17 filles – und die wahre Geschichte - Internationales ...
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Inhalt<br />
Kolumba<br />
Um Denken geht es in der neuen<br />
Ausstellung des sehenswerten<br />
Museums Seite 3<br />
<strong>17</strong> Filles<br />
Die <strong>wahre</strong> <strong>Geschichte</strong>, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />
französischen Regisseurinnen zu<br />
ihrem Spielfilm inspirierte<br />
Seite 3<br />
Das leibliche Wohl<br />
Auch nicht unwichtig: Wo kann<br />
man was trinken, was essen <strong>und</strong><br />
wo den Abend ausklingen lassen.<br />
Seite 4<br />
Das Blog<br />
http://festivalblog.onlineredakteure.com/2012/<br />
IFFF Dortm<strong>und</strong> | Köln<br />
FESTIVALNEWS<br />
Crowdf<strong>und</strong>ing für eine Premiere<br />
Eva Katharina Bühler will ihren Film den Dorfbewohnern in Caquena vorführen<br />
Mittwoch<br />
„Der weiße Schatz <strong>und</strong> <strong>die</strong> Salzarbeiter von Caquena“ über ein Dorf am größten Salzsee der Erde gewann in <strong>die</strong>sem Jahr den Preis<br />
für Bildgestaltung/Dokumentarfilm. Eva Katharina Bühler erzählt über <strong>die</strong> Entstehungsgeschichte <strong>und</strong> <strong>die</strong> Dreharbeiten.<br />
Gestern hat der Film „Der weiße<br />
Schatz <strong>und</strong> <strong>die</strong> Salzarbeiter<br />
von Caquena“ von Eva Katharina<br />
Bühler das Festival eröffnet.<br />
Für <strong>die</strong> Filmemacherin war es<br />
eine große Ehre: „Ich bin total<br />
glücklich <strong>und</strong> froh, dass<br />
das Kino so voll war. Es war<br />
sicherlich <strong>die</strong> spektakulärste<br />
<strong>und</strong> tollste Vorführung, <strong>die</strong> ich<br />
hatte.”<br />
Bühler hat zweierlei an dem<br />
Filmprojekt gereizt: Zum einen<br />
gab es für sie einen politischen<br />
Aufhänger, denn im Salzsee<br />
„Salar de Uyuni“ in Bolivien<br />
befindet sich das größte Lithiumvorkommen<br />
der Erde, ein<br />
strategischer Rohstoff, der für Lithium-Ionen-Batterien<br />
gebraucht<br />
wird. Zum anderen beeindruckte<br />
sie <strong>die</strong> Bildgewaltigkeit der<br />
Landschaft. Allerdings fiel es ihr<br />
zunächst schwer, den richtigen<br />
Zugang zum Thema zu finden.<br />
„Ich bin eine Regisseurin, <strong>die</strong> auf<br />
Menschen fixiert ist. Ich wollte<br />
das globale Thema anhand der<br />
dort lebenden Menschen erzählen<br />
<strong>und</strong> keine journalistische<br />
Analyse über Lithium oder den<br />
Rohstoffabbau in der dritten<br />
Welt machen.“ Nach kurzer<br />
Recherche hatte Bühler den Aufhänger<br />
ihres Filmes gef<strong>und</strong>en:<br />
Die Menschen des am Rande<br />
des Salzsees liegenden Dorfes<br />
Caquena sollten <strong>die</strong> Protagonisten<br />
sein. So konnte Bühler<br />
<strong>die</strong> von der nahenden Globalisierung<br />
betroffenen Bewohner,<br />
<strong>die</strong> Lithium-Thematik <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
atemberaubende Landschaft in<br />
einem Film festhalten.<br />
Arbeiten <strong>und</strong> leben mit den<br />
Dorfbewohnern<br />
Für Bühler war <strong>die</strong> Drehzeit eine<br />
Zeit voller neuer Erfahrungen.<br />
„Die Menschen dort hatten<br />
uns respektvoll aufgenommen.<br />
Allerdings haben <strong>die</strong> Erwachsenen<br />
immer eine gewisse Distanz<br />
bewahrt, <strong>die</strong> auch wir <strong>wahre</strong>n<br />
mussten.“ Oft konnte Bühler<br />
nicht genau einschätzen, was<br />
<strong>die</strong> Dorfbewohner über ihr<br />
Vorhaben dachten, da <strong>die</strong>se sehr<br />
zurückhaltend waren. „Sie hatten<br />
eine andere Art zu kommunizieren,<br />
eine andere Art der Gemeinschaftlichkeit.<br />
Untereinander,<br />
aber auch anderen Mitmenschen<br />
gegenüber ein eher kühles<br />
Verhalten. Zu den Kindern<br />
hingegen konnten wir im Laufe<br />
der Zeit ein starkes Vertrauen<br />
aufbauen, vor allem durch den<br />
Englischunterricht, den wir<br />
gegeben haben.“ Durch <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit den Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen fiel ihr der<br />
Abschied nach sechs Wochen<br />
Dreh schwer. „Unser Ton-Mann<br />
ist Patenonkel <strong>und</strong> ich Patentante<br />
eines Kindes aus dem Dorf<br />
geworden. Das war ein bisschen<br />
eine Grenzüberschreitung des<br />
eigentlichen Dokumentarfilms“,<br />
erzählt Bühler schmunzelnd.<br />
Fortsetzung auf S. 2
IFFF Dortm<strong>und</strong> | Köln 2012 2<br />
Denken <strong>–</strong> Ausstellung in der Kolumba<br />
Schon der Bau der Kolumba ist einen Besuch wert <strong>–</strong> das Kunstmuseum des Erzbistums Köln<br />
Der Schweizer Architekt Peter Zumthor baute das preisgekrönte Kolumba-Museum auf<br />
den Ruinen der ehemaligen Pfarrkirche St. Kolumba.<br />
Gute Filme vereinen Handwerk<br />
<strong>und</strong> Denkwerk. Davon<br />
kann man sich in <strong>die</strong>sen Tagen<br />
beim Frauenfilmfestival üverzeugen.<br />
Wer zwischendurch<br />
Lust hat auf Denkwerke ganz<br />
anderer Art, zudem in einem<br />
der schönsten Museen Kölns,<br />
sollte <strong>die</strong> Kunstausstellung<br />
„denken“ im Kolumba-Museum<br />
besuchen, nur wenige Minuten<br />
Fußweg vom Dom entfernt.<br />
Wie wird Denken in Büchern,<br />
Bildern, Musik oder Architektur<br />
veranschaulicht? Und was heißt<br />
überhaupt „denken“? Für eine<br />
Kunstausstellung eine gewagte<br />
Fragestellung. Wer sich drauf<br />
einlässt, wird überrascht sein, wie<br />
schnell man sich beim Betrachten<br />
von Kunst in Gedanken zum<br />
Denken verlieren kann.<br />
Ein Ort, der Raum zum Nachdenken<br />
bietet, ist es ohnehin: das<br />
vom Schweizer Architekten Peter<br />
Zumthor gebaute, preisgekrönte<br />
Kolumba-Museum. Hohe, weite,<br />
lichte Räume mit unverfugten<br />
Bodenplatten, <strong>die</strong> zu schweben<br />
scheinen. Wände aus schlichtem<br />
lichtgrauen Backstein <strong>und</strong> Lehmputz.<br />
Minimalistische Sitzgelegenheiten<br />
aus lehnenlosen Lederriegeln,<br />
<strong>die</strong> wie blankpolierte<br />
Baumstämme in den Ausstellungsräumen<br />
verteilt sind. Ein<br />
Museum, das selbst ohne Exponate<br />
einen Besuch wert wäre.<br />
Seit Herbst 2007 ist Köln um<br />
<strong>die</strong>sen Museumsbau reicher, der<br />
auf den Ruinen der ehemaligen<br />
Pfarrkirche St. Kolumba gebaut<br />
wurde. Der moderne Bau zwischen<br />
Nord-Süd-Fahrt <strong>und</strong> Hohe<br />
Straße beherbergt das Kunstmuseum<br />
des Erzbistums Köln.<br />
Kunstwerke der Gegenwart<br />
werden hier neben Kunstschätzen<br />
des Mittelalters präsentiert.<br />
Moderne Avantgarde im Dialog<br />
mit sakraler Kunst. Jährlich wird<br />
aus den Schätzen des Kolumba-<br />
Archivs eine neue Ausstellung zusammengestellt.<br />
Jeweils zu einem<br />
anderen Thema.<br />
Denkmuster: Erkennen, erinnern,<br />
assoziieren<br />
Schon <strong>die</strong> namenlose Skulptur<br />
im Foyer, ein großer Tuffstein,<br />
der auf einer Anhäufung kleiner<br />
Schieferplatten ruht, regt zum<br />
Nachdenken an: Bloß ein mächtiger<br />
Brocken auf fragilem F<strong>und</strong>ament?<br />
Ein Verweis auf <strong>die</strong> Erdgeschichte?<br />
Stein des Anstoßes?<br />
Denken heißt Assoziieren, <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong>s hängt zusammen mit Vorwissen<br />
<strong>und</strong> Erfahrung. Diese<br />
Lektion nimmt der Besucher<br />
bereits beim Einstieg in <strong>die</strong> Ausstellung<br />
mit. Denken heißt aber<br />
auch Erinnern, Brücken bauen<br />
in <strong>die</strong> Vergangenheit. Wer über<br />
<strong>die</strong> Stege der archäologischen<br />
Zone des Kolumba-Museums<br />
geht <strong>und</strong> auf <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>mauern<br />
der zerstörten Kirche <strong>und</strong> mit-<br />
telalterlicher Wohnhäuser schaut,<br />
erkennt auch das ganz nebenbei.<br />
Welcher Zeichen <strong>und</strong> Werkzeuge<br />
be<strong>die</strong>nen sich Menschen seit jeher,<br />
um ihre Gedanken anderen<br />
mitzuteilen, um der Flüchtigkeit<br />
von Gedanken Materialität entgegen<br />
zu setzen? Diesem Aspekt<br />
des Denkens widmet sich ein Teil<br />
der Ausstellung im Obergeschoss.<br />
Kunstwerke der Moderne <strong>und</strong><br />
jahrh<strong>und</strong>ertealte sakrale Kunst,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong>s verdeutlichen, treffen<br />
hier aufeinander. Die in den<br />
1980er Jahren entstandene Bilderserie<br />
„Steinzeitgeometrie“ der<br />
Malerin Rune Mields spielt beispielsweise<br />
mit archaischen Zeichen<br />
<strong>und</strong> Ziffern, <strong>die</strong> anmuten<br />
wie über <strong>die</strong> Leinwand purzelnde<br />
Strichlisten. Gleich nebenan ein<br />
Kalendar mit christlichen Feiertagen<br />
aus dem auslaufenden <strong>17</strong>.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>–</strong> eine etwas andere<br />
Art, Ereignisse zu erfassen.<br />
Birgit Pieplow<br />
Kunstmuseum Kolumba<br />
Kolumbastraße 4<br />
Öffnungszeiten: täglich von 12<br />
bis <strong>17</strong> Uhr, DO bis 19 Uhr<br />
Fortsetzung von Seite 1:<br />
Eva Katharine Bühler<br />
Es ist Bühlers Wunsch, <strong>die</strong> Dorfbewohner,<br />
also <strong>die</strong> Protagonisten<br />
des Films, an ihrer eigenen <strong>Geschichte</strong><br />
teilhaben zu lassen. Deshalb<br />
hat sie ein Crowdf<strong>und</strong>ing-<br />
Projekt ins Leben gerufen. Mithilfe<br />
<strong>die</strong>ses Projektes soll eine Premiere<br />
des Films in Caquena finanziert<br />
werden. „Jeder kann Geld für<br />
das Projekt spenden <strong>und</strong> somit<br />
Teilhaber an dem Film sein“, so<br />
Bühler. „Ich möchte eine Leinwand<br />
an einem Ort aufstellen,<br />
an dem ,Kino‘ unbekannt ist.<br />
Ich möchte für das gesamte Dorf<br />
DVDs des Filmes finanzieren.<br />
Mein Team <strong>und</strong> ich fühlen uns<br />
verantwortlich, <strong>die</strong>sen Film auf<br />
großer Leinwand mit den Dorfbewohnern<br />
zu teilen.“<br />
Wenn Sie das Crowdf<strong>und</strong>ing-<br />
Projekt für <strong>die</strong> Bewohner von<br />
Caquena unterstützen möchten,<br />
erhalten Sie auf der offiziellen<br />
Homepage weitere Informationen:www.startnext.de/derweisse-schatz<br />
Melissa Arlt<br />
Der weiße Schatz <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Salzarbeiter von Caquena<br />
Fr, 15 Uhr, Odeon<br />
Maßgeschneidert: Das Videocafe<br />
Eine ehemalige Schneiderei beherbergt das Videocafe des Festivals. Gleich neben<br />
der Ubierschänke am Chlodwigplatz kann man es kaum verfehlen. Wer sich seinen<br />
Wunschfilm im Kino verpasst hat, der kann sich hier jeden Film des Festivalprogramms<br />
anschauen. Das Videocafé ist von Mittwoch bis Samstag von 10 bis 20 Uhr <strong>und</strong> am<br />
Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
IFFF Dortm<strong>und</strong> | Köln 2012 3<br />
<strong>17</strong> <strong>filles</strong> <strong>–</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>wahre</strong> <strong>Geschichte</strong><br />
Deplhine <strong>und</strong> Muriel Coulin ließen sich von einer <strong>wahre</strong>n Begebenheit inspirieren<br />
<strong>17</strong> Schulfre<strong>und</strong>innen verfolgen einen Plan: Sie wollen gemeinsam schwanger werden.<br />
Ihr Plan gelingt. So geschehen in Glouchester, Massachusetts.<br />
Die Geschwister Delphine <strong>und</strong><br />
Muriel Coulin nahmen sich<br />
2011 für ihren Film „<strong>17</strong> <strong>filles</strong>“<br />
einer <strong>wahre</strong>n Begebenheit<br />
aus den USA an, <strong>die</strong> 2008 für<br />
Schlagzeilen sorgte: <strong>17</strong> minderjährige<br />
Schulfre<strong>und</strong>innen<br />
schließen einen geheimen<br />
Schwangerschaftspakt. Ihr<br />
Wunsch: Endlich „jemand, der<br />
sie liebt“.<br />
Die meisten von ihnen sind noch<br />
keine 16 Jahre alt. Doch damit<br />
nicht genug: Alle <strong>17</strong> Mädchen<br />
erfüllen den Pakt <strong>und</strong> werden zur<br />
gleichen Zeit schwanger.<br />
Das ist eine verdammt gute <strong>Geschichte</strong>,<br />
jedoch nicht für das<br />
idyllische Fischerdorf Gloucester<br />
im B<strong>und</strong>esstaat Massachusetts.<br />
Hier schlug <strong>die</strong> Nachricht des unerwarteten<br />
Babybooms im Jahre<br />
2008 ein wie eine Bombe. Joseph<br />
Sullivan, Direktor der Gloucester<br />
High School, wurde vom Personal<br />
des Schulkrankenhauses alarmiert,<br />
nachdem in der Schule<br />
ungewöhnlich viele Schwangerschaftstests<br />
durchgeführt worden<br />
waren. Einige Mädchen waren<br />
sogar mehrmals zum Test erschienen.<br />
Noch seltsamer schien jedoch<br />
das Verhalten der Schülerinnen,<br />
<strong>die</strong> offensichtlich enttäuscht über<br />
einen negativen Test waren, bei<br />
einem positiven Ergebnis jedoch<br />
vor Freude strahlten.<br />
Während <strong>die</strong> werdenden Mütter<br />
hocherfreut waren, versetzte <strong>die</strong><br />
Nachricht deren Eltern in einen<br />
Schockzustand. Wie konnte das<br />
passieren <strong>–</strong> in einem streng katholischen<br />
Dorf, wo jeder jeden<br />
kennt? Ein möglicher Gr<strong>und</strong><br />
wäre <strong>die</strong> mangelnde sexuelle<br />
Aufklärung von Jugendlichen in<br />
den USA: Der praktizierte Sexualk<strong>und</strong>eunterricht<br />
basiert auf der<br />
Enthaltsamkeitslehre, ist also im<br />
Gr<strong>und</strong>e keine Aufklärung. Die<br />
USA sind das Land mit der höchstenTeenager-Schwangerschaftsrate<br />
unter den Industriestaaten.<br />
Die Rate ist doppelt so hoch wie<br />
anderswo.<br />
Die Gründe für den Schwangerschaftspakt<br />
in Gloucester lagen<br />
jedoch woanders: Viele Jobs in der<br />
für den Ort so wichtigen Fischereiwirtschaft<br />
fielen in den letzten<br />
Jahren weg. Die Auswirkungen<br />
waren hohe Arbeitslosigkeit<br />
<strong>und</strong> zerbrochene Familien. Aus<br />
<strong>die</strong>ser Hoffnungslosigkeit heraus<br />
beschlossen <strong>die</strong> jungen Frauen,<br />
zusammen schwanger zu werden<br />
<strong>und</strong> ihre Kinder gemeinsam aufzuziehen.<br />
Dazu rekrutierten sie ihre<br />
Mitschüler, <strong>die</strong> sich nicht lange<br />
bitten ließen. Laut den Aussagen<br />
des Schulleiters soll aber auch ein<br />
24-jähriger Obdachloser unter<br />
den Erzeugern gewesen sein. Die<br />
Väter des unerwarteten Nachwuchses<br />
in der Gemeinde wurden<br />
mit schwerwiegenden Problemen<br />
konfrontiert: Der Sex mit Minderjährigen<br />
unter 16 Jahren ist in<br />
den USA strafbar, von Alimente-<br />
Zahlungen ganz zu schweigen.<br />
Amanda Ireland, so zeigt ein Bericht<br />
der CBS über den Fall, war<br />
eine Mitschülerin der <strong>17</strong> Mädchen.<br />
Auch sie wurde schwanger,<br />
allerdings ungewollt. Sie ist mittlerweile<br />
18 Jahre alt <strong>und</strong> Mutter<br />
einer 3-jährigen Tochter. Sie hatte<br />
gerade ihren Schulabschluss<br />
gemacht <strong>und</strong> zieht <strong>die</strong> Motive<br />
ihrer damaligen Mitschülerinnen<br />
in Zweifel: „Sich geliebt zu fühlen,<br />
wenn ein Kind um drei Uhr<br />
morgens schreit, weil es gefüttert<br />
werden will, ist schwer“, sagt sie.<br />
Als Amanda von ihrer Schwangerschaft<br />
erfuhr, war <strong>die</strong>s alles<br />
andere als ein Freudenmoment<br />
für <strong>die</strong> junge Frau. Alle Versuche,<br />
ihren Mitschülerinnen <strong>die</strong> reale<br />
Welt einer minderjährigen Mutter<br />
darzustellen, scheiterten.<br />
Delphine <strong>und</strong> Muriel Coulin haben<br />
<strong>die</strong> <strong>Geschichte</strong> nach Frankreich<br />
verlegt, <strong>17</strong> <strong>filles</strong> läuft im<br />
Wettbewerb um den Debüt-Spielfilmpreis.<br />
Jana Jain<br />
<strong>17</strong> <strong>filles</strong><br />
Mi, <strong>17</strong>.30 Uhr, Odeon<br />
Welcher Film ist gemeint?<br />
Unser Blog zum<br />
Filmfestival<br />
http://festivalblog.online-redakteure.<br />
com/2012/<br />
Das Blog zum Internationalen<br />
Frauenfilmfestival Dortm<strong>und</strong>|Köln<br />
2012 ist ein Projekt<br />
von Stu<strong>die</strong>renden des BA-Stu<strong>die</strong>ngangs<br />
Online-Redakteur an<br />
der Fachhochschule Köln im Ressort<br />
“Kultur <strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n”. Betreut<br />
wird das Projekt von Prof.<br />
Dr. Petra Werner (FH Köln).<br />
Die Blogger arbeiten eng zusammen<br />
mit dem Team des IFFF,<br />
verstehen sich aber als unabhängig.<br />
In den Festival-News fassen<br />
wir eine Auswahl an Beiträgen<br />
zusammen.<br />
Das Film-Fotorätsel: Hier können Sie Freikarten gewinnen!<br />
Täglich verlosen wir an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle zwei Freikarten für einen<br />
Film Ihrer Wahl. Wie‘s geht?<br />
Ganz einfach: Erraten Sie den<br />
Filmtitel, der auf dem Foto dargestellt<br />
ist. Senden Sie <strong>die</strong> rich-<br />
tige Lösung an presse@frauenfilmfestival.eu<br />
oder geben Sie <strong>die</strong><br />
Antwort an der Infotheke ab. Die<br />
Filmtitel stammen übrigens alle<br />
aus dem <strong>die</strong>sjährigen Festivalprogramm.
IFFF Dortm<strong>und</strong> | Köln 2012 4<br />
Gepflegt Trinken nach dem Kino<br />
Where to drink <strong>–</strong> donde tomar una copa después del cine<br />
Salon Schmitz<br />
Schreckenskammer<br />
Kölsch, noch kölscher oder Szene-mäßig <strong>–</strong> wir empfehlen Ihnen eine exklusive Auswahl<br />
an Kneipen, Clubs <strong>und</strong> Cafes, um gepflegt über <strong>die</strong> Filme zu diskutieren.<br />
Louisa Wittke <strong>und</strong> Izabela Koza<br />
geben Tipps, wo man in Köln<br />
gut Kaffee, Kölsch oder Cocktails<br />
trinken kann. Schließlich<br />
hat man nach dem Kino Redebedarf<br />
<strong>–</strong> <strong>und</strong> Durst.<br />
Local Beer/cerveza local<br />
Ein Besuch in einem der echten<br />
Kölner Brauhäuser ist Pflicht.<br />
Ein kleines <strong>und</strong> weniger bekanntes<br />
befindet sich genau zwischen<br />
Filmpalette <strong>und</strong> Dom: <strong>die</strong><br />
Schreckenskammer Köln. Fernab<br />
von den mittlerweile sehr touristischen<br />
Brauhäusern in der Altstadt<br />
kann man hier das selbstgebraute<br />
Schreckenskammer Kölsch<br />
je nach Wetter draußen im Biergarten<br />
oder drinnen genießen.<br />
Schreckenskammer Köln,<br />
Ursulagartenstrasse 11-15<br />
typical Cologne/lo más típica<br />
de Colonia<br />
Wer sich nicht scheut, <strong>die</strong> Rheinseite<br />
zu wechseln, dem sei <strong>die</strong> Gaststätte<br />
Lommerzheim in der Siegesstraße<br />
im Stadtteil Deutz empfohlen. Die<br />
„kölscheste aller Kölschkneipen“ ist<br />
zwar kein Brauhaus, doch auch hier<br />
kann man authentisches Kölner<br />
Flair erleben. Aber Vorsicht: Der<br />
„Köbes“, wie <strong>die</strong> Kölner den Kellner<br />
nennen, ist nicht auf den M<strong>und</strong><br />
gefallen <strong>und</strong> macht auch schon mal<br />
einen Witz auf Kosten des Gasts.<br />
Reservierungen werden nicht angenommen,<br />
auch nicht wenn es sich<br />
um Bill Clinton handelt, der 1999<br />
Filmpalette<br />
Filmforum<br />
NRW<br />
Lommerzheim<br />
hier einkehren wollte. Die Gaststätte<br />
hätte aus Sicherheitsgründen<br />
geschlossen werden müssen, der<br />
mittlerweile verstorbene damalige<br />
Besitzer „Lommi“ wollte seinen<br />
Stammgästen aber nicht den Einlass<br />
verwehren. Auch wenn es eng<br />
wird, sitzt man sehr gemütlich im<br />
oberen, ursprünglichen Kneipenbereich<br />
<strong>und</strong> kann das Treiben der<br />
Leute beobachten. Sehr zu empfehlen<br />
ist hier im Übrigen das Kotelett.<br />
Lommerzheim, Siegesstr. 18<br />
Coffee and tea/café y té<br />
Fußläufig vom Odeon findet sich<br />
das Café Fairytales. Mit einer<br />
großen Auswahl an Kaffee- <strong>und</strong><br />
Teevariationen lässt es sich in<br />
dem liebevoll mit Antikmöbeln<br />
eingerichteten Café richtig entspannen.<br />
Man fühlt sich fast wie<br />
zu Hause <strong>–</strong> vielleicht weil das<br />
Fairytales eine ehemalige Wohnung<br />
ist, <strong>die</strong> zur Gastronomie<br />
umgebaut wurde.<br />
Café Fairytales,<br />
Darmstädter Str. 19<br />
Café Fairytale<br />
polish cuisine/cocina polaca<br />
Dieses Jahr stehen auch Filme<br />
von polnischen Regisseurinnen<br />
auf dem Programm des Festivals.<br />
Was passt danach besser als polnisches<br />
Essen? Am besten im Restaurant<br />
Kajtek in der Südstadt.<br />
Neben traditionellen Gerichten<br />
sollte man unbedingt einen Wodka<br />
von der vielseitigen Karte probieren.<br />
Dabei aber unbedingt auf<br />
den Tipp der Kellnerin hören,<br />
lieber bei einer Sorte zu bleiben <strong>–</strong><br />
sonst brummt der Schädel.<br />
Kajtek, Im Ferkulum 10/14<br />
butchery, café and club/charcutería,<br />
cafe y club<br />
Eine außergewöhnliche Mischung<br />
aus Metzgerei, Café <strong>und</strong><br />
Club bietet der Salon Schmitz.<br />
Hier trifft sich das Kölner Szenepublikum,<br />
so dass es immer<br />
etwas zu schauen gibt. Im Salon<br />
kann man nach einem spannenden<br />
Kinoerlebnis einkehren<br />
<strong>und</strong> auf alten Designermöbeln<br />
leckeren Kaffee oder Kölsch<br />
genießen. Für den knurrenden<br />
Magen stehen nebenan in der<br />
ehemaligen Metzgerei leckere<br />
Kuchen, Quiches <strong>und</strong> Salate<br />
zur Auswahl. Wer nun noch das<br />
Kölner Nachtleben genießen<br />
möchte, braucht nicht mal das<br />
Lokal zu wechseln. Im Keller<br />
findet der Gast einen Micro-<br />
Club, das Coco Schmitz. In dem<br />
Partykeller ermuntern bekannte<br />
Kölner DJs dazu, sich nach<br />
vielen St<strong>und</strong>en im Kinosessel<br />
beim Tanzen auch körperlich zu<br />
verausgaben.<br />
Salon Schmitz, Aachener Str. 28<br />
Odeon<br />
Kajtek<br />
Was tun am<br />
Mittwoch<br />
Filme gucken mit Gästen<br />
Der zweite Wettbewerbsfilm im<br />
Debüt-Spielfilmwettbewerb ist<br />
Zephyr von der türkischen Regisseurin<br />
Belma Bas. Zephyr wird<br />
bei den Großeltern auf dem Land<br />
geparkt <strong>und</strong> wartet sehnsüchtig<br />
auf <strong>die</strong> Rückkehr der Mutter.<br />
Eine bildgewaltige Coming-of-<br />
Age-Story mit überraschendem<br />
Ende.<br />
Mi, 20 Uhr Odeon<br />
Die Kölner Regisseurin Britta<br />
Wandaogo hat eine radikal<br />
persönliche Familiengeschichte<br />
gedreht <strong>und</strong> Begegnungen zwischen<br />
ihr <strong>und</strong> ihrem Bruder Dirk<br />
über Jahre festgehalten. Dirk<br />
starb 2005 an den Folgen seiner<br />
Drogenabhängigkeit.<br />
Mi, 20 Uhr Filmforum<br />
Die Reihe begehrt! zeigt queere<br />
Filme. Antke Engel liefert mit<br />
ihrem Vortrag Ungehörig ver-<br />
Uneindeutigt eine Idee davon,<br />
was queere Filme sein könnten<br />
<strong>und</strong> worüber wir sprechen.<br />
Mi, 18 Uhr Filmpalette