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Verlagspostamt 1070 Wien P.b.b.02Z032340M · DVR-<strong>Nr</strong>.0743542<br />
Herbst 2003 No.<strong>47</strong><br />
MAGAZIN<br />
www.gruenerkreis.at<br />
Kinder im<br />
„Grünen <strong>Kreis</strong>“
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage Sport Wissenschaft<br />
service, art, event<br />
– pool 7.at<br />
Kunstgalerie, Verkaufsgeschäft für<br />
Kunsthandwerk, Veranstaltungsagentur?!<br />
... seit Juni 2003 wecken die Begriffe service,<br />
art, event und der Name pool 7.at die<br />
vielfältigsten Assoziationen und Fantasien.<br />
Was also ist pool 7.at? Was bekommt man<br />
in den hellen, neuadaptierten Räumen<br />
am Rudolfsplatz 9 in der Wiener City zu<br />
sehen und zu kaufen? Warum sollte man<br />
pool 7.at kennen?<br />
Schon das äußere Erscheinungsbild<br />
vermittelt es: pool 7.at ist ein Ausstellungsraum,<br />
eine Kunstgalerie, ein offener, lichtdurchfluteter<br />
Raum mit riesigen Bogenfenstern<br />
zum Rudolfsplatz. Grünpflanzen<br />
wachsen zwischen Kunstobjekten, Bilder<br />
hängen neben Wandteppichen, Keramiken<br />
stehen neben Skulpturen aus Stein<br />
und Holz und in der Auslage verlocken die<br />
von KünstlerInnen gestalteten und vom<br />
Partnermodul „gabarage“ produzierten<br />
Designerobjekte aus Recycling-Materialien<br />
zum Kauf. Daneben werden handgeschöpfte<br />
Papiere, kunstvoll gebundene<br />
Bücher, Hefte und Alben präsentiert und<br />
zum Verkauf angeboten.<br />
Herbst 2003<br />
Pool 7.at ist gedacht als Ideenlieferant<br />
und Impulsgeber für eine kreative<br />
Gestaltung des eigenen Lebensraumes,<br />
des Wohnraumes, der Umwelt. Durch die<br />
Einbeziehung einer sozialen Komponente<br />
entstand ein Ort für Lebens-Raum-Gestaltung<br />
der etwas anderen ART. Pool 7.at<br />
kooperiert mit Werkstätten in Therapie-<br />
und Sozialeinrichtungen und mit KünstlerInnen,<br />
die in diesem Bereich arbeiten.<br />
Dorthin vermittelt das Team von pool 7.at<br />
Aufträge für Sonderanfertigungen: von der<br />
handgebundenen Familienchronik, über<br />
das speziell angefertigte Regal, den handgeknüpften<br />
Teppich bis hin zum originellen<br />
Lichtobjekt oder zur Keramikarbeit<br />
in individueller Form und gewünschter<br />
Glasur. Ideen für diese Aufträge sollen aus<br />
den ausgestellten Referenzprodukten entstehen<br />
– alle präsentierten Objekte können<br />
natürlich käuflich erworben werden.<br />
Zur Lebens- und Raumgestaltung gehören<br />
Feste, Veranstaltungen und Treffen.<br />
Deshalb baut das Team von pool 7.at für<br />
diese Bereiche im Bürobetrieb ein Vermittlungsservice<br />
auf und vergibt Aufträge<br />
vom Catering, über die Raumgestaltung<br />
mit Kunstobjekten und Grünpflanzen<br />
bis hin zur Veranstaltungsorganisation.<br />
Dieses Netzwerk wird auch im Internet<br />
unter www.pool 7.at beworben. Am<br />
Rudolfsplatz selbst wird ein Seminar-<br />
und Tagungsraum für rund 20 Personen<br />
vermietet, im Ausstellungsbereich findet<br />
ein regelmäßiges Kunst- und Kulturprogramm<br />
statt.<br />
Pool 7.at ist das Beschäftigungsmodul<br />
der „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong> – Gemeinnützige<br />
Aus- und FortbildungsgesmbH“. Es wird<br />
im Rahmen der von ESF und BMWA<br />
geförderten EQUAL-Entwicklungspartnerschaft<br />
drug-addicts@work und<br />
mit AMS-Mitteln betrieben. In allen<br />
Geschäftsbereichen arbeiten Menschen<br />
mit Suchterfahrungen, die sich durch eine<br />
Anstellung in pool 7.at beruflich qualifizieren<br />
und dadurch ihre Chancen auf dem<br />
Arbeitsmarkt verbessern.<br />
Pool 7.at versteht sich als Schaufenster<br />
und Verkaufsraum für alle Einrichtungen<br />
der Suchtkrankenhilfe, für Therapiewerkstätten<br />
und sozialökonomische Betriebe<br />
– österreichweit und ab 2004 europaweit.<br />
Pool 7.at sieht sich als Schnittstelle zwischen<br />
sozialem Engagement, Kunst und<br />
Kreativität, Wirtschaftlichkeit und Markt.<br />
Damit beschreitet es einen innovativen<br />
Weg, erprobt neue Formen der Zusammenarbeit<br />
und versucht, ökonomisch so<br />
erfolgreich zu sein, um wirtschaftlich zu<br />
bestehen und die inhaltlichen Anliegen<br />
langfristig umsetzen zu können.<br />
Text und Fotos: Kurt Neuhold<br />
A-1010 Wien, Rudolfsplatz 9<br />
Tel.: (1) 523 86 54-0, (664) 384 02 83<br />
Fax: (1) 523 86 54-30<br />
office@pool 7.at, www.pool 7.at
10<br />
Reportage<br />
4 Das Eltern-<br />
Kind-Haus<br />
6 Die Arbeit mit<br />
Kindern<br />
7 Der Kindergarten<br />
im<br />
„Grünen <strong>Kreis</strong>“<br />
8 Die Entwicklung<br />
von<br />
Kindern suchtkranker<br />
Eltern<br />
10 Viki und ich<br />
11 Vater sein am<br />
Marienhof<br />
12 Die Lerngruppe<br />
am<br />
Marienhof<br />
16 “Feel free to say<br />
no!”<br />
20 Mein Motivationsmarsch<br />
U3 home warming<br />
party in<br />
pool 7.at<br />
Impressum<br />
Wissenschaft<br />
17 Nuevos Rumbos<br />
Erklärung über die grundlegende<br />
Richtung gem. § 25 Mediengesetz<br />
vom 12. 6. 1981: Das Aufgabengebiet<br />
des „MAGAZIN <strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“ bildet die<br />
Berichterstattung zur Prävention suchtindizierter<br />
Probleme im Allgemeinen, die wissenschaftliche<br />
Aufarbeitung der Abhängigkeitsthematik sowie<br />
Informationen über die Tätigkeit des Vereins<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“. Das „MAGAZIN <strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“<br />
erscheint viermal jährlich.<br />
Medieninhaber: „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“, Verein zur<br />
Rehabilitation und Integration<br />
suchtkranker Personen<br />
Herausgeber: Vorstand des Vereins „<strong>Grüner</strong><br />
<strong>Kreis</strong>“<br />
Mitglieder des Vorstandes: Brigitte<br />
Podsedensek, Dr.Erhard Doczekal,<br />
Alfred Rohrhofer, Ernst Steurer<br />
Mitglieder des Aufsichtsrates:<br />
Mag.Dr.Rüdiger Wolf, Dr.Michael Schwarz,<br />
Dr.Ewald Schwarz, Prim.Doz.Dr. Peter Porpaczy<br />
Ankündigung<br />
U2 service, art,<br />
event –<br />
pool 7.at<br />
3 Das Filmportrait<br />
„Der<br />
Grüne <strong>Kreis</strong>“<br />
3 Veranstaltungshinweise<br />
Kaufmännischer Direktor:<br />
Alfred Rohrhofer<br />
Redaktion: Alfred Rohrhofer, Dr.Brigitte<br />
Wimmer (CvD)<br />
Eigenverlag: „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“, Verein zur<br />
Rehabilitation und Integration suchtkranker<br />
Personen<br />
Alle: Hermanngasse 12, A-1070 Wien,<br />
Tel.: (1) 526 94 89, Fax: (1) 526 94 89-4,<br />
redaktion@gruenerkreis.at, www.gruenerkreis.at<br />
Inserate: Werbepartner Marketing GmbH,<br />
Oberfeldstraße 10a, A-4020 Linz,<br />
Tel.: (732) 34 30 98, Fax: (732) 34 30 98-333,<br />
office@wpma.at<br />
Layout: KONTEXT kommunikation.<br />
Kaiser&Partner KEG,<br />
Rahlgasse 1, A-1060 Wien,<br />
Tel.: (1) 319 52 62, Fax.: (1) 319 52 62-99,<br />
mail@kontext.at, www.kontext.at<br />
Wissenschaft Sport Reportage Kreativität Kolumne Ankündigung<br />
Inhalt<br />
Sport<br />
21 Höhenangst<br />
22 „Fun against<br />
borders“<br />
24 Das Sportfest<br />
des Jahres<br />
2003<br />
Kreativität<br />
9 Neulich am<br />
Spielplatz<br />
9 Du schläfst<br />
nur, oder?<br />
9 Wenige Worte<br />
– viele Tränen<br />
14 Vom Malen<br />
und von der<br />
Medizin ...<br />
21 „Labyrinthe<br />
des Lebens,<br />
seine Blüten<br />
und Früchte“<br />
23 „We deal with<br />
culture“<br />
Ausgabe <strong>Nr</strong>. <strong>47</strong><br />
17 U2 24 9 2<br />
pool 7 – EQUAL-Projekt der „<strong>Grüner</strong><br />
<strong>Kreis</strong> – Gemeinnützige Aus- und<br />
FortbildungsgesmbH“ wird gefördert<br />
durch:<br />
Kolumne<br />
2 Editorial<br />
3 Leserbrief<br />
Der „Grüne <strong>Kreis</strong>“ dankt seinen<br />
Förderern:<br />
Belichtung und Druck: Ueberreuter Print<br />
und Digimedia GmbH,<br />
Industriestraße 1, A-2100 Korneuburg,<br />
Tel.: (2262) 789-0, Fax: (2262) 789-116,<br />
www.ueberreuter.com<br />
Titelbild: Prim.Univ.Doz.Dr. Peter A. Porpaczy,<br />
Foto von Berith Schistek<br />
Auflage: 50.000<br />
Diese Ausgabe entstand unter Mitarbeit von:<br />
Mag. Bettina Eher, Prof.Dr. Augusto Pérez<br />
Gómez, Paul Grabenhofer, Ulli Hermann,<br />
Mag. Christoph Kainzmaier, David<br />
Kersenbaum, Gottfried Kienast, Antonin<br />
Kuba, Marion Mrazek, Kurt Neuhold, Anna<br />
Schalk, Berith Schistek, Ing. Harald Schober,<br />
Anita Stengg, Klaus Tockner, Mag. Susanne<br />
Ulm, Markus Wagner, Petra Weinhofer,<br />
Dr. Brigitte Wimmer<br />
Seite 1<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage Sport Wissenschaft<br />
Alfred Rohrhofer<br />
Brigitte Wimmer<br />
Herbst 2003 Seite 2<br />
Liebe Leserinnen!<br />
Liebe Leser!<br />
Sie halten Ihre Zukunft in Händen! Das<br />
Thema Kinder betrifft uns alle. Schon Erwin<br />
Ringel schrieb in seinem Buch „Die ersten Jahre<br />
entscheiden“: „Die ersten Jahre eines Menschen<br />
sind entscheidend für die Festigung eines gesunden<br />
Ego, für die richtige Beurteilung der Umwelt<br />
und Gesellschaft, für ein glückbringendes<br />
Selbstwertgefühl des Erwachsenen, für sinnvolle<br />
Kritikfähigkeit und Toleranz den Mitmenschen<br />
gegenüber. Die Eltern und Erzieher sind die<br />
Weichensteller für eine gesunde Entwicklung<br />
des Kindes. ... Schon von der Geburt an ist das<br />
Kind eine leib-seelische Einheit und es ist daher<br />
die wichtigste Aufgabe der Eltern, dafür zu sorgen,<br />
dass es sich körperlich und seelisch gesund<br />
entwickeln kann. Im seelischen Bereich ist es<br />
dabei wesentlich, zu verhindern, dass das Kind<br />
neurotisiert wird.“<br />
Das Thema Kinder suchtkranker Eltern<br />
beschäftigt nur wenige von uns, wird zu weit an<br />
den Rand der Gesellschaft gedrängt. „Jede Sucht<br />
ist ein Versuch, aus der realen Welt auszubrechen<br />
(ein Vorwurf an uns alle), der aber infolge<br />
der gleichzeitigen Selbstbestrafung zu einer<br />
Zerstörung des Körpers, der Seele und der sozialen<br />
Position führt.“ (zit.<br />
Erwin Ringel). Ist ein Elternteil<br />
suchtkrank, sind<br />
auch die eigenen Kinder<br />
massiv davon betroffen.<br />
Entwicklungsstörungen,<br />
Erfahrungen von massiver<br />
Gewalt und Aggression,<br />
sexueller Missbrauch,<br />
Verwahrlosung<br />
und vieles andere mehr<br />
sind die Folgen. Kinder<br />
von Suchtkranken erleben häufig eine Atmosphäre,<br />
die durch Unsicherheit, Instabilität und<br />
Angst geprägt ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
sie später selbst an einer Substanzabhängigkeit<br />
erkranken, ist um ein Vielfaches höher als bei<br />
Kindern nicht suchtkranker Eltern.<br />
„Jede Sucht ist ein Versuch,<br />
aus der realen Welt auszubrechen,<br />
der aber infolge der<br />
gleichzeitigen Selbstbestrafung<br />
zu einer Zerstörung des<br />
Körpers, der Seele und der<br />
sozialen Position führt.“<br />
Das Eltern-Kind-Haus des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“<br />
bietet diesen Kindern von suchtkranken Eltern<br />
Chancen auf Heilung und gesunde Entwicklung.<br />
Lesen Sie, wie sich der Verein seit Jahren<br />
dieser Kinder annimmt und ihnen somit zu<br />
ihrem Recht auf ein sicheres Leben in einem<br />
fördernden und heilsamen Klima verhilft. Unser<br />
Titelbild, das Werk von Doz. Dr. Peter Porpaczy,<br />
Mitglied des Aufsichtsrates des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“,<br />
aus dem Zyklus „Colours of Madoogali“ ist<br />
in diesem Sinn allen Kindern im „Grünen <strong>Kreis</strong>“<br />
gewidmet.<br />
Viele interessante und unterhaltsame Themen<br />
erwarten Sie noch im Blattinneren: Sport,<br />
Kunst und Kultur, Berichte über unsere neueste<br />
Einrichtung pool 7.at und ein Portrait der<br />
kolumbianischen Organisation gegen Drogenmissbrauch<br />
Nuevos Rumbos.<br />
Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre unseres<br />
<strong>Magazin</strong>s viele Anregungen und Informationen<br />
und freuen uns über Ihre Rückmeldungen an<br />
redaktion@gruenerkreis.at.<br />
Alfred Rohrhofer Brigitte Wimmer<br />
An dieser Stelle möchten wir Sie aber schon<br />
auf unsere Dezemberausgabe neugierig machen:<br />
Der „Grüne <strong>Kreis</strong>“ feiert 2003 sein 20-jähriges<br />
Bestehen. Diese engagierte Arbeit wird im<br />
Rahmen einer Jubiläumsfeier im Seminarhotel<br />
Binder am 18. September gemeinsam mit allen<br />
PartnerInnen und MitarbeiterInnen, die am<br />
Wachstum und Erfolg des Vereins beteiligt<br />
waren, gewürdigt und gefeiert. Lesen Sie im<br />
nächsten <strong>Magazin</strong> über unsere kreativ-künstlerischen<br />
Ausstellungen, die Theateraufführung,<br />
unsere Festgäste – und die Präsentation der<br />
neuen Broschürenlinie sowie der 20-Jahresfestschrift<br />
des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“.
Das Filmportrait – „Der Grüne <strong>Kreis</strong>“<br />
Nach langer Produktionszeit wurde<br />
nun die Videodokumentation „Der<br />
Grüne <strong>Kreis</strong>“ fertiggestellt. Der Film zeigt<br />
die Betreuungseinrichtungen des Vereins<br />
und informiert über die vielfältigen Therapieangebote<br />
im „Grünen <strong>Kreis</strong>“.<br />
Hauptdarsteller des Filmes sind die<br />
Betroffenen. Die PatientInnen selbst<br />
erzählen authentisch und berührend<br />
von ihren Schwierigkeiten, von der<br />
langwierigen therapeutischen Arbeit,<br />
von Rückschlägen und Rückfällen, aber<br />
auch von den Chancen, die sie sich im<br />
Laufe der Therapie erarbeitet haben. Die<br />
unterschiedlichen Persönlichkeiten mit<br />
ihren spezifischen Erfahrungen brauchen<br />
individuell abgestimmte Hilfs- und<br />
Betreuungsangebote. In kurzen PatientInnenportraits<br />
versucht der Film, diese<br />
Vielfalt an Menschen und Therapieangeboten<br />
vorzustellen. Dabei kommt den<br />
Arbeitsprojekten eine ebenso wichtige<br />
Bedeutung zu, wie den vielfältigen Sport-<br />
und erlebnispädagogischen Aktivitäten<br />
sowie den Kunstprojekten, die in den<br />
Betreuungshäusern realisiert wurden.<br />
Betrifft: Handysucht<br />
Spendenliste<br />
Herzlichen Dank an alle angeführten<br />
SpenderInnen, die den „Grünen <strong>Kreis</strong>“<br />
und dessen Tätigkeit unterstützen:<br />
ALTENDORFER<br />
Johannes<br />
ASCHAUER Ewald<br />
BAUER W.<br />
DI BAUMGARTNER<br />
Günter<br />
Dr. BERLINGER<br />
BLATTERER Alwine<br />
Dr. DANILOVATZ<br />
Gertrude<br />
BRAUHE M.<br />
Dr.med. DERNDAR-<br />
SKY Georg<br />
EICHBERGER Eva<br />
Dr. FAHNL Norbert<br />
Ludwig<br />
Fam. ISCHEPP<br />
Dr. GASSER Clemens<br />
GRATZL Alfred<br />
Dr. HÖFINGER<br />
Leserbrief<br />
Der Film, den die Firma G.E.U.S.TV<br />
unter der Leitung von Horst Stelzl produziert<br />
hat, von Wolfgang Winkler bearbeitet<br />
und gestaltet wurde und bei dem<br />
Kurt Neuhold die Arbeiten koordinierte<br />
und inhaltlich betreute, entstand auf Anregung<br />
von Dir. Alfred Rohrhofer. Der<br />
Verein hat sich in den 20 Jahren seines<br />
Bestehens ständig weiterentwickelt und<br />
verändert. Mit dieser Veränderungsgeschwindigkeit<br />
hatte sogar das Filmteam<br />
seine Schwierigkeiten. Während der<br />
Dreharbeiten wechselten die Personen,<br />
neue Projekte und Betreuungsangebote<br />
kamen hinzu, nicht alles konnte berücksichtigt<br />
werden. Der jetzt fertig gestellte<br />
Film, den es auf deutsch und/oder<br />
englisch, auf VHS oder als DVD gibt, ist<br />
also eine Art Momentaufnahme einer<br />
dynamisch sich verändernden Institution.<br />
Veränderung ist ein Zeichen von<br />
Lebendigkeit, Vielfalt und Kreativität<br />
– einen Ausschnitt davon möchte der<br />
Film vermitteln.<br />
Text: Kurt Neuhold<br />
„Die Liebe zu Handys wächst sich zur Suchtgefahr aus.“, schlagzeilte eine japanische<br />
Tageszeitung. Suchtgefahr? „Junge Leute betrachten Handys anscheinend fast als<br />
einen ihrer Körperteile und geraten mitunter in Panik, wenn sie es einmal nicht dabei<br />
haben.“, hieß es als Erklärung. Eine Lehrerin klagte, wegen der Handys würden die<br />
Kinder „es verlernen, den Gesichtsausdruck, das Verhalten und den Tonfall anderer zu<br />
deuten. Deswegen sind sie aggressiver und nehmen keine Rücksicht auf die Gefühle<br />
anderer.“ Wie auf so vielen Gebieten ist sicher auch hier die Vorbildwirkung wichtig.<br />
Nur wenn Erwachsene Kindern bei der Nutzung von Mobiltelefonen ein gutes Beispiel<br />
geben, werden sich die negativen Auswirkungen des Trends auf ein Mindestmaß<br />
beschränken lassen.<br />
Ing. Harald Schober, Franz-Bruckner-Straße 28/2, 8160 Weiz<br />
HERZ JESU-Apotheke<br />
St. Pölten<br />
HUBER Hermine<br />
Dr. KAUFMANN Peter<br />
KLASSENKASSE<br />
Heiligenkreuz<br />
Dr. KNOETGEN Ute<br />
KÖFER Gertraud,<br />
Frisiersalon<br />
KÖNIG Elisabeth,<br />
Frisiersalon<br />
KÖRNER Helmuth<br />
KREATIVTEAM Hölzl<br />
KÜHLTREIBER Inge<br />
Dr. LABMAYER<br />
Norbert<br />
Dr. LEEB Alois M.<br />
Mag. LAPACEK<br />
Raimund E.<br />
LEITNER Anni<br />
LOHNER Christine,<br />
Frisiersalon<br />
Dr. METZENROTH<br />
Heinz<br />
DI MIRWALD Johann<br />
Dr. MOSER Gert<br />
Prof.Dr. MUHAR Franz<br />
PINNER Erika<br />
PODSEDENSEK Peter<br />
POHN Maria<br />
Dr. PURGINA D.<br />
Dr. PÜSPÖK Rudolf<br />
Wissenschaft Sport Reportage Kreativität Kolumne Ankündigung<br />
ESSD: 14th annual conference –<br />
Call for papers<br />
2. – 4. Oktober 2003<br />
Ghent, Belgium<br />
Information: ESSD, Prof. Dr. Tom Decorte<br />
Universiteitsstraat 4<br />
B-9000 Gent, Belgien<br />
T: +32 (9) 264 69 62<br />
eMail: tom.decorte@rug.ac.be<br />
Web: www.law.rug.ac.be<br />
Training für Drogenfachleute zu<br />
Projektpräsentation und Evaluation<br />
7. Oktober 2003<br />
Wien, Österreich<br />
Information: ÖBIG, Sabine Haas<br />
Stubenring 6, A-1010 Wien, Österreich<br />
T: +43 (1) 515 61-160<br />
F: +43 (1) 513 84 72<br />
eMail: haas@oebig.at<br />
Web: www.oebig.at<br />
2nd Telematic Conference –<br />
First Announcement<br />
23. – 25. Oktober 2003<br />
Ireland<br />
Information: Prevnet 2nd Telematic Conference<br />
– Conference Secretariat<br />
Erwin Coppens<br />
Hundelgemsesteenweg 1<br />
B-9820 Merelbeke, Belgium<br />
T: +32 (9) 210 87 39<br />
F: +32 (9) 253 44 35<br />
eMail: Erwin@prevent.net<br />
Beyond borders –<br />
Enquete des Vereins Dialog<br />
13. – 14. November 2003<br />
Parkhotel Schönbrunn, Wien, Österreich<br />
Information: Verein Dialog – Hilfs- und<br />
Beratungsstelle für Suchtgefährdete und<br />
deren Angehörige, Harald Lederer<br />
Hegelgasse 8/11, A-1010 Wien, Österreich<br />
T: +43 (1) 513 46 50<br />
F: +43 (1) 513 07 10<br />
eMail: office@dialog-on.at<br />
Web: www.dialogvienna.org<br />
Sozialarbeit im Gesundheitswesen –<br />
Fachtagung<br />
24. – 25. November 2003<br />
Bildungshaus St. Virgil, Salzburg, Österreich<br />
Information: DSA Richard L. Köppl<br />
A-5033 Salzburg, Postfach 84<br />
T: +43 (662) 62 67 23<br />
F: +43 (662) 62 67 29<br />
eMail: mein-Supervisor@aon.at<br />
Web: www.mein-Supervisor.at<br />
Dr. PUSTER Josef<br />
RÖCK Ilse<br />
Dr. ROTTENSTEINER<br />
Katharina<br />
Dr. RUMPF<br />
Dr. SOCK Barbara<br />
SPRING Haarkosmetik<br />
STACHER Günter<br />
Dr. STARK Christian K.<br />
STEJSKAL Ute<br />
TANZLER Franziska<br />
DI TITZE-EHR<br />
Friedrich<br />
TOMASCHITZ Josef<br />
Prof.Dr.med. TRITT-<br />
HART Hans<br />
VESSELSKY Renate<br />
WALPURGA Sima<br />
WITT Monika<br />
Dr. WRUHS Erich<br />
Der „Grüne <strong>Kreis</strong>“<br />
dankt auch seinen<br />
zahlreichen anonymen<br />
SpenderInnen.<br />
Seite 3<br />
Aus Datenschutzgründen<br />
erfolgen<br />
die Namensnennungen<br />
ohne<br />
Adresse.<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage<br />
Sport Wissenschaft<br />
Eine Suchterkrankung betrifft außer<br />
der oder dem Süchtigen immer auch die<br />
ihr bzw. ihm nahestehenden Menschen.<br />
Ist ein Elternteil suchtkrank, sind auch<br />
die eigenen Kinder massiv davon betroffen.<br />
Familien mit einem suchtkranken<br />
Elternteil sind über die Sucht hinaus mit<br />
einer Vielzahl von Problemen mit ihren<br />
Kindern konfrontiert: Entwicklungsstörungen,<br />
Erfahrungen von massiver Gewalt<br />
und Aggression, sexueller Missbrauch,<br />
Verwahrlosung und vieles andere mehr<br />
seien hier nur kurz erwähnt. Kinder von<br />
Suchtkranken erleben häufig eine Atmosphäre,<br />
die durch Unsicherheit, Instabilität<br />
und Angst geprägt ist. Sie wachsen ohne<br />
konstante Struktur und feste Regeln auf,<br />
Zuneigung und Konsequenzen geschehen<br />
meist sehr willkürlich und sind abhängig<br />
vom aktuellen Drogenkonsum der Eltern.<br />
Mittlerweile ist es in der Öffentlichkeit<br />
akzeptiert, dass es sich gerade bei der<br />
Zielgruppe „Kinder von Suchtkranken“<br />
um ein behandlungs- und betreuungswürdiges<br />
Klientel handelt und präventive<br />
Interventionsmaßnahmen von großer<br />
Wichtigkeit sind. Denn die Wahrschein-<br />
Herbst 2003 Seite 4<br />
Das Eltern-Kind-Haus<br />
im Verein „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“<br />
lichkeit, dass ein Kind suchtkranker<br />
Eltern später selbst an einer Substanzabhängigkeit<br />
erkrankt, ist um ein Vielfaches<br />
höher als bei Kindern nicht suchtkranker<br />
Eltern.<br />
Der Verein „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“ sah sich aus<br />
diesem Grund veranlasst, ein therapeutisches<br />
Konzept zu entwickeln, um suchtkranken<br />
Müttern und Vätern und deren<br />
Kindern eine spezifische Behandlung und<br />
Betreuung anzubieten:<br />
Ein Spezialkonzept in der stationären<br />
Langzeittherapie des „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>es“: Das Eltern-Kind-Haus<br />
Das Eltern-Kind-Haus des „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>es“, eine spezialisierte, sozialpädagogische<br />
und psychotherapeutische stationäre<br />
Kinderbetreuungseinrichtung, bietet<br />
Kindern von suchtkranken Eltern, die<br />
nicht fähig sind, alleine ihrer Erziehungsverantwortung<br />
nachzukommen, Chancen<br />
auf Heilung und gesunde Entwicklung.<br />
Der Verein nimmt sich seit Jahren<br />
dieser Kinder an und verhilft somit dem<br />
betroffenen Kind zu seinem Recht auf ein<br />
sicheres Leben in einem fördernden und<br />
heilsamen Klima.<br />
Als Jugendwohlfahrtseinrichtung betreut<br />
die Institution „Marienhof“ Kinder<br />
gemeinsam mit ihren Eltern. Die betreuungsaufwendige<br />
Behandlung der Kinder<br />
erfolgt nicht nur durch den vereinseigenen<br />
Kindergarten bzw. durch schulische<br />
Förderung, sondern wird auch auf sonder-<br />
und heilpädagogische Maßnahmen und<br />
Psychotherapie (Kinderspieltherapie)<br />
ausgedehnt. Grundsätzliches Ziel ist, dass<br />
Eltern einerseits erfahren, dass das Leben<br />
mit Kindern eine bedeutsame persönli
che Bereicherung darstellen kann, dass<br />
die Elternschaft aber andererseits eine<br />
permanente und konstante Verpflichtung<br />
darstellt. Dazu ist neben Selbstständigkeit<br />
und Selbstorganisation auch eine Bereitschaft<br />
zum teilweisen Verzicht auf eigene<br />
Wünsche bzw. eine wiederkehrende<br />
Abwägung der kindlichen Bedürfnisse im<br />
Verhältnis zu den eigenen Bedürfnissen<br />
notwendig. Eine entsprechende ausgewogene<br />
Entwicklung der diesbezüglichen<br />
Fähigkeiten ist Therapieinhalt. Dies<br />
wird durch Familientherapie und unterstützende<br />
supervisorische Begleitung der<br />
Eltern, neben der individuellen Betreuung,<br />
gewährleistet.<br />
Dauer: Ein mindestens 18 Monate<br />
dauernder stationärer Aufenthalt ist notwendig,<br />
danach erfolgt eine ambulante<br />
Nachbetreuung.<br />
Zielgruppe: Suchtmittelabhängige Eltern,<br />
die ihre Suchtproblematik und ihre<br />
Beziehung zu ihren Kindern verändern<br />
wollen oder müssen und gemeinsam mit<br />
ihnen aus dem Suchtkreislauf aussteigen<br />
möchten.<br />
Vorbedingungen: Voraussetzungen<br />
für den Therapiebeginn sind die Kontaktaufnahme<br />
mit einer der Vorbetreuungspersonen<br />
(Aufnahmegespräch), der<br />
abgeschlossene körperliche Entzug, die<br />
Klärung der Kostenübernahme für Eltern<br />
und Kinder und die Kontaktaufnahme<br />
mit dem Jugendamt vor Aufnahme in die<br />
Einrichtung.<br />
Rahmenbedingungen: Der „Marienhof“<br />
in 2870 Aspang, Ausschlag/Zöbern<br />
3-5, bietet Platz für 16 Kinder und deren<br />
Eltern.<br />
Therapieziele: Stützung der Möglichkeit,<br />
abstinent zu leben, Stabilisierung,<br />
Integration Einzelner in ein Familiengefüge,<br />
Integration der Familie in ein<br />
umfassenderes Sozialgefüge, Entstehung<br />
einer gesunden Eltern-Kind-Beziehung.<br />
Therapieelemente: Das Angebot ist<br />
grundsätzlich jenes des langzeittherapeutischen.<br />
Die Langzeitrehabilitation<br />
von Suchtkranken gemeinsam mit ihren<br />
Kindern braucht jedoch ein speziell<br />
gestaltetes Behandlungsmodell, das sowohl<br />
der Therapie der Eltern, der Kinder<br />
als auch des Co-Abhängigkeitssystems<br />
gerecht wird.<br />
Psychotherapie der Eltern: Einzeltherapie<br />
1 Stunde pro Woche, Gruppentherapie 2-<br />
3 Stunden pro Woche, Paartherapie nach<br />
Bedarf, Frequenzsteigerung möglich,<br />
regelmäßige medizinische Betreuung,<br />
Arbeitstherapie, Soziotherapie, aktive<br />
Freizeitgestaltung und Erlebnispädagogik,<br />
Elternsupervision, Erziehungsberatung,<br />
Elternfortbildung.<br />
Dieses Angebot wird um familientherapeutische<br />
und kinderadäquate Angebote<br />
vermehrt: Spieltherapie 1 Stunde pro<br />
Woche, familientherapeutische Sitzungen,<br />
sonder- und heilpädagogische Maßnahmen<br />
wie vereinseigener Förderkindergarten,<br />
Lernbetreuung und schulische<br />
Förderung, Logopädie, Physiotherapie,<br />
Ergotherapie etc. und Freizeitpädagogik.<br />
Die Kinder werden regelmäßig einer von<br />
externen ExpertInnen durchgeführten<br />
entwicklungspsychologischen Testung<br />
unterzogen, die Förderungsmaßnahmen<br />
sind den daraus ersichtlichen Entwicklungsdefiziten<br />
angepasst. In regelmäßigen<br />
Abständen kommt es zu den notwendigen<br />
Follow-up-Untersuchungen.<br />
Therapieablauf für Eltern: Dieser<br />
gestaltet sich im Wesentlichen wie der<br />
Ablauf und die Struktur für alle PatientInnen<br />
der Langzeittherapie. Die Eltern<br />
werden in das reguläre Rehabilitationsprogramm<br />
des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ integriert<br />
(Psychotherapie, Arbeitstherapie<br />
und aktive Freizeitgestaltung). Dieses<br />
wird ergänzt durch spezifische Angebote<br />
für Eltern, nämlich Elternsupervision,<br />
gemeinsame Freizeitgestaltung für Eltern<br />
und Kinder sowie Anleitung, Begleitung<br />
und Unterstützung in Fragen der Pflege<br />
und Erziehung etc.<br />
– Aufnahmephase: Dauert ca. 6 Wochen<br />
und dient der Distanzierung und<br />
Reflexion des Lebens vor dem Therapieaufenthalt.<br />
– Motivationsphase: Ist mit einem<br />
Motivationsmarsch abzuschließen,<br />
der das erste Mal alleine Kontakt mit<br />
der Außenwelt ermöglicht. Ab diesem<br />
Zeitpunkt können Ausgänge unternommen,<br />
weiterreichende Funktionen<br />
in der Hausgemeinschaft übernommen<br />
und das Ausmaß der Selbstverantwortlichkeit<br />
überprüft werden.<br />
– Danach erfolgt eine intensive Therapiephase,<br />
die auch der Bearbeitung und<br />
Entwicklung der Eltern-Kind-Bezie-<br />
Wissenschaft Sport Reportage<br />
Kreativität Kolumne Ankündigung<br />
hung dient. Das Zusammenwirken von<br />
heilpädagogisch gestalteter Lebenswelt<br />
und spezifischen psychotherapeutischen<br />
Angeboten sowie die therapeutisch<br />
begleitete Umgestaltung der<br />
Interaktion sollen Eltern und Kindern<br />
helfen, nicht nur Entwicklungsdefizite<br />
und Traumatisierungen auszugleichen<br />
(Persönlichkeitsentwicklung), sondern<br />
auch konstruktive Beziehungen aufzubauen<br />
(soziale Komponente).<br />
– Nach etwa 1 Jahr beginnt die Außenorientierung<br />
mit der Ausbildungsphase:<br />
Aus- und Weiterbildung stehen im<br />
Zentrum der Bemühungen. Die letzten<br />
drei Monate des Therapieaufenthaltes<br />
dienen der Umsetzung von Zielen, die<br />
eine Reintegration in die Arbeitswelt<br />
und in ein positives, familiengerechtes,<br />
soziales Umfeld ermöglichen (Arbeitsplatzsuche,<br />
Wohnungssuche).<br />
– Die Nachbetreuung ist im Übergang<br />
notwendig. Die Eltern werden bei der<br />
Suche nach geeigneten Nachbetreuungsmaßnahmen<br />
für sich und ihr Kind<br />
unterstützt. Dabei ist in Einzelfällen je<br />
nach individuellem Bedarf die fortführende<br />
Tagesbetreuung im Kindergarten<br />
bzw. Nachmittagsbetreuungsprogramm<br />
des Eltern-Kind-Hauses sowie<br />
die Fortführung der begleitenden<br />
therapeutischen Maßnahmen wie beispielsweise<br />
Logopädie, Physiotherapie<br />
etc. möglich. Die Dauer der Nachbetreuungsphase<br />
richtet sich nach den<br />
individuellen Bedürfnissen.<br />
Das Betreuungs- und Therapiemodell<br />
Eltern-Kind-Haus des „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>es“ stellt somit als freier Träger<br />
der Jugendwohlfahrt eine heilpädagogisch-kinderpsychotherapeutische<br />
Unterbringungseinrichtung für Kinder<br />
dar, die einerseits für die Rehabilitation<br />
der Kinder, zugleich aber konsequent an<br />
der Verbesserung des familiären Systems<br />
arbeitet und zwar sowohl auf der Ebene<br />
der Interaktionen als auch auf der Ebene<br />
der Stärkung der Eltern in ihrer Rolle<br />
und Verantwortung. Das Kinder-Haus<br />
des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ dient somit neben<br />
kurativen und edukativen auch präventiven<br />
Aspekten.<br />
Text: Mag. Bettina Eher, Leiterin des<br />
Eltern-Kind-Hauses, Dr. Brigitte Wimmer<br />
Fotos: Berith Schistek, Ulli Hermann<br />
Seite 5<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage Sport Wissenschaft<br />
Die Arbeit<br />
mit Kindern im<br />
„Grünen <strong>Kreis</strong>“<br />
Im „Grünen <strong>Kreis</strong>“, am Marienhof,<br />
gibt es eine Eltern-Kind-Einrichtung,<br />
wobei dieser Marienhof aber nicht nur aus<br />
dem Eltern-Kind-Haus besteht, sondern<br />
auch aus dem Männerhaus. Ebenso<br />
werden DoppeldiagnosepatientInnen in<br />
dieser Einrichtung behandelt. Natürlich<br />
befindet sich auch der Kindergarten angeschlossen<br />
an das Eltern-Kind-Haus.<br />
Ich arbeite als Kindergartenpädagogin<br />
am Marienhof und bin tagsüber von 8.00<br />
bis 17.00 Uhr für die Betreuung der Kinder<br />
zuständig. Mittlerweile bin ich schon<br />
2 1/2 Jahre im Kindergarten tätig und<br />
kann mit Sicherheit sagen, dass die Arbeit<br />
nie langweilig wird. Aus dieser Erfahrung<br />
möchte ich nun einige Ausschnitte, die<br />
etwas Einblick in die teilweise schwierige<br />
aber gleichzeitig herausfordernde und<br />
mit viel Freude bestückte Arbeit geben,<br />
niederschreiben.<br />
Zu allererst möchte ich aber einige<br />
organisatorische Daten über unseren<br />
Kindergarten vorlegen, damit das Gerüst<br />
des gesamten Programms der Betreuung<br />
Kinder suchtkranker Eltern im „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>“ verständlich wird. Unser Kindergarten<br />
ist von Montag bis Freitag von 8.00<br />
bis 17.00 Uhr geöffnet. Zur Zeit gibt es<br />
drei verschiedene Gruppen. Zum Ersten<br />
die Krabbelstube, in der die Säuglinge von<br />
den Eltern betreut werden, da diese noch<br />
besonders viel Nähe und Geborgenheit<br />
brauchen. Diese Gruppe ist aber auch in<br />
den Kindergarten eingebunden. Danach<br />
kommt die Gruppe der sogenannten<br />
Mäuse und Bären, in die Kinder im Alter<br />
von 2 bis 6 Jahren gehen. Zuletzt wären<br />
da noch unsere Dino´s, die Schulkind-<br />
Gruppe, in der Kinder im Schulalter<br />
nachmittags und in den Ferien betreut<br />
werden. Am Vormittag gehen die Kinder<br />
Herbst 2003 Seite 6<br />
in die örtliche Schule in Aspang und<br />
nachmittags mache ich mit ihnen die<br />
Hausübung und gleichzeitig auch die<br />
Freizeitgestaltung.<br />
Zum Kindergartenprogramm ist auch<br />
noch zu erwähnen, dass jedes unserer Kinder<br />
ab dem Alter von 4 Jahren eine eigene<br />
sogenannte Spieltherapie bekommt. Diese<br />
Kinder haben eine Stunde pro Woche mit<br />
der jeweiligen Therapeutin Spieltherapie.<br />
Es ist wichtig, damit die Kinder auch<br />
einmal in der Einzelsituation über ihre<br />
Sorgen, Anliegen, Probleme und Ängste<br />
sprechen oder einfach nur in Ruhe spielen<br />
können. Außerdem geht es auch hier um<br />
die Einzelförderung der Kinder.<br />
Natürlich werden die Kinder im<br />
Kindergarten gefördert. Jedoch steht bei<br />
diesen Kindern suchtkranker Eltern oft<br />
das Freie Spiel oder das Spielen in der<br />
Gruppe im Vordergrund. Die Kinder<br />
brauchen und fordern vermehrt Zuneigung,<br />
Aufmerksamkeit, Geborgenheit<br />
und Liebe, weil sie es oft von ihren Eltern<br />
unzureichend bis gar nicht gewohnt<br />
waren, dass jemand Zeit für sie hat.<br />
Im Laufe meiner Tätigkeit habe ich<br />
schon ganz unterschiedliche Kinder<br />
kennen gelernt. Es gibt solche, die meist<br />
mit ihren Müttern zu uns kommen und<br />
bestens gefördert sind. Diese Kinder sind<br />
sehr gepflegt, im motorischen wie auch in<br />
anderen Bereichen altersgerecht entwickelt.<br />
Natürlich ist das aber auch manchmal<br />
nicht der Fall. Das krasse Gegenteil<br />
davon sind die regelrecht verwahrlosten<br />
Kinder. Diese sind oft in vielen wesentlichen<br />
Bereichen rückständig, wie zum<br />
Beispiel in der Sprachentwicklung, in der<br />
Motorik und auch im sozialen Verhalten.<br />
Wobei das soziale Verhalten bei so gut wie<br />
allen unseren Kindern eine wesentliche<br />
Rolle spielt. Häufig haben Kinder, die neu<br />
auf den Marienhof kommen, noch nie<br />
Grenzen erfahren, somit auch nur wenig<br />
Übung im Sozialverhalten mit anderen<br />
Kindern. Daher ist es auch schon öfters<br />
vorgekommen, dass sich die Kinder im<br />
Streit kratzen und beißen, was natürlich<br />
nicht auf der Tagesordnung steht. Doch<br />
solche Angewohnheiten muss man den<br />
Kindern abgewöhnen, obwohl es gar nicht<br />
so leicht ist, dass von Kindern langjährig<br />
gelebte Verhalten wieder „umzupolen“.<br />
Es gibt aber nicht nur diese „strenge“<br />
Kindergärtnerin, die Grenzen setzt,<br />
sondern auch die Kindergärtnerin, mit<br />
der man lustige Lieder singt, interessante<br />
Spiele spielt und verrückte Entdeckungsreisen<br />
in die umliegenden Wälder macht.<br />
Auch in den Schulferien werden mit<br />
allen Kindern eine Reihe von Ausflügen<br />
unternommen. An solchen Tagen merkt<br />
man dann erst, wie dankbar die Kinder<br />
dafür sind, dass wir einfach für sie da sind<br />
und all das gemeinsam mit ihnen erleben.<br />
Die Kinder kommen einem durch solche<br />
außergewöhnliche Aktionen oft noch<br />
näher und sie genießen es sichtlich. Denn<br />
an Zuneigung und Geborgenheit sowie<br />
an klarer Grenzsetzung, die sie auch<br />
brauchen, mangelt es ihnen zumindest<br />
während der Kindergartenzeit nicht.<br />
Abschließend betrachtet möchte ich<br />
diese schwierige, aber auch gleichzeitig herausfordernde<br />
Arbeit mit Kindern suchtkranker<br />
Eltern nicht missen, denn eine so<br />
vielfältige und faszinierende Aufgabe wird<br />
es in einem öffentlichen Kindergarten<br />
wohl nie geben.<br />
Text und Foto: Petra Weinhofer, Leiterin<br />
des Kindergartens im „Grünen <strong>Kreis</strong>“
Der<br />
Kindergarten<br />
im<br />
„Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>“<br />
... ist Montag bis Freitag von 8 bis 17<br />
Uhr geöffnet. Ausnahme ist der Mittwoch,<br />
da wegen des Sportnachmittags<br />
der Kindergarten nur bis 16.30 Uhr<br />
geöffnet ist. Dienstags hat eine Kindergärtnerin<br />
bis 20 Uhr Dienst, weil sich<br />
alle Mütter im Hausforum befinden.<br />
Vom räumlichen her ist unser Kindergarten<br />
genauso eingeteilt wie ein<br />
„normaler“ Kindergarten. Wir haben<br />
auch Bereiche, in denen die Kinder ihr<br />
freies Spiel betreiben können, wie z.B.<br />
die Bauecke, den Konstruktionsbereich,<br />
die Lese-, Mal- und Zeichenecke. Die<br />
Kinder suchen ihre SpielpartnerIn selbst<br />
aus, oft teilen sie sich auch in kleinere<br />
Gruppen ein. Die älteren Kinder spielen<br />
meist in Zweier- oder Dreiergruppen, die<br />
jüngeren oft alleine. Häufig beschäftigen<br />
sie sich intensiv und ruhig miteinan-<br />
der. Es kommt aber auch vor, dass sich<br />
wilde und aggressive Szenen abspielen,<br />
die dann von uns Kindergärtnerinnen<br />
geschlichtet werden müssen.<br />
Wöchentlich werden von uns angeleitete<br />
Tätigkeiten ausgeführt, wie z.B.<br />
Malen oder Zeichnen. Es wird auch je<br />
nach Wochenthema gebastelt. Meist<br />
kommen ganz tolle Sachen dabei heraus,<br />
weil unsere Kinder auf eine besondere<br />
Art und Weise kreativ sind. Je nach<br />
Kindergartenfest, wie z.B. Nikolaus-,<br />
Weihnachts- oder Osterfest etc., können<br />
die Kinder auch den Raumschmuck<br />
mitgestalten.<br />
Bei den Schulkindern beginnt die<br />
Betreuung am Nachmittag von 13 bis 17<br />
Uhr. Zuerst wird die Hausübung erledigt.<br />
Sind Tests oder Schularbeiten angesagt,<br />
Wissenschaft Sport Reportage<br />
Kreativität Kolumne Ankündigung<br />
werden noch intensive Vorbereitungen<br />
dafür durchgeführt. Zum Nachmittagsprogramm<br />
zählen auch das freie Spiel,<br />
die Kreativförderung sowie der Sport.<br />
In den Sommerferien wie auch in den<br />
Weihnachts- und Osterferien bereiten<br />
wir ein Ferienprogramm für die Schulkinder<br />
vor. Meist beziehen wir auch die<br />
kleineren Kinder in diese Planung mit<br />
ein. Jährlich findet am Marienhof eine<br />
Sommer- und auch eine Winterurlaubswoche<br />
statt. Den Sommerurlaub verbringen<br />
wir mit allen Müttern und Kindern<br />
am Neufeldersee, beim Winterurlaub<br />
planen wir täglich eine andere Aktivität<br />
mit Müttern und Kindern gemeinsam.<br />
Eine enge Zusammenarbeit mit den<br />
Eltern und TherapeutInnen ist uns<br />
wichtig. Probleme, die sich im Laufe der<br />
Woche mit den Kindern ergeben, werden<br />
jeden Montag in der Elternsupervision<br />
mit Eltern und TherapeutInnen besprochen.<br />
Kinder ab einem gewissen Alter<br />
bekommen wöchentlich Spieltherapie.<br />
Für unsere Kinder ist Regelmäßigkeit<br />
sehr wichtig. Sie kennen genau den Tagesablauf<br />
im Kindergarten. Verläuft etwas<br />
nicht nach Plan, wissen bzw. spüren das<br />
die Kinder sofort. Dieser Tagesrhythmus<br />
verschafft unseren Kindern Ruhe, Sicherheit<br />
und Geborgenheit.<br />
Text: Anita Stengg, Kindergartenpädagogin<br />
Fotos: Anita Stengg, Berith Schistek<br />
Seite 7<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage Sport Wissenschaft<br />
Die Entwicklung<br />
von Kindern<br />
suchtkranker Eltern Mag.<br />
Seit drei Jahren werden Kinder, die mit<br />
ihren Müttern und/oder Vätern in das<br />
Eltern-Kind-Haus des Vereins „<strong>Grüner</strong><br />
<strong>Kreis</strong>“ am Marienhof kommen, zu Beginn,<br />
in der Mitte und am Therapieende einer<br />
psychologischen Diagnostik unterzogen.<br />
Die Entwicklung der Kinder soll während<br />
der Aufenthaltsdauer ihrer Mütter bzw.<br />
Eltern begleitet werden, sodass eventuell<br />
vorhandene Leistungsmängel frühzeitig<br />
diagnostiziert und mit geeigneten<br />
therapeutischen Maßnahmen zumindest<br />
teilweise kompensiert werden können.<br />
Häufig werden bei den Kindern auch<br />
psychische Auffälligkeiten festgestellt, die<br />
ihre Ursache zumeist in der Vorgeschichte<br />
und dem sozialen Umfeld haben, dem die<br />
Kinder entstammen.<br />
Bei kleineren Kindern bis ca. 3 1⁄2<br />
Jahren wird eine Entwicklungsdiagnostik<br />
angewandt, die im Wesentlichen vier<br />
Bereiche umfasst:<br />
– Sozialer Kontakt<br />
– Feinmotorik<br />
– Grobmotorik<br />
– Sprache<br />
Dabei ist die Mutter bzw. eine kompetente<br />
Begleitperson zumeist anwesend,<br />
weil eine Vielzahl von Hintergrund- und<br />
Zusatzinformationen benötigt wird, um<br />
ein vollständiges Diagnosebild zu erhalten.<br />
Herbst 2003 Seite 8<br />
Bei Kindern ab dem 4. Lebensjahr kann<br />
bereits mit einer allgemeinen Intelligenzdiagnostik<br />
begonnen werden. Entscheidend<br />
ist hier die aktive Mitarbeit des Kindes.<br />
In der Praxis stellt diese Voraussetzung<br />
jedoch kein eigentliches Problem dar, weil<br />
die Diagnostik von den Kindern zumeist<br />
als abwechslungsreicher, spielerischer<br />
Vorgang empfunden wird und sich rasch<br />
ein Gefühl des Stolzes auf die erbrachten<br />
Leistungen einstellt.<br />
Sobald Kinder zeichnen können, werden<br />
auch verschiedene Zeichentests in die<br />
Diagnostik miteinbezogen. So kann z.B.<br />
der Familienbegriff des Kindes oder die<br />
Beziehung zwischen den einzelnen Familienmitgliedern<br />
zeichnerisch dargestellt und<br />
entsprechend interpretiert werden.<br />
Ein weiteres Instrument der Familiendiagnostik<br />
ist der Sceno-Test, bei dem mit<br />
Puppen, Bäumen, Blumen, Spielzeugautos,<br />
Sitzgelegenheiten und anderen Gegenständen<br />
des täglichen Lebens eine Familiensituation<br />
nachgespielt wird (etwa ein Familienausflug).<br />
Die szenische Darstellung wird<br />
durch anlassbezogene Dialoge ergänzt, zu<br />
denen das Kind hingeführt wird („Was<br />
würde jetzt der Papa zur Mama sagen?“).<br />
Vor dem Schuleintritt kann die Schulreife<br />
diagnostiziert werden, wobei festgestellt<br />
wird, ob Leistungsmängel, insbesondere<br />
Teilleistungsstörungen, vorliegen, die<br />
durch gezielte Förderung abgebaut werden<br />
können, um einen erfolgreichen Schuleinstieg<br />
zu ermöglichen.<br />
Ab dem Volksschulalter tritt neben<br />
die Intelligenzdiagnostik die Leistungsdiagnostik<br />
sowie die Persönlichkeitsdiagnostik<br />
hinzu. Während im Rahmen<br />
der Leistungsdiagnostik Parameter wie<br />
Konzentration, Gedächtnisleistung und<br />
Arbeitsgeschwindigkeit festgestellt werden,<br />
besteht die Persönlichkeitsdiagnostik aus<br />
projektiven Verfahren („Wenn ich groß<br />
bin, möchte ich ...“) unter Anwendung<br />
verschiedener Fragebögen.<br />
Susanne Ulm<br />
In Zusammenarbeit mit dem „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>“ wurde ein Anamnesebogen „Eltern-<br />
Kind-Haus“ erstellt, der mit der Phase der<br />
Schwangerschaft und Geburt beginnt und<br />
in der Folge das Kleinkindalter sowie die<br />
Kindergarten-, Vorschul- und Schulzeit<br />
umfasst. Der Bogen beinhaltet Angaben<br />
zum Verhalten des Kindes, mit besonderem<br />
Augenmerk auf allfällige Auffälligkeiten<br />
im Sozialverhalten, über Kontakte zu<br />
anderen Familienmitgliedern und eine genaue<br />
Beschreibung der Persönlichkeit des<br />
Kindes. Weiters werden Entwicklungsauffälligkeiten<br />
festgehalten. Eine Beurteilung<br />
durch die KindergärtnerIn/BetreuerIn<br />
schließt den Anamnesebogen ab.<br />
Obwohl eine wissenschaftlich fundierte<br />
Aufarbeitung der bisher erhobenen<br />
Daten nicht vorliegt, können doch je nach<br />
Alter des Kindes typische Auffälligkeiten<br />
festgestellt werden. Bei der Aufnahme von<br />
kleineren Kindern liegen vor allem Sprachstörungen<br />
vor (z.B. nicht altersgemäßer<br />
Wortschatz etc.), bei größeren Kindern<br />
fällt auch geringes Allgemeinwissen auf,<br />
während die Selbstständigkeit zumeist<br />
sehr groß ist. Die soziale und sachliche<br />
Folgerichtigkeit erscheint regelmäßig<br />
unterentwickelt, was dazu führt, dass die<br />
Konsequenzen des eigenen Handelns<br />
nicht oder nur mangelhaft abgeschätzt<br />
werden können und dadurch Integrationsschwierigkeiten<br />
in Gruppen entstehen.<br />
In Persönlichkeitstests zeigen sich oft<br />
Zeichen von Aggression, zum Teil auch in<br />
autoaggressiver Ausprägung. Der verwendete<br />
Familienbegriff ist zumeist sehr<br />
eng – das Kind zeichnet die Familie nur<br />
aus sich selbst bestehend – oder auffällig<br />
erweitert – die Familie besteht auch aus<br />
Außenstehenden, Onkeln, Tanten, FreundInnen<br />
der Mutter etc..<br />
Die Kinder machen die Testung im<br />
Allgemeinen gerne, die eingangs hohe<br />
Motivation kann jedoch durch eine oft<br />
sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne und
schwankende Konzentrationsfähigkeit<br />
rasch abgeschwächt werden.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen,<br />
dass sehr viele Kinder von PatientInnen<br />
des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ psychische Auffälligkeiten<br />
zeigen und daher vermehrt von<br />
PsychotherapeutInnen begleitet werden<br />
sollten. Bei kleineren Kindern können<br />
auf diese Weise Entwicklungsbereiche<br />
gefördert werden, ferner kann die Schulreife<br />
festgestellt und, sofern diese nicht<br />
gegeben sein sollte, durch entsprechende<br />
Fördermaßnahmen erreicht werden.<br />
Teilleistungsstörungen können frühzeitig<br />
diagnostiziert und mit einer speziellen<br />
Therapie behandelt werden. In allen<br />
Bereichen konnten bisher während des ein-<br />
bis zweijährigen Aufenthalts der Kinder<br />
messbare Erfolge erzielt werden.<br />
Wünschenswert wäre eine wissenschaftliche<br />
Aufarbeitung der dokumentierten<br />
Maßnahmen, um die Effizienz der<br />
Psychotherapie und der Lernförderung<br />
darzustellen, um auch eine ausreichende<br />
Bereitstellung von finanziellen Mitteln<br />
für die begleitende Kinderdiagnostik und<br />
Kindertherapie zu begründen.<br />
Text: Mag. Susanne Ulm<br />
Fotos: Mag. Susanne Ulm, Berith Schistek<br />
Du schläfst nur, oder?<br />
Ich beuge mich über den hellen Sarg,<br />
höre komische Worte zu mir zischen:<br />
„Sei nun tapfer, sei nun sehr stark!“,<br />
spür´ jemand, meine Tränen wegwischen.<br />
Du liegst da, friedlich und regungslos.<br />
Der Anzug, er passt dir wie angegossen.<br />
Wieso weine ich? Du schläfst doch bloß.<br />
Dein Leben, es ist noch nicht verflossen.<br />
Ich will dich berühren, will dich küssen,<br />
hoffe, dass du davon schnell aufwachst,<br />
bevor sie den Sarg schließen müssen<br />
und ich bild mir ein, dass du leise lachst.<br />
Komm bitte, mach deine Augen jetzt auf<br />
und komm zu uns, sag, dass es nur ´n Witz ist.<br />
Du weißt doch, dass ich ´s dir nicht abkauf´<br />
und weiß, dass du noch am Leben bist.<br />
Schnell, sie schließen dich sonst ein<br />
und du kriegst da drinnen doch kaum Luft.<br />
Bitte, nein, bitte lass mich nicht allein!<br />
Musst doch hören, dass deine Tochter dich<br />
ruft!<br />
Aber du regst dich einfach nicht mehr<br />
und die Orgel, sie beginnt zu spielen<br />
und es schmerzt, oh es schmerzt so sehr,<br />
als ob die Noten auf mein Herz zielen<br />
und mich verwunden und verletzen.<br />
Vielleicht sterb´ ich dann heute hier.<br />
Dann würden sie mich mit dir beisetzen<br />
und ich wäre dann für immer bei dir!<br />
Gedichte: Marion Mrazek<br />
Wissenschaft Sport Reportage Kreativität<br />
Kolumne Ankündigung<br />
Wenige Worte – viele Tränen<br />
verstreichende Stunde<br />
laufende Tränen<br />
klaffende Wunde<br />
und ewiges Sehen<br />
nun stummes Herz<br />
abgelaufener Sand<br />
einst brennende Kerze<br />
nun abgebrannt<br />
trübe Erinnerungen<br />
schwarze Schatten<br />
längst verklungen<br />
Freude, die wir hatten<br />
deine Zeit gekommen<br />
du musstest gehen<br />
vom Weinen verschwommen<br />
kann nicht mehr sehen<br />
ein Abschied fehlt<br />
„verzeih mir“ sagen<br />
was uns so quält<br />
abertausende Fragen<br />
deine Stimme, ihr Klang<br />
und dein freches Lachen<br />
es schmerzt noch lang<br />
was sollen wir ohne dich machen?<br />
kann deine Worte noch hören<br />
der Verlust quält uns, mich<br />
und lass es mich schwören<br />
für immer ... lieben wir dich<br />
verstreichende Stunde<br />
laufende Tränen<br />
klaffende Wunde<br />
und ewiges Sehen<br />
nun stummes Herz<br />
abgelaufener Sand<br />
einst brennende Kerze<br />
nun abgebrannt ...<br />
Seite 9<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage Sport Wissenschaft<br />
Viki und ich<br />
11 Monate bin ich nun schon am Marienhof<br />
und mache dort Langzeittherapie.<br />
Ich konnte meine jetzt eineinhalbjährige<br />
Tochter Viktoria von Beginn an mitnehmen<br />
und war sehr froh, dass ich sie gleich<br />
bei mir hatte. Für mich war dies wirklich<br />
wichtig, denn ohne Viktoria wäre ich<br />
Herbst 2003 Seite 10<br />
wahrscheinlich nie auf Therapie gegangen.<br />
Anfänglich hatte ich zwar noch<br />
Gedanken wie: „Würde es Vici nicht geben,<br />
wäre ich längst wieder draußen und<br />
würde mich dicht machen.“ Ja, solche<br />
Ideen kamen mir schon des Öfteren.<br />
Heute aber bin ich so weit, dass ich<br />
über meine Krisen sprechen kann und<br />
immer mehr an meiner Abstinenzeinstellung<br />
arbeite. Ich habe hier eine<br />
Beziehung zu meiner Tochter entwickelt,<br />
die ich vorher nicht gekannt hatte. Ich<br />
wusste nicht, was Liebe ist oder wie<br />
es sich anfühlt, zu lieben und geliebt<br />
zu werden. Wenn ich an meine eigene<br />
Kindheit zurückdenke, kann ich mich<br />
nicht an Zärtlichkeiten oder bloß eine<br />
Umarmung meiner Mutter erinnern. So<br />
etwas hat es in meinem Leben einfach<br />
nicht gegeben. Wenn ich aber jetzt mit<br />
Vici spiele, herumtolle oder kuschle,<br />
genießen wir es beide sehr. Manchmal<br />
berührt mich diese Liebe so stark, dass<br />
mir die Tränen kommen und ich großen<br />
Schmerz spüre. Es schmerzt, dass ich so<br />
eine Zuneigung, als ich sie gebraucht<br />
und mir auch gewünscht habe, nicht<br />
bekommen habe.<br />
Jetzt ist es aber gut, dass ich Vici meine<br />
Liebe und Sicherheit spüren lasse und<br />
sehen kann, wie sie es genießt. Vici bereitet<br />
mir jeden Tag neue Freude. Es ist ein<br />
tolles Gefühl, wenn sie mir ein Lächeln<br />
schenkt oder mich anstrahlt.<br />
Der Vater von Victoria hat die<br />
Therapie leider sehr bald abgebrochen,<br />
außerdem sind wir schon länger getrennt.<br />
Es tut mir weh, wenn ich Vici ohne ihren<br />
Vater aufwachsen sehe und weiß, dass sie<br />
ihn überhaupt nicht interessiert. Aber<br />
mittlerweile kann ich schon besser damit<br />
umgehen und bin sicher, dass es für Vici<br />
besser ist, ohne als mit einem aktiv süchtigen<br />
Vater aufzuwachsen.<br />
Ich weiß auch, dass meine kleine Vicimaus<br />
damals meine Rettung war und im<br />
richtigen Moment gekommen ist. Sie ist<br />
mein größter Schatz und das Beste, was<br />
mir passieren konnte.<br />
Text und Fotos: Ulli Hermann
Mein Name ist Markus Wagner und<br />
ich bin jetzt schon seit fast neun Monaten<br />
auf stationärer Langzeittherapie<br />
beim „Grünen <strong>Kreis</strong>“. Ich begann meinen<br />
Aufenthalt auf einem Männerhof, dem<br />
Königsberghof in der Nähe von Aspang.<br />
Nach meinem ersten Monat in der Abgeschiedenheit<br />
der Buckligen Welt erfuhr<br />
ich, dass meine Freundin Alexandra<br />
unseren gemeinsamen Sohn Jan auf die<br />
Welt gebracht hatte. An diesem Tag durfte<br />
ich ins Spital fahren und ihn dort zum<br />
ersten Mal sehen. Ich war gerührt, er war<br />
so klein und total süß. Ich konnte es kaum<br />
glauben, dass ich jetzt Vater war.<br />
Anfänglich hatte ich überhaupt keine<br />
Ahnung, was ein Vater so macht oder was<br />
einen guten Vater ausmacht. Vor allem<br />
kam ich nicht auf die Idee, dass ein Baby<br />
auch anstrengend sein könnte. Ich war<br />
wie geblendet und habe mir eingeredet,<br />
dass alles immer leicht wird. Ich wusste<br />
zwar, dass ich Vater bin, aber irgendwie<br />
war mir dieses Wissen völlig fremd. Erst<br />
als ich nach weiteren vier Monaten vom<br />
Königsberghof auf den Marienhof zu<br />
meiner Familie ziehen konnte, wurden<br />
meine Sehnsucht und Neugier auf meine<br />
neue Rolle gestillt. Die Zeit dazwischen<br />
war von erwartungsvollem Warten und<br />
Ungeduld getrübt.<br />
Doch der Tag des Umzugs kam und ich<br />
zog bei Jan und Alexandra am Marienhof<br />
ein. Ich war gespannt, wie es wohl sein<br />
wird, denn Ahnung hatte ich bis dahin<br />
eigentlich keine. Anfangs war ich sehr<br />
motiviert, perfekt zu sein und ja keine<br />
Fehler zu machen. Es ist wunderbar, für<br />
meinen Sohn da sein zu können. Ihn im<br />
Arm zu halten, ist eines der schönsten<br />
Gefühle, die ich kenne. Doch sehr schnell<br />
musste ich feststellen, dass meine neue<br />
Vaterrolle nicht nur schöne und leichte<br />
Momente mit sich brachte. Jan weinte viel<br />
und wollte häufig getragen werden, sehr<br />
häufig! Das raubte mir fast den letzten<br />
Nerv. Außerdem war es mir oft peinlich,<br />
wenn er zum Beispiel beim Essen, wo wir<br />
alle gemeinsam im Speiseraum waren,<br />
weinte. Ich dachte, alle schauen uns an<br />
und denken sich, weiß Gott was!<br />
Auch die Nächte, in denen ich mehrmals<br />
aufstehen musste, hatten nach einer<br />
Woche Auswirkungen auf meine Stimmung.<br />
Zusätzlich kamen noch Spannungen<br />
zwischen meiner Freundin und mir<br />
dazu, die oft in Streit endeten und die<br />
Situation noch zusätzlich verschärften.<br />
Meine idealen Vorstellungen vom Vater<br />
sein lösten sich immer mehr auf. Die<br />
ersten Wochen am Marienhof entpuppten<br />
sich als Härtetest und strapazierten mich<br />
ungemein. Da ich auch fast keine Zeit<br />
Wissenschaft Sport Reportage<br />
Kreativität Kolumne Ankündigung<br />
Vater<br />
sein<br />
am<br />
Marien-<br />
hof<br />
und keinen Platz für mich hatte, konnte<br />
ich mich nur schlecht entspannen.<br />
Heute bin ich schon vier Monate mit<br />
meiner Familie am Marienhof und bereue<br />
meine Entscheidung, hier eingezogen zu<br />
sein, nicht im Geringsten. Die Vaterrolle<br />
gefällt mir immer besser. Ein Kind zu<br />
haben, macht mir jetzt mehr Spaß, als<br />
je zuvor. Jan und ich verbringen sehr<br />
viel Zeit miteinander. Ich muss zwar auf<br />
meine Freizeit fast ganz verzichten, doch<br />
lerne ich immer besser, Jan in meine Pläne<br />
zu integrieren.<br />
Trotzdem ist es ein hartes Stück Arbeit,<br />
für ein Kind zu sorgen, da ich früher<br />
doch kaum im Stand war, mich um mein<br />
eigenes Leben zu kümmern. Jetzt, da es<br />
mir selbst schon besser geht, fällt es mir<br />
auch immer leichter, auf Jan einzugehen<br />
und seine Wünsche und Bedürfnisse zu<br />
erkennen. Ich bin heilfroh, diese Erfahrungen<br />
hier nüchtern machen zu können.<br />
Draußen hätte ich dies alles in meinem<br />
damaligen Zustand sicherlich nicht<br />
bewältigt.<br />
Ich weiß, dass ich noch viel lernen<br />
muss, sicherlich schwere Entscheidungen<br />
zu treffen habe und auch Fehler machen<br />
werde. Doch niemand ist perfekt.<br />
Text und Foto: Markus Wagner<br />
Seite 11<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage Sport Wissenschaft<br />
Die Lerngruppe am Marienhof<br />
Ein Versuch, SchulabbrecherInnen zu einem<br />
Hauptschulabschluss zu verhelfen.<br />
Das Abhängigkeitsproblem ist in<br />
vielerlei Hinsicht mit verschiedenen<br />
psychologischen, physiologischen wie<br />
sozialen Problemen verknüpft. Das<br />
Konzept der Langzeittherapie räumt<br />
einen Zeitraum von 18 Monaten ein, um<br />
den KlientInnen zu helfen, Einsicht in<br />
ihre unterschiedlichen Schwierigkeiten<br />
zu erlangen und Strategien für eine nüchterne<br />
Lebensbewältigung zu erschließen.<br />
Wiedererlangen der körperlichen<br />
Gesundheit, Abstinenzhaltung, Lebensfreude,<br />
Aufarbeitung traumatischer<br />
Erlebnisse und ein Wiederentdecken<br />
verschütteter Ressourcen sind nur einige<br />
der angestrebten Ziele. Mit Hilfe der therapeutischen<br />
Gemeinschaft und professioneller<br />
Unterstützung gelingt es immer<br />
mehr abhängigen Menschen, ihr Leben<br />
nach der stationären Therapie nüchtern<br />
zu bewältigen.<br />
Neben all diesen Aufgaben ist es für<br />
die Rehabilitation in die Gesellschaft ein<br />
wichtiger Auftrag des Vereins, den KlientInnen<br />
bestmögliche berufliche Einstiegs-<br />
Herbst 2003 Seite 12<br />
chancen zu vermitteln. Bedingt durch<br />
das immer niedrigere Einstiegsalter in die<br />
Abhängigkeit verfügen mehr und mehr<br />
genesungswillige Abhängige über keine<br />
abgeschlossene Berufsausbildung oder<br />
nicht einmal über einen Hauptschulabschluss.<br />
Der Jahresbericht 2000 weist<br />
beispielsweise 30 PatientInnen ohne<br />
Schulabschluss auf.<br />
Seit gut einem Jahr hat der „Grüne<br />
<strong>Kreis</strong>“ eine kleine Lerngruppe auf dem<br />
Gelände des Marienhofs eingerichtet. In<br />
kleinen Gruppen werden PatientInnen,<br />
die keinen Schulabschluss haben, von<br />
einem Sonderschullehrer betreut und<br />
für externe Prüfungen vorbereitet. Die<br />
Abschlussprüfungen finden in Zusammenarbeit<br />
mit der Musikhauptschule<br />
Schöllerstraße in Neunkirchen statt. Die<br />
Kooperation zwischen der Direktorin<br />
Elisabeth Voith, den verschiedenen<br />
FachlehrerInnen und dem vereinsinternen<br />
Sonderschullehrer Paul Grabenhofer<br />
stellt die Grundlage für den externen<br />
Schulabschluss dar. Das Problem,<br />
Jugendliche ohne Pflichtschulabschluss<br />
zu betreuen, verbindet den „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>“ auch mit der geographisch nahen<br />
Jugendstrafvollzugsanstalt in Gerasdorf.<br />
Dort werden die Jugendlichen<br />
von Hauptschullehrer Johann Hecher<br />
betreut. Durch die großen Ähnlichkeiten<br />
zwischen den Lernzielen und den Voraussetzungen<br />
der SchülerInnen entstand<br />
eine gute Zusammenarbeit der beiden<br />
Institutionen. Auf den regen Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den LehrerInnen<br />
basierend wurden bereits einige Skripten,<br />
die den Lernstoff gut eingrenzen und<br />
das Angebot an den Wissensstand der<br />
SchülerInnen anpassen, entwickelt.<br />
Erfahrungen aus dem Alltag der<br />
Lerngruppe<br />
Die meisten TeilnehmerInnen des Unterrichts<br />
sind in der Jugendeinrichtung<br />
des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“, der Frankenau,<br />
zu Hause und im Allgemeinen unter 20<br />
Jahre alt. Doch gibt es von anderen Einrichtungen<br />
des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ auch
wesentlich ältere SchülerInnen – der<br />
älteste ist ein 28-jähriger Kärntner –, die<br />
den Mut haben, sich ihrem schulischen<br />
Versagen zu stellen.<br />
Zunächst müssen alte Ängste und<br />
Widerstände überwunden werden. Im<br />
kleinen <strong>Kreis</strong> der Lerngemeinschaft<br />
kann nichts verheimlicht werden. Bei<br />
den meisten SchülerInnen kommen<br />
große Defizite im Bereich des Allgemeinwissens,<br />
der Konzentration und in<br />
vielen methodischen Kompetenzen ans<br />
Tageslicht. Oft genieren sich besonders<br />
die Erwachsenen für ihr Unvermögen<br />
und versuchen, dies zu verbergen. Erst<br />
wenn die Scheu und erste Angst überwunden<br />
sind, können gemeinsam Ziele<br />
abgesteckt werden. Die verschiedenen<br />
Inhalte werden epochal, intermodal<br />
und ganzheitlich in kleinen Schritten<br />
erarbeitet. Besonderes Gewicht liegt<br />
in der Steigerung sprachlicher Kompetenzen<br />
in Wort und Schrift, oft ist dies<br />
der erste Schritt zur Bewältigung des<br />
Schulabschlusses. Während der gesamten<br />
Lernarbeit wird viel diskutiert, Themen<br />
werden vorbereitet und in der Gruppe<br />
referiert, verschiedenste sprachliche<br />
Techniken und Methoden werden transparent<br />
gemacht und erlernt. Die meisten<br />
SchülerInnen haben nur die dritte<br />
Hauptschulklasse beendet und müssen<br />
deshalb über den gesamten Fächerkanon<br />
Prüfungen ablegen. Die große Zahl der<br />
Inhalte verknüpft mit dem teils schweren<br />
Nachholbedarf sprengen den gemeinsamen<br />
Lernzeitraum. Lernstrategien sollen<br />
den SchülerInnen helfen, Vertiefung und<br />
Übung der Inhalte im Selbststudium zu<br />
ermöglichen.<br />
Sind aber die ersten Prüfungen positiv<br />
absolviert worden, stellt sich gewissermaßen<br />
eine „Euphorie des Erfolgs“ bei den<br />
SchülerInnen ein. Die von der offiziellen<br />
Prüfungskommission bestätigte Leistung<br />
bedeutet den SchülerInnen sehr viel und<br />
ist ein erster Schritt zur Bildung ihres<br />
neuen Selbstwertes.<br />
Durch den neuen, angstfreien und<br />
selbstgewählten Kontakt zu schulischen<br />
Inhalten entstanden schon einige<br />
bemerkenswerte Texte, Ausarbeitungen<br />
und Bilder. Bei manchen wurden auch<br />
schon zaghafte neue Interessen erweckt.<br />
Sicherlich stellt aber das Anstreben eines<br />
versäumten Ziels eine Bereicherung und<br />
Aufarbeitung vergangener Verweigerung<br />
dar.<br />
Seit Bestehen der Lerngruppe konnten<br />
schon einige PatientInnen ihren Hauptschulabschluss<br />
nachholen, andere sind<br />
Wissenschaft Sport Reportage<br />
Kreativität Kolumne Ankündigung<br />
auf dem besten Weg, dieses Ziel während<br />
ihrer stationären Therapie zu erreichen.<br />
Leider musste die Gruppe und auch<br />
der Lehrer immer wieder mit Rückschlägen<br />
fertig werden. Ist ein Therapieabbruch,<br />
der natürlich auch den Abbruch<br />
des Lernens mit sich bringt, ein Schock<br />
für die Gruppe, ist es aber auch eine<br />
mahnende Warnung für die standhaft<br />
gebliebenen SchülerInnen.<br />
Für mich als Lehrer stellt diese Arbeit<br />
eine Herausforderung dar, die teilweise<br />
sehr anstrengend, aber auch aufregend<br />
und erfüllend ist. Die einsetzende Energie<br />
des Wissenserwerbs und die Neugier<br />
bei manchen Themen und manchen<br />
SchülerInnen zu beobachten, ist immer<br />
wieder ein Erlebnis.<br />
Text und Fotos: Paul Grabenhofer, Lehrer<br />
beim „Grünen <strong>Kreis</strong>“<br />
Seite 13<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität<br />
Reportage Sport Wissenschaft<br />
Vom Malen<br />
und von der<br />
Medizin ...<br />
Prim. Univ. Doz. Dr. Peter A. Porpaczy,<br />
Mitglied des Aufsichtsrates des „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>es“ im Gespräch<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“: Vielen Dank für<br />
die Möglichkeit, Ihre Bilder in unserer<br />
Ausgabe des „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“ <strong>Magazin</strong>s<br />
präsentieren zu dürfen. Auch unser<br />
Titelbild stammt aus Ihrer Sammlung<br />
– ein fröhliches Werk, das wir gerne den<br />
Kindern im „Grünen <strong>Kreis</strong>“ widmen<br />
möchten. Wie nennen Sie es und was<br />
verbinden Sie damit?<br />
Dr. Porpaczy: Dieses Bild aus dem<br />
Zyklus „Colours of Madoogali“ entstand<br />
während einer meiner Maledivenurlaube<br />
im Jahr 2002. Angenehme Gedanken,<br />
Träumereien von Sonne und Meer, die<br />
Hoffnung, einmal wieder dort zu sein<br />
... das ruft sein Anblick bei mir hervor.<br />
Ich wünsche mir, dass es den Betrachter<br />
genauso erfreut wie mich.<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“: Wie kamen Sie zur<br />
Malerei?<br />
Dr. Porpaczy: Spät und auf Umwegen.<br />
Im Rahmen meiner wissenschaftlichen<br />
Tätigkeit wurde ich Autor von 15<br />
medizinischen Lehr- und Fortbildungsfilmen.<br />
Die Auseinandersetzung mit die-<br />
Herbst 2003 Seite 14<br />
sem Medium führte zu neuen Wegen in<br />
der Gestaltung wissenschaftlicher Filme.<br />
Bei internationalen Festivals u.a. in<br />
Parma, Tokio und Marburg wurden diese<br />
Filme insgesamt mit dreizehn Medaillen<br />
und einem Grand Prix ausgezeichnet. So<br />
vorbelastet begann ich 1986, angeregt<br />
durch Reisen nach Indonesien, Indien<br />
und vor allem Afrika, mich verstärkt mit<br />
Fotografie zu beschäftigen. In meinen<br />
Fotos ging es mir um die Entdeckung gemeinsamer<br />
menschlicher Dimensionen.<br />
Im Mittelpunkt meines Interesses stand<br />
der Mensch in Grenzsituationen.<br />
Nach meiner Pensionierung interessierte<br />
ich mich für das Möbelrestaurieren<br />
und auch für die Bildhauerei. Ich<br />
belegte Kurse auf der künstlerischen<br />
Volkshochschule, wo ich viele Malende<br />
traf, die mich motivierten, es doch selbst<br />
zu versuchen. Die Malerei war für mich<br />
ein logischer Schritt in meiner künstlerischen<br />
Entwicklung. Foto und Film<br />
als schnelle Medien standen zu Beginn,<br />
während die Zeit und die Muße zum<br />
Malen danach kamen.<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“: Was bedeutet Malen<br />
für Sie?<br />
Dr. Porpaczy: Ausgehend vom<br />
Aquarell male ich nun seit 1998 auch in<br />
Öl- und Acryltechniken mit zunehmend<br />
abstrakter Bildgestaltung. Dahinter steht<br />
der Wunsch, die subjektive Emotion, die<br />
das vordergründige Motiv auslöst, für<br />
den Betrachter spürbar zu machen, ohne<br />
dieses zu konkretisieren. Malen bedeutet<br />
für mich nicht, die Wirklichkeit und<br />
Gegenständlichkeit abzubilden, denn<br />
dazu eignen sich die Medien Foto und<br />
Film weit besser. Für mich kommt eben<br />
diese emotionale Ebene zum Tragen: Der<br />
Gegenstand des Bildes ist sekundär, was<br />
zählt, ist die Emotion, die das Motiv<br />
auslöst.<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“: In welcher Beziehung<br />
stehen Sie zum „Grünen <strong>Kreis</strong>“?<br />
Seit wann engagieren Sie sich für die<br />
Vereinsziele?<br />
Dr. Porpaczy: Durch meine jahrzehntelange<br />
Freundschaft mit dem damaligen<br />
Präsidenten und Leiter des „Grü-
nen <strong>Kreis</strong>es“ Prim. Dr. Günter Pernhaupt<br />
konnte ich die Entwicklung des<br />
Vereins von Beginn an miterleben. Kurz<br />
nach meiner Pensionierung, im Jahre<br />
1995, folgte ich gerne der Einladung<br />
Günter Pernhaupts, eine Funktion im<br />
Aufsichtsrat des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ zu<br />
übernehmen. Als Vater dreier erwachsener<br />
Kinder, die von der Suchtgiftproblematik<br />
verschont geblieben sind, fühle<br />
ich eine Verpflichtung den Menschen<br />
gegenüber, deren Lebensweg weniger<br />
glücklich verlaufen ist.<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“: Welche Ansichten<br />
und Ideen über die Therapie von Suchtkranken<br />
vertreten Sie?<br />
Dr. Porpaczy: Ich finde, dass es<br />
immer auch ein Maßstab für die Qualität<br />
einer Gesellschaft ist, wie sie mit ihren<br />
kranken Mitmenschen, mit sozial<br />
Schlechtergestellten und Ausgegrenzten<br />
umgeht. Der Verein ermöglicht Suchtkranken,<br />
ihren Platz in der Gesellschaft<br />
zu finden, Chancen und neue Lebensperspektiven<br />
zu erhalten, um den<br />
eingeschlagenen Weg der Abstinenz<br />
weiterzugehen.<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“: Welches Ereignis in<br />
den vielen Jahren Ihrer Vereinstätigkeit<br />
blieb Ihnen als wichtigste Erfahrung im<br />
Gedächtnis?<br />
Dr. Porpaczy: Die Umstrukturierung<br />
des Vereins, eine schwierige Phase,<br />
wurde meines Erachtens mutig gemeistert.<br />
Der Verein entwickelte sich in den<br />
letzten Jahren durch das Engagement<br />
vieler motivierter MitarbeiterInnen zur<br />
österreichweit größten Organisation<br />
auf dem Suchtsektor. 2003 steht unter<br />
dem Motto „20 Jahre „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>““<br />
– Grund genug, um kurz innezuhalten<br />
und zu reflektieren, welche Schwierigkeiten<br />
der Verein in seinen Anfängen<br />
meisterte, mit welcher Ablehnung seitens<br />
der Bevölkerung gekämpft wurde, welcher<br />
Weg beschritten und welches Ziel<br />
letztendlich bis heute erreicht wurde.<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“: Wie sehen Sie die<br />
Zukunft des Vereins? Was wünschen Sie<br />
sich?<br />
Dr. Porpaczy: Anlass zur Freude gibt<br />
der offene und freundliche Empfang des<br />
„Grünen <strong>Kreis</strong>es“ in der Steiermark. Die<br />
Bevölkerung von Johnsdorf und vieler<br />
umliegender Gemeinden begrüßte die<br />
MitarbeiterInnen und PatientInnen des<br />
Vereins in der neuen Therapieeinrichtung<br />
Johnsdorf herzlich. Das lässt auf<br />
eine Akzeptanz des Modells der Rehabilitation<br />
und Integration Suchtkranker<br />
hoffen.<br />
Ich wünsche mir, dass es in diesem<br />
Sinne weiter geht, dass der „Grüne <strong>Kreis</strong>“<br />
erfolgreich bleibt und vielen PatientInnen<br />
die Unterstützung zuteil werden<br />
lassen kann, die sie brauchen, um zu<br />
einem suchtfreien, sinnerfüllten Leben<br />
zu gelangen.<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“: Vielen Dank für Ihre<br />
Bereitschaft zum Gespräch.<br />
Text: Dr. Brigitte Wimmer<br />
Fotos: Dr. Peter Porpaczy, Berith Schistek<br />
Wissenschaft Sport Reportage Kreativität<br />
Kolumne Ankündigung<br />
Dr. Peter Porpaczy wurde 1935<br />
in Wien geboren. Er promovierte<br />
1960 an der Medizinischen Fakultät<br />
der Universität Wien zum Doktor<br />
der gesamten Heilkunde. Seit 1968<br />
war er als Facharzt, seit 1985 als<br />
Universitätsdozent der Urologie<br />
tätig. Von 1986 bis 1992 leitete er als<br />
Primarius die urologische Abteilung<br />
der Poliklinik in Wien. Bis zu seiner<br />
Pensionierung 1995 führte er als<br />
Vorstand die urologische Abteilung<br />
im Donauspital (SMZ-Ost).<br />
Der „Grüne <strong>Kreis</strong>“ schätzt es, Dr.<br />
Porpaczy seit 1995 in verantwortungsvoller<br />
Aufgabe als Mitglied des<br />
Aufsichtsrates zu wissen.<br />
Seite 15<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage Sport Wissenschaft<br />
Bereits knapp ein Viertel aller 15-Jährigen<br />
in Europa raucht täglich. In keinem<br />
EU-Land ist seit 1993/94 ein Rückgang<br />
des wöchentlichen Zigarettenkonsums<br />
bei dieser Altersgruppe zu verzeichnen.<br />
Mehr als die Hälfte der jugendlichen<br />
RaucherInnen wird Jahrzehnte rauchen,<br />
obwohl die meisten glauben, leicht<br />
aufhören zu können. Denn es reichen<br />
nur wenige Tage, um einen Menschen<br />
nikotinsüchtig zu machen. Der Suchtstoff<br />
Nikotin ist die wesentliche Ursache<br />
dafür, dass RaucherInnen so schwer<br />
von ihrer Sucht lassen können. Er ist<br />
Bestandteil des Tabakrauchs und löst<br />
durch Botenstoffe wie Dopamin Gefühle<br />
von Glück und Entspannung im Belohnungssystem<br />
des Gehirns aus. Er wirkt je<br />
nach Situation belebend und anregend<br />
oder – insbesondere bei Angst und Stress<br />
– beruhigend. Die mögliche psychische<br />
Abhängigkeit ist nach Ansicht von ExpertInnen<br />
mit der von Kokain und Heroin<br />
zu vergleichen. Rauchen wird schnell<br />
zum alltäglichen Gewohnheitsritual, das<br />
Herbst 2003 Seite 16<br />
Reportage<br />
“Taste real independence!”<br />
“Feel free to say no!”<br />
– einmal angeeignet – nur<br />
schwer wieder abgelegt<br />
werden kann. Der Tabakkonsum<br />
ist die weltweit<br />
am meisten verbreitete<br />
Todesursache. Die Menschen<br />
sterben an Krebs<br />
und anderen durch das<br />
Rauchen verursachten<br />
Erkrankungen erst nach<br />
Jahrzehnten der Abhängigkeit.<br />
Diese Fakten<br />
sind für die Europäische<br />
Kommission Grund genug, die ca. 36<br />
Millionen Jugendlichen vom Nichtrauchen<br />
zu überzeugen. „Feel free<br />
to say no“ heißt die paneuropäische<br />
Informationskampagne zur Prävention<br />
des Rauchens bei Jugendlichen. Sie ruft<br />
12- bis 18-Jährige in ganz Europa auf, gar<br />
nicht erst mit dem Rauchen anzufangen<br />
bzw. das Rauchen aufzugeben. „Wir<br />
bieten mit der Kampagne „Feel free to<br />
say no“ jungen Menschen eine Plattform,<br />
„Nein“ zu sagen, solange sie noch die<br />
freie Wahl haben.“, erklärt David Byrne,<br />
EU-Kommissar für Gesundheit und<br />
Verbraucherschutz. Daneben soll auch<br />
– und das nicht nur begrenzt auf diese<br />
Kernzielgruppe, sondern im Hinblick<br />
auf die breite Öffentlichkeit – Aufklärungsarbeit<br />
über die Gesundheitsrisken<br />
des Rauchens sowie die manipulativen<br />
Marketingmethoden der Zigarettenindustrie<br />
betrieben werden.<br />
Die Kampagne versucht über kreative<br />
und emotionale Formen der Kommunikation<br />
ein neues, für die Jugendlichen<br />
„cooles“ Bild vom Nichtrauchen zu<br />
EU-Imagekampagne pro<br />
Nichtrauchen in Österreich<br />
vermitteln – modern, jung und dabei<br />
durchaus progressiv. Auf Warnungen<br />
oder Verbote wird ganz bewusst verzichtet.<br />
Stattdessen leistet die Kampagne<br />
aktive Imagearbeit für das Nichtrauchen,<br />
um langfristig eine Trendwende im gesellschaftlichen<br />
Ansehen des gemeinhin<br />
noch immer verharmlosten Tabakkonsums<br />
einzuleiten. Indem das Nichtrauchen<br />
jetzt als bewusste und zugleich<br />
selbstverständliche Haltung mit positiven<br />
Gefühlen und Assoziationen besetzt<br />
wird, gezielt das Selbstbewusstsein und<br />
der Unabhängigkeitsdrang junger Leute<br />
angesprochen wird, begegnet „Feel free<br />
to say no“ den millionenschweren Werbefeldzügen<br />
der Tabakindustrie.<br />
Neben Inseraten, TV-Spots, dem<br />
Kampagnen-Song der kanadischen<br />
Boy-Group „Before Four“ und der<br />
Internet-Seite www.feel-free.info steht<br />
in mehr als 40 Events in allen EU-Mitgliedstaaten<br />
der direkte Kontakt mit<br />
den Jugendlichen im Mittelpunkt: Die<br />
EU-weite Road-Show mit dem „Feel<br />
free to say no“-Truck tourte auch durch<br />
Österreich. PartnerInnen dabei sind die<br />
Initiative Ärzte gegen Raucherschäden<br />
und die Österreichische Krebshilfe, die<br />
in den Bereichen Nikotinabhängigkeit,<br />
Tabakprävention und Vorsorgemedizin<br />
in Österreich intensive Anstrengungen<br />
unternehmen, um gesundheitsschädigende<br />
Auswirkungen abzuwenden und<br />
eine Trendwende zum Nichtrauchen<br />
einzuleiten.<br />
Text: Dr. Brigitte Wimmer
Wissenschaft<br />
Sport Reportage Kreativität Kolumne Ankündigung<br />
Nuevos Rumbos<br />
A private organisation against drug abuse in Colombia.<br />
In the international scenery, Colombia’s reputation is mainly linked<br />
to narcotrafficking, guerrillas, Para militarism and, eventually, to its<br />
high quality coffee. But most people ignore that there is actually a<br />
large problem of internal drug consumption.<br />
Until 1998, no Colombian government considered<br />
drug abuse a priority issue (not even a<br />
low priority one) in spite of the evidence (several<br />
surveys: 1989, 1992, 1996) showing a growing<br />
problem. In 1998 and until August 2002,<br />
a presidential program was created under the<br />
name of “Rumbos” (“Pathways”); in this period<br />
fundamental policies were defined, international<br />
financial support for local programs was<br />
obtained and, in spite of the critical economic<br />
situation, some official funding was allocated.<br />
For the first time a government showed an explicit<br />
interest for internal consumption. During<br />
this period more than 200 municipalities organised<br />
local committees for drug prevention and<br />
carried out specific and promising strategies<br />
focused on the strengthening of basic values,<br />
the improvement of quality of life and the empowerment<br />
of the population. Unfortunately,<br />
the new government installed in August 2002<br />
has a very different view. Rumbos was transformed<br />
into a very little program attached to the<br />
Ministry of Social Welfare and the issue of drug<br />
abuse was again on point zero.<br />
In 2001 a National Survey on drug consumption<br />
among youth was undertaken. A total<br />
of 200.876 youngsters between the ages of<br />
10 and 24 responded to the Survey. The four<br />
graphs show the main results observed.<br />
Main Conclusions of the Study<br />
1. The results of the survey carried out in 2001<br />
and its comparison with previous data show<br />
that drug abuse in Colombia is a real problem<br />
that has to be taken into consideration.<br />
2. The comparison with the statistics published<br />
by UN/ODCCP (2003) shows that, for most substances<br />
(excepting Cannabis and in some cases<br />
alcohol) drug abuse in Colombia is higher than<br />
in the majority of European countries.<br />
3. Marijuana and cocaine are the most widely<br />
used illegal substances among youngsters in<br />
the country. The city of Medellín, followed by<br />
the cities in the coffee belt (Manizales, Armenia<br />
and Pereira) show the highest consumption<br />
rate of these substances and the highest<br />
number of youngsters who have used them for<br />
the first time during the last year. In every city<br />
the majority of youngsters started consuming<br />
these substances between the ages of 15 and<br />
18 followed in second place by those between<br />
10 and 14. However, the marked predominance<br />
of new cases of youngsters between the ages<br />
of 15 and 19 shows a current tendency to start<br />
consumption just a bit later.<br />
4. Generally speaking, consumption of crack<br />
(basuco) and inhalants is more frequent in<br />
school students than in university students. On<br />
the contrary, the majority of youngsters who<br />
have used ecstasy, mushrooms, acids, tranquil-<br />
Seite 17<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage Sport Wissenschaft<br />
Contact:<br />
Corporación Nuevos<br />
Rumbos<br />
Carrera 11 No. 86-88<br />
Bogotá, Colombia<br />
Tel.: +57 (1) 256 17 <strong>47</strong><br />
info@nuevosrumbos.org<br />
www.nuevosrumbos.org<br />
Herbst 2003 Seite 18<br />
lisers, amphetamines and heroin sometime in<br />
life, are university students.<br />
5. Within the group of substances of lower<br />
prevalence, those with the highest consumption<br />
are inhalants, tranquillisers, and ecstasy,<br />
with acids and heroin being the substances of<br />
lowest consumption.<br />
6. In spite of the low percentage of individuals<br />
currently using heroin, it doubles the percentage<br />
of 1996 (1,1 vs. 0,6%).<br />
7. Compared with previous surveys, the one<br />
carried out in 2001 shows a remarkable increase<br />
of drug use among women.<br />
8. The use of synthetic substances tends to<br />
increase.<br />
9. It has to be remembered that, on the whole,<br />
this data may be considered an underestimation<br />
of drug abuse: some of the populations<br />
with higher risk were not included: homeless,<br />
street children and adolescents, prisoners,<br />
sexual workers, unemployed, school drop-outs.<br />
Nuevos Rumbos<br />
One of the most prominent problems of<br />
developing countries is the lack of continuity<br />
regarding local policies. As we said before, with<br />
the new government the initiatives carried out<br />
from 1998 to 2002 were eliminated. For this<br />
reason, a group of professionals with a large<br />
experience in the field of drug abuse created,<br />
by the end of 2002, “Nuevos Rumbos”, an NGO<br />
dedicated to consultancy, research and prevention.<br />
(see www.nuevosrumbos.org)<br />
As an entity specialised in consultancy,<br />
Nuevos Rumbos evaluates research projects<br />
regarding drug abuse problems; helps educational<br />
organizations to define or refine their<br />
prevention programs; offers support either<br />
to local or international agencies interested<br />
in reformulating their policies, strategies or<br />
conceptual structure. As a research entity, it<br />
studies drug abuse and the related factors that<br />
influence and maintain it, as well as the impact<br />
of the problem on the population as a whole<br />
and its economic implications.<br />
Nuevos Rumbos also promotes training on<br />
drug prevention for parents, teachers, health<br />
professionals and youth populations through<br />
adequate services and educational products;<br />
and in association with a local university, carries<br />
out specialised training for professionals involved<br />
in the treatment of drug users.<br />
Nuevos Rumbos´s<br />
Philosophy<br />
One basic assumption is the conviction<br />
that people must be involved in the search of<br />
solutions related to drug problems. Prevention<br />
should be considered a two-way path, where<br />
professionals and ordinary people work for the<br />
same purpose. Research should be taken into<br />
account not as a simple academic exercise but<br />
as a fundamental tool for adequate decision<br />
making. The final goal of an entity that has as a<br />
priority the search of solutions related to drug<br />
problems must be to teach the appropriate<br />
way of reaching those solutions instead of<br />
offering them to society.<br />
Other fundamental assumptions are related<br />
to the conviction that, in order to reach a good<br />
level of analysis and a good quality for future<br />
preventive or research proposals, we cannot<br />
rely on ideas that little by little are becoming<br />
myths. Let’s see some examples:<br />
– There is an ideal life style valid for all human<br />
beings. A derivative of this myth is that an<br />
ideal society is a drug-free society; this kind<br />
of statement calls for Holy Wars, probably<br />
meaningful in New York or in some other<br />
Western cities; to be true, to accept such<br />
a statement one would have to assume<br />
that „society“ and „Western world“ are<br />
synonymous, because there is no question<br />
that some traditional societies are highly<br />
dependent on a ritualised use of some<br />
substances, and they are not more unhappy<br />
than anybody else.<br />
– There is a genuine ideal model for doing<br />
prevention. For example, doing prevention<br />
„on the manual“, where there is such a<br />
structured model that it will be possible for<br />
everyone to duplicate or replicate it. This<br />
is a positivistic bias, which assumes that all<br />
people react in approximately the same way<br />
to the same stimuli. This kind of model is<br />
not appropriate for several South American,<br />
African or Asian countries. In developing<br />
countries, drug and alcohol prevention<br />
programs have to be related primarily to<br />
the promotion of a better quality of life as it<br />
is understood in each place. This is the only<br />
framework where the concept may gain a<br />
real meaning. In order to develop sensible<br />
strategies we must consider that to become<br />
a drug dependent person may be by itself<br />
the result of a chosen lifestyle; it may be the<br />
consequence of family, social or contextual<br />
problems the individual is unable to cope
with; it may be the consequence of individual<br />
difficulties or even pathologies; or it<br />
may be the result of a combination of all of<br />
these factors. For these very reasons, in my<br />
view such terms as a “global life style” or a<br />
“global prevention strategy” are meaningless<br />
concepts.<br />
– The “Global Village”. This is just an illusion,<br />
and a nice image to play with; it may be true<br />
that under the influence of TV programs,<br />
computers, newspapers and Internet, physical<br />
distances and some cultural differences<br />
have come to an end. But we are still very<br />
different: lifestyles in Brazil, Canada, Vietnam,<br />
Nigeria, Italy, Japan and Bolivia have little in<br />
common, and there is no point in considering<br />
one as better than another regarding<br />
the risks of drug abuse, because lifestyles<br />
are the natural products of a very complex<br />
pattern of interrelations among countless<br />
sets of variables. We, the self-appointed<br />
experts, are often inclined to oversimplify<br />
these complexities just to satisfy our need<br />
of being considered serious scientists, or to<br />
satisfy the needs of some politicians, saying<br />
exactly what they want to hear. And they<br />
hate to hear that something is very complex.<br />
– Poverty is the main cause of the problem.<br />
This is not a real issue and can not be considered<br />
as a „cause“ by itself: most of India‘s<br />
people are very poor, and still their drug<br />
problem is minute; regarding its enormous<br />
size and huge population, the drug problem<br />
is very small in Africa. On the other hand, in<br />
South Bronx, N.Y.C., people are certainly less<br />
poor than hundreds of millions of Indian and<br />
African people: and there the drug problem<br />
is overwhelming. In several European countries<br />
the best way to receive a lot of assistance<br />
from the governments is to become an<br />
addict, and drug users are in better conditions<br />
than a lot of their fellow countrymen;<br />
but I am not aware of someone explaining<br />
his/her drug use as a way to improve his/her<br />
life condition.<br />
– Family decomposition and de-structuration<br />
are crucial factors for drug abuse. This is<br />
probably very true, but needs some nuances.<br />
A study undertook in Costa Rica (Fuentes,<br />
1995) shows that there the main predictive<br />
cause for drug addiction is overcrowded<br />
extensive families, not family disintegration.<br />
Another study in Brazil (Telles, 1995), shows<br />
that 80% of women in treatment for cocaine<br />
and marihuana problems are married, have<br />
two children and their lives seem to be very<br />
stable; the only factor found in common for<br />
these women is a violent behaviour held by<br />
one of the parents, or one of them missing<br />
when the girl was 5 to 15 years old.<br />
I want to finish these reflections in the most<br />
classical style: with a recommendation. Most of<br />
my fellow academic friends would say: „More<br />
research is needed.“. Indeed. But so far I would<br />
rather say: „More humbleness and modesty are<br />
needed, because we know so little and pretend<br />
we know so much.“. We have to be flexible, to<br />
be able to adapt our models to reality, and not<br />
the other way around. We are probably looking<br />
at the problem in the wrong way, trying to<br />
determine which factors are responsible for<br />
the mess and not seeing the wood because we<br />
are just looking at a single tree. And because<br />
sometimes we are too worried with fundraising,<br />
we forget or we stop thinking, that we are<br />
dealing with a very serious and very sad human<br />
problem.<br />
Wissenschaft Sport Reportage Kreativität Kolumne Ankündigung<br />
Text, Grafik und Foto: Prof. Dr. Augusto Pérez Gómez,<br />
Director Corporación Nuevos Rumbos<br />
From left to right:<br />
Eduardo Arias, Press and Communications; Eric Quintane, Technical and Administrative<br />
Director; Lourdes Rodríguez, Prevention and Research; Augusto Pérez Gómez,<br />
Director; Mónica Pérez Trujillo, Evaluation; Diana Sierra, Research and Prevention;<br />
María Rivas, Director’s Assistant.<br />
Seite 19<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage Sport Wissenschaft<br />
Mein Motivationsmarsch<br />
6 Uhr 30 morgens. Der erste Schritt. Es<br />
ist kalt, es ist dunkel und ich habe Angst.<br />
Angst davor, zu versagen. Ich bin noch<br />
nicht weit gegangen, da ist mir schon sehr<br />
kalt an den Füßen und ich fürchte mich<br />
davor, dass es noch schlimmer wird. Ich bin<br />
im Wald, hier muss ich an meinen verstorbenen<br />
Vater denken. Ich werde traurig und<br />
kämpfe mit den Tränen. Ich fürchte, die<br />
Tränen könnten mir im Gesicht gefrieren.<br />
Aber ich sehe ganz klar vor meinen Augen,<br />
wie sehr ich noch trauern muss, um seinen<br />
Tod zu verarbeiten.<br />
Ich komme aus dem Wald und biege<br />
links ab. Plötzlich werde ich sehr unsicher.<br />
Ich habe Angst, dass ich falsch abgebogen<br />
bin, denn ich fühle mich plötzlich sehr<br />
fremd hier – so, als wäre ich noch nie im<br />
Leben hier gewesen. Als ich zu diesem<br />
Haus mit den Ziegen und den vier Katzen<br />
komme, bin ich sehr erleichtert. Hier ist<br />
mir wieder alles vertraut. Ich denke an<br />
meine zukünftigen Ausgänge und wie<br />
es mir dabei ergehen wird. Auf meinen<br />
vier vorhergehenden Therapien hatte ich<br />
eine Menge Ausgänge, aber ich hatte nie<br />
in mich hineingefühlt, wie es mir dabei<br />
wirklich ging.<br />
Ich sehe zu den Hügeln hinüber und<br />
sehe dahinter das herrlichste Morgenrot<br />
meines Lebens. Ich fühle mich dabei<br />
glücklich und geborgen. Ich bin ganz allein<br />
auf weiter Flur und es ist so angenehm<br />
ruhig. Ich bin sehr entspannt und genieße<br />
diese seltene Idylle. Ich gehe locker dahin<br />
und mir fällt das Bleigießen zu Sylvester<br />
ein. Ich habe einen Fisch gegossen und das<br />
heißt Glück im Lotto. Ich denke daran,<br />
wie schön es doch wäre, einen Sechser zu<br />
gewinnen. Ein Therapieabbruch kommt in<br />
diesen Gedankengängen nicht vor.<br />
Nun komme ich zur Kehre und die<br />
Sonne verwöhnt mich. Die Sonne und der<br />
Gedanke, dass ich schon bald in Aspang<br />
sein werde, stimmen mich froh und ich<br />
fühle ein angenehmes Prickeln. In den<br />
Füßen ist mir auch nicht mehr so kalt. Jetzt<br />
beginnt der Anstieg Richtung Königsberghof.<br />
Ich marschiere etwas zu rasch und mir<br />
geht die Puste aus. Ich senke mein Tempo<br />
und denke, ich werde bald da sein. Falsch<br />
gedacht. Ich marschiere eine ganze Weile so<br />
dahin und schwitze sehr. Ich beginne wieder<br />
zu zweifeln, ob ich auf dem richtigen Weg<br />
Herbst 2003 Seite 20<br />
sei. Ein Auto kommt und ich versuche es<br />
aufzuhalten, um zu fragen. Die Frau am<br />
Steuer sieht mich im Vorbeifahren seltsam<br />
an und fährt einfach weiter. Ich bin momentan<br />
verdutzt und ärgere mich sehr. Zwei<br />
Kurven weiter steht eine Adresse auf einem<br />
Pfeilschild, worauf Königsberg 2 steht. Ich<br />
bin zuerst sehr enttäuscht, weil nicht Königsberghof<br />
darauf steht, aber gleich danach<br />
froh, dass ich auf dem richtigen Weg bin.<br />
Nach einer Weile sehe ich den Pfeil<br />
zum Königsberghof und denke: „Jetzt ist<br />
es nicht mehr weit.“ Ich bemerke erst jetzt<br />
wieder die Sonne und plötzlich werde ich<br />
sehr fröhlich, denn es kann ja nicht mehr<br />
so weit sein. Bald darauf bin ich schon da,<br />
treffe zwei Bekannte aus dem Zugangshaus<br />
und freue mich, dass die Beiden noch dabei<br />
sind. Ich trinke nur einen Tee, rauche eine<br />
Zigarette und plaudere ein bisschen.<br />
Danach mache ich mich wieder auf den<br />
Rückweg und freue mich, die Hälfte hinter<br />
mich gebracht zu haben. Kurz darauf<br />
denke ich an den Anstieg von Aspang<br />
weg und bekomme wieder Angst. Auf<br />
dem ganzen Weg nach Aspang hinunter<br />
beherrscht diese Angst mein Denken – bis<br />
zum Gasthof Baumgartner. Dort riecht es<br />
angenehm nach Schnitzel. Ich muss dabei<br />
an meine Kindheit denken, wenn an so<br />
manchem Sonntag unsere ganze Wohnung<br />
danach gerochen hat, und fühle mich sehr<br />
wohl. Die Angst ist wie weggeblasen.<br />
Ein wenig später biege ich zu früh ab<br />
und mache deswegen einen Umweg. Das<br />
ärgert mich. Jetzt geht es schon ziemlich<br />
lange bergauf und ich spüre, wie ich so<br />
richtig schlechte Laune bekomme. Beim<br />
steilen Stück durch den Wald und bei all<br />
dem Schnee erreicht mein Missmut nun<br />
den Höhepunkt und ich muss meine ganze<br />
Willenskraft aufbringen, um nicht stehen<br />
zu bleiben.<br />
Als ich endlich aus dem Waldstück<br />
komme, scheint mir die Sonne frech und<br />
spöttisch ins Gesicht, als möchte sie mich<br />
auslachen. Ich fühle mich verhöhnt und<br />
würde ihr gerne ins Gesicht spucken. So<br />
lasse ich die Kehre hinter mir und fühle<br />
mich gleich wieder besser. Die Sonne<br />
scheint mir jetzt ins Genick und dafür mag<br />
ich sie wieder. Das Stück nach diesem Haus<br />
mit den Ziegen ist wieder mühsam und will<br />
nicht enden. Ich bleibe stehen und sehe<br />
mich um: Ringsum weit und breit kein<br />
Mensch – und plötzlich fühle ich mich<br />
einsam und verlassen. Ich kämpfe wieder<br />
mit den Tränen. Ich habe Glück, denn kurz<br />
vor dem Wald begegnet mir ein Paar und<br />
ich fühle mich nicht mehr so allein.<br />
Das letzte Stück bergauf fällt mir leicht,<br />
denn jetzt sehe ich wirklich Licht am Ende<br />
des Tunnels. Ich gehe beim Bauer Poidl<br />
vorbei und fühle mich fast so, als würde ich<br />
schweben. Kurz vor dem Hof möchte ich<br />
wieder weinen, diesmal vor Rührung. 12<br />
Uhr 36 und ich bin zu Hause.<br />
Text und Foto: Gottfried Kienast<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Die Behandlung ist in Therapiephasen<br />
eingeteilt, die der Orientierung des/<br />
der Patienten/in in seiner/ihrer Entwicklung<br />
dienen, den Fortschritt in seinem/<br />
ihrem Rehabilitationsprozess aufzeigen<br />
und auch den Grad an Verantwortlichkeit<br />
innerhalb der Therapeutischen<br />
Gemeinschaft symbolisieren. Die Motivationsphase,<br />
die nach der Zugangsphase<br />
am Beginn der Therapie steht, dient der<br />
intensiven Auseinandersetzung mit der<br />
Suchterkrankung, dem Verstehen der<br />
therapeutischen Prinzipien und insbesondere<br />
der Erarbeitung und Überprüfung<br />
von Therapiezielen. Am Ende dieser<br />
Phase steht der Motivationsmarsch,<br />
der gleichzeitig der erste unbegleitete<br />
Ausgang während der Behandlung ist<br />
und in Form einer Wanderung zu einer<br />
anderen Einrichtung des Vereins aufgenommen<br />
wird. Der Motivationsmarsch<br />
dient der Reflexion, die in Form eines<br />
Berichtes festgehalten wird.
Kunst im „Grünen <strong>Kreis</strong>“<br />
„Labyrinthe des Lebens,<br />
seine Blüten und Früchte“<br />
Aus Liebe zur Natur und zu Tieren<br />
begann ich nach der Matura mit dem Studium<br />
der Veterinärmedizin. Mein Hobby<br />
war die Bildhauerei. Ich wuchs in einem<br />
Umfeld der Kreativität auf: Meine Mutter,<br />
eine Innenarchitektin und Designerin,<br />
lieferte Ideen und Entwürfe für Gartengestaltung<br />
und Skulpturen und mein Vater<br />
gab dem Ganzen Gestalt.<br />
Die Liebe zur Natur und zu Tieren<br />
spiegelt sich in meinen Werken wider.<br />
Wenn mir ein Stein begegnet, sehe ich<br />
darin gleich die Frucht, den Kaktus, den<br />
Hundekopf oder den Hausgeist. Die nötige<br />
Fertigkeit habe ich durchs Machen erworben.<br />
Immer reger werdendes Interesse<br />
aus dem Freundes- und Bekanntenkreis<br />
ließ mein Hobby zur Berufung werden.<br />
Der Workshop in der Betreuungseinrichtung<br />
Binder in diesem Sommer<br />
Höhenangst<br />
war mein erster Ausflug in die lehrende<br />
Tätigkeit. Ich war überrascht von der<br />
Begeisterung und den guten Ideen der<br />
PatientInnen, die in ein Werk einflossen,<br />
dem ich den letzten Schliff geben sollte.<br />
So entstand das Kunstwerk „Labyrinthe<br />
des Lebens, seine Blüten und Früchte“.<br />
Ich wollte ein positives Thema, das zum<br />
Nachdenken anregt, und das Resultat<br />
spricht für sich. Man muss oft viele Wege<br />
im Leben gehen, um an seine persönlichen<br />
Blüten und Früchte zu kommen.<br />
Dieses Werk macht Gefühle der PatientInnen<br />
sichtbar. Die Zusammenarbeit<br />
gestaltete sich für beide Seiten sehr lehrreich<br />
und spannend. Es war für mich eine<br />
interessante Erfahrung, die Gedankenwelt<br />
der PatientInnen kennen zu lernen.<br />
Text und Fotos: Anna Schalk<br />
Zumindest einmal im Jahr überwinden<br />
wir in der Villa unsere Höhenangst<br />
und fahren mit Willi Maca, unserem<br />
Sporttrainer, zu einer Kletterwand in der<br />
näheren Umgebung. Willi unterweist<br />
uns, wie wir die Klettergurte umlegen<br />
und uns gegenseitig sichern.<br />
Auch heuer war es im Juni dann wieder<br />
soweit: Mit Vorfreude, aber auch ein<br />
bisserl Bauchweh starteten wir Richtung<br />
Ternitz. Für mich speziell stellt sich jedes<br />
Jahr die Frage, warum ich 20 Meter an<br />
irgendeiner Wand „hochkraxeln“ soll,<br />
wo ich doch schon beim Glühbirnenwechseln<br />
auf einer Leiter alle möglichen<br />
Zustände und Ängste auszustehen habe.<br />
Aber da gibt es, wenn es dann soweit ist,<br />
nur mehr eines: einen Punkt, hoch oben<br />
zu fixieren, drauf los zu klettern und ja<br />
nicht hinunter zu schauen. Außerdem<br />
musst du dich auf denjenigen voll und<br />
ganz verlassen, der dich sichert. Speziell<br />
beim Abseilen hängst du in der Luft und<br />
bist darauf angewiesen, dass er sich seiner<br />
Verantwortung auch wirklich bewusst<br />
ist. Alles Faktoren, die deinen Adrenalinspiegel<br />
ganz schön in die Höhe peitschen.<br />
Wissenschaft Sport Reportage Kreativität<br />
Kolumne Ankündigung<br />
Aber wahrscheinlich ist das auch ein ganz<br />
netter Nebeneffekt. Denn wenn ich wieder<br />
festen Boden unter meinen Füßen<br />
habe, geht es mir ziemlich gut dabei.<br />
Dieses Jahr machte uns das Wetter<br />
einen Strich durch die Rechnung. Es<br />
waren noch nicht alle geklettert, als<br />
es zu schütten begann. Das heißt, wir<br />
werden im Herbst noch einmal zu einer<br />
Kletterwand fahren und ein weiteres<br />
Mal die Möglichkeit haben, uns unseren<br />
Ängsten zu stellen. Ob ich mich nun<br />
darauf freuen soll oder nicht? Fragt mich<br />
am besten, wenn ich wieder heil unten<br />
angekommen bin ...<br />
Text und Fotos: Klaus Tockner<br />
Seite 21<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage Sport<br />
Wissenschaft<br />
Prävention im „Grünen <strong>Kreis</strong>“<br />
„Fun against borders“<br />
– ein Beachvolleyballturnier<br />
im Sinne des Weltflüchtlingstages<br />
am 20. Juni 2003<br />
Margaretengürtel, U-Bahnstation, ein<br />
schwüler Tag im Juni. Das gewohnte Bild<br />
zeigt sich. Morgenverkehr hetzt links und<br />
rechts vorbei, Menschen gehen schnell zur<br />
U-Bahn, da und dort schleichen ein paar<br />
dunkle, blasse Gestalten müde zur Straßenbahnstation,<br />
langsam, aber doch von<br />
innerer Unruhe getrieben. Wir befinden<br />
uns auf einem von vielen Umschlagplätzen<br />
der Drogenszene in Wien.<br />
Doch gegen acht Uhr vormittags<br />
treffen zahlreich Menschen ein und<br />
beginnen, den angrenzenden Beachvolleyballplatz<br />
umzurechen, Tische werden<br />
aufgestellt, Plakate aufgehängt, Zelte<br />
errichtet. Manche Passanten wundern<br />
sich über das geschäftige Treiben am<br />
Margaretengürtel. Die Szene wird immer<br />
bunter, „groovy music“ klingt gegen den<br />
tosenden Lärm des Morgenverkehrs. Die<br />
Vorbereitungen für ein multikulturelles<br />
Volleyballturnier laufen auf Hochtouren.<br />
Nach und nach bleiben immer mehr<br />
Schaulustige stehen und beobachten<br />
die verschiedenen Mannschaften beim<br />
Aufwärmen.<br />
Herbst 2003 Seite 22<br />
Acht Mannschaften werden hier bald<br />
zu einem friedlichen Wettkampf antreten.<br />
Der „Grüne <strong>Kreis</strong>“ stellt allein drei<br />
Teams, eine Patientenmannschaft, ein<br />
Betreuerteam und eine Mannschaft der<br />
Flüchtlingspension Mönichkirchen.<br />
Weiters spielen Teams des Integrationshauses,<br />
der pädagogischen Akademie, der<br />
Caritasflüchtlingsbetreuung Niederösterreich<br />
und ein Team der Therapiestation<br />
Schweizerhaus. Eröffnet wurde das Turnier<br />
durch die Vorsitzende der Sozialkommission<br />
Margareten, Frau Halall-Wögerer,<br />
den therapeutischen Leiter des „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>es“ Robert Muhr und die ÖH-Vorsitzende<br />
Angelika Friedl.<br />
Das Turnier wurde anschließend<br />
von den „Hotvolleys“ mit einem beeindruckenden<br />
Schaukampf begonnen. Die<br />
gute Stimmung und die Musik zogen<br />
immer wieder Schaulustige an. Die<br />
Spiele waren großteils sehr spannend,<br />
besonders das Endspiel zwischen der<br />
pädagogischen Akademie und der Angestelltenmannschaft<br />
des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“<br />
war der sportliche Höhepunkt des Turniers.<br />
Fachmännisch kommentiert wurde<br />
das Finale von Volleyballlegende Oliver<br />
Stamm, der danach auch Autogramme<br />
gab und die Siegerehrung vollzog. Jedes<br />
Team bekam einen signierten Volleyball<br />
und einen Pokal. Der „Grüne <strong>Kreis</strong>“<br />
schlug sich sehr gut, nur im Finale wurden<br />
David, Andi, Oliver und Christoph<br />
von einem starken StudentInnenteam<br />
überrascht.<br />
In den ersten zwei Sätzen konnte das<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“ Team nur schwer mit der<br />
Schnelligkeit der StudentInnen mithalten,<br />
in den letzten zwei Sätzen aber<br />
lieferten die Teams ein wirklich spannendes<br />
Endspiel. Bemerkenswert war<br />
auch das gute Abschneiden der zweiten<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“ Mannschaft (3. Platz) und<br />
der 5. Platz der Flüchtlinge aus Mönichkirchen.<br />
Die gesamte Veranstaltung vereinte<br />
Flüchtlinge und ehemals Suchtabhängige<br />
in einem sportlichen Wettkampf und<br />
zog sehr viele Interessierte an. Nicht<br />
selten kamen aktiv Süchtige vorbei und<br />
entdeckten alte Bekannte wieder, die<br />
jetzt gesundet und gebräunt Volleyball<br />
spielen, anstatt blass und gehetzt durch<br />
die sommerlichen Straßen zu schleichen.<br />
Vielleicht ist dieses Symbol für den einen<br />
oder anderen die nötige Motivation aus<br />
seinem Suchtleben auszusteigen.<br />
Den Abschluss des Festes bildete ein<br />
türkisches Essen und eine Party im Club<br />
Alem beim Gasometer. Verschiedene<br />
Bands und Dj´s sorgten dort für einen<br />
musikalischen Ausklang.<br />
Fortsetzung Seite 23
Fortsetzung von Seite 22<br />
Unser Dank für die Umsetzung dieser<br />
Aktion gebührt der ÖH-Vertretung der<br />
Pädagogischen Akademie in Wien 10,<br />
dem Integrationshaus, der Bezirksvertretung<br />
Margareten, den „Hotvolleys“,<br />
Oliver Stamm und allen HelferInnen, die<br />
diese Benefizveranstaltung ehrenamtlich<br />
und mit viel persönlichem Einsatz<br />
ermöglichten.<br />
Im Anschluss an das Turnier fragte<br />
uns die Bezirksvertretung Margareten,<br />
ob wir die Veranstaltung nächstes Jahr<br />
wiederholen bzw. in regelmäßigen<br />
Abständen organisieren möchten, weil<br />
dadurch die Bedeutung der verschiedenen<br />
„Käfigsportplätze“ am Gürtel so gut<br />
und anschaulich dargestellt wird. Da<br />
sportliche Aktivitäten für den „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>“ von großer Bedeutung sind, freut<br />
uns diese Rückmeldung und wir hoffen,<br />
nächstes Jahr wieder zu kommen.<br />
Text: Paul Grabenhofer<br />
Fotos: Antonin Kuba<br />
Am Samstag, den 7. Juni, fand im<br />
Augartenpark in Graz ein Fest unter dem<br />
Motto „We deal with culture“, organisiert<br />
von der Omega Gesundheitsstelle<br />
und der Activity Jugendförderung, statt.<br />
Ziel der Veranstaltung war es, Jugendliche<br />
verschiedener Kulturen zusammen<br />
zu bringen und vor allem auch das öffentliche<br />
Bild des dealenden Schwarzafrikaners<br />
zu relativieren. Für den „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>“ gab es hier die Gelegenheit, mit<br />
einem Infostand präsent zu sein. Gerade<br />
solche Veranstaltungen, die in irgendeiner<br />
Weise auf das Thema Drogenmissbrauch<br />
fokussiert sind, bieten eine<br />
gute Möglichkeit, dem interessierten<br />
Publikum die Arbeit des Vereins näher zu<br />
bringen.<br />
Bei dieser Veranstaltung war Kurt<br />
vertreten. Er ist bereits seit über drei Jahren<br />
in der Villa und nun in der mobilen<br />
Wissenschaft Sport Reportage<br />
Kreativität Kolumne Ankündigung<br />
Prävention im „Grünen <strong>Kreis</strong>“<br />
„We deal with culture“<br />
Kulturaustausch statt Drogenkonsum<br />
Betreuung. Seit einem halben Jahr hilft<br />
er tatkräftig mit, diverse Märkte und<br />
Informationsstände zu betreuen. Für ihn<br />
war es eine gelungene Veranstaltung und<br />
er lobte besonders das reichhaltige kulturelle<br />
und musikalische Angebot. Der<br />
zweite, der uns in Graz vertrat, war Tomo,<br />
selbst Grazer. Er sah es als willkommene<br />
Herausforderung, sich den GrazerInnen<br />
nun in nüchternem „Outfit“ zu präsentieren.<br />
Jeder, der Interesse am „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>“ Stand zeigte, wurde von Tomo gut<br />
informiert und persönlich beraten. Und<br />
sollte die Anwesenheit des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“<br />
auch nur eine oder einen Einzelnen<br />
zum Nachdenken angeregt haben, ist das<br />
schon ein großer Erfolg für uns.<br />
Text: Klaus Tockner<br />
Seite 23<br />
Herbst 2003
Ankündigung Kolumne Kreativität Reportage Sport<br />
Wissenschaft<br />
Das<br />
Sportfest<br />
des<br />
Jahres<br />
2003<br />
Heuer wurde wieder einmal die Wiege<br />
des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ zum Austragungsort<br />
des Sportfestes ausgewählt: der<br />
Treinthof, die erste stationäre Einrichtung<br />
des Vereins, die 1985 eröffnet<br />
wurde.<br />
Schon 14 Tage vorher wurde von den<br />
Patienten am Treinthof mit den Vorbereitungen<br />
für das Fest begonnen, um einen<br />
reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.<br />
Die Arbeiten reichten vom Bereitstellen<br />
der „Freuden für den Gaumen“ – drei<br />
Mahlzeiten für ca. 250 Personen – bis<br />
zur Organisation von fünf Bewerben für<br />
zehn Höfe.<br />
Am 21. Juni war es dann so weit:<br />
Vereinspräsidentin Brigitte Podsedensek<br />
und Dir. Alfred Rohrhofer eröffneten<br />
unser Fest offiziell. Danach konnten wir<br />
den traditionellen 5 km-Lauf auf einer<br />
sehr anspruchsvollen Strecke starten, bei<br />
dem sich die Gastgeber überraschender<br />
Herbst 2003 Seite 24<br />
Weise beim Teambewerb durchsetzen<br />
konnten. Die erschöpften Läufer wurden,<br />
im Ziel angekommen, mit Obst und<br />
Müsli wieder gestärkt, um fit für die<br />
folgenden Bewerbe zu sein. Es begann<br />
mit dem Seilziehen, wo sich im Finale<br />
(„Kampf der Gladiatoren!“) die Burschen<br />
aus der Spratzau gegen den Marienhof<br />
behaupten konnten. Danach begannen<br />
die Qualifikationsspiele für Volleyball,<br />
Tischtennis und Streetball, die besten<br />
acht spielten dann im K.O.-System den<br />
Sieger aus. Auch die drei Damenmannschaften<br />
vom Binder, aus Johnsdorf und<br />
vom Marienhof nahmen an allen Bewerben<br />
mit viel Engagement teil.<br />
Je länger die Bewerbe dauerten, umso<br />
deutlicher zeigte sich, dass sich der Königsberghof<br />
und der Treinthof ein Duell<br />
um den Gesamtsieg liefern würden. Bis<br />
zum letzten Finale war noch alles offen,<br />
doch der Königsberghof konnte sich<br />
mit drei Einzelsiegen in den klassischen<br />
Bewerben (Tischtennis, Streetball und<br />
Volleyball) gegen den Treinthof durchsetzen.<br />
Der Treinthof punktete durch<br />
seine kontinuierliche Leistung in allen<br />
Bewerben, seine Teilnehmer standen in<br />
jedem Bewerb am Podest. Den dritten<br />
Gesamtrang erspielte der Marienhof, der<br />
es eigentlich gewohnt war, zu gewinnen.<br />
Am Schluss der sportlichen Veranstaltung<br />
erreichte die ohnedies schon gute<br />
Stimmung ihren Höhepunkt, als sich die<br />
Therapeutenmannschaften aus Aspang<br />
und Krumbach ein Volleyballduell mit<br />
einem übergroßen Volleyball von einem<br />
Durchmesser von ungefähr einem Meter<br />
lieferten. Die kontrollierte und sehr ehrgeizige<br />
Mannschaft aus Aspang setzte sich<br />
gegen die Mannschaft aus Krumbach, die<br />
mehr den Spaßfaktor verfolgte, durch.<br />
Neben ExpatientInnen und Angehörigen<br />
waren auch viele Leute aus der<br />
näheren Umgebung anwesend. Sie ließen<br />
sich von den Köstlichkeiten vom Grill<br />
verwöhnen und verfolgten die Duelle auf<br />
den drei Spielfeldern, wo mit viel Einsatz<br />
und kochenden Emotionen um jeden<br />
Ball gekämpft wurde. Am Abend ging<br />
es dann zum Ausklang des Tages noch<br />
in die mit viel Liebe dekorierte Disko<br />
„Tenne“ am Treinthof, wo sich die, die<br />
noch immer nicht genug oder noch zu<br />
viel Energie hatten, zu Goa und Triphop<br />
austanzen konnten.<br />
In diesem Sinne, auf ein Wiedersehen<br />
nächstes Jahr beim Sportfest 2004 in<br />
Johnsdorf, dem jüngsten, aber größten<br />
Hof des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“.<br />
Text: David Kersenbaum, Mag. Christoph<br />
Kainzmeier<br />
Fotos: Antonin Kuba
home warming party<br />
in pool 7.at<br />
Am 5. Juni wurde der Abschluss<br />
der langwierigen Umbauarbeiten von<br />
pool 7.at gefeiert. Das neue Geschäfts-<br />
und Ausstellungslokal am Rudolfsplatz 9<br />
im ersten Wiener Bezirk wird von der<br />
„<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong> – Gemeinnützige Aus-<br />
und FortbildungsgesmbH“ im Rahmen<br />
der EQUAL Entwicklungspartnerschaft<br />
drug-addicts@work betrieben.<br />
Die renovierten und adaptierten<br />
Räumlichkeiten wurden von Direktor<br />
Alfred Rohrhofer und vom Drogenkoordinator<br />
der Stadt Wien, Michael<br />
Dressel, eröffnet. Der Projektverantwortliche<br />
Kurt Neuhold bedankte sich<br />
bei allen, die mit großem Engagement<br />
geholfen haben, das ehemalige Versicherungsbüro<br />
in einen Ausstellungsraum<br />
und ein Verkaufslokal zu verwandeln.<br />
Das interne Fest, bei dem die Gäste ein<br />
wunderbares, von Thomas Bekö gestaltetes<br />
Buffet genießen konnten, wurde vom<br />
DJ Ronnie Heller musikalisch betreut.<br />
Der künstlerische Höhepunkt gelang der<br />
Theatergruppe „7 Sinners“ um Michael<br />
Schubert, die mit ihrer Szenencollage<br />
Wissenschaft Sport Reportage<br />
Kreativität Kolumne Ankündigung<br />
alle Räume von pool 7.at bespielten<br />
und so einen Vorgeschmack auf künftige<br />
Kunst- und Kulturveranstaltungen<br />
am Rudolfsplatz 9 vermittelten. Mit<br />
diesem Fest wurde der Geschäftsbetrieb<br />
aufgenommen. Seither wird intensiv am<br />
Ausstellungsprogramm, Warenbestand,<br />
Businessplan und Aufbau eines Informationsnetzwerkes<br />
gearbeitet. Sehen Sie<br />
selbst auch unter www.pool 7.at.<br />
Text und Fotos: Kurt Neuhold<br />
Herbst 2003
Erste Hilfe<br />
Kontakt<br />
Zentralbüro<br />
A-2872 Mönichkirchen 25<br />
Tel.: (2649) 83 06 · Fax: (2649) 83 07<br />
eMail: office@gruenerkreis.at<br />
Web: www.gruenerkreis.at<br />
Ambulantes Betreuungszentrum<br />
A-1070 Wien,<br />
Hermanngasse 12<br />
Tel.: (1) 526 94 89 oder (1) 522 15 10<br />
Fax: (1) 526 94 89-4<br />
eMail: ambulanz.wien@gruenerkreis.at<br />
Ambulantes Betreuungszentrum<br />
A-8020 Graz,<br />
Hans-Resel-Gasse 18<br />
Tel., Fax: (316) 76 01 96<br />
eMail: ambulanz.graz@gruenerkreis.at<br />
Ambulantes Betreuungszentrum<br />
A-9020 Klagenfurt,<br />
Feldmarschall Konrad-Platz 3<br />
Tel.: (463) 59 01 26 · Fax: (463) 59 01 27<br />
eMail: ambulanz.klagenfurt@gruenerkreis.at<br />
Vorbetreuung durch Walter Clementi<br />
Wien, NÖ und Burgenland<br />
AKH Drogenambulanz:<br />
Mo., Mi.12.00—14.00 Uhr<br />
Tel.: (1) 40 400-34 98<br />
Psych.KH Baumgartner Höhe:<br />
Di., Do. 9.00—13.00 Uhr (Steinhof)<br />
Tel.: (1) 910 60-213 41<br />
Mobiltel.: (664) 384 08 27<br />
eMail: walter.clementi@gruenerkreis.at<br />
Vorbetreuung durch Werner Braun<br />
Wien, NÖ, OÖ, Salzburg, Tirol und Vorarlberg<br />
Mobiltel.: (664) 230 53 12<br />
eMail: werner.braun@gruenerkreis.at<br />
Vorbetreuung durch Emmelite Braun-Dallio<br />
Wien und NÖ, Justizanstalten Wien und NÖ<br />
Mobiltel.: (664) 384 08 25<br />
eMail: emmelite.braun-dallio@gruenerkreis.at<br />
Vorbetreuung durch Johannes Breitegger<br />
Steiermark<br />
Mobiltel.: (664) 524 79 91<br />
eMail: ambulanz.graz@gruenerkreis.at<br />
Vorbetreuung durch Ute Ira Sattmann<br />
Steiermark<br />
Mobiltel.: (664) 173 02 65<br />
eMail: ambulanz.graz@gruenerkreis.at<br />
Verein zur Rehabilitation und Integration suchtkranker Personen<br />
www.gruenerkreis.at<br />
Vorbetreuung durch<br />
MMag a . Magdalena Zuber<br />
Kärnten<br />
Mobiltel.: (664) 384 02 80<br />
eMail: ambulanz.klagenfurt@gruenerkreis.at<br />
Vorbetreuung durch Christian Rath<br />
Vorarlberg und Tirol<br />
Mobiltel.: (664) 310 94 37<br />
eMail: christian.rath@gruenerkreis.at<br />
Öffentlichkeitsarbeit durch<br />
Dr. Brigitte Wimmer<br />
Mobiltel.: (664) 210 33 69<br />
eMail: brigitte.wimmer@gruenerkreis.at