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„Sommerfrische“ im 19. Jahrhundert

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Grenzen Politik Gesellschaft Kultur Wirtschaft Meer Meer<br />

Standort: Wirtschaft Meer I Bädertourismus I industrieller I Strukturwandel Anfänge I Die I Anreise Schiffbau zu I den In Seebädern der Krise wie <strong>im</strong> Boom<br />

Die Anreise der Badegäste zu den meisten Seebädern ist <strong>im</strong> <strong>19.</strong> <strong>Jahrhundert</strong> durchaus<br />

beschwerlich und aufwändig. Deshalb besitzen zunächst diejenigen Bäder<br />

einen Vorteil, die nicht weit von größeren Städten liegen oder früh an die sich entwickelnde<br />

Infrastruktur, also an ausgebaute Straßen oder Bahnlinien, Anschluss finden.<br />

Die Anreise mit Pferdefuhrwerken dauert und ist unbequem. In Büsum holen<br />

vor dem Anschluss an das Eisenbahnnetz Fuhrunternehmer die Badegäste mit Pferdegespannen<br />

aus Heide und sogar aus Itzehoe ab. Wollen die Badegäste nicht eine<br />

mehrtägige Reise mit der Pferdekutsche in Kauf nehmen, führt bei einer Badereise<br />

zu einem Seebad auf den Inseln an einer Schifffahrt kein Weg vorbei. Diese ist zumindest<br />

in den ersten Jahren des Bädertourismus wenig komfortabel und sicherlich<br />

nicht <strong>im</strong>mer das, was die vornehme Gästeschaft erwartet – selbst wenn es sich nur<br />

um kurze Überfahrten handelt, wie bereits 1828 berichtet wird.<br />

Zum einen gibt es die Seelinien Hamburg/Bremerhaven-Cuxhaven-Helgoland-Amrum/Sylt.<br />

Alternativ zu diesem „Seeweg“ gelten Kombinationsfahrten mit Eisenbahn<br />

und Wattendampfer schon früh als „Landwege“. Denn, so der Saisonführer 1900:<br />

„Die Dampfschiffsfahrt von Hoyerschleuse nach Sylt kann wohl kaum als Seereise<br />

angesehen werden, weil das Wattenmeer dem Charakter eines Binnenwassers ähnelt<br />

und fast stets ruhig und spiegelglatt ist, so dass Seekrankheit nur ganz ausnahmsweise<br />

vorkommt.“ Der „Landweg“ nach Wyk auf Föhr – und weiter nach Wittdün auf<br />

Amrum – führt mit der Eisenbahn nach Niebüll, dann mit der „Marschenbahn“ nach<br />

Dagebüll, um die Reise von dort mit einem „Salondampfer“ fortzusetzen. - Im Prinzip<br />

also wie heute noch.<br />

92 35<br />

Die Anreise zu den Seebädern<br />

Die Anreise per Schiff<br />

gehört mitunter zu den<br />

zweifelhafteren Vergnügungen<br />

einer Badereise.<br />

Dieses zwischen 1910<br />

und 1930 sehr beliebte<br />

Motiv n<strong>im</strong>mt die einschlägigen<br />

Erfahrungen<br />

der Badegäste amüsant<br />

auf und baut offenbar<br />

auf ein weit verbreitetes<br />

Problembewusstsein.<br />

Quelle: Sammlung Martin<br />

Rheinhe<strong>im</strong>er.

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