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Layout Zebra - startklar Schätzel gGmbH

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GATA am Rottmayr-Gymnasium Laufen im 2. Jahr<br />

Ganztagesbetreuung durch Jonathan hat sich in Laufen gut etabliert<br />

Unsere Ganztagsbetreuung am Gymnasium in Laufen besteht nun<br />

bereits seit 2 Jahren. Das Team, 7 MitarbeiterInnen, ist inzwischen<br />

gut eingearbeitet. Insgesamt 48 Kinder und Jugendliche sind auf<br />

drei Gruppen verteilt. In der 5. Jahrgangsstufe werden 25 Kinder<br />

betreut. In der 6. Jahrgangsstufe werden 13 Schüler und in der 7.-<br />

9. Klasse werden 10 Jugendliche von je 2 Jonathanmitarbeitern beaufsichtigt<br />

und angeleitet.<br />

Treffpunkt ist von Montag bis Donnerstag<br />

um 12.45h in der schuleigenen<br />

Mensa, wo sich die Kids mit<br />

mitgebrachtem Essen oder kalten<br />

und warmen Speisen vom Schulbuffet<br />

versorgen. Während der<br />

Spiel- und Freizeit von 13.15 bis<br />

14:00 Uhr sind alle Klassenstufen<br />

meist zusammen – so entwickeln<br />

sich auch Freundschaften über die<br />

Klassen hinweg. Die Freizeit dient<br />

der Bewegung und findet nach<br />

Möglichkeit täglich draußen statt.<br />

Hinter der Mensa steht uns dafür<br />

eine Freifläche mit Rasen, einer<br />

Tischtennisplatte sowie Bäumen,<br />

Sträuchern und einem Teich zu<br />

Verfügung. Zur großen Freude der<br />

Kinder befinden sich außerdem in<br />

der Nähe ein großer Spielplatz und<br />

ein Sportplatz (Fußball, Schaukeln,<br />

„Lager bauen“, Federball, Tischtennis,<br />

„Burgen erobern“ usw.).<br />

Die darauffolgende „stille Lernzeit“<br />

ist manchmal so intensiv, dass<br />

beide Betreuer gleichzeitig in vollem<br />

Einsatz sind. Es werden Lerntipps,<br />

kleine Hinweise und Ideen<br />

zur Lösung der Aufgaben gegeben<br />

sowie Vokabeln, Hefteinträge und<br />

Buchtexte abgefragt. Zusätzlich werden<br />

als Ergänzung Arbeitsblätter ausgeteilt,<br />

korrigiert und besprochen.<br />

Nach einer kurzen Pause (genannt<br />

„Kakaopause“), findet die „offene<br />

Lernzeit“ statt, bei der nach Bedarf<br />

auch Arbeiten im Team erledigt werden<br />

können, sowie unterschiedliche<br />

Gespräche stattfinden können. Stetig<br />

arbeiten wir daran das Lernklima zu<br />

verbessern. Derzeit haben wir zu diesem<br />

Zweck in den 5. und 6. Klassen<br />

ein Plakat, auf welchem sich die Schüler<br />

nach ihrem Verhalten und ihren<br />

Leistungen selbst bewerten und dann<br />

am Ende einer einmonatigen Laufzeit<br />

kleine Preise verdienen können. Als<br />

besonderes „Zuckerl“ organisieren<br />

wird am letzten GATA-Nachmittag vor<br />

den Ferien mit den Schülern einen<br />

sogenannten Aktionstag. Vor den<br />

Weihnachtsferien fand zum Beispiel<br />

eine Weihnachtsfeier mit Musik, Keksen<br />

und Basteleien statt, vor den Faschingsferien<br />

eine Faschingsparty mit<br />

Spielen und Krapfen oder vor den<br />

Osterferien ein Ausflug an die Salzach<br />

(Gestaltung von Mandalas mit Steinen<br />

und Treibgut am Ufer). Dabei ist es<br />

immer wieder schön zu beobachten<br />

Seite 1<br />

Inhalt<br />

Ausgabe 02<br />

Juni 2012<br />

GATA Laufen 1<br />

Vorwort/Impressum 2<br />

Starklar vs Jonathan 3<br />

The beat goes on! 4<br />

Erlebnispädagogik 5<br />

Migration / Kidskochclub 6<br />

Erlebnisse aus der Alpzeit 7<br />

Pokernight Haus . Jugend 8<br />

Kochprojekt Teisendorf 9<br />

Der Steinhögl 10<br />

Wackere Zuschauer 11<br />

Aktivitäten Mühldorf 12<br />

„Nicht mit mir!“ 13<br />

Anti-Aggresions-Training 14<br />

Trainee-Programm 15<br />

Neueröffnung Haus d. Jugend 16<br />

und zu erleben, wie sich die Kinder<br />

und Jugendlichen jahrgangsübergreifend<br />

zusammenfinden.<br />

Für uns Mitarbeiter ist das positive<br />

Arbeitsklima innerhalb des Teams<br />

sehr angenehm und produktiv. Auch<br />

ist an dieser Stelle Platz, um die sehr<br />

gute Zusammenarbeit mit dem Direktor<br />

Hr. Dr. Kotter, den Lehrern<br />

und dem Sekretariat wert zu schätzen.<br />

Von besonderer Bedeutung ist<br />

für uns darüber hinaus das Gespräch<br />

mit den Eltern, die uns gut unterstützen<br />

– Elternabende und Einzelgespräche<br />

ergänzen die pädagogische<br />

Arbeit. Insgesamt haben wir ein sehr<br />

lebendiges Lernklima, bei dem sich<br />

Schüler und Betreuer wohlfühlen<br />

können. Natürlich ist nicht alles perfekt,<br />

aber wir bemühen uns um eine<br />

echte Hilfe für Schüler und Eltern.<br />

Ganz nach dem Motto: „Der<br />

Wohlstand einer Nation beginnt im<br />

Klassenzimmer.“<br />

Siegfried Franz; Team GaTa Laufen,<br />

Jonathan


Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

Es ist soweit: die zweite Ausgabe der <strong>Zebra</strong>,<br />

der gemeinsamen Mitarbeiterzeitschrift von<br />

Startklar und Jonathan ist da.<br />

Ganz im Zeichen der Flexibilität steht diese<br />

Ausgabe der Zeitschrift. Gerade in der Jugendhilfe<br />

wird das ja auch von uns Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter stetig gefordert sich<br />

flexibel auf die neuen Situationen die uns Tag<br />

für Tag in den Familien, in der Arbeit mit den<br />

Jugendlichen oder mit den Kinder begegnen<br />

einzustellen.<br />

Aber was heißt eigentlich Flexibilität?<br />

Macht man sich dazu im Internet schlau,<br />

dann findet man die Lateinische Bedeutung<br />

von flectere bedeutet „biegen und beugen“.<br />

Jetzt sollten wir in der Sozialpädagogischen<br />

Arbeit unser Klientinnen und Klienten, unsere<br />

Netzwerkpartner sowie unsere Kolleginnen<br />

und Kollegen nicht verbiegen oder sie unserem<br />

Willen beugen. Beschäftigt man sich weiter<br />

damit, findet man jedoch die „angepasste“<br />

Bedeutung an unsere Arbeit, nachdem Flexibilität<br />

die Anpassungsfähigkeit an wechselnde<br />

Umstände bedeutet. Und welcher Arbeitsplatz<br />

Wanted: DICH!<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Startklar <strong>gGmbH</strong><br />

Hauptstraße 13<br />

83395 Freilassing<br />

Jonathan Jugendhilfe <strong>gGmbH</strong><br />

Karl-Weiß-Str. 5a<br />

83435 Bad Reichenhall<br />

Verantwortlich: Heinz <strong>Schätzel</strong><br />

Druck:<br />

Korona Offsetdruck<br />

Auflage:<br />

300 Stück<br />

AutorInnen:<br />

Christine Deininger<br />

Martina Peitz<br />

Silvio Gödickmeier<br />

Joe Fleischmann<br />

Thomas Hanika<br />

Semfira Ebel<br />

Annemarie Hufnagl<br />

Kerstin Plasser<br />

Rainer Hüller<br />

Andrea Stroba<br />

Elisabeth Kirsch<br />

Seite 2<br />

ist schon so abwechslungsreich, wie die Arbeit<br />

direkt am und mit dem Menschen?<br />

In diesem Sinne wünschen wir Euch viel Spaß<br />

beim Lesen aus den Beiträgen Eurer Kolleginnen<br />

und Kollegen und wieder ein herzliches<br />

Dankeschön an alle, die zu diesem tollen<br />

Werk einen aktiven Beitrag geleistet haben,<br />

damit diese Ausgabe so abwechslungsreiche<br />

Themen darbieten kann und eure Anpassungsfähigkeit<br />

damit erneut etwas herausfordert.<br />

Ohne Euch gäbe es keine ZEBRA, weil ohne<br />

Artikel keine Zeitung.<br />

Bitte meldet Euch auch weiterhin fleißig mit<br />

Ideen für Beiträge und Rückmeldungen gerne<br />

bei uns per email oder Telefon:<br />

Christine Deininger: deininger@<strong>startklar</strong>schaetzel.de;<br />

mobil 0160/96 93 96 00<br />

M a r t i n a Peit z : m .p e i t z @ jo n at h a n -<br />

jugendhilfe.de; mobil<br />

0157/87928986<br />

Neue/r Redakteur/in für die <strong>Zebra</strong> Bereich Startklar gesucht.<br />

Ab sofort wird ein Mitarbeiter/ eine Mitarbeiterin gesucht, der/ die ab der nächsten Ausgabe die<br />

Redaktion für den Teil von Startklar <strong>Schätzel</strong> übernimmt, da auch dem Redaktionsteam der<br />

Storch einen Besuch abgestattet hat. Im Team mit Frau Peitz von Jonathan und Christopher<br />

Javier, Azubi in der Verwaltung von Startklar, geht es darum die Ausgabe zu planen, Artikel per<br />

Email von den Bereichsleitern anzufragen, gesandte Artikel zu korrigieren und eventuell zu kürzen<br />

und sich dann über das neu geschaffene Werk zu freuen. Im Jahr stehen der jeweiligen<br />

Person 50 bezahlte Stunden zur Verfügung. Das noch zur Verfügung stehende Kontingent für<br />

dieses Jahr kann nach Deinem Entschluss für die neue Herausforderung bei Frau Peitz erfragt<br />

werden.<br />

Also bist du kreativ, organisatorisch fit, gerne im Team aktiv und möchtest Dich auf eine ganz<br />

neue Weise im Betrieb zeigen wende Dich bitte per Email an Herrn <strong>Schätzel</strong>.<br />

Christine Deininger, Flexible Hilfen Landshut, Startklar<br />

Susanne Coenen<br />

Siegfried Franz<br />

Simon Scharf<br />

Tanja Krejci<br />

Daniel Schneider<br />

Uli Günther<br />

Redaktion:<br />

Christine Deininger<br />

Martina Peitz<br />

<strong>Layout</strong>:<br />

Christopher Javier


Am 27.Juli ist es wieder so weit ! - STARTKLAR vs. JONATHAN mit anschließendem<br />

SOMMERFEST<br />

Nachdem der BVB in dieser Saison das<br />

Double gewonnen hat, fehlt Herrn <strong>Schätzel</strong><br />

dieses Jahr nur noch ein Sieg gegen Jonathan<br />

um diese Saison für immer unvergessen<br />

zu machen☺.<br />

Aber das wird sicher kein leichtes Unterfangen,<br />

denn nach einigen Siegen und ein<br />

paar knappen Niederlagen gab es im letzten<br />

Jahr eine richtige „Klatsche“ für Startklar.<br />

Im Jahr 2005 fand das erste Mal ein Fußballspiel<br />

zwischen Startklar und Jonathan<br />

statt. Der damalige Initiator war Hermann<br />

Wahlhäuser von Startklar.<br />

Im Januar 2006 kam Herr Wahlhäuser bei<br />

einem Lawinenunglück in den Kitzbühler<br />

Alpen ums Leben. Mit dem alljährlichen Fußballspiel „Jonathan gegen Startklar“ erinnern beide<br />

Betriebe seitdem an das langjährige Wirken des Kollegen.<br />

Um angemessen auf das Spiel vorbereitet zu sein, findet auch in diesem Jahr ab dem 04.Juli,<br />

jeden Mittwoch von 18:30 – 20:00 Uhr, ein gemeinsames Fußballtraining der beiden Betriebe<br />

auf dem Trainingsgelände am Badylon in Freilassing statt.<br />

Das Spiel findet wie auch letztes Jahr wieder in Freilassing auf dem großen Fußballplatz<br />

(Stadion) am Badylon (Laufener Str. 22) statt. Die Spieler treffen sich ab 16:00 Uhr und Spielbeginn<br />

ist 17:00 Uhr.<br />

Wir freuen uns auf ein spannendes und faires Spiel sowie viele begeisterte Zuschauer.<br />

Nach dem Spiel treffen sich alle Spieler, Jugendliche, Mitarbeiter und Fans beider Betriebe zum<br />

Sommerfest an der Lokwelt (Westendstraße 5) in Freilassing.<br />

Für mögliche Rückfragen und Spieleranmeldungen wendet Euch bitte an Silvio Gödickmeier<br />

(Tel.: 0861/7086612, e-mail: goedickmeier@<strong>startklar</strong>-schaetzel.de)<br />

Silvio Gödickmeier, Bereichsleitung Startklar<br />

IDEE!: und was dann?<br />

Was passiert mit Ideen, welche dem Betrieb<br />

nutzen?<br />

Manchen schon bekannt, Manchen vielleicht<br />

völlig neu, gibt es bei Startklar die Möglichkeit<br />

durch kreative Ideen einen Bonus zu erhalten.<br />

Nur welche Ideen sind das?<br />

Eingebracht werden können alle Einfälle von<br />

Mitarbeitern, die für den Betrieb eine gewisse<br />

Kostenersparnis bringen. Dazu zählen auch<br />

Änderungen von Vorgehensweisen, die etwa<br />

Personal bzw. Zeit einsparen.<br />

Mit der Idee sollte man sich dann schriftlich<br />

per Email an Frau Coenen (Email: Coenen@<strong>startklar</strong>-schaetzel.de)<br />

wenden. Ohne<br />

großen Zeitaufwand und Anträge schreiben,<br />

Seite 3<br />

sollte in der Email der Einfall jedoch nachvollziehbar<br />

und verständlich dargestellt werden.<br />

Der Verbesserungsvorschlag kommt in<br />

den Entwicklungsausschuss, der über die<br />

Umsetzung berät und eine Entscheidung<br />

trifft. Über Frau Coenen wird dann dem Mitarbeiter,<br />

welcher den Vorschlag eingebracht<br />

hat, die Entscheidung und die Höhe des Bonus<br />

mitgeteilt.<br />

Alles in allem eine Möglichkeit sich in den<br />

Betrieb einzubringen, mit zu gestalten und<br />

ohne großen Aufwand eine Gelegenheit sein<br />

Gehalt etwas aufzubessern.<br />

Auf fröhliches Ideen spinnen!<br />

Christine Deininger, Flexible Hilfen Landshut,<br />

Startklar


The beat goes on!<br />

Ein Bericht über das musikpädagogische Projekt in der Endorferau Rosenheim<br />

Musik schult Schlüsselkompetenzen. Sie stärkt die Wahrnehmung, den Ausdruck, die Urteils-<br />

und Kritikfähigkeit. Sie fördert Kreativität und Teamgeist. Musik bildet Persönlichkeit, ohne dass<br />

dabei der pädagogische Zeigefinger gehoben werden muss. Und noch besser: Sie macht auch<br />

noch Spaß! Ein perfektes Medium also, um mit Kindern und Jugendlichen im Bereich der Sozialpädagogik<br />

zu arbeiten.<br />

Gedacht, getan: Im November letzten Jahres eröffnete Startklar einen neuen Proberaum in der<br />

Endorferau, einem Stadtteil mit einer hohen Anzahl an sozial und ökonomisch schwachen Familien<br />

und wenig kulturellen Angeboten. Den Raum, eine ehemalige heruntergekommene Waschküche,<br />

bauten die Jugendlichen vor Ort selbst mit aus und gestalteten ihn nach ihren Vorstellungen.<br />

Nach einer gut besuchten Eröffnungsfeier fanden sich viele Interessierte, die sich an<br />

den Instrumenten ausprobieren wollten. Zum kostenlosen Angebot gehören: Schlagzeug, E-<br />

Bass, E-Gitarre, Keyboard und Gesang in regelmäßigem Einzel- und Gruppenunterricht.<br />

Aus einigen der vielen Teilnehmer, die fleißig ihre Instrumente üben, ist mittlerweile eine feste<br />

Band entstanden: Die „Black & White Crew“. Die zwei Jungs und drei Mädchen hatten bereits<br />

zwei Auftritte: In der Rosenheimer Stadtbibliothek und beim 50 Jahresfest des Stadtjugendrings<br />

Rosenheim. Auch beim diesjährigen Stadtteilfest der Endorferau sind sie schon fest eingeplant.<br />

Zudem drehte das Regionalfernsehen Oberbayern einen Bericht über die Band und auch<br />

im Oberbayerischen Volksblatt konnten die Nachwuchsmusiker schon erste Interviewerfahrungen<br />

sammeln.<br />

Darüber hinaus konnten wir die Musikschule Rosenheim für die weitere Zusammenarbeit gewinnen.<br />

Da wir die enorme Nachfrage nach Musikunterricht im Stadtteil nicht mehr ausreichend<br />

bedienen konnten, entschloss sich die Musikschule, zusätzlich in unserem Proberaum Unterrichtsstunden<br />

zu geben. Das Projekt „Stadtteilband“ hat sich somit, trotz Beendigung der finanziellen<br />

Unterstützung aus dem europäischen Sozialfonds, nicht nur etabliert, das Angebot wurde<br />

sogar noch ausgeweitet.<br />

Mein Dank gilt allen, die mich bei der Realisierung dieses Projekts unterstützt haben!<br />

Joe Fleischmann, WG Rosenheim, Startklar<br />

Seite 4<br />

Die „Black<br />

and White<br />

Crew“ beim<br />

Auftritt in<br />

der Stadtbibliothek<br />

Rosenheim<br />

am<br />

24.03.12


Erlebnispädagogik<br />

ORF.at im Überblick, Kurznachrichten<br />

Und bei Hintersee ist auf der Genneralm eine<br />

A l m h ü t t e i n B r a n d g e r a t e n .<br />

Die Hütte auf der Genneralm zwischen Abtenau<br />

(Tennengau) und Hintersee (Flachgau) ist<br />

Samstagvormittag durch das Feuer stark beschädigt<br />

worden. Eine Gruppe von Schneeschuhwanderern<br />

hatte den Glimmbrand gemeldet.<br />

Die Feuerwehr musste wegen der in<br />

dem Gebiet noch immer vorhandenen Schneemassen<br />

zu Fuß ausrücken, um zu löschen.<br />

(Original Auszug „Märchenstunde“ der öffentlich<br />

rechtlichen Rundfunksender Österreichs!!)<br />

Am 12. 4. fuhr ich als Begleitperson (im Institutionspraktikum)<br />

mit einem Erzieher und<br />

zwei Mädchen zu der Hütte unserer Einrichtung<br />

(Weberhütte) auf der Genneralm<br />

(1400m). Kein Lärm, kein Strom, kein fließendes<br />

Wasser, kein Mensch, Nebel und KEIN<br />

NETZ . also Leben pur.<br />

Auf Grund eines falsch gebauten Zugkamins<br />

(laut Feuerwehr „Die Innenwand des Kamins<br />

sei zu nah an der Hölzernen Außenwand“)<br />

hatten wir, ungewollt durch die mehrtägige<br />

Befeuerung, einen Schwelbrand entfacht und<br />

sind dadurch kurz vor dem zu Bett gehen, gegen<br />

22.30 Uhr in eine nicht den geplanten<br />

Erziehungs-, Handlungs- und Lernzielen ents<br />

p r e c h e n d e N o t l a g e g e r a t e n !<br />

Nachdem wir die zwei Mädchen in einen Nebenraum<br />

gebracht, Fluchtwege gesichert und<br />

Jacken bereit gelegt hatten, wagten wir einen<br />

ersten Löschversuch mit 50 Liter Wasser welche<br />

im Kessel neben dem unerwünschten<br />

Glutherde den Aggregatzustand von fest zu<br />

flüssig wechselte.<br />

Nachdem entschlossen wir uns trotz Handynetzproblemen<br />

unsere Bemühungen darauf zu<br />

Praktikantenvorstellung<br />

Name: Thomas Hanika<br />

Geboren: 11.11 1967 in Hünfeld<br />

Bereich : Praktikant in der WG Kirchanschöring<br />

Bei Startklar seit: 29.03.2012 für 12 Wochen<br />

Wissenswertes: Von Erstberuf Koch , Vater von 3 fast erwachsenen Söhnen und seit ca. 8 Jahren<br />

wohnhaft im Berchtesgadener Land. Meine Lebensphilosophie möchte ich mit einer Mischung<br />

aus der „Desiderata „von Max Ehrmann und den meisten Zitaten aus dem Buch „ Tagebuch<br />

eines Kriegers des Lichts“ von Paulo Coelho beschreiben!<br />

Meiner Meinung nach ist der Mensch (Kinder sowieso) von Grund auf gut und Produkt seiner<br />

Umwelt.<br />

Sicherlich wundert Ihr Euch über mein Alter. Dazu möchte ich erklären, dass ich 2009 an einem<br />

Rückenmarktumor erkrankte (jetzt geheilt) und daher meinen ursprünglichen Beruf , in dem ich<br />

28 Jahre mit Freude arbeitete, nicht mehr ausüben kann.<br />

Seite 5<br />

konzentrieren einen Notruf abzusetzen. Dies<br />

gestaltete sich aufgrund der ungenauen Zuständigkeiten<br />

schwierig, wie uns der österreichische<br />

Feuerwehrmann in der Leitung<br />

mitteilte. Der gab uns dann den wichtigen<br />

Hinweis durchzuhalten und das Feuer zu<br />

löschen oder zumindest in Schach zu halten<br />

bis Hilfe naht. Bis die Hilfe um 7:00 Uhr<br />

Morgens kam löschten wir die Nacht mit<br />

dem Schnee und räumten das Holz vor der<br />

Hütte aus dem Weg, um der herbeigesehnten<br />

Feuerwehr Platz zum löschen zu schaffen.<br />

Danach mussten wir auf Anweisung der<br />

Helfer den Ort des Geschehens verlassen,<br />

obwohl wir über Nacht das Feuer bereits<br />

gelöscht hatten und uns zum Frühstück eingefunden<br />

hatten.<br />

Einen ganz besonders herzlichen Dank<br />

möchte ich hier noch einmal der Bergrettung<br />

Salzburger Land aussprechen, die uns nach<br />

der Vertreibung aus dem Paradies (unsere<br />

Hütte) bestens mit Tee, Kaffee, Speisen und<br />

Getränken versorgt haben und uns dann heil<br />

ins Tal zu unserem Auto begleiteten.<br />

Thomas Hanika, WG Kirchanschöring, Startklar


Migration<br />

… KEINE unwichtige Begleiterscheinung in der Sozialen<br />

Arbeit . Ein Überblick über eine Bachlorarbeit,<br />

die sich mit diesem Thema auseinandersetzt.<br />

In meiner Abschlussarbeit mit dem Titel „Ausländer in der<br />

Heimat“ gehe ich auf die Gruppe der Aussiedler selbst ein,<br />

um Aufklärung über tatsächliche Sachverhalte zu geben<br />

und Vorurteile abzubauen, möchte aber auch Ansätze der<br />

Integration aufzeigen.<br />

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Integrationsschwierigkeiten<br />

aufgrund von mangelndem Integrationswillen<br />

seitens der Einwanderer oder durch Eingliederungsbarrieren<br />

in der Aufnahmegesellschaft entstehen und welchen<br />

Einfluss die ethnische Identität der Aussiedler dabei<br />

auf das Leben in Deutschland und damit auch auf die Integration<br />

nimmt.<br />

Ausgehend vom Migrationsphänomen als Beginn des Lebensortwechsels,<br />

wird dargestellt, um wen es sich im<br />

rechtlichen Sinn handelt, wenn von Aussiedlern die Rede<br />

ist, und wie sie sich von anderen Migranten unterscheiden.<br />

Es folgt eine Auseinandersetzung mit den Ursachen<br />

von Migration bei Aussiedlern, unter Einbezug theoretischer<br />

Ansätze sowie biografischer und historischer Hintergründe.<br />

Zudem spielen Befürchtungen, Hoffnungen und<br />

Erwartungen, die den Übergang zwischen der neuen und<br />

alten Heimat beeinflussen, eine Rolle.<br />

Des Weiteren soll durch die Einbindung der beiden Begriffe<br />

„Ethnie und Ethnozentrismus“ erklärt werden, warum<br />

Russlanddeutsche häufig eine geschlossene Gruppe bilden<br />

und somit einen schlechten Zugang zu Ressourcen in der<br />

Aufnahmegesellschaft haben.<br />

Wie umfassend das Integrationsphänomen ist, ergibt sich<br />

Seite 6<br />

aus den Forderungen, die im Laufe des Integrationsprozess<br />

an die aufnehmende Gesellschaft und an die Aussiedler<br />

gestellt werden.<br />

Festzuhalten wäre, dass Integration ein langfristiger,<br />

kontinuierlicher und wechselseitiger Prozess sein muss,<br />

die eine herausfordernde Aufgabe sowohl für die Aufnahmegesellschaft<br />

als auch für die Aussiedler selbst darstellt.<br />

Daher ist auch eine tatsächliche Integration der<br />

Aussiedler erst in zwei bis drei Generationen zu erwarten.<br />

Zu erwähnen wäre, dass sich eine Änderung von<br />

Vor- und Einstellungen Aussiedlern gegenüber auf der<br />

gesellschaftlichen Ebene stattfinden müsste, also ein<br />

sogenannter Perspektivenwechsel notwendig wäre, damit<br />

der erste Schritt in Richtung „sich angenommen und<br />

erwünscht zu fühlen“ gemacht werden kann. Dieser<br />

Schritt ist wiederum wichtig für den Integrationswillen<br />

und einen Neubeginn auf beiden Seiten.<br />

Wer sich weiterreichend für dieses Thema interessiert,<br />

kann dies in meiner Arbeit und/oder dem daraus entstehenden<br />

Buch nachlesen. Das Buch erscheint in den<br />

nächsten Wochen. Näheres an Infos bitte im Regionalbüro<br />

Traunstein erfragen, E-Mail: fhts@<strong>startklar</strong>schaetzel.de<br />

Semfira Ebel, Flexible Hilfen Traunstein, Startklar<br />

Erbsen und Bohnen selbstangebaut<br />

Der Kidskochclub des Mehrgenerationenhauses KONTAKT hat einen Gemüsegarten.<br />

Freilassing - Mit Hilfe von Markus Putzhammer vom Landratsamt und dem Gartenbauverein Freilassing<br />

gruben, schaufelten, sägten und hämmerten Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Stadtteil solange,<br />

bis der Garten vor dem KONTAKT fertig war.<br />

Die fleißigen Helfer bei der Pause vorm KONTAKT Ganz schön dreckig! Aber Spaß hat das Graben trotzdem gemacht.<br />

15 Quadratmeter „Feld“ haben die Kinder und Jugendlichen<br />

bei dem Gartenaktionstag des KONTAKT geschaffen.<br />

Gefunden haben sie dabei einiges: Würmer, Käfer, verbogene<br />

Gabeln, leere Schnapsflaschen und anderes. Dass<br />

Regenwürmer nützlich sind, war den meisten der kleinen<br />

Helfer neu.<br />

Bereits im vergangenen Jahr bauten die Kinder des<br />

Kidskochclubs Tomaten, Gurken, Paprika etc. auf dem<br />

Balkon des KONTAKT an und waren hellauf begeistert von<br />

den Resultaten. Aus diesem Grund beschlossen die Leiterin<br />

des Kidskochclubs, Barbara Schmitz und Susanne<br />

Coenen vom Mehrgenerationenhaus einen Gemüsegarten<br />

mit den Kindern anzulegen.<br />

Die nötigen Finanzmittel brachten der Preis „Miteinander“<br />

vom Bayerischen Rundfunk und eine großzügige Spende<br />

der Sparda-Bank. Für das fachliche Know-How sorgten<br />

der Gartenbauverein Freilassing sowie Markus Putzhammer<br />

vom Landratsamt. Unter deren Anleitung und tatkräftiger<br />

Hilfe wurde nun gemeinsam mit Kindern und<br />

Bewohnern der umliegenden Häuser der Garten angelegt.<br />

Jetzt heißt es „nur“ noch Pflanzen setzen und auf<br />

viel Sonne hoffen!<br />

Der Kidskochclub ist ein Projekt des Mehrgenerationenhauses<br />

Freilassing, das sich in der Trägerschaft des<br />

Jugendhilfeträgers Startklar befindet und in Kooperation<br />

mit der Stadt umgesetzt wird. Informationen zum Gartenprojekt<br />

und dem Kidskochclub gibt es bei Susanne<br />

Coenen unter der Telefonnummer 08654-773069 oder<br />

per E-Mail an coenen@<strong>startklar</strong>-schaetzel.de<br />

Susanne Coenen, Mehrgenerationen Haus Freilassing,<br />

Startklar


Erlebnisse aus der ALPZEIT !<br />

oder: „alles ist dichter, nur die Luft ist dünner“<br />

In der Nacht auf Sonntag, den 24. Juli<br />

hatte es 30 cm geschneit. Tags zuvor<br />

schon hatten wir Rosi samt ihrer Herde<br />

vorsorglich auf die unteren Wiesen am<br />

Almanger getrieben. Da waren sie am<br />

Sonntag früh leider nicht mehr. In der<br />

Nacht haben sie sich hinaufgefressen. Bei<br />

Schlechtwettereinbruch gehen sie weiter<br />

nach oben. Warum das so ist verschweigen<br />

sie, aber vermutlich deshalb, weil sie<br />

bergauf leichter gehen (wir ja auch) und<br />

mit dem Maul näher am Gras sind. Den<br />

Schnee hatte es in der Nacht unter Windeinfluß<br />

stark verfrachtet und so folgten<br />

wir vier (Sven und Marius, die Betreuten<br />

und Marie, die Praktikantin und ich) den<br />

spärlich sichtbaren Spuren hinauf zum<br />

oberen See. Auf den 200 Höhenmetern<br />

versanken wir häufig hüfttief im Schnee –<br />

ein kräfteraubender Marsch und noch immer<br />

schneite es. Umso größer die Freude,<br />

als wir die Tiere nach anderthalb Stunden<br />

auf einem Haufen kurz vor dem oberen<br />

See entdeckten, mit den Köpfen dicht zusammengedrängt,<br />

die Hintern in den Wind<br />

streckend.<br />

Einer von uns ging mit dem bekannten, gut<br />

gefüllten roten Futtereimer voraus und der<br />

Rest rahmte die Herde ein. So trieben wir sie<br />

mit letzter Kraft in den Almanger, wo sie in<br />

Sicherheit waren. Die Jungs, Marius (17 J.)<br />

und Sven (15 J.) hatten heuer erstmals Heu<br />

gemacht und das konnten wir ihnen dann verfüttern<br />

– wie schön !!! „Give Five“… - das war<br />

eine reife Leistung und auch nur gemeinsam<br />

möglich. Das Regenwetter bis Mitte Juli hatte<br />

uns schon psychisch und physisch stark zugesetzt<br />

und wir hatten alle Hände voll zu tun,<br />

unsere Wäsche und uns selber trocken zu legen.<br />

Für das Vieh aber ist das dauerhaft nasse<br />

Wetter ein Angriff auf die Gesundheit. Das nasse<br />

Gras führt oft zu Durchfall, was bei den<br />

Jungrindern zu bedrohlicher Schwäche führen<br />

kann. Daneben ist die aufgeweichte Klaue eine<br />

Einladung für alle möglichen Parasiten bzw.<br />

Bakterien und führt häufig zu Panaritium. Diese<br />

greift rasch Bänder, Sehnen, Gelenke und<br />

Knochen an und legt oft die halbe Herde lahm.<br />

Betroffene Tiere können der Herde nicht mehr<br />

folgen und fressen weniger. Zudem gibt es ein<br />

instinktives Verhalten, dass Tier von der Herde<br />

entfernen, denn Panaritium ist ansteckend.<br />

Seit 3 Tagen schon hatten wir ein Jungrind, die<br />

Irma, vermisst. Irma hatte schon im Tal ein<br />

Klauenproblem und war bereits einmal behandelt<br />

worden. Wir suchten weiter. Die Jungs<br />

einzeln und wir – jede/r in einer anderen Richtung.<br />

Tagebucheintrag vom 20. Juli: „Die Sorge<br />

um Irma, unser verlorenes Kalb, macht<br />

Seite 7<br />

mich ganz fertig. Es schüttet – wir gehen alle<br />

in die Keuchenscharte – dort wieder nur 25<br />

Rinder – Irma fehlt. Marie, die Praktikantin<br />

geht mit den Jungs zurück zur Hütte. Ich bin<br />

bis 16 Uhr unterwegs – 7 Stunden am Stück<br />

nur suchen und rufen – zum oberen See –<br />

alles mit Fernglas abgegrast – nix zu finden.<br />

Nachmittags gehen wir alle noch mal für 2<br />

Stunden los. Wieder nix. Oh mein Gott, bitte<br />

laß Irma am Leben sein und lass sie bald wieder<br />

zur Herde finden! Danke!“ Manchmal,<br />

wenn man dann ausgelaugt und ratlos ist,<br />

hilft eben nur noch beten. Die Jungs zündeten<br />

sowieso jeden Tag eine Kerze für Irma an.<br />

Dann am nächsten Tag die Erlösung. Wir hatten<br />

schon alle damit gerechnet, dass sie geschwächt<br />

war und abgestürzt ist… aber nein!<br />

In einem Latschenriegel spitzten ihre Ohren<br />

raus – der reine Zufall, dass wir sie im dichten<br />

Gestrüpp entdeckten, denn wir standen<br />

auf einem höhergelegenen Rücken gegenüber.<br />

Wie wir rannten – wir waren nicht mehr<br />

zu halten. Wir lockten sie hinunter bis in den<br />

Stall, um sie zu versorgen. Wir waren alle<br />

mehr als froh über unsere gelungene Aktion.<br />

Beim nächsten Talgang belohnten wir uns mit<br />

Riesen-Eisbechern. Lob und Dank des Bauern<br />

erfüllte uns, besonders die Jungs, mit großer<br />

Freude.<br />

Annemarie Hufnagl, Alpzeit, Jonathan


Poker Night im Haus der Jugend<br />

Steffi „Schnecke“ wird Pokerchampion<br />

Am Freitag, den 20. April fand die erste „Haus der<br />

Jugend“-Poker Night statt. Elf begeisterte Pokerinnen<br />

und Pokerer kamen zusammen, um einen Pokerchampion<br />

aus ihrer Mitte zu ermitteln.<br />

Aufgrund des Poker-Turniers endete der offene Betrieb im<br />

„Haus der Jugend“ an diesem Tag bereits um 18:30 Uhr.<br />

Ab diesem Zeitpunkt galt dann der Dresscode „Black &<br />

White“ und es wurden nur noch Pokerspielerinnen und –<br />

spieler, sowie Zuschauerinnen und Zuschauer in schwarz<br />

und weiß hereingelassen. Die Jugendlichen hielten sich<br />

durchwegs an das Bekleidungsmotto, sodass richtiges<br />

Casinoflair im Bistro des „Haus der Jugend“ aufkam.<br />

Pünktlich um 19 Uhr wurden dann die ersten Karten an<br />

zwei Tischen gespielt. Geleitet wurden die zwei parallel<br />

ablaufenden Pokerpartien von den „Haus der Jugend“-<br />

Mitarbeitern Simon Scharf und Severin Koch, die sich als<br />

Dealer zur Verfügung stellten und diesen Job mit höchster<br />

Professionalität und einmaligem Charme erledigten. Die<br />

drei Besten der zwei Partien konnten sich jeweils für das<br />

große Finale qualifizieren und auch die anderen Plätze<br />

wurden genau ausgespielt.<br />

Für die Gewinnerin bzw. den Gewinner winkte eine Eintrittskarte<br />

für alle „Haus der Jugend“-Veranstaltungen im<br />

Jahr 2012. Aber auch die anderen Platzierungen gingen<br />

nicht leer aus. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer<br />

erhielt eine Urkunde und für den letzten Platz gab es zu-<br />

sätzlich ein kleines Pokerset zu gewinnen, damit fleißig geübt werden kann bis zur nächsten Poker Night. Den ersten<br />

Platz konnte sich Steffi „Schnecke“ Schimag sichern und in Zukunft üben wird Dimitrie Riksen. Alles in allem<br />

konnte dieser Abend als voller Erfolg verbucht werden.<br />

Kerstin Plasser, Haus der Jugend, Jonathan<br />

Betreuungsweisung – eine Fallgeschichte<br />

Was ist richtig, was ist falsch?!....<br />

Diese Frage war eine immer wiederkehrende in<br />

der dargestellten Fallgeschichte. Zielsetzung war<br />

es die Jugendliche auf ihrer Suche nach Antworten<br />

zu begleiten, anzuleiten und zu unterstützen.<br />

Die Jugendliche erhielt die Gelegenheit sich eine<br />

eigene Meinung zu bilden (im Sinne von<br />

„autonomer Moral“), in ihrer Persönlichkeit zu<br />

wachsen, Normen und Werte zu hinterfragen,<br />

alte Muster aufzubrechen, den Mut zu finden<br />

neue Wege zu gehen und daraus resultierend<br />

nicht mehr delinquent zu werden. Wege, die im<br />

Rahmen einer Betreuungsweisung 1,5 Jahre<br />

begleitet wurden.<br />

Die Jugendliche kam über eine, vom Gericht, angeordnete<br />

Betreuungsweisung zu Jonathan. Die Beziehung<br />

zu ihrem Freund stand für vermeintliche Sicherheit und<br />

Unterstützung und bot eine mögliche Orientierung auf<br />

dem Weg zum Erwachsen werden. Die Distanz zu wahren,<br />

lernen sich ein eigenes Bild zu machen und sich<br />

aus bestimmten Rollen zu lösen, waren wesentliche<br />

Aufgaben in der Betreuungsarbeit. Es gelang bereits<br />

nach kurzer Zeit eine gute Vertrauensbasis zu schaffen,<br />

welche es ermöglichte sehr schnell an die hintergründigen<br />

Themen zu gelangen. Es folgten unzählige<br />

Diskussionen über die Stellung der Frau, Partnerschaft,<br />

Zukunftsängste, Freundeskreis, Werte und die Familie.<br />

Es wurde nach Ursachen geforscht, eine Analyse der<br />

aktuellen Situation erstellt und die Entwicklung von<br />

Zukunftsperspektiven zum Thema gemacht. Es gab<br />

auch Rückschritte, die jedoch durch die stabile und<br />

tragfähige Beziehung in der Zusammenarbeit gestütztund<br />

begleitet wurden. Die Reflexion und der Umgang<br />

mit „Loslassen“ können, waren zudem ein bewegender<br />

Abschnitt in der Zusammenarbeit. Das „Zulassen“, das<br />

Seite 8<br />

„Zuhören“, das „Vertrauen“ ermöglichten es, wichtige<br />

Entwicklungsschritte der Jugendlichen zu begleiten. In<br />

der Zeit der Betreuung gab es auch einige Arbeitsplatzwechsel<br />

der Klientin. Die berufliche Stabilisierung<br />

war somit ein weiterer Punkt der Zusammenarbeit.<br />

Handlungsalternativen wurden Schritt für Schritt erweitert.<br />

Ich durfte „eintauchen“ in die Lebenswelt der<br />

Jugendlichen und ihren Freund kennenlernen. Trotz<br />

der Offenheit bewahrte die Jugendliche eine respektvolle<br />

Distanz. Der Bezug zu den Delikten war von Anfang<br />

an vorhanden und auch immer wieder Thema in<br />

der Betreuung. Es erfolgte wiederholt eine sehr intensive<br />

Auseinandersetzung mit der Frage: „Was ist richtig,<br />

was ist falsch?!“ Nach 1,5 Jahren war die Betreuungsarbeit<br />

soweit abgeschlossen. Die Lebenssituation<br />

der Jugendlichen war stabil und sie war privat sowie<br />

beruflich einigermaßen gefestigt. Die Form der Beziehungsarbeit<br />

erfordert ein intensives Einlassen auf die<br />

oftmals schwierigen und bedrückenden Lebensumstände<br />

der KlientInnen. Sich „emotional spürbar“ zu machen<br />

ist eine große Herausforderung in der Betreuungsarbeit.<br />

Aus meiner Sicht auch eine entscheidende<br />

Form der Kontaktaufnahme. Wenn es uns als BetreuerInnen<br />

gelingt, einerseits authentisch zu sein, andererseits<br />

unsere KlientInnen emotional zu erreichen und<br />

ebenso die nötige fachliche Distanz zu wahren, kann<br />

sich für die KlientInnen die Möglichkeit eröffnen, neue<br />

Sichtweisen zu entwickeln, Perspektiven zu verändern,<br />

Vertrauen zu fassen, Verhaltensmuster zu überdenken,<br />

alte Muster loszulassen und vielleicht eine Antwort zu<br />

finden auf die Frage: „Was ist richtig, was ist falsch?!“<br />

Tanja Krejci; Jugendhilfestation Bad Reichenhall, Jonathan


Zweite Auflage des Kochprojekts im Jugendtreff NEW ERA<br />

„New Dinner“ heißt ein Projekt im Teisendorfer Jugendtreff New Era, bei dem es nicht nur ums Essen,<br />

sondern vor allem ums Kochen geht. Im vergangenen Jahr wurde monatlich gemeinsam eingekauft und<br />

gebrutzelt. Neben leckeren Gerichten ist ganz nebenbei auch ein Kochbuch mit vielen Rezepten entstanden.<br />

Anfang März geht „New Dinner“ in die zweite Runde.<br />

Kochbuchsponsorin Lisa Uxa mit dem Betreuerteam Daniel Schneider, Jule Weissinger und Lisa Eugster<br />

(3., 4., 5., und 6. von links) und Jugendlichen vom Kochprojekt „New Dinner“.<br />

„Mit dem Kochprojekt wollen wir zum einen die<br />

Gemeinschaft der Jugendlichen fördern, sowie<br />

ihre soziale Kompetenzen und die gesamte<br />

Gruppendynamik stärken, zum anderen soll<br />

den jungen Besuchern der bewusste Umgang<br />

mit Lebensmitteln und mit Geld vermittelt werden“,<br />

erklärt Jugendtreffleiter Daniel Schneider<br />

von der Jonathan Jugendhilfe.<br />

Zusammen mit den Jugendlichen wählen die<br />

beiden Jugendbetreuerinnen Jule Weissinger<br />

und Lisa Eugster Rezepte aus und erstellen die<br />

dazugehörigen Einkaufszettel. „Es ist oft gar<br />

nicht so leicht, Gerichte auszuwählen, zumal<br />

die Vorschläge der Kids oft entweder zu teuer<br />

oder zu ungesund sind. Da helfen wir dann mit<br />

Tipps etwas nach“, verrät Jule Weissinger. Neben<br />

Einkaufen, Zubereiten und Essen, gehört<br />

auch das anschließende Aufräumen und Putzen<br />

zum Projekt dazu. „Im Laufe der Zeit hat sich<br />

das Gespür für Geld und Lebensmittel(-<br />

mengen) deutlich verbessert. Auch das Hantieren<br />

mit Küchengeräten und das Anrichten der<br />

Seite 9<br />

Zutaten haben über die Monate immer besser<br />

funktioniert“, freut sich Lisa Eugster.<br />

Wie erfolgreich „New Dinner“ ist, zeigt sich in<br />

dem Fotokochbuch „Kochen mit jungem Gemü-<br />

se“, das im letzten Jahr ganz nebenbei entstanden<br />

ist. Im Rahmen des Aktionstages<br />

„Lichterglanz“ des Wirtschaftskreises Teisendorf<br />

konnten die Jugendlichen des Treffs im Dezember<br />

ihr Werk sogar verkaufen. „Für die nächste<br />

New Dinner Runde ist wieder ein Buch geplant<br />

und mit 30 Seiten soll es doppelt so dick werden,<br />

wie das erste“, freut sich Daniel Schneider.<br />

Jede Menge Vorbestellungen gibt es bereits.<br />

New Dinner findet jeden ersten Montag im Monat<br />

statt. Interessierte Jugendliche können sich<br />

im Jugendtreff New Era in der Alten Reichenhaller<br />

Straße 8 in Teisendorf informieren. Die Einrichtung<br />

ist montags von 16 bis 19 Uhr und<br />

donnerstags von 16.30 bis 19.30 Uhr geöffnet.<br />

Daniel Schneider, Jugendhilfestation Bad Reichenhall,<br />

Jonathan


Der Steinhögel - Firmensitz von Garten Kreativ<br />

Gartenbaubetrieb setzt 20 Pappeln als Zeichen der zwischenmenschlichen Gemeinschaft<br />

Bereits seit 13 Jahren ist Garten Kreativ auf seinem Firmensitz - dem Steinhögel- bei Georg Koch beheimatet.<br />

Dort harmonieren und funktionieren Landwirtschaft und Gartenbau gut nebeneinander. Der Ausbildungsbetrieb<br />

für Landschafts- und Gartenbau beschäftigt im Moment 15 Mitarbeitern und lagert auf dem<br />

Steinhögel alle seine Materialien und Maschinen, welche für den Gartenbau, die Pflasterarbeiten und die<br />

Landschaftsgärtnerei benötigt werden.<br />

Besonders sind vor allem die Materialen, welche auf<br />

dem Secondhandwege verarbeitet werden, wie etwa<br />

abgebaute, alte Natursteine die aus einem alten Produkt<br />

in ein Neues etwa eine Natursteinmauer umgewandelt<br />

werden. Das Secondhandmaterial bringt seine eigene<br />

Herkunftsgeschichte mit, ist günstig und muss auch<br />

nicht entsorgt werden. Außerdem können Kunden auf<br />

dem Gelände an verschiedenen Mustermodellen Inspiration<br />

für die Auswahl ihrer Gartengestaltung finden und<br />

auch Mustersteine und –pflaster auswählen. Schüttgüter,<br />

wie Humus, Kies oder Rindenmulch stehen dort<br />

ebenfalls zur sofortigen Verarbeitung bereit. Auch gibt<br />

es eine kleine Baumschule, Pflanzeneinschlag im Fachchargon<br />

der Landschaftsgärtner genannt, welche ein<br />

Grundsortiment an Pflanzen und auch Bäumen anbietet.<br />

Eine besondere Aktion in der Geschichte von Garten<br />

Kreativ war in diesem Frühjahr die Bepflanzung der Zufahrtstraße<br />

zum Steinhögel mit einer Pappelallee. In<br />

einer 3 bis 4 stündigen Aktion pflanzten die 15 Mitarbeiter<br />

von Garten Kreativ 20 junge Pappeln vor 6 sehr alte<br />

und große Pappeln. Mit der Fortführung der Allee möchte<br />

der Betrieb einen positiven Beitrag zur Ökobilanz leisten<br />

und die Baumreihe soll einen Windschutz bei star-<br />

kem Schneefall geben. Landschaftlich gesehen, ist und bleibt die Baumstraße ein schönes und eindrucksvolles<br />

Bild. Für Garten Kreativ bedeutet die Straße noch etwas mehr, als einen praktischen<br />

Nutzen. Der Baum als Zeichen für das Leben, verwurzelt sich mit der Erde, wie der Mensch mit der<br />

sozialen Gemeinschaft. Auch Garten Kreativ möchte junge, sozial nicht gut verwurzelte Menschen<br />

fördern und gibt eine Möglichkeit, als Ausbildungsbetrieb für junge Menschen in besonderen Lebenslagen,<br />

in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen und ins Berufsleben zu starten.<br />

Sehr sehenswerter Internetauftritt des Betriebs unter www.garten-kreativ.de.<br />

Martina Peitz nach einem Interview mit Georg Koch – Garten Kreativ, Jonathan<br />

Der 2. Reichenhaller Sunset-Cup<br />

Am 14. Juli findet der zweite Sunset-<br />

Cup in Reichenhall statt.<br />

Die Anmeldungen für das Tunier gehen<br />

bitte bis spätestens 29. Juni an :<br />

Haus der Jugend<br />

Münchner Allee 14<br />

83435 Bad Reichenhall<br />

Telefon: 08651-63762<br />

E-mail: kontakt@haus-der-jugend.com<br />

Seite 10


Wackere Zuschauer in Burghausen<br />

Alles begann mit dem überraschenden Angebot von Wacker Burghausen, der Jugendhilfe Jonathan<br />

Mühldorf Freikarten für das Heimspiel am 11.4. gegen Preußen Münster zukommen zu lassen – in nahezu<br />

unbegrenzter Zahl. Aus der anfänglichen Begeisterung über diese großzügige Spende des SV Wacker<br />

Burghausen entstand Erstaunen und teilweise auch Enttäuschung darüber, wie wenig Resonanz in den<br />

Teams und bei den Jugendlichen dieses Angebot hinterließ.<br />

Letztendlich waren es insgesamt 15 Personen<br />

aus der Jugendhilfestation Mühldorf und eine<br />

kleine Abordnung aus Bad Reichenhall, welche<br />

in den Genuss der Freikarten kommen<br />

wollten.<br />

Der Wettergott war aber ganz offensichtlich<br />

dagegen. Dauerregen und Temperaturen im<br />

einstelligen Bereich hatten bei manchem eine<br />

abschreckende Wirkung. Nach dem Prinzip<br />

„10-kleine-Negerlein“ kam dann ein 4-Mann-<br />

Trupp aus Mühldorf ganz alleine und einsam<br />

in Burghausen an – und stellte fest, dass die<br />

Karten für die Tribüne den berüchtigten<br />

Münsteraner Fans gültig waren. Wir konnten<br />

leider nicht unter Dach stehen und die Kollegen<br />

und weitere Jugendliche waren weit und<br />

breit nicht zu sehen. - Eine Kollegin hatte eine<br />

Autopanne, bei einer weiteren hatten die<br />

Jugendlichen plötzlich abgesagt und die beiden<br />

anderen Gruppen von Jonathan waren<br />

nicht zu sehen und nicht zu erreichen – die<br />

Seite 11<br />

hatten wohl den Wetterbericht gehört. Es<br />

wurde trotzdem ein schöner und bemerkenswerter<br />

Abend:<br />

Die Ordner hatten ein Einsehen und haben<br />

uns auf die Heimtribüne geschickt – die mit<br />

Dach versehen ist und uns Schutz vor dem<br />

heftigen Regen gab. Wacker hat zudem 1:0<br />

gewonnen und es war ein spannendes Spiel!<br />

Und der Witz an der Geschicht – Gruppe<br />

MÜ2 und Reichenhall1 waren doch im Stadion!<br />

Allerhöchstens 20m von uns entfernt,<br />

hatten die sich platziert. Festgestellt haben<br />

wir es vier Wochen später. Da wir uns nicht<br />

getroffen haben gibt´s auch keine Gruppenfotos<br />

und keinen großen Bericht für die Zeitung.<br />

Das muss 2013 besser werden, das<br />

sind wir „unseren“ Burghausner Spendern<br />

schuldig.<br />

Rainer Hüller, Leiter des Sozialbetriebs, Jonathan<br />

Jugendhilfe


Gruppenaktivitäten der Jugendhilfestation Mühldorf<br />

bunte Action im Jahr 2011<br />

Die Jugendhilfestation Mühldorf veranstaltet regelmäßig Gruppenaktivitäten im Rahmen<br />

ihrer Betreuungsarbeit. Diese Angebote finden meistens in den Ferien statt. Sie<br />

sollen den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten für sinnvolle Freizeitgestaltung<br />

nahe bringen oder einfach Ausgleich zum Familienalltag sein. Diese Aktivitäten helfen<br />

den Kindern und Jugendlichen ihre sozialen Fähigkeiten zu erweitern, um persönlichen<br />

und gesellschaftlichen Problemen besser gewachsen zu sein. Beschäftigungsalternativen<br />

werden dadurch aufgezeigt. Die Betreuer haben in diesen Situationen die Möglichkeit<br />

die Kinder und Jugendlichen in ihrem Verhalten außerhalb der Familie und in einer<br />

sozialen Gemeinschaft zu beobachten.<br />

Februar Snowtubing mit Projekt Sonnenblume<br />

Ostern Osterbasteln mit Frühstück und Spielplatzbesuch für Kinder<br />

Von 4-12 Jahren<br />

Pfingsten Sinnesspaziergang im Wald für Kinder von 4-12 Jahren<br />

Klettergarten Oberreith für Jugendliche ab 14 Jahren<br />

Sommer Ausflug ins Sealife mit Projekt Sonnenblume<br />

Schifferlfahrt in Wasserburg (für Jugendliche mit einer 5 im<br />

Zeugnis�Spende des Kapitäns)<br />

Pyjamawochenende mit Wellnessprogramm für Mädchen ab 14<br />

Jahren<br />

Gokartfahren für Jugendliche ab 14 Jahren<br />

Tennisspielen nach Bedarf<br />

Reitstallbesuch nach Bedarf<br />

Herbst Klettern in Neumarkt St. Veit für Jugendliche ab 14 Jahren<br />

Besuch der Therme Erding für Jugendliche ab 14 Jahren<br />

Besuch auf dem Bauernhof für Kinder von 4-12 Jahren<br />

Dezember Adventskranzbasteln für alle Interessierten<br />

Weihnachtsfeier mit Klientenfamilien<br />

Andrea Stroba, Jugendhilfestation Mühldorf, Jonathan<br />

Seite 12


Selbstbehauptungsworkshop „Nicht mit mir!“ für jugendliche Mädchen<br />

Gewaltprävention in der Jonathan Jugendhilfestation Mühldorf<br />

Durch eine großzügige Spende der gemeinnützigen Kreiswohnbaugenossenschaft<br />

Mühldorf konnte die Jugendhilfestation Mühldorf in den Faschingsferien einen eintägigen<br />

Selbstbehauptungskurs für deren betreute Mädchen (ab 14 Jahren) ausrichten.<br />

Durchgeführt wurde der Kurs von Annemarie Besold einer zertifizierten Budo-<br />

Pädagogin (BvBP) und Fachbuchautorin. Teilgenommen haben am 23.2.2012 sieben<br />

Mädchen aus den Betreuungsverhältnissen der Jonathan Jugendhilfe und eine junge<br />

Frau aus einer externen Einrichtung.<br />

Frau Besold hat einen sehr abwechslungsreichen<br />

Tag gestaltet. Begonnen wurde mit einer<br />

Kennenlern-Runde, sowie der Themen- und<br />

Zielpräsentation.<br />

Im weiteren Verlauf wurde der Umgang mit<br />

unangenehmen, stressigen und gefährlichen<br />

Situationen im Alltag besprochen und geübt.<br />

Desweiteren war darauf bezogen auch die Körpersprache,<br />

Mimik und Gestik thematisiert und<br />

geschult worden. Die Wortwahl und Stimme<br />

waren zum Thema Kommunikation und persönliches<br />

Auftreten ebenso wichtige Diskussionspunkte.<br />

Eigene Grenzen beherzt, aber nicht übertrieben<br />

und doch vehement zu kommunizieren will<br />

bekanntlich gelernt sein.<br />

Seite 13<br />

Der Workshop bot dafür einen besonders guten<br />

Raum unter professioneller Anleitung. Als<br />

Höhepunkte des Tages waren die Arbeit mit<br />

dem Tai Chi Kung Fu Fächer, eine jahrhundertealte<br />

Meditations- und Kampfkunst, welche<br />

den Einsatz des Fächers als Waffe der chinesischen<br />

Kaiserprinzessinnen nachahmt und der<br />

Bruchtest am Holzbrett hervorzuheben.<br />

Außerdem wurden die Mädchen auch an die<br />

Entspannungstechnik der ZEN-Meditation herangeführt.<br />

Frau Besold hat einen wunderbaren<br />

und lehrreichen Workshop für uns veranstaltet.<br />

Martina Peitz, Jugendhilfestation Mühldorf, Jonathan


Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) in Traunreut - Part One<br />

Warum eigentlich AAT, wo es doch schon<br />

Soziale Trainingskurse gab? Warum was<br />

ändern, was gut belegt wird?<br />

Kurz gesagt, wir waren unzufrieden! die Gruppen<br />

viel zu groß, viel zu heterogen (in Alter,<br />

Schwere und Anzahl der Straftaten ), die Herangehensweise<br />

zu undifferenziert und oberflächlich,<br />

die eingeplante Zeit viel zu kurz, um etwas<br />

zu „reißen“, den Trainern das Ergebnis zu dünn.<br />

Ein leichtes ist es zwar in der Sozialarbeit, Positives<br />

„herauszuargumentieren“ und z.B. zu sagen,<br />

wenn ich zwei Jugendliche „erreicht habe“,<br />

ist es doch ein Erfolg! Klar, aber wann habe ich<br />

denn jemanden „erreicht“? Und was ist mit den<br />

anderen?<br />

Also….nach dem Motto „Theorie ohne Praxis<br />

macht blind, Praxis ohne Theorie macht<br />

dumm“ folgten eine Zusatzausbildung zum<br />

AAT/CT-Trainer, das Kennen lernen des konfrontativen<br />

Ansatzes, viele neue Erkenntnisse und<br />

vor allem: richtig Bock, die Sache in Traunreut<br />

umzukrempeln und fachlich und wissenschaftlich<br />

(auch Sozialarbeit ist eine Wissenschaft!) auf<br />

den neuesten Stand zu bringen! Neu war AAT<br />

noch im Landkreis Traunstein, deutschlandweit<br />

indes war dies bereits eine anerkannte und -<br />

durch Evaluationen belegt - eine erfolgreiche<br />

Maßnahme.<br />

Ist das bei uns auf dem Land überhaupt<br />

notwendig?<br />

Dazu einige Stellen aus Gerichtsurteilen, wie sie<br />

mir regelmäßig im AAT begegnen: „...drehten<br />

die Angeklagten plötzlich wieder um und traten<br />

nochmals auf den bewusstlos am Boden liegenden…<br />

ein, wobei sie vorher mit dem jeweiligen<br />

Bein Schwung holten, wie beim Spielen eines<br />

Fußballs…“, „…kamen die Angeklagten mit Zaunlatten<br />

bewaffnet zurück und schlugen auf den<br />

am Boden liegenden… ein“. Erinnert sei an dieser<br />

Stelle auch an einen jungen Mann, der von<br />

mir betreut wurde und vor dreieinhalb Jahren<br />

bei einer, zunächst „harmlos“ beginnenden Auseinandersetzung,<br />

getötet wurde …. Von einem<br />

anderen jungen Mann, der für den nächsten STK<br />

angemeldet war!! Uns war klar: da müssen wir<br />

anders ran!<br />

Seite 14<br />

Was ist nun AAT?<br />

Vom Selbstverständnis her ist unser allerwichtigster<br />

Auftrag: weitere Opfer vermeiden!<br />

Wir wertschätzen die Person des Täters (sonst<br />

geht´s nicht), lehnen dessen gewalttätiges Handeln<br />

aber entschieden ab und konfrontieren ihn<br />

auch damit und zwar immer wieder! Es wird<br />

deliktspezifisch, also an den Taten gearbeitet<br />

und diese quasi „zerfieselt“, Rechtfertigungen<br />

und Verharmlosungen als solche entlarvt und<br />

wieder damit konfrontiert. Denn Gewalt ist nicht<br />

gleich Gewalt. In den Taten kann man lesen,<br />

lesen etwa über wiederkehrende Muster, Grundmotive,<br />

auslösende Reize und (so paradox es<br />

klingt) Gewinne für den Täter. Und hier liegt<br />

auch der Schlüssel zur Veränderung: Erst wenn<br />

ich ein Handeln verstehe, kann ich an die Veränderung<br />

gehen. Und das braucht Zeit!<br />

Mehr zum Ablauf in der nächsten Ausgabe<br />

der <strong>Zebra</strong>- AAT-Part Two<br />

Mein Dank gilt an dieser Stelle Jugendgerichtshilfe,<br />

Jugendrichter und Bewährungshilfe, die<br />

der Angebotsmodifizierung eine Chance gaben<br />

und dabei auf Jonathan vertrauten. Vor allem<br />

aber Georg Westermann für die Rückendeckung<br />

des Pilotprojekts – etwas Neues beinhaltet ja<br />

immer auch das Risiko des Scheiterns - und<br />

meinem Co-Trainer Robert Hehenberger für die<br />

beeindruckend vorbehaltlose Einstellung gegenüber<br />

einem neuen, intensiveren Grundansatz.<br />

Uli Günther, Team Traunreut, Jonathan


Trainee-Programm in Rosenheim<br />

Auf Initiative des Jugendhilfeausschusses des Landkreises Rosenheim entwickelte eine<br />

Arbeitsgruppe aus Startklar, Caritas, Diakonischem Werk, dem Stadtjugendamt und<br />

dem Kreisjugendamt Rosenheim 2010 das erste Trainee-Programm für BerufsanfängerInnen<br />

in der Rosenheimer Jugendhilfe. Solche Programme kennt man meist aus der<br />

Wirtschafts – nun haben in Rosenheim auch neue JugendhilfemitarbeiterInnen die<br />

Chance, sich gleich zu Beginn ihrer Arbeit einen umfassenden Einblick in die Vielseitigkeit<br />

ihres Berufsfeldes zu verschaffen.<br />

Ziel des Trainee-Programmes ist es zum einen, dass es im Raum Rosenheim auch weiterhin<br />

qualifiziertes Fachpersonal gibt und die Stadt Rosenheim sowie ihr Umland für BerufsanfängerInnen<br />

in der Jugendhilfe zudem attraktiv ist. Neuen MitarbeiterInnen der freien und öffentlichen<br />

Jugendhilfe ist es dadurch möglich, innerhalb eines Zeitrahmens von zwei Jahren drei mehrwöchige<br />

Hospitationen in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Jugendhilfe sowie mehrere<br />

Workshops zu Themen wie Ressourcenorientierung oder dem Umgang mit Gefährdungsfällen und<br />

Peergroup-Treffen mit den anderen Trainees zum gegenseitigen Austausch und Erproben neu<br />

erlernter Methoden wahrzunehmen.<br />

Tobias Stumpf und Elisabeth Kirsch von Startklar aus dem Rosenheimer Sozialraum West (im<br />

Bild links hinten) nahmen Anfang des Jahres die Möglichkeit wahr und gewannen bereits wertvolle<br />

Einblicke in die sich von der sozialraumorientierten Jugendhilfe doch sehr unterscheidenden<br />

regionalisierten Arbeit des Allgemeinen Sozialdienstes beim Kreisjugendamt Rosenheim. Als sehr<br />

wichtig erwiesen sich diese Erfahrungen und der kollegiale Austausch für die weitere Kooperation<br />

zwischen Startklar und dem Kreisjugendamt in Rosenheim – gerade aktuell in der Zusammenarbeit<br />

zur Unterstützung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Außerdem wird gleichzeitig die<br />

eigene Arbeit immer wieder mit den Ansätzen der KollegInnen bei der Hospitationsstelle verglichen,<br />

reflektiert und im eigenen Team diskutiert – die eigene Arbeit und Haltung wird noch einmal<br />

überlegt und gestärkt, auch neue Ideen und Kontakte kommen immer wieder dazu und erweitern<br />

die eigenen Möglichkeiten.<br />

Die beiden Startklar-MitarbeiterInnen werden das Trainee-Programm 2012/13 jetzt noch für weitere<br />

Einblicke in die Jugendgerichtshilfe, die Jugendsozialarbeit an Schulen und Arbeitsintegration<br />

sowie die stationäre Jugendhilfe nutzen und freuen sich auf interessante Workshops und Treffen<br />

mit den anderen Trainees. Gerne geben wir auch weitere Informationen zum Trainee-<br />

Programm und unseren bisherigen Erfahrungen (Elisabeth Kirsch: 0176/39271520, Tobias<br />

Stumpf: 0157/88939482)!<br />

Elisabeth Kirsch, Sozialraum West, Rosenheim, Startklar<br />

Seite 15


Generalsanierung abgeschlossen<br />

Haus der Jugend öffnet wieder seine Pforten:<br />

Seit Ende Juli 2011 ist das „Haus der Jugend“ in Bad Reichenhall nun geschlossen. Grund für die<br />

Schließung war jedoch nicht etwa fehlende Resonanz des jugendlichen Publikums. Vielmehr sollten<br />

die Räumlichkeiten des bereits Ende der 1960er entstandenen Jugendzentrums zeitgemäßer gestaltet<br />

und umgebaut werden. Die nötig gewordenen Sanierungsarbeiten liegen nun endlich in den letzten<br />

Zügen und so wird das Haus in Kürze wiedereröffnet werden.<br />

v. l.: Simon Scharf, Matthias Rothe, Kerstin Plasser und Severin Koch<br />

Die durchgeführte Generalsanierung betraf alle Räumlichkeiten<br />

und vor allem der Veranstaltungssaal, welcher<br />

Platz für 400 Personen bietet, wurde komplett<br />

umgestaltet und modernisiert. Auch das Team um<br />

Bereichsleiter Rainer Hüller hat Zuwachs bekommen<br />

und besteht nun aus fünf pädagogischen Mitarbeitern.<br />

Neben Mathias Rothe, der bereits seit März 2011 im<br />

Haus der Jugend tätig ist, sorgen nun auch Kerstin<br />

Plasser aus Piding und der Traunsteiner Simon Scharf<br />

für die Belange der Jugendlichen. Unterstützt wird das<br />

junge Team zusätzlich von Severin Koch, welcher<br />

derzeit ein sozialpädagogisches Praktikum bei der<br />

Jonathan Jugendhilfe absolviert.<br />

Änderungen gab es auch bei den Öffnungszeiten sowie<br />

in konzeptioneller Hinsicht. Künftig können Kinder<br />

und Jugendliche im Alter bis 14 Jahre Mittwochs bei<br />

einem eigens für diese Altersgruppe eingerichteten<br />

„Kids Day“ die Räumlichkeiten und Angebote des<br />

„Haus der Jugend“ nutzen.<br />

Zudem konnte eine der heiß begehrten Hallenzeiten in<br />

der ebenfalls neu sanierten Sporthalle ergattert werden.<br />

Freizeitsportler haben nun die Möglichkeit, jeden<br />

Dienstag zwischen 18:30 und 20:00Uhr unverbindlich<br />

an einer vom Personal des Hauses der Jugend fachlich<br />

angeleiteten Sports-4Fun-Gruppe“ teilzunehmen.<br />

Neben altersspezifischen Angeboten für jüngeres Publikum<br />

soll die Zielgruppe auch nach oben hin erweitert<br />

werden, so dass Angebote für junge Erwachsene und<br />

Erwachsene ebenfalls auf dem Programm stehen. Mit<br />

Seite 16<br />

dem neuen Konzept möchte sich das „Haus der Jugend“<br />

also noch mehr als sonst in das gesellschaftliche<br />

Stadtleben in Bad Reichenhall einbringen. In diesem<br />

Zusammenhang ist auch eine enge Kooperation<br />

mit örtlichen Vereinen, Schulen und Verbänden geplant.<br />

Nach wie vor gibt es eine Menge Möglichkeiten<br />

der Mitgestaltung des Angebots durch die Besucher.<br />

Hierzu steht im April die Wahl des neuen Jugendrates<br />

an. Interessenten an diesem und anderen Ämtern,<br />

sowie motivierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene,<br />

die sich mit ihren Ideen aktiv einbringen wollen, sind<br />

daher immer herzlich willkommen. Das bereits Kultstatus<br />

erlangte Fußball-Turnier „Sunset Cup“ findet<br />

am 14. Juli 2012 statt.<br />

Für weitere Informationen zu Terminen und Angeboten,<br />

wie zum Beispiel auch die Vermietung von Probe-<br />

und Tanzräumen sowie des großen Saals und anderen<br />

Räumlichkeiten stehen die Mitarbeiter des „Haus der<br />

Jugend“ gerne telefonisch unter 0174/6415695, per<br />

E-Mail unter info@hdj-reichenhall.de oder auf Facebook<br />

unter „Haus der Jugend Reichenhall“ zur Verfügung.<br />

Simon Scharf- Haus der Jugend Reichenhall, Jonathan

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