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Zeitschrift für Pflege, Krisenbetreuung und Adoption - plan B

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Leitartikel «<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkinderin der SchuleIst Schulreife nur eine Frage des Alters? Nicht ausschließlich.Besonders <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkinder müssen sich oft mit einer schwierigenGeschichte auseinandersetzen. Welchen Einfluss haben diese besonderenErlebnisse auf die Schulreife <strong>und</strong> den Schulbesuch?Und wie können Eltern <strong>und</strong> Lehrer/innen damit umgehen?Schulreife ist nichtnur eine Frage desAlters, sondernder psychischenEntwicklung <strong>und</strong>der Verarbeitungvon Erfahrungen.Wird ein Kind bei der Einschulung für schulreifbef<strong>und</strong>en, gehen Lehrer/innen in der Regel davonaus, dass das Kind die nötigen Fertigkeitenbesitzt, um den Schulalltag zu meistern. <strong>Pflege</strong>kinder<strong>und</strong> Adoptivkinder unterscheiden sichjedoch aufgr<strong>und</strong> ihrer frühkindlichen Erfahrungengr<strong>und</strong>legend von anderen Kindern. MancheKinder waren Opfer oder Zeugen von familiärerGewalt oder Missbrauch, andere litten unter Vernachlässigung<strong>und</strong> mangelnder Förderung. EinGroßteil hat bereits mehrere Beziehungsabbrüchehinter sich oder erlebte Bezugspersonen als unzuverlässig,bedrohlich <strong>und</strong> beängstigend. Manchmalsind die Erlebnisse so überwältigend, dasssie die psychischen Verarbeitungsmöglichkeitendes Kindes übersteigen <strong>und</strong> beim Kind ein Traumaverursachen. Derartige frühkindliche Erfahrungenhinterlassen Spuren <strong>und</strong> beeinflussen dasErleben <strong>und</strong> Verhalten der Kinder langfristig. DieAuswirkungen zeigen sich nicht nur in der <strong>Pflege</strong>bzw. -Adoptivfamilie, sondern kommen auch imschulischen Bereich zum Vorschein.Unter welchen Bedingungen ist ein<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkind schulfähig?Im Artikel von Frau Edith Steffan werden imBezug auf Schulanfänger/innen ausführlich dieKompetenzen, welche für einen guten Schulstarterforderlich sind, erläutert. Bei manchen <strong>Pflege</strong>-<strong>und</strong> Adoptivkindern sind diese Fähigkeitenaufgr<strong>und</strong> mangelnder Förderung oder eines vernachlässigendenErziehungsumfeldes oft nichtaltersentsprechend entwickelt. Sprachentwicklungsverzögerungen,Auffälligkeiten im motorischenBereich oder im sozialen Verhalten machenes den Kindern schwer, die an sie gestellten Anforderungenzu erfüllen. Kinder mit Misshandlungserfahrungenhaben große Schwierigkeitenin der Gefühlsregulierung. Eine gute Steuerungder Gefühle <strong>und</strong> des Verhalten ist wiederum einewichtige Voraussetzung für die Schulreife <strong>und</strong> fürein gutes Funktionieren in der Schule (Schwartz& Davis, 2006).Laut Westermann (1991) ist Schulreife nicht nureine Frage des Alters, sondern der psychischenEntwicklung <strong>und</strong> der Verarbeitung von Erfahrungen,welche beängstigend waren. Auch Ertmer(2005) setzt eine erfolgreiche Bewältigungtraumatischer Erlebnisse sowie neue tragfähigeEltern-Kind-Beziehungen voraus, um schulfähigzu sein. Kinder, die kurz vor Schulbeginn ineiner <strong>Pflege</strong>familie aufgenommen bzw. adoptiertwurden, müssen zuerst neue Eltern- Kind-Beziehungen aufbauen, um die nötige Sicherheit<strong>und</strong> Geborgenheit zu erleben, welche ihnen einenerfolgreichen Schulstart <strong>und</strong> Integration in denSchulalltag erst ermöglichen. Eine spätere Einschulungkann daher förderlich sein.<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 5


» Fachbeitrag PsychologieLehrer/innen solltendem Kind mitOffenheit <strong>und</strong> Einfühlungsvermögenbegegnen <strong>und</strong>das Kind trotz allseiner SchwierigkeitenannehmenWas können Eltern tun?Offene Gespräche mit den Lehrer/innen suchen,wenn möglich den/die zuständige/n Sozialarbeiter/ineinbinden <strong>und</strong> nicht erst bis zu einerKrise warten.Wie können Lehrer/innen damit umgehen?››Sich mit der Geschichte des Kindes vertrautmachen.››Verständnis für das Verhalten der Kinder entwickeln.Für Kinder ist es wichtig, trotz ihrerSchwierigkeiten <strong>und</strong> ihrem störenden Verhaltenangenommen zu werden. Erkennen, dass dieSchwierigkeiten im Verhalten des Kindes ausseinen frühkindlichen Erfahrungen resultierenkönnen, denn dadurch ist ein empathischesEingehen auf das Kind möglich.››Das Verhalten des Kindes nicht auf sich als Personbeziehen.››Kleine positive Veränderungen erkennen <strong>und</strong>diese mittels Lob <strong>und</strong> Anerkennung verstärken.››Trotz aller Schwierigkeiten daran glauben, dasseine positive Entwicklung möglich ist››Eine sichere Basis für das Kind sein››Negative Interventionspraktiken wie Schimpfen,in Verlegenheit bringen <strong>und</strong> Verurteilenvermeiden.SchlussfolgerungAdoptiv- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>kinder mit einer belastetenVorgeschichte brauchen zuerst eine gute Eltern-Kind–Bindung, um den Anforderungen in derSchule gewachsen zu sein. Dies ist die Basis, aufder alle weiteren Fertigkeiten aufbauen, welchefür eine erfolgreiche Integration in die Klassengemeinschaft<strong>und</strong> ein erfolgreiches Lernverhaltennötig sind. Darüber hinaus ist die Beziehung zuLehrer/innen von großer Bedeutung. Diese solltendem Kind mit Offenheit <strong>und</strong> Einfühlungsvermögenbegegnen <strong>und</strong> das Kind trotz all seinerSchwierigkeiten annehmen. ■Doris FürederLiteraturBauer, J. (2002):Das Gedächtnis des Körpers. Wie Beziehungen<strong>und</strong> Lebensstile unsere Gene steuern.Piper: Frankfurt am Main.Ertmer, H. (2005):Schule: <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkinder in der SchuleIn: paten, Nr. 2, S.11-24.Haug-Schnabel, G./Bensel, J. (1994):Situation von <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkindern <strong>und</strong>mögliche Auswirkungen im SchulbereichIn: Pfad für Kinder. Dokumentation der Fachtagungvom 18. Oktober 1994. S. 7-17.Julius, H. (16.3.2012):In einem Vortrag: Heilung durch Beziehung –Die bindungsgeleitete Intervention im sozialpädagogischenAlltag.Fachtagung: 40 Jahre Lebensraum Heidlmair.Kennedy, J. H./Kennedy, C.H. (2004):Attachment theory: Implications forschool-psychologyIn: Psychology in the Schools, 41(2), p.247-259.Lohmann, M. (2011):Dem Druck begegnen: <strong>Pflege</strong>kinder <strong>und</strong> Schule.Mittendrin, 6, S. 32-34.Staatsinstitut für Schulqualität <strong>und</strong> Bildungsforschung(Hrsg.) (1999):<strong>Pflege</strong>kinder <strong>und</strong> Adoptivkinder in der Schule.Hinweise zum Umgang mit Schulschwierigkeitenvon Kindern in schwieriger familiärer Lage.Isb: München.Schwartz, E./Davis, A. (2006):Reactive attachment disorder: Implications for schoolreadiness and school functioningIn: Psychology in the Schools, 43 (4), p.471-479.Westermann, A. (1991):Eltern <strong>und</strong> Schulärger. Vortrag auf der Fortbildungsveranstaltungfür Lehrer, Erzieher <strong>und</strong>der Jugend- <strong>und</strong> Schulamtes des Kreises WarendorfAm 27.2.1991, in Kindeswohl, Nr. 4, S. 11ff.8 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


-delete and replace- section 101:23.3.5.2 ExistingDetention & Correctional: Existing detention &correctional facilities classified as Use Condition II, III,IV or V shall be protected throughout by an approvedsupervised automatic fire sprinkler system installed inaccordance with section 9.7.-delete & replace- section 101:23.4.5.1.1 Capacity ofExisting Lockups: Lockups in occupancies, otherthan detection and correctional and health careoccupancies, where the holding area has capacity formore than 3 detainees shall be classified as detentionand correctional occupancies and shall comply withchapter 23.-delete & replace- section 101:23.4.5.1.3Requirements for Existing Lockups: Lockups inoccupancies, other than detention and correctional andhealth care occupancies, where the holding area hascapacity for not more than 3 detainees, and where noindividual is detained for 24 hours or more, shallcomply with 23.4.5.1.4 and 23.4.5.2.-add- section 101:24.1.1.1.1 One & Two FamilyDwellings used for Transient Lodging: Abuilding that provides sleeping accommodations for atotal of more than 6 people on a transient basis shallbe classified as a lodging or rooming house or a hotelor dormitory <strong>und</strong>er this code.-add- section 101:24.2.2.3.3.1 Existing Means ofEscape: The clear opening of an existing means ofescape (escape window) <strong>und</strong>er 24.2.2.3.3 shall bepermitted to be not less than 5.0 square feet.-add- section 101:24.2.5.7 Stair riser heights andtread depths: Maximum riser heights of 7 ¾ in. andminimum tread depths of 10 in. shall be permitted innew construction.-delete- 101:24.3.4.1.3 smoke alarms powered bybatteries-add – section 101:24.3.4.4 Carbon MonoxideDetection, One-Two Family Dwellings: CarbonMonoxide alarms (detectors) shall be installed inaccordance with section 9.8.1 and 9.8.2 outside ofeach separate sleeping area in the immediate vicinityof the bedrooms. An additional carbon monoxide alarm(detector) shall be installed in any sleeping room thatcontains a fuel-burning appliance.-delete- section 101:24.3.5.1 Fire SprinklerProtection for One and Two Family Dwellings.[Commentary: Manufactured housing that is builton a chassis to conform to the Housing and UrbanDevelopment (HUD) Standard is preempted by thatfederal standard and not subject to additionalrequirements <strong>und</strong>er this Code except for smoke alarmand carbon monoxide alarm requirements.Manufactured housing built to the HUD standard hasan identification plate.Smoke alarms installed in accordance with NFPA501:5.9 are required to be photoelectric only inaccordance with Title 9 V.S.A. Chapter 77 and thiscode. An owner may contact the U.S. Department ofHousing and Urban Development (HUD) inWashington, D.C. at 1-800-927-2891 or the ConsumerAssistance Program of the Vermont Office of AttorneyGeneral at 1-800-649-2424 for additional informationregarding construction requirements.]-delete & replace- section 101:24.5.1.2 UnventedFuel-fired Heaters: Unvented room heaters andunvented fireplaces shall not be used.-add- section 101:24.6 Subdivision of BuildingSpaces in One-Two Family Dwellings: Newone-two family dwellings shall be provided withdwelling unit separation in accordance with 30.3.7.-add- section 101:26.1.1.1.1 Small Lodging &Rooming Houses: A building that provides sleepingaccommodations for a total of 6 or fewer persons, andis occupied by the proprietor, may be classified as aone and two family dwelling by the AHJ.-delete & replace -add – section 101:26.3.4.6 CarbonMonoxide Detection, Lodging & Rooming:Carbon Monoxide alarms (detectors) shall be installedin accordance with section 9.8.1 and 9.8.2 outside ofeach separate sleeping area in the immediate vicinityof the bedrooms. An additional carbon monoxide alarm(detector) shall be installed in any bedroom thatcontains a fuel-burning appliance.-delete- section 101:26.3.6.2 Exception forAutomatic Sprinkler: Protection for New Lodging &Rooming Houses with Direct Access.-delete & replace- section 101:26.5.2.2 UnventedFuel-fired Heaters: Unvented room heaters andunvented fireplaces shall not be used.-delete & replace-add – section 101:28.3.4.6 CarbonMonoxide Detection in New Hotels &Dormitories: Carbon Monoxide alarms (detectors)shall be installed in accordance with section 9.8.1 and9.8.2 in any section of corridor or common area that isin the immediate vicinity of sleeping rooms, or wherethere is no corridor, in each sleeping room. Anadditional carbon monoxide alarm (detector) shall beinstalled in any sleeping room that contains a fuelburningappliance.NFPA 101 Page 9


» Praxis Schule„Survival-Tipps“ fürJunglehrer/innenFrisch von der Ausbildung steht man in einer Schulklasse <strong>und</strong> unterrichtet. Manerfährt, dass es ein <strong>Pflege</strong>- bzw. Adoptivkind in der Klasse gibt, doch was heißt das<strong>und</strong> wie kann man damit umgehen? Diese Tipps zeigen Möglichkeiten auf.Interview einer Studentin der PädagogischenHochschule mit einer <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivmutter(Alter der Kinder: 12, 13 <strong>und</strong> 16 Jahre)Unterscheiden sich <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong>Adoptivkinder von anderen Kindern?<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkinder kämpfen immerwieder damit, dass sie „weggegeben“ wurden.Sie entwickeln häufig Schuldgefühle gegenüberihren leiblichen Eltern. Vielfach weisen dieKinder auch Entwicklungsverzögerungen auf,da sie sehr viel Energie für das Überleben aufwendenmussten. In den <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivfamilienholen die Kinder diese Entwicklungengroßteils nach. Dies braucht allerdings sehr vielRaum <strong>und</strong> Zeit.10 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Praxis Schule «Sind <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkinderverhaltensauffälliger als andere?Das lässt sich nicht verallgemeinern, denn jenachdem, wie sich die Verarbeitung der Vergangenheitbei den Kindern äußert, fallen mancheüberhaupt nicht auf <strong>und</strong> manche zeigen mehroder weniger große Verhaltensauffälligkeiten.Denkst du, dass unsere GesellschaftVorurteile gegenüber <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkindernhat?Oft gehörte Vorurteile gegenüber <strong>Pflege</strong>kindernsind: „Alle <strong>Pflege</strong>kinder sind verhaltensauffällig,schlimmer, erleben ein schlechtes Vorbild derHerkunftseltern, …“ Manchmal werden <strong>Pflege</strong>elternmit der Frage konfrontiert: „Warum tutihr euch das an?“ Gegenüber Adoptivkindern bestehenweniger Vorurteile, allerdings wird häufigvon der Vererbung gesprochen: „Wer weiß, welcheGene das Kind mitbringt?“Was muss ich als Lehrperson beider Elternarbeit beachten?Meist weisen die Kinder Entwicklungsverzögerungenauf. Besonders die Defizite in der Selbstorganisation<strong>und</strong> das höhere Ausmaß an Außensteuerungsind für „Außenstehende“ oft schwerzu verstehen. <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptiveltern sind„Expert/innen“ in diesen Lebensbereichen ihresKindes (Aussage der Volksschullehrer/innenmeiner Kinder). Hilfreich ist ein sehr engerKontakt zwischen Eltern <strong>und</strong> Lehrer/innen. Einstets offenes Ohr sowohl der Eltern als auch derLehrer/innen ist die beste Voraussetzung füreine gute Zusammenarbeit.Hilfreich erweist sich eine genaue Beobachtungdes Verhaltens des <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkindes.Es kann natürlich ganz normal „schlimm“ sein.Weicht das Verhalten aber sehr ab, sollte dieLehrperson sofort bzw. bald das Gespräch mitden <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptiveltern suchen. Bei traumatisiertenKindern könnte es sich bei diesemVerhalten auch um Flashbacks handeln.Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wer in derSchule „nachfragen“ darf. Es gibt einen Ausweisfür <strong>Pflege</strong>eltern, den sich die Lehrperson zeigenlassen kann. Es gibt sehr komplizierte Familienkonstellationen,<strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Erziehung sindjedoch genau geregelt. Es kommt immer wiedervor, dass leibliche Eltern in der Schule Auskunftüber ihr Kind fordern oder sich beschweren, dassihr Kind zu wenig gefördert wird.Wie kann ich die Thematik „<strong>Pflege</strong> <strong>und</strong><strong>Adoption</strong>“ kindgerecht in der Klassebearbeiten (soziales Lernen)?Sehr hilfreich hat sich erwiesen, wenn vorherKontakt mit den <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptiveltern aufgenommenwird. Dies bringt für beide SeitenVorteile, denn einerseits weiß die Lehrpersongenauer über das <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkind Bescheid<strong>und</strong> andererseits können die Eltern ihrKind vorbereiten. Manche Kinder gehen sehr offenmit ihrem „Status“ <strong>Pflege</strong>- oder Adoptiv kindum, einige wollen gar nicht darüber sprechen.Dies ist auch sehr individuell.Wesentlich ist eine achtsame Wortwahl, wie„richtige“/„echte“ Eltern oder Geschwister, wertschätzendesSprechen über leibliche Eltern, …Sehr zu empfehlen ist die Arbeit mit Bilderbüchern.Schön ist es, wenn dieses Thema in verschiedeneFamilienformen eingebettet wird.Immerhin gibt es ja Patchworkfamilien, Rainbowfamilien,…Manche Kindergehen sehr offenmit ihrem „Status“<strong>Pflege</strong>- oderAdoptiv kind um,einige wollen garnicht darübersprechen. Diesist auch sehrindividuell.<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 11


» Praxis SchuleWas kann ich als Lehrperson für<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkinder tun?Ein weitererwichtiger Punktist die hellhörigkeitder Lehrperson,auch inden Pausen.Vorsicht ist beider Darstellungder Familieim Unterrichtgeboten.Wichtig ist ein enger Kontakt mit den <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong>Adoptiveltern. Sie sind meist froh, wenn ihnenLehrpersonen etwas Auffälliges melden. Hilfreichist auch, wenn Lehrer/innen bei Problemenden Hintergr<strong>und</strong> des Kindes mitdenken, z. B.wenn die Hausübungen nicht gebracht werden,bei mangelnder Konzentration im Unterricht,Schwierigkeiten beim Einfügen in die Klassengemeinschaft,…Die Schulanfänger/innen brauchen erfahrungsgemäßviel Zeit zur Orientierung <strong>und</strong> Ein gewöhnung.Meist sind sie noch sehr kuschelig odersie geben sich besonders „hart“. Das Arbeitstempoder Kinder ist oft langsam <strong>und</strong> es dauertlänger, bis sie sich etwas merken können. Vonden Lehrer/innen wäre Geduld gefordert. EinBeispiel ist, dass meine Tochter längere Zeit nichtlaut lesen musste. Sie war sehr ängstlich <strong>und</strong>wollte nicht laut vor der Klasse sprechen.Hellhörigkeit der Lehrperson, auch in den Pausen,ist ein weiterer wichtiger Punkt. Beispieledafür sind: Mitschüler/innen verspotten ein indischesKind als schwarze Ente oder sie sagen:„Das sind eh nicht deine richtigen Eltern. DeineMutter wollte dich nicht haben.“ Entweder besprichtdie Lehrperson das mit den betroffenenKindern oder sie teilt ihre Beobachtungen den<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptiveltern mit, denn die gehänseltenKinder erzählen solche Erlebnisse seltenzu Hause.Vorsicht ist bei der Darstellung der Familie imUnterricht geboten. Ein <strong>Pflege</strong>kind musste imUnterrichtsfach Bildnerische Erziehung seineFamilie darstellen. Auf der Vorlage waren Plätzefür Mutter, Vater <strong>und</strong> Geschwister vorgesehen.Das <strong>Pflege</strong>kind konnte damit nichts anfangen<strong>und</strong> war sehr verwirrt. Diese Situation kann sichauch bei der Erarbeitung der Familie mit Fotosergeben.Günstig wäre es, wenn die Lehrperson solcheThemen der <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivfamilie ankündigt,damit diese das Kind darauf vorbereitenkönnen.Sehr großen Wert sollte auch auf die Wortwahlgelegt werden, denn für ein <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkindmacht es einen Riesenunterschied, ob jemandsagt, dass sich seine leibliche Mutter nichtum das Kind kümmern konnte oder ob sich dieleibliche Mutter nicht um das Kind kümmernwollte.Weiters können Lehrer/innen Verhaltens auffälligkeitennach Besuchskontakten bemerken.Die Palette an Hilfen für ein <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkindist vielfältig, denn jedes Kind hat seine eigenenErfahrungen gemacht <strong>und</strong> geht individuelldamit um. Jedoch sollten ein <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkindgr<strong>und</strong>sätzlich so wie jede/r andere Schüler/inbehandelt werden.Wie hilfreich kann Schule für <strong>Pflege</strong><strong>und</strong>Adoptivkinder sein?In der Schule können sie sich als ganz „normale“Kinder erleben. Sie können neue, positiveBeziehungen aufbauen <strong>und</strong> Wertschätzung auchaußerhalb der <strong>Pflege</strong>- oder Adoptivfamilie erfahren.■12 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Erfahrungsbericht «Zwei Lehrerinnenberichten …… wie der Umgang mit dem Thema <strong>Adoption</strong> im Schulalltag gelingen kann.„Es war von Anfang an klar, auch in der Klasse, dass David ein Adoptivkindist. Das haben alle gewusst“, berichten zwei Lehrerinnen aus einerVolksschule in Linz-Urfahr. Sie erzählen von ihrer Erfahrung mit David;einem Adoptivkind, das immer in dem Bewusstsein aufwuchs,Kind zweier Familien zu sein.Die AdoptivmutterbesuchteDavids Klasse<strong>und</strong> berichteteden anderenKindern vonder besonderenSituation.Sein Zuhause war die Familie, die ihn relativ kurznach seiner Geburt adoptierte, seine Herkunftwar jedoch auch immer Teil seines Alltages. Eswar eine offene <strong>Adoption</strong> <strong>und</strong> David wusste, dassseine leiblichen Eltern in einem anderen Landwohnten <strong>und</strong> in armen Verhältnissen lebten. SeineAdoptiveltern hatten jedoch immer Kontaktmit der Herkunftsfamilie, schon bevor David siepersönlich kennen lernte. Auf diese Weise erhielter laufend aktuelle Fotos <strong>und</strong> durch diese Unterstützungder Adoptiveltern konnte er ganz offenmit seiner Situation als Adoptivkind umgehen,sowohl mit den Lehrerinnen als auch mit seinenKlassenkamerad/innen.Besonders die Adoptivmutter war sehr engagiert<strong>und</strong> um guten Kontakt mit den Lehrerinnen <strong>und</strong>der Schule bemüht. Sie suchte gleich zu Schulbeginnden Kontakt zu den Lehrerinnen ihres Sohnes<strong>und</strong> sprach das Thema offen an. Außerdembesuchte sie Davids Klasse <strong>und</strong> berichtete den anderenKindern von der besonderen Situation. Dieswar eine „höchst positive Erfahrung“, berichtendie Lehrerinnen, „für uns <strong>und</strong> die Kinder in derKlasse.“Ein wichtiges Thema für David war immer, dasser seinen „Ursprung“ kennt, so die Lehrerinnen.Im Morgenkreis in der Klasse konnten sich dieSchüler/innen gegenseitig erzählen, was sie geradebeschäftigt. Auch in diesem Rahmen war Platzfür David, um von seinen leiblichen Eltern zuerzählen <strong>und</strong> neueste Fotos herzuzeigen. Durchdiesen natürlichen Umgang mit dem Thema wurdeDavid, genauso wie andere Schüler/innen derKlasse, als „normales“ Kind gesehen, das einfacheine besondere Geschichte mitbringt. Für dieLehrerinnen war diese Familie, eine „wie vieleandere auch“, mit ihren eigenen Besonderheiten.Bei den Klassenkamerad/innen löste das Themaviel „Interesse <strong>und</strong> Anteilnahme“ aus, so die Lehrerinnen.Zusammenfassend konnten die beiden erfahrenenPädagoginnen als wesentliche Kriterien füreinen guten Umgang mit der Thematik „<strong>Adoption</strong>“folgende nennen: Offenheit für Gespräche<strong>und</strong> Informationen zwischen Adoptiveltern <strong>und</strong>Lehrer/innen sowie laufender Austausch überNeuigkeiten, um auf eventuell auftretende Besonderheitendes Kindes adäquat reagieren zukönnen; <strong>und</strong> eine, den Wünschen <strong>und</strong> der Entwicklungdes Kindes entsprechende, Unterstützungder Kinder durch die Adoptiveltern bei derAuseinandersetzung mit ihrer Herkunft. Einweiterer Faktor für eine gute Basis war, dass dieAdoptiveltern keine Scheu davor hatten, das Themaanzusprechen, auch bei privaten Kontakten zuKlassenkamerad/innen Davids.Auf Wunsch der beiden interviewten Lehrerinnenbleiben diese anonym <strong>und</strong> der Name des Kindeswurde geändert, um dessen Privatsphäre zuschützen. ■Christine Auzinger, BA<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 13


» Fachbeitrag Familiäre <strong>Krisenbetreuung</strong>14 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Leitartikel «Was braucht mein Kindfür die Schule?Eine Hauptaufgabe in der Entwicklung von Kindern ist die SensorischeIntegration, also die Aufnahme, Verarbeitung <strong>und</strong> Einordnung vonSinneseindrücken. Dies ist wichtig für einen gelungenen Übergangvom Kindergarten in die Schule.Die Weiterleitung<strong>und</strong> Verarbeitungvon Sinneseindrückenistnotwendig, umInformationengebrauchen <strong>und</strong>sinnvoll einsetzenzu können.Gelingt dieserProzess, sprichtman von einer gelungenensensorischenIntegration.Der Übergang vom Kindergarten in die Schulestellt nicht nur für Kinder eine einschneidendeVeränderung dar, sondern verunsichert auch vieleEltern. Fragen wie z. B. „Ist mein Kind schulreif?“bzw. „Wie kann ich mein Kind unterstützen <strong>und</strong>fördern, damit es den Anforderungen der Schuleentsprechen kann?“ beschäftigen viele Eltern.Eigene Schulerfahrungen werden plötzlich wach,die nicht nur angenehme Gefühle verursachen.In meinen Ausführungen möchte ich mich damitbeschäftigen, welche sensorischen Integrationsleistungenein Kind während der ersten Lebensjahreerfüllen sollte, damit der Übergang in dieSchule gelingen kann.Hintergr<strong>und</strong> für meine Überlegungen ist die Theorieder Sensorischen Integration nach A. JeaneAYRES, die in ihrem Buch „Bausteine der kindlichenEntwicklung“ sehr ausführlich <strong>und</strong> anschaulichden Prozess der Sensorischen Integrationdarstellt.Was heißt <strong>und</strong> bedeutet aber eigentlich SensorischeIntegration?Halten Sie für einen Moment inne <strong>und</strong> denkenSie an Ihre eigene Kindheit. Ereignisse aus dieserZeit werden am deutlichsten wach, wenn sie mitSinnesempfindungen verb<strong>und</strong>en sind. Wissen Sienoch wie es war, als sie barfuß durch die Pfützengelaufen sind? Oder welche Gefühle weckt es inIhnen, wenn Sie an das alljährliche Plätzchenbackendenken? Wir Erwachsenen haben diesesinnlichen Erfahrungen im Kopf abgespeichertbzw. integriert <strong>und</strong> können sie aus dem Unterbewusstseinaufwecken. Wenn wir bspw. die frischgebackenen Weihnachtsplätzchen aus dem Backofenholen, sehen wir sie, riechen ihren Duft <strong>und</strong>wissen, welche Gewürze verwendet wurden. DerDrang, eines der sicherlich köstlichen Plätzchenzu kosten, ist groß (schließlich ist es Ihre Lieblingssorte),aber Sie wissen, dass die Plätzchenerst auskühlen müssen, weil sie noch heiß sind<strong>und</strong> Sie sich sonst den M<strong>und</strong> verbrennen könnten.Sie werden sich deshalb noch etwas gedulden,auch wenn sie den Geschmack schon fastauf der Zunge spüren können. Kosten sie dann,werden sie schnell wissen, ob die Plätzchen gelungensind… Dieses Beispiel soll deutlich machen,dass es sich hierbei um eine Kette von Wahrnehmungen,Erinnerungen, Rückmeldungen <strong>und</strong>Reaktionen handelt. Der Wahrnehmungsprozessverläuft kreisförmig <strong>und</strong> man versteht darunterden Prozess der Informationsaufnahme eines Lebewesensüber seine Sinne <strong>und</strong>, daraus folgend,die Weiterleitung, Koordination <strong>und</strong> Verarbeitungder Reize im Gehirn. Die Weiterleitung <strong>und</strong>Verarbeitung der Sinneseindrücke ist notwendig,um die ankommenden Informationen gebrauchen<strong>und</strong> sinnvoll einsetzen zu können. Gelingt dieserProzess, spricht man von einer gelungenen sensorischenIntegration.Der Prozess der Wahrnehmung spielt also einegroße Rolle in der Entwicklung des Menschen.Insbesondere bei Kindern sind die ersten siebenLebensjahre geprägt durch den Prozess der Organisation,d.h. der Aufnahme, Verarbeitung <strong>und</strong>Einordnung von Sinneseindrücken.Über die Sinne nimmt das Kind seine Umweltwahr <strong>und</strong> kann auf sie einwirken <strong>und</strong> sie mitgestalten.Voraussetzung für kognitive Leistungen, emotionalesWachsen <strong>und</strong> für das Verhalten ist die sensomotorischeGr<strong>und</strong>lage, die sich in der frühenKindheit herausbildet. Das zeigt deutlich, warumsinnliche Erfahrungen in der Kindheit so wichtigsind. Der Prozess der Wahrnehmung <strong>und</strong> dersensorischen Integration ist notwendig, damit ein<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 15


» Fachbeitrag Familiäre <strong>Krisenbetreuung</strong>Die komplexeZusammenarbeitder Sinne kannsich allerdingserst nach derGeburt entwickeln<strong>und</strong> erfolgt ineiner festgelegtenReihenfolge,die jedes Kinddurchlaufen muss.Das Kind machtim ersten LebensmonatscheinbarzufälligeBewegungen.Diese sind jedocherforderlich,damit später gutgeordnete Bewegungengemachtwerden können.Mensch sich sinnvoll <strong>und</strong> angemessen mit seinerUmgebung auseinandersetzen kann. Zudem sindvielfältige Sinneserfahrungen die Gr<strong>und</strong>lage fürjegliches Lernen (ZIMMER 2011, S.22).Die kindliche Entwicklung der Sinne beginnt bereitsim Mutterleib. Wenn der Embryo sich intrauterinbewegt, beginnt er schon sehr früh seineUmwelt wahrzunehmen. Die Bewegungen lieferndem Gehirn entsprechende Reize <strong>und</strong> die Basissinnedes Embryos werden gefördert.Das erste Sinnessystem, das sich im Mutterleibentwickelt, ist das taktile System (Tastsinn), gefolgtvon dem vestibulären (Gleichgewichtssinn)<strong>und</strong> propriozeptiven oder kinästhetischen System(Tiefensensibilität u. Bewegungsempfindung).Auch beginnt das ungeborene Kind mit sogenanntenAnpassungsreaktionen, indem es sichangenehme Stimulationen sucht <strong>und</strong> unangenehmezu vermeiden versucht.Die komplexe Zusammenarbeit der Sinne kannsich allerdings erst nach der Geburt entwickeln<strong>und</strong> erfolgt in einer festgelegten Reihenfolge, diejedes Kind durchlaufen muss.Jean Ayres vertritt die Meinung, dass Kinder„Entwicklungsbausteine“ bilden, die das F<strong>und</strong>amentfür eine komplexere <strong>und</strong> reifere Entwicklungbilden. Diese Entwicklungsbausteine bildetdas Kind durch jede Aktivität in seinen einzelnenEntwicklungsstufen. Das Kind übt eine Handlungimmer wieder, bevor es zu etwas Neuem übergeht.Dabei folgt das Kind aus einem inneren Drang heraus,d.h. die Natur steuert das Kind von innenheraus (AYRES 2002, S.24).Der erste MonatDa das taktile Sinnessystem des Kindes sich bereitsim Mutterleib entwickeln konnte, kann einNeugeborenes bereits Berührungsempfindungendeuten <strong>und</strong> mit Reflexbewegungen darauf reagieren(AYRES 2002, S.25). Durch Tragen, Wiegenoder Streicheln können die Sinne des Kindes stimuliert<strong>und</strong> die Entwicklung gefördert werden,da dem Gehirn geholfen wird, sich zu ordnen. Vonbesonderer Bedeutung sind für das NeugeboreneBerührungen zur emotionalen Befriedigung.Zudem tragen die Berührungen zum Entsteheneiner positiven Mutter-Kind-Bindung bei (AY-RES 2002, S.26ff). Das Kind macht im erstenLebensmonat scheinbar zufällige Bewegungen.Diese sind jedoch erforderlich, damit später gutgeordnete Bewegungen gemacht werden können.So stellt das Saugen bspw. eine Anpassungsreaktionauf Reize dar, die zur Nahrungsaufnahmedienen <strong>und</strong> vom Geschmacks- <strong>und</strong> Geruchssinnausgelöst werden.Der zweite <strong>und</strong> dritte MonatDie motorischen Funktionen des Säuglings entwickelnsich ausgehend vom Kopf zu den Zehen.Die Augen- <strong>und</strong> Nackenmuskulatur sind daherdie ersten Teile des Körpers, die der Säugling zubeherrschen lernt. Dabei muss das Gehirn dreiArten von Wahrnehmungsimpulsen, zusätzlichzur Integration von optischen Reizen, integrieren.››die Schwerkrafteinwirkungen <strong>und</strong> Bewegungsempfindungenaus dem Innenohr››die Empfindungen seitens der Augenmuskulatur,um über die Stellung der Augen informiertzu sein››Muskelempfindungen seitens der Nackenmuskulatur,welche dem Gehirn Informationenüber die Stellung des Kopfes zum Körper desKindes <strong>und</strong> den Raum, in dem es sich befindet,geben (AYRES 2002, S.30 ff)Wenn diese Integration gelingt, lernt der Säugling,Kopf <strong>und</strong> Augen stabil zu halten, <strong>und</strong> vermeidet,dass der betrachtete Gegenstand verschwommen<strong>und</strong> sich hin- <strong>und</strong> herbewegend erscheint.Durch diesen Prozess des Zusammenfügens unterschiedlicherImpulseinwirkungen lernt derSäugling, ein klares Bild von seiner Umgebungaufzunehmen, selbst wenn sein Kopf oder seinganzer Körper in Bewegung sind (AYRES 2002,S.31).Zudem beginnt der Säugling sich gegen dieSchwerkraft aufzurichten. Da er bereits gelernthat, seinen Kopf mit Hilfe der Nackenmuskulaturaufrecht zu halten, benutzt er nun die Muskelnim Schulterbereich <strong>und</strong> in den Armen seine Brustvom Boden abzuheben (AYRES, S.31).Das Greifen ist bei einem 3 Monate alten Kindnoch nicht willentlich, sondern wird automatischdurch die Tastsinnesorgane der Handfläche ausgelöst.16 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Leitartikel «Der vierte bis sechste LebensmonatSchwerpunkt in dieser Lebensphase des Kindesist die Ausdifferenzierung der Handfunktionen.Dabei berührt der Säugling seine Hände <strong>und</strong> betrachtetdiese. Er entwickelt ein Bewusstsein, wosich seine Hände im Raum befinden. Berührung,Muskel- <strong>und</strong> Gelenkreize, zusammen mit dem Sehensind notwendig, damit es lernt, seine Handkorrekt zu gebrauchen (AYRES 2002, S.33).FürAyres ist das bewusste Zusammenbringen derHände vor dem eigenen Körper, ein bedeutsamerEntwicklungsschritt. „Kinder, welche ihre Händenicht zusammenbringen <strong>und</strong> Spielzeug aneinanderschlagen können, zeigen, wenn sie älter werden,oft die Anzeichen einer schlechten sensorischenIntegration“ (AYRES, 2002, S.33).Ein weiterer Entwicklungsschritt in diesem Alterist, dass das Kind kurze Zeit alleine sitzen kann,ohne sein Gleichgewicht zu verlieren. Möglichwird diese Fähigkeit durch automatische Muskelbewegungen,die durch Einflüsse der Schwerkraft,Eigenbewegungen <strong>und</strong> das Sehen gelenktwerden (ebd., 2002, S.33).Der sechste bis achte LebensmonatDie Fortbewegung stellt einen weiteren wichtigenEntwicklungsbaustein des Kindes dar.Das Kind kann sich nun als unabhängiges Wesenbegreifen, da es durch Krabbeln <strong>und</strong> Kriechen aufHänden <strong>und</strong> Knien Dinge <strong>und</strong> Orte erforschenkann <strong>und</strong> dadurch vielfältige Sinneseindrücke erhält,die integriert werden müssen (AYRES, 2002,S.33). In diesem Alter beginnt das Kind, Dinge zuvergleichen <strong>und</strong> Zusammenhänge zu erfassen. Zudem<strong>plan</strong>t es erste einfache Handbewegungen.„Bewegungen müssen innerhalb des Gehirns ge<strong>plan</strong>twerden, um Handlungsabfolgen in einergenauen Ordnung vollbringen zu können. Körperempfindungensind die Voraussetzung für dieInformation, die notwendig ist, um Bewegungen<strong>plan</strong>en zu können“ (AYRES, 2002, S.36).Die Auge-Hand-Koordination ist bereits so weitentwickelt, dass das Kind seinen Daumen zusammenmit dem Zeigefinger als „Pinzettengriff“ benutzenkann (AYRES, 2002, S.35).Das Kind erkennt in diesem Lebensalter vertrauteWörter <strong>und</strong> Laute wieder <strong>und</strong> beginnt einfacheSilben nachzuahmen. Dadurch erhält das GehirnInformationen vom Kiefergelenk, von Muskeln<strong>und</strong> von der Haut des M<strong>und</strong>es. Diese Eindrückewerden vom Gehirn aufgenommen <strong>und</strong> verarbeitet(AYRES, 2002, S.36).Vom sechstenbis zum achtenLebensmonatbeginnt dasKind, Dinge zuvergleichen <strong>und</strong>Zusammenhängezu erfassen.Zudem <strong>plan</strong>t eserste einfacheHandbewegungen.<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 17


» Fachbeitrag Familiäre <strong>Krisenbetreuung</strong>Durch das ständigeZusammensetzenoder AuseinandernehmenvonDingen lernt dasGehirn Bewegungssequenzenin einer bestimmtenReihenfolgezu <strong>plan</strong>en <strong>und</strong>auszuführen.Der neunte bis zwölfte LebensmonatIn diesem Lebensabschnitt erforscht das Kindimmer mehr seine Umwelt. Es erhält dabei zahlreicheInformationen seitens der Muskeln, derKnochen <strong>und</strong> der Schwerkraft, die sein Nervensystemstimulieren. „Diese Einflüsse helfen ihm,die beiden Seiten seines Körpers miteinander zuverknüpfen <strong>und</strong> zu lernen, wie man seine Bewegungen<strong>plan</strong>en muss. Sie fördern seine optischenWahrnehmungen“(AYRES, 2002, S.37).Im Spiel erlernt das Kind zudem die Mittellinieseines Körpers zu überkreuzen, da spielerischsehr oft eine Hand über die Mittellinie auf dieandere Seite des Körpers greift. Bei Kindern mitschlechter sensorischer Integration, ist diese Fähigkeitnur ungenügend ausgebildet. Durch dasständige Zusammensetzen oder Auseinandernehmenvon Dingen lernt das Gehirn Bewegungssequenzenin einer bestimmten Reihenfolge zu <strong>plan</strong>en<strong>und</strong> auszuführen. (AYRES, 2002, S.37).Am Ende dieses Lebensabschnittes hat das Kinddie Fähigkeit erworben allein aufzustehen. DasAllein-Aufstehen ist eines der größten Ereignissein der Kindheit, die eine Integration von Empfindungenaus jedem Teil des Körpers einschließlichder Augen- <strong>und</strong> der Nackenmuskulatur erfordert(AYRES, 2002, S.37).Das zweite LebensjahrDas Kind lernt im zweiten Lebensjahr zu gehen,zu sprechen <strong>und</strong> komplexe Handlungen zu <strong>plan</strong>en<strong>und</strong> erfolgreich durchzuführen. Als Gr<strong>und</strong>lagedafür dient die sensorische Integration, welcheim ersten Lebensjahr durch das Kind gemachtwurde. Zudem kann das Kind in dieser Lebensphasezunehmend aufgenommene Reize verarbeiten.Das Kind entwickelt zudem die Fähigkeit derBerührungslokalisation, d.h. es kann angeben,wo es ungefähr berührt wurde <strong>und</strong> entwickeltAnpassungsreaktionen in eine bestimmte Richtung(AYRES, 2002, S.38). Durch dieses genaueEmpfinden seiner Haut, kann das Kind begreifen,wo sein Körper beginnt <strong>und</strong> aufhört. Es entwickeltdadurch sein Körperschema weiter <strong>und</strong> zeigtFreude an sinnvoller <strong>und</strong> freudvoller Bewegung.„Diese gefühlserlebte Bewusstheit des Körpers istwesentlich f<strong>und</strong>amentaler als das optische Wissenüber seinen Körper“ (AYRES, 2002, S.39).Das Kind beginnt schließlich auch zu klettern <strong>und</strong>erforscht seine Umwelt nicht nur in horizontaler,sondern auch in vertikaler Richtung. „Das Kletternbenötigt eine ausgeprägte „sensomotorischeIntelligenz“ <strong>und</strong> ist ein wichtiger Entwicklungsschrittin Richtung visuelle Raumwahrnehmung“(AYRES, 2002, S.40).18 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Leitartikel «Durch die zunehmende Unabhängigkeit von denBezugspersonen entwickelt das Kind ein befriedigendesSelbstwertgefühl. Es erlebt sich zunehmendals individuelle Person, da es seinen Körperals physikalische Einheit empfindet <strong>und</strong> ihn <strong>und</strong>sich selbst frei bewegen kann. Trotz dieser erstenSchritte in Richtung Selbstverwirklichung benötigtdas Kind weiterhin Unterstützung, Hilfestellungen<strong>und</strong> Zuwendung durch sein Umfeld. AngenehmeEmpfindungen fördern die Integration von Sinneswahrnehmungen<strong>und</strong> helfen dem Kind, sich zuorganisieren, wenn der neu gewonnenen UnabhängigkeitGrenzen gesetzt werden. (Ayres, 2002, S.41).Das dritte bis siebente LebensjahrDas Kind befindet sich während dieser Lebensphasein einer kritischen Periode der sensorischenIntegration. D.h., dass das Gehirn fürWahrnehmungseinwirkungen am aufnahmefähigstenist <strong>und</strong> die besten Voraussetzungen hat,diese zu gliedern (AYRES, 2002, S.42).Das Kind wird während dieser Lebensphase –sensomotorisch betrachtet – ein reifes Wesen <strong>und</strong>kann intellektuelle Fähigkeiten nach dem siebtenLebensjahr leichter <strong>und</strong> besser entwickeln,vorausgesetzt die sensomotorischen Funktionenwurden gut vorbereitet (AYRES, 2002, S.42).Der innere Antrieb veranlasst das Kind aktiv zusein, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen<strong>und</strong> viele Dinge auch mit seinem Körper zu tun.In diesem Alter beginnt das Kind auch Werkzeugewie z. B. Schere, Messer, Gabel, Stift zugebrauchen <strong>und</strong> wird im Umgang damit immergeschickter.Die Ausführungen zeigen, dass eine der Hauptaufgabenin der Entwicklung der ersten siebenLebensjahre die Sensorische Integration ist. Gelingtdiese, so ist das Kind in der Lage intellektuelleFähigkeiten wie bspw. Lesen <strong>und</strong> Rechnenleichter <strong>und</strong> besser zu erlernen. Kinder mit Entwicklungsproblemenbringen bereits schlechtereVoraussetzungen für eine ges<strong>und</strong>e Wahrnehmungmit <strong>und</strong> benötigen daher Fördermöglichkeiten,die ihnen ganzheitliche <strong>und</strong> sinnliche Erfahrungenermöglichen.Enden möchte ich mit einem Zitat von RenateZimmer, die die Bedeutung der sinnlichen Wahrnehmungwie folgt beschreibt:„Die Sinne liefern dem Kind viele Eindrücke überseine Umwelt <strong>und</strong> über sich selbst im Zusammenhangmit ihr. Das Greifen ist immer auch einBegreifen, dass Fassen ein Erfassen. Das Kindgewinnt – bevor es sich sprachlich mitteilenkann – bereits ein Wissen über räumliche Beziehungen<strong>und</strong> es besitzt dieses Wissen auf Gr<strong>und</strong>seiner Erfahrungen durch Wahrnehmung <strong>und</strong>Bewegung, durch die sich diese Zusammenhängeerschließen. Um solche Erfahrungsprozessezu ermöglichen, brauchen Kinder eine Umwelt,die ihrem Bedürfnis nach Aktivitäten <strong>und</strong> selbständigemHandeln entgegenkommt. Sie brauchenvielfältige Möglichkeiten für den Einsatz<strong>und</strong> die Erprobung der Sinne“ (ZIMMER 2011,S.16ff). ■Ulrike HennigLiteraturAyres, J. (2002):Bausteine der kindlichen Entwicklung.Berlin Heidelberg New York: Springer- Verlag.Zimmer, R. (2011):Handbuch der Sinneswahrnehmung.Freiburg im Breisgau: Verlag Herder.Gelingt die sensorischeIntegration,so ist das Kind inder Lage intellektuelleFähigkeitenleichter <strong>und</strong>besser zu erlernen.Kinder mitEntwicklungsproblemenbenötigendaher Fördermöglichkeiten,dieihnen ganzheitliche<strong>und</strong> sinnlicheErfahrungenermöglichen.<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 19


» Praxis SchuleMalen, Schreiben, Zählen.Verhelfen diese Fähigkeiten meinem Kind zu einem guten Schulstart? Ja,aber körperliche <strong>und</strong> soziale Kompetenzen dürfen nicht übersehen werden.Voraussetzungenfür die kognitivenProzesseliegen in denkörperlichen <strong>und</strong>sozialen Bereichendes Kindes.Der Schulbeginn des Kindes ist für alle Eltern einesder wichtigsten Ereignisse in ihrem Elterndasein.Man ist verunsichert, was da auf sein Kindzukommen wird, man bringt eigene Erfahrungenins Spiel <strong>und</strong> man versucht auf verschiedensteWeise, sein Kind für die Schule gut vorzubereiten.Diese Vorbereitungen auf das Lesen, Schreiben<strong>und</strong> Rechnen werden vielfach im kognitiven Bereichgesehen. Die Übungsangebote für die Kindersetzen sehr oft beim Malen, Schreiben <strong>und</strong>Zählen an, obwohl das Leben <strong>und</strong> Lernen desKindes bis zu diesem Zeitpunkt unsystematisch<strong>und</strong> sehr handlungsorientiert verlaufen ist.Sehr oft wird vergessen, dass die Voraussetzungenfür die kognitiven Prozesse in den körperlichen<strong>und</strong> sozialen Bereichen des Kindes liegen.Sie gilt es auf vielfältigste Art <strong>und</strong> Weise zu fördern<strong>und</strong> fordern, um dann die schulischen Arbeitendarauf aufzubauen.Das Allerwichtigste ist die BewegungBewegung — eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung — ist einmenschliches Gr<strong>und</strong>phänomen, das leider in derheutigen Zeit vielfach zu kurz kommt.Die Bewegung bestimmt die ganze Entwicklungdes Kindes bereits ab dem Säuglingsalter. Siesteht im engen Zusammenhang mit Koordination,Gleichgewicht, Ausdauer, Kraft <strong>und</strong> Reaktion.Bewegung trainiert <strong>und</strong> aktiviert weite Areale derGroßhirnrinde, <strong>und</strong> diese motorischen Aktivitätenfördern die Herstellung neuer Verschaltungen20 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Praxis Schule «(= Synapsenbildungen) im Gehirn. Erst über dieBewegung ist eine allgemeine Leistungsfähigkeitim Lesen, Schreiben <strong>und</strong> Rechnen möglich.Übungen zur Verbesserung der Körperkontrolle<strong>und</strong> zum Aufbau grobmotorischer Fertigkeitengehören in der Regel zum Förderprogramm einesKindes. Sie sollen vor allem im Tagesablauf, aberauch im Unterricht eine große Rolle spielen. Eltern<strong>und</strong> Pädagog/innen sollen daher möglichstviele Situationen <strong>und</strong> Anlässe schaffen, bei denensich das Kind bewegen kann.Der Aufenthalt in der freien Natur <strong>und</strong> das Bewegenmit allen Sinnen (auf Bäume klettern, sichauf allen Vieren fortbewegen, gehen, hüpfen, laufen,über natürliche Hindernisse springen, ...)fördern die körperliche Geschicklichkeit. DasKind steigert dabei nicht nur seine Energie <strong>und</strong>Muskelkraft, sondern verbessert auch seinenGleichgewichtssinn <strong>und</strong> die Bewegungskontrolleim Raum. Diese Bewegungsmuster lösen Empfindungenaus, die die Speichermöglichkeitenim Gehirn vergrößern. Sportwissenschaftler/innenweisen auf die drastische Verschlechterungder altersentsprechenden Motorik bei Kindernhin. Vieles wie Rücken- <strong>und</strong> Kopfschmerzen, aggressivesVerhalten, Konzentrationsstörungen,Lernschwierigkeiten, Lese-, Rechen- <strong>und</strong> Rechtschreibschwächenlassen sich vielfach auch aufdie Bewegungsarmut zurückführen.Bewegungsstörungen gehen vielfach auch miteiner sprachlichen Schwäche einher. Der Sprachrhythmusbaut auf dem Bewegungsrhythmus auf.Wer sich bewegt, weiß, wo in einem Raum oben<strong>und</strong> unten, vorne <strong>und</strong> hinten ist. Der kann sichauch vorstellen, was beim Rechnen passiert,wenn etwas dazu- oder wegkommt. Wer sichselbst nicht im Raum orientieren kann, verstehtschlecht, was „Mitte, diagonal, hinten...“ ist. Daskann zu Probleme beim Verstehen von Sachaufgaben,bei der Orientierung im Zahlenraum sowiebei der Schreib- <strong>und</strong> Leserichtung (verwechselnvon Buchstaben, …) führen.Unterstützend zu den angeführten großmotorischenBewegungen sind alle praktischen Ausführungenmit den Händen. Sich selbständig an- <strong>und</strong>auszuziehen, mit Messer <strong>und</strong> Gabel zu essen,kreative Bastelarbeiten auszuführen, einfachsteAufgaben bei der Hausarbeit zu erledigen ( Spielsachenwegräumen, Tisch decken, Schuhe putzen,Kleidungstücke sortieren, …). Sie bereiten auf dasspätere Schreiben <strong>und</strong> Malen in der Schule vor,eine gut trainierte Feinmotorik erlaubt eine guteStifthaltung <strong>und</strong> einen schnellen Schreibfluss.Bewegung soll daher für unsere Kinder wieder einwichtiger Teil des Alltags werden. Lebensklugheiterhält man durch die Erfahrungen mit seinemKörper, den anderen Menschen <strong>und</strong> der Natur.Soziale Kompetenzen unterstützen dieArbeitshaltungBei all der praktischen Arbeit braucht das Kindein Umfeld, wo es seine sozialen Fähigkeiten gutentwickeln kann. Für das Kind müssen Aufgabengestellt werden, die es bewältigen kann, Aufgaben,deren Erfüllung auch anstrengend sein dürfen,da jede Hürde, die geschafft wurde, das Kindin seiner sozialen Kompetenz wachsen lässt. Fürdas Arbeiten in der Schule ist es notwendig, dassman warten kann, dass man sich zutraut auchalleine etwas umzusetzen, dass man den Regelnentsprechend handelt. All das kann am besten imfamiliären Umfeld erprobt werden. Dort soll dasKind auch bewusst auf seine Stärken <strong>und</strong> kleinenSchwächen hingewiesen werden, so lernt es sichzu akzeptieren.Gestärkt mit all diesen guten Voraussetzungen <strong>und</strong>einer großen Neugierde wird das Kind seinen Fähigkeitenentsprechend im Schulalltag voll Freudeaufgenommen <strong>und</strong> kann seinen Weg des Lernens inder Gruppe fortsetzen. ■VD Dipl.Päd. Edith SteffanDer Aufenthalt inder freien Natur<strong>und</strong> das Bewegenmit allen Sinnenfördern die körperlicheGeschicklichkeit.Dabeisteigert das Kindseine Energie <strong>und</strong>Muskelkraft <strong>und</strong>verbessert seinenGleichgewichtssinn<strong>und</strong> dieBewegungskontrolle.Jede Hürde, diegeschafft wird,lässt das Kindin seiner sozialenKompetenzwachsen.<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 21


» InterviewSprich mit mir!Offenheit, Gespräche, ein wertschätzender Umgang mit dem Thema <strong>Pflege</strong><strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> sind wichtig in der Zusammenarbeit von Horterzieher/innen,<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptiveltern <strong>und</strong> Kindern.Dies zeigt ein Gespräch mit einer Horterzieherin aus Linz-Urfahr.Welche Erfahrungen haben Sie mit <strong>Pflege</strong>kindernim Hort?In meiner langjährigen Tätigkeit als Hortpädagoginhatte ich im Laufe der Jahre einige <strong>Pflege</strong>kinderin meiner Gruppe. Es waren auf Gr<strong>und</strong> derOffenheit der Eltern sehr positive Erlebnisse.Haben Sie Besonderheiten bemerkt?Ich denke, hier muss man vorsichtig sein <strong>und</strong>aufpassen, dass man keine Verallgemeinerungenmacht. Es gibt viele Kinder, die z. B. Lernschwächenhaben. Ich könnte so etwas jedoch nicht daraufzurückführen, dass die Kinder <strong>Pflege</strong>kindersind.22 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Interview «Ist es wichtig, als Pädagoge/in Bescheid zu wissen,ob Kinder <strong>Pflege</strong>- bzw. Adoptivkinder sind<strong>und</strong> warum?Ja, es ist generell wichtig zu wissen, was geradeThema ist bei den Kindern, um in der Arbeit adäquatreagieren zu können, gerade wenn es umprägnante Vorfälle in der Vergangenheit geht, dieimmer noch Auswirkungen auf die Gegenwart haben.Dies trifft jedoch auf alle Kinder zu, der Austauschmit den Eltern ist immer wichtig. Wichtigzu wissen ist auch, seit wann das Kind bei den<strong>Pflege</strong>eltern lebt, wegen der Vorgeschichte, eventuellerSchädigungen, Traumatisierungen oderÄhnlichem.Spielt es für Sie eine Rolle, dass <strong>Pflege</strong>kinder Kinderzweier Familien sind <strong>und</strong> die Jugendwohlfahrteine entscheidende Rolle spielt?Das kommt ganz auf den Fall an. Wenn die <strong>Pflege</strong>elternmit dem Kind nicht zurechtkommen, wennes irgendwelche Probleme gibt, ist es wichtig,mit der Jugendwohlfahrt zusammenzuarbeiten.Wenn der Austausch mit den <strong>Pflege</strong>eltern jedochgut ist <strong>und</strong> diese sich gut mit dem Kind auseinandersetzen,dann braucht es keine weitere Zusammenarbeitmit Sozialarbeiter/innen.Was ist für Sie wichtig in der Kommunikation mitden <strong>Pflege</strong>kindern <strong>und</strong> deren Eltern?Laufender Austausch immer dann, wenn Problemeda sind, sei es auf schulischer Seite, daheimoder andere. Die Frage ist, wie man in der Institutiondamit umgeht <strong>und</strong> wie gut <strong>Pflege</strong>eltern <strong>und</strong>Erzieher/innen an einem Strang ziehen. Zu wissen,ob es z. B. zu Hause auch Konsequenzen gibt,ist wichtig für die tägliche Arbeit. Das gilt aber füralle Kinder, ganz egal, ob sie in <strong>Pflege</strong>familien lebenoder nicht.Gibt es einen Austausch zwischen <strong>Pflege</strong>eltern,Jugendwohlfahrts-Sozialarbeiter/innen <strong>und</strong> Erzieher/innen<strong>und</strong> wie sieht dieser aus?Bei engagierten <strong>Pflege</strong>eltern gibt es keinen besonderenKontakt, da ist es einfach wie bei allen anderenKindern auch. Positiv ist immer ein offenerUmgang mit der Thematik, dann entstehen auchkeine Missverständnisse.Sind besondere Methoden notwendig im Umgangmit Kindern, die einen Rucksack an Erfahrungenmitbringen, wie <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkinder es ofttun?Probleme entstehen dann, wenn man Kinderanlügt. Bescheid wissen ist wichtig, auch fürPädagoginnen, es hilft einem, mehr Toleranz<strong>und</strong> Verständnis für die Situation des Kindes zuhaben. Und es hat Auswirkungen auf die Ausrichtungder Arbeit, wenn ich den Ursprung <strong>und</strong>den Hintergr<strong>und</strong> von bestimmten Situationenkenne. Die Haltung dem Kind gegenüber ist einfachanders, wenn man weiß, was los ist.Ist eine Sensibilisierung gegenüber der Thematik<strong>Pflege</strong>kinder notwendig oder kann man die Kinder<strong>und</strong> ihre Erfahrungen auf die gleiche Stufe stellenwie andere „Problemkinder“ (Scheidung u.Ä.)?Das ist ganz vom Fall abhängig. Viele <strong>Pflege</strong>kinderhaben es in der <strong>Pflege</strong>familie besser als inihrer Herkunftsfamilie. Es gibt ja auch Gründe,warum sie da nicht mehr leben. Gr<strong>und</strong>sätzlichgibt es im Hort aber keinen besonderen Umgangmit dem Thema, jedes Kind ist besonders <strong>und</strong>wird so aufgenommen wie es ist, mit all seinenProblemen.Haben Sie gute Erfahrungen gemacht im Umgangmit <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkindern <strong>und</strong> Ihren Eltern,welche Aspekte können Sie uns mitgeben?Ich persönlich habe ganz gute Erfahrungen mit<strong>Pflege</strong>kindern <strong>und</strong> ihren Eltern gemacht. Wichtigdabei war, dass es möglich war, über die Situationoffen <strong>und</strong> ehrlich zu reden. Das müssen die<strong>Pflege</strong>eltern ja nicht, <strong>und</strong> wenn sie es trotzdemtun, stärkt das natürlich die Zusammenarbeit.Die <strong>Pflege</strong>eltern, mit denen ich Kontakt hatte,legten aber alle sehr viel Wert auf gemeinsameGespräche, deshalb war es auch möglich, mitdem Kind über seine Themen zu sprechen <strong>und</strong>gemeinsam mit den <strong>Pflege</strong>eltern an einem Strangzu ziehen. ■Christine Auzinger, BAPositiv ist immerein offenerUmgang mit derThematik, dannentstehen auchkeine Missverständnisse.Bescheid wissenist wichtig, eshilft mehr Verständnisfür dieSituation desKindes zu haben.<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 23


» InterviewZusammen sind wir stark!Gertrude Pirklbauer im Gespräch mit Frau Eva Schicho <strong>und</strong>Herrn Andreas Bergthaler, Lehrer/innen an der Hauptschule derFranziskanerinnen Linz.Es ist hilfreich,über Traumatisierungenschonim Vorfeld Bescheidzu wissen,vor allem, umdem Kind inseiner schwierigenSituationhelfen zu können.Welche Erfahrungen im Klassenverband habenSie mit <strong>Pflege</strong>-/Adoptivkindern?Es gibt keine besonderen Erfahrungen, da dieMitschüler/innen von Anfang an wissen odergewusst haben, dass ein Kind ein <strong>Pflege</strong>-/Adoptivkindist. Diese Tatsache war nie ein Thema imUnterrichtsfach Miteinander-leben-Lernen.Haben Sie Besonderheiten bemerkt?Ob wir Besonderheiten bemerken, hängt sehr vonden <strong>Pflege</strong>-/Adoptiveltern ab. Manchmal bemerkenwir das große Bemühen der <strong>Pflege</strong>-/Adoptiveltern,aber das Kind schätzt dieses überhauptnicht. Manche Reaktionen des Kindes entsprechenüberhaupt nicht den Reaktionen bzw. Verhaltensweisender Eltern.Ist es wichtig, als Lehrer/in Bescheid zu wissen,ob Kinder <strong>Pflege</strong>- bzw. Adoptivkinder sind <strong>und</strong>warum?Es ist absolut wichtig, Bescheid zu wissen, daansonsten manche Verhaltensweisen des Kindessehr schwer einzuordnen sind. Warum reagiertdas Kind jetzt auf diese Art <strong>und</strong> Weise? Am bestenist es, wenn wir von Anfang an darüber informiertwerden, um bei unerwünschtem Verhaltennicht unnötig Energie zu verschwenden. Uns Lehrer/innenist die Gesamtsicht des Kindes wichtig.Spielt es für Sie eine Rolle, dass <strong>Pflege</strong>kinder Kinderzweier Familien sind <strong>und</strong> die Jugendwohlfahrteine entscheidende Rolle spielt?Mit der Jugendwohlfahrt hatten wir bisher keinenKontakt. Manchmal merken wir den innerenZwiespalt eines <strong>Pflege</strong>kindes, wenn die „Lebenswelt“der leiblichen Eltern <strong>und</strong> die der <strong>Pflege</strong>elternweit voneinander entfernt sind.Was ist für Sie wichtig in der Kommunikation mitden <strong>Pflege</strong>/Adoptivkindern <strong>und</strong> deren Eltern?Am wichtigsten ist unserer Erfahrung nach Klarheit,Offenheit <strong>und</strong> Wissen: Klarheit, dass dasKind ein <strong>Pflege</strong>/Adoptivkind ist <strong>und</strong> auch Wissenüber die Gründe der Inpflegegabe bzw. <strong>Adoption</strong>sfreigabe.Als Lehrer/in merken wir manchmal,dass über diese Gründe nicht gesprochen wird.Dies erschwert die Kommunikation mit den Eltern,mit dem Kind <strong>und</strong> auch mit den Mitschüler/innen des Kindes. Falls das Kind traumatisiert ist<strong>und</strong> es treten durch Flashbacks sehr ungewöhnlicheVerhaltensweisen auf, ist es überaus hilfreich,über die Traumatisierung schon im VorfeldBescheid zu wissen, um angemessen reagierenzu können <strong>und</strong> vor allem um dem Kind in seinerschwierigen Situation zu helfen. Besonders wichtigerscheint uns dies für Junglehrer/innen.Klarheit <strong>und</strong> Wissen ergeben eine bessere Gesprächsbasismit den <strong>Pflege</strong>/Adoptiveltern.Werden die Themen <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> imKlassenverband thematisiert (seitens der Lehrer/innen bzw. seitens der Kinder) <strong>und</strong> wie wird danndamit umgegangen?Generell thematisieren wir <strong>Pflege</strong>/<strong>Adoption</strong>nicht. Falls es einen „Anlass“ (Fragen der Kinder,schwieriges Verhalten, …) gibt, besprechen wirdies im Fach „Miteinander leben lernen“. Zu bedenkenist, dass Fragen oft sehr spontan auftreten,z. B. mitten im Deutschunterricht. In diesenSituationen ist es hilfreich, wenn wir als Lehrer/innen Bescheid wissen, um bessere Antwortengeben zu können. Schwieriger wird es, wenn <strong>Pflege</strong>-/Adoptivelternnur vage über die Thematiksprechen, denn dann wissen wir nicht was <strong>und</strong>wie viel wir sagen können oder dürfen, um dieGesprächsbasis mit den Eltern nicht ganz zu verlieren.24 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Interview «Sind besondere Methoden notwendig im Umgangmit Kindern, die einen Rucksack an Erfahrungenmitbringen, wie <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkinder es ofttun?Dies übersteigt ein wenig unsere Kompetenz,denn in der Ausbildung haben wir nichts darübergehört. Für uns stehen das Wohl <strong>und</strong> der Schutzdes Kindes im Vordergr<strong>und</strong>. Wenn wir mit auffälligemVerhalten konfrontiert sind, nehmen wirmit den Eltern Kontakt auf.Haben Sie gute Erfahrungen gemacht im Umgangmit <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkindern <strong>und</strong> Ihren Eltern,welche Aspekte können Sie uns mitgeben?Besonders wichtig erscheint uns Offenheit, gegenseitigesVertrauen, Wertschätzung <strong>und</strong> einegute Gesprächsbasis zwischen Lehrer/innen, Eltern<strong>und</strong> Kind. ■<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 25


» Fachbeitrag Familiäre <strong>Krisenbetreuung</strong>26 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Leitartikel «Schulpflichtige Kinder in derFamiliären <strong>Krisenbetreuung</strong>Familiäre <strong>Krisenbetreuung</strong> heißt für ein Schulkind nicht nur Leben aneinem anderen Ort mit neuen Bezugspersonen. Oft bedeutet dies auch eineneue Schule mit neuen Klassenkamerad/innen. Damit verb<strong>und</strong>en sind vieleHerausforderungen für die Krisenpflegefamilie.Mit ihren Lebenserfahrungensind KrisenpflegekinderdenAnforderungender Schule oftnicht gewachsen.Schule war alsohäufig schon einProblem <strong>und</strong> dieswird durch dieKrisenunterbringungnoch weiterstrapaziert.Die Familiäre <strong>Krisenbetreuung</strong> ist gemäß ihremAuftrag ausgerichtet auf die vorübergehende Betreuungvon Kindern zwischen 0 <strong>und</strong> 6 Jahren. Eskommt selten, aber doch vor, dass z. B. durch einegemeinsame Geschwisterunterbringung auch einälteres, schulpflichtiges Kind in eine Krisenpflegefamiliekommt.Was bedeutet dies für das betroffene Kind, welchenHerausforderungen sehen sich die Krisenpflegeelterngegenübergestellt <strong>und</strong> wie reagiertdas (neue) Schulsystem?Die schulischen Leistungen eines Krisenpflegekindessind im Lichte seiner vergangenen Erlebnisse<strong>und</strong> der momentanen Situation zu betrachten.Aufgr<strong>und</strong> früher Vernachlässigung,Gewalterfahrungen, fehlender Förderung etc.sind viele dieser Kinder nicht nur im psychischen<strong>und</strong> sozialen, sondern oft auch in ihrer kognitivenEntwicklung hinter ihrer Altersgruppe zurück.Mit ihren Lebenserfahrungen sind sie den Anforderungender Schule oft nicht gewachsen. Schulewar also häufig schon zuvor ein Problem <strong>und</strong> dieswird durch die Krisenunterbringung noch weiterstrapaziert: Das Kind wird von seiner Herkunftsfamiliegetrennt <strong>und</strong> findet sich in einem komplettneuen Lebensumfeld mit neuen Bezugspersonen– sprich in der Krisenpflegefamilie - wieder.Vorrangig muss das Kind sich erst einmal an dieneuen Personen <strong>und</strong> Lebensumstände gewöhnen.Aus diesem Gr<strong>und</strong>e macht es Sinn, das Kind soweit wie möglich für einige Zeit von einem Schulbesuchzu „beurlauben“.Nienstedt/Westermann formulieren dies folgendermaßen:„Die Integration in eine Ersatzfamilie<strong>und</strong> die gleichzeitige Bewältigung furchtbarerErfahrungen ist mit einer anstrengenden Arbeitvergleichbar, die alle Ichfähigkeiten des Kindesbeansprucht <strong>und</strong> für das schulische Lernen kaumnoch zur Verfügung steht.[…]Folglich ist das schulischeLernen für viele <strong>Pflege</strong>kinder, solange dieIntegration in die neue Familie nicht so weit fortgeschrittenist, dass das Kind einem schulreifenKind entspricht, eigentlich eine Zumutung, vorder man das Kind bewahren müsste, gäbe es nichtdie Schulpflicht.“Großer organisatorischer Aufwand steht dahinter,eine passende Schule für das Krisenpflegekindzu finden, vor allem, wenn es Förderbedarfhat <strong>und</strong> Lernbegleitung während des Unterrichtsbenötigt. Hier ist eine intensive Zusammenarbeitaller am Hilfesystem beteiligten Personen <strong>und</strong> Institutionenerforderlich.Ein weiterführender Besuch der alten Schulewäre natürlich wünschenswert, um dem Kind einStück „Vertrautes“ <strong>und</strong> somit Sicherheit bewahrenzu können. Dort sind die Fre<strong>und</strong>e, die bekanntenLehrer/innen, das Gebäude in dem es schon 100-mal ein- <strong>und</strong> ausgegangen ist… Leider ist dies inder <strong>Krisenbetreuung</strong> oft nicht realisierbar bzw.wäre es nur mit einem Aufwand betreibbar, dereher kontraproduktiv ist. Oftmals liegen weite Distanzenzwischen dem Wohnort der Krisenpflegefamilie<strong>und</strong> der alten Schule <strong>und</strong> der Zeitaufwandwäre in solchen Fällen unzumutbar.<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 27


» Fachbeitrag Familiäre <strong>Krisenbetreuung</strong>Wissen um dieSituation desKindes, Einfühlungsvermögen,Verständnis <strong>und</strong>Lob sind vorallem von Seitendes Lehrpersonalswichtig.Krisenpflegeelternsollen demKind in ersterLinie die Möglichkeitbieten, einesichere emotionaleBeziehungzu ihnen entwickelnzu können.Das Arbeiten anHausübungen<strong>und</strong> Lernen stehtdem entgegen <strong>und</strong>kann auf Dauersowohl Krisenpflegeelternalsauch das Kindfrustrieren.Das bedeutet für das Krisenpflegekind, dass eseinen Schulwechsel absolvieren muss. Es bekommtnun auch neue Lehrer/innen, der Standdes Lehr<strong>plan</strong>s ist möglicherweise ein anderer alsder der alten Schule, die Klassenkamerad/innensind neugierig, was mit dem neuen Mitschüler/der neuen Mitschülerin los ist etc. Wissen umdie Situation des Kindes, Einfühlungsvermögen,Verständnis <strong>und</strong> Lob sind vor allem von Seitendes Lehrpersonals wichtig. Auch eine entsprechendeVorbereitung der Klassenkamerad/innenauf den/die neue Mitschüler/in ist notwendig. ImBedarfsfall kann das Fachpersonal von <strong>plan</strong> Bder Klasse einen Besuch abstatten <strong>und</strong> etwaigeFragen der Kinder beantworten.Das Krisenpflegekind sollte als Gastschüler/in das Gefühl haben, willkommen zu sein. Sokann ein Schulwechsel auch eine Chance bedeuten,neue, positive Erfahrungen zu machen. Einschulpflichtiges Krisenpflegekind erzählte beispielsweise,seine neue Schule sei viel „cooler“als die alte, wo es sehr oft von seinen Mitschüler/innen gehänselt wurde.Krisenpflegeeltern, die bereits ein schulpflichtigesKind betreut haben, schildern „Motivationsarbeit“mit dem Kind <strong>und</strong> das Bewahren vonGeduld <strong>und</strong> Konsequenz als größte Herausforderung.Wie bereits erwähnt war die Schulsituationhäufig schon vorher problematisch <strong>und</strong> durchdie Krisenunterbringung ist das Kind noch zusätzlichmit anderen Umständen beschäftigt.Ein Konzentrieren auf Hausübungen <strong>und</strong> Lernstofffällt alleine dadurch schon schwer.Manchem Krisenpflegekind kommt auch derGedanke, dass Schule gerade während der Krisenunterbringungdie Mühe nicht lohnt, da sichohnehin wieder alles ändern wird, sobald seinePerspektive geklärt ist.Krisenpflegeeltern sind mit einem schulpflichtigenKind viel beschäftigt: Sie üben mit demKind, sie bereiten den Unterricht vor, sie fahrendas Kind zur Schule, zum/zur Logopäd/in oderzu anderen Therapieformen. Sie fühlen sich auchverantwortlich für die schulischen Leistungenihres Krisenpflegekindes, was dazu führt, dasssie gezwungenermaßen durch die Leistungsanforderungenin der Schule einen gewissen Druckan das Kind weitergeben.Und hier entsteht der Rollenkonflikt für dieKrisenpflegeeltern, denn sie sollen dem Kind inerster Linie die Möglichkeit bieten, eine sichere,verlässliche, hinreichend befriedigende <strong>und</strong>emotionale Beziehung zu ihnen entwickeln zukönnen. Ständiges „Bearbeiten“ des Kindes, damitFortschritte beim Hausübungmachen <strong>und</strong>Lernen passieren, steht dem entgegen <strong>und</strong> frustriertauf Dauer sowohl Krisenpflegeeltern alsauch Kind. Nienstedt/Westermann dazu: „Wenndas Kind die Mutter bei den Hausaufgaben nichtmehr als Mutter, sondern als strenge Lehrerinwahrnimmt, wird das Kind durch diesen Rollenwechseleinem zeitweiligen Verlust der Mutter inihrer Mutterrolle ausgesetzt.“Daher ist es wichtig, Entlastung für die Krisenpflegeelternzu schaffen <strong>und</strong> die Verantwortungfür schulische Leistungen des Krisenpflegekindesauf dessen Hilfesystem zu verlagern. Nebenden Krisenpflegeeltern <strong>und</strong> dem Fachpersonalvon <strong>plan</strong> B bedarf es diesbezüglich der Zusammenarbeitmit Lehrer/innen, der Jugendwohlfahrt,gegebenenfalls mit Therapeut/innen <strong>und</strong>nicht zuletzt mit den leiblichen Eltern. Diesespielen oftmals eine wesentliche Rolle, wennes darum geht, das Kind für entsprechende Bemühungenin der Schule zu motivieren. Eineganz konkrete Möglichkeit zur Entlastung beiAnspannungen im Betreuungsfeld aufgr<strong>und</strong>von Schulschwierigkeiten ist beispielsweise, dieschulische Betreuung außerhalb des Unterrichtsan Dritte zu übergeben (Lehrpersonal, Einzelbetreuer/inetc.). Somit können sich Krisenpflegeelternauf ihre Rolle als „Beziehungsanbieter“konzentrieren.28 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Leitartikel «Manchmal sind Krisenpflegeeltern damit konfrontiert,dass Lehrern/innen <strong>und</strong> Direktoren/innen die Familiäre <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> derenRahmenbedingungen nicht kennen. Ein klärendesGespräch ist an dieser Stelle unbedingt erforderlich.Achtgeben müssen Krisenpflegeelternauch bei der Weitergabe von Informationen überdas Kind, um ihre Verschwiegenheitspflicht nichtzu verletzen. Prinzipiell gilt, dass alle Informationen,die für die betreuende Person wichtig sind,um ihren pädagogischen Auftrag entsprechenderfüllen zu können, weitergegeben werden müssen.Die Grenze ist allerdings nicht klar definiert<strong>und</strong> muss im konkreten Einzelfall betrachtet werden.Letztlich bleibt es eine Abwägung zwischenGeheimhaltung <strong>und</strong> Wahrung des Kindeswohls.Zusammenfassen lässt sich, dass die Betreuungeines schulpflichtigen Kindes für Krisenpflegeelterneine Herausforderung darstellt. Zum einensind sie schwerpunktmäßig auf die Betreuung vonKindern bis zum 6. Lebensjahr spezialisiert, zumanderen können sie bei Schulschwierigkeiten ineinen Rollenkonflikt geraten. Um dem Kind einenmöglichst guten Rahmen zur Erfüllung derSchulpflicht während der <strong>Krisenbetreuung</strong> zurVerfügung stellen zu können, sind eine intensiveAbstimmung der beteiligten Personen <strong>und</strong> Institutionen<strong>und</strong> eine klare Aufgabenverteilung erforderlich.■Martina ZölzerLiteraturEin klärendesGespräch mitLehrer/innen <strong>und</strong>Direktor/innensowie Vorsicht beider Weitergabevon Informationenist unbedingterforderlich.Nienstedt, M./ Westermann, A. (2005):Schule: Nur Stress für alle?In: paten, PAN – <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivfamilien in NRWe.V., Ausgabe 02/05<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 29


» Familiäre <strong>Krisenbetreuung</strong>Wer wir sind <strong>und</strong>was wir machen!Ein leibliches Kind einer Krisenpflegefamilie stellt im Rahmen einesSchulreferates Familiäre <strong>Krisenbetreuung</strong> vor.Referat: Die <strong>Krisenbetreuung</strong>Was ist <strong>Krisenbetreuung</strong>?Unter <strong>Krisenbetreuung</strong> versteht man, dass fremdeKinder vorübergehend in die eigene Familiekommen.Welche Kinder kommen?Es kommen Kinder von 0 - 6 Jahren Kinder, derenEltern sich nicht um sie kümmern können (zumBeispiel wegen Krankheit …).Was passiert nach der <strong>Krisenbetreuung</strong>?Wenn die Eltern in der Zeit der <strong>Krisenbetreuung</strong>es schaffen, das Leben wieder in Ordnung zubringen, kommt das Kind zurück. Gelingt es ihnennicht, werden andere Möglichkeiten gesucht.Zum Beispiel: Verbleib in der <strong>Pflege</strong>familie,Kinder dorf oder anderen EinrichtungenWer kann <strong>Krisenbetreuung</strong> machen?Jeder kann dies machen. Man muss Kinderhaben <strong>und</strong> einen Kurs absolvieren. Das Hausbeziehungsweise die Wohnung wird überprüft.Gespräche <strong>und</strong> Tests mit der Psychologin sindnotwendig.Verantwortlich für die <strong>Krisenbetreuung</strong> ist der„Verein <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptiveltern OÖ“.Wir als Krisenpflegefamilie übernehmen sämtlicheAufgaben, die notwendig sind (Arztbesuche,Therapien, …).Weiters haben die meisten Kinder Kontakt zureigenen Mutter beziehungsweise zum Vater.Diese Besuche finden im Verein statt.Wir arbeiten nun schon knapp vier Jahre alsKrisenpflegefamilie.Am schlimmsten ist es, wenn die Kinder wegkommen,obwohl der Übergang bis zur Übersiedelungder Kinder langsam geschieht. ■David Stipani, Klasse 3b30 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Vorankündigung «Fachtagung 2013Bevor die Kinder zu <strong>Pflege</strong>-,Adoptiv- oder Krisenpflegefamilienkommen, haben die meisten unterrisikoreichen Bedingungen gelebt<strong>und</strong> bringen daher entsprechendebiografische Verletzungen mit. DieForschung wirft vermehrt den Blickauf die Menschen, die sich trotzwidriger Umstände zu stabilenPersönlichkeiten entwickelt haben.Es ist nie zu spät – Resilienzim Spiegel neuer ErkenntnisseDas Stichwort heißt „Resilienz“<strong>und</strong> meint die psychischeWiderstandsfähigkeit eines Menschengegenüber Belastungen. Sie ist wenigereine Frage der biologisch-genetischenVeranlagung, sondern steht in engerWechselwirkung zu individuellen<strong>und</strong> sozialen Schutzfaktoren.Welche diese sind <strong>und</strong> wie <strong>Pflege</strong>-,Adoptiv-, Krisenpflegefamilien<strong>und</strong> alle mit Kindern arbeitendenPersonen zu einem starken, seelischenImmunsystem der Kinder beitragenkönnen, wird an diesem Tag im Fokusstehen. Theoretische Klärungen,praktische Ideen <strong>und</strong> kreative Anstößeversprechen lebendige Antwortenauf Fragen, die „jucken <strong>und</strong> stechen“,wie es Kafka einmal gesagt hat.Referenten:> Prof. Dr. Dr. Manfred SpitzerÄrztlicher Direktor der PsychiatrischenUniversitätsklinik Ulm, Autor zahlreicherBücher> Dr. Klaus EsserBethanien-KinderdorfleiterDatum:> 31.10.2013, 9.00 – 17.00Ort:> LFI OberösterreichAuf der Gugl 3 ∙ 4021 LinzTagungsbeitrag:> Fachpersonen: 160,00 Euro> Ermäßigt: 90,00 Euro> Ermäßigung für <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong>Krisenpflegeeltern <strong>und</strong> Student/innen.> Der Tagungsbeitrag umfasst dasMittagessen <strong>und</strong> die Pausenverpflegung.<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 31


» Praxis SchuleWarum jedes Kindbesonders begabt istEltern können ihre Kinder einladen <strong>und</strong> ermutigen, ihre Talente zuentdecken. Eine Begabung, die ein Kind mit auf die Welt bringt, istzunächst nur so etwas wie eine Möglichkeit, also etwas, woraus sicheine besondere Fähigkeit entwickeln kann. Diese Fähigkeit ist aber nochnicht ausgebildet. Kinder müssen dazu ermutigt <strong>und</strong> inspiriert werden.Unser Schulsystem ist allerdings viel zu sehr auf Wissensvermittlung<strong>und</strong> Noten fixiert. Das sei gr<strong>und</strong>falsch, sagt der deutsche NeurobiologeGerald Hüther. Gemeinsam mit dem „stern“-Reporter Uli Hauser hater ein Buch geschrieben mit dem Titel „Jedes Kind ist hoch begabt“.Den OÖN stand Hüther Rede <strong>und</strong> Antwort.Talente kann mannicht fördern, diekann man nurentdecken. Obdas Kind aus demTalent eine besondereFähigkeitmacht, können Elternnicht erzwingen,sie könnennur ermutigen<strong>und</strong> inspirieren.OÖNachrichten: Wie entstehen dennBegabungen im Gehirn?Hüther: Hirnforscher haben in den vergangenenJahren herausgef<strong>und</strong>en, dass bei jedem Menschenam Anfang der Hirnentwicklung viel mehrVernetzungen in den verschiedenen Bereichendes Gehirns aufgebaut <strong>und</strong> bereitgestellt werden<strong>und</strong> dass später etwa ein Drittel davon wiederverschwindet. Jedes Kind kommt also mit mehrVernetzungsmöglichkeiten im Hirn zur Welt, alsdavon schließlich übrig bleiben. Jedes Kind ist –auf seine besondere Weise <strong>und</strong> in bestimmterHinsicht – hoch begabt.Wie werden Talente von Kindernrichtig gefördert?Entfalten kann man seine Begabungen nur,wenn jemand sieht, was in einem Kind (oderauch in einem erwachsenen Menschen) steckt.Wenn sich jemand darüber freut <strong>und</strong> wenn jemandda ist, der das betreffende Kind ermutigt,zu zeigen, was da ganz Besonderes in ihm steckt.Man muss dem Kind dann auch Möglichkeitenbieten, diese Begabung zu einer ganz besonderenFähigkeit weiterzuentwickeln. Dazu muss mandas betreffende Kind ganz genau anschauen, wieein Schatzsucher, nicht wie ein Gärtner, der dieObstbäume so beschneidet, dass sie ihm möglichstviel Ertrag bringen. Man müsste als nichtaus dem Kind etwas machen wollen, was manselbst für bedeutsam hält, sondern man müssteversuchen, herauszufinden, was für das Kind bedeutsamist. Das kann bei jedem etwas anderessein.Wie „gräbt“ man Talente aus,wenn sie verschüttet wurden?Man kann niemand zwingen, die in ihm verborgenenTalente zu entfalten, man kann ihn nurdazu einladen, ermutigen <strong>und</strong> inspirieren. Daskann man nur dann, wenn man diesen Menschenmag, wenn er einem wichtig ist, wenn mansich mit ihm verb<strong>und</strong>en fühlt, wenn man möchte,dass er hervorbringt, was in ihm steckt.Was können Eltern tun, um die Talenteihrer Kinder zu fördern?Talente kann man nicht fördern, die kann mannur entdecken. Und wenn man in seinem Kindein besonderes Talent entdeckt hat, kann man esermutigen, es zur Entfaltung zu bringen, sodasses aus diesem Talent dann auch eine besondereFähigkeit macht. Dazu gehört natürlich aucheine kompetente Begleitung, die Schaffung dafürgünstiger Rahmenbedingungen, auch der Schutz32 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Praxis Schule «des Kindes vor ungünstigen Einflüssen, die es ander Entfaltung seiner besonderen Begabung hindern.Ungünstige Einflüsse können zum BeispielEntmutigungen <strong>und</strong> Abwertungen sein, die vieleKinder leider allzu oft heute noch in Schulen erlebenmüssen.Was können die Schulen tun,um an den Begabungen der Schülerinnen<strong>und</strong> Schüler zu arbeiten?besonderen Fähigkeiten werden zu lassen, müsstesich in den meisten Schulen wohl so ziemlichalles ändern, was dort gegenwärtig passiert.Was ist ihr größtes Talent?Mein größtes Talent war es einmal, dass ich michfür alles interessiert habe, was um mich herumpassiert ist. Daraus ist ein Wissenschaftler geworden,der alles ein bisschen <strong>und</strong> nichts besondersgut kann. ■Damit Schüler/innen sich in derSchule eingeladenfühlen, aus ihrenTalenten besondereFähigkeitenwerden zu lassen,müsste sich in denmeisten Schulenwohl so ziemlichalles ändern.Mit Begabungen kann man nicht arbeiten <strong>und</strong>ein Kind dazu zu ermutigen, seine besonderenFähigkeiten zu entfalten, kann auch niemand,der es als seine Aufgabe betrachtet, dem Kindetwas beizubringen. Damit Schüler sich in derSchule eingeladen fühlen, das, was an besonderenTalenten in ihnen steckt, auch wirklich zuLiteraturRiedler, Claudia (2012):Warum jedes Kind besonders begabt istIn: Oberösterreichische Nachrichten, 8.9.2012, S. 24<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 33


» BuchtippsBuchtippsDu Opfer!Wenn Kinder KinderfertigmachenDer Mobbing-ReportSchäfer Mechthild, HerpellGabriela; 1514/Schä/PÄD.EZehntausende Kinder werden jede Woche ausgegrenzt,geschlagen, gedemütigt, bedroht.Früher sagte man: «Das ist normal, das wächstsich aus.» Heute weiß man, dass dies eine gefährlicheVerharm losung ist, denn in neun von zehnSchulklassen wird gemobbt. Die Auswirkungenfür die Opfer sind katastrophal <strong>und</strong> halten langean, manchmal lebenslang. Und dass Aggression,Gewalt <strong>und</strong> Psychoterror auf unseren Schulhöfen<strong>und</strong> Straßen zunehmen, ist kein Geheimnis.Auch Online-Netzwerke werden immer häufigerzu Schauplätzen von Psychoterror unter Jugendlichen.Dabei spiegelt diese Entwicklung dasKlima unserer Wett bewerbs gesellschaft, die sichzunehmend durch einen Mangel an Rücksicht <strong>und</strong>Toleranz sowie soziale Ausgrenzung auszeichnet.Dieses Buch nimmt alle Beteiligten in den Blick –Täter, Opfer, Eltern <strong>und</strong> Lehrer. Es basiert auf denneuesten Erkenntnissen zum Thema «Mobbingunter Kindern» <strong>und</strong> erzählt eindrucksvoll <strong>und</strong>erschütternd verschiedene Fallgeschichten, liefertanschauliche Informationen <strong>und</strong> eröffnet zugleichkonkrete Handlungsmöglichkeiten. Ein Buch, dasAugen öffnet <strong>und</strong> Mut macht.Mit den Augen einesKindes sehen lernen –Band 3Bonus Bettina;1515/Bon/SPEZ.ELiebe <strong>und</strong> nachtragende Konsequenz – eine speziellePädagogik für aggressive, regelverletzende,grenzüberschreitende <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> AdoptivkinderNach Band 1 <strong>und</strong> 2, die sich mit der gr<strong>und</strong>legendenProblematik der <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkinder<strong>und</strong> der Anstrengungsverweigerung beschäftigen,wird im vorliegenden Buch die speziellePädagogik für aggressive, regelverletzende <strong>und</strong>grenzüberschreitende <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkinderbeschrieben. Gerade diese aggressiven Verhaltensweisenals Folgen der Frühtraumatisierungwirken nach außen extrem schwerwiegend <strong>und</strong>können so manchen Erwachsenen in völlig aussichtsloserscheinende Situationen bringen. Dabeikönnen diese Probleme im Vergleich zu den anderenSchwierigkeiten am schnellsten <strong>und</strong> am leichtestendurch die <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptiveltern verändertwerden. Was nun <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptiveltern,aber auch andere unterstützende Menschen tunkönnen, um dieses Verhalten zu ändern, erfahrenSie im Buch.34 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Buchtipps «Auf Schatzsuche beiunseren KindernEin Entdeckungsbuch fürneugierige Eltern <strong>und</strong>ErzieherPrekop Jirina, HütherGerald; 1508/Pre/PÄD.EEs gibt viele Ratgeber, die beschreiben, wie Kinderdazu gebracht werden können, möglichst vielvon ihren Eltern, Erzieher/innen oder Lehrer/innen zu lernen. Aber geht es in einer Beziehungnicht darum, dass beide voneinander lernen <strong>und</strong>aneinander wachsen?Die Psychologin Jirina Prekop <strong>und</strong> der HirnforscherGerald Hüther haben sich auf die Suchenach dem gemacht, was wir Erwachsenen vonunseren Kindern lernen können. Bei ihrer Suchehaben sie ganz besondere Schätze entdeckt, diealle Kinder in sich tragen: Mut, Ent-deckerfreude,Wissensdurst, Zutrauen, Gestaltungslust u.v.a.Rote LinienRitzen bis aufs BlutBlobel Brigitte;1530/Blo/JBFrüher war Kitty eine brave Schülerin, doch heuteschwänzt sie ständig, weil sie Angst hat; Angstdavor, ausgelacht zu werden, schlechte Notenzu bekommen, geschimpft zu werden, einfachAngst vor allem. Doch keiner sieht, dass sie Hilfebraucht, bis sie Sven begegnet. Sven versucht ihrzu helfen <strong>und</strong> kümmert sich um sie. Bald merkter, dass er ihr nur zu einem gewissen Grad helfenkann <strong>und</strong> dass sie große Probleme hat. Er fühltsich hilflos <strong>und</strong> tut dennoch, was er kann.Brigitte Blobel erzählt in ihrem packenden Romandie Geschichte eines Mädchens, das sich„ritzt“. Was harmlos anfängt, nimmt schließlichfast ein tödliches Ende. Man kann Kittys Verzweiflungnachvollziehen, aber gleichermaßen dieVerzweiflung ihres Umfeldes, das ihr nur helfenmöchte, aber dazu nicht fähig ist, da letztlich nursie selbst sich <strong>und</strong> ihr Leben ändern kann.Ich lass‘ dich los, Sofie!Roman einer <strong>Adoption</strong>Kleinschmidt Laura;1500/Kle/ADSofie kommt mit einem schweren Herzfehler aufdie Welt, der Vater verlässt Mutter <strong>und</strong> Tochterdirekt nach der Geburt. Zum Studium ziehenMutter Sarah <strong>und</strong> Tochter Sofie nach Cambridge.Dort erlebt Sarah mit ihrer kranken Tochterschwierige Zeiten, bis sie ihre Tochter einesTages in einem Akt vollkommener Verzweiflung<strong>und</strong> Überforderung bei Julia Weavervom Jugend amt abgibt, damit Sofie von einermateriell besser gestellten Familie adoptiert werdenkann. Das Buch schildert die dramatischenSt<strong>und</strong>en vor <strong>und</strong> nach der Übergabe Sofies anJulia Weaver <strong>und</strong> zeigt auf, was Sarah bewogenhat, diesen gravierenden Schritt zu gehen um amEnde nach einer extremen Krise doch zu einerganz unkonventionellen Lösung zu kommen.Wie Kinder denkenlernen4 CDs mit Bookletvon 1-12 JahrenSpitzer Manfred, HerschkowitzNorbert; 1542/Spi/CDWie entwickelt sich ein Kind in den ersten zwölfLebensjahren? Was ist angeboren, <strong>und</strong> wie formtdie Gesellschaft das Kind? Wie lernt ein Kleinkinddie Muttersprache, <strong>und</strong> was spielt sich dabeiim Gehirn ab? Wie unterscheidet sich ein Zehnjährigergeistig von einem Sechs-jährigen? Diebeiden angesehenen Psychiater Manfred Spitzer<strong>und</strong> Norbert Herschkowitz behandeln auf diesenvier Hörbüchern auch zahlreiche praktische Fragen:Können Eltern ihr Kind fördern? Was hat einKind vom Kindergarten? Wie lernt es am bestenin der Schule? Diese Sonderausgabe besteht ausden vier Hörbüchern: Wie Babys lernen: Das1. Jahr; Hallo Onkel Papa: Das 2. Jahr; Wie kleineKinder lernen: von 3 bis 6 Jahren; Warum LernenSpaß macht: von 7 bis 12 Jahren<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 35


» Neu in der BibliothekNeuerscheinungen<strong>plan</strong> B bietet eine öffentlich zugängliche Fachbibliothek.R<strong>und</strong> 1.300 Medien stehen für die individuelle Informationssuche <strong>und</strong>Weiterbildung zur Verfügung. Sie finden bei uns umfassende Information<strong>und</strong> wir gehen gerne auf Ihre Wünsche ein. Kindern <strong>und</strong> Jugendlichenwollen wir informative, spannende, lustige oder zum Nachdenkenanregende Lese-, Seh- <strong>und</strong> Hörerlebnisse bieten.Montag bis Freitag von 9.00 bis 13.00 Uhr <strong>und</strong> nach VereinbarungPädagogik / Erziehung1513/Ome/PÄD.E Autorität durch Beziehung Omer Haim,Die Praxis des gewaltlosen Widerstands in der ErziehungArist von Schlippe1512/Ome/PÄD.E Stärke statt Macht Omer Haim,Neue Autorität in Familie, Schule <strong>und</strong> GemeindeArist von Schlippe1511/Zim/PÄD.E Lasst unsere Kinder spielen! Zimpel André FrankDer Schlüssel zum Erfolg1514/Schä/PÄD.E Du Opfer! Schäfer Mechthild,Wenn Kinder Kinder fertigmachen · Der Mobbing-ReportHerpell Gabriela1510/Aue/PÄD.E Sinnes-Welten Auer Wolfgang-M.Die Sinne entwickeln · Wahrnehmung Schulen · Mit Freude lernen1509/Kre/PÄD.E Kinder brauchen Seelenproviant Krenz ArminWas wir ihnen für ein glückliches Leben mitgeben können1508/Pre/PÄD.E Auf Schatzsuche bei unseren Kindern Prekop Jirina,Ein Entdeckungsbuch für neugierige Eltern <strong>und</strong> ErzieherHüther Gerald1507/Spi/PÄD.E Digitale Demenz Spitzer ManfredWie wir uns <strong>und</strong> unsere Kinder um den Verstand bringenSpezielle Erziehung <strong>und</strong> Entwicklung1517/Spi/SPEZ.E Vorsicht Bildschirm! Spitzer ManfredElektronische Medien, Gehirnentwicklung,Ges<strong>und</strong>heit u. Gesellschaft1520/Spi/SPEZ.E Nervenkitzel Spitzer ManfredNeue Geschichten vom Gehirn1519/Döp/SPEZ.E Ratgeber-Psychische Auffälligkeiten bei Döpfner Manfred,Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen Informationen für Betroffene,Petermann FranzEltern, Lehrer <strong>und</strong> Erzieher1518/Döp/SPEZ.E Ratgeber-ADHS Döpfner Manfred,Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer <strong>und</strong> Erzieher zuFrölich Jan,Aufmerksamkeitsdefizit <strong>und</strong> HyperaktivitätsstörungenWolff Metternich Tanja1515/Bon/SPEZ.E Mit den Augen eines Kindes sehen lernen – Band 3 Bonus BettinaLiebe <strong>und</strong> nachtragende Konsequenz – eine spezielle Pädagogik füraggressive, regelverletzende, grenzüberschreitende <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptivkinder1516/Bon/SPEZ.E Mit den Augen eines Kindes sehen lernen – Band 2 Bonus BettinaDie AnstrengungsverweigerungBindung1481/Gro/BIN Bindungen - das Gefüge psychischer Sicherheit Grossmann Karin,Grossmann Klaus E.36 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Neu in der Bibliothek «Kommunikation <strong>und</strong> Selbstmanagement1521/Hüt/KOM Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn Hüther Gerald10. AuflageFreizeit, Bastel- <strong>und</strong> Spielbücher1492/Her/FZ Brigitte – Weihnachten – Geschichten, Herzog RenateDekotipps, Backrezepte <strong>und</strong> Bastelanleitungen fürdie Advent- <strong>und</strong> WeihnachtszeitTraumatisierung/Gewalt/Missbrauch1524/Krü/TRAU Erste Hilfe für traumatisierte Kinder Krüger AndreasMit einem Vorwort von Luise Reddemann1523/Red/TRAU Überlebenskunst – von Johann Sebastian Reddemann LuiseBach lernen <strong>und</strong> Selbstheilungskräfte entwickeln+ CD mit Kantaten von J.S. BachTrennung, Tod <strong>und</strong> Trauerarbeit1522/Rei/TT Bist du jetzt für immer weg? Reitmeier Christine,Mit Kindern Tod <strong>und</strong> Trauer bewältigenStubenhofer WaltraudRomane <strong>und</strong> Lebensgeschichten zum Thema PE/AD u. Päd.1504/Mör/ROM Lotos-Tochter MörtlAnishaIch bin ein gestohlenes Kind1503/Sut/ROM Ruwan – das Juwel Suter-Widmer Marie-Ines<strong>Adoption</strong> im Tropenparadies Sri Lanka1502/Lön/ROM Das fremde Kind Lönnaeus OlleKriminalroman1501/Etu/ROM Ayola Etumni-Jägli MagdalenaEine abenteuerliche <strong>Adoption</strong> in Afrika1506/Schu/ROM Tochter Indira Schulz BettinaDie Geschichte einer <strong>Adoption</strong> aus Indien1505/Zie/ROM Suna Ziefle PiaRoman<strong>Pflege</strong>1532/Mos/PE Familienbetreuung in <strong>Pflege</strong>familien Moser IreneAbschlussarbeit FH Oberösterreich<strong>Adoption</strong>1500/Kle/AD Ich lass‘ dich los, Sofie! Kleinschmidt LauraRoman einer <strong>Adoption</strong>1499/Wie/AD Adoptiv- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>kindern ein Zuhause Wiemann Irmelageben – Informationen <strong>und</strong> Hilfen für Familien1497/Koh/AD Mutter gesucht Kohl WalterDie Geschichte dreier ungleicher SchwesternKinderbücher - <strong>Adoption</strong>1494/Kun/AD.K Mit dir sind wir eine Familie… Kunert Almud,Eine <strong>Adoption</strong>sgeschichteHildebrandt Anette<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 37


» TermineTermine im ÜberblickSa., 19. Jänner 20139.00 bis 18.00 UhrKompetenzzentrum <strong>plan</strong> BLeondingSa., 26. Jänner 20139.30 bis 17.00 UhrKompetenzzentrum <strong>plan</strong> BLeondingDi., 5. März 20139.00 bis 12.00 UhrKompetenzzentrum <strong>plan</strong> BLeondingSa., 9. Februar 20139.00 bis 18.00 UhrBildungshaus Schloss PuchbergWelsDi., 26. Februar 201318.00 bis 21.30 UhrKompetenzzentrum <strong>plan</strong> BLeondingSa., 2. März 201314.00 bis 19.30 UhrBildungshaus Schloss PuchbergWelsSa., 9. März 20139.00 bis 18.00 UhrHotel WaldheimatGallneukirchenDi., 12. März 201318.00 bis 21.30 UhrBildungshaus Schloss PuchbergWelsFr., 15. / Sa., 16. März 2013Fr. 16.00 bis Sa. 17.00 UhrLandhotel SchicklbergKremsmünsterFr., 5. April 201314.00 bis 19.30 UhrLandhotel SchicklbergKremsmünsterBindungs-Realität <strong>und</strong> die Folgen im ErwachsenwerdenKategorie: <strong>Pflege</strong>kind/BindungstheorieReferent/in: Franz HaidingerGelassenheit <strong>und</strong> Souveränität in schwierigen SituationenKategorie: <strong>Pflege</strong>person/SelbstmanagementReferent/in: Dr. Gerhard KaplFamilienkonflikteÜber das richtige Streiten in der <strong>Pflege</strong>familieKategorie: <strong>Pflege</strong>kind/PädagogikReferent/in: Dr. Gabriele RockenschaubKinder trauern andersKategorie: <strong>Pflege</strong>kind/PädagogikReferent/in: Mag. Andrea Füchtner-HofkoEntwicklungsstörungenSpannungsfeld zwischen Anlage <strong>und</strong> UmfeldKategorie: <strong>Pflege</strong>person/SpezialwissenReferent/in: Prim. Priv.-Doz. Dr. Johannes FellingerWenn <strong>Pflege</strong>kinder lügen <strong>und</strong> stehlenKategorie: <strong>Pflege</strong>kind/PädagogikReferent/in: Karl HaiderDie AnstrengungsverweigerungKategorie: <strong>Pflege</strong>kind/PädagogikReferent/in: Karl HaiderWie viel Therapie braucht mein Kind?Kategorie: <strong>Pflege</strong>kind/PädagogikReferent/in: OA Dr. Manuela BaumgartnerGewaltfreie Kommunikation nach Marshall RosenbergEin Weg zu mehr (Selbst-)VerständnisKategorie: <strong>Pflege</strong>person/KommunikationReferent/in: Andrea Scheuringer<strong>Pflege</strong>kinder mit suchtkranken ElternKategorie: Herkunftsfamilie/AspekteReferent/in: Mag. Wolfgang Sonnleitner38 <strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012


Termine «Sa., 6. April 20139.00 bis 18.00 UhrSeminarhotel KoblederMettmachSa., 13. April 20139.00 bis 18.00 UhrKompetenzzentrum <strong>plan</strong> BLeondingFr., 19. April 201313.00 bis 21.00 UhrKompetenzzentrum <strong>plan</strong> BLeondingMi., 24. April 201318.00 bis 21.30 UhrKompetenzzentrum <strong>plan</strong> BLeondingFr., 26. / Sa., 27. April 2013Fr. 16.00 bis Sa. 17.00 UhrLandhotel SchicklbergKremsmünsterFr., 24. / Sa., 25. Mai 2013Fr. 16.00 bis Sa. 17.00 UhrSeminarhotel KoblederMettmachSa., 22. Juni 20139.00 bis 18.00 UhrKompetenzzentrum <strong>plan</strong> BLeondingJeder ist in seiner eigenen Welt!Jugend <strong>und</strong> Jugendkulturen heuteKategorie: <strong>Pflege</strong>person/PädagogikReferent/in: Lothar JochadeWas tun, wenn nichts mehr geht?Von der Ohnmacht zur HandlungsfähigkeitKategorie: <strong>Pflege</strong>kind/PädagogikReferent/in: Dipl. Päd. Agnes Buttinger <strong>und</strong> Dipl. Päd. Ingrid Köberl-SchmidtBiografiearbeit oder „Schlafende H<strong>und</strong>e wecken?!“Kategorie: Herkunftsfamilie/BiografiearbeitReferent/in: Barbara KünschnerRollenklarheit bei der Hilfe<strong>plan</strong>ungKategorie: <strong>Pflege</strong>person/KommunikationReferent/in: DSA Kyra Leeb-Hett <strong>und</strong> Mag.(FH) Maria PfennichGrenzen wahrnehmen - Grenzen setzen mitSelbstbewusstsein auftretenKategorie: <strong>Pflege</strong>person/SelbstmanagementReferent/in: Ute Dehner<strong>Pflege</strong>vater, Vater, Partner oder MannWas kann ich <strong>und</strong> was soll ich sein?Kategorie: <strong>Pflege</strong>person/PersönlichkeitsbildungReferent/in: Wolfgang SchöngruberAuszeit für Eltern mit besondersbetreuungsbedürftigen <strong>Pflege</strong>kindernKategorie: <strong>Pflege</strong>person/SelbstmanagementReferent/in: Dipl. Päd. Maria Ramming-SilbermayrAlle Termine sowie nähere Infos dazu finden sie auf www.<strong>plan</strong>b-ooe.at<strong>plan</strong> B – <strong>Zeitschrift</strong> für <strong>Pflege</strong>, <strong>Krisenbetreuung</strong> <strong>und</strong> <strong>Adoption</strong> 3/2012 39


Österreichische Post AG. Info.Mail Entgelt bezahltVerein <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptiveltern OÖ.Richterstraße 8d4060 LeondingTel. 0732 60 66 65 25, Fax 0732 60 66 65 - 9office@<strong>plan</strong>b-ooe.atwww.<strong>plan</strong>b-ooe.at<strong>plan</strong> BKindern Schutz<strong>und</strong> Halt geben.Richtung Linz ZentrumLinz-HauptbahnhofUnionkreuzungWaldeggstraßeUnionstraßeWienerstraßeWir bauen – bauen Sie mit!Jeder Beitrag zählt!Leonding<strong>plan</strong> B➤PaschingerstraßeRichterstr.RichterstraßeUnionstraße/KremstalstraßeStraßenbahn Linie 3,Haltestelle HaagAusfahrt Zentrum,Richtung Leonding/UnionstraßeA7TunnelBindermichlA7Unser neues Kompetenzzentrum entsteht, der Umzugerfolgte im Juli 2012. Der Bau des Gebäudeswurde von der Jugendwohlfahrt des Landes Oö. gefördert<strong>und</strong> ist finanziell abgesichert. Bei der Einrichtungder Räumlichkeiten für die Wohngruppenbenötigen wir aber noch dringend Unterstützung.Bitte werben Sie für unsere Aktion <strong>und</strong> geben Siedie Information auch an Fre<strong>und</strong>/innen, Bekannte<strong>und</strong> Firmen in Ihrem Umfeld weiter! Danke!B 139A7 RichtungA1 Wien/SalzburgSpendenkonto:Verein <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Adoptiveltern OÖ.<strong>plan</strong> B – Kindern Schutz <strong>und</strong> Halt gebenHypo OberösterreichBLZ: 54.000Konto Nr.: 379.909Nähere Informationen finden Sie aufunserer Homepage: www.<strong>plan</strong>b-ooe.at

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