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Ethischer Kodex der Festhaltetherapie nach Jirina Prekop - GFH ...

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die als psychotherapeutisch charakterisiert werden, auch außerhalb desGesundheitswesens angewandt werden.Die Voraussetzungen für die Psychotherapeutentätigkeit in <strong>der</strong> Tschechischen Republikwerden in <strong>der</strong> Regel durch die Absolvierung einer fünfjährigen Ausbildung mitSelbsterfahrung (vom Umfang her mindestens 500 Stunden) und einer festgelegtenAnzahl <strong>der</strong> Supervisionsstunden (etwa 100 Stunden) vorgegeben. Voraussetzung dafürist auch ein vorgeschriebenes theoretisches Studium (im Umfang etwa einesMagisterstudiums) auf dem Gebiet <strong>der</strong> klinischen Psychotherapie im Fach Medizin o<strong>der</strong>Psychologie. Für die Psychotherapie außerhalb des Gesundheitswesens werdeneventuell an<strong>der</strong>e helfende Berufe (jetzt auch u.a. das Studium <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>pädagogik,<strong>der</strong> Sozialarbeit, <strong>der</strong> Theologie) akzeptiert.Im Gesundheitswesen <strong>der</strong> Tschechischen Republik wird - bei Erfüllung <strong>der</strong> obengenannten Voraussetzungen - die Qualifikation eines Psychotherapeuten durch einespezielle Prüfung im Fach Psychotherapie erreicht, die gleichzeitig die Zertifizierung ineiner funktionellen psychiatrischen Spezialisierung o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> klinischen Psychologiebeinhaltet.Der ethische <strong>Kodex</strong> eines Festhaltetherapeuten ist notwendigerweise <strong>der</strong> ethische<strong>Kodex</strong> eines Psychotherapeuten, <strong>der</strong> selbstverständlich - je <strong>nach</strong> seinerHauptprofession – auch den entsprechenden <strong>Kodex</strong> dieser Profession akzeptiert (z.B.des Psychologen o<strong>der</strong> Arztes).Hinsichtlich <strong>der</strong> weiteren spezifischen Charakteristika <strong>der</strong> FTP, beschäftigt sich ihrethischer <strong>Kodex</strong> auch ausdrücklich mit diesen Aspekten. Aus diesen Gründen wird <strong>der</strong>erste Teil des ethischen <strong>Kodex</strong>es <strong>der</strong> FTP durch den ethischen <strong>Kodex</strong> <strong>der</strong>Tschechischen Psychotherapeutischen Gesellschaft gebildet.Dieser <strong>Kodex</strong> wird durch spezifische Punkte ergänzt, die in vier grundsätzlichenethischen Prinzipien des Europäischen Metakodexes <strong>der</strong> psychologischen Ethikverankert sind.Das Prinzip des Respekts beschäftigt sich detailliert mit <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Einwilligung desKlienten, insbeson<strong>der</strong>e des Kindes und dessen Eltern, vorzugsweise des Klienten, <strong>der</strong>für seine Entwicklungsstufe (Kleinkind) o<strong>der</strong> wegen seinem gesundheitlichen o<strong>der</strong>psychischen Zustand, nicht in <strong>der</strong> Lage ist, verantwortlich zu entscheiden.Das Prinzip <strong>der</strong> Kompetenz beschäftigt sich mit den oben genannten Problemen <strong>der</strong>Kompetenz zur Durchführung <strong>der</strong> FTP. Es wird auch daran erinnert, dass die FTP alsrelativ neue und sich ständig weiterentwickelnde Methode, hohe Ansprüche an einelaufende fachliche Fortbildung sowie an die Supervision <strong>der</strong> Therapeuten stellt.Dies betrifft auch das anspruchsvolle und kritische Herangehen sowie diewissenschaftliche Begleitung <strong>der</strong> Therapiepraxis und die Evaluation <strong>der</strong>Therapieergebnisse.Das Prinzip <strong>der</strong> Verantwortlichkeit verlangt dann im besten Interesse des Klienten,dass das Unbehagen o<strong>der</strong> negative Emotionen des Klienten sich im Verlauf <strong>der</strong> FTPminimalisieren und dass sie bei Beendigung <strong>der</strong> Therapie eindeutig in positiveEmotionen münden und aufgewogen werden, soweit es möglich ist, in <strong>der</strong> Erneuerungbedingungsloser Liebe. Die therapeutische Verantwortlichkeit bezieht sich gleichzeitigauf die weitere Erreichbarkeit des Therapeuten durch den Klienten und dietherapeutische Nachsorge.Das Prinzip <strong>der</strong> Integrität, bedeutet mehr als nur den Hippokratischen Eid nicht zu„verletzen“- „ non nocere“, son<strong>der</strong>n es bemüht sich um den Erfolg und das Wohlsein desKlienten. Es führt auch im Rahmen des <strong>Kodex</strong>es zur Reflexion von Körperkontakt undBerührung als einem integralen Bestandteil <strong>der</strong> FTP, selbstverständlich unter <strong>der</strong>Voraussetzung von klar gestellten ethischen Kriterien.2

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