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6 Tape-Test am Gitterschnitt – kritische Diskussion der Methode

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114 <strong>Tape</strong>-<strong>Test</strong> <strong>am</strong> <strong>Gitterschnitt</strong> <strong>–</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Diskussion</strong><br />

__________________________________________________________________________________<br />

Aus den Ergebnissen von Tabelle 6-6 ist erkennbar, dass die Variation des Abreißwinkels<br />

einen starken Einfluss auf die realisierten Gitterkennwerte hat. Mit einem Abreißwinkel<br />

von α = 90° kann sogar ein völliges Haftversagen an Proben ausgelöst<br />

werden, an denen dies durch manuelles Abreißen nicht gelingt. Infolge dieser Erkenntnisse<br />

wurde die Entscheidung getroffen, den Abreißwinkel für die Endkonfiguration<br />

des hier entwickelten <strong>Tape</strong>-<strong>Test</strong>-Gerätes auf 60° festzulegen. Dieser Abreißwinkel simuliert<br />

die an die Beschichtungen dieser Arbeit gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen sehr gut und<br />

hält darüber hinaus eine Reserve zur Wirkungsverstärkung des <strong>Tape</strong>-<strong>Test</strong>-Gerätes bereit,<br />

die für an<strong>der</strong>e Materialpaarungen o<strong>der</strong> Anwendungsbedingungen evtl. nötig<br />

werden könnte. Außerdem sei erwähnt, dass ein Abreißen <strong>der</strong> Schicht unter einem<br />

Winkel von 60° ebenfalls <strong>der</strong> Norm DIN EN ISO 2409 entspricht.<br />

Alle Resultate <strong>am</strong> <strong>Tape</strong>-<strong>Test</strong>-Gerät zeigten bereits zu Beginn <strong>der</strong> Arbeiten eine sehr<br />

gute Reproduzierbarkeit im Bereich sehr gut haften<strong>der</strong> Schichten und im Bereich sehr<br />

schlecht haften<strong>der</strong> Schichten. Die Abstimmung <strong>der</strong> Spezifikation auf den Bereich<br />

„mittelmäßiger“ Schichthaftung gestaltete sich schwieriger. Durch den Einsatz <strong>der</strong><br />

beiden Schraubendruckfe<strong>der</strong>n und des schrägen Abreißwinkels von 60° konnte diese<br />

Aufgabe erfüllt werden. Tabelle 6-7 zeigt deutlich die Verbesserung <strong>der</strong> Prüfmethodik<br />

durch das <strong>Tape</strong>-<strong>Test</strong>-Gerät.<br />

Manuelles Abreißen <strong>Tape</strong>-<strong>Test</strong>-Gerät<br />

Mittelwert GKW 1,30 2,40<br />

Standardabweichung 0,95 0,52<br />

Tabelle 6-7: Vergleich <strong>der</strong> Gitterkennwerte des <strong>Tape</strong>-<strong>Test</strong>s <strong>am</strong> <strong>Gitterschnitt</strong> zwischen<br />

manuellem Abreißen und dem <strong>Tape</strong>-<strong>Test</strong> Gerät (Mittelwerte und<br />

Standardabeichungen über jeweils 10 Stichproben)<br />

Das <strong>Tape</strong>-<strong>Test</strong>-Gerät führt in seiner finalen Konfiguration zu Ergebnissen, die sowohl<br />

eine härtere Prüfung <strong>der</strong> Haftfestigkeit repräsentieren als auch eine deutlich verbesserte<br />

Reproduzierbarkeit aufweisen.<br />

Für die in dieser Arbeit untersuchten Beschichtungen wurde ein Par<strong>am</strong>eterbereich<br />

realisiert, <strong>der</strong> den in <strong>der</strong> Praxis üblichen Anfor<strong>der</strong>ungen an optische Beschichtungen<br />

auf Kunststoffsubstraten entspricht.<br />

Darüber hinaus bietet die Gerätekonfiguration die Möglichkeit einer Verschärfung <strong>der</strong><br />

Prüfbedingungen für an<strong>der</strong>e Substrat-Schicht-Materialpaarungen o<strong>der</strong> für härtere<br />

Anwendungsanfor<strong>der</strong>ungen als die in dieser Arbeit untersuchten. Die Wirks<strong>am</strong>keit des<br />

<strong>Tape</strong>-<strong>Test</strong>-Gerätes kann durch die Erhöhung des Abreißwinkels bzw. durch Anpassung<br />

an<strong>der</strong>er Fe<strong>der</strong>n erhöht werden.<br />

Aufgrund seiner Relevanz für die praktische Anwendung auch in <strong>der</strong> Industrie wird das<br />

Gerät als Gebrauchsmuster angemeldet und durch das Fraunhofer IOF Jena vermarktet.

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