Magazin Nr. 47 - Grüner Kreis

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Eine Suchterkrankung betrifft außer
der oder dem Süchtigen immer auch die
ihr bzw. ihm nahestehenden Menschen.
Ist ein Elternteil suchtkrank, sind auch
die eigenen Kinder massiv davon betroffen.
Familien mit einem suchtkranken
Elternteil sind über die Sucht hinaus mit
einer Vielzahl von Problemen mit ihren
Kindern konfrontiert: Entwicklungsstörungen,
Erfahrungen von massiver Gewalt
und Aggression, sexueller Missbrauch,
Verwahrlosung und vieles andere mehr
seien hier nur kurz erwähnt. Kinder von
Suchtkranken erleben häufig eine Atmosphäre,
die durch Unsicherheit, Instabilität
und Angst geprägt ist. Sie wachsen ohne
konstante Struktur und feste Regeln auf,
Zuneigung und Konsequenzen geschehen
meist sehr willkürlich und sind abhängig
vom aktuellen Drogenkonsum der Eltern.
Mittlerweile ist es in der Öffentlichkeit
akzeptiert, dass es sich gerade bei der
Zielgruppe „Kinder von Suchtkranken“
um ein behandlungs- und betreuungswürdiges
Klientel handelt und präventive
Interventionsmaßnahmen von großer
Wichtigkeit sind. Denn die Wahrschein-
Herbst 2003 Seite 4
Das Eltern-Kind-Haus
im Verein „Grüner Kreis“
lichkeit, dass ein Kind suchtkranker
Eltern später selbst an einer Substanzabhängigkeit
erkrankt, ist um ein Vielfaches
höher als bei Kindern nicht suchtkranker
Eltern.
Der Verein „Grüner Kreis“ sah sich aus
diesem Grund veranlasst, ein therapeutisches
Konzept zu entwickeln, um suchtkranken
Müttern und Vätern und deren
Kindern eine spezifische Behandlung und
Betreuung anzubieten:
Ein Spezialkonzept in der stationären
Langzeittherapie des „Grünen
Kreises“: Das Eltern-Kind-Haus
Das Eltern-Kind-Haus des „Grünen
Kreises“, eine spezialisierte, sozialpädagogische
und psychotherapeutische stationäre
Kinderbetreuungseinrichtung, bietet
Kindern von suchtkranken Eltern, die
nicht fähig sind, alleine ihrer Erziehungsverantwortung
nachzukommen, Chancen
auf Heilung und gesunde Entwicklung.
Der Verein nimmt sich seit Jahren
dieser Kinder an und verhilft somit dem
betroffenen Kind zu seinem Recht auf ein
sicheres Leben in einem fördernden und
heilsamen Klima.
Als Jugendwohlfahrtseinrichtung betreut
die Institution „Marienhof“ Kinder
gemeinsam mit ihren Eltern. Die betreuungsaufwendige
Behandlung der Kinder
erfolgt nicht nur durch den vereinseigenen
Kindergarten bzw. durch schulische
Förderung, sondern wird auch auf sonder-
und heilpädagogische Maßnahmen und
Psychotherapie (Kinderspieltherapie)
ausgedehnt. Grundsätzliches Ziel ist, dass
Eltern einerseits erfahren, dass das Leben
mit Kindern eine bedeutsame persönli