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Die Christus-Post - Christliche Post

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packen und sich einen geeigneterenOrt zum Ausruhen zu suchen. Ziemlichumständlich fing der etwas über50-Jährige an, seine Habseligkeitenzusammenzupacken. Dabei sagte er zumir: „Ich glaube an Gott.“ Ich sagte:„Ich auch“, woraufhin er hinzufügte:„Und an seinen Sohn, Jesus <strong>Christus</strong>“,was ich wieder mit „ich auch“ erwiderte.Er unterbrach sein Packen undschaute mich an. Dann fragte ich ihn,ob er denn auch eine Bibel habe. „Ohja“, rief er freudig aus und kramte ausseinem Rucksack ein Neues Testamenthervor. Dann stand er auf und las mirfreudig ein ganzes Kapitel aus demPhilipperbrief vor, das er am Morgengelesen hatte.Inzwischen hatte sich die Schranke desBahnübergangs geschlossen, so dassInsassen in den wartenden Autos beiausgeschaltetem Motor und heruntergelassenenScheiben aufgrund derSommerhitze sehen und hören konnten,was ich mit dem Obdachlosenbesprach. Auch die Anwohner von demHaus gegenüber standen interessiertan den Fenstern und beobachteten dieSzene.Im Anschluss an das Kapitel aus derBibel erklärte mir der Mann noch,dass Jesus <strong>Christus</strong> Gottes Sohn ist,der als Mensch in einem Stall zur Weltkam, dass er Karfreitag ans Kreuzgeschlagen wurde, starb und an Osternauferstanden ist, damit jeder Mensch,sofern er an Jesus glaubt, Vergebungseiner Schuld empfangen kann – kurz:er erklärte mir in einfachen Worten dasEvangelium. Dann nahm er seine Gitarreund sang „We shall overcome“ undich sang leise und etwas verschämtmit.<strong>Die</strong> Leute am Haus gegenüber standenimmer noch an den Fenstern und dieSchranken gingen wieder runter, sodass sich erneut eine Fahrzeugschlangebildete, deren Insassen schnell aufden Obdachlosen mit der Gitarre unddie Polizistin in Fahrradkleidung aufmerksamwurden. Als sich die Schrankenwieder öffneten, dachte ich, dasses nun höchste Zeit sei, diesen Ort zuverlassen, bevor sich die Schrankenerneut schlössen.Um den Packvorgang meines neuenFreundes zu beschleunigen, schnappteich mir seine Gitarre und sagte ihm,dass ich sie ihm solange halte,während er seinen Müll in denMülleimer an der Bushaltestelle aufder gegenüberliegen Straßenseite ent-<strong>Die</strong> <strong>Christus</strong>-<strong>Post</strong> | Eine seltsame Begegnung | 9

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