KLINIK-ECHO - Thueringen-Kliniken
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Volkskrankheit Schnarchen<br />
Wann es gefährlich wird – welche Therapien es gibt<br />
In der erwachsenen Bevölkerung ist<br />
Schnarchen keine Seltenheit. Die Literaturangaben<br />
zur Häufigkeit des Schnarchens<br />
liegen bei 15-20 Prozent. In den<br />
meisten Fällen handelt es sich „nur“ um<br />
ein eher lästiges Problem, das für trockene<br />
Schleimhäute und Ärger mit dem Partner<br />
sorgt. Schnarchen kann aber auch ein Zeichen<br />
für das Vorhandensein des sogenannten<br />
obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms<br />
(OSAS) sein. Dabei bedeutet der Begriff<br />
„obstruktiv“ im Deutschen „verengend“,<br />
„Apnoe“ steht für „Nichtatmung“ und mit<br />
„Syndrom“ ist das gleichzeitige Vorliegen<br />
verschiedener Krankheitszeichen, deren<br />
ursächlicher Zusammenhang zwar vermutet<br />
wird, wobei die Ursachen für die Entstehung<br />
aber nicht genau bekannt ist, gemeint.<br />
Wann muss man selbst an ein OSAS denken<br />
?<br />
Das obstruktive Schlafapnoesyndrom ist<br />
fast durchweg an das Vorhandensein von<br />
Übergewicht gebunden. Die typische Symptomatik<br />
äußert sich in Schnarchen und<br />
Tagesmüdigkeit. Die Tagesmüdigkeit kann<br />
erhebliche Ausmaße annehmen: Sie kann<br />
über den Tag gehäuft zum „Sekundenschlaf“<br />
führen. Dies sorgt für Konzentrationsstörungen.<br />
In der Kombination besteht<br />
ein deutlich erhöhtes Risiko, beispielsweise<br />
Unfälle am Arbeitsplatz oder als Führer<br />
eines Kraftfahrzeugs zu erleiden. Selten<br />
ist die Erkrankung nicht: Das obstruktive<br />
Schlafapnoe-Syndrom zählt heutzutage<br />
aufgrund seiner Häufigkeit in allen<br />
industrialisierten Ländern zu den Volkskrankheiten.<br />
In der allgemein anerkannten<br />
Untersuchung von Young 1993 wird die<br />
Häufigkeit des Auftretens des OSAS mit<br />
vier Prozent der Männer und zwei Prozent<br />
der Frauen der Bevölkerung im mittleren<br />
Alter angegeben.<br />
Wie kommt es zum obstruktiven<br />
Schlafapnoesyndrom ?<br />
Im Zentrum des ursächlichen Geschehens<br />
beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom<br />
steht der wiederholte Kollaps („Zusammenfallen“)<br />
der Atemwege im Schlaf und<br />
die daraus resultierende Atmungsstörung<br />
im Sinne von Apnoen („Atempausen“),<br />
Hypopnoen (eine Hypopnoe wird grob<br />
definiert als Abnahme des Luftstroms um<br />
mehr als 50 Prozent) und Schnarchen. Eine<br />
Verengung der Atemwege im Schlaf durch<br />
einen Spannungsverlust der Kehlkopfmuskulatur<br />
ist normal. Beim Schlafapnoesyndrom<br />
ist der Verschluss vollständig.<br />
Dies ist natürlich ein nicht mit dem Leben<br />
vereinbarer Zustand! Durch die „Verengung“<br />
der oberen Atemwege kommt es,<br />
trotz fortgesetzter Atemanstrengungen,<br />
zu einer zunehmenden Hypoxämie (Sauerstoffmangel)<br />
und Hyperkapnie (erhöhter<br />
Kohlendioxidanfall), bis durch einen<br />
vom Gehirn ausgehenden Impuls, der so<br />
genannten Arousal-Reaktion („Schreckreaktion“),<br />
und der damit verbundenen Aktivierung<br />
der erweiternden Schlundmuskulatur<br />
der Atemwegskollaps überwunden<br />
wird und in der Folge die normale Atmung<br />
wieder einsetzen kann.<br />
Was kann noch passieren und warum ?<br />
Nachdem der Verschluss der oberen Atemwege<br />
als entscheidender Faktor in der Pathophysiologie<br />
des OSAS erkannt worden<br />
war, verdichtete sich in den folgenden Jahren<br />
auch das Wissen über die klinischen<br />
Folgen der Atmungsstörung im Schlaf in<br />
Form von ausgeprägter Tagesmüdigkeit<br />
und dem Auftreten von teilweise schweren<br />
Komplikationen auf dem Gebiet der Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Der wiederholte Kollaps der oberen Atemwege<br />
im Schlaf ist das eigentliche Problem<br />
beim OSAS. Ein solches Geschehen kann<br />
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