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Das Treibhausgas Methan - im NaT-Lab für Schülerinnen und Schüler!

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<strong>Das</strong> <strong>Treibhausgas</strong> <strong>Methan</strong>Messung von <strong>Methan</strong>gehalten in Mainzer Luft<strong>und</strong> in Eisbohrkernen / Der TreibhauseffektZielgruppe:Voraussetzungen:Teilnehmerzahl:Dauer:Veranstaltungsort:Oberstufe (ab 15 Jahre)Gr<strong>und</strong>kenntnisse in Chemie, Physikmax<strong>im</strong>al 8 <strong>Schüler</strong>Innen3 St<strong>und</strong>enMax-Planck-Institut <strong>für</strong> Chemie, Abt. LuftchemieAnsprechpartner: Marian de Reus, Tel. 06131-305-463,E-Mail: reus@mpch-mainz.mpg.deStefanie Wong, Tel. 06131-305-454E-Mail: wong@mpch-mainz.mpg.deLehrinhalte:Projektschritte:Erläuterung:- Was ist der Treibhauseffekt?- Luftprobennahme- Messung mit einem Gaschromatographen (GC)1. Messprinzip: Wie funktioniert ein GC?2. Befüllen einer Probengasflasche3. Messung verschiedener Proben am GC:- selbstgenommene Luftproben aus Mainz- Luftproben aus arktischen Eisbohrkernen(Alter: unterschiedlich, 20. Jahrh<strong>und</strong>ert)4. Interpretation der Messergebnisse<strong>Methan</strong> ist eines der <strong>Treibhausgas</strong>e. Durch dieBest<strong>im</strong>mung der aktuellen <strong>Methan</strong>konzentration <strong>und</strong> denVergleich mit der Konzentration von vor einigenJahrzehnten können wir etwas über den Treibhauseffektlernen. Die <strong>Methan</strong>konzentration ist während der letztenzwei Jahrh<strong>und</strong>erte angestiegen, hauptsächlich aufgr<strong>und</strong>der Bevölkerungszunahme. Ein weiterer Anstieg der<strong>Methan</strong>konzentration kann einen dramatischen Einflussauf das Kl<strong>im</strong>a haben.


1. Der Gaschromatograph3. Messung amGaschromatographen2. Probengasflaschen4. Auswertung derMessdaten


Projekt <strong>für</strong> <strong>Schüler</strong>: „<strong>Das</strong> <strong>Treibhausgas</strong> <strong>Methan</strong>“Unser Institut empfängt bereits seit mehreren Jahren Gruppen von <strong><strong>Schüler</strong>innen</strong> <strong>und</strong><strong>Schüler</strong>n, <strong>und</strong> das mit starker, positiver Resonanz. <strong>Das</strong> Thema Umwelt <strong>und</strong> Atmosphäreeignet sich sehr gut, um junge Leute in einen Teilaspekt der Wissenschaft einzuführen, <strong>und</strong>wir möchten diese Chance nutzen. In den letzten Jahren haben wir unsere Kontakteintensiviert, parallel mit einer stark profilierten Öffentlichkeitsarbeit, <strong>und</strong> das Projekt „<strong>Das</strong><strong>Treibhausgas</strong> <strong>Methan</strong>“ spielt jetzt eine wichtige Rolle.Um Interesse zu wecken, haben wir ein aktuelles Thema gewählt. Wir geben den <strong>Schüler</strong>ndurch Tätigkeiten <strong>im</strong> <strong>Lab</strong>or bei intensiver Betreuung, kombiniert mit einer kurzen Vorlesungüber die Hintergründe, einen Einblick in wissenschaftliches Arbeiten. „<strong>Methan</strong>“ ist auchdeshalb das jetzige Projektthema, weil eine Doktorandin ihre Arbeit über <strong>Methan</strong>messungenin der Antarktis geschrieben hat. Die Versuche, den weltweiten Anstieg des <strong>Methan</strong>s (z.B.aus Mülldeponien) zu begrenzen, machen das Thema aktuell. In Deutschland wurdenverschiedene Techniken entwickelt, um das <strong>Methan</strong> weiter zu verwenden, anstatt es einfachin die Atmosphäre entweichen zu lassen.<strong>Das</strong> Projekt <strong>Methan</strong> ist am Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Chemie in den letzten drei Jahren bereitsmit ca. 10 Gruppen à 8-10 <strong><strong>Schüler</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Schüler</strong>n aus der Oberstufe durchgeführtworden. <strong>Das</strong> Projekt dauert etwa 4 St<strong>und</strong>en. Die kleine Anzahl von Teilnehmern <strong>und</strong> dieBegleitung durch zwei Wissenschaftlerinnen des Instituts ermöglicht eine intensiveBetreuung <strong>und</strong> Anleitung, <strong>und</strong> Jeder hat selbst die Möglichkeit zu exper<strong>im</strong>entieren. DerAnstoß, ein solches Projekt durchzuführen, kam vom Ada-Lovelace-Projekt (http://www.unikoblenz.de/~alp<strong>und</strong> http://www.uni-mainz.de/Organisationen/ALP/), das insbesondereMädchen ermutigen will, sich <strong>für</strong> den Bereich Naturwissenschaften zu interessieren.Mittlerweile führen wir auch Projekttage <strong>für</strong> gemischte Gruppen durch.VorbereitungZur Vorbereitung findet eine Absprache mit den Lehrern statt, um die Vorkenntnisse derTeilnehmer zu klären. Meistens wird der Projekttag in den laufenden Chemie- oderPhysikunterricht eingeb<strong>und</strong>en.Ablauf eines ProjekttagesDer Projekttag beginnt, abgest<strong>im</strong>mt auf die Vorkenntnisse, mit einer kurzen Einführung in dieallgemeine Atmosphärenforschung, speziell die Ozonloch- <strong>und</strong> Treibhausproblematik. Dabeiwird die Rolle von <strong>Methan</strong> <strong>und</strong> Kohlendioxid als <strong>Treibhausgas</strong> erläutert. Den Schwerpunktdes Projekttages stellt jedoch die praktische Durchführung der <strong>Methan</strong>messung dar.Der praktische Teil beginnt mit einer Einführung in die Chromatographie. Dies geschiehtanhand eines Low-cost-Gaschromatographen. Durch seine einfache Konstruktion eignet ersich gut <strong>für</strong> die Erläuterung des chromatographischen Meßprinzips. Die <strong>Schüler</strong> führen dabeiauch ihre ersten Messungen durch. Nach der Kalibrierung mit Hilfe von Reingas-Proben wirdFeuerzeuggas <strong>und</strong>/oder Campinggas qualitativ analysiert. Insbesondere in gemischtenGruppen treten die Mädchen häufig freiwillig zurück, überlassen den Jungen dasExper<strong>im</strong>entieren <strong>und</strong> übernehmen die Dokumentation. Wir achten daher darauf, dass jeder<strong>Schüler</strong> <strong>und</strong> jede <strong>Schüler</strong>in in sämtlichen Projektschritten selbst zum Exper<strong>im</strong>entierenkommt. Dies ein Aspekt ist, der durch die Schulen oft nicht abgedeckt werden kann.Danach wird den <strong>Schüler</strong>n der Ablauf von Feldmessungen erläutert <strong>und</strong> <strong>im</strong> Kleinen selbstdurchgeführt. Auf dem Dach des Instituts wird eine Probengasflasche mit einem Kompressorbefüllt, um später <strong>im</strong> <strong>Lab</strong>or die <strong>Methan</strong>konzentration in Mainzer Außenluft zu best<strong>im</strong>men. Einweiteres Prinzip der Probennahme wird bei der Befüllung von Probenbeuteln mit Atemluftausprobiert. Anschließend werden diese Proben mit einem Gaschromatographen analysiert.


Weiter analysieren die <strong>Schüler</strong> Luftproben, die während wissenschaftlicher Meßkampagnenauf den Kanarischen Inseln (Reinluftprobe) <strong>und</strong> in der Antarktis genommen wurden. DieProbe aus der Antarktis wird aus Eisbohrkernen (Firn) extrahiert. Die Bohrkerne enthaltenLuft, die in der Vergangenheit <strong>im</strong> Eis eingeschlossen <strong>und</strong> konserviert wurde. <strong>Das</strong> Alter dereingeschlossenen Luft hängt von der Tiefe des Eissegments ab <strong>und</strong> bietet eine Möglichkeit,heute Messungen an der Luft vergangener Jahrzehnte durchzuführen.Abschließend werden die Daten von den <strong>Schüler</strong>n selbständig ausgewertet. In der folgendenDiskussion werden die Ergebnisse verglichen <strong>und</strong> interpretiert. Die Ergebnisse derantarktischen Probe zeigen sehr gut, wie die <strong>Methan</strong>konzentration über die letzten Dekadenangestiegen ist. Der Unterschied zwischen Reinluft (Kanarische Inseln) <strong>und</strong> verschmutzterLuft (Mainz) verdeutlicht den menschlichen Einfluß auf das Kl<strong>im</strong>a. Die verschiedenen<strong>Methan</strong>quellen werden besprochen, darunter auch eine der Hauptquellen, nämlich dieVerdauung von Pflanzen in den Mägen von Wiederkäuern. In Ermangelung einerinstitutseigenen Kuh wird dieser Effekt anhand der erhöhten <strong>Methan</strong>konzentration in dermenschlichen Atemluft demonstriert.ZusammenfassungDie <strong><strong>Schüler</strong>innen</strong> <strong>und</strong> <strong>Schüler</strong> gewinnen durch diesen Projekttag nicht nur Einsicht in dieKl<strong>im</strong>aproblematik, sondern auch in unseren wissenschaftlichen Alltag: die praktischeDurchführung <strong>und</strong> Auswertung von atmosphärischen Messungen. Durch eine lockereAtmosphäre mit Kaffee, Tee <strong>und</strong> Plätzchen werden Sie zu weiteren Fragen ermutigt. Siezeigen dabei ein großes Interesse an unserer Motivation <strong>für</strong> ein naturwissenschaftlichesStudium, unseren Erfahrungen während der verschiedenen Studienabschnitte <strong>und</strong> derwissenschaftlichen Arbeit.InformationsmaterialDen Lehrern wird vorab eine zweiseitige Information über das Projekt zugeschickt. Die<strong>Schüler</strong> erhalten zudem eine Broschüre mit einem kurzen Abriss über dieAtmosphärenchemie. Darin werden auch kurz die Arbeitsgruppen der Abteilung Chemie derAtmosphäre des Max-Planck-Instituts <strong>für</strong> Chemie in Mainz beschrieben. Zusätzlich werdendie Imagebroschüre des Max-Planck-Instituts <strong>für</strong> Chemie „Faszination Forschung“ <strong>und</strong> dieBroschüre „Forschen <strong>für</strong> die Zukunft“ der Max-Planck-Gesellschaft verteilt.Unsere EindrückeFür uns ist es wichtig, unsere Kenntnisse <strong>und</strong> Begeisterung an unserem Forschungsgebietzu vermitteln. Die Durchführung der Projekttage macht uns <strong>im</strong>mer viel Spaß. Die <strong>Schüler</strong>sind meist sehr interessiert <strong>und</strong> kommen auch mit Fragen zu uns, die sich aus derBearbeitung des Stoffes <strong>im</strong> Unterricht ergeben oder bitten um Erklärung von Schlagwörtern,die sie aus den Medien haben. Speziell die Diskussion der Frage „Was können wir tun, umden Treibhauseffekt zu stoppen <strong>und</strong> das Ozonloch zu schließen?“ wird <strong>im</strong>mer sehr lebhaft<strong>und</strong> mit starker Beteiligung geführt.Dipl. Phys. Stefanie Wong(wong@mpch-mainz.mpg.de)Dr. Marian de Reus(reus@mpch-mainz.mpg.de)Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Chemie, MainzAbteilung Chemie der AtmosphäreWir bedanken uns bei Dr. Maya Sturm, ehemalige Mitarbeiterin der Abteilung Chemie derAtmosphäre, <strong>für</strong> die Initiierung des Projektes.

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