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Sandra Kamitz - Universität Rostock: Universität Rostock

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Geburt eines Enkels häufiger und mehr Geld geschenkt wird. Hierbei konnte die<br />

Konklusion geschlossen werden, dass die Zuneigung der neu gegründeten Familie gelte, da<br />

bei einer Eheschließung die höchsten Geldtransfers geleistet werden. Die Geldtransfers bei<br />

der Geburt eines Enkelkinders sind geringer. Hier wird aber vermutet, dass die<br />

intergenerationalen Transfers in Form von Zeit mit dem Enkelkind erfolgen oder aber als<br />

Geldanlage für die Enkel selbst. Aufgefallen ist bei Untersuchung die<br />

geschlechterdifferente Schenkung, wobei Töchter weniger erhalten. Dies gleiche sich aber<br />

bei Erbschaften wieder aus. Eine Ungleichheit in Finanztransferleistungen lässt sich<br />

erkennen dadurch dass in unteren und mittleren sozialen Schichten Schenkungen oft eine<br />

Erbschaft ersetzen, während in oberen sozialen Schichten Schenkungen und Erbschaften<br />

erfolgen. Die anschließende Diskussion fügte die Anmerkung hinzu, dass die Schenkungen<br />

nicht genau ausdifferenziert seien, so wäre nicht klar, handle es sich um Geld, Immobilien,<br />

Wertpapiere etc..<br />

Eine zweite Untersuchung Thomas Leopolds, die er gemeinsam mit Marcel Raab, ebenfalls<br />

von der <strong>Universität</strong> Bamberg vorstellte, zeigte die Ergebnisse einer Studie zur<br />

Kurzzeitreziprozität zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern. Die Messungen<br />

gehen von einer Zeitspanne von einem Jahr aus und soll zeigen, dass „kurzfristiger<br />

reziproker Austausch insbesondere dann zu beobachten ist, wenn die Hilfsbedürftigkeit der<br />

Eltern und die Intensität der empfangenen Unterstützung hoch sind und die Eltern zudem<br />

über hinreichende finanzielle Ressourcen für Geldleistungen an ihre Kinder verfügen“.<br />

Hierbei wurde das Motiv auf der individuellen Ebene und der Zeitraum von Schenkungen<br />

und Erbschaften auf familiarer Ebene betrachtet, sowie die Ungleichheit in der Verteilung<br />

auf gesellschaftlicher Ebene beobachtet. Die Ausgangshypothese, dass Schenkungen zum<br />

einen aus Zuneigung und zum anderen aufgrund von Bedarf als Transfers getätigt werden,<br />

zeigte sich bei der Auswertung wann Transfers gegeben werden und warum. Es handelt sich<br />

dabei um einen heteromorphen Austausch von Zeit und Geld. Untersuch wurden Familien<br />

mit mindestens zwei erwachsenen Kindern, wobei die Voraussetzung ist, dass nur ein<br />

Elternteil, also Mutter oder Vater in dieser Familie sind. Das Fazit der Untersuchung zeigt,<br />

dass Kinder, die ihre Eltern pflegen unmittelbar danach Schenkungen erfahren, sowie nach<br />

einer Schenkung die moralische Verpflichtung (Ausgleich) besteht zu pflegen.<br />

In der Diskussion wurde angemerkt, dass der Handlungsdruck sich als verdeckte Variable<br />

rausstellen kann und dass die Fallzahlen in der Untersuchung um die Hälfte minmiert<br />

wurden. Hierzu wurde vorgeschlagen den Alterssurvey hinzu zu ziehen. Als auffällig in der<br />

Untersuchung zeigte sich eine Geschlechtsspezifik, die darauf hinweist, dass Töchter mehr<br />

Pflegeleistungen ausführen.<br />

Die Referentin Claudia Vogel von der Hochschule Vechta zeigte die Ergebnisse ihrer<br />

Forschung zur „familialen Transmission sozialer Ungleichheit in der zweiten Lebenshälfte:<br />

Erbschaften und Vermögensungleichheit“. Die These, dass durch Erbschaften die soziale<br />

Ungleichheit zunimmt, konnte sie in ihrer Arbeit nicht bestätigen, aber dafür können<br />

anhand von SOEP-Daten aus zwei Erhebungen die Vermögenssituationsanalyse bestätigen,<br />

dass Erbschaften die absolute Ungleichheit der Vermögen erhöhen (Wer viel hat, erbt i.d.R.<br />

auch viel) in der Erbenkohorte. Gleichzeitig reduzieren Erbschaften die relative<br />

Ungleichheit in derselben Kohorte. In der Mitte gleicht sich das Erbe mit dem eigenen<br />

Vermögen aus.<br />

Es wurde im Anschluss diskutiert, wie der Faktor sich innerhalb der Familie zeigt, bspw.<br />

durch Hilfe von Geschwistern, da Frau Vogel nur die Vermögenssituation von Haushalten<br />

untersucht hat. Problematisch sei hier, die Beschaffung zu detaillierten Vermögensangaben.<br />

Spannend sei aber der mittlere Bereich, in dem die relative Ungleichheit durch Erbschaft<br />

reduziert wird. Hier wäre detailliertere Ausführung zur kompensatorischen Wirkung<br />

möglich.<br />

Andreas Klärner von der <strong>Universität</strong> <strong>Rostock</strong> referierte zu der von ihm und Silvia Keim<br />

durchgeführten Studie über „Intergenerationale Unterstützungsleistungen und die<br />

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