />
Bahnhofstraße in Straubing<br />
platzte bald aus allen<br />
Nähten, so dass sich Reinsch<br />
entschied, am Straubinger<br />
Hafen ein neues trimodales<br />
Logistikzentrum zu bauen, welches im<br />
Oktober 2004 eingeweiht wurde. Der Umsatz<br />
betrug 2005 ca. 10 Mio. €. Im Herbst 2005<br />
verstarb Firmengründer Günther Reinsch<br />
nach langer schwerer Krankheit. Seit dieser<br />
Zeit führt Elisabeth Reinsch die Geschäfte.<br />
Sie wird das Unternehmen <strong>und</strong> das<br />
Lebenswerk ihres Mannes in dessen Sinne<br />
fortführen.<br />
Elisabeth Reinsch erhielt zum zweiten Mal in<br />
Folge den Mittelstandspreis „Bayerns Best 50“<br />
aus der Hand des bayerischen Wirtschaftsministers<br />
Erwin Huber (r.) <strong>und</strong> Juror Ralf Broschulat (l.)<br />
Das Unternehmen setzt sich ehrgeizige Ziele<br />
<strong>für</strong> die nahe Zukunft. Als kompetenter Logistikpartner<br />
bietet Reinsch hervorragende<br />
Ausgangsbedingungen <strong>für</strong> seine K<strong>und</strong>en.<br />
Neben den Osteuropaaktivitäten – hier fährt<br />
Reinsch wöchentlich einen eigenen Komplettzug<br />
im kombinierten<br />
Verkehr ab Wels nach<br />
Rumänien v.v. – bietet das<br />
trimodale Logistikzentrum<br />
im Binnenhafen Straubing-<br />
Sand mit großen Freilagerflächen<br />
<strong>und</strong> Lagerhallen<br />
exzellente Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> K<strong>und</strong>en mit Hafengütern<br />
Die Lagerhallen des Reinsch Logistikzentrums im Hafen Straubing Sand verfügen über einen eigenen<br />
Gleisanschluss Bilder: Reinsch GmbH<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Blick auf das trimodale Logistikzentrum der<br />
Reinsch GmbH im Straubinger Hafen mit Freilagerflächen<br />
<strong>und</strong> Lagerhallen <strong>für</strong> den Umschlag<br />
von hafenaffinen Gütern<br />
aller Art. Mit dem eigenen Gleisanschluss<br />
wurde eine weitere umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
Beförderungsmöglichkeit erschlossen.<br />
Ein wichtiger Eckpfeiler <strong>für</strong> die Reinsch GmbH<br />
stellt die Inhouse-Logistik dar. Seit Jahren ist<br />
Reinsch Partner <strong>für</strong> die IT-Branche <strong>und</strong> bietet<br />
dem K<strong>und</strong>en individuelle Logistikdienstleistungen.<br />
Daneben ist Reinsch Partner <strong>für</strong> den<br />
Konsumgüterhandel im Bereich der Distributions<strong>logistik</strong>.<br />
Die flexible Bereitstellung<br />
von Lagerflächen <strong>und</strong> die Entwicklung von<br />
individuellen Handlungsstrategien im Rahmen<br />
des Supply Chain Management <strong>für</strong> jeden<br />
K<strong>und</strong>en stehen dabei im Focus.<br />
Der Erfolg des Unternehmens spiegelt sich<br />
von Anfang an in einer individuellen Betreuung<br />
<strong>und</strong> partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />
mit den K<strong>und</strong>en. Seit der Gründung des<br />
Unternehmens hat sich ein über Jahre gewachsenes<br />
fachliches Know-how entwickelt.<br />
Qualifizierte Mitarbeiter <strong>und</strong> die Orientierung<br />
an Markt- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbedürfnissen begründen<br />
weiterhin das Erfolgsgeheimnis. Um<br />
diesen hohen Qualitätsanforderungen gerecht<br />
zu werden, kann das Unternehmen auf<br />
ein gut geschultes, motiviertes <strong>und</strong> kompetentes<br />
Mitarbeiterteam zurückgreifen. Die<br />
Reinsch GmbH ist nach ISO 9001:2000 <strong>und</strong><br />
ISO 14001:2004 regelmäßig erfolgreich<br />
zertifiziert. Gute Kontakte zu wissenschaftlichen<br />
Institutionen wie etwa der Fachhochschule<br />
Regensburg oder dem Fraunhoferinstitut<br />
in Prien geben neuen Input <strong>und</strong><br />
helfen neue Entwicklungen am Markt frühzeitig<br />
zu erkennen <strong>und</strong> umzusetzen. Dü ❑<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
33<br />
5/2006
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Schifffahrtsgerechter Donauausbau stärkt Standortpotentiale Bayerns<br />
10 Jahre Hafen Straubing<br />
– eine Erfolgsgeschichte<br />
Im Juni 2006 feierte der Hafen<br />
Straubing-Sand an der Donau sein<br />
zehnjähriges Bestehen. In dieser Zeit<br />
wurden drei Millionen Tonnen Güter<br />
im Hafen- <strong>und</strong> Bahnbetrieb umgeschlagen.<br />
Dreiviertel aller Güter<br />
entfielen auf den Schiffsgüterumschlag.<br />
Der Hafen Straubing-Sand ist<br />
ein klassisches trimodales<br />
Güterverkehrszentrum.<br />
Der Hafen ist Kernelement des 218 ha<br />
großen Industriegebietes Straubing-<br />
Sand. Von den 145 ha Ansiedlungsfläche<br />
ist die Hälfte vermarktet. In<br />
25 angesiedelten Betrieben sind über 2.100<br />
Arbeitsplätze entstanden. Die öffentlichen<br />
Investitionen belaufen sich auf 130 Millionen<br />
Euro. Ergänzt wurden diese durch 180<br />
Millionen Euro private Investitionen.<br />
Hafencharakteristik<br />
Der am Donaukilometer 2.313,3 gelegene<br />
Hafen Straubing hat insgesamt 1.100 m<br />
Kailänge <strong>und</strong> ist als Stichhafen mit einem<br />
Wendebecken angelegt. Der Hafen verfügt<br />
über drei 35 Tonnen Kräne, eine RoRo-<br />
34<br />
5/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Anlage, eine Schwerlastplatte, Lagerhallen<br />
sowie Silo- <strong>und</strong> Bunkeranlagen. Unmittelbare<br />
Ansiedler im Hafen sind die Firmen Reinsch<br />
Spedition, Ivanica Spezial<strong>transport</strong>e, Andorfer<br />
Metalle, BayWa Agrar, MEGA Tierernährung<br />
Geflügelkraftfutterwerke sowie die<br />
Hafen<strong>logistik</strong> Straubing GmbH.<br />
In den letzten Jahren fungierte der Hafen<br />
immer mehr als Drehscheibe Richtung<br />
Balkan. Exportiert werden neben Versorgungsgütern<br />
vor allem Industrieanlagen,<br />
Mobilkrane des in Straubing beheimateten<br />
Lademaschinenherstellers Sennebogen,<br />
Mähdrescher <strong>und</strong> Eisenbahnwaggons. Durch<br />
seine günstige Verkehrsanbindung zu den<br />
Autobahnen A3 <strong>und</strong> A92, den B<strong>und</strong>esstraßen<br />
B8 <strong>und</strong> B20 sowie zu den Eisenbahnstrecken<br />
Frankfurt – Wien <strong>und</strong> Straubing – München<br />
ist der Hafen nicht nur <strong>für</strong> Logistikunternehmen<br />
von höchstem Interesse, sondern<br />
auch <strong>für</strong> die Industrie.<br />
Erfolgsdekade<br />
Das Geheimnis des prosperierenden Hafengeschäftes<br />
ist sein Umfeld. Die Gesellschafter<br />
– der Landkreis Straubing-Bogen, die Stadt<br />
Straubing <strong>und</strong> die Gemeinde Aiterhofen -<br />
schufen drei Standbeine <strong>für</strong> die Standortentwicklung.<br />
Diese sind: Der Zeckverband<br />
Industriegebiet, der<br />
als Infrastrukturunternehmen<br />
<strong>für</strong> die Vermarktung<br />
des Industrie-<br />
<strong>und</strong> Gewerbegebietes<br />
sowie den<br />
Betrieb des Innovations-<br />
<strong>und</strong> Gründerzentrums<br />
zuständig<br />
ist.<br />
Der Hafen Straubing-<br />
Sand GmbH, der <strong>für</strong><br />
die Gr<strong>und</strong>stücksvermarktung<br />
im Hafengebiet,<br />
den Umschlag<br />
<strong>und</strong> den Bahnbetrieb<br />
zuständig ist.<br />
Die BioCampus Straubing<br />
GmbH, die <strong>für</strong> die<br />
Entwicklung, Förderung<br />
<strong>und</strong> Vermarktung<br />
des BioCampus Straubing<br />
verantwortlich<br />
zeichnet.<br />
Im Industriepark haben sich so renommierte<br />
Firmen wie der Reifenhersteller Continental,<br />
Deutsche Post, Völkl, Lidl, Honold Logistik,<br />
Spedition Häring, Kühne+Nagel, Ingram<br />
Micro, Wolf Logistik <strong>und</strong> die Schmidmeier<br />
Umwelttechnologie angesiedelt. Die auch<br />
weiterhin bestehende große Ansiedlungsnachfrage<br />
<strong>und</strong> die Spitzenleistung im<br />
Umschlag im vergangenen Jahr in Höhe von<br />
515.000 Tonnen sprechen <strong>für</strong> den Standort<br />
Straubing. Durch die enge Verzahnung von<br />
Industrie, Gewerbe <strong>und</strong> Logistikdienstleistern<br />
bestehen optimale Bedingungen.<br />
Erstmals in diesem Jahr werden hier<br />
Holzpellets produziert. Pelletmarktführer<br />
CompacTec (ein Tochterunternehmen der<br />
Schmidmeier Umwelttechnologie AG) errichtete<br />
in Straubing-Sand ein Pelletwerk mit<br />
einer Jahreskapazität von 140.000 Tonnen,<br />
die von hier auch per Binnenschiff zu<br />
anderen Vermarktungsstandorten zum<br />
Versand kommen. Holzpellets sind Presslinge<br />
aus frischen unbehandelten Hobel- <strong>und</strong><br />
Sägespänen, die als Ersatz <strong>für</strong> fossile Energieträger<br />
eingesetzt werden.<br />
Neuester Ansiedler im Hafen Straubing ist die<br />
Campa Süd GmbH & Co. KG, die hier eine<br />
Ölmühle <strong>und</strong> eine Biodieselanlage errichten<br />
wird. Die unternehmerischen Aktivitäten des<br />
BioCampus Straubing-Sand finden im Kompetenzzentrum<br />
<strong>für</strong> Nachwachsende Rohstoffe<br />
Straubing ein ideales wissenschaftliches<br />
Umfeld. Im Bereich Biomasse nimmt Straubing<br />
– die „Stadt der Nachwachsenden Rohstoffe“<br />
– eine europäische Vorreiterrolle ein.<br />
Ausblick<br />
Im Rahmen des Ausbaus eines BioEnergieparks<br />
sollen der Pelletproduktion als<br />
nächstes ein Biomasseheizkraftwerk <strong>und</strong><br />
Holzpelletanlage im Hafen Straubing-Sand. Die<br />
Produkte werden auch per Binnenschiff zu anderen<br />
Vermarktungsstandorten <strong>transport</strong>iert
Industriepark mit Donauhafen Straubing-Sand<br />
aus der Luft<br />
Produktionsanlagen <strong>für</strong> biogene Kraftstoffe<br />
folgen. Diese induzieren jährlich folgende<br />
Transporte: Biomassekraftwerk: ca. 120.000<br />
Tonnen, Biodieselanlage: ca. 1,2 Millionen<br />
Tonnen, Bioethanolanlage: ca. 500.000<br />
Tonnen. Damit kann der Hafen weitere<br />
Umschlagpotentiale von über 1,8 Millionen<br />
Tonnen erwarten, die sich nach derzeitigen<br />
Schätzungen in etwa zu gleichen Teilen auf<br />
die Verkehrsträger Straße, Schiene <strong>und</strong><br />
Wasser verteilen.<br />
Auch ein KLV-Terminal <strong>für</strong> den kombinierten<br />
Ladungsverkehr soll am Standort Straubing-<br />
Sand entstehen. Dieses soll als Drehscheibe<br />
<strong>für</strong> die Seehafenhinterlandverkehre Richtung<br />
Donau-Anrainer fungieren. Im Rahmen einer<br />
Voruntersuchung wurde durch die Rudolf<br />
Mayer Beratungsgesellschaft mbH aus Prien<br />
ein Potential von 30.000 Ladeeinheiten pro<br />
Jahr ermittelt. Ein nächster Schritt ist deshalb<br />
ein Fördermittelantrag beim Eisenbahn-<br />
B<strong>und</strong>esamt <strong>für</strong> den Bau einer KV-Umschlaganlage.<br />
Allzu verständlich ist bei dieser Entwicklung<br />
auch die Forderung nach einem schifffahrtsgerechten<br />
Ausbau der Donau. „Die optimale<br />
Abladetiefe von 2,5 m auf der Donau wird<br />
nur an 55 Prozent der Tage im Jahr erreicht.<br />
Die unkalkulierbaren Wasserstände führen zu<br />
extremen Auslastungsunterschieden der<br />
Hafenanlagen mit bis zu 300 %igen Schwankungen<br />
in einzelnen Monaten. Dringlichste<br />
Aufgabe ist es deshalb, <strong>für</strong> den hocheffizienten<br />
Schiffs<strong>transport</strong> bessere Navigationsbedingungen<br />
zu schaffen. „Dies ist gleichzeitig<br />
die Gewähr <strong>für</strong> noch mehr Umschlag über die<br />
Kaikante“, so Hafengeschäftsführer Andreas<br />
Löffert gegenüber <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Technik.<br />
In diesem Jahr feiert der Hafen nicht nur sein<br />
zehnjähriges Bestehen, sondern auch die<br />
Profilierung des Standortes Straubing-Sand<br />
zu einem Kompetenzzentrum nachwachsender<br />
Rohstoffe. <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Technik<br />
wünscht dem Hafen nicht nur neue K<strong>und</strong>en,<br />
sondern <strong>für</strong> das 20. Jubiläum einen Donauausbau<br />
mit ganzjährig gesicherten Tauchtiefen.<br />
www.hafen-straubing.de<br />
Dr. Armin Gewiese ❑<br />
Hafenfest in Straubing-Sand<br />
Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens lud<br />
der Hafen Straubing-Sand am 29. Juli zu<br />
einem großen Fest. Zahlreiche Gäste aus<br />
Reihen der Politik, Behörden, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der<br />
Bevölkerung fanden sich zu diesem Spektakel<br />
ein. Schon bei der Ankunft im Hafengelände<br />
hatte man den Eindruck, eher auf einem Jahrmarkt,<br />
statt im Hafen zu sein. Zwischen<br />
Schiffen <strong>und</strong> Kränen wurde das Hafenflair<br />
durch Live Bands, Festzelt, Reeperbahnbühne<br />
sowie ein buntes Unterhaltungs- <strong>und</strong> Aktivprogramm<br />
<strong>und</strong> kulinarische Genüsse verstärkt.<br />
Auch Schiffsr<strong>und</strong>fahrten mit dem<br />
Oldtimer FREUDENAU vom Arbeitskreis<br />
Schifffahrtsmuseum Regensburg e.V. zogen<br />
viele Teilnehmer an. Der Bayerische Staatsminister<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft, Erwin Huber, eröff-<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
nete das Fest. Tosenden Applaus erhielt der<br />
Minister, als er in seiner Festansprache auf<br />
den dringendst notwendigen Donauausbau<br />
zu sprechen kam. Er teilte mit, dass die<br />
Europäische Union Richtlinien <strong>für</strong> den Donauausbau<br />
herausgebe <strong>und</strong> diesen auch<br />
finanziell unterstützen werde. Gleichzeitig<br />
sagte er, dass die Bayerische Staatsregierung<br />
den Ausbau nach der Variante “C 280“<br />
fordere, die Finanzierung gesichert sei, nur<br />
Berlin zögere noch mit der Zustimmung. Auf<br />
was will man noch warten, zeigte doch der<br />
Festtag genug Realität. An diesem Tag war<br />
es zwischen Straubing <strong>und</strong> Vilshofen nur<br />
mehr möglich, mit einer Abladetiefe von<br />
max.1,50 m zu fahren. Kpt. Otto Steindl ❑<br />
Staatsminister Erwin Huber erhielt zum Dank <strong>für</strong><br />
seine mutige Festrede ein zünftiges Steuerrad<br />
geschenkt. Unser Bild zeigt v. l. n. r.: Landrat des<br />
Landkreises Straubing-Bogen Alfred Reisinger,<br />
HSG Geschäftsführer Andreas Löffert, MdB Ernst<br />
Hinsken, MdL Herbert Ettengruber, Oberbürgermeister<br />
der Stadt Straubing Reinhold Perlak,<br />
Staatsminister Erwin Huber, MdL Josef Zelmeier<br />
<strong>und</strong> den Bürgermeister der Gemeinde Aiterhofen<br />
Manfred Krä Bild: Steindl<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
35<br />
5/2006
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Bamberg verabschiedet<br />
langjährigen Hafendirektor<br />
Johann Raab<br />
Johann Raab hat seine Tätigkeit als Direktor<br />
des Hafens Bamberg beendet <strong>und</strong> ist in den<br />
Ruhestand getreten. Ende Mai verabschiedete<br />
sich der 61-jährige von K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
beruflichen Weggefährten. Fast 14 Jahre lang<br />
leitete Johann Raab die Geschicke des<br />
Bamberger Hafens. In seine Amtszeit fielen<br />
die Generalsanierung der gesamten Kran<strong>und</strong><br />
Umschlaganlagen <strong>und</strong> die Entwicklung<br />
des traditionellen Hafens hin zu einem<br />
k<strong>und</strong>enorientierten Dienstleistungsunter-<br />
36<br />
5/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
nehmen. Bamberg gehört<br />
zu den umschlagstärksten<br />
Häfen im<br />
Maingebiet <strong>und</strong> ist<br />
einer von insgesamt<br />
sechs Standorten der<br />
bayernhafen Gruppe,<br />
die im Juni vergangenen<br />
Jahres aus der<br />
Bayerischen Landes-<br />
Johann Raab<br />
hafenverwaltunghervorging. Bis die Stelle im Bamberg wieder<br />
besetzt wird, übernimmt der kaufmännische<br />
Leiter Hans-Ludwig Helmreich kommissarisch<br />
die Aufgabe. Dü ❑<br />
Erweiterung des Zeiler Hafens<br />
Die Stadt Zeil a. Main hat im Jahre 2000 auf<br />
einer Länge von 235 m einen neuen Binnenhafen<br />
errichtet. Die Umschlagsmöglichkeiten<br />
im Zeiler Hafen werden von örtlichen<br />
<strong>und</strong> regionalen Transport- <strong>und</strong> Umschlagsbetrieben<br />
mittlerweile sehr gut angenommen.<br />
Mit dem Ziel der Ausweitung der<br />
Umschlagskapazitäten <strong>und</strong> der Schaffung<br />
einer Anlegestelle auch <strong>für</strong> die Personenschifffahrt<br />
ist eine Verlängerung des Hafens<br />
in oberstromiger Richtung durch eine neue<br />
Stahlsp<strong>und</strong>wand mit einer weiteren nutzbaren<br />
Länge von 155 m bis 2007 vorgesehen.<br />
Die neue Agrargüter-Siloanlage mit 11.000 t der<br />
ProAgrar im Hafen Zeil<br />
Dank der guten Zusammenarbeit mit dem<br />
Bayerischen Staatsministerium <strong>für</strong> Wirtschaft,<br />
Infrastruktur, Verkehr <strong>und</strong> Technologie, Ref.<br />
Schifffahrt, Häfen- <strong>und</strong> Verkehrswasserbau in<br />
München <strong>und</strong> deren Bereitstellung von erheblichen<br />
Fördermitteln aus dem Europäischen<br />
„Phasing Out-Programm“ <strong>und</strong> weiteren<br />
Staatsmittel aus dem „Hafen Titel“<br />
kann die Finanzierung erträglich ausgestaltet<br />
werden, so dass der der Eigenanteil der Stadt<br />
Zeil an den Gesamtkosten von 2,2 Mio.<br />
finanzierbar bleibt. Bürgermeister Winkler<br />
erwartet von der Investition eine Sogwirkung,<br />
die weitere Betriebsansiedlungen nach<br />
sich ziehen könnten.<br />
Pünktlich zur Ernte 2005 wurde die neue<br />
11.000 t R<strong>und</strong>siloanlage mit einer Annahme<strong>und</strong><br />
Verladeleistung von 150 t in der St<strong>und</strong>e<br />
der am Hafen ansässigen<br />
Firma ProAgrar Logistik<br />
GmbH & Co. KG fertig<br />
gestellt. Die Lagereinrichtungen<br />
<strong>für</strong> Getreide<strong>und</strong><br />
Ölsaaten ergänzen<br />
die bisher bestehende<br />
Umschlagsanlage im<br />
Hafen Zeil. Bereits seit<br />
2000 betreibt die Hafen<br />
Zeil GmbH ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
der<br />
Stadtwerke Zeil a. Main<br />
<strong>und</strong> der ProAgrar Logistik<br />
GmbH & Co. KG, das<br />
operative Geschäft am<br />
Hafen. Für den Geschäftsführer<br />
der ProAgrar-<br />
Gruppe, Wolfgang Töpper,<br />
Gerolzhofen/Zeil, ist<br />
die Erweiterung der<br />
Lagerkapazitäten in Zeil<br />
ein weiterer Schritt zum<br />
Ausbau des Hafens zu<br />
einem Agrarzentrum <strong>für</strong><br />
die Region Nord-Ost<br />
Unterfranken, wodurch<br />
Töpper eine Erhöhung des<br />
Umschlags von Agrargütern<br />
auf 45 – 50 000 t<br />
erwartet.<br />
Dü ❑
LogServ erwirbt 49% an Kühne +<br />
Nagel Euroshipping<br />
LogServ in Linz/Österreich beteiligt sich mit<br />
49% am deutschen Binnenschiffspediteur<br />
Kühne + Nagel Euroshipping<br />
GmbH. Die Verträge wurden<br />
am 7. August unterzeichnet.<br />
Die Logistik Service GmbH –<br />
eine 100-Prozent-Tochter der<br />
Voestalpine Stahl GmbH – setzt<br />
ihre Entwicklung zu einem<br />
Groß-Carrier auf allen<br />
Verkehrsträgern mit dieser<br />
Investition fort <strong>und</strong> sichert den<br />
Zugang zur Binnenschifffahrt<br />
<strong>für</strong> den voestalpine-Konzern.<br />
„Mit der Beteiligung an Kühne<br />
+ Nagel Euroshipping befinden<br />
wir uns auf dem besten Weg<br />
zum Komplettanbieter”, meint<br />
LogServ-Geschäftsführer Christian<br />
Janecek. Die Kühne +<br />
Nagel Euroshipping GmbH mit<br />
einem Umsatzvolumen von r<strong>und</strong> 15 Millionen<br />
Euro ist Spezialist im Kontraktladungsbereich<br />
<strong>und</strong> ist die Kompetenz- <strong>und</strong> Führungsgesellschaft<br />
im europaweiten Kühne + Nagel<br />
v.l.n.r.: Mag. Christian Janecek,<br />
Geschäftsführer LogServ, Friedrich<br />
Weigert, Geschäftsführer<br />
Kühne & Nagel Euroshipping<br />
GmbH<br />
Binnenschifffahrtsnetzwerk. Als Binnenschiffspediteur<br />
<strong>und</strong> -operator nimmt sie mit<br />
elf spezialisierten Mitarbeitern am Standort<br />
Regensburg Schiffe unter Vertrag bzw.<br />
akquiriert die Ladungen. Ihre ges<strong>und</strong>e<br />
K<strong>und</strong>enstruktur gewährleistet<br />
auch <strong>für</strong> die Zukunft eine<br />
erfolgreiche Entwicklung, das<br />
Wachstumspotential <strong>für</strong> die<br />
nächsten drei Jahre kann mit<br />
etwa 30 Prozent angesetzt<br />
werden. Für die LogServ sind<br />
neben den wirtschaftlichen<br />
Aussichten auch die mit der<br />
Beteiligung verb<strong>und</strong>enen<br />
strategischen Vorteile von<br />
größter Bedeutung.<br />
LogServ sichert sich damit vor<br />
allem die mittel- <strong>und</strong> lang-<br />
fristigenKapazitätserfordernisse ihrer Konzernmutter<br />
beim Verkehrsträger Binnenschiff.<br />
Die voestalpine dominiert<br />
bereits jetzt mit einem<br />
30-Prozent-Anteil am Gesamtaufkommen<br />
den österreichischen Donauverkehr <strong>und</strong> ist<br />
neben dem rumänischen Stahlwerk Galati der<br />
größte Verlader an der Donau. Dazu kommt,<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Die LogServ Beteiligung an K+N Euroshipping<br />
sichert dem voestalpine-Konzern den Zugang<br />
zur Binnenschifffahrt<br />
dass der Binnenschifffahrt auf der österreichischen<br />
Donau bis zum Jahr 2015 ein<br />
überaus rasantes Wachstum prognostiziert<br />
wird. Parallel dazu plant die voestalpine mit<br />
dem Ausbau ihres Standortes Linz eine<br />
Ausweitung der Rohstahl-Produktion von<br />
derzeit fünf auf sechs Millionen Tonnen bis<br />
zum Jahr 2010. Dü ❑<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
37<br />
5/2006
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Stromerzeugung <strong>und</strong> Fahrgastschifffahrt in Harmonie<br />
Saisonstart auf dem Forggensee<br />
Tief verschneite Berghänge <strong>und</strong><br />
frostige Temperaturen begleiteten<br />
am 1. Juni zum kalendarischen<br />
Sommeranfang den Saisonstart der<br />
Weißen Forggenseeflotte mit den<br />
Fahrgastschiffen MS „Allgäu“<br />
<strong>und</strong> MS „Füssen“, die bis zum<br />
15. Oktober von Füssen aus, wieder<br />
im Dienst sind!<br />
Unterhalb der Königsschlösser Neuschwanstein<br />
<strong>und</strong> Hohenschwangau<br />
zu Füßen der Allgäuer Berge breitet<br />
sich der künstlich aufgestaute<br />
Forggensee aus, der zur elektrischen Energiegewinnung<br />
durch Wasserkraft genutzt wird<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig als Hochwasser-Rückhaltebecken<br />
<strong>für</strong> den Unterlauf des Lechs dient. Mit<br />
einer Fläche von 16 qkm ist er der fünft<br />
größte See Bayerns <strong>und</strong> der größte im gesamten<br />
Allgäu. Das Herzstück der Anlage ist<br />
der 320 m lange <strong>und</strong> 41 m hohe erdgeschüttete<br />
Staudamm mit dem darunter liegenden<br />
Kraftwerk, das insgesamt eine Ausbauleistung<br />
von 48 MW erbringt. Ab Mitte Oktober<br />
wird der Wasserspiegel schrittweise auf<br />
16 m abgesenkt, um dann im Frühjahr die<br />
von den Bergen herabfließende Schneeschmelze<br />
wieder aufzufangen – Boote <strong>und</strong><br />
Schiffe fallen wie bei Ebbe im Wattenmeer<br />
der Nordsee buchstäblich auf Land, Relikte<br />
früherer Zeit kommen dann wieder zum<br />
Vorschein wie zum Beispiel die Trasse der<br />
alten Römerstraße „Via Claudia Augusta“,<br />
die seinerzeit von Augsburg nach Venedig<br />
führte sowie die F<strong>und</strong>amente der abgerissenen<br />
Weiler Deutenhausen <strong>und</strong> Forggen –<br />
daher der Name Forggensee. Jedes Jahr, ab<br />
38<br />
5/2006<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
Der Betriebsleiter der Forggensee-Schifffahrt<br />
<strong>und</strong> Schiffsführer auf MS „Füssen“, Joachim<br />
Brückner, läutet den Saisonstart auf dem<br />
Forggensee ein Bilder: Krause<br />
Während das MS „Allgäu“ schon auf seiner<br />
ersten R<strong>und</strong>fahrt ist…<br />
1. Juni Null Uhr, wird dann der Stausee vom<br />
Kraftwerksbetreiber „EON-Wasserkraft“<br />
wieder <strong>für</strong> die Forggensee-Schifffahrt freigegeben.<br />
Die 26 m lange <strong>und</strong> 6 m breite „Allgäu“ <strong>und</strong><br />
die 38 m lange <strong>und</strong> 7,6 m breite „Füssen“<br />
mit Kapazitäten von 210 beziehungsweise<br />
400 Personen, werden sowohl im Liniendienst<br />
als auch <strong>für</strong> Charterfahrten sowie als<br />
Tanzschiffe mit Livemusik eingesetzt. Zudem<br />
finden jeweils zweimal im Juli <strong>und</strong> August<br />
König-Ludwig-Abendfahrten statt. Zu diesen<br />
Anlässen erzählt Magnus Peresson, ein<br />
Heimatverb<strong>und</strong>ener aus Füssen, Geschichten<br />
<strong>und</strong> Anekdoten über den einstigen bayerischen<br />
Monarchen – musikalisch umrahmt<br />
mit Melodien vom Komponisten Richard<br />
Wagner. Beide Schiffe sind sogenannte<br />
Frontlader, dadurch können Fahrgäste mit<br />
<strong>und</strong> ohne Fahrräder sowie auch Behinderte<br />
bequem über eine ausklappbare Bugrampe<br />
an <strong>und</strong> von Bord gehen.<br />
Zu Beginn der „König-Ludwig-Festspiele“ im<br />
Frühjahr 2000 nahm der Fremdenverkehr im<br />
Füssener Umland deutlich zu, somit auch die<br />
Fahrgastzahlen der Forggensee-Schifffahrt.<br />
Jährlich werden durchschnittlich 60.000<br />
Personen auf dem See befördert. „Mit 66.000<br />
Gästen im Vorjahr lagen wir noch gut im<br />
Trend; ob die Anzahl auch dies Jahr erreicht<br />
oder erhöht werden kann, hängt überwiegend<br />
vom Wetter ab“, sagt der Schiffsführer<br />
der „Füssen“ Joachim Brückner <strong>und</strong> sein<br />
Kassierer Roland Gössl glaubt sogar an eine<br />
deutliche Steigerung, wären da nicht die drei<br />
großen bayerischen Seen – Starnberger-,<br />
Ammer- <strong>und</strong> Chiemsee auf der einen, <strong>und</strong> der<br />
Bodensee auf der anderen Seite, die mit ihren<br />
weitaus größeren Schiffen vielmehr Passagiere<br />
<strong>transport</strong>ieren können. „Die Forggenseeschifffahrt<br />
gerät durch diese Tatsache<br />
immer mehr ins „Niemandsland“, was<br />
sicherlich der Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist, dass weit<br />
weniger Fahrgäste unsere Schiffe benutzen<br />
als wir uns zum Ziel gesetzt haben“, meint<br />
Gössl in der Hoffnung, trotz dieser Erkenntnis,<br />
dennoch eine gute Saison 2006 zu haben.<br />
W. Krause ❑<br />
…wartet MS „Füssen“ am Anleger in Füssen noch auf einige Fahrgäste
TEREX Fuchs MHL 380 ersetzt ausgedienten Portalkran bei der HUL<br />
TITELTHEMA:<br />
TRANSPORT UND UMSCHLAG<br />
AN MAIN UND DONAU<br />
Wachablösung im Hanauer Hafen<br />
Selbst robuste Verladeeinrichtungen<br />
haben irgendwann ein Dienstalter<br />
erreicht, an dem ihre Verwendung<br />
unwirtschaftlich wird <strong>und</strong> damit<br />
Ersatzbedarf entsteht. Vor dieser<br />
Situation stand die Hanauer Umschlag<br />
& Lager GmbH (HUL) im<br />
August letzten Jahres, als der bis<br />
dahin eingesetzte Portalkran den<br />
Dienst versagte. Da schnell eine<br />
Lösung <strong>für</strong> den laufenden Ladebetrieb<br />
gef<strong>und</strong>en werden musste,<br />
wurde kurzerhand eine neue MHL<br />
380 mit einem 3 m3-Schalengreifer<br />
beim TEREX Fuchs-Händler Kiesel<br />
angemietet.<br />
Die HUL betreibt als Tochter der<br />
Raiffeisen-Warenzentrale Rhein-<br />
Main im Hanauer Hafen einen Lager<strong>und</strong><br />
Umschlagbetrieb <strong>und</strong> bietet<br />
daneben Dienstleistungen im Bereich Lager<strong>logistik</strong><br />
<strong>und</strong> Speditionswesen. Zum Betriebsgelände<br />
gehören eine 400 m lange Kaianlage<br />
mit Gleisanschluss <strong>und</strong> vier gedeckte Schüttguttrichter.<br />
Bei einer durchschnittlichen jährlichen<br />
Gesamtleistung von 210.000 t werden neben<br />
Baustoffen, Eisenschrott <strong>und</strong> anderen<br />
Schüttgütern vor allem Getreide <strong>und</strong> Futtermittel<br />
umgeschlagen. In diesen Bereich hat<br />
die HUL in den letzten Jahren erhebliche<br />
Mittel investiert <strong>und</strong> kann heute mit modernster<br />
Trocknungs-, Lager- <strong>und</strong> Fördertechnik<br />
aufwarten. Ingesamt ist eine Lagerkapazität<br />
von r<strong>und</strong> 45.000 t in verschiedenen<br />
Silo- <strong>und</strong> Flachlagern vorhanden.<br />
Obwohl die neue MHL 380 zunächst nur als<br />
Ersatz <strong>für</strong> den ausgefallenen Portalkran<br />
gedacht war, wurde man sich bei der HUL<br />
schnell darüber klar, dass eine mobile<br />
Lademaschine im Vergleich zu einem schienengeb<strong>und</strong>enen<br />
Kran gerade bei den täglich<br />
anfallenden Arbeiten im Hanauer Hafen<br />
deutlich mehr Einsatzflexibilität bietet. Der<br />
augenscheinlichste Vorteil besteht in der<br />
nahezu unbeschränkten Mobilität der Maschine,<br />
die nun nicht nur am Ladekai, sondern<br />
auch im Schrottumschlag zum Verladen<br />
von LKWs genutzt werden kann. Dabei kann<br />
das Ladegut, anders als bei Seilkranen,<br />
präzise aus dem Schiffsladeraum entnommen<br />
<strong>und</strong> punktgenau wieder abgesetzt <strong>und</strong> wenn<br />
nötig auch vorsortiert werden.<br />
Die Vorzüge der Hydraulik kommen aber<br />
auch beim Umschlag von Futtermitteln <strong>und</strong><br />
Getreide zum Tragen.<br />
Mit einem Zweischalengreifer<br />
kann das Ladegut<br />
auch direkt an der Bordwand<br />
aufgenommen<br />
werden <strong>und</strong> bei der beachtlichen<br />
Reichweite<br />
von 21 m zielgenau<br />
direkt in die Schüttguttrichter<br />
der nahe gelegenen<br />
Siloanlage aufgegeben<br />
werden. Ein Trimmen<br />
der Ladung ist<br />
dadurch überflüssig. Der<br />
leistungsstarke Deutzmotor<br />
mit einer Leistung<br />
von 248 kW <strong>und</strong> eine<br />
äußerst feinfühlige Hydraulik<br />
ermöglichen dabei<br />
extrem schnelle<br />
Ladespiele <strong>und</strong> stellen so<br />
eine kontinuierliche Versorgung der Förderanlage<br />
sicher. Dabei sorgen das Einsatzgewicht<br />
von immerhin 66 t <strong>und</strong> der breite<br />
Unterwagen mit seiner stabilen 4-Punktabstützung<br />
immer <strong>für</strong> einen sicheren Stand.<br />
Die unabhängig nach oben <strong>und</strong> nach vorn<br />
1000. TEREX Fuchs MHL 331<br />
ausgeliefert<br />
Nachdem man bereits im letzten Jahr die<br />
Fertigstellung der jeweils 1000sten<br />
Maschine vom Typ MHL 340 <strong>und</strong> MHL 350<br />
melden konnte, gelang TEREX Fuchs am<br />
13. Juli mit der Auslieferung der MHL 331<br />
mit der Produktionsnummer 1000 nun der<br />
Hattrick. Die speziell auf die Erfordernisse<br />
im Recycling zugeschnittene Jubiläumsmaschine<br />
wurde von TEREX Fuchs Geschäftsführer<br />
Dr. Hagelskamp an die Otto<br />
Schmidt Recycling GmbH aus Buchloe<br />
übergeben, ein besonders treuer K<strong>und</strong>e,<br />
der die technische Entwicklung bei TEREX<br />
Fuchs bereits seit Jahren begleitet. Dü ❑<br />
Der TERX Fuchs MHL 380 gehört seit August 2005 zum Maschinenpark<br />
der HUL in Hanau <strong>und</strong> erbrachte in den ersten 420 Betriebsst<strong>und</strong>en eine<br />
Ladeleistung von r<strong>und</strong> 25.000 t<br />
verfahrbare Kabine erlaubt dem Fahrer eine<br />
ausgezeichnete Sicht auf den Arbeitsbereich.<br />
Das portionierte Absetzen des meist sehr<br />
leichten Ladeguts, wie Sojaschrot oder<br />
Ölsaat, verhindert dabei sogar weitgehend<br />
ein Verstopfen der Trichter, wie es bei<br />
stationären Entladeeinrichtungen mit konstanter<br />
Fördergeschwindigkeit oft der Fall ist.<br />
Nach einer ausgedehnten Testphase von über<br />
drei Monaten wurde dann aus der Zwischenlösung<br />
eine Dauerlösung <strong>und</strong> mittlerweile<br />
gehört der MHL 380 zum Maschinenpark der<br />
HUL. Mit der Auswertung der ersten 420<br />
Betriebsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> der erzielten Ladeleistung<br />
von r<strong>und</strong> 25.000 t zeigte sich HUL-<br />
Geschäftsführer Fritz Knauf ausgesprochen<br />
zufrieden.<br />
Wie er berichtet, ist man mit der Gesamtleistung<br />
<strong>und</strong> der Zuverlässigkeit, vor allem<br />
aber auch mit den Verbrauchswerten <strong>und</strong> der<br />
Einsatzflexibilität der Maschine in den<br />
durchaus hochgesteckten Erwartungen vollauf<br />
bestätigt worden. Dabei habe sich<br />
gezeigt, dass das Gerät trotz seiner leistungsfähigen<br />
Technik ausgesprochen gut beherrschbar<br />
sei. Die Bedienung sei im Vergleich<br />
zum Kranbetrieb sehr schnell <strong>und</strong><br />
aufgr<strong>und</strong> der direkt ansprechenden Hydraulik<br />
auch sehr intuitiv <strong>und</strong> einfach erlernbar.<br />
Insgesamt sieht die HUL mit ihrem mittlerweile<br />
erprobten Ladegerät der nächsten<br />
Ernteperiode recht gelassen entgegen. In<br />
Hanau ist man sich sicher, dass man mit der<br />
MHL 380 von TEREX Fuchs auch in der<br />
Hochsaison während der Maisernte gut<br />
zurechtkommen wird. E.B. ❑<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
39<br />
5/2006
++Containerticker+++Containerticker+++Containerticker+++<br />
Seehäfen Jahr LKW Bahn Binnen- See-<br />
Land/Hafen schiff schiff<br />
% % % TEU<br />
Amsterdam 2004 60,0 5,0 35,0 52.000<br />
(Ceres Paragon<br />
Terminal)<br />
2005<br />
1-6/2006<br />
57,0<br />
54,0<br />
2,0<br />
3,0<br />
41,0<br />
43,0<br />
65.000<br />
118.000<br />
Antwerpen 1990 0 0 0 1.549.113<br />
(Alle Terminals) 2000 60,6 10,1 29,3 4.082.334<br />
2002 59,5 9,3 31,2 4.777.151<br />
2004 60,1 7,9 32,1 6.063.746<br />
2005 0 0 0 6.488.029<br />
1-6/2006 0 0 0 3.505.917<br />
Bremerhaven 1990 0 0 0 1.660.000<br />
(EUROGATE) 2000 0 0 0 2.712.694<br />
2002 53,1 44,4 2,5 2.982.141<br />
2005 43,0 53,0 4,0 3.729.604<br />
1-6/2006 41,5 54,7 3,8 2.092.340<br />
Constantza 1990 – – – 28.457<br />
2000 56,0 44,0 – 105.981<br />
2002 53,0 47,0 – 136.272<br />
2004 61,6 38,4 – 386.282<br />
2005 64,8 34,9 0,3 768.099<br />
1-6/2006 48,4 51,4 0,2 464.788<br />
Dünkirchen 1990 0 0 0 70.446<br />
2000 82 14 4 148.531<br />
2002 72 25 3 160.816<br />
2004 90 6 4 200.399<br />
2005 88 8 4 204.562<br />
1-6/2006 88 8 4 98.325<br />
Hamburg 1990 0 0 0 491.448<br />
(EUROGATE) 2000 0 0 0 1.338.060<br />
2002 71,6 26,6 1,8 1.727.133<br />
2004 71,8 25,8 2,4 2.273.722<br />
2005 69,2 28,0 2,8 2.642.728<br />
1-6/2006 69,4 28,3 2,4 1.241.252<br />
Anzeigenschluss<br />
<strong>für</strong> SCHIFFAHRT UND TECHNIK 6/2006<br />
1. September 2006<br />
(0228) 53 88-653 · anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
40 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Seehäfen Jahr LKW Bahn Binnen- See-<br />
Land/Hafen schiff schiff<br />
% % % TEU<br />
Hamburg 1990 0 0 0 1.199.000<br />
(HHLA)<br />
2000 0 0 0 2.762.000<br />
2002 0 0 0 3.516.000<br />
2005 0 0 0 5.275.000<br />
1-6/2006 0 0 0 2.887.188<br />
Hamburg 1990 61,7 38,0 0,3 1.969.986<br />
(Alle Terminals) 2000 70,0 28,7 1,3 4.248.247<br />
2002 69,6 28,7 1,7 5.373.999<br />
2005 67,4 30,5 2,1 8.087.545<br />
1-6/2006 0 0 0 4.198.977<br />
Le Havre 1995 82,5 16,9 0,6 722.000<br />
2000 85,1 12,2 2,7 722.000<br />
2002 85,4 11,7 2,9 809.000<br />
2005 87,4 6,2 6,4 908.000<br />
1-6/2006 0 0 0 1.011.000<br />
Lübeck 1990 71 29 0 80.500<br />
inkl. Travemünde 2000 62 38 0 90.000<br />
2002 58 42 0 79.100<br />
2005 49 51 0 151.000<br />
1-6/2006 49 51 0 81.000<br />
Marseilles-Fos 2000 82,74 16,91 0,35 722.000<br />
2002 82,08 15,57 2,35 809.000<br />
2005 0 0 5,64 908.000<br />
1-6/2006 0 0 0 475.000<br />
Rotterdam 1990 65,0 10,0 25,0 3.700.000<br />
(Alle Terminals) 2000 48,0 13,0 39,0 6.274.000<br />
2002 59,0 9,0 32,0 6.506.000<br />
2005 60,0 9,0 31,0 9.300.000<br />
1-6/2006 0 0 0 4.652.506<br />
Zeebrugge 1990 70,5 26,9 2,6 334.382<br />
2000 79,8 17,7 2,5 965.345<br />
2002 78,3 20,5 1,2 985.942<br />
2005 62,0 36,6 1,4 1.407.933<br />
1-3/2006 0 0 0 748.704<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GMBH, Sankt Augustin · Zusammenstellung: Dünner ❑
41<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
++Containerticker+++Containerticker+++Containerticker+++<br />
Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff Gesamt<br />
Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />
Andernach 2000 1.000 0 9.158 10.158<br />
Terminalbetrieb seit<br />
Februar 2000<br />
Der Seehafen Amsterdam meldet einen<br />
neuen Direktdienst nach Basel. „Wir sind<br />
froh, diesen neuen Service ankündigen zu<br />
können,” sagt Hans Lip, Verkaufsdirektor des<br />
Hafens Amsterdam <strong>für</strong> Deutschland. Als<br />
Betreiber des Liniendienstes hat Lip die<br />
42 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
2002 5.000 0 18.143 23.143<br />
2005 19.048 57 30.830 49.935<br />
1-6/2006 9.328 0 19.332 28.660<br />
Aschaffenburg 2000 0 0 3.727 3.727<br />
Terminalbetrieb Wasser/<br />
Straße seit Herbst 1999<br />
2002 0 0 7.182 7.182<br />
2005 0 0 7.155 7.155<br />
1-7/2006 0 0 4.206 4.206<br />
Basel 1990 1) 1) 22.194 22.194<br />
1) LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden nicht erfasst<br />
2000 1) 1) 74.188 74.188<br />
2002 1) 1) 72.431 72.431<br />
2005 1) 1) 84.931 84.931<br />
1-7/2006 1) 1) 49.035 49.035<br />
Berlin 2004 861 0 282 1.143<br />
1) Terminalbetrieb seit 2001 2005 5.664 23.171 78 28.913<br />
1-6/2006 4.761 22.267 0 27.028<br />
Braunschweig 2000 1) 1) 7.722 7.722<br />
1) Terminalbetrieb seit 1999.<br />
Bis 2004 nur Schiffsabfertigung.<br />
2002 1) 1) 14.219 14.219<br />
2005 1.285 3.853 46.517 51.655<br />
1-7/2006 3.028 6.357 21.281 30.666<br />
Deggendorf 2000 1.835 1.380 455 3.670<br />
2002 1.421 1.198 223 2.842<br />
2005 2.493 575 934 4.002<br />
1-6/2006 1.934 570 0 2.504<br />
Dörpen 1990 0 14.500 0 14.500<br />
2000 0 55.700 7.700 63.400<br />
2005 0 39.700 14.900 54.600<br />
1-6/2006 0 19.600 7.500 27.100<br />
Dortm<strong>und</strong> 1990 1) 1) 1) 17.000<br />
1) Aufgliederung nach<br />
Verkehrsträgern wird<br />
nicht erfasst<br />
2000 1) 1) 1) 84.000<br />
2002 1) 1) 1) 85.000<br />
2005 1) 1) 1) 122.000<br />
1-6/2006 1) 1) 1) 69.500<br />
Dresden, Riesa, 2004 3.728 2.422 4.448 10.598<br />
Torgau, Roßlau, 2005 1.540 11.279 2.487 15.306<br />
Decin, Lovosice 1-6/2006 454 10.107 1.263 11.824<br />
Unternehmensgruppe SBO<br />
Duisburg 1990 1) 40.000 70.000 110.000<br />
1) LKW-Verkehre werden<br />
nicht erfasst<br />
2000 1) 130.000 220.000 350.000<br />
2002 1) 120.000 250.000 370.000<br />
2005 1) 362.000 350.000 712.000<br />
1-6/2006 1) 208.000 185.000 393.000<br />
Emmerich RWT 2000 0 0 0 58.080<br />
2002 0 0 0 43.868<br />
2005 0 0 0 45.854<br />
1-3/2006 0 0 0 15.709<br />
PENTA Container Line AG in Basel <strong>und</strong> die<br />
Firma Amsterdam Intermodal Transport (AIT)<br />
gewinnen können. Die Containerströme<br />
wachsen seit Jahren unaufhaltsam. Auch in<br />
Amsterdam kommen ständig mehr Boxen an,<br />
die ins europäische Hinterland <strong>transport</strong>iert<br />
werden müssen. Die Mengenzuwächse <strong>und</strong><br />
die Kapazitätsgrenzen in Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen<br />
haben dem lange kaum ausgelasteten<br />
Ceres Paragon Terminal in Amsterdam<br />
die nötigen Umschlagszahlen beschert. Vor<br />
diesem Hintergr<strong>und</strong> mussten sich die<br />
Amsterdamer auch Gedanken über die<br />
Abfuhr der Boxen in Richtung Oberrhein<br />
machen. PENTA <strong>und</strong> AIT sind die zwei<br />
Enns 20001) 2) 2) 722 722<br />
20021) 2) 2) Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff Gesamt<br />
Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />
1) Terminal-Betrieb seit 08/04<br />
2) Keine Unterteilung nach<br />
Verkehrsträgern<br />
2004<br />
2005<br />
23.449<br />
58.931<br />
21.168<br />
70.089<br />
480<br />
0<br />
0<br />
480<br />
44.617<br />
129.020<br />
1-6/2006 40.702 39.932 128 80.762<br />
Frankfurt/Main 1990 0 1) 1.423 15.024 17.159<br />
1) Anzahl Container,<br />
keine TEU<br />
2) Bahnanteil in Stück<br />
Container<br />
2000 0 1) 43 29.418 29.483<br />
2002 0 1) 1.595 32.153 34.546<br />
2005 0 1) 736 37.612 38.348<br />
1-7/2006 0 1) 1.007 21.946 2) 22.953<br />
Gelsenkirchen 2004 0 0 820 820<br />
Stadt 2005 0 0 980 980<br />
1-7/2006 0 0 361 361<br />
Gelsenkirchen 2002 0 0 950 950<br />
KCT-Conport 2004 0 0 7.680 7.680<br />
Terminalbetrieb seit 04.2002 2005 0 0 9.116 9.116<br />
Germersheim 2003 0 0 155.000 155.000<br />
2004 0 0 205.000 205.000<br />
2005 0 0 202.000 202.000<br />
Gernsheim 2000 2) 2) 25.035 25.035<br />
Terminalbetrieb seit 1993<br />
2) LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden nicht erfasst<br />
Amsterdam: Neuer Containerdienst nach Basel<br />
Kapazitätsengpässe in Rotterdam <strong>und</strong> ungebrochenes<br />
Wachstum des Weltcontainerverkehrs<br />
bescheren dem hochmodernen Ceres Paragon<br />
Terminal in Amsterdam die nötigen Umschlagszahlen<br />
Bild: POA<br />
2002 2) 2) 29.975 29.975<br />
2005 2) 2) 50.075 50.075<br />
1-7/2006 2) 2) 30.430 30.430<br />
Halle/Saale 2004 650 4.962 0 5.612<br />
1) Terminalbetrieb Bahn/LKW 2005 5.707 10.799 0 16.506<br />
seit April 2004<br />
1-6/2006 4.387 8.364 0 12.751<br />
Hannover 2000 0 1) 12.306 490 12.796<br />
Städtische Häfen 2002 453 1) 22.089 2.175 24.717<br />
1) Im „Rail-Terminal” wird jegliche<br />
Art von Ladeeinheiten umgeschl.<br />
2005<br />
1-6/2006<br />
1.324<br />
772<br />
1) 17.240<br />
1) 10.510<br />
13.621<br />
8.400<br />
32.185<br />
19.682<br />
Herne 7-12/2002 – 10.038 – 10.038<br />
2003 – 93.414 – 93.414<br />
2005 – 31.843 – 31.843<br />
1-7/2006 – 32.272 – 32.272<br />
Karlsruhe 2000 1) 1) 35.857 35.857<br />
1) LKW <strong>und</strong> Bahnverkehre 2002 1) 1) 36.799 36.799<br />
werden nicht erfasst 2005 12.266 0 44.518 56.784<br />
1-6/2006 25.473 0 19.650 45.123<br />
Kehl 1990 75 75 600 750<br />
2000 1.140 1.151 9.100 11.391<br />
2002 740 739 5.913 7.392<br />
2005 1.128 2.321 8.720 12.169<br />
1-7/2006 2.030 2.118 4.549 8.697<br />
Kelheim/Donau 2000 3.285 0 3.285 6.570<br />
1) nicht erfasst<br />
2002<br />
2005<br />
3.846<br />
2.624<br />
313<br />
832<br />
3.533<br />
3.656<br />
7.692<br />
7.112<br />
1-6/2006 1) 832 1.673 2.505<br />
Hans Lip, Verkaufsdirektor des Hafens Amsterdam:<br />
„Mit dem neuen Liniendienst wird die<br />
Position Amsterdams als leistungsfähiger Containerhafen<br />
weiter gestärkt!“ Bild: Götze-Rohen<br />
Unternehmen, die am 21. August den ersten<br />
direkten Containerdienst zwischen Basel <strong>und</strong><br />
Amsterdam gestartet haben. Die PENTA<br />
Container Line AG ist ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
von Rhenus, Swissterminal <strong>und</strong><br />
Danser Switzerland (alle Basel), der CFNR in<br />
Strasbourg sowie der Danser Container Line<br />
BV in Sliedrecht. Amsterdam Intermodal<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GMBH, Sankt Augustin · Zusammenstellung: Dr. Hermann Blankmann/Dü ❑
+++Containerticker+++Containerticker+++Containerticker+++<br />
Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff Gesamt<br />
Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />
Köln<br />
1) Aufgliederung nach<br />
Verkehrsträgern wird nicht<br />
erfasst<br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2005<br />
1-6/2006<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
70.154<br />
254.051<br />
339.858<br />
428.702<br />
236.251<br />
Krems/Donau 1) 2000 37.988<br />
1) 2002 40.163<br />
1) 2005 39.694<br />
1-6/2006<br />
1) 37.988<br />
1) 40.163<br />
1) 39.694<br />
5.975<br />
1.126<br />
142<br />
43.963<br />
41.289<br />
39.836<br />
1) Binnenhäfen Jahr LKW Bahn Schiff Gesamt<br />
Land/Hafen TEU TEU TEU TEU<br />
Koblenz 2000 1) 228 36.166 36.394<br />
1) 2000 wurde der Lkw-<br />
Unschlag noch nicht erfasst<br />
2002<br />
2004<br />
17.351<br />
21.536<br />
8<br />
1.144<br />
61.497<br />
66.462<br />
78.856<br />
89.142<br />
2005 28.958 109 46.015 75.082<br />
1-7/2006 19.039 250 28.279 47.567<br />
Neuss-Düsseldorf<br />
Hafen besteht in fusionierter<br />
Form seit 2003<br />
1990 79.542<br />
2000 200.806<br />
2002 192.590<br />
2005 297.072<br />
1-6/2006 142.584<br />
39.126<br />
33.868<br />
36.663<br />
132.907<br />
48.829<br />
25.609<br />
89.192<br />
92.863<br />
193.473<br />
67.277<br />
144.277<br />
323.866<br />
322.116<br />
623.452<br />
258.690<br />
Krefeld<br />
1) LKW-Verkehre werden<br />
nicht erfasst<br />
Umschlag eingestellt<br />
1) LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden gemeinsam erfasst<br />
Linz/Donau<br />
1) Bahn <strong>und</strong> Lkw gesamt<br />
Ludwigshafen<br />
1) Container-Lkw-Verkehr<br />
wird nicht erfasst<br />
2) Erfassung erst 2005<br />
1) 1990<br />
1) 2000<br />
1) 2002<br />
1) 2003<br />
21.072<br />
1) 1990 33.065<br />
2000 60.799<br />
2002 71.491<br />
2005 79.303<br />
1-6/2006 39.803<br />
1) 2002<br />
1) 2004<br />
1) 2005<br />
1) 1-6/2006<br />
88<br />
0<br />
10<br />
460<br />
1) 21.072<br />
1) 33.065<br />
68.888<br />
73.986<br />
86.028<br />
44.374<br />
2)<br />
2)<br />
2) 14.251<br />
8.219<br />
6<br />
5.000<br />
18.500<br />
9.500<br />
0<br />
635<br />
2.216<br />
3.560<br />
2.739<br />
1.083<br />
42.780<br />
44.098<br />
57.401<br />
34.601<br />
94<br />
5.000<br />
18.510<br />
9.960<br />
21.072<br />
33.700<br />
131.903<br />
149.037<br />
168.070<br />
85.260<br />
42.780<br />
44.098<br />
71.652<br />
42.820<br />
Nürnberg<br />
Regensburg<br />
<strong>und</strong> Passau<br />
Strasbourg<br />
1) 1990 wurden Lkw <strong>und</strong><br />
Bahn gemeinsam erfasst<br />
Stuttgart<br />
Trier<br />
2002<br />
2005<br />
1-6/2006<br />
1990<br />
2002<br />
2005<br />
1-6/2006<br />
2000<br />
2002<br />
2005<br />
1-5/2006<br />
2000<br />
2002<br />
2005<br />
1-7/2006<br />
2000<br />
2002<br />
2005<br />
1-6/2006<br />
0<br />
77.346<br />
37.567<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
74.541<br />
75.080<br />
107.850<br />
51.570<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
34.794<br />
17.828<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
256<br />
220<br />
4.665<br />
4.924<br />
0<br />
0<br />
19.316<br />
15.372<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
210<br />
80<br />
246<br />
96<br />
354<br />
240<br />
66.468<br />
54.149<br />
70.905<br />
31.738<br />
23.318<br />
24.374<br />
29.533<br />
15.925<br />
6.408<br />
4.418<br />
3.383<br />
491<br />
89.000<br />
112.350<br />
55.475<br />
246<br />
96<br />
354<br />
240<br />
141.265<br />
129.449<br />
183.420<br />
88.232<br />
23.318<br />
24.374<br />
48.849<br />
31.297<br />
6.408<br />
4.418<br />
3.383<br />
491<br />
Mainz 1990<br />
2000<br />
2002<br />
2005<br />
1-4/2006<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
49.799<br />
101.749<br />
102.369<br />
124.101<br />
57.643<br />
Mannheim 1990 1) 1) 44.233 44.233 Wien 2000 1) 130.094 1) 130.094 586 130.680<br />
1) LKW- <strong>und</strong> Bahnverkehre<br />
werden nicht erfasst<br />
2000<br />
2002<br />
1)<br />
1)<br />
1)<br />
1)<br />
87.212<br />
98.452<br />
87.212<br />
98.452<br />
2002<br />
2005<br />
1) 132.323<br />
1) 223.963<br />
1) 132.323<br />
1) 223.963<br />
1.054<br />
788<br />
133.377<br />
224.751<br />
2005 1) 1) 133.694 133.694<br />
1-5/2006<br />
1-6/2006 1) 1) 61.287 61.287<br />
1) 126.121 1) Mulhouse- 1990 8.824 1.317 9.019 19.160<br />
Ottmarsheim 2002<br />
2003<br />
82.123<br />
86.656<br />
0<br />
9.533<br />
70.932<br />
82.276<br />
153.055<br />
178.465<br />
2005 69.128 26.914 84.818 180.860<br />
1-6/2006 38.214 10.972 41.711 90.897<br />
Lille<br />
Magdeburg<br />
1992 22.579<br />
2002 34.470<br />
2003 38.435<br />
2005 0<br />
2003 0<br />
2005 0<br />
1-6/2006 0<br />
0<br />
6.220<br />
4.025<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
4.889<br />
34.413<br />
31.666<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
27.468<br />
75.103<br />
74.126<br />
88.000<br />
7.000<br />
9.980<br />
5.973<br />
Waalwijk ROC 2002<br />
2003<br />
2005<br />
1-3/2006<br />
1.316<br />
1.630<br />
1.841<br />
964<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
6.192<br />
7.706<br />
14.084<br />
5.609<br />
7.508<br />
9.336<br />
15.925<br />
6.573<br />
Weil am Rhein<br />
1) Regulärer Terminalbetrieb<br />
seit 1999<br />
1990<br />
2000<br />
2002<br />
2005<br />
1-6/2006<br />
0<br />
3.212<br />
4.296<br />
3.866<br />
3.174<br />
0<br />
55<br />
114<br />
180<br />
55<br />
0<br />
19.593<br />
22.911<br />
20.463<br />
8.655<br />
1) 2.911<br />
22.860<br />
27.321<br />
24.509<br />
11.884<br />
1) LKW <strong>und</strong> Bahn werden<br />
gemeinsam erfasst<br />
126.121 0 126.121<br />
Minden<br />
Eröffnung Mai 2002<br />
2002<br />
2004<br />
2005<br />
1-7/2006<br />
0<br />
0<br />
0<br />
4.190<br />
0<br />
0<br />
0<br />
168<br />
2.022<br />
4.989<br />
16.210<br />
7.914<br />
2.022<br />
4.989<br />
16.210<br />
12.272<br />
Wörth<br />
1) LKW-Verkehr wird<br />
nicht erfasst<br />
2000<br />
2002<br />
2005<br />
1-6/2006<br />
1)<br />
1)<br />
1)<br />
1)<br />
14.340<br />
6.404<br />
3.466<br />
2.146<br />
112.118<br />
133.625<br />
179.787<br />
82.813<br />
126.458<br />
140.029<br />
183.253<br />
84.959<br />
Transport gehört zur van Meegen Gruppe<br />
<strong>und</strong> hat seinen Sitz in Amsterdam auf dem<br />
Gelände des Ceres Paragon Terminals. Die<br />
zunächst eingesetzten zwei Schiffe (beide<br />
voraussichtlich mit einer Kapazität von 90 –<br />
100 TEU) fahren jeweils dienstags ab<br />
Amsterdam zu Berg <strong>und</strong> treffen am Samstag<br />
zum Löschen in Strasbourg ein - am darauf<br />
folgenden Montag wird in Basel gelöscht.<br />
Weitere Anlaufhäfen sind Kehl, Ottmarsheim,<br />
Weil <strong>und</strong> Gernsheim. Die Talfahrt startet<br />
donnerstags in Basel. Nach einem Zwischenstopp<br />
in Strasbourg sind die Schiffe am<br />
Montagabend Amsterdam löschbereit, um<br />
dort den so genannten Japan-Loop bedienen<br />
zu können. Ben Maelissa, Geschäftsführer<br />
von Danser geht davon aus, dass nach einer<br />
Testphase von ca. sechs Monaten, größere<br />
Schiffseinheiten <strong>für</strong> den neuen Liniendienst<br />
eingesetzt werden. www.aitholland.nl<br />
www.dansercontainerline.com<br />
www.pentacontainerline.com · (ag) ❑<br />
Linde Material Handling unter neuem Dach<br />
Der Geschäftsbereich Linde Material Handling<br />
(MH) wurde zum 1. August aus der Linde<br />
AG ausgegliedert <strong>und</strong> rechtlich verselbstständigt.<br />
Damit wird die Voraussetzung geschaffen,<br />
um als eigenständiges Unternehmen<br />
am Markt aufzutreten <strong>und</strong> die Marktposition<br />
von Linde MH als Anbieter von<br />
Flurförderzeugen, Antriebstechnik <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen in allen Bereichen der<br />
Intra<strong>logistik</strong> weiter auszubauen. Die neue<br />
Firmierung lautet Linde Material Handling<br />
GmbH & Co. KG. Da sich der Linde Konzern<br />
künftig auf den Geschäftsbereich technische<br />
Gase konzentrieren wird, soll der Bereich MH<br />
an externe Investoren veräußert werden.<br />
Dü ❑<br />
Geballte Kraft: im Hamburger Hafen übernimmt<br />
der größte Linde-Gabelstapler Deutschlands den<br />
Transport besonders schwerer Maschinen, Fabrikanlagenteile<br />
sowie Eisen- <strong>und</strong> Stahlerzeugnisse<br />
43<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
© SCHIFFAHRT UND TECHNIK VERLAGS GMBH, Sankt Augustin · Zusammenstellung: Dr. Hermann Blankmann/Dü ❑
HAFEN &<br />
TRANSPORT INTERMODAL<br />
Kooperationen führen zum Erfolg – Innovative Konzepte per Binnenschiff<br />
InterPorts zeigt was machbar ist!<br />
Mehr als 150 Experten aus<br />
Spedition, Logistik, Binnenschifffahrt<br />
<strong>und</strong> Industrie folgten am 8.<br />
Juni der Einladung von InterPorts zu<br />
dem Fachkongress „Erfolgreiche<br />
intermodale Transportketten über<br />
nordrhein-westfälische Binnenhäfen<br />
– Beispiele aus der Praxis”.<br />
Die Anzahl von Fachveranstaltungen<br />
zum Thema Binnenschifffahrt allein<br />
im ersten Halbjahr 2006 zeigt es<br />
deutlich: das Verkehrssystem Wasserstraße<br />
ist ein Top-Thema. In der Regel<br />
beschränken sich die Veranstalter aber<br />
darauf, mehr oder weniger ausgewiesene<br />
Experten ausführen zu lassen, wie wichtig<br />
der Verkehrsträger ist. Einen etwas anderen<br />
Ansatz hat die Initiative InterPorts gewählt:<br />
erfolgreiche Praxisbeispiele statt Vorträge<br />
über die graue Theorie! Vor allem aber war<br />
es den Initiatoren gelungen, zahlreiche<br />
Verlader <strong>und</strong> Verkehrsdienstleister als Teilnehmer<br />
anzusprechen, denen die Binnenschifffahrt<br />
noch fremd ist.<br />
Mülheims Hafenchef Hans-Hermann Paulsen,<br />
Projektmanager von InterPorts, begrüßte die<br />
Teilnehmer mit der klaren Aussage: „Die<br />
Hans Hermann Paulsen: „Wir zeigen, was<br />
Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Häfen leisten können!“<br />
durch Verkehrsstaus verursachten Kosten<br />
sind gigantisch <strong>und</strong> machen den Straßengüterverkehr<br />
immer unwirtschaftlicher. Allein<br />
die Wasserstraßen haben noch Kapazitätsreserven.<br />
Wir wollen Ihnen zeigen, welche<br />
Chancen Ihnen die Schifffahrt bietet“. Dr.<br />
Holger Platz, Chef des Essener Beratungsunternehmens<br />
PLANCO <strong>und</strong> Projektkoordinator<br />
von InterPorts ergänzte: „Im Mittelpunkt<br />
von InterPorts steht die Kooperation<br />
Anzeigenschluss<br />
<strong>für</strong> SCHIFFAHRT UND TECHNIK 6/2006<br />
1. September 2006<br />
(0228) 53 88-653 · anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
44 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
von Logistikern, Transportunternehmen,<br />
Binnen- <strong>und</strong> Seehäfen. Unser gemeinsames<br />
Ziel ist es, Ihnen Alternativen zu Straße <strong>und</strong><br />
Schiene aufzuzeigen“. Paulsen <strong>und</strong> Platz<br />
hielten Wort, denn die Referenten präsentierten<br />
konkrete Beispiele aus der Praxis.<br />
Vorgestellt wurden: eine Transportkette <strong>für</strong><br />
flüssige Stärke von Hamm nach Holland, ein<br />
multimodales Logistikkonzept <strong>für</strong> Stammholz<br />
vom Wald bis zum Endempfänger, eine<br />
Lieferkette <strong>für</strong><br />
Zellstoff von Übersee<br />
nach Neuss<br />
sowie ein Binnenschiffs-Sammelverkehr<br />
<strong>für</strong> Schwergut<br />
von Süddeutschland<br />
zu<br />
den ARA-Häfen.<br />
Abger<strong>und</strong>et wurden<br />
die Praxisbei-<br />
Dr. Holger Platz: „Inter-<br />
Ports ist beispielhaft <strong>für</strong><br />
die Kooperation aller am<br />
System Wasserstraße<br />
beteiligten Partner!“<br />
spiele durch Vorträge<br />
von Vertretern<br />
aus den Seehäfen<br />
Amsterdam<br />
<strong>und</strong> Rotterdam.<br />
Jan Barendregt<br />
vom Hafen Rotterdam machte deutlich, wie<br />
wichtig Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Binnenhäfen<br />
<strong>für</strong> den Seehafen Rotterdam sind. „Verkehre<br />
per Binnenschiff entlasten die Straßen, sind<br />
besser planbar, sind zuverlässiger <strong>und</strong> besser<br />
<strong>für</strong> die Umwelt“, sagte Barendregt. Sein<br />
Kollege Hermann Journée vom Hafen Amsterdam<br />
präsentierte das Konzept „AMS-Barge“.<br />
Dabei wurde ein Binnenschiff mit einem<br />
bordeigenen Containerkran ausgestattet um<br />
Containerverkehre im Raum Amsterdam auch<br />
von <strong>und</strong> zu Ladestellen zu realisieren, die<br />
keine eigenen Umschlagsgeräte haben. „Mit<br />
der AMS-Barge haben wir das Potenzial, die<br />
große Zahl der Boxen, die per LKW durch die<br />
Stadt gefahren werden, enorm zu reduzieren“,<br />
sagte Journée.<br />
In den Pausen hatten die Besucher die<br />
Möglichkeit, den InterPorts-Marktplatz zu<br />
nutzen. Auch diverse Anbieter aus der Hafen<strong>und</strong><br />
Binnenschifffahrtswirtschaft präsentierten<br />
hier ihre Dienstleistungen. So entstand<br />
zwischen Besuchern, Anbietern, Referenten<br />
<strong>und</strong> Organisatoren ein reger Gedankenaustausch.<br />
Nach dem Mittagsimbiss moderierte<br />
Heiner Brixner, der Vorsitzende der Initiative<br />
Binnenschifffahrt <strong>und</strong> Logistik die Diskussion.<br />
„Ich freue mich besonders über die vielen<br />
noch nicht „konfirmierten“ Besucher“, sagte<br />
Brixner. In seinem Eingangsstatement nahm<br />
Brixner die Akteure<br />
des Verkehrssystems<br />
Wasserstraße<br />
zunächst kritisch<br />
ins Gebet. Brixner<br />
zählte die Aufgaben<br />
auf, die <strong>für</strong><br />
ein erfolgreiches<br />
Verkehrssystem<br />
Wasserstraße<br />
erledigt werden<br />
müssten: Kräfte<br />
bündeln <strong>und</strong> Einzellobbyarbeit<br />
beenden; das SystemWasserstraßevermark-<br />
Heiner Brixner: „Nicht die<br />
Binnenschifffahrt anpreisen,<br />
sondern das Verkehrssystem<br />
Wasserstraße<br />
vermarkten!“<br />
Bilder: Götze-Rohen<br />
ten anstatt die Binnenschifffahrt anzupreisen;<br />
Gesamtlösungen entwickeln, anstatt Einzelaspekte<br />
aufzuzeigen; aktiv auf Verlader<br />
zugehen <strong>und</strong> Lösungen präsentieren;<br />
modernes Marketing entwickeln <strong>und</strong> dem<br />
System Wasserstraße ein Gesicht geben.<br />
„Das System Wasserstraße muss eine Marke<br />
werden“, betonte Brixner. In der anschließenden<br />
Diskussion wurden zahlreiche Detailfragen<br />
der Besucher beantwortet. Nach<br />
dem Schlusswort von Dr. Holger Platz<br />
nutzten die Gäste <strong>und</strong> die Vertreter aus<br />
Schifffahrt <strong>und</strong> Häfen die Gelegenheit <strong>für</strong><br />
weitere Gespräche an den Messeständen.<br />
Das Fazit der Besucher fiel eindeutig aus: das<br />
Verkehrssystem Wasserstraße hat sich<br />
exzellent präsentiert <strong>und</strong> gezeigt, dass viel<br />
mehr in ihm steckt als bekannt ist. SCHIFF-<br />
FAHRT UND TECHNIK gratuliert InterPorts zu<br />
einer mehr als gelungenen Veranstaltung <strong>und</strong><br />
weist auf die aktualisierte Homepage<br />
www.InterPorts.org hin. (ag) ❑
Netzwerk IPN-Häfen vorgestellt<br />
Stadthafen Lünen in<br />
gutem Fahrwasser Mit<br />
Für den Binnenhafen Lünen hat das<br />
Geschäftsjahr 2006 sehr erfreulich<br />
begonnen: Die Stadthafen Lünen<br />
GmbH vermeldet <strong>für</strong> das 1. Quartal<br />
einen um mehr als 20 % gestiegenen<br />
Umschlag. Die kontinuierlich steigende<br />
Auslastung zeichnete sich bereits<br />
in den letzten Monaten des Jahres<br />
2005 ab. Ein geplantes Kraftwerksprojekt<br />
bring neue Herausforderungen.<br />
Hauptumschlaggüter sind Schüttgüter<br />
wie Kohle, Baustoffe <strong>und</strong> Getreidearten,<br />
dazu Eisen <strong>und</strong> Stahl mit<br />
Coils, Halbzeug <strong>und</strong> Walzdraht. Weiter<br />
wachsen wird der Recyclingbereich mit<br />
NE-Metallen <strong>und</strong> NE-Schrott <strong>und</strong> anderen<br />
Wertstoffen wie aufbereitetem Glas <strong>und</strong><br />
Gleisschotter.<br />
Zur Hafeninfrastruktur gehören 24.000 qm<br />
überdachte Lager- <strong>und</strong> 79.000 qm nutzbare<br />
Freilagerflächen sowie 7 Krananlagen mit bis<br />
zu 20 t Tragkraft, verteilt auf den Stadthafen<br />
<strong>und</strong> den Stumm-Hafen. Mit seiner verkehrsgünstigen<br />
Lage am Datteln-Hamm-Kanal<br />
verknüpft der Stadthafen Lünen das Kanal-,<br />
Schienen- <strong>und</strong> Straßennetz <strong>für</strong> nationale <strong>und</strong><br />
internationale Transporte. Regelmäßige Verkehre<br />
verbinden den Kanalhafen über die<br />
Rheinschiene mit den europäischen Seehäfen<br />
Amsterdam, Rotterdam <strong>und</strong> Antwerpen.<br />
Im Recyclingstandort Hafen können mehr als<br />
196 Abfallarten nach EAK umgeschlagen <strong>und</strong><br />
gelagert bzw. aufbereitet, verwertet <strong>und</strong><br />
entsorgt werden. Auch vier Klärbecken werden<br />
vorgehalten. Das komplette Programm<br />
<strong>für</strong> einen universellen <strong>und</strong> gleichzeitig auch<br />
spezialisierten Hafen. Mit dieser Ausrichtung<br />
kann der Hafen Lünen fast jedem K<strong>und</strong>enwunsch<br />
zuverlässig entsprechen: „Wir lagern<br />
<strong>und</strong> kommissionieren im K<strong>und</strong>enauftrag,<br />
auch bei engen Zeitfenstern“, so Hafenbetriebsleiter<br />
Wilfried Weineck. Die umfangreiche<br />
Dienstleistungspalette des Hafens <strong>für</strong><br />
seine K<strong>und</strong>en wird von 40 Mitarbeitern<br />
gewährleistet. Die Stadthafen Lünen GmbH<br />
<strong>und</strong> die Stumm-Hafen GmbH sind Eigentümer<br />
<strong>und</strong> Betreiber des Hafengeländes <strong>und</strong> der<br />
Anlagen zugleich. In einer Kohlenmühle am<br />
Stumm-Hafen werden in diesem Jahr r<strong>und</strong><br />
250.000 t Rohkohle in mehreren Arbeits-<br />
schritten gesiebt, gebrochen <strong>und</strong> vermischt.<br />
Per Binnenschiff wird die Staubkohle anschließend<br />
zum Endabnehmer Eko-Stahl in<br />
Eisenhüttenstadt verbracht.<br />
Im Februar 2006 wurde eine <strong>für</strong> die gesamte<br />
Region richtungweisende Standortentscheidung<br />
verkündet: „Lünen wird als Kraftwerksstandort<br />
entwickelt!“ Bis etwa 2011 wird ein<br />
Steinkohlekraftwerk errichtet werden, das<br />
mit zunächst einem Kraftwerksblock eine<br />
Nettoleistung von 750 Megawatt erbringen<br />
soll. Das Großprojekt hat ein Investitionsvolumen<br />
von 800 Mio. € <strong>und</strong> stellt <strong>für</strong> die<br />
Region die mit Abstand größte Investition der<br />
vergangenen 50 Jahre dar <strong>und</strong> wird mit der<br />
Schaffung von zahlreichen neuen Arbeitsplätzen<br />
verb<strong>und</strong>en sein. Die wirtschaftliche<br />
Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerkes ist<br />
bis spätestens Ende 2012 geplant. Eine prognostizierte<br />
Laufzeit der Kraftwerksanlage<br />
von etwa 40 Jahren würde auch den<br />
Hafenbetreibern Planungssicherheit <strong>für</strong><br />
langfristige Investitionsmaßnahmen geben.<br />
Hafenbetriebsleiter Andreas Hüsing freut sich<br />
wie sein Kollege Wilfried Weineck auf die<br />
anstehenden Aufgaben <strong>für</strong> eine mögliche<br />
Erweiterung der vorhandenen Umschlaganlagen<br />
<strong>und</strong> die Optimierung der Zufahrt<br />
zum Hafengelände. „Auch eine zukünftige<br />
Verbreiterung des Kanals <strong>für</strong> Binnenschiffe<br />
der Europaklasse mit 110 m Länge sowie<br />
Brückenerhöhungen wären dann mit allen<br />
Beteiligten planbar“, so Hüsing.<br />
Hinter dem Großprojekt steht ein Zusammenschluss<br />
von kommunalen Energieversorgern<br />
mit der Trianel European Energy Trading<br />
GmbH <strong>und</strong> weiteren assoziierten Partnern.<br />
Mit der b<strong>und</strong>esweiten Strom- <strong>und</strong> Gasbelieferung<br />
von Großabnehmern ist Trianel als<br />
leistungsstarkes Unternehmen am Energiemarkt<br />
etabliert. Ausschlaggebend <strong>für</strong> den<br />
24.000 qm überdachter Lager- <strong>und</strong> 79.000 qm nutzbarer Freilagerflächen<br />
sowie 7 Krananlagen mit bis zu 20 t Tragkraft ist der<br />
Stadthafen Lünen <strong>für</strong> Güter aller Art gerüstet<br />
Kanalstandort Lünen zum Bau <strong>und</strong> Betrieb<br />
eines Kraftwerks waren die sehr guten<br />
Rahmenbedingungen wie Kohleversorgungs<strong>und</strong><br />
Reststoffentsorgungs<strong>logistik</strong> sowie die<br />
Nähe zur Umschlagsader Rhein <strong>und</strong> eine<br />
hervorragende Anbindung an das Stromnetz.<br />
Das Mutterhaus der Hafenbetreiber, die<br />
Stadtwerke Lünen GmbH, wird mit einer<br />
Beteiligung am Kraftwerksprojekt seine<br />
Unabhängigkeit beim Stromeinkauf stärken.<br />
Und die Hafentöchter haben die Perspektive<br />
auf einen Kohleumschlag von bis zu 1,8 Mio.<br />
t jährlich.<br />
Überhaupt betonen beide Hafenbetriebsleiter<br />
unisono die hohe Motivation ihrer Mitarbeiter,<br />
<strong>und</strong> das nicht nur aufgr<strong>und</strong> des anstehenden<br />
Großprojektes. Durch neu gestaltete<br />
Tarifverträge kann das Stammpersonal flexibel<br />
eingesetzt werden. „Unsere K<strong>und</strong>en bestimmen<br />
den Kreislauf im Hafen, <strong>und</strong> da<strong>für</strong><br />
arbeiten unsere Mitarbeiter absolut dienstleistungsorientiert“,<br />
so Wilfried Weineck. Für<br />
ausgeprägte Teamarbeit sind die beiden<br />
Betriebsleiter des Hafens vorbildlich, gemeinsam<br />
wird die Hafenmannschaft die anstehenden<br />
Aufgaben stemmen.<br />
Auch die aktive Mitarbeit in der „Arbeitsgemeinschaft<br />
öffentlicher Kanalhäfen in NRW“<br />
(AÖK) <strong>und</strong> im Hafennetzwerk InterPorts ist<br />
der Hafenleitung wichtig. „Der Erfahrungsaustausch<br />
untereinander <strong>und</strong> die Entwicklung<br />
von weiteren Ideen <strong>für</strong> gemeinsame<br />
Projekte stärken den Zusammenhalt der Häfen<br />
dieser Initiativen“, so Andreas Hüsing. Im<br />
weiteren Ausbau des Netzwerkes InterPorts<br />
sieht er die Chance, die Bedeutung der Mitgliedshäfen<br />
sowohl als Gruppe wie auch als<br />
jeweiliger Wirtschaftsstandort noch stärker in<br />
die Öffentlichkeit zu bringen. Der Hafen<br />
Lünen ist in gutem Fahrwasser.<br />
www.stadthafen-luenen.de · Stephan Gruß ❑<br />
1. September 2006<br />
45<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
HAFEN &<br />
TRANSPORT INTERMODAL<br />
Rhein-Ruhr-Terminal Duisburg mit neuem Dienstleistungsangebot im kombinierten Verkehr<br />
Absacken <strong>und</strong> Lagern nach Maß<br />
„Nutzen Sie unsere Angebote <strong>und</strong><br />
stellen Sie uns auf die Probe“ – mit<br />
einem solchen Slogan wirbt, wer<br />
sich der Qualität seiner Service- <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen sicher ist. So wie<br />
die Rhein-Ruhr Terminal Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Container- <strong>und</strong> Güterumschlag<br />
mbH (RRT) in Duisburg, die so<br />
auch <strong>für</strong> innovative Leistungsangebote<br />
ihres ‚Packing Centers’ wirbt.<br />
In den insgesamt 3.000 m 2 großen Lagerhallen<br />
des Duisburger Unternehmens<br />
lassen sich Stückgüter witterungsgeschützt<br />
entladen, sachgerecht einlagern<br />
<strong>und</strong> verpacken. Meist kommt RRT-K<strong>und</strong>en<br />
die Anmietung eines eigenen Lagers bedeutend<br />
teurer, als wenn sie die Dienstleitungen<br />
des Duisburger Unternehmens in<br />
Anspruch nehmen. Schließlich fällt nicht nur<br />
Lagermiete an, sondern auch Kosten <strong>für</strong><br />
Reinigung, Personal <strong>und</strong> Gerätschaften wie<br />
Flurförderfahrzeuge. Doch die Konkurrenz in<br />
diesem Dienstleistungsbereich ist groß.<br />
Service gilt deshalb als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal<br />
der verschiedenen<br />
Anbieter. Und innovative Zusatzangebote.<br />
Im Januar 2006 startete die RRT deshalb mit<br />
einem völlig neuen Tätigkeitsbereich, dem<br />
„Packing Center“ <strong>und</strong> steigt damit in die<br />
Lohnverpackung ein. Das professionelle<br />
Absacken schafft sichere Ladeeinheiten <strong>für</strong><br />
Schüttgüter. Es bietet Schutz <strong>für</strong> Lagerung,<br />
Umschlag <strong>und</strong> Transport. Das Herzstück des<br />
Packing Center besteht aus einer neuen<br />
Form-Fill and Seal (FFS) Maschine. Sie ist<br />
universell <strong>für</strong> das Absacken verschiedener<br />
Produktchargen einsetzbar. Der FFS-Prozess<br />
46 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Die staubarme<br />
Absackung wird durch<br />
einen Absauganlage<br />
ermöglicht<br />
Für den sicheren Sackverschluss sorgt eine<br />
spezielle Reinigungseinrichtung in der Kopfnahtverschließstation<br />
gilt als wirtschaftlichste Absacktechnologie:<br />
Das Herstellen, Befüllen <strong>und</strong> Verschließen der<br />
Säcke geschieht in einem Arbeitsgang.<br />
Für die Produktion der Säcke können bedruckte<br />
sowie unbedruckte polyolefische<br />
Mono- oder Mehrschichtfolien <strong>und</strong> Folienverb<strong>und</strong>e<br />
verwendet werden. Produktionsbasis<br />
ist eine endlose Seitenspaltenschlauchfolie<br />
oder auch eine Flachschlauchfolie. Das<br />
Material bietet im Vergleich zu vorgefertigten<br />
Säcken wesentliche Kostenvorteile <strong>und</strong><br />
ermöglicht ein flexibleres Absacken. Je nach<br />
Auftrag kann die Maschine Säcke mit 5 bis<br />
50 kg Füllgewicht herstellen. Dabei ist der<br />
Formatwechsel innerhalb weniger Minuten<br />
möglich – ohne Einsatz von Formatteilen<br />
oder Werkzeugen. Eine neuartige Verschweißung<br />
der Kanten erhöht die Form-<br />
stabilität des Sacks. Sie ist heute Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> die Absackung von Markenprodukten.<br />
Die Anlage ist <strong>für</strong> das Absacken<br />
frei fließender Schüttgüter geeignet, beispielsweise<br />
Kunststoffgranulate, Düngemittel,<br />
Tierfutter <strong>und</strong> chemische<br />
Zwischenprodukte. Eine<br />
Absauganlage ermöglicht<br />
staubarmes Befüllen. Mit dem<br />
neuen Packing Center erweitert<br />
die RRT Duisburg ihr<br />
Serviceportfolio <strong>und</strong> bietet<br />
einen weiteren Baustein <strong>für</strong><br />
Dienstleitungen nach Maß.<br />
Durch den Standortvorteil im<br />
Duisburger Hafen hat das<br />
Container-Terminal alle Möglichkeiten<br />
der Anlieferung der<br />
zu verpackenden Waren in 20 oder 40 Fuß<br />
Containern bis zu Bulkladungen per Binnenschiff.<br />
e. B. ❑<br />
Die Anlage verarbeitet bedruckte <strong>und</strong> unbedruckte<br />
Kunststofffolien aus PE/PP als Monooder<br />
Mehrschichtfolie sowie Folienverb<strong>und</strong>e<br />
Bilder: RRT
M+E Meppen erweitert mechanische Bearbeitungskapazitäten <strong>für</strong> Motorenteile<br />
Service <strong>und</strong> Produktqualität sichern<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
Die wachsende Nachfrage nach der<br />
Überholung gebrauchter <strong>und</strong> der<br />
Anfertigung neuer Ersatzteile <strong>für</strong><br />
Diesel- <strong>und</strong> Gasmotoren erforderten<br />
eine intensive Erweiterung des M+E<br />
Spezialbereiches Zylinderkopfkomponenten.<br />
„Wir stellen uns den<br />
wachsenden Anforderungen an die<br />
Wirtschaftlichkeit von Motorenkomponenten<br />
durch Erweiterung<br />
unserer Kapazitäten“, so Bernd<br />
Köser, Leiter der Abteilung<br />
Zylinderkopfkomponenten am<br />
Stammsitz Meppen.<br />
Personelle <strong>und</strong> räumliche Erweiterungen<br />
bieten neben neuen Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
auch eine<br />
Optimierung der bisherigen Prozesse.<br />
Der gesamte Prozess, von der Wareneingangskontrolle,<br />
über die einzelnen Bearbeitungsstufen<br />
bis zur Endabnahme befindet<br />
sich nun in einer Halle. Zurzeit befinden sich<br />
in Meppen unter anderem die Auslassventileinheiten<br />
eines Sulzer RTA 84 zur geometrischen<br />
Bearbeitung. Qualifizierte <strong>und</strong><br />
erfahrene Mitarbeiter garantieren die mechanische<br />
Aufarbeitung der Komponenten durch<br />
einen sicheren Instandsetzungsprozess. Das<br />
Leistungsspektrum umfasst neben der<br />
mechanischen <strong>und</strong> schweißtechnischen<br />
Bearbeitung von Ventilen, Ventilkörpern <strong>und</strong><br />
Zylinderköpfen auch die Neuanfertigung von<br />
In einem gut sortierten Lager hält M+E Ersatzteile<br />
unterschiedlichster Hersteller vorrätig<br />
Ventilsitzringen <strong>und</strong> Auslassventilgehäusen.<br />
Ein spezielles Verfahren mit<br />
einer eigens konzipierten Anlage ermöglicht<br />
die Optimierung der Standzeiten<br />
der Ventilkörper. Die Lagerhaltung<br />
eines umfassenden Tauschprogramms<br />
<strong>für</strong> alle gängigen Motorentypen<br />
r<strong>und</strong>et den Service ab.<br />
Flexibilität <strong>und</strong> Schnelligkeit – das<br />
sind die wesentlichen Faktoren <strong>für</strong> das<br />
stetige Wachstum der M+E GmbH.<br />
Kurzfristig realisieren die Motorenspezialisten<br />
Reparatur- <strong>und</strong> Instandsetzungsarbeiten.<br />
So findet zum<br />
Beispiel durch Toni Gutzeit die Generalüberholung<br />
von zwei Reintjes-Getrieben vom Typ<br />
WAF 1940 vor Ort in Piräus/ Griechenland<br />
statt. Die Beratung durch langjährig erfahrene<br />
Mitarbeiter ist in so einem Fall ebenso<br />
Wandstärkenprüfung im Ultraschallverfahren bei<br />
Wareneingangskontrolle<br />
selbstverständlich wie eine kurzfristige<br />
Ersatzteillieferung. Ein gut sortiertes Lager<br />
hält Ersatzteile unterschiedlichster Hersteller<br />
vorrätig. Von instandgesetzten <strong>und</strong> zertifizierten<br />
Motoren über Kurbelwellen bis zu<br />
Gleitlagern aus der eigenen Gleitlagerfertigung<br />
bietet das Lager der M+E GmbH<br />
eine schnelle Versorgung des Ersatzteilemarktes.<br />
Eine bedeutende Funktion auf dem<br />
Ersatzteilsektor besitzt das Gebrauchtteilegeschäft.<br />
„Unser Ziel ist es, unseren K<strong>und</strong>en ein optimiertes<br />
Kosten-Nutzenverhältnis, <strong>und</strong> somit<br />
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
In der M+E Zentrale in Meppen wurde jetzt die Abteilung<br />
Zylinderkopfkomponenten räumlich, technisch <strong>und</strong><br />
personell erweitert<br />
wirtschaftlicheres Arbeiten zu ermöglichen.<br />
Lange Ausfallzeiten bedeuten unnötige <strong>und</strong><br />
hohe Kosten <strong>für</strong> unsere K<strong>und</strong>en. Daher legen<br />
wir größten Wert auf eine schnelle Serviceverfügbarkeit.<br />
Unsere ReNEWed Parts sind<br />
sofort verfügbar <strong>und</strong> einbaufähig. Und als<br />
einer der größten herstellerunabhängigen<br />
Motoren-Spezialisten <strong>für</strong> Verbrennungsmotoren<br />
können wir unseren K<strong>und</strong>en ganz<br />
individuelle Ersatzteilpakete zusammenstellen“,<br />
so Franz Tümmers, Geschäftsführer<br />
M+E. Einen Einblick in den Lagerbestand der<br />
instandgesetzten Motoren <strong>und</strong> Motorenteile<br />
bietet die Rubrik M+E ReNEWed Parts unter<br />
www.me-meppen.de · Elke Toerner ❑<br />
Befindet sich zur Zeit zur Instandsetzung in<br />
Meppen: Auslassventileinheit eines Sulzer RTA 84<br />
Anzeigenschluss <strong>für</strong><br />
<strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Technik 6/2006<br />
1. September 2006<br />
(0228) 53 88-653<br />
anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
47<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
„Service r<strong>und</strong> ums Binnenschiff“ entwickelt sich zur Schifffahrtsmesse<br />
2. Informationstag<br />
in Speyer ein Erfolg<br />
Mit deutlich mehr Fachbesuchern als<br />
vor einem Jahr <strong>und</strong> der doppelten<br />
Anzahl von Ausstellern war der<br />
Informationstag 2006 am 14. Juli<br />
auf der Braun-Werft in Speyer ein<br />
voller Erfolg. Damit wird die Veranstaltung<br />
mehr <strong>und</strong> mehr zum Ersatz<br />
<strong>für</strong> die Duisburger Schifffahrtsmesse.<br />
Jürgen Michaelis, technischer Leiter der<br />
Werft, hielt Wort, als er im Juli 2005<br />
nach dem ersten Schifffahrtstag der<br />
Braun Werft in Speyer eine Wiederholung<br />
der Veranstaltung ankündigte. Elf<br />
Monate später waren die Fertigstellung des<br />
Schiffbauprojektes MS BANDOLINI Anlass,<br />
erneut eine Fachveranstaltung auf dem<br />
Betriebsgelände der Werft zu organisieren.<br />
Ähnlich wie im vergangenen Jahr nahmen die<br />
Vertreter der Braun Werft <strong>und</strong> von Storm<br />
48 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
So gut wie fertig: Der auf der Werft gefertigte<br />
Neubau des Vorder- <strong>und</strong> Mittelschiffs MS BAN-<br />
DOLINI konnte ausgiebig besichtigt werden<br />
Dieselmotoren Planung <strong>und</strong> Durchführung in<br />
die Hand, wobei wegen des guten Erfolges<br />
der Vorjahresveranstaltung <strong>und</strong> mangels<br />
anderer Fachmessen <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt<br />
in Deutschland das Interesse bei Zulieferern<br />
<strong>und</strong> Dienstleistern deutlich größer war. Eine<br />
gerade leergeräumte<br />
Lackierhalle bot denn<br />
auch genügend Platz, um<br />
mehr Aussteller aufzunehmen.<br />
Weit über 100 interessierte<br />
Fachbesucher ka-<br />
Weit über 100 Fachbesucher <strong>und</strong> nahezu 20<br />
Austeller kamen am 14. Juli zum Informationstag<br />
2006 auf die Braun-Werft nach Speyer. Auch<br />
einige Schiffe wie MS HEWI <strong>und</strong> MS SONIUM<br />
VITAE legten im Werfthafen an <strong>und</strong> waren zu<br />
besichtigen<br />
men am 14. Juli auf die Schiffswerft Braun in<br />
Speyer, um die Produkte, Dienstleistungen<br />
<strong>und</strong> Innovationen der nahezu 20 Aussteller<br />
aus der Zulieferindustrie der Binnenschifffahrt<br />
näher zu betrachten. Die Zahl der<br />
Aussteller ist damit im Vergleich zum Vorjahr<br />
um gut 50% gestiegen. Sowohl Interessenten<br />
aus der Binnenschifffahrt als auch interessierten<br />
Laien waren an diesem Tag Türen <strong>und</strong><br />
Tore des Betriebs geöffnet, um alte Kontakte<br />
zu pflegen <strong>und</strong> neue zu knüpfen. Den Gästen<br />
aus der Fachwelt sollten das vielfältige<br />
Handwerk r<strong>und</strong> um die Binnenschifffahrt <strong>und</strong><br />
neue technische Entwicklungen näher gebracht<br />
werden.<br />
Seit gut 100 Jahren arbeitet die Speyerer<br />
Schiffswerft Josef Braun KG <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt.<br />
Inzwischen hat sich das mittelständische<br />
Unternehmen auf Teilerneuerungen,<br />
Umbauten <strong>und</strong> Reparaturen spezialisiert.<br />
R<strong>und</strong> 60 Mitarbeiter sind hier ständig<br />
im Einsatz. Anders als bei Werften in Holland<br />
oder Duisburg, ist die Traditionswerft am<br />
Oberrhein auf die eigenen Mitarbeiter angewiesen.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind hier<br />
Facharbeiter aus vielen verschiedenen Gewerken<br />
anzutreffen; Schiffbauer, Schweißer<br />
<strong>und</strong> Motorenschlosser sind hier ebenso wie
S C H I F F B A U<br />
MASCHINENBAU<br />
ROHRLEITUNGSBAU<br />
ELEKTROTECHNIK<br />
H Y D R A U L I K<br />
SCHREINEREI<br />
Rheinkilometer<br />
399,6<br />
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Stevendock<br />
Tragfähigkeit ca. 450 tons<br />
Helling 110 m<br />
Am Neuen Rheinhafen 14 · 67346 Speyer · Telefon (+49) 0 62 32 /13 09-0 · Telefax (+49) 0 62 32/13 09-10<br />
Internet: www.schiffswerft-braun.de · E-Mail: info@schiffswerft-braun.de<br />
49<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
Storm <strong>und</strong> Wärtsilä-Motoren, Wärtsilä/Lips-Propeller,<br />
Reintjes-Getriebe <strong>und</strong> Gumeta Buchsen –<br />
die „Antriebsecke“ der informativen Ausstellung<br />
Elektriker <strong>und</strong> Schreiner fest integriert. „Wir<br />
sind eine der wenigen deutschen Werften,<br />
die mit deutschen Mitarbeitern deutschen<br />
Stahl verarbeitet“, meint Jürgen Michaelis<br />
von der Braun-Werft. So wurde <strong>für</strong> das<br />
nahezu fertig gestellte neue Vor- <strong>und</strong> Mittelschiff<br />
der MS BANDOLINI ThyssenKrupp Stahl<br />
aus Duisburg verarbeitet, deren Mannheimer<br />
Händler daher auch als Aussteller vertreten<br />
war. Die neuen Aluluken <strong>für</strong> das Schiff kamen<br />
von Blommaert aus den Niederlanden, auch<br />
die erneuerte Wohnung, ausgebaut durch die<br />
50 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Firma Burkard, Speyer, konnten besichtigt<br />
werden. Der Arbeitsbetrieb wurde während<br />
der Messe nicht unterbrochen, so dass die<br />
Gäste während einer Führung durch den<br />
Betrieb live miterleben konnten, wie in einer<br />
Werft im Alltagsbetrieb gearbeitet wird.<br />
Erstmals führte die Werft als Eigenentwicklung<br />
ein elektrisches Bussystem vor, mit dem<br />
per Touch-Screen alle Hilfsaggregate, auch<br />
im Vorschiff, bedient werden konnten.<br />
Nach Ablieferung von MS BANDOLINI (110 x<br />
10,50 x 3 m) Ende August, hat die Braun-<br />
Werft die Fertigung eines neuen Schubleichters<br />
<strong>für</strong> einen K<strong>und</strong>en am Main in den<br />
Auftragsbüchern stehen, der ebenfalls mit<br />
ThyssenKrupp Stahl gebaut wird. Der Leichter<br />
in den Abmessungen 60 x 10,50 m wird<br />
komplett mit deutschem Personal auf der<br />
Werft gebaut <strong>und</strong> ist <strong>für</strong> den Einsatz in einem<br />
Koppelverband vorgesehen.<br />
Die Firma August Storm GmbH & Co. KG mit<br />
Hauptsitz in Spelle ist mit ihren fünf Service<br />
Centern <strong>und</strong> dem flächendeckendem Servicenetzwerk<br />
Spezialist <strong>für</strong> Dienstleistungen r<strong>und</strong><br />
um das Thema Motoren <strong>und</strong> Antriebssysteme.<br />
Dazu zählen Inspektion, Wartung <strong>und</strong><br />
Instandsetzung von Verbrennungsmotoren<br />
<strong>und</strong> Antriebssystemen, die beispielsweise in<br />
Schiffen, Stationären<br />
Energieerzeugern,<br />
Eisenbahnen oder<br />
Industrieanlagen zum<br />
Einsatz kommen, bis<br />
hin zur Betreuung bei<br />
Versicherungsanfragen.<br />
So sind ständig<br />
zwei Mitarbeiter der<br />
Firma Storm auf der<br />
Braun Werft tätig <strong>und</strong><br />
kümmern sich in<br />
Zusammenarbeit mit<br />
verschiedenen Motorenherstellern<br />
um die<br />
Reparatur <strong>und</strong> den<br />
Einbau von Schiffsmotoren.<br />
Die Firma Wessels<br />
GmbH aus Haren/Ems,<br />
Spezialist <strong>für</strong> Steuerhäuser,<br />
Hubschächte,<br />
Bordkrane <strong>und</strong> modernen<br />
Innenausbau,<br />
kam nicht nur als Zulieferer<br />
von Teilen <strong>für</strong><br />
den Innenausbau von<br />
MS BANDOLINI zum<br />
Einsatz, sondern konnte<br />
in Speyer ein komplett<br />
von Ihr gefertigtes<br />
neues Ruderhaus<br />
samt Inneneinrichtung<br />
mit Hubschacht<br />
auf MS HEWI<br />
Aussteller Informationstag 2006<br />
• J. Braun KG, Schiffswerft, Speyer<br />
• August Storm / Dieselmotoren/-Instandsetzung,<br />
Spelle / Speyer<br />
• Volker Burkard / Schiffsschreinerei, Speyer<br />
• Allweiler AG/Pumpen, Radolfzell<br />
• Blommaert bvba / Lukendächer, Wijnegem/B<br />
• Castrol/Öle u. Treibstoff, Mannheim<br />
• Gumeta Gummi-Metall-Werk H. Maes GmbH,<br />
Rehlingen-Siersburg<br />
• Innovative Navigation GmbH, Kornwestheim<br />
• MTU-Schiffsmotoren, Friedrichshafen<br />
• Nederlandse Radiateuren Fabriek B.V., Mill/NL<br />
• Promarin/Reintjes-Getriebe, Erftstadt<br />
• ScanDiesel GmbH, Bremen<br />
• ThyssenKrupp Schulte GmbH, Mannheim<br />
• Van der Velden / Ruderanlagen,<br />
Krimpen a. d. Lek<br />
• Verhaar Omega B.V./Bugstrahlanlagen,<br />
Oegstgeest/Nl<br />
• Wessels GmbH / Steuerhäuser, Haren / Ems<br />
• Wärtsilä Nederland B.V., Zwolle/NL<br />
• Wärtsilä Deutschland GmbH / Schiffsschrauben,<br />
Mannheim<br />
zeigen, dass auf der Braunwerft montiert<br />
wurde <strong>und</strong> von Elektrikern der Werft vorher<br />
in Haren vorinstalliert worden war.<br />
MTU zeigte in Speyer nicht nur Motoren sondern<br />
eine jüngst fertig gestellte Neumotorisierung<br />
auf MS SONIUM VITAE
Jan Verhaar zeigte die bewährten Omega Bugstrahlruder<br />
<strong>und</strong> die Braun-Werft informierte<br />
über ihr Lieferprogramm, speziell Touch-Screen<br />
Bedienfunktionen<br />
„Die Hausmesse der<br />
Braun-Werft wird immer<br />
mehr zum Ersatz<br />
<strong>für</strong> die Duisburger<br />
Schifffahrtmesse <strong>und</strong><br />
damit zum einzigen<br />
Treffpunkt von Technik<strong>und</strong>Dienstleistungsanbietern<br />
<strong>und</strong> ihren<br />
K<strong>und</strong>en in Deutschland“,<br />
meinte Sepp<br />
Focht von der Firma Gumeta aus Rehlingen, die bereits im vergangenen<br />
Jahr als Aussteller dabei war. „Wir sind der Braun-Werft sehr dankbar,<br />
dass Sie uns diese Gelegenheit eingeräumt hat, nicht nur mit K<strong>und</strong>en,<br />
sondern auch mit den anwesenden Wellenanlagenherstellern<br />
Informationen über neueste technische Entwicklungen auszutauschen“.<br />
Auch Michael Berrier vom Friedrichshafener Dieselmotorenhersteller<br />
MTU, der bereits bei der Vorjahresveranstaltung dabei war, sieht in<br />
dem gewachsenen Interesse auf Seiten der Fachbesucher <strong>und</strong> Aussteller<br />
das Bedürfnis der gewerblichen Binnenschifffahrt in Deutschland,<br />
einmal im Jahr zum Gedankenaustausch <strong>und</strong> zur Besprechung<br />
konkreter Investitionsvorhaben zusammen zu kommen. MTU zeigte in<br />
Speyer die Neumotorisierung des MS SONIUM VITAE (Lebenstraum).<br />
Das Schiff hatte während des ganzen Tages auf der Werft festgemacht<br />
<strong>und</strong> konnte von den zahlreichen Interessenten ausgiebig besichtigt<br />
werden. Außerdem zeigte MTU die ständig auf der Braun-Werft<br />
vorhandene Vorratsmaschine vom Typ 8 V 4000 M 60 mit 1.100 PS,<br />
die bei kurzfristigem Bedarf in einem Container verpackt einbaufertig<br />
zur Verfügung steht. MTU hat den ersten Rußpartikelfilter zum Einsatz<br />
an Bord von Binnenschiffen entwickelt, der in der in nächster Zeit in<br />
Erprobung geht. Hierzu werden noch Schiffseigner oder Reedereien<br />
gesucht, die sich an diesem Projekt beteiligen.<br />
Bernd Weinrich von Promarin zeigte in Speyer das Programm der<br />
Reintjes-Getriebe <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt. Da viele Getriebehersteller<br />
wegen des Baubooms in der Seeschifffahrt unter Kapazitätsengpässen<br />
in der Fertigung leiden <strong>und</strong> dadurch auch in der Binnenschifffahrt<br />
lange Lieferzeiten gang <strong>und</strong> gäbe sind, hat Promarin mit Reintjes die<br />
Fertigung von Vorratsgetrieben <strong>für</strong> die Binnenschifffahrt in der<br />
Leistungsklasse 800 bis 2000 PS vereinbart, um bei Neubau <strong>und</strong><br />
Neumotorisierungen immer lieferfähig zu sein. Aber auch bei der<br />
Reparatur <strong>und</strong> Überholung von Getrieben ist nach Absprachen mit<br />
dem Werk ein schneller Service mit Werksgarantie gegeben.<br />
Mit dem Informationstag 2006 ist es der Braun Werft in Speyer erneut<br />
gelungen, einem breiten Publikum verschiedene Dienstleistungen aus<br />
der Binnenschifffahrt näher zu bringen. Der Erfolg dürfte die Veranstalter<br />
dazu animieren, im nächsten Jahr zur Hausmesse Nummer drei<br />
in Speyer einzuladen. Sebastian Mainzer/Dü ❑<br />
Auch <strong>für</strong> das leibliche Wohl wurde in Speyer gesorgt<br />
Germanischer Lloyd:<br />
Website jetzt auf Deutsch<br />
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Der Germanische Lloyd präsentiert sein Onlineangebot www.glgroup.com<br />
jetzt auch in deutscher Sprache. Mit der Erweiterung um<br />
die deutsche Sprachversion bietet der Germanische Lloyd als einzige<br />
Klassifikationsgesellschaft seinen K<strong>und</strong>en den gesamten Internetauftritt<br />
in Deutsch an. Unter den Rubriken "GL Gruppe", "Maritime<br />
Dienste", "Industriedienste" <strong>und</strong> "K<strong>und</strong>en-Service" findet der<br />
Besucher detaillierte Informationen zu den Services des Germanischen<br />
Lloyd. www.gl-group.com · Dü ❑<br />
Neuer Service <strong>für</strong> deutsche K<strong>und</strong>en: Auf der Startseite www.gl-group.com<br />
wählt man einmalig die Sprachversion. Alle nachfolgenden Seiten erscheinen<br />
dann automatisch in der gewünschten Sprache<br />
51<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
LUX-Werft bringt 100 Jahre alten Raddampfer wieder in Form<br />
RMS DIESSEN am Ammersee in Dienst<br />
gestellt<br />
Der Ammersee erhielt am 3. Juli im<br />
Beisein von zahlreichen Besuchern<br />
<strong>und</strong> Ehrengästen sein Wahrzeichen<br />
zurück. Nach umfangreicher Generalsanierung<br />
durch die auf Fahrgastschiffe<br />
spezialisierte Lux-Werft<br />
erstrahlt der Raddampfer DIESSEN<br />
als technisch modernes Seitenrad-<br />
Motorpersonenschiff mit nostalgischem<br />
Ambiente im neuen Glanz.<br />
Beim Aufslippen des 1908 gebauten<br />
Raddampfers DIESSEN zum Ende der<br />
Saison 2005 stellte der TÜV bei der<br />
Untersuchung des Rumpfes fest, dass<br />
von den ursprünglichen 4 bis 6 mm Plattendicke<br />
im Unterwasserschiffsbereich stellenweise<br />
nur noch 1 mm übrig war <strong>und</strong> die<br />
Bodenlängsträger, Boden- <strong>und</strong> Gegenspanten<br />
im Kielbereich stellenweise bis zu 50 %<br />
abgerostet waren. Wegen der Schäden an<br />
der Schiffsschale forderte der TÜV, das<br />
Unterwasserschiff komplett zu erneuern. Die<br />
Bayerische Seenschifffahrt überlegte zunächst,<br />
das Schiff stillzulegen <strong>und</strong> zu musealen<br />
Zwecken zu verwenden. Doch dies<br />
wurde unter anderem von der Marktgemeinde<br />
Diessen abgelehnt – schließlich sollte das<br />
traditionsreiche Wahrzeichen auf dem Am-<br />
52 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Der Chef der Bayerischen<br />
Seenschifffahrt Walter Stürzl<br />
hat das Schiff während der<br />
Bauzeit schon fest im Griff.<br />
Bild: Krause<br />
mersee den vielen Fahrgästen aus Nah <strong>und</strong><br />
Fern als Attraktion erhalten bleiben. So entschloss<br />
man sich zu einem weitgehenden<br />
Neubau der DIESSEN, wobei modernste<br />
Anforderungen an Schiffskonstruktion <strong>und</strong><br />
Sicherheit berücksichtigt wurden. Auftragnehmer<br />
war die renommierte Lux-Werft in<br />
Niederkassel, die schon 2002 das Radmotorschiff<br />
HERRSCHING <strong>für</strong> den Ammersee baute.<br />
Nach Plänen <strong>und</strong> Proportionen des fast 100<br />
Jahren alten Raddampfers „Diessen“ hat die<br />
Lux-Werft das Schiff etwas größer nachgebaut,<br />
wobei viele Originalteile wie Bullaugen,<br />
Windhutzen, bronzierte Geländerrohre, Wappen<br />
<strong>und</strong> Namensschild nach entsprechender<br />
Renovierung wieder verwendet wurden. In<br />
den 70er Jahren wurde bereits die 230 PS<br />
leistende Dampfmaschine durch einen MAN-<br />
RMS DIESSEN – Wahrzeichen des Ammersees<br />
Bild: Bayerische Seenschifffahrt<br />
Diesel ersetzt. Gleichzeitig wurden umfangreiche<br />
Veränderungen in den Salons vorgenommen,<br />
so dass der Originalzustand nicht<br />
mehr vorhanden war. Glücklicherweise<br />
konnte anhand<br />
von alten Plänen<br />
den Salons<br />
weitestgehend<br />
das Ambiente<br />
der „guten alten<br />
Zeit“ zurückgegeben<br />
werden.<br />
Dabei wurde<br />
Kapitän Dieter<br />
Reichart ist stolz<br />
auf sein Schiff<br />
Bild: Krause
Der Bugsalon wurde dem historischen Vorbild<br />
nachempf<strong>und</strong>en. Die Deckenprofile, der Eichenboden<br />
<strong>und</strong> die Bullaugen stammen aus dem Jahr<br />
1908. Originalteile des alten Raddampfers wie<br />
Öler, diverse Messinstrumente <strong>und</strong> Werkzeuge<br />
wurden liebevoll aufbereitet <strong>und</strong> sind hier<br />
ausgestellt Bild: Lux-Werft<br />
der Bugsalon dem historischen Vorbild<br />
ziemlich genau nachempf<strong>und</strong>en. Die Deckenprofile,<br />
der Eichenboden <strong>und</strong> die Bullaugen<br />
stammen aus dem Jahr 1908. Um den geänderten<br />
Ansprüchen der Passagiere gerecht<br />
zu werden, ist der Hecksalon gegenüber dem<br />
Urzustand auf halber Höhe angehoben<br />
worden. Von diesem sogenannten Halbsalon<br />
aus haben nunmehr 100 Personen freie Sicht<br />
auf den Ammersee. Unter dem Salon<br />
gewährleisten Querschotte die Sinksicherheit<br />
Ende März brachten zwei schwere Schmidbauer-<br />
Mobilkrane den 150 t schweren Rumpf der<br />
DIESSEN in der Stegener Werft am Ammersee zu<br />
Wasser. Bild: Krause<br />
Der Hecksalon ist nostalgisch, hochwertig <strong>und</strong><br />
komfortabel ausgestattet<br />
Bild: Bayerische Seenschifffahrt<br />
<strong>und</strong> Längsschotte den Brandschutz zwischen<br />
den beiden Maschinenräumen. Hier tun zwei<br />
Deutz Dieselmotoren BF 8M 1015 MC mit je<br />
380 kW Leistung ihren Dienst, die zwei<br />
hydraulisch angetriebene Schaufelräder unabhängig<br />
voneinander bewegen. Damit ist im<br />
Gegensatz zum Namensvorgänger auch der<br />
gegenläufige Radlauf zur besseren Manövrierfähigkeit<br />
möglich. Unterstützt durch die<br />
beiden Schottel STT 010 LK Bug- <strong>und</strong> Heck-<br />
Querstrahlruder mit je 55 kW Leistung kann<br />
das Schiff auf der Stelle drehen.<br />
Der Hecksalon ist nostalgisch, hochwertig<br />
<strong>und</strong> komfortabel ausgestattet. Eine leistungsstarke<br />
Küche, eine elegante Bar, moderne<br />
Sanitäreinrichtungen sowie ein behindertengerechtes<br />
WC sorgen <strong>für</strong> einen angenehmen<br />
Aufenthalt an Bord. Auf den Freidecks, dem<br />
Hauptdeck <strong>und</strong> teilweise auch auf dem überdachten<br />
Oberdeck, ausgestattet mit einer<br />
Kinderspieleinrichtung, kann man ausgiebig<br />
Seeluft schnuppern <strong>und</strong> dabei die Sonne<br />
genießen. Fahrräder können im begrenzten<br />
Mit den Schubschleppern “KRAFTRUDER“ <strong>und</strong><br />
“FIETJE“ wurde die Diessen auf dem Neckar bis<br />
Heilbronn bugsiert Bild: Betz<br />
Auf dem überdachten Oberdeck kann man<br />
ausgiebig Seeluft schnuppern <strong>und</strong> dabei die<br />
Sonne genießen Bild: Lux-Werft<br />
Umfang mitgenommen werden. Einige<br />
Originalteile aus der Zeit der Dampfschifffahrt,<br />
so zum Beispiel Öler, diverse Messinstrumente<br />
<strong>und</strong> Werkzeuge wurden liebevoll<br />
aufbereitet <strong>und</strong> an Bord ausgestellt. Nicht<br />
fehlen dürfen natürlich das Originalsteuerrad<br />
im Steuerhaus, die Schiffsglocke <strong>und</strong> die mit<br />
einem Dampfgenerator betriebene Dampfpfeife.<br />
Ein von den Bootsbauern der Bayerischen<br />
Seenschifffahrt am Königssee<br />
erbautes Holzbeiboot ziert das Heck.<br />
Das Schiff wurde mit demontierten Seitenrädern<br />
längsseits eines niederländischen<br />
Motorgüterschiffes auf dem Rhein von der<br />
Bauwerft in Niederkassel-Mondorf bei Bonn<br />
an die Neckarmündung nach Mannheim<br />
verbracht <strong>und</strong> von dort mit den Schubschleppern<br />
“KRAFTRUDER“ <strong>und</strong> “FIETJE“ auf dem<br />
Neckar bis Heilbronn bugsiert. Nach Abtrennung<br />
der Decksaufbauten wurde das<br />
Schiff am 27. März in drei Teilen, zwei mal<br />
Decksaufbauten <strong>und</strong> der Schiffsrumpf, mit<br />
mobilen Schwerlastkranen auf drei Straßentieflader<br />
der Schwergutspedition Wocken aus<br />
Haren/Ems verladen. In zwei Nachtfahrten<br />
ging der Straßenkonvoi anschließend unter<br />
Polizeibegleitung über die Autobahnen Heilbronn<br />
– Feuchtwangen – Memmingen –<br />
Landsberg nach Stegen an den Ammersee.<br />
Ende März wurde der 49,80 m lange <strong>und</strong><br />
13,20 m breite Schiffsrumpf der DIESSEN<br />
dem Ammersee übergeben. Zwei Teleskop-<br />
Mobilkrane des Schwer<strong>transport</strong>unternehmens<br />
Schmidbauer mit 700 t <strong>und</strong> 300 t<br />
Tragkraft nahmen das nahezu 150 Tonnen<br />
schwere Kasko auf den Haken <strong>und</strong> brachten<br />
53<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Die beiden hydraulisch angetriebenen Schaufelräder<br />
können unabhängig voneinander gesteuert<br />
werden <strong>und</strong> auch gegenläufig drehen<br />
Bild: Lux-Werft<br />
es unter Applaus vieler Zuschauer behutsam<br />
zu Wasser. Der Geschäftsführer der Bayerischen<br />
Seenschifffahrt, Walter Stürzl, <strong>und</strong><br />
Betriebsleiter Harald Lugmair waren froh,<br />
dass alles gut verlaufen ist. Das Montageteam<br />
der Lux-Werft war mitgereist, um das<br />
Schiff in der Stegener Werft der Bayerischen<br />
Seenschifffahrt in Kooperation mit Mitarbeitern<br />
anderer Firmen fertig zu stellen.<br />
Das Tuten der Schiffssirene erklang schon seit<br />
Wochen. Doch die feierliche Wiederindienststellung<br />
wurde am 3. Juli vollzogen: Als<br />
54 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Flaggschiff der Seenschifffahrt hat Bayerns<br />
Finanzminister Kurt Faltlhauser die neu<br />
entstandene DIESSEN bezeichnet. 3,8 Mio. €<br />
verschlang das Bauwerk, das zu den<br />
„attraktivsten technischen Sehenswürdigkeiten<br />
Oberbayerns“ zählt. Dass sich Qualität<br />
auszahlt, konnten die geladenen Gäste dann<br />
bei einer kleinen R<strong>und</strong>fahrt selbst überprüfen<br />
Ein von den Bootsbauern der Bayerischen Seenschifffahrt<br />
am Königssee erbautes Holzbeiboot<br />
ziert das Heck Bild: Lux-Werft<br />
<strong>und</strong> sich von Walter Stürzl erläutern lassen,<br />
dabei fielen oft die Worte: „Die DIESSEN<br />
atmet weiterhin Nostalgie“. Auch Kapitän<br />
Dieter Reichart ist stolz, gerade solch ein<br />
Schiff zu fahren <strong>und</strong> freut sich, dass er<br />
künftig jeden Tag im Beisein vieler Fahrgäste<br />
mit „stampfenden Schaufelrädern“ den herr-<br />
RMS DIESSEN vor Diessen – der Ort am Ammersee<br />
gab schon dem Vorgänger-Raddampfer<br />
seinen Namen Bild: Bayerische Seenschifffahrt<br />
lich gelegenen See im Voralpenland durchkreuzen<br />
kann. W. Krause/H. Betz/Dü ❑<br />
Schiffsdaten RMS DIESSEN<br />
Länge ü. A.: 49,80 m<br />
Breite ü. A.: 13,20 m<br />
Seitenhöhe: 2,40 m<br />
Tiefgang: 1,10 m<br />
Fahrgäste: max. 400<br />
Innensitzplätze an Tischen: ca.145<br />
Außensitzplätze: ca. 255<br />
davon Überdacht: ca. 105<br />
Motoren: 2 Deutz BF 8M 1015 MC<br />
Leistung: je 380 kW bei 1500 U/Min<br />
Antriebskonzept: Diesel hydraulisch<br />
Bug- <strong>und</strong> Heckstrahlruder: 2 x Schottel-<br />
Querrohr STT 010<br />
Geschwindigkeit: 23 km/h<br />
Bauwerft: Lux-Werft
BÜTER-SCHERENHEBEBÜHNEN<br />
• Einfachscherenbühne<br />
• Doppelscherenbühne<br />
• Tandemscherenbühne<br />
• Flachhubscherenbühne<br />
• Bordkrane<br />
E-Mail: hebetechnik@bueter.com<br />
www.bueter.com<br />
Büter Hebetechnik GmbH • Emmener Straße 9 • D-49716 Meppen • Telefon (0 59 35) 70 59-0 • Telefax (0 59 35) 70 59-10<br />
1. September 06<br />
MARKTPLATZ<br />
55<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
REWITEC Nanobeschichtung bewährt sich im praktischen Einsatz an Bord<br />
Verschleißschutz <strong>für</strong> Schiffsantriebe<br />
Abrieb <strong>und</strong> Verschleiß in Motoren,<br />
Getrieben, Lagern <strong>und</strong> anderen<br />
mechanischen Teilen wird durch<br />
Reibung metallischer Oberflächen<br />
verursacht. Traditionell wird mit<br />
Hilfe von Schmierstoffen versucht,<br />
durch einen Schutzfilm den direkten<br />
Kontakt der Metallflächen zu verhindern.<br />
Da Schmierstoffe jedoch nicht<br />
in der Lage sind, Metall-Oberflächen<br />
in allen Betriebszuständen <strong>und</strong> auch<br />
dauerhaft zu schützen, hat die<br />
REWITEC GmbH in Lahnau ein<br />
Produkt der Nanotechnologie<br />
entwickelt, das die Oberflächenstruktur<br />
der reibenden Metallteile<br />
dauerhaft verbessert.<br />
Die REWITEC Beschichtungstechnologie<br />
basiert nicht auf der Veränderung<br />
des Ölfilms, sondern auf der<br />
Modifizierung der Oberflächenstruktur<br />
von reibenden Metallteilen <strong>und</strong> der<br />
Bildung einer neuen, sehr glatten Metallsilikatschicht.<br />
Diese Silikatschicht verleiht<br />
dem REWITEC-Verfahren durch die hygroskopische<br />
<strong>und</strong> polare Oberflächeneigenschaft<br />
sogar Notlaufeigenschaften bei totalen Ölverlusten.<br />
Selbstverständlich reduziert eine<br />
Nanobeschichtung von Laufflächen auch den<br />
Öl- <strong>und</strong> Kraftstoffverbrauch von Motoren<br />
ganz erheblich. In vielen Fällen können sogar<br />
vorgeschädigte Metalloberflächen rekonditioniert,<br />
also neu aufgebaut <strong>und</strong> versiegelt<br />
werden. Die Nanobeschichtung verbessert<br />
dabei die Mikrohärte <strong>und</strong> die effektive Tragfähigkeit<br />
dieser Oberflächen.<br />
Im Gegensatz zu verschiedenen Verfahren<br />
der Beschichtung von Metalloberflächen mit<br />
UV-Lasern, der Molybdän- oder Chemisch-<br />
Nickel-Dispersionsschichten mit eingelagertem<br />
Silizium, wie sie z.B. in der Automobilindustrie<br />
eingesetzt werden, kann eine<br />
REWITEC-Beschichtung im laufenden Betrieb<br />
<strong>und</strong> von jedem Anwender durchgeführt<br />
werden. Denn die synthetisierten Metall-<br />
Silikatverbindungen werden einfach dem<br />
Originalschmierstoff zugegeben <strong>und</strong> zu den<br />
betroffenen Reibungszonen im Motor oder<br />
Getriebe gefördert. Die Metallsilikate reagieren<br />
dort unter den im Verschleißbereich<br />
herrschenden hohen Temperaturen sowie<br />
hohem partiellem Druck <strong>und</strong> verbinden sich<br />
mit den metallischen Oberflächen. Sie<br />
besetzen kleinste Riefen, Poren oder<br />
Mikrorisse in der Metalloberfläche <strong>und</strong><br />
56 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Auf dem Containerfeeder MS GLORIA wurde im April 2005 erstmals die Haupantriebsmaschine mit<br />
einer REWITEC-Beschichtung im laufenden Betrieb behandelt<br />
verbinden sich mit dieser zu einer extrem<br />
glatten <strong>und</strong> festen Metallsilikatschicht. Die<br />
behandelten Metallsilikatoberflächen haben<br />
nicht nur einen sehr viel geringeren Reibungskoeffizienten,<br />
sondern ermöglichen<br />
zudem einen besseren <strong>und</strong> schnelleren<br />
Schmierfilmaufbau.<br />
Vor Beginn der Vermarktung wurde die<br />
REWITEC-Nanobeschichtungstechnologie im<br />
Fraunhofer Institut an Kfz-Motoren getestet.<br />
in den Untersuchungen wurde der Aufbau<br />
der Metallsilikatschicht <strong>und</strong> in der Folge die<br />
Glättung der Oberflächen sowie die Erhöhung<br />
<strong>und</strong> Ausgleich der Kompressionswerte<br />
nachgewiesen. Auch bei der Behandlung<br />
von Schiffsantrieben hat REWITEC<br />
hinreichend praktische Erfahrungen sammeln<br />
können: Die Hauptanwendungen liegen zur<br />
Zeit in der Behandlung von Kolbenmaschinen,<br />
wie z.B. Zwei-Takt- <strong>und</strong> Vier-Takt-<br />
Motoren, (Hauptmaschinen, Hilfsdieseln),<br />
Kompressoren sowie von Getrieben wie z.B.<br />
Haupt-, Kran-, Winden- <strong>und</strong> Separatorengetrieben,<br />
Verstellpropellern <strong>und</strong> Ruderanlagen.<br />
Hier geht es hauptsächlich um den Verschleißschutz,<br />
die Standzeitverlängerung der<br />
Aggregate <strong>und</strong> die Reduzierung des Schmierölverbrauchs.<br />
Im März 2005 bekam REWITEC z.B. den<br />
Auftrag, den Sulzer 2-Takt-Motor 6 RTA 62U<br />
der MS GLORIA mit der Verschleißschutzbeschichtung<br />
zu bearbeiten. Der leitende<br />
Ingenieur erwartete, mit der Behandlung den<br />
Kolbenring- <strong>und</strong> Buchsenverschleiß stoppen<br />
<strong>und</strong> die Betriebszeit der Maschine so auf<br />
30.000 St<strong>und</strong>en verlängern zu können. Die<br />
Techniker von REWITEC führten die Motoranalyse<br />
<strong>und</strong> Beschichtung während der Fahrt<br />
von Rotterdam nach Hamburg vom 12. –<br />
14.04.2005 durch. Dabei wurde das Beschichtungskonzentrat<br />
mit dem Zylinderöl<br />
gemischt <strong>und</strong> im laufenden Betrieb über den<br />
Lubrikator dosiert den einzelnen Zylindern<br />
zugeführt. Das installierte Motor-Monitoringsystem<br />
zeichnete während der Fahrt online<br />
die Änderungen an den Kolbenringen auf.<br />
Schon nach der ersten Behandlung konnte<br />
eine nachhaltige Verbesserung des Verschleißverhaltens<br />
festgestellt werden. Eine<br />
weitere Behandlung wurde anschließend<br />
während der Fahrt von Hamburg nach Tilbury<br />
(UK) durchgeführt. Die abschließende Begutachtung<br />
<strong>und</strong> Auswertung der Monitoring-<br />
Daten nach 1.000 Betriebsst<strong>und</strong>en mit dem<br />
leitenden Inspektor ergaben nicht nur einen<br />
Stopp des Kolbenring- <strong>und</strong> Buchsenverschleißes,<br />
sondern sogar eine partielle Neubeschichtung<br />
der Zylinderflächen im OT-<br />
Bereich.<br />
Vergleichbare Ergebnisse konnten bei der<br />
Behandlung von drei Mitteldruckkompressoren<br />
der Baureihen WP 310 L <strong>und</strong> WP 151 L<br />
der Firma Sauer <strong>und</strong> Sohn mit der REWITEC-<br />
Nanobeschichtung erzielt werden. Im Auftrag<br />
der Reederei Hapag-Lloyd Container Line<br />
GmbH wurde bei einem routinemäßigen<br />
Stopp der MS Tokio Express in Bremerhaven<br />
das Beschichtungskonzentrat dem Schmieröl<br />
der Kompressoren über die Gehäusedeckelöffnungen<br />
zugegeben <strong>und</strong> die Beschichtung
Separatoren-Zahnräder vor u. nach der Behandlung<br />
mit REWITEC-Beschichtungskonzentrat<br />
anschließend bei laufendem Betrieb der<br />
Kompressoren vom leitenden Schiffsingenieur<br />
<strong>und</strong> Fachpersonal der REWITEC GmbH überwacht.<br />
Nach der Behandlung durchfuhr die<br />
MS Tokio Express während zwei 3-monatigen<br />
Testfahrten verschiedene Klimazonen <strong>und</strong><br />
passierte auf ihren Fahrten nach Hong Kong<br />
mehrmals den Panamakanal. Im Gegensatz<br />
zu vorhergehenden Fahrten kam es zu keinen<br />
Ausfällen. Untersuchungen ergaben, dass die<br />
Behandlung mit dem REWITEC-Beschichtungskonzentrat<br />
nanoglatte Schichten von<br />
einigen µm bildete, <strong>und</strong> so die innere<br />
Reibung reduzierte. Durch die geringere<br />
Ölumlauftemperatur neigt das Öl an den<br />
Hochtemperaturbauteilen <strong>und</strong> Lamellenventilen<br />
nicht mehr so schnell zum Verkoken<br />
<strong>und</strong> erhöht neben der längeren Lebensdauer<br />
auch den Wirkungsgrad der Kompressoren<br />
ganz beträchtlich. Zudem besitzen die<br />
Metallsilikatschichten ausgezeichnete Notlaufeigenschaften.<br />
Die Ergebnisse überzeugten<br />
Superintendent Engineer Lars Voss von<br />
der Hapag-Lloyd Container Line GmbH so<br />
sehr, dass auch auf weiteren Schiffen zunächst<br />
die Hilfsaggregate mit dem REWITEC-<br />
Beschichtungskonzentrat behandelt wurden.<br />
Diese <strong>und</strong> weitere Ergebnisse belegen, dass<br />
die REWITEC-Nanobeschichtung in der Lage<br />
ist, den Verschleiß von Kolbenringen <strong>und</strong><br />
Zylinderlaufbuchsen in Schiffsmotoren zu<br />
stoppen, hierdurch Wartungsintervalle <strong>und</strong><br />
Standzeiten zu verlängern <strong>und</strong> so zu spürbaren<br />
Kosteneinsparungen <strong>für</strong> die Betreiber<br />
der Schiffe beizutragen. Die Einsatzmöglichkeiten<br />
von REWITEC sind nahezu unbegrenzt.<br />
„Überall wo Metalle in einem<br />
Mischreibungssystem aufeinander treffen,<br />
können die REWITEC Produkte eingesetzt<br />
werden <strong>und</strong> das Reibungspaar Metall-Metall<br />
durch das sehr viel widerstandsfähigere<br />
Reibungspaar Metallsilikat–Metallsilikat<br />
Die Hautantriebsmaschine Sulzer 2-Takt-6 RTA<br />
62U des MS GLORIA<br />
ersetzen“, sagt Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />
Vsevolod Genzel.<br />
Zu den K<strong>und</strong>en des Unternehmens zählten<br />
anfangs vor allem Industrieunternehmen <strong>und</strong><br />
große Reedereien wie beispielsweise das<br />
Essener Energieversorgungsunternehmen<br />
RWE oder die Hamburger Hapag-Lloyd <strong>und</strong><br />
andere. Mittlerweile verstärkt das Unternehmen<br />
sein Engagement auch im Privatk<strong>und</strong>engeschäft.<br />
Bereits im Jahr 2004 erteilten der<br />
Deutsche Motorsportb<strong>und</strong> <strong>und</strong> die FIA der<br />
REWITEC GmbH eine Freigabe der Produkte<br />
<strong>für</strong> den Motorsport. Seitdem arbeitet das<br />
Unternehmen mit diversen Racing Teams in<br />
der BMW Mini-Challange, der Formel Renault<br />
sowie der Formel 3 zusammen <strong>und</strong> bringt<br />
sich dort als Technik-Sponsor ein. Die Vision<br />
vom echten Leichtlaufmotor mit geringstem<br />
Verschleiß <strong>und</strong> maximalen Notlaufeigenschaften<br />
scheint damit auch <strong>für</strong> „größere<br />
Pötte“ etwas mehr in greifbare Nähe gerückt<br />
zu sein. khw ❑<br />
57<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Neues Fahrgastschiff in Lindau in Dienst gestellt<br />
MS LINDAU setzt neue Maßstäbe<br />
auf dem Bodensee<br />
Im Zuge der Flottenverjüngung auf<br />
dem Bodensee wurde am 1. Juli im<br />
Lindauer Hafen ein neues komfortables<br />
Fahrgastschiff getauft. MS<br />
LINDAU kann 450 Personen<br />
aufnehmen <strong>und</strong> ist in Punkto Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Technik ein Novum in Europa.<br />
Im Juni vergangenen Jahres beauftragte<br />
die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB)<br />
die Bodan-Werft in Kressbronn damit, ein<br />
neues Fahrgastschiff mit der Baunummer<br />
„1077“ zu bauen. Nach dem Stapellauf im<br />
Mai taufte nun die Oberbürgermeisterin der<br />
Inselstadt Lindau, Petra Seidl, das 46 m lange<br />
Galerieschiff in Anwesenheit zahlreicher<br />
Gäste auf den Namen MS LINDAU.<br />
Das neue Schiff setzt in Bezug auf Sicherheit,<br />
Stabilität <strong>und</strong> Komfort neue Maßstäbe auf<br />
dem Bodensee. Die moderne Antriebs- <strong>und</strong><br />
Vortriebstechnik in Verbindung mit einem<br />
widerstandsoptimierten Schiffskörper ermöglicht<br />
einen kraftstoffsparenden <strong>und</strong><br />
damit emissionsarmen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />
Betrieb. Dieses Schiff mit Kosten von insgesamt<br />
4,6 Mio. € markiert den Einstieg in<br />
das Flotten-Erneuerungsprogramm der BSB“,<br />
sagt Geschäftsführer der BSB, Jörg Handreke<br />
in seiner Begrüßungsrede. Robert Dittmann,<br />
Geschäftsführer der Bodan-Werft, wartete<br />
mit einem besonderen Taufgeschenk auf:<br />
Den Kompass der allerersten MS LINDAU aus<br />
dem Jahre 1887 übergab er dem freudestrahlenden<br />
Jörg Handreke als besonderes<br />
58 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Glückssymbol mit den Worten: „Möge die<br />
neue Lindau nie den Kurs verlieren!“<br />
Der neue „BSB-Dampfer“ ist das erste Tages-<br />
Ausflugsschiff, das nach den neuen Richtlinien<br />
der Rheinschifffahrts-Untersuchungsordnung<br />
(RheinSchuO) <strong>für</strong> Fahrgastschiffe<br />
gebaut wurde, die künftig auf allen EU-<br />
Binnengewässern gelten. Wesentliche Änderungen<br />
gibt es zum Beispiel im Bereich des<br />
Brandschutzes: Statt schwer entflammbare<br />
dürfen in Zukunft lediglich nichtbrennbare<br />
Materialien verwendet werden. Ein weiterer<br />
Meilenstein in Bezug auf Sicherheit, ist der<br />
sogenannte Zwei-Abteilungsstatus. Das<br />
heißt, dass Europäische Binnen-Fahrgastschiffe<br />
so stabil gebaut sein müssen, damit<br />
sie bei einem großen Leck im Schiffsrumpf<br />
selbst dann schwimmfähig bleiben, wenn<br />
zwei Abteilungen vollgelaufen sind. Neben<br />
diesen Kriterien erfüllt der Neubau der BSB<br />
auch die Vorschriften des Germanischen Lloyd.<br />
Lindaus Oberbürgermeisterin Petra Seidl taufte<br />
das neue Bodenseeschiff im Beisein von Jörg<br />
Handreke (rechts) <strong>und</strong> vielen Ehrengästen, auf<br />
den Namen MS LINDAU<br />
Festlich geschmückt liegt das neue BSB-Schiff<br />
zur Jungfernfahrt am Landungssteg im Lindauer<br />
Hafen Bilder: Krause<br />
Selbstverständlich darf neben der Sicherheit<br />
eine moderne Bordtechnik nicht fehlen: So<br />
wird das Schiff angetrieben von zwei MAN-<br />
Schiffsdieselmotoren, die je eine Leistung von<br />
Schiffsdaten MS LINDAU<br />
Länge: 45,90 m<br />
Breite: 10,30 m<br />
Seitenhöhe: 2,90 m<br />
Tiefgang: 1,45 m<br />
Fahrgäste: 450<br />
Antrieb: 2 x MAN je 356 kW<br />
2 x ZF Wendeuntersetzungsgetriebe<br />
(ZF 2000 V)<br />
Stromversorgung: 2x Dieselgenerator<br />
je 150 kVA<br />
Steuerung:<br />
Doppelruderanlage mit elektrohydraulischer<br />
Steuerung · Fabrikat: van der Velden<br />
Navigationsanlage:<br />
Farbtageslichtradar mit Wendeanzeiger, GPS-<br />
Seekartennavigationsgerät, GPS-Kompass,<br />
Autopilotsystem <strong>für</strong> die Ruderanlage<br />
Geschwindigkeit: max. 28 km/h<br />
Bauwerft: Bodan-Werft Kressbronn
Moderne Räume <strong>und</strong> Bars laden zu gemütlicher<br />
Clubatmosphäre an Bord ein<br />
365 kW auf zwei Festpropellern übertragen.<br />
Dadurch erreicht es eine Geschwindigkeit von<br />
maximal 28 km/h. Zwei ZF-Wendeuntersetzungsgetriebe<br />
sind freistehend im<br />
Maschinenraum elastisch gelagert. Ein 360°<br />
drehbares Bugstrahlruder <strong>und</strong> eine Doppelruderanlage<br />
mit elektro-hydraulischer<br />
Steuerung verleihen dem Schiff die erforderliche<br />
Manövrierfähigkeit. Zwei Diesel-<br />
Generator-Aggregate mit je 150 kVA liefern<br />
den Bordstrom. Für den immer richtigen Kurs<br />
sorgen ein Farbtageslichtradar mit Wendeanzeiger,<br />
ein GPS-Seekartennavigationssystem,<br />
ein GPS-Kompass <strong>und</strong> ein Autopilotsystem<br />
<strong>für</strong> die Ruderanlage.<br />
„Kein Schiff der Bodensee-Schiffsbetriebe<br />
wurde bisher so intensiv geplant wie dieses“,<br />
erklärt Franz Dossinger, seit vielen Jahren<br />
Leiter Produktion <strong>und</strong> Technik im Unternehmen<br />
der BSB. Gemeinsam mit Schiffbauingenieur<br />
Bernhard Utz wurde bei Schleppversuchen<br />
mit einem maßstabsgetreuen<br />
Modellschiff im Schleppkanal der Hamburger<br />
Schiffbau-Versuchsanstalt <strong>und</strong> durch Computersimulation<br />
der Widerstand <strong>und</strong> die<br />
Wellenerzeugung des Schiffes im Wasser<br />
untersucht <strong>und</strong> entsprechend optimiert.<br />
Anschließend waren die Fachleute mit den<br />
erreichten Ergebnissen zufrieden: „Das Schiff<br />
wird einen sehr geringen Wellenschlag <strong>und</strong><br />
auch minimalen Widerstand haben <strong>und</strong> somit<br />
sparsam im Kraftstoffverbrauch sein“ – so<br />
Dossinger.<br />
Der 46-Meter lange Zweidecker wird insbesondere<br />
im Charter- <strong>und</strong> Programmfahrtenbereich,<br />
aber auch <strong>für</strong> Kursfahrten eingesetzt.<br />
Er ist r<strong>und</strong>um barrierefrei gebaut, kann also<br />
von mobilitätseingeschränkten Personen<br />
auch im Oberdeck genutzt werden. Modern<br />
eingerichtete Räume sowie Bars im Oberdeck<br />
<strong>und</strong> die „Bug-Bar“ im Hauptdeck laden zu<br />
gemütlicher Clubatmosphäre an Bord ein. Ein<br />
großer elegant eingefügter Plasma-Bildschirm<br />
im heckseitigen Hauptdeck wird dem<br />
Fahrgast die touristischen Highlights am<br />
Bodensee darstellen, der auch zur medialen<br />
Unterstützung von Veranstaltungen dienen<br />
kann. Für Sonnenanbeter entstanden mit der<br />
Sitztreppe im Achterschiff <strong>und</strong> mit der Aussichtsplattform<br />
ganz oben in der Verlängerung<br />
der Schiffsbrücke ganz neue Elemente.<br />
Brückennock-Steuerpult an Steuerbordseite<br />
Steuerstand mit modernster Navigationstechnik<br />
Als „Galerieschiff“ werden die Fahrgäste<br />
durch eine Öffnung zwischen Haupt- <strong>und</strong><br />
Oberdeck bei Veranstaltungen, wie Modeschauen<br />
sowie Produktpräsentationen, miteinbezogen.<br />
Raumumfassende Aufführungen<br />
sind also zukünftig durch den Bühnenbereich<br />
kein Problem mehr. Insgesamt wirkt das<br />
Schiff im Innenraum durch die großen<br />
Glasflächen sehr transparent <strong>und</strong> hell. Der<br />
Bodanwerft ist mit dem MS LINDAU ein<br />
Vorzeigeobjekt gelungen, das in Bezug auf<br />
modernste technische Einrichtungen sowie<br />
an Komfort <strong>und</strong> Gemütlichkeit <strong>für</strong> Besatzung<br />
<strong>und</strong> Passagiere höchste Ansprüche erfüllt.<br />
W. Krause ❑<br />
59<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
MARKTPLATZ<br />
60 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Beele Engineering Aalten, Niederlande<br />
Neue Website Slipsil-<br />
Dichtungsstopfen<br />
Unter dem Domänennamen www.<br />
slipsil.com hat Beele Engineering eine<br />
neue Website <strong>für</strong> SLIPSIL-Dichtungsstopfen<br />
in Gebrauch genommen, die<br />
<strong>für</strong> die feuerbeständige sowie gas<strong>und</strong><br />
wasserdichte Abdichtung von<br />
Durchführungsöffnungen eines<br />
oder mehrerer Kunststoff- oder<br />
Metallrohre verwendet werden.<br />
Typische Anwendungsbereiche<br />
des CE-zertifzierten SLIPSIL-<br />
Stopfens sind der Schiffbau,<br />
das Baugewerbe, die Industrie,<br />
die Petrochemie- <strong>und</strong> die<br />
Chemiebranche sowie die Versorgungsbranche.<br />
Die Website<br />
bietet eine Übersicht über die<br />
Vorteile <strong>und</strong> Anwendungsmöglichkeiten<br />
der SLIPSIL-Stopfen. Ferner<br />
wird die Installation der Dichtungsstopfen<br />
ausführlich behandelt, wobei<br />
der Besucher die Möglichkeit erhält,<br />
die Installationsvorschriften herunterzuladen.<br />
Der Dichtungsstopfen lässt<br />
sich sehr leicht installieren <strong>und</strong> kann<br />
sofort nach der Installation hohen<br />
Drücken ausgesetzt werden. Die Form<br />
des Stopfens ermöglicht es, dass mit<br />
einem einzigen Stopfentyp ein breiter<br />
GUMETA, Rehlingen-Siersburg<br />
Gummi-Lager nach Maß<br />
Das Gummi-Metall-Werk „Gumeta“<br />
in Rehlingen-Siersburg setzt bei Gummi-Lagerbuchsen<br />
auf Qualität bis ins<br />
Detail sowie auf Stabilität <strong>und</strong> Elastizität<br />
bei besonders hoher Beanspruchung.<br />
Die Gumeta-Gummiwellenlager<br />
können angepasst an alle<br />
Einbauverhältnisse komplett <strong>und</strong><br />
montagefre<strong>und</strong>lich geliefert werden.<br />
K<strong>und</strong>enwunsch entsprechend fertigt<br />
das Unternehmen die Buchsen entweder<br />
aus Bronze, Stahl, Edelstahl<br />
<strong>und</strong> anderen Materialien – ausgekleidet<br />
mit speziell hergestellten Gummimischungen.<br />
Eine eigene Dreherei mit<br />
sowohl konventionellen als auch CNC-<br />
Drehmaschinen sowie eigener Werkzeugbau<br />
garantieren präzise, vielfältige<br />
<strong>und</strong> flexibel einsetzbare Erzeugnisse.<br />
Den Schwerpunkt aller Gummi-Metall-<br />
Verbindungen bildet das wassergeschmierte<br />
Gummiwellenlager. Überall<br />
dort, wo Wellen in Wasser oder anderen<br />
Flüssigkeiten laufen, findet es<br />
Verwendung. Die Hauptanwendungsgebiete<br />
der Produkte liegen im<br />
Abdichtungsbereich abgedeckt wird.<br />
Für den SLIPSIL-Dichtungsstopfen wird<br />
die hochwertige Kautschukqualität<br />
NOFIRNO verwendet. Das Kautschukmaterial<br />
wird nicht durch Feuer<br />
zerstört, es schrumpft nicht, <strong>und</strong> nachdem<br />
es Feuer ausgesetzt wurde, bildet<br />
es eine Schutzschicht. Das NOFIRNO-<br />
Kautschukmaterial ist sehr widerstandsfähig<br />
gegen schlechte Witter-<br />
ungsbedingungen. Das Material ist<br />
UV- <strong>und</strong> ozonbeständig <strong>und</strong> bleibt<br />
unter normalen Bedingungen mindestens<br />
20 Jahre lang intakt. SLIPSIL-<br />
Stopfen sind <strong>für</strong> die Anwendung in<br />
einem breiten Temperaturbereich von<br />
-50 bis +180 °C geeignet. Dü ❑<br />
www.slipsil.com<br />
Schiffs- <strong>und</strong> Pumpenbau. Eingesetzt<br />
werden sie weltweit bei Schiffswerften,<br />
Reedereien sowie bei allen Schifffahrtsunternehmungen.<br />
wk ❑<br />
www.gumeta.de
Zöllner GmbH, Kiel<br />
Signal geben mit<br />
Zöllner<br />
Die „Zetfon-Fonomat-Anlagen 4x70s“<br />
von Zöllner in Kiel sind elektronische<br />
Signalanlagen <strong>für</strong> alle Schiffslängen.<br />
Sie entsprechen der Binnenschifffahrts-Untersuchungsordnung,<br />
der<br />
Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung<br />
<strong>und</strong> der Rheinschifffahrtspolizeiverordnung<br />
<strong>für</strong> das Geben akustischer<br />
Signale bei unsichtigem Wetter <strong>und</strong><br />
Radarfahrt sowie dem B<strong>und</strong>esgesetzblatt<br />
Nr. 103 – Verordnung über die<br />
Einführung eines „Bleib-Weg-Signals“<br />
auf den B<strong>und</strong>eswasserstraßen. Außerdem<br />
können die „Zetfon-Fonomat-<br />
Anlagen“ als Kommandoanlagen verwendet<br />
werden. Vier Pfeifen des ‚Zetfon<br />
70s’ mit einer Gr<strong>und</strong>frequenz von<br />
310 Hz +/-5% <strong>und</strong> einer Schallintensität<br />
von 129-134 dB(A), die Schalt<strong>und</strong><br />
Verstärkereinheit ‚ZP 9 Mi’, die<br />
Steuereinheit ‚Zetfon-Fonomat’, das<br />
Mikrofon zur Verwendung des Gerätes<br />
als Kommandoanlage <strong>und</strong> eine<br />
Ton-Signalleuchte sind Bestandteile<br />
der Anlage mit hoher Funktionalität.<br />
Sill-Lichttechnik, Berlin<br />
Die lichttechnische Spezialfabrik Sill in<br />
Berlin ist Hersteller von Hochleistungsstrahlern<br />
<strong>für</strong> viele Anwendungsbereiche.<br />
Sill-Produkte zeichnen sich<br />
durch zeitloses Design, hohe Zuverlässigkeit<br />
<strong>und</strong> Qualität sowie lange<br />
Lebensdauer aus <strong>und</strong> überzeugen vor<br />
allem durch hohe Beleuchtungsgüte.<br />
Der „Hochleistungsscheinwerfer 120“<br />
zum Beispiel, ist einsetzbar auf<br />
Binnen- <strong>und</strong> Hochseeschiffen; als<br />
Sicherheitsbeleuchtung <strong>für</strong> Hafen- <strong>und</strong><br />
Krananlagen sowie <strong>für</strong> Signalanlagen<br />
<strong>und</strong> Gleisstreckenkontrolle. Die Lampenleistung<br />
ist mit 55 bis 250 Watt<br />
breit gefächert. Das Lampengehäuse<br />
besteht aus Aluminiumdruckguss <strong>und</strong><br />
ist mit Kühlrippen versehen. Mit<br />
einem Durchmesser von 238 mm <strong>und</strong><br />
einem Gewicht von 2,7 kg ist er zwar<br />
klein, dennoch kompakt gebaut. Die<br />
Lichtverteilung ist eng bis breitstrahlend;<br />
Schutzart ist IP 65. Als Hinweis<br />
ist anzumerken, dass der „Scheinwer-<br />
Die ‚Zetfone 70s’-Pfeifen werden auf<br />
einer VA-Schiene fertig montiert geliefert,<br />
die so hoch wie möglich auf<br />
dem Schiff anzubringen ist, damit eine<br />
Beeinträchtigung des ausgesandten<br />
Schalls durch Hindernisse vermieden<br />
<strong>und</strong> die Gefahr von Hörschäden auf<br />
ein Minimum beschränkt wird. Die<br />
Schalt- <strong>und</strong> Verstärkereinheit „ZP 9<br />
Mi“ soll gut zugänglich innerhalb der<br />
Brücke oder im Brückenpult mit<br />
mindestens 1 m Abstand zum Kompass<br />
eingebaut sein. wk ❑<br />
www.zoellner.de<br />
Anzeigenschluss <strong>für</strong> <strong>Schiffahrt</strong> <strong>und</strong> Technik 6/2006<br />
SMM-Messeausgabe · 1. September 2006<br />
(0228) 53 88-653 · anzeigen@schiffahrt<strong>und</strong>technik.de<br />
Hochleistungsstrahler mit<br />
hoher Beleuchtungsgüte<br />
fer 120“ mit einer Halterung zur Aufnahme<br />
eines Streuglases versehen ist,<br />
das allerdings als Zubehör gesondert<br />
bestellt werden muss. Hochleistungsstrahler<br />
mit Halogen-Glühlampen,<br />
sind speziell auf ihre vielseitige Verwendbarkeit<br />
ausgerichtet, so zum<br />
Beispiel als Schiffsdeckbeleuchtung,<br />
auf Fahrzeugen der Feuerwehr, des<br />
technischen Notdienstes, des Zivilschutzes,<br />
als bewegliche Suchscheinwerfer<br />
<strong>und</strong> als Arbeitsstellenbeleuchtung.<br />
wk ❑<br />
www.sill-lighting.com<br />
MARKTPLATZ<br />
61<br />
MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006
MARKTPLATZ<br />
62 MAGAZIN FÜR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
5/2006<br />
Schiffsbörse
Einkaufsbörse<br />
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63<br />
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5/2006
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