„Sommerfrische“ im 19. Jahrhundert
„Sommerfrische“ im 19. Jahrhundert
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Grenzen Politik Gesellschaft Kultur Wirtschaft Meer Meer<br />
Standort: Wirtschaft Meer I Bädertourismus I industrieller I Strukturwandel Anfänge I Schiffbau I In der Krise wie <strong>im</strong> Boom<br />
Anfänge des Seebädertourismus<br />
„Wer mit Aussicht auf wohlthätige Wirkung ins Bad gehen will, muß vor allem sich<br />
relative wohl befinden, insbesondere frei sein von jedem fieberhaften Zustande,<br />
darf ferner durch Gemütsbewegungen nicht erregt sein, endlich sich nicht in einem<br />
echauffierten Zustande befinden, etwa hervorgerufen durch zu rasches Gehen. ...<br />
Der Badende muß sich, besonders wenn die Temperatur der Luft niedriger als die<br />
des Wassers, schnell niederwerfen, um sich mit Wasser zu bedecken. Bei einigermaßen<br />
stärkerer Brandung thut man wohl daran, mit dem Rücken voran ins Wasser<br />
zu gehen. ... Der Stoß auf die Brust von seiten der brandenden Welle würde oft stürmische<br />
Bewegung des Herzens hervorrufen mit ihren Folgen.“ So empfahl der Kieler<br />
Arzt C. Kunkel <strong>im</strong> Jahr 1889 das richtig vorbereitete und durchgeführte Wellen-Bad<br />
auf der Nordseeinsel Sylt, der „Königin der Nordsee“.<br />
In Südengland hatte man gesundheitliche Effekte und die Freuden der Badereise<br />
schon in der Mitte des 18. <strong>Jahrhundert</strong> entdeckt; das erste deutsche Seebad,<br />
Doberan-Heiligendamm in Mecklenburg, gründete sich 1793. In den Herzogtümern<br />
Schleswig und Holstein zog man bald nach: Zunächst war es in der Lübecker Bucht<br />
Das „Badeschiff“ legt an, neue Badegäste werden in Empfang und in Augenschein genommen. Der<br />
Anleger ist feierlich geschmückt anlässlich der 200-Jahr-Feier Wyks als Erhebung zur selbstständigen<br />
„Commune“. Quelle: Badeverwaltung (Hrsg.): Das Nordseebad Wyk auf der Insel Föhr, Wyk/ Föhr 1907.<br />
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