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48 forschungsinformation IV<br />
wissenschaftsmanagement 1 • januar/februar • 2009<br />
Jan C. Maier<br />
Informationsmanagement f<strong>ü</strong>r Forschung<br />
und Innovation<br />
Forschungsinformationssysteme in Schweden<br />
hochschulen, forschungseinrichtungen und thematische cluster stellen sich täglich dem<br />
nationalen und internationalen Wettbewerb um wissenschaftliche exzellenz und Drittmit-<br />
tel. in diesem umfeld ist es besonders wichtig, sich klar zu positionieren und die eigenen<br />
stärken herauszustellen. um dies erfolgreich zu bewerkstelligen, bedarf es einer detail-<br />
lierten und aktuellen selbstsicht auf die eigenen Kompetenzen sowie deren einordnung in<br />
einen nationalen und europäischen Kontext.<br />
Der gew<strong>ü</strong>nschte Überblick <strong>ü</strong>ber die eigenen Aktivitäten scheitert jedoch oft schon an der undurchschaubaren<br />
Datenhaltung in voneinander isolierten Systemen und Datenbanken. Das<br />
Wissen um die eigenen Kompetenzen und die vorhandenen Kooperationen oder Netzwerke mit<br />
anderen Organisationen ist somit nur dezentral in Insellösungen vorhanden. Eine Analyse der<br />
wissenschaftlichen Relevanz laufender oder bereits abgeschlossener Forschungsprojekte ist,<br />
wenn <strong>ü</strong>berhaupt, nur mit einem sehr großen Aufwand f<strong>ü</strong>r Wissenschaftler und Verwaltung zu<br />
bewerkstelligen.<br />
Bislang haben nur wenige Hochschulen in Deutschland ein <strong>ü</strong>bergreifendes Konzept zur Verbesserung<br />
ihres Forschungs- und Innovationsmanagements entwickelt. Ganz anders die Situation<br />
in Schweden. Hier arbeiten Hochschulen seit einigen Jahren mit Nachdruck an der Professionalisierung<br />
ihres Forschungsmanagements und implementieren Informationssysteme, in denen<br />
die vorhandenen Kompetenzen und Forschungsaktivitäten kontinuierlich gesammelt, strukturiert<br />
und f<strong>ü</strong>r interne und externe Zielgruppen verf<strong>ü</strong>gbar gemacht werden.<br />
Auf der einen Seite erhöht dies die Sichtbarkeit der Hochschulen und der Kompetenzprofile einzelner<br />
Wissenschaftler und Gruppen, auf der anderen Seite werden aktuelle Analysen möglich, etwa<br />
ein Benchmarking mit anderen Organisationen oder unterschiedliche Evaluierungen. Entscheidungen<br />
im Hinblick auf zuk<strong>ü</strong>nftige Partnerschaften und die Vernetzung mit anderen Organisationen<br />
gr<strong>ü</strong>nden auf einer soliden Datenbasis. Eine solch gezielte Vernetzung ist insbesondere f<strong>ü</strong>r ein relativ<br />
kleines und, gemessen an den Ausgaben f<strong>ü</strong>r Forschung und Entwicklung, hoch innovatives Land<br />
wie Schweden dringlich. Mit diesen Zielsetzungen hat beispielsweise die Universität Stockholm als<br />
größte Forschungseinrichtung in Skandinavien ein Forschungsinformationssystem implementiert.<br />
Auf Basis sämtlicher EU-finanzierter Projekte erhält die Einrichtung einen kontinuierlichen Überblick<br />
<strong>ü</strong>ber die eigenen Forschungsschwerpunkte und analysiert die Vernetzung mit anderen Organisationen<br />
in ganz Europa. Um den internen Aufwand möglichst <strong>ü</strong>berschaubar zu halten, werden diese<br />
Projektinformationen aus bestehenden EU-Repositorien hinzugespielt.<br />
Zunehmend werden die Vorteile von Forschungsinformationssystemen auch bei der Unterst<strong>ü</strong>tzung<br />
von Managementaufgaben deutlich. Fragestellungen wie „Welche Kompetenzen haben wir,<br />
und in welchen Forschungsbereichen liegen unsere Stärken?“, „In welche Netzwerke gehen wir