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Denn Gesundheit ist ein hohes Gut Jahresbericht 2008

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Mit<strong>ein</strong>ander auf<br />

demografischen Wandel <strong>ein</strong>gestellt<br />

Somatik und Psychiatrie arbeiten zusammen<br />

in Sachen Altersmedizin<br />

Seit Frühjahr <strong>2008</strong> behandeln Intern<strong>ist</strong>en und<br />

Gerontopsychiater gem<strong>ein</strong>sam Patienten mit körperlichen<br />

und gleichzeitig psychischen Alterserkrankungen<br />

auf Station A3 der Krankenhaus Maria-Hilf GmbH<br />

Krefeld. Damit wird <strong>ein</strong>e Bündelung von Fachkenntnissen<br />

erreicht, die dem in der Regel mehrfach erkrankten<br />

älteren Patienten direkt vor Ort zu <strong>Gut</strong>e kommt.<br />

Oft sind die Krankheitsbilder entsprechend vielfältig.<br />

Demenz, Depressionen, Psychosen, Diabetes, Herzerkrankungen,<br />

Exsikkose (Austrocknung) sind nur<br />

<strong>ein</strong>ige Beispiele, die in unterschiedlicher Ausprägung<br />

und Kombination bei <strong>ein</strong>em Patienten auftreten<br />

können. Die Neustrukturierung der Station fand im<br />

Rahmen des Aufbaus des Zentrums für Altersmedizin<br />

statt. Zuvor war die Station komplett auf die Bedürfnisse<br />

gerontopsychiatrischer Patienten ausgerichtet.<br />

Die Patienten profitieren jetzt direkt von den spezifischen<br />

Kenntnissen der Fachkräfte aus dem jeweiligen<br />

Fachgebiet, ohne durch Verlegungen oder Konsiliaruntersuchungen<br />

zusätzlich belastet zu werden.<br />

Gebündelte Kompetenz<br />

Gerontopsychiatrisches Zentrum (GPZ) gegründet<br />

Am 4. Januar <strong>2008</strong> war es soweit: die Gerontopsychiatrische<br />

Tagesklinik und die Gedächtnissprechstunde<br />

nahmen ihren Betrieb als Kernstücke des<br />

Gerontopsychiatrischen Zentrums in den neuen<br />

Räumlichkeiten an der Oberdießemer Straße 111<br />

auf.<br />

Die Raumgestaltung der neuen gerontopsychiatrischen Tagesklinik verbindet<br />

Behaglichkeit und Unterstützung der psychisch kranken Menschen.<br />

/////<br />

Die moderne und großzügige Raumgestaltung und<br />

die freundlichen Farben der Einrichtung heißen die<br />

Patienten, Angehöriger, aber auch die Mitarbeiter<br />

Willkommen. Gelb-, Orange- und Brauntöne gehen<br />

fließend in<strong>ein</strong>ander über und strahlen behagliche<br />

Wärme aus. Bei der Gestaltung stand das Ziel im<br />

Vordergrund, durch die offene Raumgestaltung die<br />

Gesundung von psychisch kranken Menschen zu<br />

unterstützen.<br />

Gedacht <strong>ist</strong> die Tagesklinik hauptsächlich für Menschen<br />

mit Depressionen, leichten Gedächtnisstörungen<br />

und anderen psychischen Störungen, die es trotz ihrer<br />

Erkrankung schaffen können, während der Woche<br />

tagsüber in die Tagesklinik zu kommen. Hier erwartet<br />

sie Kompetenz aus den Bereichen Medizin, Sozialarbeit,<br />

Physiotherapie, Pflege und Psychologie.<br />

Die Gedächtnissprechstunde <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> zentraler Baust<strong>ein</strong><br />

in der Versorgung von Menschen mit Demenz. Hier<br />

finden Betroffene und Angehörige kompetente Ansprechpartner<br />

für <strong>ein</strong>e diagnostische Abklärung, wenn<br />

Gedächtnisstörungen auftreten. Ein Überweisungssch<strong>ein</strong><br />

schafft den formalen Zugang. Auch hier wirken<br />

mehrere Berufsgruppen zusammen. Die Gedächtnissprechstunde<br />

wird häufig von Menschen aufgesucht,<br />

die als erste Anlaufstelle die Fachberatungsstelle für<br />

Alterserkrankungen im Stadtzentrum gefunden hatten.<br />

Das GPZ b<strong>ein</strong>haltet auch die Tagespflege. Es ergänzt<br />

damit sinnvoll die vollstationäre Geronto psychiatrie als<br />

Teil des umfassenden Spektrums des Zentrums für Altersmedizin<br />

der Krankenhaus Maria-Hilf GmbH Krefeld.<br />

Fit für Hundert –<br />

Sporthochschule Köln steht Pate<br />

Sportliche Kurse für Demenzkranke<br />

Seit Oktober <strong>2008</strong> kooperiert der Ver<strong>ein</strong> „Sport für<br />

betagte Bürger e. V.“ mit der Krankenhaus Maria-Hilf<br />

GmbH Krefeld und bietet <strong>ein</strong>en speziellen Bewegungskurs<br />

für demenzkranke Menschen und deren Angehörige<br />

an.<br />

Der demenzkranke Mensch erfährt bisher fast ausschließlich<br />

Unterstützung bei der Körperpflege. Was<br />

die sinnvolle Tagesgestaltung anbetrifft, so wird er<br />

me<strong>ist</strong> all<strong>ein</strong> gelassen. Mit dem neuen Angebot soll diese<br />

Lücke nun geschlossen werden. „Gem<strong>ein</strong>sam mit<br />

dem Partner oder Angehörigen Sport treiben“, heißt<br />

es in dem neuen Kursangebot. Beide machen<br />

zusammen etwas Sinnvolles, indem sie unter fach-<br />

licher Begleitung ihre körperliche Fitness trainieren.<br />

Darüber hinaus kann der pflegende Angehörige s<strong>ein</strong>en<br />

Ehegatten wieder als Partner begreifen, mit dem man<br />

zusammen Unternehmungen gestalten kann. Das<br />

hat auch Auswirkungen auf die Paarbeziehung.<br />

Das Modell-Projekt „Fit für 100“ wird neben der<br />

Sporthochschule Köln auch wissenschaftlich begleitet<br />

von Prof. Dr. Ralf Ihl, Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie<br />

und -psychotherapie, und Dr. Brigitte<br />

Grass-Kapanke, Leiterin des Gerontopsychiatrischen<br />

Zentrums der Krankenhaus Maria-Hilf GmbH Krefeld.<br />

Ehrenamtliche helfen<br />

pflegenden Angehörigen<br />

Beratungsstelle für Alterserkrankungen<br />

unterstützt bundesweites Modellprojekt<br />

„Pflegebegleiter“<br />

Seit <strong>2008</strong> wird in Krefeld – unterstützt von der Beratungsstelle<br />

für Alterserkrankungen – das bundesweite<br />

Modellprojekt „Pflegebegleiter“ durchgeführt, geför-<br />

dert von den Spitzenverbänden der Pflegekassen.<br />

Pflegebegleiter sind Freiwillige, die jene Personen<br />

unterstützen und stärken, die zu Hause <strong>ein</strong>en Angehörigen<br />

pflegen. Sie begleiten pflegende Angehörige<br />

bei der Bewältigung der Herausforderungen familiärer<br />

Pflege.<br />

Das Projekt „Pflegebegleiter“ zielt auf die Unterstützung<br />

pflegender Angehöriger, um die psychischen,<br />

physischen Belastungen und die finanziellen Kosten<br />

der familiären Pflege zu reduzieren. Es soll ermöglicht<br />

werden, dass Pflege <strong>ein</strong>es älteren Angehörigen im<br />

familiären Rahmen gelingen kann.<br />

Die Unterstützungsle<strong>ist</strong>ung der „Pflegebegleiter“<br />

besteht nicht im Bereich pflegerischer Tätigkeit, auch<br />

nicht in der Betreuung von Pflegebedürftigen. Sie<br />

richtet sich speziell auf die psychische und mentale<br />

Stärkung pflegender Angehöriger. Mit dieser Intention<br />

unterscheidet sie sich sowohl von den herkömmlichen<br />

„Besuchsdiensten“ als auch von den Freiwilligeninitiativen,<br />

die sich der Betreuung von an Demenz Erkrankten<br />

im häuslichen Bereich widmen – sie ergänzt diese<br />

um <strong>ein</strong>e weitere, wichtige Facette.<br />

Den Ursachen auf den Grund gehen, das soziale Umfeld berücksichtigen –<br />

Neue Behandlungskonzepte in der Psychiatrie<br />

Stationär und doch zu Hause<br />

Zehn Jahre IPB –<br />

Integrative Psychiatrische Behandlung<br />

Seit zehn Jahren besteht die als Bundesmodell<br />

bekannt gewordene integrative psychiatrische<br />

Behandlung (IPB) der Krankenhaus Maria-Hilf GmbH<br />

Krefeld. Schon mehr als 1.500 Patienten konnte mit<br />

dieser innovativen Behandlungsform geholfen<br />

werden und das, wie in <strong>ein</strong>er Studie in Zusammenarbeit<br />

mit der Kölner Universitätsklinik gezeigt werden<br />

konnte, zu <strong>ein</strong>er äußerst günstigen Preis-Le<strong>ist</strong>ungsrelation.<br />

1998 entwickelte die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

unter der Leitung von Chefarzt Dr. Andreas<br />

Horn basierend auf Erfahrungen mit der Institutsambulanz<br />

und dem ambulanten Pflegedienst das<br />

„Krankenhaus ohne Bett“. Das Projekt wurde vom<br />

Bundesgesundheitsmin<strong>ist</strong>erium gefördert und frühzeitig<br />

von den Krankenkassen als Alternative zur<br />

klassischen psychiatrischen Krankenhausbehandlung<br />

finanziert. Das sogenannte Krefelder Modell etablierte<br />

sich seither als effiziente, kostengünstige und von<br />

Patienten hoch geschätzte Behandlungsform, es<br />

wurde national und international bekannt und nahm<br />

Einfluss auf die Entwicklung der seit dem Jahre 2000<br />

gesetzlich verankerten integrierten Versorgung.<br />

Wesentliches Element der IPB <strong>ist</strong> das Hometreatment,<br />

also die Behandlung im Wohnumfeld des Patienten.<br />

Auch wenn die übliche Diagnostik im Krankenhaus<br />

durchgeführt wird, erfährt der Patient wesentliche<br />

Elemente der Klinik-Behandlung in s<strong>ein</strong>er eigenen<br />

Wohnung. Mit IPB konnten Patienten erreicht werden,<br />

die ansonsten durch die Maschen des Versorgungsnetzes<br />

gefallen wären, zum Beispiel Menschen mit<br />

Angststörungen oder Depressionen.<br />

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