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impuls - AGAPLESION Frankfurter Diakonie Kliniken

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OBerin-MartHa-KeLLer-HauS<br />

DEMEnZbEREICH ERöFFnET<br />

am Samstag, 7. Juni 2008 hat das altenpflegeheim oberin-Martha-keller-Haus<br />

seinen neuen wohnbereich für demenziell erkrankte bewohner eröffnet. Im<br />

anschluss daran wurde die Eröffnung mit einem Tag der offenen Tür unter dem Motto<br />

„Lebensqualität mit Demenz“ gefeiert.<br />

DEMEnZbEREICH – DIE nEUEn<br />

RÄUMLICHkEITEn<br />

Der Demenzbereich im erdgeschoss ist aus-<br />

gestattet mit gemütlichen zimmern, einem<br />

großzügigen Wohn- und essraum, offenen<br />

Sitzgruppen, einem Wellness-Pflegebad<br />

sowie einem eigenen Garten. Bis zu 17<br />

Be-wohner können sich den neu gestalteten<br />

Gebäudeflügel teilen und wohnen in elf<br />

einbett- und drei zweibett-zimmern.<br />

Das Gebäude in der Dielmannstraße 26<br />

beherbergt neben dem Demenzbereich die<br />

vollstationäre Pflegeeinrichtung Oberin-<br />

Martha-Keller-Haus sowie das feierabendhaus<br />

der Diakonissen der evangelisch-<br />

Methodistischen Schwesternschaft Bethanien.<br />

für die etablierung des Demenzbereiches<br />

waren umfangreiche umbaumaßnahmen<br />

von September 2007 bis ende Mai 2008<br />

notwendig. insgesamt wurden hierfür 1,4<br />

Mio. euro investiert.<br />

DEMEnZbEREICH – DaS THERaPIEkonZEPT<br />

individuell gestaltete zimmer<br />

Die zimmer sollen möglichst unter einbezug<br />

der angehörigen individuell gestaltet und<br />

den privaten häuslichen Lieblingsplätzen<br />

angepasst werden. Das ist teil der gemeinsamen<br />

Biographiearbeit. Die Wohnelemente<br />

haben biographische und damit auch eine<br />

emotionale Bedeutung für die Bewohner.<br />

Das Wiedererkennen eigener Gegenstände<br />

erleichtert den persönlichen rückzug im<br />

zimmer. im weiteren Krankheitsverlauf<br />

verliert es meist an Bedeutung. Denn Menschen<br />

mit Demenz suchen zunehmend die<br />

nähe zu anderen Menschen – daher auch<br />

das angebot an Doppelzimmern.<br />

Gemeinsame räume<br />

Die Beleuchtung der räume ist besonders<br />

hell und zentral gesteuert, um die Sturzgefahr<br />

zu mindern. Die gute ausleuchtung und<br />

eine abwechslungsreiche Wohnraumgestaltung<br />

erleichtern die Orientierung. Küchengeräte<br />

sind mit speziellen Sicherungen ausgestattet,<br />

damit die Bewohner sich gefahrlos an<br />

hauswirtschaftlichen arbeiten beteiligen<br />

können. Die einrichtungsgegenstände in<br />

fluren und nischen sollen die Sinne anregen<br />

und zur Beschäftigung einladen:<br />

Beispiel: es wurde eine Garderobe eingerichtet,<br />

aus der sich alle Bewohner bedienen<br />

können. Das vermindert die krankheitsbedingte<br />

neigung, die eigenen oder fremde<br />

Schränke auszuräumen. in den fluren lassen<br />

unterschiedliche Sitzmöglichkeiten die Wahl,<br />

sich zurückzuziehen oder sich an gemeinschaftlichen<br />

aktivitäten zu beteiligen.<br />

eigener Sinnesgarten<br />

Besonderes augenmerk wurde auf den frisch<br />

angelegten Sinnesgarten gelegt, der die<br />

spezifischen Bedürfnisse der Bewohnergruppe<br />

berücksichtigt. er wird alle ihre Sinne<br />

anregen: Die Bewohner sollen den unterschiedlich<br />

gestalteten Bodenbelag fühlen,<br />

thymian und Lavendel riechen, verschiedene<br />

Pflanzbereiche sehen und frisch geerntete<br />

Beeren schmecken. Hier können die Bewohner<br />

auch ihrem für die Krankheit typischen<br />

Bewegungsdrang nachgeben.<br />

Pflege, Betreuung und alltagsgestaltung<br />

Das Oberin-Martha-Keller-Haus möchte den<br />

demenzkranken Menschen ein größtmögliches<br />

Maß an normalität, individualität und<br />

Selbstständigkeit erhalten. Die arbeit mit<br />

den Bewohnern orientiert sich deshalb an<br />

aUS DEn HÄUSERn<br />

einbindung der Bewohner in die Hausarbeit<br />

Sinnesgarten in der außenanlage des Demenzbereiches<br />

deren Biographie und berücksichtigt die<br />

individuelle Lebensgeschichte. Hier sind für<br />

die Mitarbeiter drei aspekte wesentlich:<br />

1. Bewohner leben in der Vergangenheit: als<br />

positiven und kreativen Prozess annehmen.<br />

2. Bewohner in ihren Krankheitsphasen<br />

wertschätzen: kein korrigierendes Handeln.<br />

3. Kenntnis der Biographie schafft Verständnis.<br />

DEMEnZ - DaS kRankHEITSbILD<br />

Demenz tritt vorwiegend bei degenerativen<br />

Krankheiten des Gehirns auf. Die<br />

Schädigung betrifft kognitive Leistungen<br />

(Gedächtnis, aufmerksamkeit, Denkvermögen,<br />

Sprache) genauso wie seelische<br />

zustände und das Verhalten. Derzeit gibt<br />

es keine Möglichkeit, Demenzerkrankungen<br />

zu heilen. Die Verlaufsmuster<br />

der Krankheit zeigen große individuelle<br />

unterschiede. Die stationäre Versorgung<br />

demenzkranker Menschen stellt deshalb<br />

besondere anforderungen an architektur,<br />

ausstattung, Pflege und Betreuung,<br />

ernährung, Qualifizierung der Mitarbeiter<br />

und arbeitsorganisation.<br />

02/08 IMPULS 05

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