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ZEITSCHRIFTF Ü RINNOVATION - Lemmens Medien Gmbh

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2 news & facts<br />

INTERVIEW<br />

Jörg Tauss, Obmann der SPD im Forschungsausschuss<br />

des Deutschen Bundestages: „Für uns sind<br />

Spitzenförderung und Förderung der Hochschullandschaft<br />

in ihrer ganzen Breite zwei Seiten einer<br />

Medaille. Um es auf eine Formel zu bringen: Ohne<br />

Breite keine Spitze.“<br />

wissenschaftsmanagement 6 • november/dezember • 2004<br />

Der Wettbewerb kommt<br />

Fragen an Jörg Tauss, Bildungs- und Forschungsexperte<br />

der SPD-Bundestagsfraktion<br />

Jörg Tauss (51) gehört seit 1994 der SPD-<br />

Fraktion des Deutschen Bundestages an.<br />

Der gelernte Versicherungskaufmann war<br />

viele Jahre Gewerkschaftssekretär. In der<br />

15. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages<br />

ist er Obmann seiner Fraktion im<br />

Parlamentsausschuss für Bildung, Forschung<br />

und Technikfolgenabschätzung.<br />

Herr Tauss, wird nach dem erneuten Scheitern<br />

der Verhandlungen zwischen Bund und<br />

Ländern aus den von Ihrer Partei propagierten<br />

Elite- oder Spitzenuniversitäten<br />

noch etwas?<br />

Tauss: Ich gehe fest davon aus, dass der<br />

Wettbewerb für die Spitzenuniversitäten<br />

kommt. Die Wissenschaftsministerinnen und<br />

-minister von Bund und Ländern haben sich<br />

über alle wichtigen Details verständigt, der<br />

Bund hat in der mittelfristigen Finanzplanung<br />

die Mittel schon eingestellt. Wir könnten umgehend<br />

beginnen. Leider haben die Länder<br />

die endgültige Entscheidung vom Ergebnis<br />

der Föderalismuskommission abhängig gemacht.<br />

Aber ich bin zuversichtlich, dass sich<br />

hier am Ende die Vernunft durchsetzt, denn<br />

wir brauchen den Wettbewerb, um international<br />

sichtbare Spitzen in der deutschen<br />

Hochschullandschaft zu fördern.<br />

Nun ist es in den zurückliegenden Monaten<br />

ohnehin ruhiger um diese Spitzenuniversitäten<br />

geworden. Geht der SPD in dieser<br />

Frage die Luft aus?<br />

Tauss: Keineswegs. Die Verständigung auf<br />

die Grundlinien des Wettbewerbs ist ja schon<br />

vor Monaten erfolgt. Bundesbildungsministerin<br />

Edelgard Bulmahn hat, obwohl die<br />

CDU/CSU-geführten Länder eine endgültige<br />

Entscheidung vertagt und die Spitzenunis<br />

quasi in Geiselhaft für ihren Kampf um Zuständigkeiten<br />

in der Föderalismuskommission<br />

genommen haben, die Sache mit großer<br />

Beharrlichkeit verfolgt.<br />

Sehen Sie noch Möglichkeiten, einen Kompromiss<br />

mit den Ländern zu finden?<br />

Tauss: Auf jeden Fall, denn die Fachpolitikerinnen<br />

und -politiker von Bund und Ländern<br />

sind sich ja einig, dass der Wettbewerb für<br />

die Spitzenuniversitäten eine wichtige Sache<br />

ist und kommen muss. Es gibt bereits einen<br />

Kompromiss in der Sache, der aber um den<br />

Preis von Kompetenzstreitigkeiten auf Eis gelegt<br />

ist. Ich bin, wie gesagt, trotzdem sehr<br />

zuversichtlich.<br />

Kommen wir zum Grundsätzlichen: Was<br />

versprechen Sie sich von einigen Spitzenuniversitäten?<br />

Tauss: Wir verfügen in Deutschland über ein<br />

dichtes Netz leistungsfähiger und anerkannter<br />

Universitäten und Fachhochschulen, um<br />

das uns viele andere Länder zu Recht beneiden.<br />

Was bislang fehlt, sind weithin sichtbare<br />

„Leuchttürme“, die Magnetwirkung auf exzellente<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

im In- und Ausland haben. Die Spitzenuniversitäten<br />

werden sich zum Motor für<br />

Innovationen in Deutschland entwickeln. Und<br />

nicht zuletzt werden sie Vorbilder für die Entwicklung<br />

der Hochschulen in Deutschland<br />

insgesamt sein, sie werden Maßstäbe setzen.<br />

Reichen die vom Bund vorgesehenen 1,9<br />

Milliarden Euro tatsächlich aus, um wenigstens<br />

eine deutsche Hochschulen wieder an<br />

die Weltspitze zu befördern?

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