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A usrüstung / KostenFoto: Christian Korandaben, um die Modellreihe zur Marktreife zubringen. Die Verkaufsprognose gehtdavon aus, daß der Schirm mindestens1.000 Mal verkauft werden wird, proSchirm beträgt der Anteil von Zulassung<strong>und</strong> Entwicklung also 70,- Euro.Dazu kommen noch kleine Peanuts, diepro verkauftem Schirm fällig werden: fürdie Gütesiegelplakette berechnet derDHV 3,50 Euro. Und dann müssen auchnoch Patentgebühren entrichtet werden.Nein, nicht an die Erfinder des<strong>Gleitschirm</strong>s wie Barish oder Bétemps,sondern an einen deutschen Tüftler, derdas Konzept der mylarverstärktenEintrittskante entworfen <strong>und</strong> darauf am6.12.1986 das Patent DE 3641790 angemeldethat. Fritz Dolezalek bekommt fürdiese essentielle Entwicklung <strong>im</strong>modernen <strong>Gleitschirm</strong>bau 6,- EuroLizenzgebühr pro verkaufter Kappe – biszum Ablauf des Patents am 6. Dezember2006.HerstellungEiner der wichtigsten Posten ist dieProduktion, das heißt Materialpreise,Zuschneide- <strong>und</strong> Nähkosten. Mittlerweilefindet diese Herstellung bei praktischallen Marken in Billiglohnländern statt.Näherinnen verdienen dort oft nur 100,-Dollar Monatsgehalt. Das erscheint schockierend,doch selbstverständlich sinddie Lebenshaltungskosten dort auch entsprechendgeringer. Doch natürlich istdiese Form der Warenproduktion einemoralische <strong>und</strong> wirtschaftstechnischeDiskussion wert. Einige wenige Herstellerwie beispielsweise die Firma Nervuresdes Pioniers Xavier Demoury in den französischenPyrenäen bleiben aus Prinzipeisern bei einer rein europäischenProduktion.Die genaue Aufspaltung von Materialkosten<strong>und</strong> Lohnkosten <strong>im</strong> FernenOsten liegt uns nicht vor. Denn auchdie genauen Preise der Zulieferersind ein strenggehütetes Gehe<strong>im</strong>nis,sowohl auf Seiten der <strong>Gleitschirm</strong>herstellerals auch auf Seiten derZulieferer wie dem StoffproduzentenPorcher marine. Denn solche Rohstofflieferantenhaben keine Preislisten, sondernhandeln ihre Preise je nachGeschäftspartner <strong>und</strong> -Volumen aus. EinQuadratmeter Stoff kann durchaus ineiner Größenordnung von 5.- Eurogehandelt werden. Dies würde bedeuten,daß alleine der Stoffanteil einesDie Entwicklungskosten,ob am Computer oder be<strong>im</strong>Testen, sind zu kalkulieren<strong>Gleitschirm</strong>s auf 450,- Euro käme. In derRegel benötigt man für einen 25Quadratmeter großen Schirm fast dasVierfache. Denn durch das doppelteHöherklassifizierteModelle sind oft durchnoch aufwendigereEntwicklung <strong>und</strong> deutlichhöhere Produktionskostenweniger rentabelSegel mit Untersegel, Obersegel, dieunzähligen Zwischen- rippen sowie dieunvermeidlichen Abfälle be<strong>im</strong> Zuschnittsind schnell 90 m 2 verbraucht.Insgesamt rechnet unser Beispielherstellermit 700,- Euro für dieProduktion eines preisgünstigenEinsteigerschirmes: das ist mehr als einDrittel des Netto- preises. Dazu kommennoch 30,- Euro für einen Packsack <strong>und</strong>das Speedsystem. Außerdem muß dieKappe noch aus dem Billiglohnland nachDeutschland kommen: der Transportkostet anteilig pro Schirm circa 30,- Euro.Und weil Low-cost-Länder in der Regelnicht in der EU liegen, sind circa 25,- EuroZoll fällig.Fotos: Michel Ferrergleitschirm-magazin.com10-0561

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