Quartett 1/2011 zum Download - Stadtwerke Potsdam
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Wasserabgabe (m³/d)<br />
Wasserabgabe im Versorgungsgebiet und Einwohner <strong>Potsdam</strong>s<br />
und Prognose<br />
120.000<br />
200.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
Jahr<br />
1910<br />
1920<br />
1930<br />
1940<br />
1950<br />
1960<br />
1970<br />
180.000<br />
160.000<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
tägliche Förderung im Jahresdurchschnitt Spitzenförderung an einem Tag Einwohner<br />
Klimawandel und seine Auswirkungen<br />
Der Klimawandel wird sich künftig noch stärker auf den<br />
Wasserhaushalt auswirken, als bisher beobachtet. Daher<br />
spielt für uns die Beobachtung der klimatischen Verhältnisse<br />
eine wichtige Rolle. Dabei kooperieren wir mit dem<br />
<strong>Potsdam</strong>-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und mit<br />
dem Meteorologischen Dienst. Es gilt, mögliche künftige<br />
Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft<br />
einschätzen und im Rahmen der langfristigen Daseinsvorsorge<br />
Maßnahmen einleiten zu können. Die EWP hat sich<br />
exemplarisch für das Wasserwerk Leipziger Straße mit den<br />
Fragen des Klimawandels befasst. Es wurden verschiedene<br />
Szenarien untersucht. Mit ähnlicher Methodik werden wir<br />
in den kommenden Jahren die anderen Wasserwerksstandorte<br />
untersuchen – damit wir Ihnen auch in Zukunft genug<br />
hochwertiges Trinkwasser liefern können.<br />
1980<br />
1990<br />
2000<br />
2010<br />
2020<br />
0<br />
Einwohner<br />
Die unendliche Lebensgeschichte der<br />
Regentropfen<br />
Wasser, ein bewegtes Element. Es stürzt als reißender Bergbach<br />
zu Tal, es prasselt als Regenguss oder Hagel zu Boden, taumelt als<br />
Schneeflocke durch die Luft, türmt sich zu haushohen Wellen und<br />
schwappt als Ebbe und Flut um das Festland. In den Baumriesen der<br />
Wälder steigt es durch feinste Röhren mit Hilfe der Kapillarkräfte<br />
über hundert Meter empor. Und von jeder noch so schweigsamen<br />
Pfütze steigen unaufhörlich Wassermoleküle in die Atmosphäre auf.<br />
Im globalen Wasserkreislauf hängen alle Erscheinungsformen des<br />
Wassers miteinander zusammen.<br />
Jedes Schulkind hört heute von der Reise eines Regentropfens, der<br />
in einen See fällt, durch Bäche und Flüsse <strong>zum</strong> Meer reist, um dann<br />
in der Wärme der Sonne zu verdampfen und als Wolke an den Ausgangspunkt<br />
zurückzukehren. Damit wissen Schüler heute mehr, als<br />
noch Leonardo da Vinci (1452-1519). Zwar ahnte er, dass sich das<br />
Wasser der Erde sich in einem ewigen Kreislauf befindet, doch erst<br />
der französische Hobbygeologe Pierre Perrault wies 1674 nach, dass<br />
Regen und Schnee das Wasser für die Flüsse liefern.<br />
Um die Reiselust der Tröpfchen aber ist es unterschiedlich bestellt.<br />
Auf einen kurzen Ausflug geht der Tropfen, der aus den Wolken direkt<br />
in einen Fluss fällt und sofort wieder die Rückreise <strong>zum</strong> Meer<br />
antritt. Diese Tour dauert in einem großen Strom, von der Quelle aus<br />
gerechnet, etwa zwei Wochen. Doch auch ausgedehnte Zwischenstopps<br />
sind möglich, ehe die Rundreise von vorn beginnen kann.<br />
Sinkt unser Tropfen beispielsweise <strong>zum</strong> Grund eines Sees, verlängert<br />
sich sein Aufenthalt um einige Jahre. Sickert er gar ins Grundwasser,<br />
kann er dort einige tausend Jahre rasten. Zieht ihn eine Meeresströmung<br />
in die Tiefen des Ozeans, bedeutet das eine Rast von durchschnittlich<br />
dreitausend Jahren.<br />
Am meisten Geduld aber braucht der Reisende, wenn er als Schneeflocke<br />
über den polaren Eisgebieten niedergeht. Das Wasser am<br />
Grund der Eismassen sitzt dort seit hunderttausenden von Jahren<br />
fest. Eine Abkürzung nimmt dagegen der Regentropfen, der nach<br />
einem Schauer den Durst von Pflanzen stillt. Denn das von der Vegetation<br />
aufgenommene Wasser verdunstet schon nach wenigen<br />
Tagen.<br />
Ob nach einem kurzen oder langen Landaufenthalt – in der Atmosphäre<br />
gelangt das Wasser in einen hektischen Verschiebebahnhof.<br />
Die Verweildauer dort beträgt kaum zehn Tage. Denn nur ein<br />
kleiner Teil allen Wassers schwebt jeweils als Dampf in der Atmosphäre<br />
– knapp 0,01 ‰ oder 13.000 km³. Damit daraus jährlich<br />
etwa 500.000 km³ Niederschläge fallen können, muss das atmosphärische<br />
Wasser ungefähr 40 Runden im irdisch-himmlischen Karussell<br />
drehen.<br />
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