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Die Post bringt's! - UPU - Universal Postal Union

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In KürzeEndvergütungenNeue Resolution zum <strong>Post</strong>betrieb in Palästina angenommenDer Verwaltungsrat (VR)der <strong>UPU</strong> hat im Märzeiner Resolution zugestimmt,die Palästina dasRecht auf Vergütungenfür die Bearbeitunginternationaler Briefsendungen,Pakete und Expresssendungengemässden Richtlinien der <strong>UPU</strong>zuspricht.<strong>Die</strong> Resolution verpflichtet dieMitgliedstaaten und deren vorgesehene<strong>Post</strong>betreiber, die Bestimmungeneinzuhalten, die seit der 1999 amWeltpostkongress verabschiedetenResolution, welche Palästinas Rechtauf den direkten <strong>Post</strong>austauschbestätigte, erlassen wurden.Palestine <strong>Post</strong> lancierte1995 ihre ersteBriefmarke.Der Verwaltungsrathatte anfänglich beschlossen,dass Palästinawährend der Zeitperiode2009 bis 2012 zum Erhaltdieser Vergütungenberechtigt sei. Da dasLand jedoch noch keinendirekten <strong>Post</strong>verkehr mitanderen <strong>UPU</strong>-Mitgliedstaatenunterhalten kann,hat es auch noch keine Vergütungenzur Deckung der Kosten für die Verarbeitungund Zustellung internationaler<strong>Post</strong>sendungen einbehalten.Der gesamte internationale <strong>Post</strong>verkehrPalästinas wird von Israelabgewickelt. Seit der am Weltpostkongressvon Genf 2008 abgegebenengemeinsamen Erklärung erörternIsrael und Palästina eine betrieblicheLösung dieses Problems. Eine solchesieht den Transport der palästinensischen<strong>Post</strong>sendungen von Ramallahnach Amman (Jordanien) über dieStrasse vor, wobei Israel entsprechendeZusicherungen im Hinblickauf die Sicherheit solcher Transportegemacht werden.Der Verwaltungsratsbeschlussvon 2012 enthält zudem die Aufforderungan den <strong>UPU</strong>-Generaldirektor,die Einführung eines direkten <strong>Post</strong>verkehrsmit Palästina voranzutreibensowie alle diesbezüglichen <strong>UPU</strong>-Resolutionen umzusetzen. <strong>Die</strong> <strong>UPU</strong>hat Palästina 1999 den Status einesBeobachters zuerkannt. RLEMSVielversprechende Ergebnisse im Jahr 2011<strong>Die</strong> EMS-Kooperative erzielte 2011in allen Bereichen ein verbessertesErgebnis. <strong>Die</strong> Zustellungspünktlichkeitverbesserte sich 2011 von88,6% im Vorjahr auf 90,8%, währenddas Scanning eingehender<strong>Post</strong>sendungen den Wert von98,7% erreichte. <strong>Die</strong> fristgerechteBeantwortung von Kundenanfragenverbesserte sich von 93,8 auf 98%.Weitere sieben <strong>Post</strong>betreiberführten 2011 ein System zur Nachverfolgungvon <strong>Post</strong>sendungen(Track & Trace) ein, sodass mittlerweile151 <strong>Post</strong>anbieter ein solchesSystem anbieten. Des Weiterenschlossen sich 15 weitere <strong>Post</strong>betreiberdem LeistungsabhängigenVergütungsplan (Pay for Performance)der EMS-Kooperative an,wodurch sich die Anzahl teilnehmender<strong>Post</strong>dienstleister auf 101erhöht.Im Vorfeld des Weltpostkongressesin Doha wird es immer wichtiger,vom Wachstum des E-Commercezu profitieren. «EMS kanndem E-Commerce einen erheblichenMehrwert hinzufügen, indemwir die Einnahmen und die Lieferung-gegen-Zahlung-<strong>Die</strong>nsteweiterkonsolidieren und die Qualität90,8% aller Zustellungen erfolgtenpünktlich (Foto: Archiv).der Beantwortung von Kundenanfragensteigern», sagte WendyEitan, Vorsitzende der EMS-Kooperative.JD<strong>Die</strong> Zahl807 000<strong>Post</strong>dienststellen gab es lautStatistik der <strong>UPU</strong> 2010 weltweit.Auf Seite 18 erfahren Sie mehrdarüber.4 · <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale 1/2012


Online-Einkäufe –die <strong>Post</strong> bringt’s!Der grenzüberschreitende Online-Handel nimmt zuund die Möglichkeiten, die sich aus dem Paketversandergeben, können von den <strong>Post</strong>betreibern wahrgenommenwerden. Wie hilft die <strong>UPU</strong> ihren Mitgliedern,dass diese vom Wachstum im E-Commerce profitierenund gleichzeitig ihre Kunden befriedigen können?10 · <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale 1/2012


TitelgeschichteVonFaryal MirzaIm letzten Jahrzehnt haben sich die Kaufgewohnheitender Kunden grundlegend verändert. Dem Boom imOnline-Geschäft nach zu urteilen, reisst der Appetit derKunden nach Online-Käufen nicht ab. Der globale E-Commercekönnte laut JP Morgan, dem führenden Anbietervon Finanzdienstleistungen, im Jahr 2012 über 900 MilliardenUSD Wert sein. Viele dieser Käufe müssen verschicktwerden und es ist kein Geheimnis, dass <strong>Post</strong>betreiberin gewissen Ländern das Gewicht der wachsendenBeliebtheit von Einkaufsbummeln im Cyberspace zu spürenbekommen. Verschiedene Betreiber weisen dennauch ein erhöhtes Paketvolumen auf.Für E-Commerce-Händler ist es eine schöne neueWelt, vor allem für kleine Firmen und Einzelunternehmer.Internet-Plattformen für den Kaufund Verkauf von Waren haben diemeisten Hürden im Zusammenhangmit einer Unternehmensgründungbeseitigt. Im Prinzip kann fast jederein Verkäufer in der virtuellen Weltwerden. Alles, was es braucht, ist einWeb-Auftritt, der innerhalb wenigerMinuten eingerichtet werden kann.Hat ein digitaler Kauf stattgefundenund ist die Zahlung erfolgt, müssendie Artikel den Besitzer wechseln.<strong>Die</strong>ser Einsatz übernimmt die <strong>Post</strong>, die sicherstellt, dassder physische Teil einer digitalen Transaktion stattfindet,und die online gekauften Güter den Käufern überbringt.China als bedeutender Produktionsstandort exportiertE-Commerce-Güter, von denen «viele . . . Artikel vongeringem Wert und leichtem Gewicht sind . . . hauptsächlichunter 500 g», weiss Zhu Lei, stellvertretender EMS-Direktor bei China <strong>Post</strong>. Bei einer Marktanalyse fandChina <strong>Post</strong> heraus, dass der Zeitrahmen für Käufer undVerkäufer im grenzüberschreitenden Online-Handel vonChina in andere Länder weniger wichtig ist, so Zhu.«Wenn es um Expresssendungen (EMS) bei Geschäftskundengeht, dann hat die Lieferzeit Priorität, vor allembei Unternehmen in Bürogebäuden, aber beim E-Commercestellte sich heraus, dass die Kunden vor allem Wertlegen darauf, dass die Sendungen zwischen Ursprungund Ziel immer etwa gleich lang benötigen, und auf eineMöglichkeit, die Sendung nachzuverfolgen, was dieTransparenz des Sendevorgangs erleichtert», erklärt Zhu.<strong>Die</strong>se E-Commerce-Kunden sind auch preisbewusst.«Sie wählen die günstigste Option», weiss Zhu.Ein anderes asiatisches Land, das extensiv im Exportvon E-Commerce-Gütern mitmischt, ist Singapur. «<strong>Die</strong>meisten Artikel, die Singapur auf dem <strong>Post</strong>weg verlassen,sind elektronische Güter oder Zubehörteile, die meistensleicht und nicht sehr teuer sind», erklärt Hon ChewLee, Direktor für das internationale Geschäft bei Sing-<strong>Post</strong>.Sing<strong>Post</strong> hat kürzlich seinen eigenen ePac-Service insLeben gerufen, der Sendungen abwickeln soll von Gütern,die bei der Online-Marktplattform eBay in Singapurgekauft wurden und in die USA geliefert werden sollen.<strong>Die</strong> Hoffnungen sind hoch, dass dieser Service ähnlicherfolgreich sein wird wie ein ähnlicher,der <strong>Post</strong>sendungen bearbeitet,die bei eBay in China ersteigert wurden.<strong>Die</strong>ser E-Packet-Service soll proTag 90 000 Sendungen von China indie USA befördern.Der ePac-Service stellt laut Sing-<strong>Post</strong> sicher, dass kleine Pakete bis zu2 kg ihr Ziel in kurzer Frist und zueinem erschwinglichen Preis erreichen.«Unsere Kunden wollteneinen Service, der ein Mix aus Einschreibenund EMS ist. Sie fanden, dass die Qualität voneingeschriebenen Sendungen schwankte und dass eineonline Nachverfolgung nicht immer möglich war, undwenn doch, dann war sie nicht immer zuverlässig», soLee.Jeder Cent zähltDer Preis war ebenfalls ein Faktor. «EMS ist unser erstklassigerKurierdienst, aber er ist zu teuer für billige Produkte.Für diese Verkäufer sind ihre Produkte nicht teuergenug, um per Kurier zu senden, aber trotzdem wollensie ihre Sendungen nachverfolgen können, damit sie aufKundenanfragen zur Lieferzeit genaue Angaben machenkönnen», fügt Lee hinzu.Vor Einführung der <strong>Die</strong>nstleistung brauchten eingeschriebene<strong>Post</strong>sendungen zehn bis 14 Tage für den Wegin die USA. Jetzt wird eine Sendung laut Sing<strong>Post</strong> in sechsbis acht Arbeitstagen ausgeliefert und Kunden könnendie Sendung online nachverfolgen. Das Produkt kommt1/2012 <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale · 11


ohne Schnickschnack daher: keine Versicherung, keineEntschädigung bei Verlust, Verspätungen oder Nichtlieferung.Sing<strong>Post</strong> empfiehlt ihren Kunden, für schnellereLieferungen in die USA innerhalb von zwei bis zu vierTagen, vollständige Nachverfolgungsmöglichkeiten unddie Möglichkeit, Sendungen bis 30 kg aufzugeben, denEMS-<strong>Die</strong>nst Speedpost zu benützen.Unabhängig vom Ort, von dem die Online-Händlerihre günstigen Waren aus senden, es regiert die Sparsamkeit,wenn es um Ausgaben für Portokosten geht. «VieleKunden wollen keine Zusatzleistungen für kleine Pakete.Sie wollen gute und günstige <strong>Die</strong>nste und sagen: ‹Gib mireinfach den billigsten Preis. Ich werde mit den Konsequenzenleben, dass das Paket weder nachverfolgt werdenkann, versichert ist oder dass dafür gehaftet wird›»,sagt Dave Eagles, Direktor für internationale Beziehungenvon Canada <strong>Post</strong>. «Dort, wo die Ansprüche an denE-Commerce-Versand gering sind, ist es so, dass ein Verkäufersich nicht auf die Suche nach einer Sendung macht,wenn ein Käufer sein 5-Dollar-Produkt nicht erhalten hat.Er sendet einfach ein zweites Exemplar; so funktionierenHändler.»Neue SchätzungenKunden haben bei den Fragen, in welcher Form, welchemFormat und über welchen <strong>Post</strong>weg ihre Errungenschaf-Zufriedene Kunden<strong>Die</strong>se Abkommen haben viel zur Zufriedenheit dereBay-Käufer und -Verkäufer beigetragen. «<strong>Die</strong> Partnerschaftenhatten riesige positive Auswirkungen aufunser Geschäft», erzählt Feiler. «<strong>Die</strong> Zusammenarbeithat die Zufriedenheit der US-Käufer beim Kauf vonProdukten aus China erheblich erhöht, wodurch derRuf verbessert und der Absatz der Verkäufer gesteigertwerden konnten. Genauer gesagt: Der e-Packet-Versand verkürzte die durchgehende Zustellzeit (vonChina in die USA) von 15 bis 20 Tage auf 7 bis 10 Tage»,fügt er hinzu. Feiler betont zudem, dass «negativeRückmeldungen von Käufern um über 80% abgenommenhaben».Lie Li aus Schanghai, China, betreibt ein Online-Geschäft für Autobauteile, Kleider und Schuhe, dasbei eBay als «Verkäufer mit Top-Bewertung» verzeichnetist. <strong>Die</strong> meistverkauften Produkte sind FrontscheineBaygehört die WelteBay gilt als weltweit grösster Online-Marktplatz, derhunderte Millionen Käufer und Verkäufer zusammenbringt.Ende 2011 zählte eBay über 100 Millionen aktiveBenutzer. <strong>Die</strong> Geschäftsergebnisse für das Jahr 2011 zeigen,dass das auf eBay gehandelte Bruttowarenvolumen(Fahrzeuge ausgeschlossen) sich auf 60,3 Milliarden USDbelief – eine Zunahme von 16% im Vergleich zum Vorjahr.Davon stammten Güter im Wert von 33,1 USD ausLändern ausserhalb der USA.Das Unternehmen erklärt, dass bei eBay registrierteasiatische Exporteure 2011 über 140 Millionen Pakete miteinem durchschnittlichen Gewicht von bis zu 2 kg versandten.<strong>Die</strong> Exporte stammten mehrheitlich aus Chinaund Hongkong, gefolgt von Japan und Thailand. <strong>Die</strong>beliebtesten Exportgüter waren Kleidung und Accessoires,gefolgt von Schmuck sowie Edelsteinen undUhren. An dritter Stelle stehen Fotoausrüstungen. Darauffolgen Computer, Mobiltelefone und Zubehör sowieAutobauteile. <strong>Die</strong> verkauften Waren wurden am häufigstenin die USA geliefert, gefolgt von Australien, dem VereinigtenKönigreich, Deutschland und Kanada.Schneller und besser<strong>Die</strong> Käufer verlangten nach verbesserten Lieferungen ausAsien, was eBay dazu gebracht hat, mit einer Anzahl <strong>Post</strong>betreibernauf dem ganzen Kontinent zusammenzuarbeiten.«Ein schneller und nachverfolgbarer Versand istgrundlegend wichtig für die Verbesserung des Kauferlebnisses.Das Vertrauen in asiatische Verkäufer wirdgestärkt, indem die Käufer sicher sein können, dass siedie Ware schneller erhalten und auf ihrem Weg von Asienzu ihrem Bestimmungsort verfolgen können», erklärtDaniel Feiler, Kommunikationsverantwortlicher für denasiatisch-pazifischen Raum bei eBay.Das Unternehmen verfügt über drei Drei-Ebenen-Vereinbarungen mit <strong>Post</strong>betreibern, welche die Zustellungaus Asien in die USA beschleunigen sollen. Alledrei beinhalten Versandlösungen für Sendungen miteinem Gewicht von bis zu 2 kg. <strong>Die</strong> Partnerschaftsvereinbarung«e-Packet» zwischen China <strong>Post</strong> und demamerikanischen <strong>Post</strong>betreiber USPS war das erste solcheAbkommen. «China <strong>Post</strong> ist zuständig für die Entgegennahmeund Abfertigung, während USPS diePakete über ihr First-class-<strong>Post</strong>netzwerk zustellt. AllePakete sind vom Ursprungsort bis zur Zustellung nachverfolgbar»,erläutert Feiler.12 · <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale 1/2012


ten geliefert werden, wohl kaum schlaflose Nächte. AktuelleDaten der Letter-Development-and-Marketing-Gruppe der <strong>UPU</strong> zeigen jedoch auf, dass Online-Händlerdas kleine Paket – das laut <strong>UPU</strong>-Richtlinien bis 2 kg wiegendarf – wählen, um leichte <strong>Post</strong>sendungen zu verschicken.Kleine Pakete – welche die <strong>UPU</strong> als Briefpost-Produkte klassifiziert – machten 2011 geschätzte800 Millionen internationale <strong>Post</strong>sendungen aus. In derselbenPeriode wurden schätzungsweise 45 Millioneninternationale Paketsendungen und 55 Millionen EMS-Sendungen verschickt. Eagles, Vorsitzender der Gruppe,gab bekannt, dass die Schätzungen auf <strong>UPU</strong>-<strong>Post</strong>statistikenund Ergebnissen von Endvergütungsstudien beruhen,wobei Lücken durch öffentliche und private Datengefüllt wurden.Kein Ende in Sicht«Das Volumen an kleinen Paketen nimmt unglaublich zuund scheint nicht abreissen zu wollen. <strong>Die</strong>s sehen wir inphysischen und realen Werten. Pakete aus dem asiatischpazifischenRaum strömen explosionsartig in das Netzwerkder <strong>UPU</strong>», so Eagles. «<strong>Die</strong> Schätzungen bestätigen,was wir schon wussten und erwartet haben im <strong>Post</strong>geschäft:<strong>Die</strong> Briefpost nimmt ab, aber Pakete boomen»,fügt er an.Was US-Kunden auf eBay kaufen (in Sekunden)Kleider, Schuhe und AccessoiresUnterhaltungselektronik6060SchuheMobiltelefoneDamenkleiderKopfhörer57MP3-PlayerJeans für DamenKrawatten860GPS-GeräteSonnenbrillen für Herren45 Sekunden1545 Sekunden1517163323223030werfer und Herrenbekleidung, die hauptsächlich vonKäufern in den USA, dem Vereinigten Königreich undFrankreich erstanden werden.Vor der Einführung des e-Packet-Abkommens stellteder Versand die grösste Herausforderung für Li dar. «Wirhaben den Versand stets so rasch wie möglich eingeleitet,aber ein Versand über die herkömmliche Luftpost warschwierig und eine Bewertung als Top-Verkäufer schienunmöglich, ausser wir hätten alle Bestellungen mitExpresskurierdiensten verschickt, was sich jedoch diemeisten Verkäufer nicht leisten können», erklärt Li.Seit Einführung von e-Packet sind diese Probleme verschwundenund das Geschäft ist gewachsen. «e-Packetbietet eine zufriedenstellende Lieferzeit und eine schnelleOnline-Nachverfolgung zu einem angemessenen Preis,was für chinesische Verkäufer ideal ist», erklärt Li.Jason Li aus Peking verkauft zahnärztliche Produkteund Tätowierungsinstrumente. Seine Topkunden befindensich in den USA, Grossbritannien und Deutschlandund sie kaufen Dental-Handstücke, Blaulicht-Lampen undTätowiermaschinen. Vor der e-Packet-Ära dauerte esjeweils lange, bis die Artikel seine Kunden erreichten, waszu Konflikten führte. Doch diese Tage sind nun vorbei.«Käufer bekommen ihre Ware innerhalb von 7 bis15 Arbeitstagen oder sogar weniger geliefert. Dank dergeringeren Lieferzeit gibt es weniger Konflikte oder negativesFeedback», so Li.1/2012 <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale · 13


«Ein schnellerund nachverfolgbarer Versandist grundlegend wichtigfür die Verbesserungdes Kauferlebnissesund stärkt das Vertrauen»Daniel Feiler, eBaytungen profitieren können, benötigen die gescanntenDaten ein Minimum an Servicequalität.Vietnam tritt dem Programm im Juli 2012 bei, umKundenbedürfnisse zu befriedigen. «Kundenbedürfnisseändern täglich und Servicequalität ist ihnen wichtig.Wenn wir das Level der <strong>Die</strong>nstleistungen anheben, könnenwir unsere Einnahmen erhöhen», führt Chu QuynhAnh, International Business Development Manager beiViet Nam <strong>Post</strong>, aus.<strong>Die</strong> Teilnahme von Viet Nam <strong>Post</strong> beinhaltet ausgehendeeingeschriebene Sendungen. «Unsere Kundenmögen traditionellerweise den Einschreiben-<strong>Die</strong>nst fürausgehende Sendungen. Der Preis für Expresssendungenist zu hoch für sie und passt nicht in ihr Budget. Aber Einschreibensind nicht so teuer und diese Sendungen könnennachverfolgt werden», erklärt Chu.<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> habe auch einen Anstieg der abgehendenPakete dank E-Commerce festgestellt, ein Trend, den mansich zunutze machen wolle, so Chu.Ein neues Projekt, das vom Quality of Service Fund(QSF) der <strong>UPU</strong> unterstützt wird, bezeugt die Beliebtheitvon eingeschriebenen Sendungen, die im asiatisch-pazifischenRaum aufgegeben werden. Es ermöglicht es denBenutzern, schnell online in Erfahrung zu bringen, wosich die Sendung befindet, und die <strong>Post</strong> umgehend zukontaktieren, wenn etwas schief läuft. Das Registered-Articles-Quality-Enhancement-Lead-Projekt (RAQUEL)ist zurzeit mit der Ausarbeitung eines robusten Track-and-Trace-Systems und eines neuen Web-basierten Abfragesystemsfür eingeschriebene Sendungen in der Regionbeschäftigt. Es heisst RAIS. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong>betreiber von Hongkong,Korea, Malaysia und Singapur haben ihre Mittelaus dem QSF vereint und nehmen eine Vorreiterrolle beiRAQUEL ein, das schliesslich bei 23 Betreibern im asia-Briefpost-Servicesder <strong>UPU</strong>Versand von– allen Arten von Briefen bis 2 kg– allen Arten von kleinen Paketen bis 2 kg– Literatur für Blinde bis 7 kg– Beuteln für bestimmte Arten von Drucksachen(M bags) bis 30 kg– durch den Empfänger bezahlte Retourenvon bestimmten Briefen und kleinenPaketenHaben Sie gewusst, . . . dass ein Päckchendurchschnittlich 5 kg wiegt?1/2012 <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale · 15


«Asiatische Exporteurebei eBay versandten 2011über 140 Millionen Paketemit einem durchschnittlichenGewicht von biszu 2 kg»tisch-pazifischen Raum implementiert werden wird. RAISsoll ab Januar 2013 einsatzbereit sein.Einfache Retouren2011 wurde dem IBRS, einem altbewährten Produkt der<strong>UPU</strong>, ein Face-lift verpasst, um mit dem Wachstum imE-Commerce mitzuhalten. Der IBRS begann ursprünglichals Rückantwortservice bis zu 50 g. Ein beliebter Verwendungszweckwaren grenzüberschreitende Abonnementsfür Zeitschriften oder Zeitungen. Ein Kunde im Land Aentnahm einem Heft eine Rückantwortkarte für einAbonnement, füllte sie aus und schickte sie an den Verlagim Land B. Der Kunde bezahlte nichts, denn die Zahlungwurde zwischen den <strong>Post</strong>betreibern abgewickelt.In den letzten Jahren haben die <strong>Post</strong>betreiber einegestiegene Nachfrage der Kunden festgestellt, wenn esdarum geht, gekaufte Artikel, auch solche aus Online-Käufen, per <strong>Post</strong> an den Verkäufer zurückzuschicken. AlsAntwort darauf hat sich der IBRS letztes Jahr von seinemvorherigen Erscheinungsbild getrennt und sich als freiwilligerRetouren-Service für Sendungen bis 2 kg neupositioniert. Ein Schreckgespenst bei Online-Einkäufenim Ausland sind Rücksendungen. Es gibt viele Gründe,warum Kunden bei Käufen ausserhalb des eigenen Landeszögern, und einer davon sind die Retouren. Was,wenn das Produkt nicht den Erwartungen entspricht?Können sie es überhaupt zurücksenden? Ist das Portoteuer? Der erweiterte IBRS erleichtert den Kunden dengrenzüberschreitenden Handel.Und es gibt gute Geschäftsgründe, warum man denRücksendeservice von online erworbenen Gütern erleichternsollte. «Es ist erwiesen, dass ein Käufer zurückkommtund erneut etwas kauft, wenn eine Firma die Entgegennahmevon Retouren erleichtert. <strong>Die</strong>s ist gut für dasUnternehmen, weil es mehr verkaufen kann, und gut füruns <strong>Post</strong>betreiber, weil so mehr Sendungen befördertwerden können», sagt Nicolaas van der Meer, InternationalMail Manager für Beziehungen und Regulierungenbei <strong>Post</strong>NL.«<strong>Die</strong> <strong>Post</strong> kann den physischen Teil der Retouren sehreinfach gestalten; das ist unsere Stärke: Wir können aufeinfache Weise ein Retouren-Produkt kreieren, das alle<strong>UPU</strong>-Mitgliedstaaten umfasst», fügt er an.<strong>Post</strong>betreiber, die an einer solchen <strong>Die</strong>nstleistunginteressiert sind, können ganz einfach mitmachen lautvan der Meer. «Wer normale <strong>Post</strong> abfertigen kann, kannauch IBRS machen. Es ist praktisch dasselbe, ausser dassdie Endvergütungen anders ausfallen, weil das Geld vomimportierenden zum exportierenden Land geht. <strong>Die</strong> Formatesind gleich wie bei Briefsendungen; technisch gesehenmachen die maschinelle Abfertigung und die Akzeptanzim <strong>Post</strong>fluss keine Komplikationen», führt van derMeer aus.In Bezug auf das Handling der Sendungen hat der<strong>Post</strong>NL-Manager ein paar Tipps auf Lager. «<strong>Die</strong> Schalterangestelltenmüssen geschult werden, damit VerkaufsstellenRetouren ohne Gebühr entgegennehmen. BeimBetriebsablauf stellt sich die Frage nach der Erkennung –es kommt darauf an, ob Sie ein automatisches oder manuellesSortiersystem haben. Ein optionaler Zeichenleserkann IBRS-Sendungen ganz einfach herausfiltern.»In Bezug auf finanzielle Aspekte kann ein multilateralesAbkommen die geschuldeten Beträge regeln, wennein bilaterales Abkommen zwischen den <strong>Post</strong>betreibernfehlt. «Länder, die Sendungen retournieren, haben ihreeigenen kommerziellen Abkommen mit den Firmen, welchedie Güter verkaufen, d.h. den ursprünglichen Verkäufern.Was diese Länder den Firmen belasten, sollte16 · <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale 1/2012


leicht höher sein als der Anteil, den das Land dem anderenLand für die Retoursendung bezahlt», sagt van derMeer.Schritte nach vorneWas die Zukunft betrifft, sind Bestrebungen in der <strong>UPU</strong>-Gemeinschaft im Gange, die Kräfte über verschiedeneProduktströme hinweg in den Bereichen Rücksendungenund kleine Pakete zu vereinen. In Bezug auf Ersteres diskutierenverschiedene Abteilungen und Tätigkeitsbereicheein zukünftiges Produkt. «EMS, Pakete und Briefpostarbeiten zusammen. . . Alle wollen ein gutes Produkt fürRetouren bis 30 kg . . . es wird ein grösseres Vorhabenfür alle sein, aber bislang gibt es nur ein optionales Produktbis 2 kg im Briefpostgeschäft», analysiert van derMeer.Ein neues Produkt würde teureren Sendungen denZugang zum <strong>Post</strong>fluss ermöglichen. Momentan ist dieBriefpost für günstige Artikel besser aufgrund der fehlendenHaftbarkeit. «Günstige Artikel wie leere Tintenpatronen,Bücher und Kleider können einfach über denBriefpostweg retourniert werden. Er könnte auch fürteure Produkte genutzt werden, aber in der Praxis wollendas die Unternehmen nicht», fügt van der Meer an.KonkurrenzkampfUnterdessen haben die <strong>Post</strong>betreiber mit gehöriger Konkurrenzvon privaten Unternehmen zu kämpfen,wenn es darum geht, der bevorzugte Partner fürSendungen von Online-Händlern zu sein. Lee vonSing<strong>Post</strong> nennt dies «eine Wirklichkeit, der wiralle ins Auge sehen müssen».Letzten Endes ist die Qualität der <strong>Die</strong>nstleistungenessenziell. Machen <strong>Post</strong>betreiber ihre Hausaufgabenund hören sie auf die Bedürfnisse derKunden, dann können sie ihre Services neu positionierenund von den Einnahmen aus dem Boom imE-Commerce profitieren, der unbestreitbar alle Teileder Welt erfasst.1/2012 <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale · 17


StatistischesBriefpostnach wie vor wichtigsteEinnahmequelleLaut jüngster <strong>UPU</strong>-Statistik generieren Briefpostsendungentrotz abnehmender Volumen nach wie vorden grössten Anteil der <strong>Post</strong>einnahmen.VonRhéal LeBlancGlobale <strong>Post</strong>erträge (2010)Briefpost (44%)Paketpost und Logistikdienstleistungen(17%)<strong>Post</strong>finanzdienstleistungen(18%)Andere Produkte (21%)Gemäss den aktuellsten Statistiken der <strong>UPU</strong> erwirtschafteteder globale <strong>Post</strong>sektor 2010 Einnahmen in Höhe vonmindestens 331 Milliarden USD. <strong>Die</strong> Daten der letztenzehn Jahre zeigen, dass die Briefpost 2010 für rund 46%der <strong>Post</strong>einnahmen verantwortlich war gegenüber 54%im Jahr 2001.Andere Geschäftssparten befinden sich im Aufwindund tragen in zunehmend grösserem Masse zur finanziellenGesundheit des <strong>Post</strong>sektors bei. Im Jahre 2010 entfielenweltweit 17,3% der <strong>Post</strong>einnahmen auf die Finanzdienstleistungen.Vor zehn Jahren waren es noch 3,8%gewesen. Der Paketversand und die Logistikdienstleistungenzeichneten für 15,7% der Einnahmen verantwortlich,was einer Zunahme um 7,7% entspricht.0% 10% 20% 30% 40% 50%Globale Erträge– 213 Mrd. SDR– Zunahme von 6,6%ggü. 2009– Wachstum von 58% inden von der Studieabgedeckten Ländern«Interessant ist vor allem die Verlagerung der <strong>Post</strong>einnahmenüber die verschiedenen Sparten», sagt MatthiasHelble, Statistikexperte bei der <strong>UPU</strong>. «<strong>Die</strong> <strong>Post</strong>unternehmendiversifizieren ihr Geschäft und bieten neueProdukte und <strong>Die</strong>nstleistungen an oder fokussieren sichauf die Erweiterung ihres traditionellen Kerngeschäfts.Während die Einnahmen aus dem Briefversand in denvergangenen zehn Jahren im Abnehmen begriffen sind,ist in den Bereichen Paketpost, Logistik und <strong>Post</strong>finanzdiensteein Aufwärtstrend erkennbar.»Wohl nimmt sich die Zunahme in den letzten zehnJahren durchschnittlich gesehen bescheiden aus, dochmanche Länder präsentieren ein ganz anderes Bild, indemsie phänomenale Zunahmen verzeichnen.Als Beispiel sei Philippine <strong>Post</strong> genannt: Deren Einnahmenstammten hauptsächlich aus dem Paketverkehrsowie den Logistikdienstleistungen, machten sie doch77% der gesamten Einnahmen für das Geschäftsjahr2010 aus. Im Jahre 2001 betrug deren Anteil gerade einmal8%. Bei India <strong>Post</strong> verlief die Entwicklung ähnlich:Der Ergebnisbeitrag von Paket- und Logistikdienstenwuchs in diesen zehn Jahren von 3 auf 40%.Andere Länder verzeichneten eine bemerkenswerteZunahme bei den <strong>Post</strong>finanzdienstleistungen. So nahmderen Anteil an den Gesamteinnahmen bei Ungarns <strong>Post</strong>von 39% 2001 auf 59% 2011 zu.Mit 21% bildeten die übrigen, nicht mit der Briefpostzusammenhängenden <strong>Die</strong>nstleistungen global gesehendie zweitwichtigste Einkommensgruppe im Jahr 2011. Siehaben seit 2001, als ihr Anteil noch 25% betrug, indesgeringfügig abgenommen. <strong>Die</strong>se Zahlen könnten <strong>Die</strong>nstleistungenwie elektronische <strong>Die</strong>nste und Retailproduktebeinhalten, meint Helble.Other products (21%<strong>Post</strong>al financialservices (18%)<strong>Post</strong>al parcelogistics ser18 · <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale 1/2012


‍Anzahl Briefsendungen pro Kopf (2010)334,635,24,211,72,418,3Globaler Durchschnitt 2010: 55,6 Sendungen pro KopfDem Trend entgegen<strong>Die</strong> globalen Briefvolumen, d.h. Geschäfts- und Transaktionssendungenwie Rechnungen, Kontoauszüge undDirektwerbesendungen, nehmen weiterhin ab. In denzehn Jahren von 2001 bis 2010 ging das Volumen derInlandssendungen mit 13% zurück, während die internationalenSendungen gar um 31% nachliessen.Im Jahr 2010 betrug die Anzahl der von den <strong>Post</strong>anbieternglobal bearbeiteten und zugestellten <strong>Post</strong>sendungen376 Milliarden im Inland- und 4,8 Milliarden im Auslandverkehr,was einer Abnahme von 2,3% bzw. 2,6%gegenüber dem Vorjahr entspricht.Doch einige aufstrebende Länder vermochten sichdiesem Trend zu entziehen. Seit 2001 verzeichnete die<strong>Post</strong> Libanons nach dem Krieg eine erstaunliche Zunahmebei den Inlandbriefsendungen von 281% auf 15 MillionenStück im Jahr 2010. In Albanien war eine noch grössereVolumensteigerung von 314% auf 12 Millionen Sendungenzu beobachten. Trotz dieser bemerkenswertenFälle weiss José Ansón, Ökonom bei der <strong>UPU</strong>, dass dieBriefpostvolumen im Allgemeinen mit der wirtschaftlichenEntwicklung nicht Schritt halten, sogar in Ländern,die ein jährliches Wachstum von 8–9% jährlich aufweisen.«Während langer Zeit bedeutete Wirtschaftswachstumin den Industrieländern automatisch höhere Briefpostvolumen.<strong>Die</strong>se enge Korrelation ist heute nicht mehrso deutlich sichtbar. So würde man in vielen Entwicklungs-und Schwellenländern, die in den letzten Jahrenein markantes Wirtschaftswachstum hingelegt haben,auch einen zunehmenden Briefverkehr erwarten. Dochdie Briefpostvolumen hinken der ökonomischen Entwicklunghinterher, trotz einer niedrigen Vergleichsbasis»,berichtet Ansón.Er sieht in den strukturellen Problemen dieser Ländereine mögliche Erklärung für den ausbleibenden <strong>Post</strong>verkehr.So müssen in Afrika viele Menschen ein <strong>Post</strong>fachmieten, um überhaupt <strong>Post</strong> zu erhalten, während inLateinamerika die fehlende Regulierung zu einem höchstfragmentierten Markt geführt hat, in dem die nationalen<strong>Post</strong>anbieter ihr Briefpostgeschäft nur mit Mühe etablierenkönnen.PaketpostDer Inlandpaketversand ist nach wie vor robust und verzeichnete2010 knapp 6,1 Milliarden Sendungen. <strong>Die</strong>sentspricht im Vergleich zu den 4,7 Milliarden Stück imJahr 2001 einer Zunahme um 30%.In bestimmten Regionen wie Lateinamerika und derKaribik betrug das Wachstum in der Periode von 2001 bis2010 207%, während Afrika eine Zunahme von 90%,Europa und die GUS-Staaten eine solche von 56% unddie Industriestaaten insgesamt eine Zunahme von 33%aufweisen. <strong>Die</strong>se Ergebnisse dürften unter anderem aufden stetig zunehmenden E-Commerce zurückzuführensein. International sind die Volumen in den letzten zehnJahren mehrheitlich stabil geblieben. Im Jahr 2010 wurden43,6 Millionen Paketsendungen aufgegeben. RL1/2012 <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale · 19


Statistischesefpost (44%)Vermehrter Zugangzu <strong>Post</strong>netzenLogistiknstleistungen(17%)ketpost und Logistik-(17%)stfinanzdienstleisgentleis-(18%)Other products Other (21%) products (21%)<strong>Post</strong>al financial <strong>Post</strong>al financialservices (18%) services (18%)te dere (21%) Produkte (21%)Für 82% der Weltbevölkerung ist die <strong>Post</strong>zustellung insHaus eine Selbstverständlichkeit, während 14% ihre<strong>Post</strong> an einer <strong>Post</strong>stelle selbst abholen müssen – so diejüngsten statistischen Daten der <strong>UPU</strong>. <strong>Die</strong> Anzahl der<strong>Post</strong>geschäftsstellen hat seit 2009 um 22% auf 807 000zugenommen.Doch das bedeutet auch, dass rund 4% der Erdbevölkerung,also rund 300 Millionen Menschen, nach wievor keinen Zugang zu <strong>Post</strong>diensten haben. <strong>Die</strong> meistender Betroffenen leben Pays industrialisés auf dem Pays industrialisés afrikanischen Kontinent,302,6 billion 302,6 (80.4%) billion (80.4%)auf dem 14% der mehr als eine Milliarde der dort lebendenMenschen keine <strong>Post</strong>dienste nutzen können. InLateinamerika und der Karibik sind es deren 7% einerschätzungsweise 611 Millionen Menschen zählendenBevölkerung.<strong>Die</strong> Zahl der <strong>Post</strong>stellen weltweit nahm von600 000 auf über 800 000 im Jahr 2010 Pays zu. arabes <strong>Die</strong>se Entwicklungist auch auf die starken Bemühungen209 millionChinas(4.3%)Afrique 1,9 billion Afrique (0.5%) 1,9 billion (0.5%)in den letzten Jahren zurückzuführen,Europeden <strong>Post</strong>dienstet CEI216 million (4.5%)Amérique latine Amérique et latine etim gesamten Land voranzubringen. <strong>Die</strong> China <strong>Post</strong>0% 10% 0% 20% 10% 30% 20% 40% 30% 50% 40% 50%ays arabes Pays arabes,1 billion (0.3%) 1,1 billion (0.3%)Europe et CEI Europe et CEI16,7 billion (4.4%) 16,7 billion (4.4%)Asie et Pacifique Asie et Pacifique43,5 billion (11.6%) 43,5 billion (11.6%)Caraïbes 10,7 Caraïbes billion (2.8%) 10,7 billion (2.8%)Group gab 2010 in der jährlichen <strong>UPU</strong>-Umfrage an,dass ihr Netz mittlerweile 150 792 <strong>Post</strong>stellen umfasste,<strong>Post</strong>al parcels andvon denen viele indes nicht von der <strong>Post</strong> logistics selbst services geführt (17%)werden. «2010 verwendete China eine andere Berechnungsbasis,um die Anzahl ihrer <strong>Post</strong>filialen zu ermitteln,die von externen Parteien geführt wurden», weissMatthias Helble, Statistik-Experte bei der <strong>UPU</strong>. «Jetztzeigt sich, dass die Anzahl solcher fremdgeführten <strong>Post</strong>stellenhöher war als bisher angenommen. Und aufgrundder Grösse des Landes Pays industrialisés beeinflussten Pays industrialisés dessen3,737 million 3,737 (77.6%) million (77.6%)Angaben die globalen Zahlen erheblich.»Von den weltweit 807 000 <strong>Post</strong>stellen werden327 000 von den offiziellen <strong>Post</strong>anbietern geführt,während 480 000 von Nicht-<strong>Post</strong>-Angestellten betriebenwerden.<strong>Die</strong> <strong>Post</strong>unternehmen beschäftigten 2010 5,4 Mio.Mitarbeitende, 1,3% weniger als im Jahr zuvor. Rund4,4 Millionen Angestellte Afrique oder 10882% million Afrique arbeiten (2.2%) 108 million Vollzeit, (2.2%)während es sich bei 1 Million Mitarbeitende um Teilzeitbeschäftigtehandelt. Caraïbes RL 79 million Caraïbes (1.6%) 79 millionAmérique latine Amérique et latine et(1.6%)Pays arabes209 million (4.3%)Europe et CEI216 million (4.5%)Asie et Pacifique Asie et Pacifique468 million (9.7%) 468 million (9.7%)<strong>Post</strong>al parcels andlogistics services (17%)<strong>Post</strong>stellen<strong>Post</strong>angestellten-PazifikAsien-Pazifik234 (57%) 458 234 (57%)Industrieländer Industrieländer2 467 618 (45%) 2 467 618 (45%)Afrika 57 870 Afrika (1%) 57 870 (1%)Lateinamerika Lateinamerikaund Karibik 15 und 342 Karibik (2%) 15 342 (2%)Europa und GUS Europa und GUS106 887 (13%) 106 887 (13%)Arabische Länder Arabische Länder15 342 (2%) 15 342 (2%)Asien-Pazifik Asien-Pazifik1 664 734 (31%) 1 664 734 (31%)Lateinamerika Lateinamerikaund Karibik und Karibik106 887 (13%) 106 887 (13%)Afrika 12 523 Afrika (2%) 12 523 (2%)Industrieländer Industrieländer164 719 (20%) 164 719 (20%)Arabische Länder Arabische Länder125 528 (2%) 125 528 (2%)Europa und GUS Europa und GUS936 275 (17%) 936 275 (17%)Weltweit bedient eine stationäre <strong>Post</strong>stelle durchschnittlich ein Gebiet vonrund 168 km 2 Fläche sowie 8457 Menschen.Weltweit gesehen entfällt auf 1258 Menschen je ein <strong>Post</strong>angestellter.20 · <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale 1/2012


Der erste Platz der Schweiz lässt Beat Friedli strahlen (Foto: SwissSign).reiche Paket- und Logistikdiensteund Geschäftskommunikation zu.Unser Geheimnis ist seit jeher die Kanal-und Produktdiversifikation. Ausdiesem Grund investieren wir in neueTechnologien und Ideen in allen genanntenMarktsegmenten, sei es inFinanz, Logistik oder Kommunikation.Sprechen wir über SwissSign: Weshalbwollte die Schweizerische <strong>Post</strong>die E-Services verbessern, indem siein den anspruchsvollen Bereich derelektronischen Zertifikate und digitalenSignaturen vorstiess, wo sieauf wettbewerbsfähige Marktakteuretraf?<strong>Die</strong> Übernahme von SwissSign imJahr 2005 war zu jener Zeit sinnvoll,da das Unternehmen das technischeKnow-how mitbrachte, das derSchweizerischen <strong>Post</strong> damals fehlte.<strong>Die</strong>s war der Startschuss für den langenWeg von einem traditionellen<strong>Post</strong>betreiber zu einem modernen<strong>Post</strong>unternehmen.SwissSign war eine andereMarke, die uns zu sofortiger Glaubwürdigkeitin einem sich veränderndenMarkt verhalf. Da sich der Marktschnell veränderte und entwickelte,mussten wir ein Unternehmen eingliedern,das über Spitzentechnologienund hochqualifizierte Fachkräfteverfügte.SwissSign, Marktführerin im Zertifizierungsbereich,produziert undvertreibt qualifizierte Zertifikate unddigitale Identitäten. Aus Produktesichtwar dies für die Schweizerische<strong>Post</strong> sehr wichtig, da letzten Endesviele hochsichere Anwendungen digitaleZertifikate und Signaturen verlangen.SwissSign kann ihre Produkte rascherentwickeln, da sie nicht wartenmuss, bis das Hauptunternehmen dieLösungen zuerst entworfen hat.<strong>Die</strong>se Distanz braucht man, wennman rasch handeln, dynamisch seinund mit dem Markt mithaltenmöchte.Weshalb entschied sich die Schweizerische<strong>Post</strong>, ein Unternehmen zuerwerben anstatt intern aufzubauen?Wenn man versucht, eine solcheStruktur intern aufzubauen, verfügtman nicht unbedingt über die geeignetstenFachleute mit der passendenEinstellung und spezialisiertemKnow-how. Es würde auch zu Diskussionendarüber führen, inwiefernder neue Geschäftszweig die bestehendenGeschäftsbereiche gefährdenwürde. Beispiele von anderenUnternehmen, die sich einer Umstrukturierungunterziehen, zeigen,dass interne «Saboteure» versuchen,den neuen Geschäftsbereich zu demontieren,bevor dieser Erfolge verzeichnenkann.Es ist offensichtlich, dass das Ersetzen[von bestehenden Geschäftszweigen]nur zu einem bestimmtenGrad stattfindet und die Auswirkungendavon überschätzt werden. <strong>Die</strong>neuen E-<strong>Post</strong>- und E-Finance-<strong>Die</strong>nsteersetzen keine bestehenden Geschäftsbereiche,sondern ergänzenund stärken diese sogar noch . . .Glücklicherweise sehen immermehr Führungskräfte in den bestehendenGeschäftsbereichen ein, dasses keine andere Wahl gibt und dassdas Ersetzen von Geschäftszweigennicht verhindert werden kann, indemman sich den neuen elektronischenGeschäftsbereichen verweigert.Andere Unternehmen würdenschlichtweg unseren Platz einnehmen.Daher ist es wahrscheinlich besser,die Produktpalette selbst zu erweitern,anstatt diesen neuen undwachsenden Markt den anderen zuüberlassen.1/2012 <strong>Union</strong> <strong>Post</strong>ale · 23


Das InterviewInwiefern sind sich die Kunden derBeziehung zwischen SwissSign undder <strong>Post</strong> bewusst?Schweizer Geschäftskunden ist bekannt,dass SwissSign zur Schweizerischen<strong>Post</strong> gehört. Für SwissSign istes von Vorteil, Teil einer Muttergesellschaftzu sein, die sie in schwierigenZeiten unterstützt, wenn möglicherweisenoch nicht viel Gewinn erzieltwird, der an den Mutterkonzernzurückgegeben werden kann. Andererseitsprofitiert die Schweizerische<strong>Post</strong> sicherlich von der Marke Swiss-Sign und der vermittelten Effizienz,Flexibilität und technischem Knowhow.Ist SwissSign auch in Märkten ausserhalbder Schweiz tätig?Wir entwickeln hauptsächlich Produktefür den Schweizer Markt, welcherbei einer Einwohnerzahl von8 Millionen Menschen relativ kleinist. Wir können es uns nicht leisten,unsere Produkte nur für die Schweizzu entwickeln. Wir brauchen eineStrategie für andere Märkte.Wir versuchen, unsere Technologienmit anderen zu teilen, wie beispielsweisemit <strong>Post</strong>betreibern oderverwandten Unternehmen, die ähnliche<strong>Die</strong>nstleistungen anbietenmöchten. Das Geheimnis dabei ist,dass wir unsere Produkte in einer sogenannten «White-label»-Ausführungentwickeln. So können sie miteiner Marke versehen und durch<strong>Post</strong>betreiber und -unternehmen,die aus operativer Sicht freie Handhätten, in einem beliebigen ausländischenMarkt lokal vertrieben werden.Ist die Schweizerische <strong>Post</strong> daran interessiert,ihr Wissen und Know-howbezüglich Diversifizierung mit anderen<strong>Post</strong>betreibern zu teilen?«Interessiert» ist der richtigeAusdruck. Weshalb sollte man nichtmit anderen <strong>Post</strong>betreibern zusammenarbeiten,um die Investierungenzu teilen? Wir können unsere Technologienund Produkte lizenzieren.Es ist eine Win-win-Situation:Wir erhalten einen Beitrag an unsereInvestierungen und andere <strong>Post</strong>betreiberkönnen ihre erforderlichenAufwendungen auf das absolute Minimumreduzieren. <strong>Die</strong> Produkteinführungszeitwird verkürzt und Partnerkönnen von unseren Erfahrungenim eigenen Markt profitieren. FMGovDeals.com is assisting the USPS in the sale of numerous Siemens Delivery Bar Code Sorter (DBCS)ĐPhase 1, Model 990 Letter Sorting Machines. Together we would like to invite you to participate in theirĐupcoming online auctions. Details of machine configurations and operating conditions will be available forĐviewing on the individual auction pages.ĐFor more information regarding these auctions call GovDeals Marketing at 1.800.613.0156 x5Đor visit http://www.govdeals.com/index.cfm?fa=Main.AdvSearchResults&myseller=3527ĐGovDeals is the largest online auction marketplace in the United States and Canada focused exclusively onĐselling surplus property for governments at all levels: federal, state/provincial, and local. GovDeals servesĐover 4,200 government sellers and has access to more than 1.6M registered bidders from 116 countries.ĐHelp Desk: 1.800.613.0156 x1Đ


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