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Praxis-Leitfaden - Presse-Grosso Wilhelm Schmitz Gmbh & Co. KG

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<strong>Praxis</strong>-<strong>Leitfaden</strong><br />

für den <strong>Presse</strong>fachhändler<br />

Service<br />

Welche Service-Ideen lohnen sich – für wen?<br />

Der Grund dafür die Attraktivität von Kaufhausketten<br />

und Einkaufspassagen liegt auf der Hand: Man kann alles<br />

unter einem Dach bekommen, die Preise sind günstig. Was<br />

jedoch häufig auf der Strecke bleibt, ist die persönliche Note,<br />

der ausgeprägte Kundenservice. Es sind die kleinen zusätzlichen<br />

Dienstleistungen, die ein Einzelhandelsgeschäft attraktiv<br />

machen. Auch wenn man mit vielen Dienstleistungen selbst<br />

häufig nicht viel Geld verdienen kann, so erhöhen sie doch die<br />

Kundenfrequenz und damit auch den Umsatz.<br />

Die Unternehmensberatung Management <strong>Co</strong>nsult hat im<br />

Auftrag des Deutschen Seminars für Städtebau und Wirtschaft<br />

(DSSW) eine Vielzahl von möglichen Dienstleistungsangeboten<br />

auf ihre Wirtschaftlichkeit hin untersucht. Ob sich eine<br />

Dienstleistung für einen Einzelhändler rentiert, hängt von<br />

zahlreichen Faktoren ab, die zum Teil sehr individuell zu<br />

bewerten sind. Genau wie für eine Geschäftsbilanz muss der<br />

Einzelhändler für eine Rentabilitätsrechnung vom zu erwartenden<br />

Umsatz die Ausgaben abziehen. Es ist sinnvoll, die<br />

Wirtschaftlichkeit gleich für mindestens drei Jahre im Voraus<br />

November 2006<br />

zu berechnen, da oftmals im ersten Jahr Kosten anfallen, die<br />

im zweiten und dritten Jahr nicht mehr nötig sind.<br />

Wir wollen Ihnen in lockerer Reihenfolge<br />

einige mögliche Dienstleistungen aus dieser<br />

Studie vorstellen und entsprechende<br />

Rechenbeispiele liefern. Vielleicht ist auch<br />

ein Angebot für Sie dabei?<br />

Grundsätzliche Überlegungen<br />

Zunächst gibt es ein paar grundsätzliche Überlegungen,<br />

die ein Einzelhändler anstellen muss, bevor er eine zusätzliche<br />

Dienstleistung anbietet. Sie sollen dabei helfen einzuschätzen,<br />

ob ein bestimmtes Dienstleistungsangebot überhaupt<br />

sinnvoll ist.<br />

1. Gibt es in der Nähe bereits ein<br />

ähnliches Angebot? (Wenn es<br />

in der Nähe ein oder mehrere<br />

ähnliche Angebote gibt, kann<br />

dies zweierlei bedeuten: Entweder<br />

ist ein weiteres Angebot<br />

überflüssig, weil viele Kunden<br />

zur Konkurrenz gehen. Oder<br />

diese Dienstleistung gehört<br />

zum Standard, Kunden erwarten<br />

sie, und der Einzelhändler<br />

muss keine zusätzliche Werbung<br />

machen.)<br />

2. Passt das Angebot zum Image<br />

meines Geschäftes?<br />

3. Würden Kunden dieses Angebot<br />

auch wahrnehmen?<br />

4. Was würden die Kunden für<br />

diese Dienstleistung bezahlen?<br />

5. Muss ich irgendwelche rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

beachten, bevor ich dieses<br />

Angebot in mein Sortiment<br />

aufnehme? (Eine Lizenzerwer-<br />

In Deutschland regnet es durchschnittlich 140 Tage im Jahr –<br />

gute Aussichten für einen Regenschirmverleih Regenschirmverleih<br />

<strong>Praxis</strong>-<strong>Leitfaden</strong>


en, Verträge abschließen, eine Genehmigung einholen, etc.)<br />

6. Gibt es Kollegen (vielleicht aus anderen Städten), die<br />

bereits Erfahrungen mit diesem Zusatzangebot haben?<br />

Ein Beispiel: der Regenschirmverleih<br />

Das <strong>Presse</strong>geschäft von Angela J. liegt in einem großen<br />

Einkaufszentrum. Die <strong>Presse</strong>-Einzelhändlerin kennt die<br />

Namen und die Wünsche der meisten ihrer Stammkunden. Sie<br />

weiß, dass viele gern im Supermarkt einkaufen, weil es dort<br />

eben alles unter einem Dach gibt. Deshalb will sie nun etwas<br />

anbieten, was es in diesem Supermarkt nicht gibt. Da ihr<br />

Geschäft direkt am Ausgang des Einkaufszentrums liegt,<br />

bekommt sie häufig mit, wie Kunden sich ärgern, weil sie<br />

beim Verlassen des Einkaufszentrums vom Regen überrascht<br />

werden. Die <strong>Presse</strong>-Einzelhändlerin will Regenschirme zum<br />

Verleih anbieten.<br />

Angela J. rechnet sich aus, dass sie dadurch zwar keine<br />

zusätzlichen Umsätze machen wird, aber wenigstens die Zahl<br />

ihrer Stammkunden erhöhen kann. Verluste möchte sie jedoch<br />

auch nicht machen.<br />

Für wen ist ein Regenschirmverleih sinnvoll?<br />

Ein Regenschirm-Verleih bietet sich besonders an für<br />

Geschäfte, die sich in unmittelbarer Nähe von Bahnhöfen, Einkaufspassagen<br />

oder anderen Orten befinden, in denen sich<br />

Leute längere Zeit unterdach aufhalten und vom Regen überrascht<br />

werden können. Regenschirme können kostenlos oder<br />

als Nebengeschäft verliehen werden. Meist empfiehlt es sich,<br />

eine geringe Leihgebühr zu kombinieren mit einer Pfandgebühr,<br />

die beim Zurückbringen des Schirms wieder ausgezahlt<br />

wird. Das erhöht zugleich die Kundenfrequenz.<br />

Lohnt sich das?<br />

Um die Wirtschaftlichkeit eines<br />

Regenschirmverleihs zu ermitteln, müssen<br />

Sie die Kosten für zahlreiche Posten<br />

berechnen, die gegebenenfalls anfallen<br />

können:<br />

1. Gibt es Monate, in denen es<br />

besonders häufig und stark regnet, in<br />

denen Sie also besonders viele Schirme<br />

bereithalten sollten?<br />

2. Wieviele Kunden würden sich überhaupt<br />

einen Schirm ausleihen? Kommen<br />

die meisten Kunden mit dem<br />

Auto und parken direkt vor dem<br />

Haus? Wie viele Stammkunden habe<br />

ich?<br />

3. Wieviel würden meine Kunden für<br />

einen Regenschirm bezahlen?<br />

4. Welche Kosten fallen für mich an?<br />

Was kosten Regenschirme, wie häufig<br />

werde ich welche nachkaufen<br />

müssen, was kostet der Lagerraum,<br />

ein Hinweisschild?<br />

Wir haben für das Rechenbeispiel von Angela<br />

J. folgende Voraussetzungen gewählt:<br />

Die Kundenfrequenz von Angela J.s Geschäft ist aufgrund<br />

der günstigen Lage neben dem Haupteingang des Einkaufszentrums<br />

sehr hoch, außerdem regnet es relativ häufig.<br />

Da die Kunden, vor allem die Stammkunden, mit der Zeit wissen,<br />

dass es diesen Schirmverleih gibt, kommen einige auch<br />

gezielt bei Regen in den Laden, um sich einen Schirm auszuleihen.<br />

Es werden 200 Schirme im ersten Jahr ausgeliehen, die<br />

Kunden zahlen fünf Euro, bei Rückgabe bekommen sie vier<br />

Euro zurück.<br />

Die Hälfte der Schirme, die ausgeliehen werden, wird<br />

nicht wieder zurück gebracht. Diese hat Angela J. für fünf Euro<br />

pro Stück verkauft. Im ersten Jahr kauft Angela J. insgesamt<br />

50 Schirme. Weil sie 25 Schirme verkauft hat und fünf Schirme<br />

kaputt gegangen sind, muss sie in den kommenden Jahren<br />

jeweils 30 Schirme nachgekaufen. Für diesen Service muss<br />

Angela J. in drei Jahren 54 Euro bezahlen. Was sie dadurch<br />

gewinnt, sind rund 50 zusätzliche Kunden – nämlich die, die<br />

den ausgeliehenen Schirm zurückbringen und bei dieser Gelegenheit<br />

noch zu einer Zeitschrift greifen.<br />

Als Rechenbeispiel nehmen wir an, der Kunde bezahlt<br />

fünf Euro für einen Regenschirm und erhält vier Euro zurück,<br />

wenn er den Schirm wiederbringt. In unserem Fall wird die<br />

Hälfte aller Schirme zurückgebracht. Durch diesen Service<br />

entstehen Ihnen Kosten durch die Anschaffung und Raumkosten<br />

für die Aufbewahrung der Schirme. Der zusätzliche Personalaufwand,<br />

der bei einem Verleihvorgang entsteht, ist so<br />

gering, dass er nicht berücksichtigt zu werden braucht.<br />

Angela J. jedenfalls ist glücklich mit ihrem Regenschirmverleih.<br />

Mit der Verwaltung des Einkaufszentrums hat<br />

sie vereinbart, dass sie an die Ausgangstür ein Hinweisschild<br />

mit einem aufgespannten Schirm und einem Pfeil, der auf ihr<br />

Geschäft weist, aufhängen darf. An Regentagen macht sie häufig<br />

Spitzenumsätze und ihre Kunden sind dankbar, dass sie<br />

trockenen Fußes nach Hause kommen. (um)<br />

Welche Kosten entstehen Ihnen genau<br />

durch einen Regenschirm-Service<br />

1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr<br />

Einnahmen<br />

Ausgeliehene Schirme 200 202 212<br />

Schutzgebühr pro Person 5 Euro 5 Euro 5 Euro<br />

Summe Umsatz (in Euro) 1.000 1.010 1.060<br />

Ausgaben<br />

Einkauf Schirme (in Euro) 200 120 120<br />

(4 Euro/Schirm)<br />

Rückerstattung Pfand für<br />

(50 Sch.) (30 Sch.) (30 Sch.)<br />

100 Schirme (in Euro) 400 404 424<br />

Raumkosten 40 Euro/qm 480 Euro 485 Euro 491 Euro<br />

Summe Ausgaben (in Euro) 1.080 1.009 1.015<br />

Ergebnis (in Euro) - 80 + 1 + 25<br />

Ergebnis Jahre 1-3: - 54 Euro<br />

<strong>Praxis</strong>-<strong>Leitfaden</strong> November 2006


Blauber Globus<br />

Mit Rad und Tat zu mehr Aufmerksamkeit<br />

Während sich am letzten Septemberwochenende bis zu<br />

30.000 Menschen durch die Stadt Salzburg drängten, um die<br />

UCI Rad-Weltmeisterschaft zu besuchen, schritt der <strong>Presse</strong>großvertrieb<br />

PGV Salzburg mit einer geschickten und witzigen<br />

PR-Aktion zur Tat. Mit zwei Austria Press Bikes machten<br />

sich die Mitarbeiter des PGV Salzburg auf den Weg und<br />

traten kräftig in die Pedale – was angesichts der Menschenmassen<br />

in der Salzburger Innenstadt nicht immer einfach<br />

war. Ihr Ziel erreichten sie dennoch ohne Probleme: die Aufmerksamkeit<br />

für die Vielfalt der österreichischen <strong>Presse</strong>landschaft<br />

zu erhöhen und damit den Zeitschriftenmarkt zu<br />

beleben.<br />

Passend zur Fahrrad-WM vom 19. bis 24. September<br />

führten die Austria Press Bikes vor allem Fachzeitschriften<br />

Impressum<br />

<strong>Presse</strong> Fachverlag GmbH & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong> • Nebendahlstraße 16 22041 Hamburg<br />

Telefon: (0 40) 60 90 09-0 Telefax: (0 40) 60 90 09-15<br />

Chefredakteur: Ralf Deppe (rd) –80 (verantwortlich für den Inhalt) Redaktion: Stefan Golunski (sgo) –84, Ilka Schwabedissen (is) –83,<br />

Vanessa Göbel (vg) –35, Ulrike Maris (um) –76<br />

Layout/Gestaltung: Antje Baustian –43<br />

Redaktionsbeirat: Kai-Christian Albrecht, Geschäftsführer <strong>Presse</strong>-<strong>Grosso</strong> Marketing GmbH, Frank Nolte, Fachressort-Vorstand Einzelhandelsmarketing<br />

im Bundesverband <strong>Presse</strong>-<strong>Grosso</strong>, Oliver Salzmann, Sprecher des Arbeitskreises Facheinzelhandel im Bundesverband <strong>Presse</strong>-<strong>Grosso</strong><br />

Internet: www.presse-fachverlag.de E-Mail: pressereport@presse-fachverlag.de<br />

über das Thema Rad in ihrem Fahrradverkauf, aber auch<br />

Life-Style-, Herren- und Frauenmagazine sowie die regionalen<br />

Tageszeitungen fanden sich in ihrem mobilen Geschäft.<br />

Die fahrbaren Regale der Press Bikes waren mit über dreißig<br />

verschiedenen Titeln bestückt, damit wurden sie auch zu<br />

einem beliebten Fotomotiv für die zahlreichen Touristen, die<br />

an diesem Wochenende die Stadt Salzburg besuchten.<br />

Neben der UCI Rad WM fand gleichzeitig auch der<br />

Rupertikirtag (Salzburger Kirmes) statt und einige Veranstaltungen<br />

im Rahmen des Mozart-Jahres. Sowohl für den<br />

Tourismus als auch für den PGV Salzburg war dieses<br />

Wochenende ein voller Erfolg. Sobald sich wieder eine passende<br />

Gelegenheit ergibt, will der PGV Salzburg diese<br />

Aktion wiederholen.<br />

Viel Aufmerksamkeit erhielten diese beiden PGV Salzburg-Mitarbeiter während der UCI Rad-Weltmeisterschaft in Salzburg.<br />

Sie verkauften Rad-Sport Magazine dort, wo das Interesse entstand: Mitten in der Rad-WM<br />

<strong>Praxis</strong>-<strong>Leitfaden</strong> November 2006

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