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Jahrgang 84 Nr. 6 - Reformierte Siebenten-Tags-Adventisten in ...

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technik, hat der Krieg seit Mitte des19. Jahrhunderts se<strong>in</strong>e heroische Auraverloren. Dazu beigetragen habenLeute wie Henri Dunand, der se<strong>in</strong>eErlebnisse von der Schlacht von Solver<strong>in</strong>oschilderte und den Anstoß zurGründung e<strong>in</strong>er Hilfsorganisation gab,die im Roten Kreuz verwirklicht wurde.Der russische Schriftsteller Leo Tolstoihat nach dem napoleonischen Feldzuggegen Russland das grandiose Epos„Krieg und Frieden“ geschrieben. Damitwurde die Weltöffentlichkeit für das„Kapitalverbrechen Krieg“ sensibilisiert.Konkret wurde schließlich Bertavon Suttner mit ihrem Bestseller: „DieWaffen nieder!“Schwerer taten sich die Kirchen, zu ihremureigensten Thema, dem Evangeliumdes Friedens zurückzuf<strong>in</strong>den. DenBann brach schließlich der berühmteTheologe Adolf von Harnack mit se<strong>in</strong>er„Militia Christi“. Vor dem H<strong>in</strong>tergrundvon Epheser 6 sagt er etwa das: „Habtdoch ke<strong>in</strong>e Angst ihr Christen, dassihr durch eure Friedfertigkeit als feigeMemmen betrachtet werdet, die sichdas Brot vom Mund wegnehmen lassen.Ihr dürft, ja ihr müsst kämpfen, nurdenkt daran, ihr müsst andere Waffen,nämlich die geistliche Waffenrüstunggebrauchen. Glaubensgeme<strong>in</strong>den wieMennoniten und Quäcker, die dafürschon lange standen, s<strong>in</strong>d dadurchauch wieder <strong>in</strong>s Blickfeld der Öffentlichkeitgerückt. In diese Aufbruchstimmunge<strong>in</strong>erseits, aber auf der anderenSeite die stärker werdende Militarisierung,durch den erwachenden europäischenNationalismus, angeheizt durchdie sog. „preußischen Tugenden“, fielder jungen Adventgeme<strong>in</strong>de mit ihremklaren Bekenntnis zu den GebotenGottes, e<strong>in</strong> wichtiger Auftrag zu.Bis zum Beg<strong>in</strong>n des Ersten Weltkriegeshaben die <strong>Adventisten</strong>, vonAusnahmen abgesehen, ihren Auftragerkannt und ihm entsprochen. Durchden Geist der Weissagung wurden ihnenauch die Augen geöffnet für H<strong>in</strong>tergründeund Urheber aller Kriege.Denn so verbreiteten und verbreitensie es noch <strong>in</strong> Millionenauflage <strong>in</strong> demBuch: „Der große Kampf:„Satan ergötzt sich am Krieg;denn dieser erweckt die schlimmstenLeidenschaften der Seele undrafft dann se<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Laster und Blutuntergetauchten Opfer h<strong>in</strong>weg <strong>in</strong>die Ewigkeit. Es ist daher SatansAbsicht, die Völker gegene<strong>in</strong>anderzum Krieg aufzuhetzen; denn auf dieseWeise kann er die Gedanken derMenschen von den Vorbereitungen<strong>Jahrgang</strong> <strong>84</strong>, <strong>Nr</strong>. 6ablenken, die sie befähigen würden,am Tage Gottes zu bestehen.“(Der große. Kampf, S. 590.)Diese Erkenntnis ist Bestandteil vielerVeröffentlichungen der STA aus jenerZeit. So schreibt James Edson White <strong>in</strong>se<strong>in</strong>em Buch Der kommende König, S.167: „Europa ist heutzutage e<strong>in</strong> Feldlager.Die jungen Männer der verschiedenenVölker werden ihrer friedlichenBeschäftigung entzogen und erhalten<strong>in</strong> dem gottlosen Feldleben e<strong>in</strong>e Ausbildung,die grausam und unchristlich istund sie mit dem Kriegsgeist erfüllt.“Als Konsequenz dieser Erkenntnisschrieb „Der Christliche Hausfreund“,Hauptorgan der deutschsprachigen<strong>Adventisten</strong> <strong>in</strong> Amerika, am 23. Sept.1915 folgendes:„Der Christ kann nicht zugleich <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er Hand das fleischliche Schwertdes Staates tragen, und <strong>in</strong> der anderendas Schwert des Geistes; daskann nur e<strong>in</strong>e abgefallene Kirchetun, jemand, der die Grundsätze desReiches Christi aus se<strong>in</strong>em Herzenverloren hat und sich der Staatsmachtfügt.Aber der pr<strong>in</strong>zipientreue, wehrloseChrist kämpft, ‚für den Glauben,der e<strong>in</strong>mal den Heiligen übergebenist.’.(Judas 3) Weil er die Gebote Gottesund den Glauben Jesu hält, kanner nach dem sechsten Gebot se<strong>in</strong>enNächsten nicht töten, sondernhandelt nach dem Befehl Jesu, se<strong>in</strong>Schwert <strong>in</strong> die Scheide zu steckenund sagt: „Man muss Gott mehr gehorchenals den Menschen.“ (Apg.5,29) Der wehrlose Christ will lieberum des Evangeliums willen sterbenund das ewige Leben erhalten, alsgegen den Willen Gottes zu handelnund gleichwohl sterben und nochdazu des ewigen Lebens verlustiggehen.“Sollten <strong>Adventisten</strong>Pazifisten se<strong>in</strong>?Der Schreiber besagter Aufsätze <strong>in</strong>„Glauben heute“ stellt mehrmals nachdrücklichfest, (Ausg. 2008, S. 11; S.27; Ausg. 2009, S. 41;) dass <strong>Adventisten</strong>ke<strong>in</strong>e Pazifisten s<strong>in</strong>d. Warumeigentlich? Was s<strong>in</strong>d Pazifisten? IstPazifismus e<strong>in</strong>e gefährliche politischeRichtung, <strong>in</strong> deren Nähe Gläubige nichtgebracht werden dürfen, oder religiöseSonderlehrer, die mit der biblischenBotschaft nicht übere<strong>in</strong>stimmen? Ganzim Gegenteil. In se<strong>in</strong>er ersten öffentlichenPredigt, der Bergpredigt, sagtJesus: „Beati Pacifici“. So steht es<strong>in</strong> der Vulgata, der ersten Bibelübersetzungdes Neuen Testaments. Auchwer des Late<strong>in</strong>ischen nicht mächtig ist,wird leicht erkennen, dass <strong>in</strong> dem Wort„Pacifici“ der Pazifist zu erkennen ist.Nach dem Brockhauslexikon wird Pazifismusvon dem lat. Pacificus =friedliebend,abgeleitet. In unserer Sprachelesen wir Jesu Wort so: „Selig s<strong>in</strong>d dieFriedfertigen; denn sie werden GottesK<strong>in</strong>der heißen“. Matth. 5,9. Mussman nun daraus schlussfolgern, dassder Apologet behauptet, dass <strong>Adventisten</strong>sich von Jesu Grundbotschaftdistanzieren? Wenn man se<strong>in</strong>e Argumentationmit bezug auf Krieg, Wehrdienstund Glaubenstreue, sowie se<strong>in</strong>ePolemik aufmerksam liest, muss manihm wohl Recht geben – <strong>Adventisten</strong>s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Pazifisten. Glücklicherweisegilt das nicht für alle STA, denn beiallen, die sich <strong>Adventisten</strong> nennen, beiVerantwortungsträgern und e<strong>in</strong>fachenGläubigen f<strong>in</strong>den sich Menschen, die <strong>in</strong>Lehre und Leben sich als „Friedfertige“,(Friedensstifter) erweisen. Und waswünschten wir mehr, als dass auf derGrundlage der Botschaft des FriedefürstenJesus Christus, sich alle se<strong>in</strong>eNachfolger zu friedlichem Mite<strong>in</strong>anderf<strong>in</strong>den, um dann geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> se<strong>in</strong>Friedensreich, dem neuen Jerusalem,der Stadt des Friedens entgegen ziehen.Noch ist es aber nicht so weit, und wirmüssen <strong>in</strong> dieser friedlosen Welt, leiderauch unter Gläubigen, weiterh<strong>in</strong> fürden wahren Frieden kämpfen. Wir wollendeshalb <strong>in</strong> der Fortsetzung diesesThemas mit den noch offenen Fragenaus „Glauben heute“ fortfahren: Z.B.ob E. G. White wirklich unter Gewissensfreiheitauch die Freiheit zur Teilnahmeam Militär- und Kriegsdienstverstand, oder woher der sog. BaslerBrief stammt, <strong>in</strong> dem von der BegegnungE.G.Whites mit adventistischenSoldaten die Rede ist, vertreten dieReformer ihren konsequenten Pazifismusnur <strong>in</strong> der Theorie, während sie<strong>in</strong> Kriegszeiten wie die anderen jedeArt Dienst leisten, auch ihre Prediger,ohne Konsequenzen von Seiten ihrerGeme<strong>in</strong>schaft? usw. Dann wollen wiruns auch mit den Grenzen von Toleranzund Intoleranz befassen. Leichtverfällt doch der Mensch <strong>in</strong> Selbstgefälligkeitund falsche Sicherheit. Auchfalsch verstandene Friedfertigkeit undRuhe kann allzu schnell zu Friedhofsstilleund Grabesruhe werden und dieGeme<strong>in</strong>schaft verliert dadurch ihrenWert für die Welt.Fortsetzung folgt! F. Herbolsheimer


1.Mose 45,14-15Welch e<strong>in</strong> Bild! Der mächtigste Mannim ganzen Land, dem Pharao alle Gewaltübergeben hat, der fällt den armenhebräischen Hirten um den Halsund küsst sie. Das hätten se<strong>in</strong>e Brüdernicht gedacht. Das hätten sie nicht erwartet.Ja, dass er Benjam<strong>in</strong> küsste,das konnten sie verstehen. Der warja auch Rahels Sohn wie Josef. Undder hatte ja auch ke<strong>in</strong>e Schuld gegenJosef auf se<strong>in</strong> Gewissen geladen. Derwar ja noch jung, als sie se<strong>in</strong>en Brudernach Ägypten verkauften.Das konnten sie verstehen.Aber dass er sie küsste, die so schweran ihm gesündigt, die so schändlichgegen ihn gehandelt hatten, das konntensie gar nicht begreifen.Und doch tat er es. E<strong>in</strong>en nach demandern küsste er. Auch Juda, der damalsden Rat gegeben hatte, ihn zuverkaufen? Ja, auch Juda! Wie magihm zumute gewesen se<strong>in</strong>, als Josefwe<strong>in</strong>end an se<strong>in</strong>em Hals h<strong>in</strong>g, alsJosef ihm <strong>in</strong> herzlicher Liebe den Kussder Vergebung und Versöhnung gab!Josef küsste sie. Ke<strong>in</strong> Wort von Vorwürfen,nichts von der Vergangenheit,nur Liebe und Vergebung hat Josefgegen se<strong>in</strong>e Brüder im Herzen. Wasfür falsche Vorstellungen machen sichoft die Menschen von Jesus!Sie denken, wenn sie zu ihm kommenund sich bekehren, dann wird erihnen e<strong>in</strong>e lange Strafpredigt halten.Dann wird er ihnen das ganze Sündenregisterder Vergangenheit vorhaltenund sagen:Siehe, das hast du getan, und dashast du getan! Und dann wird er Vorwürfemachen und Strafen verhängen.So denken manche. Wie falschist das!Me<strong>in</strong>st du, Jesus ließe sich von Josefbeschämen? Nimmermehr! Josef hatteke<strong>in</strong> Wort des Vorwurfs für se<strong>in</strong>eBrüder, nur Worte der Vergebung undder Liebe. So macht es Jesus auch.Es macht nichts aus, wer du gewesenbist und was du getan hast. Erküsst dich mit dem Kuss vergebenderLiebe! Ganz gewiss. Vielleicht bist duauch e<strong>in</strong> Juda gewesen.Du hast den Herrn auch an dieFe<strong>in</strong>de verraten und verkauft. Du hastmitgespottet, wenn über ihn gespottetwurde. Das ist schlimm, sehr schlimm.Aber - auch auf dich wartet der Kussder Vergebung.Hat nicht der Herr Jesus auch Saulusvon Tarsus angenommen und begnadigt,der e<strong>in</strong> Lästerer und Verfolgerwar?Hat er ihm nicht auch se<strong>in</strong>e ganzeSchuld vergeben?Ich weiß nicht, was auf de<strong>in</strong>em Herzenliegt, wie de<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong> der Vergangenheitwar. Aber das weiß ich,dass der Heiland auch dich lieb hatund auch dir den Kuss der Vergebunggibt, wenn du nur zu ihm kommst.Sieh, der Heiland hat uns die wunderbareGeschichte vom verlorenenSohn erzählt. Was war das für e<strong>in</strong>Heimweg für den Sohn! Wie schwerlastete auf se<strong>in</strong>em Herzen die bangeSorge, wie der Vater ihn wohl aufnehmenwerde, nachdem er ihm so vielKummer bereitet und so viel Schandegemacht hatte. Die Leute werden jasicher mit F<strong>in</strong>gern auf ihn zeigen undsagen: „Das ist der Vater von demverlorenen Sohn!Gewiss muss der Vater auch nichtstaugen - der Apfel fällt nicht weit vomStamm!Wenn der Vater ihn vom Hof jagtund ihm sagt: „Ich habe ke<strong>in</strong>en jüngerenSohn mehr! Mach, dass du fortkommst!“,dann kann er sich gar nichtbeklagen.“So nähert der Sohn sich dem Vaterhaus.Schon sieht er die Baumgruppeaufragen, h<strong>in</strong>ter der das Vaterhausliegt. Schon sieht er den Rauch aufsteigen- und wie schwer wird ihmdas Herz. Alles ist geradeso wie damals,nur - er selbst ist so verändert.Und dann sieht er, da kommt e<strong>in</strong> alterMann ihm entgegen. Es kann dochnicht se<strong>in</strong> Vater se<strong>in</strong>? Der war dochnicht so gebückt! Der war doch nichtso weiß!Und doch, es muss der Vater se<strong>in</strong>!Denn jetzt fängt der alte Mann an zulaufen - und je näher er kommt, um sogewisser wird es ihm:Der Sabbatwächter


Es ist me<strong>in</strong> Vater! Se<strong>in</strong> Herz schlägtstürmisch. Se<strong>in</strong> Mund stottert:„Vater, ich habe gesündigt gegenden Himmel und vor dir!“ Da schl<strong>in</strong>gtder Vater se<strong>in</strong>e Arme um ihn. Daschließt ihm der Vater den Mund mitdem Kuss der Liebe, der Vergebung.Das hätte der Sohn nicht gedacht. Erwäre zufrieden gewesen mit e<strong>in</strong>emPlatz <strong>in</strong> der Ges<strong>in</strong>destube und im Leutezimmer.Und nun setzt ihn der Vaterwieder <strong>in</strong> die alten Sohnesrechte e<strong>in</strong>.Nun veranstaltet der Vater e<strong>in</strong> Freudenfestzu Ehren se<strong>in</strong>er Heimkehr!Ne<strong>in</strong>, das hätte er nicht gedacht! Sieh,das hat Jesus darum erzählt, um unszu sagen: So wartet der himmlischeVater auf uns. Mit solcher Liebe sehnter sich nach dem Verlorenen. So gibtes e<strong>in</strong> Freudenfest, wenn e<strong>in</strong> MenschBuße tut und sich bekehrt.Als Josef der Reihe nach se<strong>in</strong>e Brüdergeküsst hatte, da redeten se<strong>in</strong>eBrüder mit ihm. So lesen wir. Washaben sie mit ihm geredet? Das stehtnicht da. Aber wir können es wohlerraten, was sie mit ihm geredet haben.Se<strong>in</strong>e Liebe hat es ihnen erstrecht zum Bewusstse<strong>in</strong> gebracht, wieschändlich sie an ihm gehandelt haben.Und das haben sie ihm mit bewegtemHerzen abgebeten. Demütigbekannten sie Josef ihre Schuldund baten ihn um Vergebung. Und ersagte ihnen darauf nur: Ich kann euchnichts vergeben, das habe ich schonlängst getan. Welch e<strong>in</strong>e Stunde!Hat es e<strong>in</strong> solches Erlebnis schon<strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Leben gegeben? Darumkomm zu Jesus! Er wartet auf dich!Um auch dir zu geben - den Kuss derVergebung. Um Josefs Willen.1.Mose 45,16-20. bitte lesen!Das war e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Neuigkeit,dass Josefs Brüder gekommen seien.Ehe noch Josef se<strong>in</strong>em königlichenHerrn davon Mitteilung machen konnte,hatte der König schon das Gerüchtvernommen. Wenn es nicht JosefsBrüder gewesen wären, so wäre ke<strong>in</strong>Wort von den hebräischen Hirten geredetworden. Niemand hätte sichsonderlich um sie gekümmert. DerKönig hätte sicherlich ke<strong>in</strong>e Notiz vonihnen genommen. Aber um Josefswillen wurden sie allgeme<strong>in</strong> beachtet.Um Josefs willen sprach man vonihnen. Um Josefs willen waren sie <strong>in</strong>aller Munde. Gewiss hat dann Josef<strong>Jahrgang</strong> <strong>84</strong>, <strong>Nr</strong>. 6dem König se<strong>in</strong>e Absicht mitgeteilt,se<strong>in</strong>e Familie im Land Gosen anzusiedeln.Und der Pharao war damite<strong>in</strong>verstanden. Er bestätigte se<strong>in</strong>erseitsnoch e<strong>in</strong>mal mit königlichemWort, was Josef ihnen gesagt hatte.Er versprach ihnen:„Ich will euch Güter geben <strong>in</strong> Ägyptenland,dass ihr essen sollt das Markim Lande.“ (Vers 18) Ja, er gebot ihnen:„Seht euren Hausrat nicht an,denn die Güter des ganzen LandesÄgypten sollen euer se<strong>in</strong>!“ (Vers 20)Und um die Übersiedlung zu erleichternund zu beschleunigen, schickteer etliche Wagen mit, auf denen dieK<strong>in</strong>der und Frauen nach Ägypten gebrachtwerden konnten.Wie kam der König dazu, so freundlichfür die Familie Josefs zu sorgen?Er tat es um Josefs willen. Weil sie <strong>in</strong>Beziehung stand zu se<strong>in</strong>em Regenten,darum erwies er ihnen Gutes.Wie die Brüder mit e<strong>in</strong>em Mal von allenSeiten Gegenstand der Aufmerksamkeitwaren! Wie man wetteiferte,ihnen dienstbar zu se<strong>in</strong>, ihnen diebesten Wagen zu geben. Sie kamensich gewiss ganz merkwürdig vor, soplötzlich aus ihrer Verborgenheit herausgerücktund der Gegenstand desköniglichen Interesses geworden zuse<strong>in</strong>. Das alles geschah ihnen - umJosefs Willen. Um Josefs willen bekümmertesich der König um sie. UmJosefs willen beschenkte er sie undversprach ihnen e<strong>in</strong>e sichere Zukunft!Um Josefs willen!Etwas ganz Ähnliches erleben wir.Wer s<strong>in</strong>d wir von Natur? Arme, elendeKreaturen, Rebellen gegen Gott,Menschen, die se<strong>in</strong>en Willen oft übertretenhaben.Aber wenn wir dann zu Jesus <strong>in</strong> Beziehunggetreten s<strong>in</strong>d, wenn wir anJesus gläubig geworden s<strong>in</strong>d, dannwird mit e<strong>in</strong>em Schlag alles ganz anders.Gott fängt an, mit väterlicherLiebe für uns zu sorgen. „Wie siche<strong>in</strong> Vater über K<strong>in</strong>der erbarmt, soerbarmt sich der Herr über die, soihn fürchten.“ (Psalm 103,13)Wie kommt es, dass er se<strong>in</strong>e Gnadeso wunderbar über uns walten lässt?Um Jesu willen! Weil wir uns <strong>in</strong> Liebese<strong>in</strong>em Sohn ergeben haben, darumruht des Vaters Wohlgefallen auf uns.An uns ist nichts Gutes. Und dochliebt er uns und segnet uns - um Jesuwillen.Und die Menschen beachten uns.Vorher hat man ke<strong>in</strong>e Notiz von unsgenommen. Die Welt hat sich nichtviel um uns gekümmert. Mit e<strong>in</strong>emMal wird das anders. Wir werden derWelt, die uns umgibt, sehr <strong>in</strong>teressant.Sie beobachtet uns mit tausendAugen. Sie nimmt unser Leben unterdie Lupe. Sie prüft alles aufs sorgfältigste.Sie untersucht unser häusliches Leben,das Verhältnis zwischen Mannund Frau, zwischen Chef und Mitarbeitern,unser Leben <strong>in</strong> unserem Beruf,alles, alles. Warum tut sie das?Warum s<strong>in</strong>d wir ihr so <strong>in</strong>teressant?Um Jesu willen!Die ganze Gnade und Liebe Gottes,unser Recht, Gottes K<strong>in</strong>der zu se<strong>in</strong>,die wunderbaren Verheißungen, dieGott uns gegeben hat, das alles habenwir nur um Jesu willen.Und die Beachtung der Welt, die Aufmerksamkeitder Leute haben wir nurum Jesu willen. Darf ich dich fragen:Bist du dir bewusst, was du de<strong>in</strong>emHeiland alles zu danken hast? Dassdu nur um Jesu willen bei Gott <strong>in</strong> Gnadenbist?Und bist du dir bewusst, welch e<strong>in</strong>eVerantwortung auf dir ruht um Jesuwillen?Wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d der Welt sich etwaszuschulden kommen lässt, das wirdnicht weiter beachtet. Das kommt jaalle Tage vor.Aber wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d Gottes sich aufirgende<strong>in</strong>e Weise verfehlt, das wirdbesprochen, das ist wichtig - um Jesuwillen.Darum bitte ich euch: Lasst es unsdoch nie vergessen, was wir unseremHeiland zu danken haben und waswir ihm schulden! Darum ist es wichtig,dass die Augen der Welt nie etwassehen bei uns, was ihnen Anstoß undÄrgernis bietet, dass die Augen unseresGottes mit Wohlgefallen auf unsruhen können - um Jesu willen!E<strong>in</strong> schwerer Weg.1.Mose 45,21- 24 bitte lesen!Das war wohl e<strong>in</strong>e fröhliche Heimkehr!Mit Geschenken beladen zogendie Söhne Jakobs dah<strong>in</strong>. Jeder hattee<strong>in</strong> Feierkleid bekommen, Benjam<strong>in</strong>sogar fünf. Und Geschenke für denVater hatte er ihnen noch mitgege-


Was habe ich geglaubtund was glaube ich heute?In jungen Jahren hatte ich wenigZeit, um über mich nachzudenken.Vor über 50 Jahren machte ich denBund mit Jesus. Es ist <strong>in</strong>teressant,me<strong>in</strong>en Glauben von damals mit demvon heute zu vergleichen.In Jesaja 49,15 steht e<strong>in</strong> Vers, dermir besonders viel bedeutet und me<strong>in</strong>Leben treffend beschreibt: „Kann auche<strong>in</strong> Weib ihres K<strong>in</strong>dle<strong>in</strong>s vergessen,dass sie sich nicht erbarme über denSohn ihres Leibes? Und ob sie se<strong>in</strong>ervergäße, so will ich doch de<strong>in</strong>er nichtvergessen.“Gott hat gehalten, was er mir versprach!Ich habe mehrere Regierungsformenerlebt: Hitlerzeit, Besatzungsmacht,DDR und jetzt das vere<strong>in</strong>te Deutschland.Wurden die Versprechen der Regierendengehalten? Ne<strong>in</strong>. Doch JesusChristus ist <strong>in</strong> den über 70 Jahrenme<strong>in</strong>es Lebens immer noch derselbe!Gottes Führung im Rückblick„Wir wissen aber, dass denen, dieGott lieben, alle D<strong>in</strong>ge zum Bestendienen …“ (Römer 8,28)Am Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>es Glaubenslebenshabe ich dies nicht gewusst, sondernnur geglaubt. Inzwischen ist aus diesemGlauben e<strong>in</strong>e feste Gewissheitgeworden. Im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> erkenneich die wunderbaren Wege Gottes <strong>in</strong>me<strong>in</strong>em Leben. Es ist wichtig, dieseRückschau zu halten, die unserenGlauben stärkt und uns dankbar Gottloben lässt.Manch anderer Weg stand mir auchzur Wahl. Doch wem kann ich vertrauen?Wer ist glaubwürdig? Wer hält,was er sagt? Auf diese Fragen gibtes bis heute nur e<strong>in</strong>e Antwort: JesusChristus!Jesus hat mit mir e<strong>in</strong>en Anfang gemacht,als ich noch se<strong>in</strong> Fe<strong>in</strong>d war,und ich durfte se<strong>in</strong>e reichen Segnungenerfahren, nachdem wir versöhnts<strong>in</strong>d. (nach Römer 5,10)Immer noch ruft Jesus Menschen,Gottes K<strong>in</strong>der zu werden, wenn siean se<strong>in</strong>en Namen glauben!(siehe Johannes 1,12)<strong>Jahrgang</strong> <strong>84</strong>, <strong>Nr</strong>. 6Wie habe ich Jesusangenommen?Als Freund? Als Notnagel? Als Reserverad?Paaren <strong>in</strong> kriselnden Ehen wird vomTherapeuten gern geraten: „Er<strong>in</strong>nernsie sich, wie sie angefangen haben!Warum haben sie geheiratet? Washaben sie am anderen geliebt?“Dieser Gedanke der „ersten Liebe“begegnet uns auch <strong>in</strong> der Bibel undim Glaubensleben. (Offenbarung 2,4)Er<strong>in</strong>nert euch daran, wie und warumihr zum Glauben fandet – und erneuerteuren Bund!Können wir noch so k<strong>in</strong>dlich vertrauen?Möge unser Glaube noch vielstärker geworden se<strong>in</strong> – so wie unsereLiebe zue<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gutenEhe!Denken wir an die Worte des Johannes:„Er muss wachsen, ich abermuss abnehmen.“ (Johannes 3,30)Verändern wir etwas die Schreibweiseund lenken den S<strong>in</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e wichtigeRichtung: Das Ich muss abnehmen!„Nur wer erkennt, dass das Kreuzder Zentralpunkt der Hoffnung für diemenschliche Familie ist, wird das vonChristo gelehrte Evangelium verstehen.Er kam nur zu dem e<strong>in</strong>en Zweckauf diese Erde, um den Menschen vorder Welt und vor dem himmlischenUniversum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e günstige Positionzu versetzen. Er kam, um zu bezeugen,dass gefallene menschlicheWesen durch den Glauben an se<strong>in</strong>eMacht und Wirksamkeit als GottesSohn, Teilhaber der göttlichen Naturwerden können. Nur er konnte Sünderversöhnen und der gefallenen Rassewiederum die Tore des Paradiesesöffnen. Er nahm nicht die Natur derEngel an, sondern die menschlicheNatur, und <strong>in</strong> dieser Welt führte er e<strong>in</strong>sündloses Leben. „Und das Wort wardFleisch und wohnte unter uns, und wirsahen se<strong>in</strong>e Herrlichkeit, e<strong>in</strong>e Herrlichkeitals des e<strong>in</strong>geborenen Sohnesvom Vater, voller Gnade und Wahrheit.... Wie viele ihn aber aufnahmen,denen gab er Macht, Gottes K<strong>in</strong>der zuwerden, die an se<strong>in</strong>en Namen glauben.“Johannes 1,14.12.Durch se<strong>in</strong> Leben und se<strong>in</strong>en Todlehrte Christus, dass der Mensch nurdurch Gehorsam gegenüber GottesGeboten Sicherheit und wahre Größef<strong>in</strong>den kann.“(Zeugnisse Band 8, S. 208)Denken wir an Abraham. Nur durchChristus konnte er der Vater vielerVölker werden. Was hat ihm geholfen,dass er nach e<strong>in</strong>em Fehlschrittwieder bestehen konnte? Es war dieGegenwart Jesu. Jesus hat ihn nichtverlassen.Wovon sprechen wiram meisten?Denken wir nur an e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigenTag, am besten heute. Worum drehtensich unsere Gespräche, auch im Geschwisterkreisund sogar am Sabbat?Wenn wir ehrlich s<strong>in</strong>d, geht es meistensum uns selbst. Viel zu wenig sprechenwir vom Glauben, doch ohne Glaubenist´s unmöglich, Gott zu gefallen!Die Frage des Philippus an den Kämmerermöge auch uns wichtig werden:„Glaubst du von ganzem Herzen?“(nach Apostelgeschichte 8,37) DerKämmerer antwortete: „Ich glaube,dass Jesus Christus Gottes Sohnist.“ (Vers 37) Wo kam dieser Glaubeher? Schauen wir, welches Buchdas Thema des Gesprächs zwischenPhilippus und dem Kämmerer war.Es g<strong>in</strong>g um das Buch Jesaja, spezielldas 53. Kapitel. Ich er<strong>in</strong>nere mich,dass ich gleich nach me<strong>in</strong>er Taufevom Geme<strong>in</strong>deleiter e<strong>in</strong> Referat füre<strong>in</strong>e Jugendstunde bekam: Jesaja 53!Ich weiß noch heute, was ich damalssagte.„Wie ihr nun den Herrn Christus Jesusangenommen habt, so lebt auch<strong>in</strong> ihm und seid <strong>in</strong> ihm verwurzeltund gegründet und fest im Glauben,wie ihr gelehrt worden seid, und seidreichlich dankbar.“ (Kolosser 2,6.7.)Durch Jesaja 53 habe ich vieles gelernt,aber 100%ig verstanden habeich es erst viel später. Daran mögenwir im Kontakt mit anderen Menschendenken. Wir können nicht erwarten,dass jeder gleich alles sofort versteht.Was ist die beste Werbungfür Jesus?Wir kennen alle die Werbung <strong>in</strong> denMedien. Über das meiste davon lächelnwir nur, weil wir die Übertreibung,


die Werbelügen und listigen Strategienlängst durchschaut haben. Wollen wir<strong>in</strong> dieser Art für Jesus werben?Die beste Werbung für Jesus ist unserLeben! Wir werden beobachtetund geprüft, ob unsere Worte mit denTaten übere<strong>in</strong>stimmen.Nach dem Tod me<strong>in</strong>er Frau kam e<strong>in</strong>Mann aus unserem Ort zu mir: „Wirhaben euch beobachtet. Ihr habt immermite<strong>in</strong>ander und füre<strong>in</strong>ander gelebtund gearbeitet. Das hat bei mirnicht geklappt. Warum?“ „Das konntenicht gehen.“ entgegnete ich. „Me<strong>in</strong>ensie den Glauben?“ „Ja.“ –Was die Leute an uns sehen, demkönnen wir uns nicht entziehen.10Der Seifenfabrikantund der MissionarEs treffen sich zwei alte Schulfreunde;<strong>in</strong>zwischen waren sie e<strong>in</strong>Seifenfabrikant und e<strong>in</strong> Missionar.„Du, euer Evangelium taugt nichts.Die Leute ändern sich e<strong>in</strong>fach nicht.“stellt der Seifenfabrikant fest. Da siehtder Missionar zwei sehr schmutzigeJungs vorbeilaufen. „Na, weißt du,de<strong>in</strong> Seifenpulver taugt aber auchnichts!“ „Aber das liegt doch nicht amSeifenpulver, sonders daran, dass dieLeute es nicht anwenden.“ entrüstetsich der Seifenfabrikant. „Genau! Undwer das Evangelium nicht anwendet,kann auch nicht umgewandelt werden!“gibt der Missionar zurück.Daniels GlaubeAls Daniel <strong>in</strong> die Löwengrube geworfenwurde, sprach der König Darius zuihm: „De<strong>in</strong> Gott, dem du ohne Unterlassdienst, der helfe dir!“ (Daniel 6,17) DieTreue Daniels bee<strong>in</strong>druckt uns nochheute und möge uns e<strong>in</strong> Vorbild se<strong>in</strong>.In dieser schweren Prüfung blieb se<strong>in</strong>Glaube unerschütterlich. Se<strong>in</strong> Vertrauenzu Gott war e<strong>in</strong> fester Vorsatz, derauch durch die widrigsten Umständenicht <strong>in</strong>s Wanken geriet. Durch welcheLappalien – im Vergleich zum bevorstehendenTod <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Löwengrube– gerät das Vertrauen zu Gott manchmal<strong>in</strong>s Wanken? Wir ärgern uns überKle<strong>in</strong>igkeiten.Wir lesen z. B. nichts darüber <strong>in</strong> derBibel, dass Daniel und se<strong>in</strong>e Freundesich über ihre neuen heidnischen Namenärgerten, die man ihnen gab.Warum war ihnen das nicht so wichtig?Es bedeutete ihnen nichts, dennNamen ändern nichts am Charakter!Ich weiß, dass e<strong>in</strong>e Esther zur Hitlerzeitihren Namen ändern musste. Daskam damals öfter vor, dass alttestamentliche(jüdische!) Namen ausgemerztwurden. Diese Esther g<strong>in</strong>g mitihrem neuen Namen dennoch zur Kirche.Nach dem Gottesdienst wurdendiese Christen mit Ste<strong>in</strong>en beworfen.Dennoch s<strong>in</strong>d sie treu geblieben.Wir sollten uns nicht über Nichtigkeitenaufregen, sondern prüfen, woraufes wirklich ankommt!Darius gab nach dem Wunder derüberlebten Nacht unter Löwen e<strong>in</strong>enwunderbaren Befehl:„Das ist me<strong>in</strong> Befehl, dass man <strong>in</strong>me<strong>in</strong>em ganzen Königreich den GottDaniels fürchten und sich vor ihmscheuen soll. Denn er ist der lebendigeGott, der ewig bleibt, und se<strong>in</strong> Reich istunvergänglich, und se<strong>in</strong>e Herrschafthat ke<strong>in</strong> Ende.“ (Daniel 6,27)Vielleicht wird durch unser Glaubenslebenke<strong>in</strong> Landesherr bewegt.Lasst uns aber dort e<strong>in</strong> Zeugnis se<strong>in</strong>,wo Gott uns h<strong>in</strong>gestellt hat: <strong>in</strong> unserenFamilien, unter Nachbarn, unter allen,mit denen wir Kontakt haben!Die Tat des Moseist beispielhaft.„Durch den Glauben verließ er Ägyptenund fürchtete nicht den Zorn desKönigs; denn er hielt sich an den, dener nicht sah, als sähe er ihn. Durchden Glauben hielt er das Passah unddas Besprengen mit Blut, damit derVerderber ihre Erstgeburten nicht anrühre.Durch den Glauben g<strong>in</strong>gen siedurchs Rote Meer wie über trockenesLand …“ (Hebräer 11,27-29)E<strong>in</strong> hebräisches F<strong>in</strong>delk<strong>in</strong>d wurdee<strong>in</strong> Herrscher <strong>in</strong> Ägypten. Mose wurde<strong>in</strong> aller Kunst des Landes unterwiesen– mit Ausnahme des heidnischenPriesteramtes. Alles andere hatteer gelernt. Mose war eigentlich e<strong>in</strong>Fremdl<strong>in</strong>g, und doch überaus beliebtbeim Volk. Als „Liebl<strong>in</strong>g der Armee“wurde er bezeichnet. Warum? Durchse<strong>in</strong>e Gerechtigkeit! Die wollte erauch bei se<strong>in</strong>em Volk durchsetzen, alser e<strong>in</strong>en Ägypter erschlug. Als Folgedavon musste Mose fliehen. Wie langebehielt Mose se<strong>in</strong>en Glauben? Biszum Ende se<strong>in</strong>er Karriere <strong>in</strong> Ägypten?Wir lesen <strong>in</strong> 5. Mose 33, 26-29: „Esist ke<strong>in</strong> Gott wie der Gott Jeschuruns,der am Himmel daherfährt dir zur Hilfeund <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Hoheit auf den Wolken.Zuflucht ist bei dem alten Gott und unterden ewigen Armen. …“Moses Glaube war ungebrochen.Auch als er nicht <strong>in</strong>s Land Kanaane<strong>in</strong>ziehen durfte, weil er den Felsengeschlagen hatte, blieb se<strong>in</strong> Glaubeunerschütterlich.Was glaube ich heute?Offb. 21,1-4:„Und ich sah e<strong>in</strong>en neuen Himmelund e<strong>in</strong>e neue Erde; denn der ersteHimmel und die erste Erde s<strong>in</strong>d vergangen,und das Meer ist nicht mehr.Und ich sah die heilige Stadt, das neueJerusalem, von Gott aus dem Himmelherabgekommen, bereitet wie e<strong>in</strong>egeschmückte Braut für ihren Mann.Und ich hörte e<strong>in</strong>e große Stimme vondem Thron her, die sprach: Siehe da,die Hütte Gottes bei den Menschen!Und er wird bei ihnen wohnen, und siewerden se<strong>in</strong> Volk se<strong>in</strong>, und er selbst,Gott mit ihnen, wird ihr Gott se<strong>in</strong>, undGott wird abwischen alle Tränen vonihren Augen, und der Tod wird nichtmehr se<strong>in</strong>, noch Leid noch Geschre<strong>in</strong>och Schmerz wird mehr se<strong>in</strong>; denndas Erste ist vergangen.“Matthäus 28,20:„… und siehe, ich b<strong>in</strong> bei euch alleTage bis an der Welt Ende.“Psalm 23:„Der Herr ist me<strong>in</strong> Hirte, mir wirdnichts mangeln.Er weidet mich auf e<strong>in</strong>er grünen Aueund führet mich zum frischen Wasser.Er erquicket me<strong>in</strong>e Seele. Er führetmich auf rechter Straße um se<strong>in</strong>esNamens willen.Und ob ich schon wanderte im f<strong>in</strong>sterenTal, fürchte ich ke<strong>in</strong> Unglück;Denn du bist bei mir, de<strong>in</strong> Steckenund Stab trösten mich.Du bereitest vor mir e<strong>in</strong>en Tisch imAngesicht me<strong>in</strong>er Fe<strong>in</strong>de.Du salbest me<strong>in</strong> Haupt mit Öl undschenkest mir voll e<strong>in</strong>.Gutes und Barmherzigkeit werdenmit folgen me<strong>in</strong> Leben lang und ichwerde bleiben im Hause des Herrnimmerdar.“Es ist me<strong>in</strong> Wunsch, dass unserGlaube unerschütterlich und standhaftbis zum Ende se<strong>in</strong> möge und wirauch Niederlagen ertragen können.Wir wollen uns auf die WiederkunftJesu vorbereiten. Wenn Jesus ersche<strong>in</strong>t,möge er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em jeden vonuns reichen Glauben f<strong>in</strong>den.Amen.Erhard KrauseDer Sabbatwächter


ZiehebilanzDen Begriff Bilanz kennen wir ausder Buchhaltung und aus gut geme<strong>in</strong>tenSilvester-Reden.Doch zum ersten Mal <strong>in</strong> der Menschheitsgeschichtebegegnet uns dasBilanzziehen bereits bei der Schöpfung:„Und Gott sah an alles, was ergemacht hatte, und siehe, es war sehrgut. …“ (1. Mose 1,31)Zurückschauen auf das Vergangene,es prüfen und analysieren, e<strong>in</strong>eabschließende Me<strong>in</strong>ung bilden undmit dieser Erfahrung nach vorn gehen– das mögen wir <strong>in</strong> dieser Betrachtunglernen.Aber wir sollen doch nichtzurückschauen!?Es gab und gibt Situationen, <strong>in</strong> denenwir nicht zurückschauen dürfen.Als besonderes Beispiel fällt uns LotsFrau e<strong>in</strong>. Zu Lot und se<strong>in</strong>er Familiewurde gesagt: „Rette de<strong>in</strong> Leben undsieh nicht h<strong>in</strong>ter dich …“ (1. Mose19,17). Wir wissen, was geschah:Lots Frau blickte zurück und erstarrtezur Salzsäule. „Traurig und mit Bedauern,verließ Lots Frau Sodom“ (nachZeugnisse Band 6, S. 110). Diesessehnsüchtige Zurückblicken auf dieSünde wird uns nicht den Weg <strong>in</strong> dieewige Heimat führen.Jesus drückt es mit den Wortenaus: „Wer se<strong>in</strong>e Hand an den Pfluglegt und sieht zurück, der ist nicht geschicktfür das Reich Gottes.“ (Lukas9,62) Können wir uns vorstellen, wiedie Ackerfurche des Bauern aussieht,der beim Pflügen nicht nach vornsieht und se<strong>in</strong> Ziel fest anvisiert? E<strong>in</strong>eSchlangenl<strong>in</strong>ie wird sich durch denBoden ziehen.„Ke<strong>in</strong>e irdischen Verb<strong>in</strong>dungen undÜberlegungen sollten auch nur füre<strong>in</strong>en Augenblick schwerer wiegenals die Pflicht gegenüber dem WerkeGottes. Jesus löste die Verb<strong>in</strong>dung zuallem, um e<strong>in</strong>e verlorene Welt zu retten,und er fordert auch von uns e<strong>in</strong>evolle, gänzliche H<strong>in</strong>gabe.“(Zeugnisse Band 3, S. 530)Im gleichen Zusammenhang dürfenwir auch die Worte des Paulus verstehen:„Ich vergesse, was dah<strong>in</strong>tenist, und strecke mich aus nach dem,was da vorne ist, und jage nach demvorgesteckten Ziel, dem Siegespreisder himmlischen Berufung Gottes <strong>in</strong>Christus Jesus.“ (Philipper 3,13.14.)Die Bibel als Rückschau„Tretet h<strong>in</strong> an die Wege und schauetund fragt nach den Wegen der Vorzeit,welches der gute Weg sei, undwandelt dar<strong>in</strong>, so werdet ihr Ruhe f<strong>in</strong>denfür eure Seele!“ (Jeremia 6,16)Zu großen Teilen ist die Bibel e<strong>in</strong>Geschichtsbuch. Wir erhalten E<strong>in</strong>blicke<strong>in</strong> die Menschheitsgeschichte seitderen Erschaffung und erfahren, wieGott se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der führte. Gott hat unsdie Bibel geschenkt, weil es wichtigist, sich mit dieser Vergangenheit zubeschäftigen. „Denn alle Schrift, vonGott e<strong>in</strong>gegeben, ist nütze zur Lehre,zur Zurechtweisung, zur Besserung,zur Erziehung <strong>in</strong> der Gerechtigkeit,<strong>Jahrgang</strong> <strong>84</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 11


dass der Mensch Gottes vollkommensei, zu allem guten Werk geschickt.“(2. Timotheus 3,16.17.)Ohne das aufgeschriebene Worthätten wir vielleicht e<strong>in</strong>e mündlicheÜberlieferung. Aber auch die Beschäftigungdamit wäre e<strong>in</strong>e Rückschau.Diese aber ist nötig, um denErlösungsplan zu verstehen und zuentscheiden, ob wir Jesu Aufforderung„Folge mir nach!“ folgen möchtenund welche Konsequenz unser Jaoder Ne<strong>in</strong> hat.Persönliche BilanzNach e<strong>in</strong>er „Aufarbeitung der Vergangenheit“wird meist nach e<strong>in</strong>emRegimewechsel gerufen. Ob nach derNS-Zeit oder <strong>in</strong> unserer „Nach-Wende-Zeit“,stets ist man bemüht, Schuldigefestzustellen und e<strong>in</strong>e Wiederholungder Fehler zu vermeiden.Haben wir so e<strong>in</strong>en Regimewechsel<strong>in</strong> unserem persönlichen Leben vollzogen,dienen wir nun e<strong>in</strong>em anderenHerrn – Jesus Christus – wird meist soe<strong>in</strong>e Lebens<strong>in</strong>ventur vollzogen. Gernwird sozusagen ab dem Tauftag e<strong>in</strong>eneue Lebensseite beschrieben. Waszwischen dem heutigen Datum undunserer Taufe geschah, ist aber auchVergangenheit, die e<strong>in</strong>er Betrachtungbedarf.Aus dem Missverständnis heraus,nicht zurückblicken zu dürfen (sieheoben), verweigern manche Menschensich und anderen jegliche Betrachtungder Vergangenheit. Doch ausFehlern, die man weder sieht noche<strong>in</strong>sieht, kann man nicht lernen. FürSünden, vor denen man die Augenverschließt, wird man nicht um Vergebungbitten – weder bei Gott noch beiMenschen. Ererbte und anerzogeneCharakterfehler lassen sich ohneRückschau ebenso schwer erkennenwie Fehlentscheidungen <strong>in</strong> persönlichenAngelegenheiten.Es ist ke<strong>in</strong>e Sünde aus Vergangenemzu lernen!„Die Vergangenheit ist aufbewahrt <strong>in</strong>dem Buch, wor<strong>in</strong> alles aufgeschriebenwurde. Wir können den Bericht nichtauslöschen; aber wenn wir wollen,können wir aus der Vergangenheit lernen.Machen wir sie zu unserm Lehrmeister,kann sie unser Freund werden.Wenn wir darüber nachdenken,was wir <strong>in</strong> der Vergangenheit verkehrtgemacht haben, lasst uns lernen, dengleichen Fehler nicht zu wiederholen.Wie gut wäre es, wenn <strong>in</strong> Zukunftnichts berichtet werden müsste, wasuns später gereut!“(Zeugnisse Band 6, S. 153)E<strong>in</strong> Sprichwort sagt: „Selbsterkenntnisist der erste Schritt zur Besserung!“Es lohnt sich, unsere Verhaltensweisenzu h<strong>in</strong>terfragen. Warum reagiereich so? Gibt es bei mir seelische Verletzungen,die es aufzuarbeiten gilt?„Zeichen fürseelische Verletzungen s<strong>in</strong>d:- Überempf<strong>in</strong>dlichkeit- Besitzstreben, Machtstreben- Vergleichen- ausgeprägtesKonkurrenzdenken- AusgeprägteLeistungsorientiertheit- Kritiksuchtsowie Überfreundlichse<strong>in</strong>- Projektion- Tiefe Traurigkeit (Depression)- Selbstisolation- Ängste, Zwänge- Süchte- Falsches GOTTESBILD“(http://depression-und-gebet.de)Jesus kann uns heilen und unserLeben neu machen und er lädt unsjetzt e<strong>in</strong>: „Kommt her zu mir alle, dieihr mühselig und beladen seid; ich willeuch erquicken.“ (Matthäus 11,28)Wir müssen nur unsere Not erkennenund sie ihm br<strong>in</strong>gen!E<strong>in</strong>e Bilanzbr<strong>in</strong>gt Altlasten zu TageAuch wenn wir me<strong>in</strong>en, alles h<strong>in</strong>teruns gelassen zu haben, s<strong>in</strong>d wir oftbeschwert mit Lasten aus der Vergangenheit.Viele seelisch bed<strong>in</strong>gteKrankheiten und volle Wartezimmerbei Psychologen und verschiedenenTherapeuten haben unter anderemhier e<strong>in</strong>e Ursache. Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> derglücklichen Lage, alle Sorge auf Jesuswerfen zu dürfen (siehe 1. Petrus5,7). Wenn wir vor der Sorge allerd<strong>in</strong>gsdie Augen schließen und nichts„abwerfen“, bleiben wir weiterh<strong>in</strong> dieLastträger.In der Bibel und den Zeugnissenf<strong>in</strong>den wir e<strong>in</strong>ige Beispiele solcherLasten der Vergangenheit, die wirvielleicht mit uns herumtragen. Lasstsie uns Jesus br<strong>in</strong>gen – und dort lassen!:„Knechtung, Ausnutzung,Erniedrigung, Gewalt“(nach 2. Kor. 11,20)„Hass, Beleidigung“(nach Matth. 5,44)„Neid, Hader, Lästerung,böser Argwohn“(nach 1. Timotheus 6,4)„die Wunden und Verletzungen… durch … gefühlloses Vorgehen“(Zeugnisse Band 2, S. 222)„besondere Kränkungender Vergangenheit“(Zeugnisse Band 3, S. 106).Unser Mite<strong>in</strong>ander ist beschwert vonallerlei Geschichten, die wir übere<strong>in</strong>andergehört haben. Hierzu f<strong>in</strong>denwir e<strong>in</strong>en wertvollen Rat <strong>in</strong> ZeugnisseBand 5, S. 66:„Was für e<strong>in</strong>e Flut von Geschwätzwürde verhütet werden, wenn jederdaran dächte, dass solche, die ihmdie Fehler anderer erzählen, bei e<strong>in</strong>ergünstigen Gelegenheit ebenso bereitwilligse<strong>in</strong>e Fehler herumerzählenwerden. Wir sollten uns bemühen, solange von allen Menschen, besondersaber unseren Glaubensgeschwistern,Gutes zu denken, bis wir genötigt s<strong>in</strong>d,unsere Me<strong>in</strong>ung über sie zu ändern.Wir sollten nachteiligen Gerüchtennicht so schnell Glauben schenken. Sies<strong>in</strong>d oft die Folge von Neid oder Missverständnisoder können aus Übertreibungoder unvollständiger Kenntnisder Tatsachen hervorgehen. Wennman der Eifersucht und dem Argwohne<strong>in</strong>mal Raum gegeben hat, wird sichihr Same ausbreiten wie Distelwolle.Sollte e<strong>in</strong> Bruder irregehen, dann istes an der Zeit, de<strong>in</strong>e wahre Anteilnahmefür ihn zu beweisen. Geh <strong>in</strong> freundlicherWeise zu ihm, bete mit ihm undfür ihn und denke an den unendlichenPreis, den Christus für se<strong>in</strong>e Erlösung12Der Sabbatwächter


entrichtet hat. Auf diese Weise kannstdu e<strong>in</strong>e Seele vom Tode erretten unde<strong>in</strong>e Menge von Sünden zudecken.E<strong>in</strong> flüchtiger Blick, e<strong>in</strong> Wort undselbst der Tonfall können von Unaufrichtigkeitgeradezu durchtränkt se<strong>in</strong>,sie können e<strong>in</strong> Herz wie e<strong>in</strong> Pfeil mitWiderhaken treffen und ihm e<strong>in</strong>e unheilbareWunde zufügen. …“Lasst uns ablegen, was uns beschwertund dann „Pflüget e<strong>in</strong> Neuesund säet nicht unter die Dornen!“(Jeremia 4,3)E<strong>in</strong>e Bilanz als Grund zur Freude!E<strong>in</strong>e Bilanz kann Positives und Negativesaufzeigen. Wenn wir <strong>in</strong> unseremLeben zurückblicken, mögenwir auch die besonderen FührungenGottes erkennen, die unseren Glaubenstärken und Grund zu Dankbarkeitund Freude s<strong>in</strong>d!„Wenn du mit klarem Blick die Vergangenheitüberschaust, wirst du erkennen,dass Jesus dir gerade dannsehr nahe war und dich zum Licht führenwollte, wenn dir das Leben verworrenund als e<strong>in</strong>e Last erschien. De<strong>in</strong>Vater stand dir zur Seite und beugtesich mit unaussprechlicher Liebe überdich. Er ließ dich leiden zu de<strong>in</strong>emBesten, gleichwie der Goldschmieddas kostbare Erz re<strong>in</strong>igt. Wenn dudich verlassen fühltest, war er <strong>in</strong> de<strong>in</strong>erNähe, um dich zu trösten und zuerhalten. Wir betrachten Jesum selten,wie er wirklich ist, und nie s<strong>in</strong>d wirbereit, se<strong>in</strong>e Hilfe so anzunehmen,wie er sie uns anbietet.“(Zeugnisse Band 4, S. 241)Wir brauchen Hilfe!Es ist ratsam, e<strong>in</strong>e buchhalterischeBilanz e<strong>in</strong>emFachmann anzuvertrauen.Es besteht die Gefahr, dassuns irgendwo e<strong>in</strong> großerRechenfehler unterlaufenist, der sich nun unbemerktauf alle Bereiche auswirktund zu falschen Ergebnissenführt.Ebenso ist es mit unsererLebensbilanz. Darum wollenwir mit David beten:„Erforsche mich, Gott, underkenne me<strong>in</strong> Herz; prüfemich und erkenne, wie ich´sme<strong>in</strong>e. Und sieh, ob ich aufbösem Wege b<strong>in</strong>, und leitemich auf ewigem Wege.“(Psalm 139,23.24.)Gott zieht Bilanz„Noch immer führt der Unendlichemit unfehlbarer Genauigkeit über dieVölker Buch. Solange er se<strong>in</strong>e Gnadeanbietet und zur Buße ruft, wird dasKonto nicht geschlossen. Wenn aberdie E<strong>in</strong>tragungen e<strong>in</strong>e bestimmteHöhe erreichen, die Gott festgesetzthat, beg<strong>in</strong>nt das Walten se<strong>in</strong>es Zorns.Dann wird Bilanz gezogen. Die göttlicheGeduld ist am Ende. Nicht längertritt die Gnade für die Menschene<strong>in</strong>.“ (Propheten und Könige, S. 257)Es ist e<strong>in</strong> furchtbarer Gedanke, unsereLebensbilanz könnte mit e<strong>in</strong>emdicken M<strong>in</strong>us bei Gott ausfallen. Heißtdas nun, wir müssen uns bemühen,Pluspunkte bei Gott zu sammeln?Diese Denkweise, die Werksgerechtigkeit,hat spätestens Mart<strong>in</strong> Luthergesprengt, als ihm Römer 1,17 ganzneu wichtig wurde: „Der Gerechte wirdaus Glauben leben.“ und wir „werdenohne Verdienst gerecht aus se<strong>in</strong>erGnade durch die Erlösung, die durchChristus Jesus geschehen ist.“ (nachRömer 3,24)Wir können uns den Himmel nicht verdienen– aber wir können durch unserLeben hier und heute zeigen, ob wirBewohner e<strong>in</strong>er ewigen, sündlosenErde se<strong>in</strong> wollen. Zu unserem Bekenntniszu Jesus müssen entsprechendeTaten der Nachfolge kommen.„So ist auch der Glaube, wenn er nichtWerke hat, tot <strong>in</strong> sich selber.“ (Jakobus2,17) Glaube und Gehorsam gehenHand <strong>in</strong> Hand, denn wir s<strong>in</strong>d aufgerufen,Hörer und Täter des Wortszu se<strong>in</strong>. (Jakobus 1,22) Wenn Jesuswiederkommt und die Se<strong>in</strong>en zu sichruft, liegt e<strong>in</strong>e Zeit der Bilanz h<strong>in</strong>terihm: das Untersuchungsgericht. DieVerkündung dieser Bilanz wird unsangekündigt: „Siehe, ich komme baldund me<strong>in</strong> Lohn mit mir, e<strong>in</strong>em jedenzu geben, wie se<strong>in</strong>e Werke s<strong>in</strong>d.“(Offenbarung 22,12)„Er ruft dich jetzt auf, die Vergangenheitgutzumachen, de<strong>in</strong> Verhaltenzu ändern und de<strong>in</strong>en Lebensberichtunbefleckt von Übervorteilung und eigensüchtigerLiebe zu Gew<strong>in</strong>n zu erhalten.“(Zeugnisse Band 2, S. 157)Gott fragt dich heute, ob du <strong>in</strong> se<strong>in</strong>erBilanz auf der „Soll“- oder „Haben-Seite“stehen möchtest. Bist duunschlüssig? Dann ergeht an dich derRuf: „Wie lange h<strong>in</strong>ket ihr auf beidenSeiten? Ist der Herr Gott, so wandeltihm nach, ist´s aber Baal, so wandeltihm nach. …“ (1. Könige 18,21)„Was antwortete das Volk Israel aufdiese Frage des Elia? Nichts. (selbigerVers) „Dieser verderbliche Abfallwar nicht plötzlich über sie gekommen,sondern hatte sich allmählichentwickelt.“(Propheten und Könige, S. 103)Mit e<strong>in</strong>er rechtzeitigen Bilanz, e<strong>in</strong>erehrlichen Rückschau, können schleichendeFehler korrigiert werden. Wiebei e<strong>in</strong>em Werkstück muss immerwieder geprüft und gemessen werden– am Maßstab der Zehn Gebote – unddies nicht nur dem Buchstaben nach,sondern ob wir Gottes Gesetz <strong>in</strong> „Herzund S<strong>in</strong>n“ haben(siehe Hebräer 8,10).E<strong>in</strong> Brief an e<strong>in</strong>en Waisenjungenmöge auch unse<strong>in</strong>e Aufforderung se<strong>in</strong>:„Me<strong>in</strong> lieber junger Mann, beg<strong>in</strong>neaufs neue und entschlossen, mit GottesHilfe dem zu folgen, was wahrhaftig,was lieblich, was ehrbar ist. LassGottesfurcht, vere<strong>in</strong>t mit Liebe undZuneigung für alle Menschen <strong>in</strong> de<strong>in</strong>erUmgebung <strong>in</strong> allem, was du tust,offenbar werden. Sei treu und gründlich,lege alle Nachlässigkeit ab.“(Zeugnisse Band 2, S. 309)Amen.Ines Müller<strong>Jahrgang</strong> <strong>84</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 13


Geme<strong>in</strong>delebenTaufe <strong>in</strong> KlagenfurtAm Sabbat, dem 29. August, fand <strong>in</strong> Klagenfurte<strong>in</strong>e Taufe statt. Zwei junge Menschen, Sonja Hartungund Manuel Paar, hatten sich entschlossen,dem Herrn nachzufolgen. Der Taufplatz war e<strong>in</strong>idyllischer See nicht weit vom Missionshaus. Dieletzte Wegstrecke war nur zu Fuß zu begehen. AmTaufplatz versammelten sich viele Geschwister und Besucher, diedie Freude der Täufl<strong>in</strong>ge teilten. Die feierliche Taufe, die Br. Castellanosdurchführte, wurde umrahmt von geistlichen Liedern undGeigenbegleitung. Der strahlend blaue Himmel trotzte den vorhergegebenen, ungünstigen Wettervorhersagen. Nach Abschluss derTaufhandlung zog sich der Himmel schnell zu und schon bald fielendie ersten Regentropfen. Der folgende Regen brachte e<strong>in</strong>e wohltuendeAbkühlung <strong>in</strong> das überfüllte Missionshaus. Die neugetauftenSeelen gaben e<strong>in</strong> Bekenntnis ihres Glaubens ab; die Schwesteram Freitagabend, der Bruder bei der Aufnahme.Die Taufe war <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Jugendwochenende e<strong>in</strong>gebunden. Bei derJugendstunde wurde am Beispiel e<strong>in</strong>es von der Welt, besondersvon der Jugend verehrten Mannes, dessen Name kürzlich durch dieWelt g<strong>in</strong>g, die Nichtigkeit und Lehre von Geld und Reichtum, selbstwenn alles im Übermaß vorhanden ist, gezeigt. In der „Geschichteder <strong>Adventisten</strong>“ g<strong>in</strong>g es um treue Zeugen <strong>in</strong> der Hitlerzeit, dieihre Treue mit dem Tod besiegelten, wozu das Wort <strong>in</strong> Offenbarung2,10 ermutigt: „Sei getreu bis an den Tod,so will ich dir die Krone des Lebens geben“.Obwohl es an diesem Sabbat nicht an Musikund Gesang gefehlt hatte, trafen sich dieGeschwister vor der Sabbatschlussbetrachtungnochmals um geme<strong>in</strong>sam zu s<strong>in</strong>gen.Am Sonntag g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ausflugvom schönen Rosenthal auf die von malerischenBergen umgebene KlagenfurterHütte. Möge der Herr die Täufl<strong>in</strong>ge segnenund die Erfahrungen machen lassen, diesie für e<strong>in</strong> siegreiches Glaubensleben benötigen.Amen.Josef Haider14Der Sabbatwächter


Geme<strong>in</strong>delebenTaufe <strong>in</strong> BielefeldMehr als 60 Gäste aus den Geme<strong>in</strong>den<strong>in</strong> Hamburg, Sol<strong>in</strong>gen und Lahrsowie Verwandte und Schulfreundeunseres Täufl<strong>in</strong>gs Simon versammeltensich am Sabbat, dem 12.09.2009,um bei strahlendem Sonnensche<strong>in</strong>die Taufe zu erleben.Die Taufpredigt während des Gottesdiensteshielt Bruder Blum. Anschließendfuhren wir alle zum Taufplatz,wo unser neuer Bruder Simongetauft wurde.Taufe <strong>in</strong> Hamburg„Gott aber erweist se<strong>in</strong>e Liebe zuuns dar<strong>in</strong>, dass Christus für unsgestorben ist, als wir noch Sünderwaren.“ Röm. 5,8Der Taufunterricht war abgeschlossenund die Täufl<strong>in</strong>ge waren bereit,zu allem, was der Herr sagt, „ja“ zusagen und mit se<strong>in</strong>er Hilfe im Lebenumzusetzen. Es ist dasselbe Wunder,das Gott <strong>in</strong> der Natur durch das Lichtund die Wärme der Sonne bewirkt,dass aus sche<strong>in</strong>bar leblosem Samen,Früchte und Ernte hervorkommen.Für die Geme<strong>in</strong>de Hamburg war ese<strong>in</strong> freudiges Ereignis, dass sich an diesemschwer geprüften Ort wieder zweiliebe Menschen aufmachten, um denBund mit Jesus Christus zu machenund sich der Geme<strong>in</strong>de anzuschließen.Durch ihre engagierteMitarbeit, nicht nur <strong>in</strong> derVersammlung, sondern auchim Haus und Garten, zeigtensie schon im Vorfeld, dass siee<strong>in</strong>e gute Bereicherung für dieGeme<strong>in</strong>de s<strong>in</strong>d. Ihrem E<strong>in</strong>satzist es wohl auch zu verdanken,dass Geschwister von weitherund Freunde und Interessierteaus der Umgebung <strong>in</strong> ansehnlicherZahl erschienen s<strong>in</strong>d,um Zeuge dieser Handlung zuwerden.Die Sabbatschule mit demThema: „Vergeben wie Gottvergibt“ und die Predigt: „Gotterweist uns se<strong>in</strong>e Liebe…“Nach dem geme<strong>in</strong>samenMittagessen fand um 14Uhr die Geme<strong>in</strong>deaufnahmestatt. Danach zeigteuns Bruder Pawellek <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>teressanten Vortragdie Geschichte derTaufe. Um 17 Uhr durftenwir uns an e<strong>in</strong>em Kuchentischstärken.Dieser Sabbat verlief <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sehrfestlichen und gesegneten Atmosphäre.Wir danken Gott für diese wunderbarenAugenblicke, die er uns geschenkthat.(Röm. 5,8) waren nochmal passendeVorbereitung für die Taufe und zu Herzengehender Aufruf an die ganze Geme<strong>in</strong>de,zu solcher Vergebung bereitzu se<strong>in</strong> und sich dieser Liebe würdigzu erweisen.Beim geme<strong>in</strong>samen Mittagessenhatte der strömende Regen nachgelassenund der Himmel hellte sich auf.Unter Liedklängen und Posaunentönenstellte sich die Geme<strong>in</strong>de amSeeufer auf. Nach kurzer Ansprachebekundeten die Täufl<strong>in</strong>ge nochmalsihre Bereitschaft, ihr Leben Jesus zuübergeben und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Nachfolge zutreten. Als sie mit dem Täufer ihr „Ja“im Gebet bekräftigten, zerteilte undverscheuchte die Sonne die Wolken,und es schien, als wolle der Himmelmit uns se<strong>in</strong>e Freude über diesenGlaubensschritt teilen.Der Herr segne besonders unserenneuen Glaubensbruder – und mit ihmuns alle, die wir geme<strong>in</strong>sam auf demWeg des Glaubens gehen!Boris GardewZurück im Geme<strong>in</strong>desaal fand dieAufnahme <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de statt.Auch diese Handlung wurde von vielenLied- und Musikbeiträgen begleitet.In e<strong>in</strong>er Powerpo<strong>in</strong>t-Präsentationvon Geschw. Rögl<strong>in</strong> wurde <strong>in</strong> Wortund Bild die Liebe Gottes gezeigt,wie sie uns durch das ganze Lebenbegleiten will. Doch unser Ja ist aufallen Stationen erforderlich. Mit vielenGlück- und Segenswünschen wurdenSchw. Heike und Bruder Re<strong>in</strong>hold vonden Anwesenden <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>dewillkommen geheißen. Br. Herbolsheimerer<strong>in</strong>nerte dabei die Geme<strong>in</strong>de anihre Verantwortung, den neuen Mitgliedernauf dem Weg zur christlichenReife beizustehen und ermutigte dieNeuen, <strong>in</strong> ihrer freudigen E<strong>in</strong>satzbereitschaftnicht nachzulassen.Für die Geme<strong>in</strong>de Hamburg<strong>Jahrgang</strong> <strong>84</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 15


GlaubenserfahrungenAls der Gefängniswärterwe<strong>in</strong>teNach den schweren Kriegs- und Verbotsjahrenwar es für uns e<strong>in</strong>e großeFreude, wieder an Versammlungenund Konferenzen teilzunehmen. Alsdann wieder e<strong>in</strong>e Konferenz <strong>in</strong> Sol<strong>in</strong>genangesagt war, war es für michklar, dass ich wieder e<strong>in</strong>mal die Zonengrenzeüberschreiten sollte, umdort dabei zu se<strong>in</strong>. Nach Sol<strong>in</strong>gensollten auch wieder Geschwister vomAusland kommen, von denen wir jahrelanggetrennt waren. Sogar Br. K.Kozel von Argent<strong>in</strong>ien war da.Durch die Wortverkündigung auf derKonferenz wurde ich begeistert, fürGott und die Mitmenschen zu arbeiten.E<strong>in</strong>en Gleichges<strong>in</strong>nten fand ich <strong>in</strong>Br. Rudi Sabat, er kam wie ich aus der(damals sogenannten) russischen Besatzungszone.Mit me<strong>in</strong>en 17 Jahrenwar es mir lieb, e<strong>in</strong>en Erfahrenerenan me<strong>in</strong>er Seite zu haben, denn erwar fast doppelt so alt wie ich. Unsereerste Missionsschrift „Brennende Gegenwartsfragen“sollte die Menschenzum Nachdenken und näher zu Gottbr<strong>in</strong>gen. In unserem Reisegepäck,e<strong>in</strong>em Rucksack, war noch genügendPlatz für tausend dieser Schriften, mitdenen wir nach der Konferenz loszogen.Die Arbeit sollte im Raum Schwe<strong>in</strong>furtbeg<strong>in</strong>nen, wo wir e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladungvon lieben Geschwistern hatten. Weilke<strong>in</strong> Fahrgeld vorhanden war, musstedie Fahrt per Anhalter gemacht werden.Damals waren nur wenige Autosauf den Straßen, fast nur Lastwagen,und die wollten für uns nicht anhalten.So entschlossen wir uns, an scharfenKurven oder steilen Bergen, wo sielangsamer fuhren, zwischen Motorwagenund Anhänger aufzuspr<strong>in</strong>gen.Wie sich jeder vorstellen kann, ist dasnicht immer reibungslos vonstattengegangen.An e<strong>in</strong>e Begebenheit kann ich michbesonders er<strong>in</strong>nern. Irgendwannmussten wir wieder abspr<strong>in</strong>gen, weilwir aber nicht wussten, woh<strong>in</strong> der Wagenfuhr, noch wo wir genau waren,wählten wir nach Gefühl e<strong>in</strong>e Stelle,die aufgrund des Tempos dafür geeignetwar. Wir warfen beide Rucksäcke16ab und Rudi sprang. Inzwischen beschleunigteaber der Fahrer se<strong>in</strong>enWagen, so dass es mir zum Abspr<strong>in</strong>genzu gefährlich wurde. Ich mussteauf die nächste Gelegenheit warten.Diese kam dann mitten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ortschaft.Als ich Rudi dann mit beidenRucksäcken ankommen sah, warenwir überglücklich, dass wir uns wiedergefunden hatten, denn er konnteja nicht wissen, woh<strong>in</strong> der Wagen mitmir gefahren war.Doch auch das Glück, auf dieseWeise mitfahren zu können, war nichtimmer gegeben, dann gab es eben e<strong>in</strong>enTag Fußmarsch. Inzwischen befandenwir uns im Zonengrenzgebiet.Da wurden wir von e<strong>in</strong>er amerikanischenMilitärstreife aufgegriffen undnach unseren Ausweisen gefragt. Alssie daraus sahen, dass wir von Ostdeutschlandkamen, nahmen sie uns<strong>in</strong> ihrem Jeep mit. Leider g<strong>in</strong>g die Fahrtnicht <strong>in</strong> unsere Richtung, sondern <strong>in</strong>sGefängnis. Rudi wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zellemit Sträfl<strong>in</strong>gen untergebracht und ichkam zu jugendlichen Krim<strong>in</strong>ellen. Wirwaren darüber nicht traurig, denn wirkamen dadurch zu e<strong>in</strong>em kostenlosenNachtlager mit Gefängniskost. UnsereBibel und e<strong>in</strong>ige Schriften durftenwir <strong>in</strong> die Zelle mitnehmen. Als wiruns beim morgendlichen Rundgangim Gefängnishof trafen, erzählte Rudifreudig: „Ich weiß jetzt, warum wir hiergelandet s<strong>in</strong>d. Ich konnte mit den Insassenüber die Wahrheit sprechen,mit ihnen Andacht machen und beten.“Im Lauf des Tages wurden wir zumVerhör gerufen. Dabei wurden wirüber die Situation <strong>in</strong> der sowjetischenBesatzungszone befragt, <strong>in</strong>sbesondereüber militärische Bewegungen undÜbungen. Unsere Aussagen wurdenschriftlich festgehalten. Anschließendwurden wir noch vor e<strong>in</strong>en Richter gebrachtund der sprach uns frei.Der Gefängnisaufseher holte unswieder aus der Zelle und wir dachten,wir wären jetzt frei und könnten gehen,woh<strong>in</strong> wir wollten, denn wir hattenunsere Rucksäcke wiederbekommen.Der Aufseher sagte uns jedoch:„Ihr werdet jetzt abgeholt und mite<strong>in</strong>em Jeep an die Grenze gebracht,um wieder <strong>in</strong> den Osten zu kommen.“Rudi erklärte dem Mann, dass wir dasnicht wollten, denn wir hätten jedertausend Traktate, die wir hier im Landverbreiten wollten. In barschem Tonsagte der Beamte: Das geht nicht.Die Leute werden von hier immer <strong>in</strong>den Osten zurückgebracht; da gibtes ke<strong>in</strong>e Ausnahme!“ Rudi antwortetedarauf: „Aber wenn Gott das nichtwill, werden sie ke<strong>in</strong>en Jeep für unsbekommen.“ Der Beamte erwiderte:„Es s<strong>in</strong>d so viele vorhanden, dassdas nicht passiert.“ Mutig sagte Rudi:„Wie wollen sie gegen Gott arbeiten?“Unbeirrt telefonierte der Aufseher mitden Amerikanern, um den Jeep zu bekommen,jedoch ohne Erfolg. Plötzlichbegann der Aufseher bitterlichzu we<strong>in</strong>en. Mitleidsvoll fragte Rudi:„Können wir ihnen helfen?“ Nach kurzerPause sagte er: „Wenn sie so e<strong>in</strong>eVerb<strong>in</strong>dung zu Gott haben, könnensie dann auch für me<strong>in</strong>e Frau beten;sie ist sehr krank?“ Nachdem wir dasversprochen hatten, hat er sich wiederberuhigt und bedankte sich ganzherzlich. Danach entschuldigte er sichfür se<strong>in</strong>en harten Ton von vorher, mitden Worten, es sei eben hier e<strong>in</strong> Gefängnis.Nun waren wir also frei undkonnten gehen, woh<strong>in</strong> wir wollten.Das war an e<strong>in</strong>em Freitagabend.Weil wir nun wieder e<strong>in</strong> Nachtlagerbrauchten, g<strong>in</strong>gen wir zur Polizei underklärten dort unsere Lage. In derAusnüchterungszelle durften wir dannübernachten. Dort haben wir denSabbatanfang gemacht und unseremhimmlischen Vater unsere Zukunft anheimgestellt. Als wir am Sabbatmorgenaus dem kle<strong>in</strong>en Fenster schauten,stand auf der Straße e<strong>in</strong> LKW mitder Aufschrift „Straßenbau Schwe<strong>in</strong>furt“.Das war doch unser Reiseziel!Rudi fragte, ob er dorth<strong>in</strong> fuhr undwir mitfahren könnten. Als er zurückgelaufenkam, wusste ich, dass dieletzte Etappe unserer Reise begann.Kurz vor Beg<strong>in</strong>n des Gottesdienstesstanden wir vor dem Haus unsererGeschwister, die uns bereits erwartethatten. In Anbetracht unserer äußerenErsche<strong>in</strong>ung wurden wir scherzhafte<strong>in</strong>geladen: „Nun kommt here<strong>in</strong>,ihr staubigen Brüder!“Mit der Unterstützung der opferbereitenGeschwister und Gott dankbarfür se<strong>in</strong>e Führung konnten wir <strong>in</strong> dennächsten Wochen die geplante Missionsarbeitdurchführen.Johannes Altwe<strong>in</strong>Der Sabbatwächter


Liebe K<strong>in</strong>der,wer von Euch konnte es selber lesen: „Liebe K<strong>in</strong>der“?E<strong>in</strong>ige von Euch werden diese K<strong>in</strong>derseite von Muttioder Vati vorgelesen bekommen. Ihr dürft Euch schonauf die Schule freuen und bald werdet Ihr lesen können.Andere unter Euch können schon lesen. Könnt IhrEuch noch er<strong>in</strong>nern, wie schwer das Lesenlernen war?Manche K<strong>in</strong>der lernen es schnell und leicht, anderenfällt es sehr schwer, aus den vielen Buchstaben Wortezu bilden.E<strong>in</strong>er unserer Söhne hatte auch besondere Mühe mitdem Lesenlernen. Inzwischen liest er e<strong>in</strong> dickes Buchnach dem anderen und liebt es, <strong>in</strong> Antiquariaten (Geschäftevoller alter Bücher) zu stöbern.Das viele Üben mit unserem K<strong>in</strong>d hat dazu geführt,dass ich viel Verständnis für K<strong>in</strong>der habe, denen dasLernen schwer fällt.An der Grundschule unserer K<strong>in</strong>der gibt es Lesepaten,die nachmittags mit K<strong>in</strong>dern lesen üben. Weil ichgern mit K<strong>in</strong>dern zusammen b<strong>in</strong>, mache ich bei diesemProjekt mit. So durfte ich Vanessa, Benny undLorenzo aus der zweiten Klasse kennenlernen.Alle drei geben sich große Mühe undhaben viel Freude an unseren Arbeitsblättern„Leselernspiele mit TRIXI“.Leselernspiele mit TRIXI4. Sachen zum LachenHier fehlen Buchstaben. Setze sie e<strong>in</strong>!In me<strong>in</strong>em Hauswohnt die kle<strong>in</strong>e ___aus.Am Abend geht sie gerne ___us,mit ihrem Freund, der Lau___.Der Löwe im Zooist heute nicht ___roh.Ameise Susi hat es gewagtund se<strong>in</strong>en ___nochen abgenagt.TRIXI aber kann nur lachen.Sie hat zum Spielen viele ___achen,und kommen K<strong>in</strong>der, freut sie sich.Ich glaube, sie kennt auch ___ich!Warum erzähle ich Euch vonme<strong>in</strong>en Leselernk<strong>in</strong>dern?1. Ich wünsche mir, dass wir Geduld mitanderen haben, denen etwas schwerfällt!„E<strong>in</strong> Geduldiger ist besser als e<strong>in</strong>Starker …“ (Spr.16.32)2. Ich möchte, dass ke<strong>in</strong>er ausgelachtwird, nur weil er etwas nichtso gut kann! „… der Spötter ist denLeuten e<strong>in</strong> Gräuel.“ (Sprüche 24,9)3. Es ist wichtig, dass wir e<strong>in</strong>anderhelfen! „Lernt Gutes zu tun …“ (Jes. 1,17)4. Alles, was wir können und uns gel<strong>in</strong>gt, ist e<strong>in</strong> Segen Gottes!Auch der Wille, fleißig zu üben, ist e<strong>in</strong>e Gabe Gottes! „Alle gute Gabe undalle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts …“(Jakobus 1,17)5. Wenn e<strong>in</strong>em etwas schwerer fällt, heißt das nicht, Gott vergas, ihn zu segnen!Gott hat uns verschieden gemacht. Aber er hat jeden lieb und jeder kannetwas anderes. „Dies alles aber wirkt derselbe e<strong>in</strong>e Geist und teilt e<strong>in</strong>emjeden das Se<strong>in</strong>e zu, wie er will.“ (1. Kor. 12,11)6. Es gibt immer mehr Erwachsene, die nicht richtig lesen können. Man nenntsie Analphabeten. Meist vertuschen diese Menschen, dass sie nicht lesenkönnen, denn es ist ihnen sehr pe<strong>in</strong>lich. Wenn wir davon erfahren, wollen wirihnen <strong>in</strong> Liebe Mut machen, lesen zu lernen und möglichst auch dabei helfen.„Wer se<strong>in</strong>en Nächsten verachtet, versündigt sich; aber wohl dem, der sich derElenden erbarmt!“ (Sprüche 14,21)7. Wer lesen kann, darf sich freuen, dass er Gottes Wort – die Bibel – lesenkann! „Suchet nun <strong>in</strong> dem Buch des Herrn und lest! …“ (Jesaja 34,16)„Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten,was dar<strong>in</strong> geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.“ (Offenbarung 1,3)Gott segne und behüte Euch!Ines Müller, 14.08.2009Ines MüllerMar<strong>in</strong>ella aus Nauenerzählt uns,was ihre Bibelihr bedeutet:Me<strong>in</strong>e BibelMe<strong>in</strong>e Bibel ist mir sehr wichtig.Jedes Mal, wenn ich sie betrachteund das Naturbild aufder Deckpappe (vordere äußereBuchseite) sehe, denke ich daran,dass Gott die Natur geschaffenhat. Die Bibel ist wie e<strong>in</strong> kostbarerSchatz, den man habenkann. Sie ist unersetzlich. Trotzdemwollen viele Menschen sienicht haben. Sie ist wirklich sehr<strong>in</strong>teressant, und wenn ich maletwas nicht verstehe, lese ichso lange h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander, bis iches endlich verstanden habe.Mar<strong>in</strong>ella Calderon Vielma<strong>Jahrgang</strong> <strong>84</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 17


J U G E N D S E I T E NArtikel Infos Erfahrungen E<strong>in</strong>ladungen Berichte„Selbstverteidigungskurs“ für Vegetarier„Und Gott sprach: Sehet da, ichhabe euch gegeben alle Pflanzen, dieSamen br<strong>in</strong>gen, auf der ganzen Erde,und alle Bäume mit Früchten, die Samenbr<strong>in</strong>gen, zu eurer Speise.“(1. Mose 1,29)Ob <strong>in</strong> der Schule, am Arbeitsplatzoder zu jeglichen E<strong>in</strong>ladungen – Vegetarierecken an. Längst s<strong>in</strong>d wirnicht mehr so exotisch wie vor Jahren,denn die vegetarische Ernährungist <strong>in</strong> Mode gekommen, wie schon dievielen Kochbücher im Supermarkt zeigen.Dennoch bleibt der M<strong>in</strong>derheitenstatus.„Warum isst du ke<strong>in</strong> Fleisch?“ist daher e<strong>in</strong>e oft gehörte Frage.Wir halten es persönlich gern so,dass wir uns nicht als „komische, extreme“Leute darstellen wollen, denenman gar nichts aufzutischen weiß.Vieles kann man mit Humor verkaufen,wenn es droht, <strong>in</strong> unangenehmeDiskussionen auszuarten. UnsereK<strong>in</strong>der haben immer gesagt: „Wir essenunsere Freunde nicht auf!“.Zu Grillpartys, Schulfesten usw. nehmenwir unsere vegetarischen Produktee<strong>in</strong>fach mit, die dann sehr <strong>in</strong>teressiertbestaunt und gekostet werden.Wichtig ist uns, während des Essenske<strong>in</strong>e Ernährungsthemen zu erörternund den anderen ihr Menü nicht zu„verekeln“. Wenn wir allerd<strong>in</strong>gs gefragtwerden, antworten wir freundlich.Atheisten sche<strong>in</strong>en unsere Antwortenschneller zu akzeptieren als Bibelkundige,die entsprechende Verse parathaben. Können wir den Vegetarismusüberhaupt biblisch erklären? Könnenwir ohne Hilfe von bekannten Büchern(z.B. von E.G. White) den Verzicht aufFleischnahrung begründen?Christse<strong>in</strong> = Freiheit– von allen Absichten Gottes?18Das Thema Ernährung ist e<strong>in</strong> sehrpersönliches, da man allgeme<strong>in</strong> annimmt,es gehe niemanden etwas an,was jeder isst. Man fühlt sich nichtgern reglementiert.Auf vielen Gebieten wird „die Freiheit<strong>in</strong> Christus“ propagiert und so gedeutet,als könnten wir tun, was uns beliebt.Dabei ist allerd<strong>in</strong>gs die Freiheitvon der Sünde geme<strong>in</strong>t. Die Bibel istvoller „Wenn … dann …“ – Aussagen,also funktioniert das Ursache-Wirkungs-Pr<strong>in</strong>zip.Sicher haben wir dieFreiheit auch im Essen – nur ebennicht ohne Folgen. Das kann heute <strong>in</strong>jedem Krankenkassen-Ratgeber gelesenwerden.Sehnsucht nach dem Paradies?Wir s<strong>in</strong>d Christen und wollen das ewigeLeben haben, d. h. wir wollen aufe<strong>in</strong>er neuen, sündlosen Erde leben.Der „Himmel“ ist also unser erstrebtesParadies. Es müsste demnach unsererstes Anliegen se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> allen D<strong>in</strong>gen,wo es uns möglich ist, dieses Paradiesschon heute zu haben. Die Kriteriendes Paradieses liegen zu e<strong>in</strong>emgewissen Grad <strong>in</strong> unserer Hand: Wirdürfen uns der Schöpfung erfreuen,nach Gottes Wochenplan leben – d. h.sechs Tage Arbeit und dann die Sabbatruhe,wir dürfen e<strong>in</strong>e Beziehung zuunserem Schöpfer haben, unsere Eheglücklich gestalten und vegetarischleben wie Adam und Eva. Me<strong>in</strong>e provokativeFrage lautet: Wenn wir dasalles nicht erstrebenswert f<strong>in</strong>den, waswollen wir dann auf der neuen Erdemachen? Auf unser Thema gemünzt:Wollen wir auf der neuen Erde Mastviehanlagenund Schlachthöfe errichten?Haben wir dann e<strong>in</strong>e sündloseEwigkeit, die <strong>in</strong> der Harmonie mit dergesamten Schöpfung existiert?Dass Tiere getötet werden, ist e<strong>in</strong>eFolge des Sündenfalls. Das gab ese<strong>in</strong>fach vorher nicht. Hast Du schonmal e<strong>in</strong> Tier geschlachtet? UnserÄltester musste als Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d beimSchlachten e<strong>in</strong>es Kan<strong>in</strong>chens zusehen.So wollte se<strong>in</strong> Opa „e<strong>in</strong>en Mann“aus ihm machen. Der Junge (heute22 J. alt) weiß das heute noch – undist überzeugter Vegetarier.Me<strong>in</strong>e Mutter würde nie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>enSchlachthof gehen – mag aber ke<strong>in</strong>enpflanzlichen Brotaufstrich, obwohl sieihn noch nie probiert hat und nichtweiß, wie er schmeckt.An der Fleischtheke im Supermarktriecht es wie <strong>in</strong> der Pathologie – merktdas ke<strong>in</strong>er?Der Liedermacher Gerhard Schönefragt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Lied: „Haben sie schonmal e<strong>in</strong> Schwe<strong>in</strong> geschlachtet –oder lassen sie das machen?“Biblische Ernährungsgebote– nur für Juden?Gott hat nach der S<strong>in</strong>tflut, als alle Vegetationvernichtet war, re<strong>in</strong>e Tiere zurNahrung erlaubt – nur den Juden? Wieviele Menschen gab es denn? Acht,von denen alle geme<strong>in</strong>t waren. Noahund se<strong>in</strong>e Familie konnten zum<strong>in</strong>destunmittelbar nach der S<strong>in</strong>tflut nicht ausschließlichvon Pflanzen leben. Natürlichsehen wir das Alte Testament gernals „Buch für die Juden“. Diese Sortierunggebrauchen wir gern, wenn esuns günstig ersche<strong>in</strong>t. Wie viele „Menschensorten“hat Gott geschaffen?E<strong>in</strong>e – und dabei sollte es auch bleiben.Ohne den Sündenfall hätten wirke<strong>in</strong>e Heidenvölker – alle wären GottesK<strong>in</strong>der! Wir hätten ke<strong>in</strong>e anderen Religionenund niemand würde me<strong>in</strong>en, derSchöpfer habe von e<strong>in</strong>er Menschengruppeetwas gewünscht, was er vonder anderen nicht wolle. Wo bliebe dadie Gerechtigkeit? Bei Gott gibt es ke<strong>in</strong>Ansehen der Person (1. Petrus 1,17).Geht uns alles Alttestamentlichenichts an? Die Juden haben doch aufihren Messias gewartet – was wollenwir denn nun mit diesem Jesus?Das Volk Israel, also e<strong>in</strong> Volk unterder Autorität und dem Segen Gottes,Der Sabbatwächter


So begann me<strong>in</strong> Leben im „Land derSegenssprüche“ und ich konnte mirsicher se<strong>in</strong>, dass Gott mich auch hiernicht alle<strong>in</strong> lassen würde.„Me<strong>in</strong>e Hilfe kommt vom Herrn,der Himmel und Erde gemacht hat.“(Psalm 121,2)Das Wochenende <strong>in</strong> Dubl<strong>in</strong> verg<strong>in</strong>gwie im Flug und wir verbrachten dorte<strong>in</strong>e schöne geme<strong>in</strong>same Zeit. Ich hatteauch die Gelegenheit, mit me<strong>in</strong>enKommiliton<strong>in</strong>nen über me<strong>in</strong>en Glaubenund den Ruhetag zu sprechen, daich ja am Samstag nicht an ihren Aktivitätenteilnahm. Sie waren sehr offenund verständnisvoll mir gegenüber undnahmen auf mich Rücksicht.Was den Sabbat ang<strong>in</strong>g, so machteich während me<strong>in</strong>es Aufenthaltse<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Entdeckung. Ich beschäftigtemich etwas mit dem frühenChristentum <strong>in</strong> Irland und Schottlandund stieß dabei auf die Keltische Kirche(auch „iroschottische Kirche“ genannt).Bei me<strong>in</strong>en Recherchen erfuhr ich,dass diese frühen Christen auch denSabbat als Ruhetag feierten, dochwurden sie mehr und mehr verdrängtund verfolgt.„Irland war <strong>in</strong> Europa <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>eAusnahme, als es bereits <strong>in</strong> der Antikechristlich wurde, ohne je Teil desrömischen Reichs gewesen zu se<strong>in</strong>.Ebenso war es, im Gegensatz zumübrigen Europa, von der Völkerwanderungnicht betroffen. Diese beidenFaktoren trugen wesentlich zu der besonderenAusprägung des keltischenChristentums bei.“In se<strong>in</strong>em Werk „The Church <strong>in</strong> Scotland“schreibt James C. Moffat:„Es sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> den keltischen Kirchender Frühzeit, <strong>in</strong> Irland sowohl als auchSchottland, üblich gewesen zu se<strong>in</strong>,den Samstag, also den jüdischenSabbat, als den Tag e<strong>in</strong>zuhalten, andem man von der Arbeit ruhte. Siehielten das vierte Gebot buchstäblicham siebenten Tag der Woche.“Zurück zu me<strong>in</strong>er Reise: Am Montagmussten wir Mädels uns leider trennen,denn jede Student<strong>in</strong> war <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eranderen Schule untergebracht. Alsostieg ich <strong>in</strong> den Zug und begab michauf die Reise <strong>in</strong> das knapp 250 kmentfernte Cork, wo mich me<strong>in</strong>e Gastelternabholten. Me<strong>in</strong>e Schule befandsich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Küstenort namensClonakilty. Me<strong>in</strong>e Gastfamiliebestand aus e<strong>in</strong>em jungen Ehepaarund drei K<strong>in</strong>dern, die mich mit viel22Wärme und Freundlichkeit empf<strong>in</strong>gen.Ihr Haus lag nur fünf M<strong>in</strong>utenvon me<strong>in</strong>er Schule entfernt und warvon vielen grünen Wiesen umgeben.Von me<strong>in</strong>em Fenster aus hatte iche<strong>in</strong>en tollen Blick auf die Küste unddas Meer!In der Schule schloss ich Schülerund Lehrer schnell <strong>in</strong> me<strong>in</strong> Herz undfühlte mich dort sehr wohl. Es machtemir viel Spaß, den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong> wenigDeutsch beizubr<strong>in</strong>gen und ihnen e<strong>in</strong>enE<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die deutsche Kultur zugeben. Dadurch konnte ich auch me<strong>in</strong>Englisch verbessern und e<strong>in</strong>ige Ideenund Anregungen für den Schulalltagsammeln.Es blieb mir aber noch genug Zeit,um die umliegende Gegend zu erkunden– entweder alle<strong>in</strong>, mit me<strong>in</strong>erGastfamilie oder mit me<strong>in</strong>en Kommiliton<strong>in</strong>nen.Ich versuchte, <strong>in</strong> diesenvier Wochen so viel wie möglich vonder Schönheit des Landes „aufzusaugen“:die endlosen grünen Wiesenund Hügel, die e<strong>in</strong>samen Strände,die Spuren der Kelten, die buntenHäuser und Türen…In dieser Zeit dachte ich auch oftüber Gott und me<strong>in</strong> Leben nach. Innerlichverspürte ich das Bedürfnismit ihm zu reden und merkte, wieme<strong>in</strong>e Beziehung zu ihm wieder <strong>in</strong>nigerwurde. Kurz vor me<strong>in</strong>er Abreisenach Irland hatte ich etwas Schmerzlicheserlebt undmusste dies nochverarbeiten. Darumhaderte ich oftmit Gott, aber nunspürte ich, wieGott zu mir sprachund me<strong>in</strong>e Wundeheilen wollte.Die Worte aus 2.Könige 20 wurdenmir <strong>in</strong> dieser Zeitbesonders wichtigund gaben mir vielTrost: „Ich habede<strong>in</strong> Gebet gehörtund de<strong>in</strong>e Tränengesehen“. Mirwurde klar, dasserst wenn ich Gottalle Bruchstückeme<strong>in</strong>es Herzensgeben würde, ermir Heilung schenkenkönnte. Vielleichthatte er mirdiese Reise nachIrland ermöglicht,damit ich wieder zu mir f<strong>in</strong>den undihm näher kommen konnte?!Es war mir auch e<strong>in</strong> Anliegen umGelegenheiten zu beten, <strong>in</strong> denen ichmit me<strong>in</strong>en Gasteltern <strong>in</strong>s Gesprächüber Gott kommen könnte, denn ichhatte bemerkt, dass Kirche und Glaubefür sie zur bloßen Tradition gewordenwaren.E<strong>in</strong>es Nachmittags mähte me<strong>in</strong>Gastvater draußen den Rasen. Aufe<strong>in</strong>mal rief er uns alle zu sich <strong>in</strong> denGarten und bat uns, ihm beim Suchenzu helfen. Während der Mäharbeit hattesich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Schraube des Rasenmähersgelockert und war im Grasverschwunden. Aber wie sollten wirso e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Teilchen wiederf<strong>in</strong>den?Es war wie die sprichwörtliche Suchenach e<strong>in</strong>er Stecknadel im Heuhaufen!Ich betete leise und dabei kamen mirdie Worte Jesu <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n: „Bittet, sowird euch gegeben; suchet, so werdetihr f<strong>in</strong>den; klopfet an, so wird euchaufgetan.“ (Lukas 11,9). Wir suchtene<strong>in</strong> paar M<strong>in</strong>uten und auf e<strong>in</strong>mal stießder Vater e<strong>in</strong>en Freudenschrei aus.Er war ansche<strong>in</strong>end bei se<strong>in</strong>er Sucheerfolgreich gewesen! Ich freute michsehr und sagte zu ihm: „Wissen Sie,ich habe dafür gebetet, dass wir dieSchraube wieder f<strong>in</strong>den.“ Er schautemich etwas verdutzt an und erwiderteschließlich: „Na, ansche<strong>in</strong>end hat’sgeholfen!“Manuela Di FrancaDer Sabbatwächter


Gesundheit ist Lebensqualität. – Gönnt Euch mehr davon!E<strong>in</strong>e optimale Funktion desVerdauungsapparates bee<strong>in</strong>flusstdie Funktionen desganzen Organismus. Die Folgee<strong>in</strong>er gesunden Ernährung,e<strong>in</strong>er natürlichen Re<strong>in</strong>igung und Regenerationdes Verdauungsapparatesist mehr Lebensqualität. Durch unsereTherapien haben wir:50 Jahre Erfahrung und Erfolge mit:Erkrankungen des VerdauungssystemsVerstopfung, Durchfall, Blähungen, Beschwerdender Bauchspeicheldrüse, Magen-Darm-Erkrankungen,Erkrankungen von Leber und Gallenblase, usw.Erkrankungen des rheumatischen FormenkreisesArthritis, Arthrosen, degenerative Wirbelsäulenerkrankungen,rheumatische BeschwerdenStoffwechselerkrankungenErhöhte Cholester<strong>in</strong>werte, Fettleber, Diabetes mellitus,Über- und Untergewicht, etc.Herz-KreislauferkrankungenBluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, DurchblutungsstörungenMundschleimhauterkrankungenMundgeruch, G<strong>in</strong>givitis, ParodontitisErkrankungen der AtmungsorganeChronische Nasennebenhöhlenentzündung, allergisches Asthma,InfektanfälligkeitHormonelle StörungenWechseljahrbeschwerden, unerfüllter K<strong>in</strong>derwunsch,Nachlassen von Libido und PotenzBesondere Angebote für unsere Leser!Sonderpreise nur bis zum 20.12.2009! Bitte Preisliste anfordern!Jugenderfahrungsbuch- NEU4,95 €nur3,50 €nur1,95 €Aktion für<strong>Adventisten</strong>vom 1.11 bis 15.12.09:50% auf Zimmerpreise25% auf ärztl. Untersuchung,Therapieund VerpflegungDas Heilverfahren nach Dr.F.X.Mayr begleitet von e<strong>in</strong>ere<strong>in</strong>fachen hausspezifischen ganzheitlichen Therapie, ermöglichtEurem Körper e<strong>in</strong>e natürliche Re<strong>in</strong>igung und Regenerationdes Verdauungsapparates.Unser Haus ist zertifiziert als Zentrum für moderneF.X.Mayr-Mediz<strong>in</strong>, steht unter ständiger ärztlicher Leitung,ist Vertragshaus aller Krankenkassen und beihilfefähig.Die vegetarisch/vegane BIO-Küche desnur1,95 €Hauses verwöhnt Euch gern. Auch die Landschaftum Nonnweiler ist reizvoll und lädt zu Spaziergängenund Wanderungen e<strong>in</strong>.Weitere Information unter www.kurhauselim.deE-Mail: <strong>in</strong>fo@kurhauselim.deTel 06873 - 666 0 / Fax 06873 - 666 66Adresse: Mühlenweg 14, 66620 NonnweilerLiebe Geschwister und Freunde des Evangeliums!Durch die Hilfe Gottes konnten wir tatsächlich <strong>in</strong> allen oben genanntenKrankheiten den meisten unserer Kurgästen konkrethelfen. Wir s<strong>in</strong>d Gott für diese Möglichkeit, Menschen zu dienen,sehr dankbar. Auch zukünftig möchten wir als Werkzeuge<strong>in</strong> Gottes Hand weiteren Menschen helfen, den Plan Gottes fürihr Leben bewusst(er) zu machen. Um unsere Ziele zu erreichen,brauchen wir auch weiterh<strong>in</strong> Eure Unterstützung durchGebet, durch Euren E<strong>in</strong>satz bei der Renovierung z.B. im Dezember/Januar2009/2010 oder Eure f<strong>in</strong>anziellen Mittel.Lasst Euch das Wohlergehen unseres Kurheims e<strong>in</strong> Herzensanliegense<strong>in</strong>!Adolfo GessnerÜbrigens, Zivildienst kann auch bei uns geleistet werden.Bestellung beimEdelste<strong>in</strong> Verlag- siehe Rückseite!Die Feiertage mit ihrem Austausch vonGeschenken nähern sich schnell, undAlt und Jung überlegen eifrig, was sie ihrenFreunden als Zeichen liebevollen Gedenkensschenken. ...Es ist richtig, sich gegenseitige Beweise derLiebe und der Er<strong>in</strong>nerung zu schenken, wenn wir dabeiGott, unseren besten Freund, nicht vergessen. Unsere Geschenkesollten für den Empfänger von wirklichem Nutzen se<strong>in</strong>. Ich würde solcheBücher empfehlen, die e<strong>in</strong>e Hilfe für e<strong>in</strong> besseres Verständnis des WortesGottes s<strong>in</strong>d oder die die Liebe zu se<strong>in</strong>en Geboten erhöhen. Verschafft euchLesestoff, damit ihr während dieser langen W<strong>in</strong>terabende etwas zu lesen habt.The Review and Herald, 26. Dezember 1882.nur1 €5,10 €nur2 €Lagerexemplarnur1,45 €nur2 €nur7,95 €<strong>Jahrgang</strong> <strong>84</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 23


Vorankündigungvom Edelste<strong>in</strong> Verlag!Wir freuen uns, <strong>in</strong> KürzeLebensorientierung mit GottLebensorientierungmit GottEllen G. Whiteanbieten zu können.Es ist besonders geeignet für junge Menschen,spricht aber alle Altersgruppen undMenschen <strong>in</strong> unterschiedlichsten Lebenssituationenan - e<strong>in</strong> Buch also für Jugendliche,S<strong>in</strong>gles, Ehepaare, Familien und Ältere.Aus dem Vorwort:Das Buch „Lebensorientierung mit Gott“ ist wiee<strong>in</strong>e Lebensreise aufgebaut. Es gibt ke<strong>in</strong> Alter, <strong>in</strong>dem Gott dir nichts zu sagen hätte und ke<strong>in</strong>e Situation,für die de<strong>in</strong> Schöpfer nicht den besten Rat fürdich bereithielte!Beg<strong>in</strong>ne de<strong>in</strong>e Lebensreise heute neu! Steige e<strong>in</strong><strong>in</strong> den Zug mit dem Zielbahnhof „Ewigkeit auf derherrlichen neuen Erde“ und verlebe schon währendder Fahrt Freude und die S<strong>in</strong>nerfüllung de<strong>in</strong>es Lebens!Die Zusammenstellung dieses Buches umfasstdie Schriften von Ellen G. White, die sie <strong>in</strong> 70 Jahrenverfasst hat. Viele zitierte Abschnitte stammenaus Tausenden von Ellen G. White-Artikeln, die <strong>in</strong>den Geme<strong>in</strong>dezeitschriften veröffentlicht wurden.Die Quellenangaben s<strong>in</strong>d am Ende des Buchesangeführt.Wir haben uns bemüht, die Texte im logischen Aufbaumite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den, durch Überschriftenzu strukturieren und dem Gedanken der LebensorientierungRaum zu geben.Möge dieses Buch allen Lesern e<strong>in</strong>e praktischeLebenshilfe se<strong>in</strong>, ihren Bund mit Christus bekräftigenund bis zum ewigen Ziel auf ihrem Wege leuchten!Die Mitarbeiter der Edelste<strong>in</strong>-VerlagesEdelste<strong>in</strong> VerlagLayout-EntwurfAus dem Inhalt:Zum Glücklichse<strong>in</strong> geschaffen (Eden)Jugend mit ChristusDe<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de – Gottes Geme<strong>in</strong>de!Plane de<strong>in</strong>e Familie mit Gott!Das habe ich mir anders vorgestellt!Generation 50+- 256 Seiten, A5, PaperbackWir bitten um Vorbestellung, um die Auflagenhöhe optimieren zu können!Nur wenn Ihr Euer Interesse bekundet, werden wir dieses Buch drucken können!Bitte helft uns, damit viele durch die „Lebensorientierung mit Gott“ gesegnet werden können!Preis für Vorbesteller bis 31.12.09: 7,80 € regulärer Preis: 9,80 €24Vorbestellungen bitte an: Edelste<strong>in</strong> VerlagSchulstr. 30, 06618 Naumburg, Tel.: (+49)03445 792922 Fax: (+49)03445 792923Email: verlag@reform-adventisten.netDer Sabbatwächter

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