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Computern im Handwerk

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I m Oktober 1995 lautete ein berühmtes<br />

Zitat in der amerikanischen Zeitschrift<br />

Byte: „There’s gold in your data,<br />

but you can’t see it.“ Dieses bis heute<br />

gültige Phänomen liegt sicherlich nicht<br />

am eingeschränkten Sehvermögen von<br />

IT-Nutzern, sondern an den exponentiell<br />

wachsenden Datenmengen, die mit<br />

konventionellen Methoden nicht mehr<br />

ausgewertet werden können …<br />

Wir rechnen mit der weltweiten Verdopplung<br />

des Datenvolumens alle 20 Monate,<br />

gehen aber davon aus, daß nur 5 bis 10<br />

Prozent dieser Daten für die notwendigen<br />

Analysen, die der Markt in <strong>im</strong>mer kürzer<br />

werdenden Zyklen erfordert, zugänglich<br />

sind. Nach einer Studie der<br />

University of Berkeley aus<br />

dem Jahre 2002 wird in jedem<br />

Jahr eine Datenmenge<br />

von 1 Exabyte (1018 Byte)<br />

generiert. In jeweils drei<br />

Jahren erzeugen wir mehr<br />

Daten als in der gesamten<br />

Menschheitsgeschichte.<br />

Business<br />

Intelligence<br />

Wie kann der Trend zum<br />

Datenchaos gestoppt werden?<br />

Bereits in den 1960er-<br />

Jahren gab es Bestrebungen,<br />

der damals noch erheblich<br />

entspannteren Situation<br />

mit Mitteln der sogenanntenManagement-Informationssysteme<br />

(MIS) zu<br />

begegnen. Ab 1990 schuf<br />

Bill Inmon mit dem Data<br />

Warehousing einen bis heute<br />

überzeugenden Lösungsansatz. Seitdem<br />

rückt ein Begriff in das wachsende Interesse<br />

von IT-Spezialisten und -Nutzern: Business<br />

Intelligence. Der IBM-Mitarbeiter Hans<br />

Peter Luhn kreierte bereits 1958 diesen<br />

Begriff. In enger Anlehnung an Howard<br />

Dresner, Gartner Group, kann Business<br />

Intelligence (BI) treffend als Prozeß der<br />

Transformation von Daten in Information<br />

und von Information in Wissen bezeichnet<br />

werden, wobei Business Intelligence nur<br />

dann erfolgreich ist, wenn der Einsatz strikt<br />

darauf abzielt, den Entscheidungsprozeß<br />

<strong>im</strong> Unternehmen opt<strong>im</strong>al zu unterstützen.<br />

Inmon’s Data-Warehouse-Ansatz schafft ein<br />

konsistentes, <strong>im</strong> Idealfall unternehmensweites<br />

Datenlager, auf dem zwei unterschiedliche<br />

Auswertungsmethoden aufsetzen<br />

können: OLAP (Online Analytical Processing)<br />

und Data Mining. Während OLAP<br />

datenorientiert vorgeht, ist Data Mining<br />

auf die Entdeckung neuen Wissens ausge-<br />

richtet. Bild 1 weist auf die best<strong>im</strong>menden<br />

Charakteristika der beiden Methoden hin<br />

und deutet einen überlappten Bereich an,<br />

Business Intelligence …<br />

… wird mobil<br />

von Prof. Dr. Klaus Kruczynski, Hochschule für Technik,<br />

Wirtschaft und Kultur, Leipzig*<br />

der zum Beispiel auf dem Gebiet der Warenkorbanalyse<br />

anzutreffen ist. Nach Gartner-<br />

Befragungen von ca. 1500 IT-Chefs in mehr<br />

als 40 Ländern nach den<br />

in einem bevorstehenden<br />

Jahr zu erwartenden<br />

IT-Trends stand für die<br />

Jahre 2006 bis 2009<br />

bei den Technologie-<br />

Prioritäten Business-<br />

Intelligence an erster<br />

Stelle. Diese Platzierung<br />

war deutlicher Ausdruck für die hervorragende<br />

Praxisbedeutung von BI. Im Vorjahr<br />

wurde Business Intelligence u. a. von Cloud<br />

c o m p u t e r n<br />

3/11<br />

i m H @ n d w e r k<br />

S p e c i a l<br />

Computing überholt und fand sich am<br />

Ende auf Platz 5. Auch 2011 hat Cloud<br />

Computing die Spitzenposition erobert.<br />

Heißt das, daß Business Intelligence in den<br />

Hintergrund verfügbarer oder anzustrebender<br />

IT-Lösungen gedrängt wird?<br />

Mit Sicherheit ist genau das<br />

Gegenteil der Fall. BI ist in den<br />

meisten Unternehmen in großer<br />

Breite eingeführt worden und<br />

gehört ganz selbstverständlich<br />

zum Business-Alltag. Deshalb<br />

kommt es heute darauf an, rechtzeitig zu<br />

wissen, in welchen Richtungen sich BI<br />

vervollkommnen wird. Hierbei zeichnen<br />

sich vier zukunftssichere<br />

Trends ab:<br />

z Analyse unstrukturierter<br />

Daten,<br />

z Stärkerer Fokus auf vorausschauende<br />

Analysen<br />

(Predictive Analytics),<br />

z BI als Anwendung für<br />

Cloud Computing,<br />

z Mobile Business Intelligence<br />

(Mobile Intelligence).<br />

Im Folgenden wird der<br />

Schwerpunkt auf Mobile<br />

Intelligence gelegt.<br />

Computer-<br />

Technologie-<br />

Zyklen<br />

Der mittlerweile 70-jährige<br />

Weg zu mobilen<br />

Computer-Applikationen<br />

ist zunächst durch die<br />

bekannten Computergenerationen<br />

gepflastert, die in Tabelle 1<br />

in Erinnerung gerufen werden sollen. Die<br />

bisherige Entwicklung wird von einigen<br />

Tabelle 1:<br />

Generation Zeitraum Bauelemente / Merkmale<br />

1 1945-1954 Röhrenrechner; ENIAC als erster Elektronenrechner<br />

(1946)<br />

2 1955-1964 Einsatz von Transistoren und Magnetbändern<br />

3 1965-1974 Einsatz von integrierten Schaltkreisen<br />

4 ab 1975 Einsatz von hochintegrierten Schaltkreisen<br />

Autoren bis zur 5. bzw. 6. Generation<br />

weitergeführt. Allgemein anerkannt ist die<br />

Wirkung des Mooreschen Gesetzes, nach<br />

17

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