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Krabat

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Mit großem KreativundSchreibwettbewerbEinsendeschluss:15. Dezember 2008Ideen für den UnterrichtFilmstart: 9. Oktober 2008


InhaltKRABAT – Der Film 2Ideen für den UnterrichtAllgemeine Hinweise zu den Aufgabenstellungen 4<strong>Krabat</strong> kreativ – Ein Film- und Lesetagebuch 5Deutschland zur Zeit <strong>Krabat</strong>s 6KRABAT – Von der Sage zum Film 7„… dass sie ein Mittel ist, das einem selbst über Fürsten und 8Könige Macht verleiht“ – Macht, Magie und Zauberei„Die Mühle! Nun mahlt sie wieder!“ – Die Mühle im Koselbruch 11„Nicht aufgeben, <strong>Krabat</strong>“ – Der Kampf um die Freiheit 15Erzählung und Film – Ein Vergleich 17Über Fantasie, Verführbarkeit und Filmatmosphäre – 19Interview mit Regisseur Marco KreuzpaintnerKreativwettbewerb: Werdet filmisch kreativ! 20Briefe von <strong>Krabat</strong> an Kantorka – Der große Schreibwettbewerb 21Lesetipps 22Die Organisation von Schulvorstellungen – vonder Suche nach einem passenden Kino zuIhrem Wunschtermin bis hin zur komplettenAbsprache und Organisation der Vorstellung –nimmt Ihnen gerne das Team der MMmediaGmbH ab.Über Möglichkeiten und Preise von Schulvorstellungeninformieren Sie sich bitte direkt bei:Florian PeulerT.: 040/675991-17 oder unterFlorian.Peuler@MMmedia-Kino.deKinoaktion zum Filmstart von KRABAT:Am Startwochenende (9.-12.10.2008) gibt es inden meisten deutschen Kinos beim Kauf einerKRABAT-Eintrittskarte eine tolle Überraschung!Eine Aktion der Deutschen Post und derTwentieth Century Fox of Germany mit derStiftung LesenZahlreiche kreative Ideen rund um KRABAT findenSie auch unter:www.deutschepost.de/krabat


Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Kolleginnen und Kollegen,die Kraft der Liebe gegen die Macht der Magie – Otfried Preußlers zeitloser Roman überden Waisenjungen <strong>Krabat</strong> hat bis heute Millionen begeisterter Anhänger gefunden. Nunhat sich Regisseur Marco Kreuzpaintner der Geschichte angenommen: Am 9. Oktober2008 kommt der Film KRABAT aus deutscher Produktion ins Kino.Wir nehmen den Filmstart zum Anlass, um eine gemeinsame Schulkampagne mit unseremPartner Twentieth Century Fox of Germany zu initiieren und bieten Ihnen vor allemkreative Zugänge mit unseren unterschiedlichen Wettbewerbsformen:Neben einem Wettbewerb, der die Schülerinnen und Schüler einlädt, selbst filmischkreativ zu werden, gibt es einen Schreibwettbewerb mit unserem Partner Deutsche PostAG. Beide Wettbewerbe richten sich an Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5.In dem vorliegenden Material haben wir für Sie Informationen zum Film zusammengestelltsowie vielseitig einsetzbare Unterrichtsideen, die Wettbewerbsausschreibungen undthematische Lesetipps. Die Broschüre eignet sich sowohl für die Vor- als auch für dieNachbereitung des Films und dient als Kopiervorlage für Ihren Unterricht. Mit denArbeitsblättern können Sie je nach Bedarf Schwerpunkte setzen. Da sich die Materialien– teilweise innerhalb eines Arbeitsblattes – an unterschiedliche Altersstufen richten, solltenSie sorgfältig die für Ihre Klasse passenden Aufgabenstellungen auswählen oder entsprechendanpassen.Weiteres zum Projekt KRABAT finden Sie unter www.stiftunglesen.de/krabat und unterwww.krabat-derfilm.de/wettbewerb. Dort werden auch nach und nach die schönstenWettbewerbsbeiträge vorgestellt und nach Projektabschluss die Gewinner veröffentlicht.Der Film KRABAT ist ab 12 Jahren freigegeben. Sollten Sie mit jüngeren Schülerinnenund Schülern einen gemeinsamen Kinobesuch planen, so müssen diese jeweils voneinem Erziehungsberechtigten begleitet werden, eine Einverständniserklärung allein istnicht ausreichend.Wir wünschen Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern abwechslungsreiche undlebendige Unterrichtsstunden mit KRABAT und freuen uns auf zahlreiche kreative Wettbewerbseinsendungen!Ihre Stiftung Lesen1


KRABAT – Der FilmDie Verfilmung KRABAT beruht auf Otfried Preußlers zeitlosemliterarischen Meisterwerk, das seit mehr als 35 JahrenJugendliche und Erwachsene in der ganzen Welt begeistertund schon lange als Schullektüre im Deutschunterricht eingesetztwird. Für seinen Roman wurde Otfried Preußler 1972der deutsche Jugendbuchpreis verliehen. Ab 9. Oktober 2008ist die aufwändige Kinoproduktion KRABAT mit Leinwandgrößenwie David Kross (KNALLHART), Daniel Brühl (GOODBYE, LENIN!, DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI), Christian Redl(TATTOO, DER UNTERGANG), Robert Stadlober (CRAZY, SOM-MERSTURM) und Paula Kalenberg (DIE WOLKE) im Kino zusehen.InhaltElternlos streift der junge <strong>Krabat</strong> (DAVID KROSS) durch dashungernde, vom Dreißigjährigen Krieg verwüstete Deutschland.Eines Nachts dringt eine unheimliche Stimme in seineTräume ein und führt ihn zur dunklen Mühle am Koselbruch.Dort bietet ihm der strenge, aber charismatische Meister(CHRISTIAN REDL) eine Lehre als Müllerbursche an, die<strong>Krabat</strong>s Leben für immer verändern soll. Erst lernt er unterelf Mitgesellen seinen besten Freund Tonda (DANIEL BRÜHL)kennen, dann durch den Meister die Macht der SchwarzenMagie. In zwei Sommern eignet sich <strong>Krabat</strong> große Kräfte unddie Fähigkeit an, in einen Raben verwandelt mit den Wolkenüber die Hügel, Berge und Täler zu gleiten. Noch verführerischeraber als die Schwarze Kunst ist der Zauber von Kantorka(PAULA KALENBERG), einem Bauernmädchen, in das<strong>Krabat</strong> sich auf den ersten Blick verliebt. Damit jedoch riskierter ihr Leben und auch das seine. Denn der Meister duldetniemanden neben sich, fordert Gehorsam und fürchtetdie Liebe. Nur sie nämlich kann seinen geheimnisvollenBund mit dem Tod und damit den Fluch der Mühle brechen,der jedes Jahr einem der Gesellen das Leben nimmt ...2


FilmhintergründeRegisseur Marco Kreuzpaintner (SOMMERSTURM, TRADE – WILLKOMMEN IN AMERIKA)hatte bereits mit 13 Jahren das Buch KRABAT mehrfach gelesen. Seine Identifikation mitder Hauptfigur war sehr groß: „Die Welt, in der <strong>Krabat</strong> sich zurechtfinden muss, hattemich stark fasziniert. <strong>Krabat</strong> ist ein besonderer Held. Er besitzt Stärke, Mut, Gefühl undrepräsentiert wichtige Werte. Man muss ihn lieben und ist ihm sehr nahe. KRABAT erzähltja nicht nur vom Erwachsenwerden, der Selbstbestimmung, Freundschaft und derLiebe, sondern auch vom Tod“, so Kreuzpaintner.Kreuzpaintners Konzept für KRABAT war ein Film mit großenGefühlen, der sein Fundament in den Figuren hatte, der denmagischen Aspekten des Romans gerecht wurde, aber nichtmit visuellen Effekten überwältigen sollte. Und es sollte einFilm werden, der sich eng an Otfried Preußlers Romans hielt,davon nur abwich, wenn es dramaturgisch notwendig war.Bei drastischen Änderungen hatte derRomanautor ein Mitspracherecht.Die Attraktivität des Stoffes liegtnicht nur an den Figuren, derStimmung, der Historie, demMythos und Zauber, sondern besondersauch in der Zeitlosigkeit derGefühle und Sorgen der Protagonisten. „Es sindkeine seltsam anmutenden historischen Figuren.Es sind junge Menschen der damaligen Zeit, mitdenen man sich heute noch identifizieren kann“,erklärt Produzent Thomas Wöbke.Der Film sollte ursprünglich an Originalschauplätzengedreht werden, doch die Landschaftenvor Ort erfüllten nicht die Erwartungen derFilmemacher. Den geeigneten Drehort fand dieCrew schließlich in Rumänien, in den Karpaten, wodie Landschaft noch ursprünglich und unverändertwar. Bereits vor Beginn der Dreharbeiten wurde das visuelleKonzept für den Film festgelegt. Als Einstimmung für die grundlegendeAtmosphäre dienten sogenannte "Moodboards" – stimmungsvolle Zeichnungenund Skizzen, die die emotionale Richtung vorgaben. Darüber hinaus wurden, wie bei derProduktion eines Films üblich, Storyboards angefertigt, in denen vorab der Handlungsablaufveranschaulicht wurde.In einem aufwändigen Casting wurde die Besetzung für die zwölf Müllersburschen gesucht,von denen jeder sofort einen bleibenden, individuellen Eindruck hinterlassenmusste. Für die Rolle des <strong>Krabat</strong> wurde David Kross ausgewählt, der aus dem FilmKNALLHART bekannt ist. Daniel Brühl (GOOD BYE, LENIN!, DER DUFT VON LAVENDEL)spielt überzeugend die Rolle des Altgesellen Tonda, der sein Leben verlieren muss, weiler versehentlich den Namen seines Mädchens preisgegeben hat.Robert Stadlober, bekannt aus Filmen wie CRAZY und SOMMERSTURM, spielt den MüllerburschenLyschko, Paula Kalenberg (DIE WOLKE) ist in der Rolle der Kantorka zu sehen.Christian Redl (DER UNTERGANG) verkörpert die mächtige Person des Meisters undbringt dessen furchteinflößenden Charakter eindrucksvoll auf die Leinwand.(Quelle: Presseheft KRABAT, Twentieth Century Fox of Germany)3


Allgemeine Hinweise zu den AufgabenstellungenFilm und BuchDie Ideen für den Unterricht richten sich direkt an die Schülerinnenund Schüler*, mit Ausnahme der Arbeitsvorlagen„Erzählung und Film – ein Vergleich“ (S. 17). Alle Verweiseund Zitate beziehen sich auf die Schulausgabe: OtfriedPreußler, KRABAT, Thienemann-Verlag, Stuttgart/Wien 2006(siehe auch Lesetipps).Es ist sinnvoll, den Inhalt des Buches vor dem Kinobesuchzu kennen. Eine ausführliche Besprechung des Buches istvorab jedoch nicht unbedingt erforderlich.Vorbereitung des KinobesuchsAuf den folgenden Seiten finden Sie Aufgaben, die sich konkretauf den Film KRABAT beziehen. Diese sind mit dem Symbol markiert. Wir empfehlen, dass der Lehrer eine Auswahlan Fragen als Beobachtungsaufgaben vor dem Kinobesuchan die Schüler verteilt. Anschließend werden Kleingruppengebildet, die sich jeweils mit ihren Fragen beschäftigen.Im Anschluss an den Film notiert jedes Gruppenmitglied seineBeobachtungen zur Fragestellung. Zusätzlich sollte jederstichpunktartig seine Eindrücke zu dem Film auch im Vergleichzum Roman von Otfried Preußler aufschreiben.In der auf den Kinobesuch folgenden Unterrichtsstunde solltendie Kleingruppen – nach einem kurzen Austausch überden Film insgesamt – ihre Notizen zum Beobachtungsauftragzusammenfassen.Die Kleingruppe fungiert dann als Expertenteam bei der Besprechungder jeweiligen Aufgabe.Tipps zur Moderation vonRollenspielen und Standbildern– Realität und Simulation werdendurch die Abtrennung der „Bühne“vom „Zuschauerraum“ klar voneinanderabgegrenzt.– Der Bühnenraum selbst wird entsprechendder Situation von allengemeinsam mit den bereitstehendenMitteln gestaltet.– Die Personen auf der Bühne übernehmeneine Rolle, d. h. sie werdennicht mit ihrem Namen, sonderndem Namen in der Bühnenrolle angesprochenund in der Auswertungbeschrieben.– Kurze Interviews durch den Spielleiterauf der Bühne (in der Regel dieLehrkraft) erleichtern den Spielerndie Einstimmung auf ihre Rolle.(Wie heißen Sie?/Wie heißt du? Wobefinden wir uns hier? Mit welchemAnliegen sind Sie/bist du hier? ...)– Kleine Verkleidungen (Jacke, Hut,Hemd …) erleichtern das Spiel.– Während der Spielphase wird in derRegel spontan agiert, Dauer bzw.Ende des Spiels legt der Spielleiterfest.– Der Spielleiter hat die Möglichkeit,das Spiel „einzufrieren“ und mitdiesem Standbild zu arbeiten. Dannversetzen sich die „Schauspieler“ indie Gefühle und Stimmungen ihrerFiguren hinein. Dies kann z. B. mittelsMonolog und Doppeln geschehen.– Nach dem Spiel wird der Bühnenraumverlassen und die Rollen werdenaufgehoben. Anschließend erfolgtdie Auswertung (Rollenfeedback,Zuschauerfeedback, allgemeineReflexion über das Thema desSpiels). Die „schauspielerischenLeistungen“ sollten nicht besprochenwerden.* Im Folgenden sprechen wir von Schülern und Lehrern. Wir richten uns damit grundsätzlich immer anSchülerinnen und Schüler sowie an Lehrerinnen und Lehrer.4


<strong>Krabat</strong> kreativ – Ein Film- und LesetagebuchFühre während der Lektüre und in der Zeit der Bearbeitung des Films und des Buchs ein Film- und Lesetagebuch.Es soll deine ganz persönlichen Erlebnisse mit dem Film, dem Buch und der Besprechung imUnterricht festhalten. In dein Film- und Lesetagebuch gehört alles, was dir zum Film und zum Buch und zuden Themen des Films und des Buchs einfällt.Die folgenden Vorschläge können natürlich nach Belieben verändert, erweitert oder gekürzt werden.Gestalte das Titelblatt. Warte damit, bis du einen ersten Eindruck von dem Film und dem Buch gewonnenoder bis du eine Idee hast.Du kannst dann in deinem Film- und Lesetagebuch:– Filmabschnitte und Textstellen angeben, die du besonders spannend, schön, traurig,lustig, grausam, wichtig oder typisch für eine Person findest (Seitenzahlen angeben),– die wichtigsten Ereignisse eines Jahres in einer Übersicht zusammenfassend darstellen,– einen Überblick über die Handlungs- und Zeitabschnitte skizzieren,– Kapitel und Filmabschnitte kurz zusammenfassen oder zu wichtigen Textstellen eineInhaltsangabe schreiben,– bestimmte Textstellen untersuchen und deuten (Seitenzahlen angeben),– Personen aus KRABAT zeichnen oder malen und etwas über sie schreiben (Porträt derHauptpersonen, „Steckbrief“) – du kannst dabei auch von der Darstellung im Film abweichen,– die Beziehungen der Personen zueinander darstellen,– deine Meinung zu dem aufschreiben, was eine Person tut (vielleicht würdest du auch sohandeln, vielleicht ganz anders?),– Filmabschnitte und Kapitel aus einer anderen Perspektive erzählen und dabei besondersauf die Gedanken und Gefühle der Person eingehen,– „Lücken“ durch erzählende Texte ausfüllen,– aufschreiben, was du nicht verstehst, was dich verunsichert, was dir Angst macht, wasdich ärgert ...,– Zeichnungen anfertigen von Handlungsorten, Landkarten zeichnen, Bilder malen zuSzenen, die dich besonders beeindruckt haben,...Alles, was ihr im Unterricht bearbeitet, kann hier seinen Platz finden.5


Deutschland zur Zeit <strong>Krabat</strong>s„Es war in der Zeit zwischen Neujahr unddem Dreikönigstag. <strong>Krabat</strong>, ein Junge vonvierzehn Jahren damals, hatte sich mitzwei anderen wendischen Betteljungenzusammengetan, und obgleich Seine allerdurchlauchigsteGnaden, der Kurfürst vonSachsen, das Betteln und Vagabundierenin Höchstderoselben Landen bei Strafeverboten hatten (aber die Richter und sonstigenAmtspersonen nahmen es glücklicherweisenicht übermäßig genau damit),zogen sie als Dreikönige in der Gegendvon Hoyerswerda von Dorf zu Dorf …“(KRABAT, S. 11)ArbeitsanregungenIn den ersten Zeilen des Romans KRABAT erfährt der Leserbereits Einzelheiten über den Ort, die Zeit und die Situationder Hauptperson und es werden Erwartungen in Bezug aufdie Art der Geschichte geweckt. Klärt die Bedeutung der kursiv gedruckten Begriffe. Später in der Erzählung wird der Kurfürst als August derStarke genauer benannt. Informiert euch über seineLebensdaten. Welche weiteren Hinweise auf die historischen und kulturellenHintergründe findet ihr im Roman?Der Film KRABAT verlegt die Handlung vorin den Dreißigjährigen Krieg, während derRoman im ausgehenden 17. Jahrhundertspielt. Wie in anderen Regionen Deutschlandsdurchzogen große Heere die Lausitz,Gewalt und Seuchen forderten Tausendevon Todesopfern. So starb nahezu dieHälfte der sorbischen Bevölkerung, dieGebiete an der Neiße und östlich davonwurden später von Deutschen besiedelt,sodass das sorbische Gebiet wesentlichkleiner geworden war.Arbeitsanregungen Beschreibt genau die Eingangssequenz des Films. Waserfahren wir über Ort und Zeit der Handlung und überdie Situation der Hauptperson? Vergleicht die Darstellungmit den ersten drei Abschnitten des Romans (S. 11 f). Legt eine kleine Zeitleiste zum 17. Jahrhundert an. Tragtdie Ereignisse ein, die im Roman und im Film erwähntwerden. Markiert die genannten Orte auf einer Karte desGebiets. Recherchiert zu Geschichte, Geografie, Sprache undBrauchtum der Volksgruppe der Sorben/Wenden. Organisiertdazu eine Ausstellung. Entsprechende Informationenfindet ihr unter anderem auf folgenden Internetseiten:www.krabatregion.de, www.sorben.de, Wikipedia,Infos über Brauchtum und Festtage unter www.cottbusund-umgebung.de. Wo finden sich Darstellungen der Kultur und des Brauchtumsder Sorben/Wenden im Film?6


KRABAT – Von der Sage zum FilmSeit Urzeiten erzählen sich die Menschen Mythen, Sagen und Märchen. Die ältesten Überlieferungen sinddie Mythen. Das Wort „Mythos“ stammt aus dem Griechischen und bedeutete ursprünglich „Wort, Rede,Erzählung, Sage“. Diese Geschichten erzählen vom Ursprung der Welt, vom Aufbau des Universums, demKampf des Guten gegen das Böse, über die Ursachen für Leben, Freude, Leiden und Tod, über Götter, Geisterund Dämonen, das Ende der Welt usw.Der Geschichte von KRABAT liegt eine Sage zu Grunde. Darunter versteht man eine mündlich überlieferte,volkstümliche Erzählung. Sie hat häufig fantastische Züge: Es treten Feen, Zauberer, Riesen usw. auf. Dennochhat die Sage einen direkten Zusammenhang mit geschichtlicher Realität, denn sie bezieht sich auftatsächlich existierende Orte und/oder bestimmte Zeiträume.Der Inhalt von Mythen und Sagen lässt sich nicht einfach auf den Punkt bringen. Er ist rätselhaft und geheimnisvollund fordert daher zu immer neuen Deutungen heraus.Arbeitsanregungen Sucht Geschichten, die ihr nach diesen Definitionenfür Mythen oder Sagen haltet. Begründet eureEinschätzung und nennt die Themen, die angesprochenwerden. Warum sind diese Geschichtenheute noch von Bedeutung? Was sind typische Merkmale für ein Märchen? Entwickelteine Definition und sammelt Beispiele. Vergleicht Mythen/Sagen mit Märchen. Welche Gemeinsamkeitenund Unterschiede stellt ihr fest? Welche dieser mythischen, sagenhaften oder märchenhaftenZüge nimmt der Film auf? WelcheElemente werden besonders betont? Mit welchenfilmischen Mitteln geschieht das? Begründet, warum KRABAT weder Mythos, nochSage, noch Märchen ist.„Als Vorlage für meinen <strong>Krabat</strong> habe ich eine alte sorbische Volkserzählung verwendet, die ichbereits als Kind kennen gelernt hatte, in einem Sagenbuch der Lausitz aus der Bibliothek meinesVaters … Wie alle richtigen Volkssagen ist auch die <strong>Krabat</strong>-Sage zeitlich und geografisch lokalisiert,und zwar spielt sie im ausgehenden 17. Jahrhundert in der schlesischen Oberlausitz, in derNähe von Hoyerswerda und Kamenz; und es versteht sich von selbst, dass ich diese genaue Lokalisierungfür meine Geschichte weitgehend übernommen habe.“ (Otfried Preußler – zitiertnach www.preussler.de)Arbeitsanregungen Otfried Preußler arbeitete eine alte Sage um. Informiert euch über die <strong>Krabat</strong>-Sage.Materialien findet ihr u. a. in der Schulausgabe (S. 259-276). Wie gestaltet und deutet Preußler die Sage? Beachtet auch seine Aussagen zur Entstehungsgeschichteder Erzählung (Schulausgabe, S. 290-294). Wie gestaltet und deutet der Film im Unterschied dazu die Erzählung von <strong>Krabat</strong>? Lässt sich der Film einem bestimmten Genre zuordnen (z. B. Fantasy, Horror, Abenteuer,Märchenfilm usw.)? Begründet eure Meinung. Welche filmischen Mittel sind typisch für welches Genre?7


„… dass sie ein Mittel ist, das einem selbst über Fürstenund Könige Macht verleiht“ – Macht, Magie und ZaubereiArbeitsanregungen Sucht verschiedene Definitionen für das Wort„Magie“ und formuliert die für euch treffendsteBeschreibung in zwei bis drei Sätzen. Bildet mit den Worten „Magie“ und „Zauberei“Sätze und Wortzusammensetzungen (z. B. zauberhaft).Sammelt Sprichwörter und Redewendungen,in denen die Begriffe vorkommen. Tragt eure Ergebnisse zusammen. Was ist jeweilsmit Magie und Zauberei gemeint? WelchesVerständnis von beiden kommt in unseremSprachgebrauch zum Ausdruck? Welchen Zusammenhang von Magie und Zaubereimit dem Thema „Macht“ gibt es? Wie wird <strong>Krabat</strong> in die magische Welt eingeführt?Beschreibt diesen Prozess Schritt fürSchritt.Auf seiner Homepage schreibt Otfried Preußler zu seinem Buch KRABAT und zum Thema Macht,Magie und Zauberei:„Ob ich persönlich an Zauberei glaube? Ganz gewiss gibt es Kräfte, die wir uns mit dem Verstandallein nicht erklären können. In meinem Leben bin ich ein paar Mal mit solchen Kräften konfrontiertgewesen. Es sind Kräfte des Herzens und Kräfte der Seele, die sich nicht messen lassen, diesich den Kategorien der modernen Wissenschaft noch entziehen. Das bedeutet nicht, dass sienicht existieren. Die menschliche Seele ist in der Lage Energien zu entwickeln, die schwer begreifbarsind: Hass und Liebe, Neid und Mitfreude sind Aspekte davon. Man kann sie zum Gutenoder zum Bösen nutzen, zur Weißen oder zur Schwarzen Magie, wie das früher hieß. Die SchwarzeMagie beruht auf dem Hass, die Weiße Magie auf den Kräften der Liebe. Ich hoffe, dass das inmeinem Buch von KRABAT deutlich genug zum Ausdruck kommt.“ (Otfried Preußler – zitiert nachwww.preussler.de)Arbeitsanregungen Worauf beruht Zauberei/Magie? Klärt die Begriffe Schwarze und Weiße Magie (imLexikon unter dem Stichwort: Zauberei, Magie). Was versteht Preußler unter Schwarzer und Weißer Magie? Vergleicht seine Beschreibungmit den Definitionen und euren Vorstellungen und Beobachtungen. Schreibt in Einzelarbeit einen kurzen Text zur Frage „Glaube ich persönlich an Zaubereiund Magie?“ Überlegt dabei auch, ob ihr ähnliche Erfahrungen wie OtfriedPreußler „mit solchen Kräften“ gemacht habt. Tauscht euch in kleinen Gruppen über eure Texte aus. Formuliert ein kurzes Ergebniseures Gesprächs und teilt es den anderen in der Klasse mit. Welche Zauber, magischen Gegenstände und Symbole findet ihr im Film? Tragt eureErgebnisse zusammen, indem ihr gemeinsam eine Wandzeitung gestaltet. Ihr könnteuch an folgendem Aufbau orientieren: Name des Zaubers – Wirkung – Gefahren –dazugehörige Situation(en) im Film – Bewertung. Stellt euch vor, ihr könntet für einen Tag einen der Zauber anwenden. Schreibt alsTagebucheintrag, wie ihr diesen Tag verbracht habt. Gestaltet dazu eine Vorlesestunde. „Magie ist Macht – Macht ist Verführung“ (Zitat aus dem Trailer zum Film). In welchenFilmszenen wird dies in besonderer Weise deutlich? Begründet eure Auswahl. Wie nutzen die Schüler und wie nutzt der Meister seine Zauberkräfte?8


Die Erzählung von <strong>Krabat</strong> wiederholt die uralte Geschichte vom Zweikampf zwischenSchüler und Meister. Diese Geschichte kommt in verschiedenartigsten Überlieferungenvor. Sicherlich eine der bekanntesten literarischen Gestaltungen dieses Motivs ist GoethesBallade vom Zauberlehrling.Ein zweites bekanntes Motiv ist der Pakt mit den dunklen Mächten bzw. mit dem Teufel.Beispielhaft sei genannt die Figur des Dr. Faust, die Johann Wolfgang von Goethe zu seinergleichnamigen Tragödie anregte oder das Märchen „Das kalte Herz“ von WilhelmHauff. Auch in zeitgenössischen Filmen spiegelt sich dieses Motiv – etwa in „Im Auftragdes Teufels“ (FSK 16) mit Al Pacino in der Rolle des Teufels.Arbeitsanregungen Welche Erfahrungen, Hoffnungen und Ängste werden in den beiden Motiven verdichtetdargestellt? In welchen Zusammenhängen tauchen sie im Film KRABAT auf? Stellt eine Listezusammen. Informiert euch über die genannten Werke und Figuren. Sammelt weitere Beispiele.Gegebenenfalls könnt ihr eure Ergebnisse in Referaten vorstellen. Verfasst eine eigene Erzählung zu einem der beiden Motive. Die Geschichte solltefolgende Stichworte enthalten: Macht, Verführung, Hoffnung, Unterwerfung, Befreiung,der Pakt und sein Preis, Angst.9


„Magie ist Macht – Macht ist Verführung“Arbeitsanregungen Stellt zusammen, was die Menschen, die auf einen „Teufelspakt“ eingehen, sich davonversprechen und was sie tatsächlich gewinnen und verlieren. Untersucht die Figur des Gevatters im Film. Verfasst eine Charakterisierung. Welcheteuflischen Züge weist er auf? Im Film KRABAT gibt es zwei Pakte – den zwischen <strong>Krabat</strong> und dem Meister und denzwischen dem Meister und dem Gevatter. Hinweise auf diesen zweiten Pakt findensich lediglich in Andeutungen. Stellt diese zusammen und formuliert einen entsprechendenVertrag zwischen dem Gevatter und dem Meister (Verpflichtungen,Bedingungen, Folgen, Kosten und Nutzen).Alternativen:– Schreibt eine zusätzliche Szene, in dem der Meister von dem Pakt erzählt.– Gestaltet eine Bildergeschichte/einen Comic. Die Versuchung Christi in der Wüste durch den Teufel ist die Vorlage für das Motivder Verführung durch den Teufel. Lest die biblische Geschichte (Matthäus 4, 1-11).Wie versucht der Teufel Jesus zu verführen? Wie reagiert Jesus darauf? Tragt eure Beobachtungen zu dem entsprechenden Abschnitt im Film zusammen.Was bietet der Meister <strong>Krabat</strong> an? Womit droht er ihm? Vergleicht das Verhalten vonJesus und <strong>Krabat</strong>. Warum erliegen sie nicht der Versuchung? Wie werden die Beeinflussung durch den Meister und <strong>Krabat</strong>s Widerstand deutlichgemacht?Die Macht der Verführung – ein SimulationsspielSammelt zunächst mögliche Situationen, in denen Menschen anfällig sein könnten für die verschiedenstenFormen von Verführung (besonders auch in Alltagssituationen). Einigt euch dann auf zweiSituationen, die ihr zur Darstellung bringen wollt.Bildet vier Gruppen: Zwei Gruppen bereiten jeweils die Rolle des Verführers in einer der beiden Situationenvor, die anderen beiden die Rolle dessen, der verführt werden soll.Am Ende der Vorbereitungsphase einigt ihr euch pro Gruppe auf zwei Personen, die das Spiel auf dieBühne bringen, sodass jede Situation zwei Mal gespielt wird.Fragen zur Auswertung:Für die Spieler: Wie habe ich mich in meiner Rolle als … gefühlt? Warum habe ich der Versuchungwiderstanden/nachgegeben?Für alle: Welcher Moment im Spiel war für mich der Entscheidende? Wie deute und bewerte ich denAusgang des Spiels? Welche Bezüge zu unserer Realität sehe ich? Wie stehe ich jetzt zu <strong>Krabat</strong>s Entscheidung,das Angebot des Meisters abzulehnen?10


„Die Mühle! Nun mahlt sie wieder!“ –Die Mühle im KoselbruchDie Mühle ist eines der ältesten technischen Geräte der Menschheit. Mit Hilfe der Windoderder Wasserkraft wird Getreide gemahlen, Holz zugeschnitten oder Öl und Papierhergestellt (Quetschmühle). Die Mühle im Koselbruch ist eine Wassermühle.Da in den Mühlen die Elementarkräfte Wind und Wasser nutzbar gemacht werden, derMensch dort Urgewalten in seinen Dienst nimmt, hatten sie von jeher etwas Faszinierendes.Daher wundert es nicht, dass sie im Mittelpunkt vieler Geschichten, Märchen, Sagenund Lieder stehen und häufig auch mit dem Teufel in Verbindung gebracht werden.Otfried Preußler schreibt:„Ich habe am ‚<strong>Krabat</strong>’ gut 10 Jahre gearbeitet,mit Unterbrechungen selbstverständlich, wobeiein Hauptteil der Arbeit vor allem darin bestandenhat, mir die Grundzüge der Mühlentechnikund des konkreten Lebens auf einer Wassermühledes 17./18. Jahrhunderts möglichst anschaulichzu vergegenwärtigen.“ (zitiert nachwww.preussler.de)Arbeitsanregungen Recherchiert Aussehen und Funktionsweiseeiner Wassermühle. Recherchiert auch, ob esin eurer näheren Umgebung Mühlen gibtoder gegeben hat. Tragt eure Ergebnisse aufWandzeitungen zusammen und präsentiertsie euch gegenseitig. Versucht, einen Besichtigungsterminin einer Mühle in eurer Umgebungzu vereinbaren. Fertigt auf Grundlage eurer Recherche undmit Hilfe der Hinweise aus Buch und Filmdie Skizze einer Wassermühle an. Verseht diewesentlichen Bestandteile mit den entsprechendenFachbegriffen. Informiert euch über das Zunftwesen unddas gesellschaftliche Ansehen der Müller infrüheren Jahrhunderten. Mit den Müllergesellen verbindet der Volksmundeine bestimmte Lebensweise: „DasWandern ist des Müllers Lust.“ Welche Figurin der Erzählung steht für diese Lebensweise?Welches Bild der Mühlenbesitzer wirdin diesem Zusammenhang gezeichnet? Wie wird die Mühle im Film eingeführt?Welche filmischen Mittel erzielen die besondereStimmung?11


Die Mühle im Koselbruch – eine Schwarze Schule„Jetzt sah <strong>Krabat</strong> die Mühle. Da lag sie vor ihm, in den Schnee geduckt,dunkel, bedrohlich, ein mächtiges, böses Tier, das auf Beute lauert.‚Niemand zwingt mich dazu, dass ich hingehe’, dachte <strong>Krabat</strong>.“ (S. 14)Arbeitsanregungen Wie und warum kommt <strong>Krabat</strong> zur Mühle im Koselbruch? Beschreibt die Atmosphäre, die ihnauf dem Weg dorthin umgibt. Entwerft ein eigenes Szenenbild der Mühle.Indem <strong>Krabat</strong> die Mühle betritt, kommt er in eine völlig andere Welt: Hier gelteneigene Regeln, die oft im Gegensatz zu dem stehen, was <strong>Krabat</strong> bisher kannte.Erst allmählich erkennt er das dunkle Geheimnis und die Gesetze der Mühleim Koselbruch.Arbeitsanregungen Woran wird bereits in der Eingangssequenz deutlich, dass dies keine gewöhnlicheMühle ist? Mit dem Handschlag zwischen Meister und <strong>Krabat</strong> nimmt die Mühle ihre Tätigkeitwieder auf. „Die Mühle! Nun mahlt sie wieder!“ Überlegt auf Grund eurer Kenntnisder Geschichte, wie dieser Ausruf zu verstehen ist. Wie veranschaulicht der Film <strong>Krabat</strong>s Bruch mit seinem bisherigen Leben? Bildet Kleingruppen und tragt die Gesetze, Abläufe und besonderen Ereignisse in derMühle zusammen. Ordnet sie in einen Jahreskreislauf ein:Tragt zunächst die Regeln und Gesetze zusammen. Ordnet sie nach ihrer Gewichtigkeit.Einigt euch dabei auf ein oberstes Gesetz. Begründet diese Entscheidung.Legt auf einem großen Blatt eine dreispaltige Tabelle an mit der Überschrift: „DasMühlenleben im Jahresablauf.“ In der Mitte tragt ihr die Feste und Festzeiten ein, dieim Dorf gefeiert werden: Advent/Weihnachten/Neujahr/Dreikönigstag/Karfreitag/Karsamstag/Osternsowie die beiden Wochentage Freitag und Sonntag. Schreibt in derlinken Spalte nieder, welche Bedeutung und welche Bräuche und Rituale außerhalbder Mühle mit diesen Tagen und Zeiten verbunden werden, in der rechten tut ihrdies für das Leben in der Mühle.Tragt eure Ergebnisse in der Klasse zusammen und tauscht euch über eure Beobachtungenaus. Wie verhalten sich die beiden Jahresläufe zueinander?12


Arbeitsanregungen In der Mühle wird Schwarze Magie gelehrt.Es gibt zahlreiche Anspielungen aufdie biblische und christliche Tradition: dieBerufung <strong>Krabat</strong>s, die zwölf Schüler undihr Meister, das Buch, die Bruderschaft aneinem festen Ort usw. Inwiefern wird geradedaran die okkulte Ausrichtung desLebens in der Mühle deutlich? Sucht weitere Belege dafür, dass es sichum eine „Schwarze Mühle“ handelt.Bezieht dabei auch eure Ergebnisse ausdem Kapitel „Macht, Magie und Zauberei“ein. Wie veranschaulicht der Film denschwarzmagischen Charakter der Mühle? Diskutiert die Frage, warum die Gesellender Mühle im Koselbruch nicht auf diesprichwörtliche „Wanderschaft“ gehen. Erfindet einen Abschnitt im Koraktor, demZauberbuch, der den Sinn der SchwarzenMühle und die Bestimmung des Meistersund der zwölf Gesellen festlegt. Beschreibt die verschiedenen Stufen, diedie Burschen bei der Einführung in dieGemeinschaft durchlaufen müssen.Magie (von griechisch mageia = Lehre der Zauberer) bezeichnet Handlungen, Worteund den Umgang mit bestimmten Gegenständen (z. B. Zauberstab), durch die einMensch seinen Willen auf die Umwelt übertragen und das Handeln und Schicksalanderer Menschen bestimmen möchte. Magie geht davon aus, dass in Worten, Handlungenund Gegenständen eine Kraft enthalten ist, die dies bewirkt. Je nach Zielsetzungder magischen Handlungen unterscheidet man zwischen weißer und schwarzer Magie.Ziele der weißen Magie sind Schutz vor der Einwirkung schädlicher Mächte und Heilung,die schwarze Magie will Schaden zum Beispiel in Form von Verwünschungen bewirken.Bestimmte Formen der Magie beruhen auf der Annahme, dass die Nachahmungeiner Handlung dieselben Folgen hat wie die Handlung selbst (Kriegstanz, Erdolchungeiner Puppe). Eine andere Form ist die Berührungsmagie: Ein machtgeladener Gegenstandverleiht seinem Besitzer die ihm innewohnende Macht, der Besitz eines Haaresverleiht Macht über dessen Träger etc.Die Geschichte der Magie ist fast so alt wie die Geschichte der Menschheit. Beispielefür Zauberbücher, deren Entstehung angeblich bis in die Antike zurückreicht, sind dasin Griechisch geschriebene „Testamentum Salomonis“ (ca. 100 – 400 n. Chr.), die JohannFaust zugeschriebenen „Höllenzwänge“ (angeblich erstmals 1501 verfasst) oder dasfranzösische Zauberbuch „Grand Grimoire“ (angeblich 1522 verfasst, wahrscheinlichaber eine Fälschung aus dem 19. Jh.). Neben volkstümlichen Zauberbüchern, in denensich Volksglaube und Aberglaube vermischen, gibt es seit dem Mittelalter auch Lehrbücher,die den Anspruch haben, sich wissenschaftlich mit Magie zu befassen. So etwadas im Jahre 1510 verfasste Werk „De Occulta Philosophia“ des Theologen Agrippa vonNettelheim oder die Schriften des Mathematikers, Astrologen, Mystikers und AlchemistenJohn Dee, der im 16. Jahrhundert lebte.13


„Gedenke, dass ich der Meister bin!“ –Die Mühle als Obdach und Ort der UnterdrückungArbeitsanregungen Gestaltet unter der Überschrift„Die Entwicklung <strong>Krabat</strong>s“zwei Plakate – je eineszu jedem Jahr, das <strong>Krabat</strong> inder Mühle verbringt. Bildethierzu zwei Gruppen. Notiertdie wesentlichen Stationenund Wendepunkte in <strong>Krabat</strong>sEntwicklung im Film.Otfried Preußler betont, dass seine Geschichte von <strong>Krabat</strong> keineswegsnur eine spannende Fantasiegeschichte ist, die in einer längst vergangenenZeit spielt, sondern dass sie übertragbar ist auf die Realität derMenschen, insbesondere junger Menschen im 21. Jahrhundert. Erschreibt selbst, was er mit seiner Erzählung zeigen möchte:„Mein <strong>Krabat</strong> (…) ist die Geschichte eines jungen Menschen, der sichmit finsteren Mächten einlässt, von denen er fasziniert ist, bis er erkennt,worauf er sich da eingelassen hat. Es ist zugleich meine Geschichte,die Geschichte meiner Generation, und es ist die Geschichtealler jungen Leute, die mit der Macht und ihren Verlockungenin Berührung kommen und sich darin verstricken. Da gibtes nur einen Ausweg, den einzigen, den ich kenne: den festen Willen,sich davon freizumachen, die Hilfe von treuen Freunden – und jeneHilfe, die einem aus der Kraft der Liebe zuwächst, der Liebe, die stärkerist als die Macht des Bösen und alle Verlockungen dieser Welt.“(zitiert nach www.preussler.de)Die Mühlengesellschaft weist Zügeeines totalitären Systems undeiner sektenartigen Gemeinschaftauf. Obwohl mit Ausnahme desjeweiligen Lehrlings alle wissen,welches schreckliche Geheimnisdie Mühle birgt und welches Leiddamit verbunden ist, scheinenalle die Grausamkeiten in Kauf zunehmen. Sie sind sogar bereit,sich ihr eigenes Grab zu schaufeln.Arbeitsanregungen Klärt die Begriffe „totalitäres System“ und „Sekte“. Überprüft dieBehauptung, dass die Mühlengesellschaft diesen entspricht. Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Meister?Welcher Mittel bedient er sich? Inwiefern handelt er auch nachdem Motto „Zuckerbrot und Peitsche“? Schreibt dazu in Partnerarbeit ein „Interview mit einem SchwarzenMeister“. Ihr könnt dieses Interview auch filmen oder aufzeichnen. Wie werden die unterschiedlichen Charaktere filmisch dargestellt? Wie verhalten sich die einzelnen Mühlenbewohner in diesem System?Wie stehen sie zum Meister, zu ihren Kameraden und insbesonderezu <strong>Krabat</strong>, zu anderen Menschen? Charakterisiert dieMüllergesellen in Steckbriefen.Teilt ihnen Sympathiewerte zu (Vorschlag: 6 = sehr unsympathischbis 1 = sehr sympathisch). Begründet eure Bewertungen. Tauschteuch in der Klasse darüber aus. Überlegt gemeinsam, worauf sich der fett gedruckte Satz im Zitatvon Otfried Preußler konkret beziehen könnte. Informiert euchdazu auch über seinen Lebenslauf auf seiner Homepage.14


„Nicht aufgeben, <strong>Krabat</strong>“ – Der Kampf um die FreiheitDie Hilfe von treuen FreundenPersonenkonstellationen und StandbilderErstellt in Einzelarbeit für <strong>Krabat</strong> eine Personenkonstellation, in der ihr die Beziehungen zwischen<strong>Krabat</strong> und den Personen, die für ihn bedeutsam sind, kennzeichnet und genauer bestimmt. Nehmtdazu ein DIN A4-Blatt und setzt den Namen „<strong>Krabat</strong>“ in einen Kreis in die Mitte. Gruppiert nun diePersonen um diese Mitte herum. Der Abstand zu <strong>Krabat</strong> kennzeichnet die Bedeutung der Beziehung:Je näher die Person, desto wichtiger ist sie. Die Art der Beziehung drückt ihr durch die Pfeile aus: Einedurchgezogene Linie markiert eine positive, eine gestrichelte Linie eine ambivalente (nicht eindeutige)und eine durchgezogene Linie mit Blitzsymbol eine negative Beziehung. Zur genaueren Charakterisierungder jeweiligen Beziehung könnt ihr die Pfeile beschriften oder in einer Legende näher erklären(z. B. vertraut, hilft, hasst, ist enger Freund etc.). Hier könnt ihr auch auf die Entwicklung der einzelnenBeziehungen im Lauf der Handlung eingehen.Stellt diese Beziehungen in der Klasse selbst als Standbilder nach. Drückt durch Mimik, Gestik undKörperhaltung aus, wie <strong>Krabat</strong> jeweils zu einer Person oder einer Gruppe von Personen steht und umgekehrt.Geht verschiedene Konstellationen durch (z. B. <strong>Krabat</strong> – Tonda – Juro; <strong>Krabat</strong> – Lyschko; <strong>Krabat</strong>– Kantorka – Meister) und bezieht euch auch auf verschiedene Zeitpunkte (z. B. nach dem erstenJahr, am Ostersonntag des zweiten Jahres). Die einzelnen Standbilder werden von ein oder zwei Regisseurenmit Hilfe von Mitschülern aufgebaut, die jeweils für eine Person in der Erzählung stehen. DerAufbau erfolgt stumm. Die Regisseure machen jeweils vor, wie die Figur sich hinstellen soll. Währenddes Aufbaus schließen die Zuschauer die Augen und öffnen sie erst wieder, wenn das Standbild fertigist. Bei der Präsentation ist es möglich, dass die Figuren spontan und in wenigen Sätzen ihre Gedankenund Gefühle zum Ausdruck bringen.Beschreibt die jeweilige Konstellation genauer und deutet sie. Stellt Bezüge zu Textstellen oder Filmszenenher. Beurteilt mit deren Hilfe die Standbilder. Die Regisseure erhalten die Möglichkeit „ihr Bild“zu erklären.Freundschaft und Liebe sind für Preußler unerlässlich, um sich aus den Fängen von Verführung und Unterdrückungdurch die „Macht des Bösen“ zu befreien. Hierin liegt für ihn die zentrale Aussage seiner Erzählung(siehe S. 14 oben).Arbeitsanregungen Schreibt in Einzel- oder Partnerarbeit alles auf, was euchzum Begriff Freundschaft einfällt. Tauscht euch in kleinenGruppen aus. Sprecht dabei auch über eigene Erfahrungenmit Freundschaft. Erarbeitet in der Klasse ein gemeinsamesPlakat zu dem Begriff. Inwiefern lässt sich der Begriff „Freundschaft“, wie ihr ihnbestimmt habt, auf die Beziehungen zwischen <strong>Krabat</strong>,Tonda und Juro anwenden? Tragt die entsprechendenFilmabschnitte zusammen. Juro ist während der gesamten Zeit in der Mühle einerder Weggefährten <strong>Krabat</strong>s und gegen Ende hin der entscheidendeFreund. Stellt euch vor, die beiden treffensich nach Jahren wieder. Entwerft diese Szene im stummenDialog. Benutzt dabei Satzanfänge wie beispielsweise<strong>Krabat</strong>: Am Anfang hielt ich dich …; Juro: Erst als du…, habe ich dir mein Geheimnis … Wie wird im Gegensatz dazu Lyschko dargestellt? In welchenSzenen wird die Rolle deutlich, die er innerhalb derGemeinschaft spielt?15


Die Macht der Liebe – <strong>Krabat</strong> und die KantorkaJuro beschreibt gegenüber <strong>Krabat</strong> die Zauberkunstder Kantorka mit folgenden Worten:„Es gibt eine Art von Zauberei, die man mühsamerlernen muss: das ist die, wie sie im Koraktorsteht, Zeichen für Zeichen und Formel um Formel.Und dann gibt es eine, die wächst einem aus derTiefe des Herzens zu: aus der Sorge um jemanden,den man lieb hat. Ich weiß, dass das schwer zubegreifen ist – aber du solltest darauf vertrauen,<strong>Krabat</strong>.“ (S. 242)In der Erzählung entwickelt sich die Beziehung zwischen<strong>Krabat</strong> und der Kantorka ganz allmählich.Dreh- und Angelpunkt ihrer Liebesgeschichte ist dieOsternacht, denn die Kantorka ist die Vorsängerinder Ostergesänge. Zunächst hört <strong>Krabat</strong> nur ihreStimme (S. 49), im Jahr darauf sieht er sie (S. 122)und kommt ihr näher, später sprechen sie miteinander(S. 199) und schließlich überreicht sie ihm denRing aus Haar (S. 238). Auch teilen sie Träume, indenen sie sich auf wunderbare Weise begegnenund ihre Ahnungen, Hoffnungen und Ängste zumAusdruck kommen.Arbeitsanregungen Bildet Kleingruppen, die sich jeweils mit einerder genannten Textstellen beschäftigen. Lest siegestaltend vor. Sprecht über den Zusammenhangzwischen dem Osterfest und der Liebesgeschichtezwischen <strong>Krabat</strong> und der Kantorka.In welcher Beziehung steht das Verhältnis von<strong>Krabat</strong> und der Kantorka zur christlichen Botschaftdes Osterfestes? Erzählt eine dieser Begegnungen aus Sicht derKantorka. Schreibt in der Ich-Form und stelltvor allem ihre Gedanken und Gefühle in denMittelpunkt. In einer Charakterisierung der Kantorka heißtes, sie sei „wie ein Engel in Menschengestalt“.Schreibt selbst ein Porträt der Kantorka. Wennihr wollt, könnt ihr aus der Sicht <strong>Krabat</strong>sschreiben. Geht dabei besonders auf folgendeFragen ein:Was für ein Mensch ist die Kantorka? Was sindihre wichtigsten Eigenschaften? Was bedeutetdie Kantorka für <strong>Krabat</strong>? Wodurch verändert siesein Leben und bewirkt letztlich seine Befreiung?Worin besteht ihre Macht, im Gegensatzzu der des Meisters und Gevatters? Lest euch in der Klasse eure Texte vor undsprecht über die genannten Fragen. Haltet eureErgebnisse an der Tafel fest. Wie wird die Entwicklung der Liebe zwischenTonda und Worschula im Vergleich zu der zwischen<strong>Krabat</strong> und Kantorka dargestellt? Wie beurteilt ihr die Figurenzeichnung in derErzählung und im Film? Lassen die Personensich in ein festes Gut-Böse-Schema einordnenoder gibt es „Grautöne“? Schreibt ein alternatives Ende. Möglichkeitensind: ein schlechtes Ende, ein kitschiges Ende,ein actionreiches Ende usw. Vergleicht eure Texte mit dem tatsächlichenEnde des Romans und des Films. Wie beurteiltihr deren Ende? Werden eure Erwartungen erfüllt?16


Erzählung und Film – Ein VergleichHinweis für den Lehrer:Als Einstieg in den Vergleichder literarischen und filmischenAdaption der <strong>Krabat</strong>-Sage bieten wir Ihnen eineFantasiereise an. Diese Fantasiereisemuss nach derLektüre mindestens des erstenKapitels und vor derFilmsicht liegen.Sie können den Vergleichvon Erzählung und filmischerUmsetzung am Beispiel desersten Kapitels „Die Mühleim Koselbruch“ allerdingsauch erarbeiten, indem Siemit dem Arbeitsauftrag zumszenischen Lesen beginnen.Lassen Sie genügend Zeit zurEinstimmung und Entspannung.Achten Sie darauf,dass die Schülerinnen undSchüler wirklich ruhig und inbequemer Haltung sind. Esempfiehlt sich, den Raumabzudunkeln. Tragen Sie denText langsam und stimmungsvollvor. Die Punktemarkieren Sprechpausen, dieZeitangaben verstehen sichals Empfehlungen.Der Weg zur Mühle – eine Fantasiereise„Schließe die Augen. Du wirst jetzt gleich eine etwas gruselige Fantasieerleben. Wie einst <strong>Krabat</strong> wirst du zu der Mühle im Koselbruchgehen. Du kannst dich ruhig auf die Atmosphäre einlassen,denn dir kann nichts geschehen. Es ist wie ein Tagtraum, aus demdu leicht zurückkehren wirst.Mach es dir wirklich bequem, damit du in dieser Haltung eine Weileverharren kannst. Achte auf deinen Atem. Lass die Luft zuerstdeinen Bauch füllen, dann die Brust, bis in die beiden Flügel derLunge unter deinen Schultern. Lass die Luft leicht hinausströmenund wiederkommen … (1 Minute)Stell dir jetzt vor, es ist später Abend. Du befindest dich auf einemFeldweg, die Landschaft um dich ist bedeckt mit Schnee, der sichvon der Dunkelheit abhebt … Du hörst das Knirschen des Schneesunter deinen Füßen, ansonsten ist es völlig still. Vor dir siehst duden Wald, weit hinter dir liegt das Dorf Schwarzkollm. Vermisst dudie Wärme einer geheizten Stube? … Jetzt hast du den Wald betreten… Du riechst die Bäume … Du hörst das Rascheln des Geästs …Du tappst durch den Wald wie ein Blinder. Es ist dunkel und kalt.Was empfindest du in dieser Dunkelheit? … (1 Minute)Plötzlich eine Lichtung. Als du aus dem Wald trittst, kommt derMond zum Vorschein, alles ist in kaltes Licht getaucht … Jetzt siehstdu vor dir die Mühle … Sie ist in den Schnee geduckt, bedrohlich,ein mächtiges, böses Tier, das auf Beute lauert … Du stehst still undbetrachtest die Mühle genau … Kein Laut ist zu hören … Wie siehtdie Mühle aus? Siehst du das Mühlrad? Die hölzerne Eingangstür?Schau dir alles genau an, während du dich der Mühle näherst …(2 Minuten)Nun gehst du zur Eingangstür und versuchst sie zu öffnen. Sie istverschlossen … Du klopfst einmal, zweimal, dreimal … Nichts rührtsich drinnen, kein Laut ist zu hören …Deine Hand schmerzt vom Klopfen … Jetzt drückst du wieder dieKlinke nieder, die Tür springt auf … du betrittst den Hausflur …Grabesstille empfängt dich und tiefe Finsternis, hinten am Ende desGanges siehst du einen schwachen Lichtschein, die Arme vorgestreckttastest du weiter … (30 Sekunden)Du siehst das Licht aus dem Spalt einer Tür kommen, die den Gangan der Rückseite abschließt … Neugierig schleichst du auf Zehenspitzenzu der Tür und spähst durch den Spalt hindurch in eine unheimlicheKammer hinein … Was siehst du? Betrachte alles ganzgenau … den Tisch … die Kerze …das aufgeschlagene Buch … denseltsamen Mann, der am Tisch sitzt … Schau dir alles an und bewegedich nicht … (2 Minuten)Jetzt hebt der Mann den Kopf und starrt herüber, als habe er dichgesehen, der Blick geht dir durch Mark und Bein … Doch allmählichverschwimmt das Bild vor deinen Augen … Du weißt, was nun mitdir passieren könnte, erinnere dich, was mit <strong>Krabat</strong> geschieht. Dochanders als er, bist du nicht wirklich dort. Lass sich nun das Bildauflösen … Jetzt komm allmählich zurück in den Klassenraum … Zudeiner Hilfe zähle ich langsam rückwärts von 10 bis 1. Bei 1 öffnestdu deine Augen … Jetzt bist du wieder im Raum.“17


Arbeitsanregungen Tauscht euch über die Erlebnisse und eure Eindrücke während der Fantasiereise/dem Vorlesen aus (im Paar oder in der Kleingruppe). Gestaltet eure Erlebnisse und Eindrücke in einem Bild, einem erzählenden Text odereinem Gedicht. Vergleicht das Buch mit seiner Verfilmung: Achtet auf Übernahmen, Ergänzungen,Auslassungen und Veränderungen. Bewertet die filmische Umsetzung des Buchs. Schreibt für eure Schülerzeitung eineRezension zum Film.„Auf manche der Fragen, die meine Erzählung aufwirft, weiß ich auch keine schlüssigeAntwort. Vieles von dem, was ich sehe und erlebe, wovon ich erzähle, bleibtmir im Grunde genommen selbst ein Rätsel.“ (Otfried Preußler: zitiert nachwww.preussler.de) Welche Fragen bleiben eurer Meinung nach offen? Was erscheint euch als rätselhaft? Seht ihr diesbezüglich Unterschiede zwischen Film und Buch? Schreibt ein zusätzliches Kapitel, das Antworten auf offene Fragen geben kann.18


Über Fantasie, Verführbarkeit und FilmatmosphäreInterview mit Regisseur Marco KreuzpaintnerWelche Hauptunterschiede bestehen zwischendem Buch KRABAT und dem Film?Den Schwerpunkt haben wir beibehalten. Die größteÄnderung ist die Verkürzung von drei Jahren aufzwei Jahre. Dies haben wir so entschieden, da diemehrmalige Wiederholung von Jahresabläufeneinen Film eher langweilig macht. Im Buch hingegenkann der Leser diese Zeitspanne mit seinerFantasie ausfüllen. Die Episode vom Markt in Wittichenaumit Ochsenblaschke haben wir in die Szeneder Schlacht von Schwarzkollm übersetzt, wodie Burschen das Dorf von den schwedischen Reiternbefreien sollen. Beide Szenen haben die gleicheAussage: Der Meister stellt seinen Burscheneine Falle.Wie könnte Ihrer Ansicht nach der Film imUnterricht eingesetzt werden?Der gängigste Ansatz wäre sicherlich, sich zu fragen,wo der Unterschied zur literarischen Vorlage bestehtund was der Regisseur daraus gemacht hat.Natürlich hat jeder, der das Buch gelesen hat, seineneigenen Film im Kopf. Fairerweise muss manakzeptieren, dass derjenige, der den Film macht,ihn wiederum ganz anders gesehen hat.Schülerinnen und Schülern würde ich sagen: Versuchteuch selbst zu motivieren und euch zu fragen,aus welchem Grund sich der Regisseur für bestimmteSettings entschieden hat. Der interessantesteThemenkomplex ist sicherlich die Verführbarkeitder Menschen. Jeder kann nachvollziehen, dassein Junge ohne Dach über dem Kopf und ohneEssen sich erst einmal über das neue Zuhausefreut. Dann stellt sich die große Frage, die auch unsalle betrifft: Was gebe ich von mir selbst auf undsollte ich zulassen, dass andere Menschen mir diktieren,wie ich zu sein habe? Dies kann sich natürlichauch auf Alltagsthemen beziehen, wie Freundschaftund Clique oder auch Politik und Religion.Mit welchen filmischen Mitteln sorgen Sie fürdie Stimmung in KRABAT?Zum einen spielt die Farbgebung eine Rolle. Obwohles relativ düstere Bilder sind, gibt es immer einenLichtpunkt im Bild, zu dem man hingeführt wird –Blickführung nennt man das in der Bildgestaltung.Das haben wir dadurch erreicht, dass wir weitestgehendauf elektrisches Licht verzichtet haben undhauptsächlich mit real existierenden Lichtquellenwie Feuer, Kerzen und Kienspänen gearbeitet haben.Inspiriert haben uns dabei die alten Meister inder Malerei wie Rembrandt und Breughels. Auf bestimmteFarbtöne haben wir komplett verzichtet,wie z. B. Blau, denn zum Zeitpunkt des DreißigjährigenKrieges war dies eine kostbare Farbe, diedem Adel vorbehalten war.Zum anderen gibt es fast durchgehend musikalischeUntermalung und sei sie noch so subtil. Würdedie Musik plötzlich aufhören, wäre der Zuschaueraus der Fantasy-Welt „herausgerissen“. Für dieTonatmosphäre haben wir außerdem alle Geräuscheund Stimmen verfremdet: Eine Tür knarztmehr als in der Realität, das Krähen der Raben istüberhöht. Das heißt, jedes Geräusch im Film wurdeextra für KRABAT generiert.19


KreativwettbewerbAlle Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 5 sindherzlich eingeladen, sich mit einer Einzel- oder Gruppenarbeitan dem filmischen Kreativwettbewerb zu beteiligen!Werdet filmisch kreativ!Ihr könnt euch aus drei Kategorien diejenige auswählen,die euch rund ums Thema Film am meisten interessiert:Drehbuchschreiben – Teilnahmebedingungen unterwww.stiftunglesen.de/krabatdrehbuchschreibenSet Design – Teilnahmebedingungen unterwww.stiftunglesen.de/krabatsetdesignVerfilmung des Drehbuchs –Teilnahmebedingungenunter www.stiftunglesen.de/krabatverfilmungUmfangreiches Hintergrundmaterial, die Vorgabenund Teilnahmebedingungen zu den einzelnenKategorien sowie das obligatorische Deckblatt zumDownload findet ihr unter www.stiftunglesen.de/krabatoder unter www.krabat-derfilm.de/wettbewerb.Bitte beachtet unbedingt die Teilnahmebedingungen!PreiseAls Hauptpreise winken Klassenworkshops mit Mitgliederndes Filmteams, Kinovorführungen sowie Buch- undMedienpakete!Einsendeschluss für die Wettbewerbsbeiträge ist der15. Dezember 2008.Eine Auswahl an Beiträgen, z. B. ein Kurzfilm, Fotos vongeschneiderten Kostümen, der nachgebauten Mühle,Computergrafiken etc. werden nach und nach aufwww.stiftunglesen.de/krabat und www.krabat-derfilm.de/wettbewerb veröffentlicht.20


Briefe von <strong>Krabat</strong> an Kantorka –Der große SchreibwettbewerbIn Zeiten von E-Mails und SMS sind Briefe wertvolle Kommunikationsmittel und liebenswerte Gesten,über die sich der Empfänger besonders freut. Als sehr persönliches Medium eignen sie sich bestensdafür, um die eigenen Gefühle auszudrücken. Zu <strong>Krabat</strong>s Zeiten war der Brief die wichtigste Kommunikationsformzwischen den Menschen.Versetzt euch doch einmal in die Welt <strong>Krabat</strong>s zurück –und probiert es selbst mit dem Briefeschreiben:Was hätte <strong>Krabat</strong> an seine Kantorka geschrieben?Um das Ganze etwas spannender zu machen, fühlt euch in eine Situation ein,die so weder im Film noch im Buch vorkommt:Stellt euch vor, Kantorka wäre nicht in dieMühle gekommen, um <strong>Krabat</strong> zu befreien.Was würde er Kantorka daraufhin in einemBrief schreiben? Macht er ihr Vorwürfe, dasssie nicht gekommen ist? Hat er Verständnisfür ihre Entscheidung? Wie ist sein Leben in derMühle nun? Und welchen Ausweg sieht er?Welche ergreifenden, wehmütigen, fesselnden oderpoetischen Zeilen fallen euch dazu ein?Wir sind gespannt auf eure Texte! Jede/rvon euch kann einen eigenen Brief einsenden.Gruppenarbeiten werden nichtbewertet. Bitte schickt eure Briefe frankiertan folgende Adresse:Stiftung Lesen<strong>Krabat</strong>-BriefeRömerwall 4055131 MainzGebt dabei unbedingt folgende Daten an:Vor und Nachname, AlterKlasse, Klassenlehrer/inAdresse der Schule oder eure PrivatadresseEin gemeinsamer Wettbewerb derStiftung Lesen und der Deutschen PostAuf die Gewinner warten attraktive Preise:1. Preis: Eine zweitägige Klassenfahrt nach Schwarzkollmzur <strong>Krabat</strong>mühle, wo ihr auf den Spuren derMüllersburschen wandeln könnt.02. - 30. Preis: Waterman-Schreibset mit Kugelschreiberund Füllfederhalter31. - 60. Preis: USB-Stick, 1 GB61. - 80. Preis: Post-Umhängetasche81. - 100. Preis: Briefpapierset mit Briefbögen und UmschlägenDer Hauptgewinner erhält den Preis für seine gesamteKlasse, alle anderen Preise sind Einzelpreise.Einsendeschluss ist der 15. Dezember 2008.Die Gewinner werden Anfang Februar 2009 schriftlichbenachrichtigt.21


LesetippsOtfried Preußler<strong>Krabat</strong>• Großdruckausgabe:Deutscher Taschenbuch Verlag,München 2008, 350 S., € 8,95• Filmausgabe:Thienemann Verlag, Stuttgart 2008,272 S., € 13,90 (gebunden), € 9,90(Broschur)• Schulausgabe:Thienemann Verlag, Stuttgart/Wien2006, 296 S., € 9,90• Hörbuch:Der Audio Verlag GmbH, Berlin3. Aufl. 2007, 3 CDs, ca. 212 Minuten,€ 14,99• Das Hörspiel (zum Kinostart) mitStimmen von David Kross, DanielBrühl, Robert Stadlober, AnnaThalbach u. v. m.: Jumbo NeueMedien & Verlag GmbH, Hamburg2008, 2 CDs, ca. 140 Minuten,€ 14,95• Filmpädagogische DVD:VISION KINO/Matthias-Film, DVD„Kino trifft Schule“: KRABAT, ca. 45Minuten, € 6,- (inkl. Porto und Versand),Bestellung auch unter Fax:0711-2361254 odervertrieb@matthias-film.deKristin Luban (Hrsg.)<strong>Krabat</strong>. Interpretationenund AnalysenBlattwerke e. V., Cottbus 2008 (Oktober), € 9,90Professoren und Autoren der Lausitzlassen die mystische <strong>Krabat</strong>-Sage wiederaufleben: In dem Buch „<strong>Krabat</strong>. Interpretationenund Analysen” findensich neue Ansätze, um die Sage vomoberlausitzer Müllerburschen zu interpretieren,analysieren und illustrieren.Wie würde <strong>Krabat</strong> heute leben? Wer warder historische <strong>Krabat</strong>? „<strong>Krabat</strong>. Interpretationenund Analysen” gibt die passendenAntworten.Isabel AbediWhisperArena Verlag, Würzburg 2005, 275 S., € 7,50,ab 12Eigentlich sieht das Haus, in dem Noamit ihrer Mutter Kat und deren altemFreund Gilbert die Ferien verbringensoll, gar nicht danach aus, als würde esein dunkles Geheimnis bergen. Aberhier geschahen einst unheimliche Dinge.Schon dieser eigenartige Geruch,der den Dreien entgegenschlägt, machtdas Mädchen misstrauisch. Noa nimmtWitterung auf und erfährt von einemMord, der nie geklärt wurde.Joan AikenWölfe ums SchlossDeutscher Taschenbuch Verlag, München 1974,204 S., € 7,-, ab 11In einem Schloss zu leben, das könnteeine tolle Sache sein. Für Bonnie undihre Cousine Sylvia allerdings wird eszum Albtraum. Bonnies Eltern sind verreistund haben die beiden Mädchenmit der bösen Erzieherin Fräulein Slighcarpallein gelassen. Die denkt sich allerleiGrausamkeiten aus, währenddraußen im Schnee bedrohlich die Wölfeheulen. Joan Aiken verarbeitete indem Roman auch eigene Erlebnisse.Jennifer AllisonGilda Joyce in geheimerMissioncbj-Verlag, München 2006, 284 S., € 12,90,ab 11Gilda ist ein Mädchen mit viel Fantasie.Sie schreibt Briefe an ihren toten Vater,plant bedeutende Romane und willPsycho-Ermittlerin werden. Ihren erstenFall glaubt die 13-Jährige im Haus ihresOnkels gefunden zu haben. DessenSchwester hatte sich einst aus einemunheimlichen Turm gestürzt. Geht sienun als Geist um? Jennifer Allisonzeichnet ihre Figuren witzig, vielschichtigund glaubwürdig.AviDas Gold des AlchemistenBeltz & Gelberg Verlag, Weinheim/Basel 2006,267 S., € 7,95, ab 12Der Alchemist Thorston weiß, dass erbald sterben muss. Nur ein Zauber ausdem „Buch ohne Worte“ kann ihm nochhelfen. Dafür aber braucht er den Atemder 13-jährigen Sybil. Der alte Mann hatdie kleine Bettlerin von der Straßegeholt, nun soll sie für ihn das Lebenlassen. Aber Thorstons sprechenderRabe, der gierige Stadtvogt und ein geheimnisvollerMönch haben andere Pläne.Günther BenteleWolfsjahreCarlsen Verlag, Stuttgart/Wien 2007, 381 S.,€ 8,95, ab 14Ein 14-Jähriger in den Wirren des DreißigjährigenKrieges: Friedrich machtsich aus seinem behüteten Heim inFrankfurt auf, um seinen entführten jüngerenBruder zu finden. Auf seinem Wegerlebt er die Grausamkeiten des Krieges,begegnet Marodeuren und wirdzwangsrekrutiert, um für den bayrischenFeldherrn Tilly zu kämpfen. Aberder Junge findet auch Freunde in dieserschrecklichen Zeit.Kirsten BoieSkoglandVerlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2005,384 S, € 14,90, ab 12Eigentlich wollte Jarven gar nicht teilnehmenan diesem Casting. Aber nunhat sie sogar gewonnen und reist nachSkogland, wo angeblich ein Film mit ihrgedreht werden soll. Sie kommt in einLand, das auf den ersten Blick paradiesischscheint. Tatsächlich aber brodeltes hinter der schönen Fassade. Und dasmit dem Film stimmt auch nicht ganz ...Ein spannender Thriller à la AlfredHitchcock.Katja BrandisDer SucherOtherworld Verlag, Graz 2007, 346 S., € 18,95,ab 12Tjeri ke Vanamee von der Wasser-Gildewill unbedingt Sucher werden, dannkann er Träume und andere verloreneDinge finden. Tatsächlich gelingt es demjungen Mann, beim berüchtigten GroßenUdiko in die Lehre zu gehen. Undgleich sein erster Auftrag ist von höchsterWichtigkeit: Er soll eine silberneSchale aufspüren, die ein tödliches Geheimnisbirgt.22


Trudi CanavanDie Gilde der SchwarzenMagier 1: Die RebellinBlanvalet Verlag, München 2006, 543 S.,€ 9,95, ab 14In der fantastischen Welt Kyralia, imElendsviertel von Imardin, lebt Sonea.Eines Tages greift das Mädchen einenMagier an. Sie wirft mit einem Steinnach ihm – und es geschieht das Unfassbare:Der Schutzschild des Mannesist plötzlich wirkungslos. Von da ansteht fest, dass auch Sonea magischeFähigkeiten besitzt. Ihr großes Abenteuerbeginnt. „Die Rebellin“ ist der ersteBand einer faszinierenden Trilogie.John ChristopherDie WächterRavensburger Buchverlag, Ravensburg 1997,187 S., € 5,95, ab 12Groß-London im Jahr 2052: Robs Mutterist schon länger tot, nun kommtauch noch sein Vater bei einem Unfallums Leben – das ist zumindest die offizielleVersion. Der 13-Jährige wird in einInternat gesteckt, wo ihn Erwachseneund Mitschüler schikanieren. Rob reißtaus, verlässt die schäbige Riesenstadtund flüchtet aufs Land, wo alles friedlichund idyllisch scheint. Doch auch hierhaben die Wächter ein Auge auf ihn ...Francesco D´AdamoIqbalRavensburger Buchverlag, Ravensburg 2007,152 S., € 5,95, ab 12Die Geschichte von Iqbal Masih ist wirklichgeschehen: Als Kindersklave mussteer in Pakistan feine Teppiche weben,denn dafür taugen kleine Hände besondersgut. Er entkam und setzte sich dafürein, dass eines Tages alle Kinder ausder Sklaverei befreit werden. Der italienischeAutor Francesco D´Adamo nahmdiese wahre Begebenheit, erfand einigesdazu und schuf so einen spannendenRoman.Charles DickensOliver TwistCecilie Dressler Verlag, Hamburg 1996, 576 S.,€ 7,50, ab 14Wenn ein Schriftsteller Schlimmes inder Kindheit erlebt, spiegelt sich das oftin seinen Romanen wider. Dieser Klassikeraus dem Jahr 1837 ist ein Beispieldafür: Das Waisenkind Oliver Twistwächst in Armut auf, flüchtet und gerätin die Klauen des Gauners Fagin, der ihnfür seine Londoner Diebesbande zumStehlen abrichtet. Dickens´ Meisterwerkist aufregendes Futter – und besondersfür ausdauernde Leser geeignet.Martina DierksZauber der JohannisnachtArena Verlag, Würzburg 2007, 285 S., € 12,95,ab 12Am Johannisnacht-Feuer wünscht sichTessa, dass ihre ältere Schwester ausihrem Leben verschwindet, denn sie istschwer eifersüchtig auf die beliebteFlorentine. Tessa hätte aber nie damitgerechnet, dass dies wirklich passiert:Plötzlich ist Florentine wie vom Erdbodenverschluckt. Es beginnt eine Suchenach dem verschollenen Mädchen, beider Tessa erfährt, dass sie mit ihremWunsch dunkle Mächte herausgeforderthat.Julie HearnNell oder Die Gabe derMainachtDeutscher Taschenbuch Verlag, München2006, 316 S., € 10,-, ab 11Ein Dorf im England des 17. Jahrhunderts:Nell wächst mit den Ratschlägenihrer Großmutter auf, einer weisen Frauund Heilerin. Das Mädchen fühlt sichtief mit der Natur verbunden und ihrenmagischen Kräften nahe, denn es ist ineiner Mainacht gezeugt worden. Derneue Pfarrer aber sieht in Nell und ihrerGroßmutter zwei Hexen, denen dasHandwerk gelegt werden muss.Lian HearnDas Schwert in der StilleCarlsen Verlag, Hamburg 2003, 381 S., € 8,95,ab 12Mino ist ein ruhiger Ort. Von den blutigenSchlachten der Clans ist er bisherverschont geblieben. Doch als der 16-jährige Takeo eines Tages vom Pilzesuchenheimkehrt, brennt sein Dorf, erfindet nur noch Leichen – und die Männervom Clan der Tohan. Dies ist dererste Roman in Lian Hearns breit angelegterTrilogie um Takeos Abenteuer ineiner Fantasiewelt, die stark an das Japandes Mittelalters erinnert.F. E. HigginsDas Schwarze Buch derGeheimnisseVerlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2008,286 S., € 16, 90, ab 12Ludlow muss für seine Eltern stehlengehen. Zuletzt wollen sie sogar seineZähne herausbrechen lassen und verkaufen.Der Junge flüchtet aus derStadt ins Dorf und wird Lehrling desGeheimnis-Pfandleihers Joe Zabbidou.Um Mitternacht kommen die Menschenin dessen Laden und Ludlow muss dieGeschichten, die sie dem Meister erzählen,aufschreiben. So beginnt eingruseliges Abenteuer voller Geheimnisse.Rebecca HohlbeinIndras TraumEgmont Verlagsgesellschaften, Köln 2008,155 S., € 8,95, ab 14Es beginnt mit Indras unheimlichenTräumen, in denen ihr eine dunkle Gestaltzuruft: „Ich habe auf dich gewartet.“Dann wird das Zimmer der 16-Jährigenverwüstet und auf einer Mauersteht in blutroter Farbe: „Wir sehen unsnoch.“ Als auch noch ihre beste Freundinentführt wird, muss Indra handeln:Das Mädchen mit den übersinnlichenFähigkeiten steht einer Teufelssekte gegenüber.Eva IbbotsonDas Geheimnis der siebtenHexeCecilie Dressler Verlag, Hamburg 2002, 205 S.,€ 12,-, ab 10Der große Zauberer Arriman lebt aufeinem Schloss mit Privatzoo, Billardzimmerund Laboratorium. Was ihmnoch fehlt, ist eine Frau. Standesgemäßsoll es eine mächtige Hexe sein. MerkwürdigeGestalten sammeln sich zurBrautschau. Von der Todesfee bis zurMeerhexe ist alles dabei – auch diehübsche Belladonna. Sie hat allerdingsein Problem: Ihr fehlt es an der nötigenBösartigkeit.Jan de LeeuwNachtlandGerstenberg Verlag, Hildesheim 2007, 376 S.,€ 14,90, ab 12Niels wandert über einen endlos scheinendenzugefrorenen See. Hat er sichverirrt? Geht er im Kreis? Der Junge entdeckteinen Hasen in einem Fangeisen,befreit ihn und folgt dem Tier. Eigentlichsoll es ihn auf festen Boden führen,doch er kommt ins märchenhafte Katatonien,ein von Machtkämpfen zerrissenesLand. Hier könnte Niels vielleichtseinen vor Jahren verschollenen Vaterfinden – wenn er die Suche überlebt.23


Benny LindelaufDas Gegenteil von SorgenBerlin Verlag, Berlin 2007, 287 S., € 14,90,ab 10Die Schwestern Ness, Müllche und Fingmerken schnell, dass mit ihrem neuenZuhause etwas nicht stimmt, auchwenn weder ihre Brüder noch die Elternoder die Oma etwas davon hören wollen.Die Haustür sitzt an der falschenStelle und im letzten der geheimnisvollendrei Keller finden sie ein Ding, dasdoch sehr an einen Grabstein erinnert.Hier muss nachgeforscht werden unddafür sind diese Drei genau die Richtigen.Astrid LindgrenMio, mein MioVerlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2008,192 S., € 12,-, ab 9Bo Vilhelm Olssons Mutter ist bei seinerGeburt gestorben. Wer sein Vater ist,weiß er nicht. Tante Lundin sagt, er seiein Lump gewesen. Doch eines Tageswird der Neunjährige ins wunderbare„Land der Ferne“ versetzt und erfährtdie Wahrheit: Der König dort ist seinVater, Bo wird zu Prinz Mio. Alles könnteperfekt sein, wäre da nicht dieser böseRitter Kato, der Kinder stiehlt und inVögel verwandelt.Paul MaarLippels TraumOmnibus Verlag, München 2007, 222 S.,€ 6,95, ab 10Lippels Eltern sind in Urlaub, und mitdem Kindermädchen kommt der Jungegar nicht klar. Seine neuen türkischenMitschüler will sie nicht im Haus haben,und das Buch mit den Erzählungen ausTausendundein Nächten nimmt sie ihmweg. Also muss Lippel träumen, was ernicht lesen und erleben darf. PaulMaars Roman voller Wortwitz handeltvon der Macht der Fantasie und derFaszination fremder Kulturen.Ian OgilvyMiesel und derKakerlakenzauberRavensburger Buchverlag, Ravensburg 2007,218 S., € 6,95, ab 10Der Waisenjunge Miesel leidet schlimmunter seinem Vormund, dem fiesenHexer Basil Trampelbone. Als einzigesVergnügen bleibt dem Zwölfjährigen dieModellbahn auf dem Dachboden vonTrampelbones düsterem Haus. Was esdamit auf sich hat, begreift Mieselschlagartig, als der Hexer ihn auf Spielzeuggrößeschrumpft. Es beginnt einverrücktes, wildes Abenteuer, wunderbarillustriert von Chris Mould.Otfried PreußlerZwölfe hat´s geschlagenThienemann Verlag, Stuttgart/Wien 1988,224 S., € 12,-, ab 12Dreimal dreizehn Geschichten bietetdieses Buch. Das klingt unheilvoll – undso soll es auch sein. Es geht um JunkerHansens Saufgespenster, das Grabeines Heidenkönigs, um Eulen, Fledermäuse,Hexen und Zauberer. OtfriedPreußler schöpfte aus dem Schatz derVolkssagen und verband ähnlich klingendeVersionen jeweils zu einer Geschichte.So entstanden 39 Sagen, erzähltim bekannt klaren und knappenTon des Autors.Dietlof ReicheDie HexenakteCarl Hanser Verlag, München 2007, 350 S.,€ 17,90, ab 14Einst wurde Anna Böckhlerin in Rottlingenals Hexe zum Tode verurteilt. Nuntaucht ihre Prozessakte wieder auf, undein Unbekannter will sie sich unbedingtunter den Nagel reißen. Zudem scheintes, als würde Anna selbst aus der Vergangenheitins Geschehen eingreifen ...1593 wurde eine Vorfahrin des AutorsDietlof Reiche als Hexe verbrannt. Erhat ihre Geschichte in diesem Romanverarbeitet.Tilman RöhrigIn 300 Jahren vielleichtArena Verlag, Würzburg 1983, 150 S., € 5,50,ab 14Wann wieder Friede sein wird? „In 300Jahren vielleicht.“ Jockel wächst ineiner Zeit auf, in der die meisten Menschennur den Krieg kennen. Seit 1618wütet er, acht Jahre später kommtJockel auf die Welt, und mit 15 findet erseine große Liebe. Plünderer und Soldatenhordenziehen durchs Land, es drohenHunger, Pest und Tod. Wie kann einjunger Mann solch einer Welt trotzen?Rainer M. SchröderAbby Lynncbj-Verlag, München 2002, 318 S., € 7,-, ab 12Abby wird ins Londoner Newgate-Gefängnis eingeliefert, weil sie eineTaschendiebin sein soll. Doch die 14-Jährige ist unschuldig, deswegen hofftsie auf einen schnellen Freispruch. Umsotiefer sitzt der Schock, als sie für siebenJahre in die Verbannung nach Australienmuss. Dies ist das erste von dreiBüchern um die Abenteuer von Abby inEngland und Australien zu Beginn des19. Jahrhunderts.Paul Stewart/Chris RidellDie Klippenland-Chroniken:Twig im DunkelwaldCarlsen Verlag, Hamburg 2006, 294 S., € 8,50,ab 11Twig wird als Baby im Dunkelwald ausgesetzt,wo ihn Trolle aufziehen. Mit 13Jahren macht er sich auf den Weg, umherauszufinden, wer er wirklich ist. Aufseiner Reise durchs Klippenland begegneter vielen fantastischen Wesen, einemHimmelsschiff und der schwebendenStadt. Chris Ridells wunderbar witzigeIllustrationen erfüllen Twigs Weltmit Leben. Es gibt noch drei weitereBände aus dem Klippenland.Nicole C. VosselerDas Haus der SpioneArena Verlag, Würzburg 2007, 428 S., € 16,95,ab 12Ein historischer Schmöker aus demEngland des 16. Jahrhunderts: WaisenkindNicholas wird Gehilfe des Magiersvon Mortlake. Der Junge soll als Spionim Dienst der Königin die Krone retten.Nicole C. Vosseler nutzt diese fantastischeGeschichte, um viele historischePersönlichkeiten zu skizzieren, darunterden Dramatiker Christopher Marloweund John Dee, der seine Briefe an dieKönigin mit „007“ unterzeichnete.Floortje ZwigtmanWolfsrudelGerstenberg Verlag, Hildesheim 2006, 511 S.,€ 15,90, ab 14Der Dorfjunge Ion schließt sich dem„Wolfsrudel“ an, einer Bande jungerRäuber in der Walachei des 19. Jahrhunderts.Als sie eines Tages ein altesFürstengrab plündert, kommt es zumblutigen Streit um die Beute. Geisterder fernen Vergangenheit mischen sichein, allen voran Vlad Tepes, genanntDracula. „Wolfsrudel“ ist die Geschichteeines Kampfes zwischen Verwandtenund gleichzeitig zwischen Christen undMoslems.24


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