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Tauchen Sie ein... - Kiefersfelden

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Gefälle können auf die kurze Strecke ausgenutzt werden. Natürlich<br />

ist die Energieausbeute nur 1/3 des früher erreichten Werts, aber<br />

immerhin können mit den jährlich zu erntenden Strommengen<br />

von etwa 350.000 kWh wohl an die 100 Haushalte versorgt werden.<br />

Das kann sich sehen lassen. Dabei war die Investitionssumme<br />

mit 0,72 Euro pro jährlich erzeugter Kilowattstunde vergleichsweise<br />

sehr viel geringer als beim Bürgersonnenkraftwerk<br />

(6,48 Euro). Gekostet hat das Werk 250.000,- Euro.<br />

Die Wasserkraft des Bachs wird mit Hilfe <strong>ein</strong>er Wasserkraftschnecke<br />

in <strong>ein</strong>e Drehbewegung umgesetzt und mittels Generator<br />

in elektrischen Strom umgewandelt. Ein Getriebe übersetzt die 24<br />

Umdrehungen/Minute in 1000 Umdrehungen. Erzeugt wird <strong>ein</strong>e<br />

Leistung von 30 bis max. 100 kW (das entspricht 42 bis 139 PS) je<br />

nach verfügbarer Wassermenge.<br />

Der Strom wird ins öffentliche Netz der Gem<strong>ein</strong>dewerke <strong>Kiefersfelden</strong><br />

<strong>ein</strong>gespeist, die ihn für 9,67 ct/kWh abkaufen. Der etwas<br />

überhöhte Preis gegenüber "Normalstrom" aus Großwasser-, Kohleoder<br />

Atomkraft wird dabei auf alle Stromverbraucher in Deutschland<br />

gleichmäßig umgelegt. Steuergelder werden nicht <strong>ein</strong>gesetzt.<br />

Bei der Einweihungsfeier am 11. September dankte der Initiator<br />

und Geschäftsführer des Kraftwerks, Wast Bleier, den am Bau<br />

beteiligten Firmen, allen voran dem Schneckenhersteller Ritz-Atro<br />

aus Nürnberg, der hier die bisher größte jemals gebaute Wasserkraftschnecke<br />

geliefert hat. <strong>Sie</strong> ist 9 m lang und hat <strong>ein</strong>en Durchmesser<br />

von 3 m. Am Bau waren weitere 10 Firmen beteiligt, die alle<br />

aus <strong>Kiefersfelden</strong> oder der unmittelbaren Umgebung stammen. Die<br />

Stärkung der örtlichen und regionalen Wirtschaftskraft ist genau-<br />

so im Sinne der Agenda 21 wie die Nutzung der heimischen Energien.<br />

Wast Bleier machte deutlich, dass <strong>ein</strong>e Vollversorgung aller Kieferer<br />

Haushalte mit Solar-, Wasser- und Holzenergie durchaus möglich<br />

wäre. Dazu stünden 100.000 m 2 Süddachfläche, 80 m Gefälle<br />

des Kieferbachs und 6.000 Festmeter jährlich zuwachsendes Holz<br />

zur Verfügung. Wir müssen von den fossilen Energiequellen wegkommen,<br />

ob wir wollen oder nicht.<br />

Die anwesenden Bundestagsabgeordneten Frau Raab und Frau<br />

Graf, die stellvertretende Landrätin Frau Keil und 1. Bürgermeister<br />

Ellmerer dankten in ihren Grußworten der mutigen Initiative der<br />

Kraftwerksbauer. Pfarrer Leitner erinnerte daran, dass der Mensch<br />

nur Teil der Schöpfung der Welt ist und sie zwar zu s<strong>ein</strong>em Vorteil<br />

intelligent nutzen, nicht aber beherrschen und dauerhaft ausbeuten<br />

kann.<br />

Intelligenter Umgang mit Energie wird die Aufgabe der Zukunft<br />

s<strong>ein</strong>. Würden alle Haushalte nur 2/3 ihres Stroms verbrauchen, was<br />

durchaus leicht möglich ist, dann würde der im Kraftwerk hergestellte<br />

Strom schon für 150 Familien reichen. Die jetzigen 100 Familien<br />

hätten dann sozusagen <strong>ein</strong> halbes Kraftwerk zusätzlich gebaut<br />

- ohne die Natur zu strapazieren und für ganz wenig Geld. Und alle<br />

anderen Kieferer könnten auch ihr eigenes „Kraftwerk“ bauen, ganz<br />

<strong>ein</strong>fach durch bewussten und sparsamen Energieverbrauch. Etwa<br />

8 Wasserkraftschnecken wären auf diese Weise all<strong>ein</strong> in <strong>Kiefersfelden</strong><br />

zu erzeugen! Wie das geht, wird der Arbeitskreis Energie in<br />

<strong>ein</strong>er s<strong>ein</strong>er nächsten Informationsveranstaltungen zeigen.<br />

Robert Haidacher<br />

Nächste Ausgabe der Kieferer Nachrichten<br />

REDAKTIONSSCHLUSS:<br />

Montag, 21. November 2005, 10.00 Uhr<br />

Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu verändern oder zu<br />

kürzen.<br />

Bitte haben <strong>Sie</strong> Verständnis!<br />

Wichtig: Beiträge können nur auf CD, Diskette oder per<br />

e-mail abgegeben werden. Digitalfotos werden nur in<br />

Originalgröße mit 200 dpi angenommen!<br />

e-mail: larcher@kiefersfelden.de<br />

ANZEIGENSCHLUSS FÜR WERBUNG:<br />

Montag, 7. November 2005, 10.00 Uhr<br />

(meissnerdruck: Tel. 08033/97 66 0)<br />

Nr. 125 · November 2005 – Kieferer Nachrichten – Seite 15<br />

ERSCHEINUNGSTERMIN:<br />

Freitag, 02.12.2005<br />

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