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Messung von Antennenimpedanzen und deren Anpassung an 50 Ω

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<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGBei Kondensatoren <strong>und</strong> Spulen gibt es, zumindest im eingeschwungenen Zust<strong>an</strong>d, zwischen Strom<strong>und</strong> Sp<strong>an</strong>nung eine Phasenverschiebung<strong>von</strong> 90°.Bei der Spule eilt die Sp<strong>an</strong>nung demStrom um 90° voraus <strong>und</strong> beimKondensator um 90° nach.Sp<strong>an</strong>nungs- <strong>und</strong> StromverlaufWenn wir nun rein ged<strong>an</strong>klich die Moment<strong>an</strong>werte <strong>von</strong> Strom <strong>und</strong> Sp<strong>an</strong>nung mitein<strong>an</strong>dermultiplizieren, das ergibt ja bek<strong>an</strong>ntlich Leistung, erkennen wir, warum nur der Widerst<strong>an</strong>d warm wird.Sp<strong>an</strong>nungs- <strong>und</strong> Stromverlauf mit den leistungskurvenDenn hier zeigen sich immer nurpositive Energiepakete, sowohl in derpositiven als auch in der negativenHalbwelle der Speisesp<strong>an</strong>nung. Dasheißt, es fließt immer nur Energie inden Widerst<strong>an</strong>d hinein. Da er dienirgendwo speichert, k<strong>an</strong>n sie nur inWärme umgesetzt werden.Wegen dieser Wärmeleistung nennenwir ohmsche Widerstände auchWirkwiderstände.Hingegen zeigen sich bei Kondensator<strong>und</strong> Spule zwar auch ziemlich großeEnergiepakete, aber diese habenabwechselnd positive <strong>und</strong> negativeVorzeichen, das heißt, dass die Energie zwischen Bauteil <strong>und</strong> Stromquelle immer hin- <strong>und</strong> herpendelt.Die Leistung geht also nicht verloren <strong>und</strong> wird daher nicht in Wärme umgesetzt. Deshalb nennt m<strong>an</strong>diese Art <strong>von</strong> Leistung auch Blindleistung <strong>und</strong> dementsprechend die Wechselstromwiderstände <strong>von</strong>Kapazitäten <strong>und</strong> Induktivitäten Blindwiderstände.Als Symbol für den Wirkwiderst<strong>an</strong>d kennen wir alle den Buchstaben R. Dementsprechend ordnen wireinem Blindwiderst<strong>an</strong>d den Buchstaben X zu. Beide Widerst<strong>an</strong>dsarten haben die Einheit .M<strong>an</strong>che Leute glauben nun, weil Blindleistung keine „echte“ Leistung ist, braucht m<strong>an</strong> nicht damit zurechnen, <strong>und</strong> demzufolge auch nicht mit Blindwiderständen.Erst vor kurzem f<strong>an</strong>d ich z.B. eine Veröffentlichung worin behauptet wurde, dass kurze Antennenniederohmig seien. Diese Aussage k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auf den Bändern oft hören. Wenn das so wäre, müssteja beim Anschluss einer kurzen Antenne, vielleicht nur ein kurzer Drahtstummel, sogleich ein riesigerStrom fließen. Wir wissen, dass er das nicht tut.Tatsache ist, dass Blindwiderstände genauso „reale“ Widerstände sind wie Wirkwiderstände. Siebenehmen sich nur etwas <strong>an</strong>ders. M<strong>an</strong> könnte auch sagen: Sie sind real, aber nicht reell!Widerst<strong>an</strong>d <strong>und</strong> SpuleWas es mit den Begriffen reell <strong>und</strong> dem Gegenteil,nämlich imaginär, auf sich hat, hören wir gleich.Niem<strong>an</strong>d hindert uns dar<strong>an</strong>, Wirk- <strong>und</strong>Blindwiderstände mitein<strong>an</strong>der zu kombinieren. Wirkönnen sie z.B. in Reihe schalten.Aber was kommt dabei heraus?Normalerweise addieren sich Widerstände bei einer Reihenschaltung.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 3 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGAber k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auch Äpfel <strong>und</strong> Birnen addieren?Wie soll m<strong>an</strong> mit der unterschiedlichen Phasendrehung umgehen?In der Elektrotechnik behilft m<strong>an</strong> sich bei dieser Frage mit einem so gen<strong>an</strong>nten Zeiger. Die Längedieses Zeigers soll die Größe des Widerst<strong>an</strong>des ausdrücken <strong>und</strong> die Richtung des Zeigers diePhasendrehung. Dabei hat m<strong>an</strong> vereinbart, dass beiNull Grad Phasendrehung der Sp<strong>an</strong>nungszeigergenau nach rechts weisen soll. Eine Sp<strong>an</strong>nung, diegenau in Phase zum Strom liegt, wollen wir Uinennen.Widerst<strong>an</strong>d <strong>und</strong> Spule, Zeigerdiagramm 1Jetzt hatten wir bei Spulen eine um 90° voreilendeSp<strong>an</strong>nung. Einer voreilenden Sp<strong>an</strong>nung hat m<strong>an</strong> einpositives Vorzeichen zugeordnet. Und weil in derMathematik die positive Drehrichtung nach links geht,müssen wir die Sp<strong>an</strong>nung über der Spule durch einen Zeiger ausdrücken, der gegenüber dem Null-Grad-Zeiger um 90° nach links gedreht ist. Also senkrecht nach oben. Und weil dieser Zeiger querzum Zeiger für die Wirksp<strong>an</strong>nung liegt, wollen wir ihn Uq nennen.Aus dem Ohmschen Gesetz wissen wir, dass sich bei Reihenschaltungen <strong>von</strong> Widerständen dieSp<strong>an</strong>nungen addieren. Das tun sie natürlich auchd<strong>an</strong>n, wenn wir einen Wirkwiderst<strong>an</strong>d in Reihe miteinem Blindwiderst<strong>an</strong>d schalten.Widerst<strong>an</strong>d <strong>und</strong> Spule, Zeigerdiagramm 2Wir sehen sofort, was dabei heraus kommen muss:Und wenn wir jetzt unsere Zeiger betrachten,wissen wir sofort, wie wir das zu verstehen haben:Wir müssen die beiden Zeiger, genau wie diebeiden Widerstände, einfach nur <strong>an</strong>ein<strong>an</strong>der<strong>an</strong>hängen, d.h. wir müssen sie vektoriell addieren!M<strong>an</strong> nennt das auch geometrische Addition.Der Zeiger für die Gesamtsp<strong>an</strong>nung bekommt eine Länge, die keineswegs der arithmetischen Summeder beiden Einzelbeträge entspricht, sondern er ist kürzer.Und wir erhalten auch eine bestimmte Richtung dieses Zeigers, die je nach Länge derUrsprungszeiger irgendwo zwischen 0° <strong>und</strong> 90° liegt.Wir könnten uns nun mit Pythagoras <strong>und</strong> Trigonometrie herumplagen, um die Länge <strong>und</strong> Winkeldieses neuen Vektors auszurechnen, aber das müssen wir gar nicht. Denn in der Nachrichtentechnikbleibt m<strong>an</strong> meistens einfach bei der Angabe der beiden Komponenten, die zur Bildung dieses Zeigersgeführt haben. Allerdings mit der einen Ergänzung, dass der zugr<strong>und</strong>e liegende Blind<strong>an</strong>teil mit derEinheit der Imaginärzahlen j multipliziert wird.Dieser Faktor steht für die Phasendrehung <strong>von</strong> 90°.Die Gesamtsp<strong>an</strong>nung über den beidenWiderständen k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> also so beschreiben:Uges = Ui + j Uqwobei Uq je nach Bauteilart positiv oder negativsein k<strong>an</strong>n, d.h. bei einem Kondensator wäre Uqnegativ.Widerst<strong>an</strong>d <strong>und</strong> Spule, Zeigerdiagramm 3Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 4 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGNach dem ohmschen Gesetz h<strong>an</strong>delt es sich beim Quotienten aus Sp<strong>an</strong>nung <strong>und</strong> Strom um einenWiderst<strong>an</strong>d.R = U / IRein mathematisch k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auch komplexe Zahlen durchein<strong>an</strong>der dividieren. Natürlich wird dasErgebnis ebenfalls komplex sein, d.h. wenn wir eine komplexe Sp<strong>an</strong>nung durch einen Strom teilen,müssen wir bei dem zu erwartenden Widerst<strong>an</strong>d mit einem komplexen Wert rechnen. Und weil dasSymbol R explizit für Wirkwiderstände reserviert ist, nehmen wir für das Ergebnis einen neuenBuchstaben <strong>und</strong> schreiben:Z = U / IStreng genommen müsste ich in dieser Gleichung auch den Strom I als Vektor einsetzen, aber weilwir bei unserer <strong>Messung</strong> dem Strom die Phase Null Grad zugeordnet hatten, darf m<strong>an</strong> hier denskalaren Wert einsetzen. Das vereinfacht die Berechnung.Jetzt hatten wir ja für den Sp<strong>an</strong>nungsvektor Uges die GleichungUges = Ui + j UqWenn wir das in die Formel für Z einsetzen, erhalten wir:Z = Ui / I + j Uq / IUnd weil nun mal die beiden in dieser Gleichung enthaltenen Quotienten nichts <strong>an</strong>ders sind als dieursprünglichen Wirk- <strong>und</strong> Blindwiderstände R <strong>und</strong> X dürfen wir auch schreiben:Z = R + j XGenau das ist das Format für eine Imped<strong>an</strong>z<strong>an</strong>gabe. Es ist eine komplexe Zahl, d.h. die Summe einerreellen Zahl mit einer imaginären Zahl. Aber diese Schreibweise soll uns bitte nicht weitererschrecken.Auf physikalischer Ebene denken wir uns diese Imped<strong>an</strong>z immer aufgeteilt in einen reinenWirkwiderst<strong>an</strong>d <strong>und</strong> einen reinen positiven oder negativen Blindwiderst<strong>an</strong>d, <strong>und</strong> diese beidenKomponenten liegen stets in Reihe.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 5 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNG2. <strong>Messung</strong> komplexer Imped<strong>an</strong>zenNachdem wir jetzt alle wissen, was eine Imped<strong>an</strong>z ist, stellt sich im zweiten Teil dieses Vortrags dieFrage, wie m<strong>an</strong> eine solche Imped<strong>an</strong>z messen k<strong>an</strong>n.Meßschaltung 1den Ableitwiderst<strong>an</strong>d in einem der beiden Brückenzweige.Da uns bei unseren Antennen dieImped<strong>an</strong>z immer bei einer bestimmtenFrequenz interessiert, brauchen wir aufjeden Fall einen HF-Generator miteinstellbarer Frequenz. Und weil uns diezu messende Imped<strong>an</strong>z vor allem in derNähe <strong>von</strong> <strong>50</strong> interessiert, verwendenwir zur <strong>Messung</strong> eine Brückenschaltung,die bei <strong>50</strong> am genauesten arbeitet.Dabei bildet die zu messende Imped<strong>an</strong>zM<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n sich diese Schaltung aufgeteilt denken in zwei einzelne normale Sp<strong>an</strong>nungsteiler. DieFormel für die Ausg<strong>an</strong>gssp<strong>an</strong>nung des linken Sp<strong>an</strong>nungsteilers lautet:Ux = U1 * Rx / (R1 + Rx)Und da die beiden Widerstände im rechten Brückenzweig genau gleich sein sollen, bekommen wir <strong>an</strong>diesem Punkt der Schaltung g<strong>an</strong>z einfach die halbe Brückenspeisesp<strong>an</strong>nung:U3 = U1 / 2Wenn wir nun die Sp<strong>an</strong>nung U2 in der Brückendiagionalen haben wollen, müssen wir einfach nur dieDifferenz bilden:U2 = Ux – U3Wenn wir Ux <strong>und</strong> U3 einsetzen <strong>und</strong> d<strong>an</strong>n die Formel nach Rx umstellen, erhalten wir:Rx = R1 · (U1 + 2 · U2) / (U1 – 2 · U2)Meßschaltung 2Die Formel verändert sich dabei nur geringfügig:Zx = R1 * (U1 + 2 U2) / (U1 – 2 U2)Diese Formel gilt natürlich auch, wenn essich bei U1 <strong>und</strong> U2 um Wechselsp<strong>an</strong>nungenh<strong>an</strong>delt. Und sie gilt auch fürkomplexe Widerstände, also fürImped<strong>an</strong>zen! Wir müssen d<strong>an</strong>n nur, wievorhin, die Sp<strong>an</strong>nungen U1 <strong>und</strong> U2ebenfalls komplex einsetzen. Also mitihrem Wirk- <strong>und</strong> Blind<strong>an</strong>teil.Weil es sich aber mit Gleichsp<strong>an</strong>nungeneinfacher rechnet, sagen wir einfach, wirfrieren die beiden Wechselsp<strong>an</strong>nungengenau in dem Moment ein, indem dieBrückenspeisesp<strong>an</strong>nung U1 gerade ihrenpositiven Scheitelwert hat. D<strong>an</strong>nbrauchen wir nur noch die Wirk- <strong>und</strong>Blindkomponente der Messsp<strong>an</strong>nung U2<strong>und</strong> haben die gesuchte Imped<strong>an</strong>z.Die Unterstreichung deutet <strong>an</strong>, dass diese Größe vektoriell einzusetzen ist, d.h. dieser Vektor bestehtwie vorhin aus den Komponenten Ui <strong>und</strong> Uq.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 6 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGWir brauchen also eine Schaltung, mit <strong>deren</strong> Hilfe m<strong>an</strong> die vektorielle Messsp<strong>an</strong>nung U2 in einembeliebigen Moment einfrieren k<strong>an</strong>n, so dass wir die Komponenten Ui <strong>und</strong> Uq als Gleichsp<strong>an</strong>nungmessen <strong>und</strong> weiterverarbeiten können. Genau das macht ein Synchrongleichrichter.SynchrongleichrichterWir können einen g<strong>an</strong>z normalen Double Bal<strong>an</strong>cedMixer, also eine Gilbert-Zelle, alsSynchrongleichrichter verwenden. Dazu muss m<strong>an</strong>ihn nur mit einem Oszillator-Signal <strong>an</strong>steuern, dasdieselbe Frequenz <strong>und</strong> dieselbe Phase wie seineEing<strong>an</strong>gssp<strong>an</strong>nung hat. Der normale Funkamateurwürde sagen:Das ist ein Direktmischer, da kommt dieZwischenfrequenz Null Hertz heraus! Und das stimmtauch, aber es ist noch mehr. Denn wenn m<strong>an</strong> ineinem Ged<strong>an</strong>kenexperiment die Phase des Lokal-Oszillator-Signals l<strong>an</strong>gsam gegen dasEing<strong>an</strong>gssignal verschiebt, erhält m<strong>an</strong> am Ausg<strong>an</strong>gdes Mixers eine Gleichsp<strong>an</strong>nung, <strong>deren</strong> Höhe cosinusförmig mit der Phasendifferenzzusammenhängt. Und das ist genau das, was wir brauchen!Denn wenn wir die Phase des Lokal-Oszillatorsignals nicht auf die Eing<strong>an</strong>gssp<strong>an</strong>nung des Mischers,sondern auf die Phase der Brückenspeisesp<strong>an</strong>nung U1 beziehen, d<strong>an</strong>n liefert der Mischer bei 0°Phasendifferenz genau denjenigen Amplituden<strong>an</strong>teil aus U2, der IN Phase zurBrückenspeisesp<strong>an</strong>nung U1 liegt. Das ist die Amplitude der Sp<strong>an</strong>nung Ui, also der Realteil. Und bei90° Phasendifferenz liefert er den um 90° versetzten Anteil <strong>von</strong> U2. Das ist die Amplitude <strong>von</strong> Uq,d.h. der Imaginärteil, Fertig!Wir brauchen also zwei Oszillatoren mit gleicher Frequenz, aber mit einstellbarer Phasendifferenz.Der eine speist mit konst<strong>an</strong>ter Phase die Messbrücke <strong>und</strong> der <strong>an</strong>dere mit einer um 90° umschaltbarenPhase den Lokal-Oszillator-Eing<strong>an</strong>g des Mischers. Das macht m<strong>an</strong> zweckmäßigerweise mit einemdigitalen DDS-Synthesizer-IC in Verbindung mit einem Mikrocontroller. Der übernimmt d<strong>an</strong>n auchgleich die Steuerung <strong>und</strong> die Verarbeitung der <strong>an</strong>fallenden Messdaten.Nun ist so eine <strong>Messung</strong> auf einer einzelnen Frequenz noch ziemlich l<strong>an</strong>gweilig.Eine wirklich aussagefähige Darstellung, speziell bei Antennen, erhält m<strong>an</strong> erst, wenn m<strong>an</strong> sich denVerlauf der Imped<strong>an</strong>z über einem frei wählbaren Frequenzbereich in Form <strong>von</strong> Kurven betrachtet.In Wahrheit muss m<strong>an</strong> dazu den Frequenzbereich in eine endliche Anzahl konkreter Punkteunterteilen <strong>und</strong> diese einzelnen Punkte zu einer Kurve verbinden. Hier in diesem Gerät sind dasgenau 267 Messpunkte.Diese Zahl ergab sich aus den für die Grafik verfügbaren Bildpunkten in x-Richtung. Wie das d<strong>an</strong>n aufdem Display des Geräts aussieht, zeigt dieses Beispiel-Foto.Als Messobjekt dient hier dieReihenschaltung einer Spule mit einemKondensator <strong>von</strong> 200 pF. M<strong>an</strong> erkenntsehr schön die Serienreson<strong>an</strong>z bei etwa2 MHz <strong>und</strong> eine Parallelreson<strong>an</strong>z beietwa 10 MHz. Diese entsteht als Folgeder Schaltkapazität der Spule.Anzufügen wäre noch, dass m<strong>an</strong> aus denImped<strong>an</strong>zwerten auch weitere Datenableiten k<strong>an</strong>n, z.B. das, was ich vorhinQuälerei mit Pythagoras <strong>und</strong>Trigonometrie gen<strong>an</strong>nt hatte, nämlich denso gen<strong>an</strong>nten Scheinwiderst<strong>an</strong>d mitPhasenwinkel.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 7 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGAber auch das <strong>von</strong> den Funkamateuren so geliebte Stehwellenverhältnis ist allein durch Rechnungableitbar, <strong>und</strong> schließlich sogar das Smith-Diagramm. Es kommt also jeder auf seineKosten.Die Imped<strong>an</strong>zwerte sind die Stammdaten,aus denen sich <strong>an</strong>dere Darstellungsartenableiten lassen.Hier im Bild sehen Sie ein-<strong>und</strong>-dieselbe<strong>Messung</strong> in allen vier Darstellungsarten.Display Darstellungsarten3. Vorstellung des MessgerätsNach soviel Theorie wird es Zeit für die Praxis. Deshalb möchte ich Ihnen im dritten Teil diesesVortrags das Messgerät als solches vorstellen. Hier ist es!Vector Antenna AnalyzerDamit es alle besser sehen können, habe ich weitere Fotos <strong>an</strong>gefertigt, die ich jetzt über den Beamerschicke.Seiten<strong>an</strong>sichtWenn m<strong>an</strong> die Gehäusehaube abbaut, werden zwei große Platinen sichtbar, Die obere Platine ist dieGrafik- <strong>und</strong> Bedieneinheit. Darauf sehen Sie ein schönes, großes Grafik- Display, die Bedientasten<strong>und</strong> einen Piezo-Schallgeber.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 8 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGDas Display hat eine Auflösung <strong>von</strong> 320 x 239 Pixel. Es ist schwarz-weiß <strong>und</strong> hat eine rein weiße,sehr helle <strong>und</strong> dimmbare CCFL-Beleuchtung. Dieses Grafikdisplay ermöglicht im Batteriebetrieb dievöllig ungeb<strong>und</strong>ene Verwendung des Geräts, d.h. m<strong>an</strong> braucht keine weiteren Hilfsmittel. Das gibtz.B. die Freiheit, bei Arbeiten <strong>an</strong> der Antenne auf dem Hausdach nicht auch noch das Notebookmitschleppen zu müssen.Die dort gemessenen Kurven lassen sich jederzeit im Gerät perm<strong>an</strong>ent speichern <strong>und</strong> später wiederabrufen.Grafik-UnterseieAuf der Unterseite dieser Platine sitzt die zugehörige Elektronik. Hier findet m<strong>an</strong> übrigens keinenspeziellen Grafik-Controller, denn sowas gibt es leider nicht mehr, sondern einen Mikrocontroller mitexternem Arbeitsspeicher. Diese beiden ICs übernehmen die Funktion des Grafikcontrollers.Die einzelnen Hochsprachen-Grafikbefehle, also die Anweisungen für das Zeichnen <strong>und</strong> Schreiben<strong>von</strong> Punkten, Linien, Rechtecken, Kreisen <strong>und</strong> Texten auf bestimmten Koordinaten, werden über eineAsynchrone Serielle Schnittstelle entgegen genommen.Hier rechts im Bild sieht m<strong>an</strong> den Reson<strong>an</strong>zw<strong>an</strong>dler für die Erzeugung der Hochsp<strong>an</strong>nung für dieLeuchtröhre im Display. Diese Schaltung arbeitet bei 35 kHz <strong>und</strong> die Ausg<strong>an</strong>gssp<strong>an</strong>nung istsinusförmig. Trotz der hohen Sp<strong>an</strong>nung <strong>von</strong> knapp 1000 Volt stört sie die <strong>Messung</strong>en in keinsterWeise.HauptplatineHier sitzen im Wesentlichen der h<strong>und</strong>ertfüßige SMD-Mikrocontroller mit seiner Peripherie, derzweik<strong>an</strong>alige DDS-IC mit nachfolgenden Tiefpassfiltern <strong>und</strong> die Stromversorgung.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 9 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGAnstelle der im Vorgängermodell verwendeten Nickel-Metallhydrid- Akkus enthält dieses neue Gerätdrei dicke Li-Ion-Zellen. Das spart Gewicht, die Selbstentladung ist viel geringer <strong>und</strong> das Aufladen istnun in nur 1 ½ St<strong>und</strong>en erledigt. Die Lade- <strong>und</strong> Überwachungselektronik befindet sich ebenfalls aufder Platine, z.B. links oben der Bal<strong>an</strong>cer <strong>und</strong> rechts oben der Schaltregler.Im unteren Bereich der Platine sitzen weitere Schaltregler. Damit werden mit hohem Wirkungsgrad dieauf der Platine benötigten Hilfssp<strong>an</strong>nungen erzeugt.Zweipol ModulHinter der linken Seitenw<strong>an</strong>d sitzen zwei kleine Steckprints.Hier im Bild das Imped<strong>an</strong>zmessmodul mit der ohmschen Messbrücke <strong>und</strong> dem Double Bal<strong>an</strong>cedMixer. Diese Bauteile sitzen unmittelbar hinter der BNC-Buchse für den Anschluss des Messobjekts.Die Schaltung kennen wir ja schon.Vierpol ModulAnstelle dieses Imped<strong>an</strong>z-Messmoduls k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auch ein Vierpol-Modul in die Fassung stecken.Damit k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> z.B. den Amplituden- <strong>und</strong> Phaseng<strong>an</strong>g <strong>von</strong> Filtern <strong>und</strong> Verstärkern messen.Ich hoffe, dass wir am Ende dieses Vortrags noch etwas Zeit dafür haben.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 10 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGFT232RL nebst USB-BuchseWieder auf der rechten Seite der Platine sieht m<strong>an</strong> unten den allseits bek<strong>an</strong>nten FT232RL vor einerUSB-Buchse. Hierüber k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> eine bidirektionale Kommunikation mit einem PC-Programmaufbauen.M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n nämlich das Gerät <strong>von</strong> einem PC aus steuern, sich die Kurven mit erweitertem Messbereichin Farbe <strong>an</strong>sehen <strong>und</strong> auf Festplatte speichern.Wir werden das jetzt gleich tun.Nachteilig sind dabei die Begrenzung der Kabellänge auf maximal 5 Meter. Nur wer mehr will,bräuchte alle 5 Meter einen Repeater, <strong>und</strong> m<strong>an</strong> muss den Verlust der Erdfreiheit in Kauf nehmen.Bluetooth-ModulUm diesen Nachteil zu vermeiden, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Platine um ein optional erhältliches Bluetooth- Modulerweitern. Auf diesem Modul sitzt ein industriell gefertigter Hybrid-IC, der auf der einen Seite <strong>an</strong> eineSMA-Buchse <strong>an</strong>geschlossen ist <strong>und</strong> auf der <strong>an</strong><strong>deren</strong> <strong>an</strong> den Mikrocontroller.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 11 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGBluetooth-BlockschaltbildDieses Bluetooth-Modul überträgt die vom Mikrocontroller gesendeten Daten drahtlos zu einemähnlich aufgebauten Modul <strong>an</strong> oder in einem PC. Auch der umgekehrte Weg ist möglich, d.h. Gerät<strong>und</strong> PC können mitein<strong>an</strong>der kommunizieren.Dabei müssen wir uns weder um eine K<strong>an</strong>albelegung noch um den genauen Ablauf kümmern, denndas wird alles durch das Bluetooth-Protokoll geregelt. Die Frequenz dieser Signale liegt bei 2,4 GHz.Auf freiem Feld habe ich eine Reichweite <strong>von</strong> 340 Metern gemessen. Das sollte für alle Fälleausreichen.Wozu das gut ist, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> z.B. auf diesem Bild sehen. Aus Neugier hatte ich hier das Messgerät <strong>an</strong>der Spitze meines Kegelreusendipols<strong>an</strong>gebracht <strong>und</strong> d<strong>an</strong>nhochgeschoben.Messgerät <strong>an</strong> der MastspitzeIch wollte wissen, was der Dipolohne die 10 Meter l<strong>an</strong>geHühnerleiter für einenImped<strong>an</strong>zverlauf hat. Weil dasGerät bei dieser <strong>Messung</strong> erdfreisein musste, habe ich es miteinem dicken Styroporklotz gegenden Mast isoliert.Hier noch ein Foto mit 10fach-Zoom.M<strong>an</strong> sieht, dass ich es einfach mitbreitem Klebeb<strong>an</strong>d fixiert habe.Oben ist die Bluetooth-Antenne zuerkennen.Tele AufnahmeVortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 12 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNG4. Praktische AnwendungenDamit komme ich zum vierten Teil dieses Vortrags. Anh<strong>an</strong>d praktischer Versuche will ich einigeBeispiele für das Arbeiten mit dem Gerät zeigen.Damit wir hier im Saal alle die Funktionen des Gerätes unmittelbar mitbekommen, werde ich jetzt daszugehörige PC-Programm starten, das Programmfenster auf den Beamer schalten <strong>und</strong> d<strong>an</strong>n dasMessgerät über die Bluetooth-Verbindung mit dem PC-Programm verbinden.Hier ist schon mal das Programm.Beispiel einer ProgrammoberflächeSie sehen, das Menü ist gar nichtkompliziert.Ich klicke auf den Menüeintrag„Mit Gerät verbinden ...“. Weil sichdas Programm den Namen derzuletzt benutzten seriellenSchnittstelle merkt, kommt dieVerbindung relativ schnellzust<strong>an</strong>de.Sie haben vielleicht bemerkt, dassdas Display am Gerät in demMoment dunkel wurde als dieVerbindung st<strong>an</strong>d. Das spartAkkuladung.Und es ist auch Absicht, dass dasMessgerät nun nicht mehr auf irgendwelche Tastenbetätigungen reagiert, noch nicht einmal auf denAusschalter. Es hängt jetzt vollkommen am PC-Programm.Eine der in meinen Augen schönsten Anwendungen war das Optimieren einer Mobil-Antenne fürsAchtzig-Meter-B<strong>an</strong>d durch meinen Funkfre<strong>und</strong> Wulf-Gerd Traving, Delta Lima 1 Foxtrott Alpha Charly,mithilfe dieses Messgeräts.Obwohl die Antenne auf dem Dach seines Autos nur 2,20 m l<strong>an</strong>g war, war er damit <strong>von</strong> Eutin aus (dasliegt <strong>an</strong> der Ostsee) bei 100 Watt Sendeleistung deutschl<strong>an</strong>dweit hervorragend zu hören, z.B. bei mirin der Nähe <strong>von</strong> Mainz mit S9 + 3dB!Hier im Bild sehen Sie ein Foto dieser Antenne.Die herrliche Spule stammtübrigens <strong>von</strong> Andreas, DeltaLima 7 Romeo Uniform, der mitsolch einer Antenne in denbeiden letzten Jahren den erstenPlatz im l<strong>an</strong>desweiten 80 Meter-Mobilwettbewerb erreichte.Leider konnte ich dieOptimierungsarbeiten <strong>an</strong> dieserAntenne nur aus der Ferneverfolgen.Wulf-Gerds Mobilfunk-AntenneVortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 13 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGAber hier habe ich als praktisches Beispiel einen ähnlichen Versuchsaufbau mitgebracht:VersuchsaufbauEs h<strong>an</strong>delt sich um einestark verkürzte Antenne mitFußpunkt Verlängerungsspule,also um ein Objekt,mit dem es Funkamateureoft zu tun haben.Wir wollen nun versuchen,diese Antenne, obwohl sieextrem kurz ist, auf das 10Meter-B<strong>an</strong>d abzustimmen.Mithilfe des FA-VA werdenwir sehen, was sie dabei fürEigenschaften hat, unsereSchlüsse daraus ziehen <strong>und</strong> d<strong>an</strong>n überlegen, wie m<strong>an</strong> sie trotz der geringen Länge <strong>und</strong> des geringenStrahlungswiderst<strong>an</strong>des <strong>an</strong> <strong>50</strong> <strong>an</strong>passen k<strong>an</strong>n.Hier auf der Folie sehen Sie die Schaltung dieses Gebildes. Als Antenne habe ich einen genau 49 cml<strong>an</strong>gen Draht verwendet, der isoliert über einem Leichtmetallblech montiert ist.Im Fußpunkt sehen Sie dieVerlängerungsspule, die m<strong>an</strong> übereinen Schalter kurzschließen k<strong>an</strong>n <strong>und</strong>dahinter ein so gen<strong>an</strong>ntes L-Glied,bestehend aus einer Spule inLängsrichtung <strong>und</strong> einemDrehkondensator als Querkapazität.Mithilfe eines zweiten Schalters k<strong>an</strong>nich auch dieses unwirksam machen.Zurzeit sind sowohl dieVerlängerungsspule als auch das L-Glied überbrückt, also so wiegezeichnet.Schaltbild kurze AntenneDiesen Aufbau schließe ich jetzt <strong>an</strong> das Messgerät <strong>an</strong>.Ich stelle zunächst eine relativgroße Frequenzsp<strong>an</strong>ne ein,nämlich <strong>von</strong> 25 MHz bis 165 MHz<strong>und</strong> wähle die DarstellungsartStehwellenverhältnis.Was Sie sehen, überrascht nicht;es ist beinahe die g<strong>an</strong>z normaleKurve für eine Lambda ViertelR<strong>und</strong>strahl<strong>an</strong>tenne.Die Reson<strong>an</strong>z liegt g<strong>an</strong>z in derNähe des 2 Meter- B<strong>an</strong>des.Antenne unverlängertVortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 14 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGWir wechseln zunächst in die Imped<strong>an</strong>z-Darstellung <strong>und</strong> überlegen uns, was m<strong>an</strong> wohl bei derVerlängerungsspule für eine Induktivität braucht.Die Mitte des 10 Meter B<strong>an</strong>des liegt bei ungefähr 29 MHz.Also schieben wir einen der vier Marker auf diese Frequenz <strong>und</strong> schauen uns die dort vorh<strong>an</strong>deneImped<strong>an</strong>z <strong>an</strong>.Dort wird ein Blindwiderst<strong>an</strong>d <strong>von</strong>knapp -700 also kapazitiv,<strong>an</strong>gezeigt.Genau diesen Widerst<strong>an</strong>dmüssen wir jetzt kompensieren.Das k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> machen, indemm<strong>an</strong> ein Bauteil einfügt, dasgenau den gleichenBlindwiderst<strong>an</strong>d hat, aber mitumgekehrtem Vorzeichen.Wir brauchen also eine Spule.Blindwiderst<strong>an</strong>d 29 MHzDazu werden wir jetzt ein klein wenig rechnen.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 15 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGDie Formel für den Blindwiderst<strong>an</strong>d <strong>von</strong> Spulen lautetXL = * L hierin ist = 2 * * falso giltXL = 2 * * f * LWir formen nach L um, erhalten:L = XL / (2 * * f)Wir setzen die Werte ein:L = 604 / (2 * * 28,83 * 106)<strong>und</strong> erhaltenL = 3,33 μHGenau so eine Spule habe ich vorbereitet. Weil wir es hier ausnahmsweise nicht mit Leistung zu tunhaben, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> dafür locker einen kleinen Amidon-Eisenpulverringkern der Sorte T68-6 verwenden;die Sorte 6 ist gelb lackiert <strong>und</strong> geht bis <strong>50</strong> MHz. Der Kern hat einen ALWert <strong>von</strong> 4,7 nH. Wir rechnendie Windungszahl aus <strong>und</strong> erhalten:n = SQR ( L / AL)n = SQR (3,33 * 10-6 / 4,7 * 10-9)n = 26,6Ich habe 26 Windungen gewickelt.Wir schauen uns <strong>an</strong>, was jetzt passiert. Dazu wechsele ich zurück in die DarstellungsartStehwellenverhältnis <strong>und</strong> schalte die Verlängerungsspule ein.Und siehe da, das Minimum des Stehwellenverhältnisses verschiebt sich wie erwartet mitten ins 10Meter B<strong>an</strong>d.Was uns jetzt noch stört, ist dasziemlich schlechte Stehwellenverhältnisim Reson<strong>an</strong>zpunkt. Dasist ja kaum besser als 4,0. Damitk<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> nicht arbeiten!Wie kommt das?Der normale Funkamateur fängtjetzt <strong>an</strong> zu spekulieren.Mit diesem Messgerät geht eszielgerichteter <strong>und</strong> leichter.Antenne verlängertVortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 16 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGWir schalten jetzt erstmals ins Smith-Diagramm um, <strong>und</strong> entdecken eine g<strong>an</strong>z erstaunliche Kurve.Es gibt nämlich überhaupt keineFrequenz, bei der die Imped<strong>an</strong>zauch nur <strong>an</strong>nähernd <strong>50</strong> reellbetragen würde!Stattdessen verläuft dieOrtskurve <strong>an</strong>nähernd parallelzum Kreis konst<strong>an</strong>tenWirkwiderst<strong>an</strong>des <strong>von</strong> 12,5 .Ich denke, dass jetzt jeder sofortsieht, wie vorteilhaft das Smith-Diagramm sein k<strong>an</strong>n, <strong>und</strong> dasses sich lohnt, sich damit zubefassen.Antenne verlängert Smith-DiagrammBeim Stehwellenverhältnis konnten wir über die Ursache des schlechten Wertes nur spekulieren.Bei einem schlechten Stehwellenverhältnis könnte die Ursache genauso gut in einem zu großen oderzu kleinen Blindwiderst<strong>an</strong>d <strong>und</strong> ebenso gut in einem zu großen oder zu kleinen Wirkwiderst<strong>an</strong>d, odersogar in einer Kombination <strong>von</strong> beiden liegen.Erst das Smith-Diagramm schafft Klarheit; in unserem Fall ist der Wirkwiderst<strong>an</strong>d viel zu klein.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 17 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGWir könnten jetzt unmittelbar zur Frage der <strong>Anpassung</strong> übergehen.Aber vorher sollten wir uns fragen, was dieses Messergebnis zu bedeuten hat. Fragen wir uns, wasdiese Antenne im 10-Meter-B<strong>an</strong>d für einen Wirkungsgrad haben könnte!Nach Gerd J<strong>an</strong>zens Buch „Kurze Antennen“ lautet die Formel für den Strahlungswiderst<strong>an</strong>d einerkurzen Monopol-Antenne:Rs = 40 * (1 – 1,32 (l / )2 ) * t<strong>an</strong>2 ( * l / )eingesetzt:Rs = 40 * (1 – 1,32 * (0,49 / 10,24)2 ) * t<strong>an</strong>2 ( * 0,49 / 10,24)<strong>und</strong> ausgerechnet:Rs = 0,915 Was für ein erschreckend geringer Wert! Und außerdem hatten wir doch 12,5 gemessen!M<strong>an</strong>che werden jetzt sagen: „Wer misst, misst Mist!“ Aber in diesem Fall stimmt das nicht; wir habenkeinen Mist gemessen, sondern nur eine ziemlich schlechte Antenne! Wir müssen nur nach der Quellefür die zusätzlichen 11,5 suchen, die in dieser <strong>Messung</strong> aufgetaucht sind. Und ich sage auch gleich,wo die steckt, nämlich in der Verlängerungsspule!Die Güte einer Spule drückt sich aus durch das Verhältnis <strong>von</strong> Blindwiderst<strong>an</strong>d zu Wirkwiderst<strong>an</strong>d.Q = XL / RLBei einem Blindwiderst<strong>an</strong>d <strong>von</strong> r<strong>und</strong> 600 <strong>und</strong> einem Wirkwiderst<strong>an</strong>d <strong>von</strong> 12 ergibt sich für dieGüte dieser Spule ein bei dieser Frequenz für einen guten Eisenpulver-Ringkern durchaus plausiblerWert <strong>von</strong> Q = <strong>50</strong>.Natürlich habe ich dasnachgeprüft. Dazu habeich die Spule ausgebaut<strong>und</strong> in Reihe mit einemkleinen, verlustarmen NP0-Kondensator <strong>an</strong> dasMessgerät <strong>an</strong>geschlossen.Durch diese Reihenschaltungk<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> denBlind<strong>an</strong>teil kompensieren<strong>und</strong> erhält in der Nähe desNulldurchg<strong>an</strong>gs einbesonders genauesErgebnis für denWirkwiderst<strong>an</strong>d.<strong>Messung</strong> des Spulen-Verlustwiderst<strong>an</strong>desUnd wie m<strong>an</strong> hier sieht, kam ich bei 29 MHz auf 11,5 also eine Punktl<strong>an</strong>dung!Was bedeutet das für den Wirkungsgrad dieser Antenne?M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n sich den Strahlungswiderst<strong>an</strong>d <strong>und</strong> den Verlustwiderst<strong>an</strong>d in Reihe geschaltet vorstellen.D<strong>an</strong>n beträgt der Wirkungsgrad = Rs / Rges = 0,91 / 13 = 7 Prozent.Das sind 11,5 dB, also fast 2 S-Stufen. Soviel nur zum Einfluss der Spulengüte.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 18 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGKommen wir zurück zur Anpassfrage.Wie können wir diese 13 Wirkwiderst<strong>an</strong>d möglichst effektiv auf <strong>50</strong> hoch tr<strong>an</strong>sformieren?G<strong>an</strong>z leicht möglich wäre ein 1:4 UnUn. Aber das geht nur in diesem Sonderfall, denn <strong>50</strong> geteiltdurch 4 gibt zufällig 12,5 also genau der Wert, den wir brauchen.Diese Methode versagt aber, falls ein Wirkwiderst<strong>an</strong>d zu tr<strong>an</strong>sformieren wäre, der nicht zufällig geradeein Viertel oder ein Neuntel <strong>von</strong> <strong>50</strong> beträgt.Das Schaltbild deutet es schon <strong>an</strong>:Antennenschaltung mit umgelegten SchalternM<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n auch g<strong>an</strong>z einfach mit einem so gen<strong>an</strong>nten L-Glied tr<strong>an</strong>sformieren, in diesem Fall ist dasSpule L2 <strong>und</strong> der Kondensator C1. Und auch das lässt sich g<strong>an</strong>z einfach berechnen:Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 19 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGZunächst brauchen wir dazu die Betriebsgüte dieses Netzwerks. Diese beträgt:QB = SQR (RH / RL – 1)eingesetzt:QB = SQR (<strong>50</strong> / 13 – 1)QB = 1,687D<strong>an</strong>n beträgt der Blindwiderst<strong>an</strong>d des LängsgliedesXL = RL * QBXL = 13 * 1,687XL = 21,93 Und der Blindwiderst<strong>an</strong>d des Quergliedes beträgtXQ = RH / QBXQ = <strong>50</strong> / 1,687XQ = 29,637 Die Formel für die Induktivität der Längsspule kennen wir schon, sie lautetL = XL / (2 * * f)Bei 29 MHz ergibt das L = 120 nHUnd die Formel für die Querkapazität lautetC = 1 / (2 * * f * XQ)C = 185 pFDiesen Wert habe ich mit einem Mittelwellen-Drehkondensator realisiert.Jetzt werden Sie sich sicherfragen, was diese Rechnerei mitdem FA-VA3 zu tun haben soll.Aber wir werden das gleichsehen.Um das Geschehen bessererkennen zu können, enge ichzunächst den Frequenzbereichder <strong>Messung</strong> auf das 10 MeterB<strong>an</strong>d ein.Das geht g<strong>an</strong>z einfach, indem ichhier auf den 10 Meter-Buttonklicke.LC tr<strong>an</strong>sformiertUnd nun schalte ich das L-Glied dazu <strong>und</strong> vergrößere kontinuierlich die Querkapazität.Dabei können Sie gerade im Smith-Diagramm sehr schön erkennen, wie sich diese <strong>an</strong>fänglich sogroße, sperrige Ortskurve l<strong>an</strong>gsam zusammen zieht <strong>und</strong> irgendw<strong>an</strong>n genau durch den <strong>50</strong> Punkthindurch geht.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 20 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGIch stelle mal den Marker 4 auf diesen Punkt <strong>und</strong> schalte d<strong>an</strong>ach auf das Stehwellenverhältnis um.Und hier sehen Sie sofort, was wirin diesem Punkt für einph<strong>an</strong>tastisches Stehwellenverhältnisbekommen. Bessergeht es nicht!Und ich denke, dass hier jedersofort erkennt, dass für dieEinstellung dieses Querkondensatorseine Darstellung imSmith-Diagramm haushochüberlegen ist, denn m<strong>an</strong> erkenntsofort, ob sich der <strong>50</strong> Punktinnerhalb oder außerhalb derOrtskurve befindet.SWR tr<strong>an</strong>sformiertNatürlich wird es nur eine einzige Frequenz geben, die genau in diesen Punkt gelegt werden k<strong>an</strong>n.Aber nur wenn die Ortskurve überhaupt hindurch läuft, hat m<strong>an</strong> dafür überhaupt eine Ch<strong>an</strong>ce.Und nur ein Imped<strong>an</strong>zmessgerät versetzt einen dazu in die Lage. D<strong>an</strong>n ist es nämlich nur noch einereine Abstimmsache, z.B. über die Länge der Antenne oder über die Induktivität derVerlängerungsspule um auch die genaue gewünschte Frequenz auf der Ortskurve in den Mittelpunktzu legen. Das Tr<strong>an</strong>sformationsverhältnis wird sich hierbei nur noch g<strong>an</strong>z geringfügig ändern.Lassen Sie mich nach diesem klassischen Anwendungsbeispiel ein klein wenig abschweifen. DasThema dieses Vortrags lautete u.a.: „<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong>“.Quarzschaltung16,002 MHz <strong>und</strong> ich will sehen was dabei herauskommt.Aber niem<strong>an</strong>d zwingt uns, mit diesem schönenMessgerät immer nur die Imped<strong>an</strong>z <strong>von</strong>Antennen zu messen. Wir können genauso gutjedes <strong>an</strong>dere beliebige passive Bauteil<strong>an</strong>schließen.Zum Beispiel einen Schwingquarz.Ich habe hier einen g<strong>an</strong>z normalenGr<strong>und</strong>schwingungs Computerquarz mit16 MHz.Ich sag jetzt mal dass mir die vorgeseheneLastkapazität nicht bek<strong>an</strong>nt ist. Diesen Quarzschließe ich <strong>an</strong> das Messgerät <strong>an</strong>, stelle denWobbelbereich auf 15,995 MHz bisVortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 21 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGBei diesem Versuch kommt erstmals die Darstellungsart „Betrag + Phase“ zum Einsatz.Wir sehen eine sehr schöne Kurve mit einem deutlichen Minimum bei 15,9973 MHz. Hier liegt dieSerienreson<strong>an</strong>z des Quarzes. Dabei wird ein Wirkwiderst<strong>an</strong>d <strong>von</strong> 13,5 erreicht. Laut Datenblatt darfder Quarz maximal 35 haben; in dieser Hinsicht ist dieses Exemplar also schon mal ziemlich gut.Quarz ohne C-Lastim Lehrbuch steht, nämlich wie eine ziemlich große Induktivität.Die Parallelreson<strong>an</strong>zstelle sehenwir hier nicht, weil wir zurzeitkeine Lastkapazität <strong>an</strong>geschlossenhaben.Wir können aber g<strong>an</strong>z leichtausrechnen, wie groß diese seinmüsste.Dazu müssen wir nur denBlindwiderst<strong>an</strong>d des Quarzes beigenau 16,0000 MHz kennen.Wir schieben den Marker 4 dorthin<strong>und</strong> lesen im zugehörigenMarkerfenster: 335 .Also ein positiver Wert. Der Quarzbenimmt sich tatsächlich wie esWenn wir wollen, dass der Quarz auf dieser Frequenz seine Parallelreson<strong>an</strong>z hat, d<strong>an</strong>n müssen wireinen Kondensator parallel schalten, der denselben Blindwiderst<strong>an</strong>d hat wie der Quarz, nur negativ.D<strong>an</strong>n haben wir einen Parallel-Schwingkreis für genau diese Frequenz.Die Formel für die Kapazität als Funktion <strong>von</strong> Frequenz <strong>und</strong> Blindwiderst<strong>an</strong>d kennen wir schon, sielautet:C = 1 / (2 * * f * Xc)eingesetzt ergibt sich:C = 1 / (2 * * 16 * 106 * 315,6)C = 31,5 pFEs steht wohl außer Frage, dass der Quarz herstellerseitig für 32 pF vorgesehen ist.Beobachten Sie, was passiert, wenn ich diese Kapazität parallel schalte.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 22 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGUnd tatsächlich, wir haben ziemlich genau bei 16,0001 MHz die gewünschte Parallelreson<strong>an</strong>z.Das liegt gut innerhalb derzulässigen Toler<strong>an</strong>z <strong>von</strong> ±30 ppm.Die Serienreson<strong>an</strong>z hat sichpraktisch nicht verändert.Natürlich k<strong>an</strong>n eine solche<strong>Messung</strong> nicht genauer sein alsdas Messgerät.Deshalb verfügt das Gerät übereine Möglichkeit, die interneTaktfrequenz per Software auf einhalbes ppm genau zu trimmen.Quarz mit 32pFDamit habe ich Ihnen ein weiteres Beispiel aus der Praxis für die Anwendung dieses Messgerätsgezeigt.Zum Schluss dieses Vortrags möchte ich noch kurz das optionale Vierpolmodul vorstellen.Wie ich schon sagte, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> das normale Imped<strong>an</strong>z-Steckmodul gegen ein Vierpol-Steckmodulaustauschen, mit dem sich die Durchlasskurven <strong>und</strong> Phasengänge <strong>von</strong> Filtern <strong>und</strong> Verstärkernmessen lassen. Allerdings ist dieser Austausch relativ zeitaufwändig <strong>und</strong> weil ich die letzten paarMinuten nicht mit Herumschrauben vertun will, habe ich heute ein zweites Gerät dabei, das bereitsentsprechend vorbereitet ist.Ich schalte das bisher benutzte Gerät aus <strong>und</strong> verbinde dieses zweite Gerät direkt über ein USB-Kabel mit dem PC.Als Messobjekt habe ich hier ein zweikreisiges B<strong>an</strong>dfilter für das Zwei-Meter-B<strong>an</strong>d mitgebracht. DerChefredakteur der Zeitschrift FUNKAMATEUR, Werner Hegewald, Delta Lima 2 Romeo Delta, hat eseinst selbst gebaut <strong>und</strong> mir zur Verfügung gestellt.Dabei müssen wir gleich einen wichtigen Punkt beachten, nämlich die Länge der Anschlussleitungenbis zum Messobjekt. Wie der Name schon sagt, haben wir im Zwei-Meter-B<strong>an</strong>d auf einer räumlichenDist<strong>an</strong>z <strong>von</strong> 2 Metern bereits in Luft eine Phasendrehung <strong>von</strong> satten 360° Hinzu kommt noch derVerkürzungsfaktor der Anschlussleitung.Damit wir nicht die Phasendrehung der Leitung, sondern nur die des Messobjekts messen, müssenwir die geometrische Länge der Leitung in Metern (mit 1 cm Auflösung) <strong>und</strong> den Leitungstyp in dasMessgerät eingeben.Das Programm enthält eine fest einprogrammierte Tabelle für die Kenndaten aller h<strong>an</strong>delsüblichenLeitungstypen, also auch den Verkürzungsfaktor, <strong>und</strong> errechnet daraus Dämpfung <strong>und</strong>Phasendrehung bei der aktuellen Messfrequenz.Unsere Anschlussleitung besteht aus RG-58C/U <strong>und</strong> ist 39 cm l<strong>an</strong>g.Das habe ich bereits eingegeben <strong>und</strong> ich schließe nun das Messobjekt <strong>an</strong>.Wir können zwischen zwei Darstellungsarten wählen, nämlich linear <strong>und</strong> logarithmisch.Eine Darstellung in Form eines Polardiagramms, ähnlich einer Smith-Chart, wäre zwar denkbar, istaber nicht implementiert.Bei einem Filter ist meist die logarithmische Darstellung zweckmäßig.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 23 <strong>von</strong> 24


<strong>Messung</strong> <strong>von</strong> <strong>Antennenimped<strong>an</strong>zen</strong> <strong>und</strong> <strong>deren</strong> <strong>Anpassung</strong> <strong>an</strong> <strong>50</strong> Norbert Graubner, DL1SNGWir wählen noch einen brauchbaren Frequenzbereich, z.B. 100 bis 165 MHz <strong>und</strong> erhalten sofort dieDurchlasskurve des Filters <strong>und</strong> zusätzlich auch dessen Phasendrehung.Vierpol logarithmischDie Skalierung der Phase istdynamisch, d.h. sie passt sichinsofern <strong>an</strong>, dass nach Möglichkeitimmer der volle Phasenhubdiagrammfüllend dargestellt wird.Allein aus Platzgründen auf derSkala des Displays im Messgerätist dieser Bereich auf 20 also3600° begrenzt.Wenn ich jetzt ein wenig mit denAbstimmkondensatoren desFilters spiele, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sehrschön die jeweiligeDurchlasskurve verfolgen <strong>und</strong>dieses wirklich optimal abgleichen.Damit komme ich zum Schluss meines Vortrags. Ich hoffe, Ihnen einige interess<strong>an</strong>te Informationengegeben zu haben.Für diejenigen, die das noch einmal in Ruhe nachlesen möchten,hier wie versprochen meine E-Mail-Adresse.Name:Rufzeichen:E-Mail:Norbert GraubnerDL1SNGnorbert.graubner@freenet.deWenn Sie möchten, haben wir jetzt noch einige Minuten Zeit für Fragen. Wenn das nicht reichensollte, können wir uns d<strong>an</strong>ach auch gerne hier auf der Ausstellung am St<strong>an</strong>d der ZeitschriftFUNKAMATEUR treffen, bitteschön!Hinweis:Im Verlauf der Aufarbeitung dieses Vortrags kam d<strong>an</strong>kenswerterweise die Anregung, auf die beidenfolgenden Bücher hinzuweisen.Joachim Müller:„Praxiseinstieg in die Vektorielle Netzwerk<strong>an</strong>alyse“ ISBN 978-3-88976-159-0„Smith-Diagramm Einführung <strong>und</strong> Praxisleitfaden“ ISBN 978-3-88976-155-2Hierin werden einfache <strong>Messung</strong>en <strong>an</strong> Bauelementen beschrieben, die leicht mit dem FA-VA3nachvollzogen werden können. Auch der Umg<strong>an</strong>g mit dem Smith-Diagramm wird in klaren, gutverständlichen Beispielen beschrieben.Vortrag <strong>von</strong> Norbert Graubner, DL1SNG zur HAM-RADIO 2012 [Script zusammengestellt <strong>von</strong> DL2LTO] Seite 24 <strong>von</strong> 24

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