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Filmemigration aus Nazi-Deutschland

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Tage in den deutschen Kinos ohne Nennung der Na -men der jüdischen Mitarbeiter. Robert Siodmak be kamkeine Arbeitserlaubnis mehr und emigrierte über Frankreichund England 1939 nach Hollywood, wo er seineKarriere als Regisseur fortsetzte. 1951 kehrte er nachEuropa zurück und drehte in der Bundesrepublik einigepreisgekrönte Filmklassiker. Friedrich Kohner gelangteüber die Schweiz und England bereits 1936 nach Hollywood,wo er sich als Filmautor, Dramatiker und Buchautoreinen Namen machte und Frederick Kohnernannte.▶ Samstag, 19. Januar 2013, 18.30 UhrDAS TESTAMENT DES DR. MABUSE – <strong>Deutschland</strong>1933 – R: Fritz Lang – B: Thea von Harbou, Fritz Lang– K: Fritz Arno Wagner, Karl Vass – M: Hans Erdmann –D: Rudolf Klein-Rogge, Oskar Beregi, Theodor Loos,Otto Wernicke, Kl<strong>aus</strong> Pohl, Gustav Diessl – 122 min –Fritz Langs Kriminalfilm um den in einer Nervenklinikeinsitzenden Dr. Mabuse, der mit Mord- und Terrorpläneneine »Herrschaft des Verbrechens« errichten will,konnte durch<strong>aus</strong> als kritische Anspielung auf die Nationalsozialistenund das System von Terror und Unterdrückungin einer zu erwartenden Diktatur gelesen werden.Dementsprechend wurde DAS TESTAMENT DESDR. MABUSE im März 1933 von der Filmprüfstelle verbotenund zur Aufführung in <strong>Deutschland</strong> gar nicht erstzugelassen. Daraufhin verließ Star-Regisseur Fritz Langnach einer Unterredung mit Joseph Goebbels im April1933 <strong>Deutschland</strong>. Über Frankreich gelangte er 1935nach Hollywood, wo er seine Regiekarriere fortsetzte.▶ Freitag, 1. Februar 2013, 18.30 UhrEIN LIED GEHT UM DIE WELT – <strong>Deutschland</strong> 1933 –R: Richard Oswald – B: Heinz Goldberg – K: ReimarKuntze – M: Hans May – D: Joseph Schmidt, Viktor deKowa, Charlotte Ander, Fritz Kampers, Carl de Vogt –96 min, OmeU – Die in Venedig angesiedelte Geschichteum einen unscheinbaren italienischen Tenor,der auf das Mädchen verzichtet, das seine Liebe nichterwidert, um eine große Sängerkarriere zu machen, istein Starvehikel für den populären jüdischen Tenor JosephSchmidt. Während EIN LIED GEHT UM DIE WELTder große Kinoerfolg des Sommers 1933 war, mussteRichard Oswald, einer der erfolgreichsten Regisseureund Produzenten der 1920er Jahre, emigrieren. Erdrehte zunächst in den Niederlanden, Großbritannien,Österreich und Frankreich, bevor er ab 1938 in Hollywoodseine Regiekarriere fortzusetzen versuchte. AuchJoseph Schmidt floh <strong>aus</strong> <strong>Deutschland</strong> und tourte imeuropäischen Ausland sowie in Palästina und in NewYork. 1940 wurde er in Frankreich interniert, konnte imSeptember 1942 in die Schweiz flüchten, wo er zweiMonate später in einem Internierungslager starb.▶ Samstag, 2. Februar 2013, 18.30 UhrDER TUNNEL – <strong>Deutschland</strong> 1933 – R: Kurt Bernhardt– B: Kurt Bernhardt, Reinhart Steinbicker, nach demRoman von Bernhard Kellermann – K: Carl Hoffmann –M: Walter Gronostay – D: Paul Hartmann, Olly von Flint,Gustaf Gründgens, Attila Hörbiger, Otto Wernicke, MaxSchreck – 81 min – Utopische Vision: Ein transatlan -tischer Tunnel soll Europa mit Amerika verbinden. Dochdas gigantische Unternehmen wird durch unerwarteteSchwierigkeiten und Intrigen gefährdet. Kurt Bernhardtwar schon <strong>aus</strong> <strong>Deutschland</strong> emigriert, als er noch einmalzurückkehrte, um für eine französische Firma inMünchen die deutsche Version von LE TUNNEL zu drehen.Während der Dreharbeiten wurde er wegen regimekritischerÄußerungen denunziert und konnte sichder Verhaftung durch die Gestapo durch Flucht entziehen.Er gelangte über Frankreich und England 1940nach Hollywood, wo er als Curtis Bernhardt für verschiedeneMajor Studios Spielfilme drehte.▶ Freitag, 8. Februar 2013, 18.30 Uhr<strong>Filmemigration</strong>75

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