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Vom Alternativdesign zur Nachhaltigkeit - bewusst-sign.

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20 De<strong>sign</strong>geschichte<br />

Auch im Hauptseminar „Ökologie und De<strong>sign</strong>“<br />

(Dr. Norbert Kopytziol) des Studiengangs Industrial<br />

De<strong>sign</strong> an der Universität der Künste in Berlin werden<br />

diese Umweltschutz-Kriterien des De<strong>sign</strong>s gelehrt:<br />

1. Gestalten Sie Produkte dauerhaft.<br />

2. Gestalten Sie Produkte so, dass sie leicht zu<br />

reparieren sind.<br />

3. Entwerfen Sie Produkte so, dass sie<br />

wiederverwendet werden können.<br />

4. Entwerfen Sie Produkte so, dass die Rohstoffe<br />

weiterverwendet werden können.<br />

5. Verwenden Sie Sekundärrohstoffe.<br />

6. Benutzen Sie recycelbare Materialien ganz<br />

allegmein.<br />

7. Gestalten Sie Produkte so einfach, damit die<br />

recycelbaren Bestandteile eines Produktes von<br />

den nicht-recyelbaren Bestandteilen getrennt<br />

werden können.<br />

8. Schließen Sie toxikologisch problematische<br />

Bestandteile eines Produktes aus oder machen<br />

Sie es so, dass sie leicht ersetzt werden können<br />

bzw. sich vor der Beseitigung entfernen lassen.<br />

9. Gestalten Sie Produkte energieeffizient.<br />

10. Benutzen Sie Produkt-De<strong>sign</strong>, um auf den<br />

Umweltschutz aufmerksam zu machen.<br />

11. Berücksichtigen Sie die Umweltbelastungen<br />

aller Herstellungsetappen und minimieren Sie<br />

die Hauptprobleme (d.h. Produkte sollen keine<br />

Verlagerung der Umweltbelastungen erzeugen).<br />

12. Ermöglichen Sie ein Produkt-De<strong>sign</strong>, mit dem<br />

sich Verpackung reduzieren lassen.<br />

Am Beispiel des Grafikde<strong>sign</strong>s lassen sich diese<br />

Strategien und andere praktische Methoden und<br />

Zusammenhänge des nachhaltigen De<strong>sign</strong>s am eindrücklichsten<br />

darstellen.<br />

Das Buch von Aaris Sherin „Grafikde<strong>sign</strong> nachhaltig“<br />

(2008) bietet hierzu das Musterbeispiel für<br />

den nachhaltigen Buchdruck, einem Bereich, in dem<br />

der Materialverbrauch am höchsten ist und in dem<br />

die meisten Grafikde<strong>sign</strong>er arbeiten.<br />

Bereits bei der Auswahl des Papiers und bei der<br />

visuellen Gestaltung ging man innovative Wege. Der<br />

Einband des Buches besteht aus bereits bedruckten<br />

Makulaturbögen, also eigentlich Herstellungsabfall,<br />

das Papier aus 100 % Recyclingpapier, das mit Pflanzenfarben<br />

bedruckt wurde .<br />

Die Herausforderung besteht schon darin, vor<br />

dem eigentlichen Gestaltungsprozess den Herstellungsprozess<br />

des Produktes (Buches) zu durchdenken<br />

und diesen zu gestalten: Es müssen Zulieferer (Papierhersteller,<br />

Druckfarbenhersteller) gefunden werden,<br />

die nicht nur umweltfreundliche und qualitativ<br />

hochwertige Produkte herstellen (Recyclingpapier,<br />

ökologische Druckfarben), sondern deren Produkti-

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