Z e i t s c h r i f t f ü r i n n o v a t i o n - Lemmens Medien Gmbh
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36 management Brandkamp/Apitz – Beteiligungskapital f<strong>ü</strong>r chancenreiche Start-ups<br />
ausgr<strong>ü</strong>nDung<br />
Wer ein Unternehmen gr<strong>ü</strong>nden will, muss sich auf<br />
die oft langwierige Suche nach Kapital begeben.<br />
Dazu brauch es einen langen Atem.<br />
Foto: Klaus-Uwe Gerhardt/PIXELIO<br />
wissenschaftsmanagement 1 • januar/februar • 2009<br />
Michael Brandkamp und René Apitz<br />
Beteiligungskapital f<strong>ü</strong>r<br />
chancenreiche Start-ups<br />
Ein Blick auf das aktuelle Gr<strong>ü</strong>ndungsgeschehen<br />
Ziel von hochschulen und forschungseinrichtungen ist es, eine heimstatt f<strong>ü</strong>r Wissenschaft<br />
und Lehre zu sein – unternehmensgr<strong>ü</strong>ndungen gehören meist nicht explizit zu<br />
ihrem auftrag. trotzdem sind die hochschulen der nat<strong>ü</strong>rliche ausgangspunkt vieler gr<strong>ü</strong>ndungen.<br />
ein guter grund, sich näher mit diesem thema „ausgr<strong>ü</strong>ndungen aus der forschung“,<br />
ihren finanzierungsmöglichkeiten und gr<strong>ü</strong>ndungskatalysatoren und -stimulatoren<br />
auseinanderzusetzen.<br />
In Deutschland gibt es ungefähr 300 Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen, dazu eine Reihe<br />
von großen außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Je nach Standort und Fachrichtung sowohl<br />
weltweit f<strong>ü</strong>hrende Forschergruppen bestehen als auch an Ergebnissen mit hoher industrieller und<br />
wirtschaftlicher Relevanz gearbeitet wird. Dies ist ein hervorragender „Nährboden“ f<strong>ü</strong>r Ausgr<strong>ü</strong>ndungen<br />
aus der Forschung, aus den Universitäten und Hochschulen. Dennoch scheint das Thema<br />
des „Unternehmerwerdens“ hinter der Karriere in Wissenschaft oder Industrie in der Wahrnehmung<br />
zur<strong>ü</strong>ckzutreten, kennt die öffentliche Wahrnehmung keine oder nur wenige universitäre Spin-offs mit<br />
entsprechender Größe, gibt es, in letzter Konsequenz, eben auch kein deutsches Google.<br />
Wissenschaft und Forschung als Quelle von Start-ups<br />
Wie groß die Zahl der Ausgr<strong>ü</strong>ndungen aus der Wissenschaft ist, kann letztlich nur geschätzt<br />
werden, da es keine zentrale Stelle gibt, die diese Daten erhebt. Einen gewissen Anhalt mögen<br />
die Aktivitäten der jeweiligen Technologietransferstellen geben, doch auch diese Zahlen, die man<br />
zudem auf Bundesebene aggregieren m<strong>ü</strong>sste, sind alles andere als exakt: Zum einen nimmt<br />
nicht jeder Gr<strong>ü</strong>nder die Dienste der Transferstelle seiner Alma mater in Anspruch, zum anderen<br />
ist nicht jede neue Unternehmung eines Studendierenden, wissenschaftlichen Mitarbeiters oder<br />
Professors inhaltlich eine Ausgr<strong>ü</strong>ndung mit technologischem oder wissenschaftlichem Hintergrund,<br />
und zusätzlich gibt es Gr<strong>ü</strong>ndungen, die auf Forschungsergebnissen basieren, aber von<br />
ehemaligen Hochschulangehörigen erst mit einem gewissen zeitlichen Versatz verfolgt werden.<br />
So haben sie zwar ihre Keimzelle in der Forschungslandschaft, werden aber ohne deren Nähe<br />
und Unterst<strong>ü</strong>tzung umgesetzt.<br />
Das Zentrum f<strong>ü</strong>r europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) untersucht seit vielen Jahren das<br />
Gr<strong>ü</strong>ndungsgeschehen in Deutschland und schätzt die Zahl der Gr<strong>ü</strong>ndungen im Jahr 2007 in den<br />
sogenannten Hightech-Sektoren auf rund 19.200 nach einigen Jahren des R<strong>ü</strong>ckgangs mit wieder<br />
steigender Tendenz (Metzger et al. 2008). F<strong>ü</strong>r das Jahr 2006 ermittelte des ZEW zudem,<br />
dass etwa 20 Prozent der Gr<strong>ü</strong>nder in diesen Sektoren an einer Hochschule arbeiteten und<br />
davon wiederum etwa die Hälfte auf einer Gr<strong>ü</strong>ndungsidee aus eben dieser Hochschule aufsetzte<br />
(Niefert et al. 2006). In der Gesamtheit ergibt dies also eine Zahl junger universitärer Hightech-