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Februar / März 2014 - Theater und Orchester Heidelberg

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Von Julia HochstenbachEin Mord! Hinterrücks wurde die 15-jährige Adela erstochen. Das Dorf istin Aufruhr. Der Mörder muss gef<strong>und</strong>en,der Mord gerächt werden, dieOrdnung des Dorfes darf um keinenPreis gestört werden – auch nicht umden Preis der Wahrheit. Denn, so wirdbald deutlich: Es geht den Einwohnerndes Dorfes keineswegs darum,den Mörder ausfindig zu machen.Zumal jeder im Dorf es gewesen seinkönnte. So geht es darum, den Mordzu vertuschen, zu vergessen <strong>und</strong> diealten Verhältnisse wieder herzustellen:uralte, eingesessene, verkrusteteVerhältnisse, in denen nurdie Gewohnheit zählt, niemals diePerson.Die junge Adela war da ein Dornim Auge: Sie wollte anderes als dieAnderen im Dorf <strong>und</strong> lief Gefahr, dieschöne alte Ordnung zu torpedieren.Und so liegt mit ihrer Leiche eineleibhaftige Anklage, eine ungeklärteSchuld, eine personifizierte Gefahrda. Unübersehbar prangert die Leicheihren Mörder an, <strong>und</strong> diese Schuldmuss vom Dorf abgewendet werden.So wird der Mörder einfach festgelegt– der „Fremde“, der nicht dazugehört.Und auch ein Rächer wirdbestimmt, der den vermeintlichenTäter töten muss, um die Tat gleichsamauszulöschen.Christian Jost, geboren 1963, einerder erfolgreichsten deutschenKomponisten der mittleren Generation<strong>und</strong> diesjähriger „Komponist fürTHEATER-MAGAZIN – FEBRUAR/MÄRZ <strong>2014</strong> 5Mord im DorfDeutsche Erstaufführung von Christian Josts Oper „Rumor“Die ermordete Adela (Irina Simmes) liegtden Dorfbewohnern im Wege. F.:Merdes<strong>Heidelberg</strong>“, trat in den letzten Jahrenmehrfach mit großen Musiktheaterwerkenhervor. Seine jüngsteOper „Rumor“ (deutsch: „Gerücht“)kommt nach ihrer Antwerpener Uraufführung2012 nun in <strong>Heidelberg</strong>zur Deutschen Erstaufführung.Zugr<strong>und</strong>e liegt der Oper der Roman„Der süße Duft des Todes“ desHollywood-Drehbuchautors GuillermoArriaga, der mit Drehbüchernfür Filme des Regisseurs AlejandroGonzález Iñárritu wie „Babel“,„Amores Perros“ <strong>und</strong> „21 Gramm“berühmt wurde. Hitze, Blut, Boden<strong>und</strong> ein deftiger Schuss Ironie sind dieIngredienzen dieses Romans, aus denenArriaga einen im ländlichen Mexikoangesiedelten Krimi mixt.In seiner Opernadaption überhöhtChristian Jost jedoch den kriminalistischen<strong>und</strong> lokalen Realismushin zu archaisch anmutenderMetaphorik. Mit sich verdoppelnden<strong>und</strong> überkreuzenden Bildern spielt erdurch, wie die Gemeinschaft Schuld<strong>und</strong> Wahrheit flieht, wie Wirklichkeitkollektiv erf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> neu errichtetwird, bis Ursache <strong>und</strong> Wirkung,Phantasie <strong>und</strong> Realität, Täter<strong>und</strong> Opfer durcheinanderfallen.> Premiere „Rumor“, 21. <strong>März</strong>, 19.30Uhr, Marguerre-Saal. Weitere Vorstellung:28. <strong>März</strong> , 19.30 Uhr.> Matinee mit Regisseur LorenzoFioroni, Dirigent Yordan Kamdzhalov,Bühnenbildner Ralf Käselau,Kostümbildnerin Sabine Blickenstorfer<strong>und</strong> Sängern am 9. <strong>März</strong> um 11Uhr im <strong>Theater</strong>foyer.> Lesezeit: Fabian Oehl liest am 27.<strong>März</strong>, 16.30 Uhr, in der Stadtbüchereiaus „Der süße Duft des Todes“.UNICARD FÜR STUDISStudis ins <strong>Theater</strong>! Die Semesterferiennahen – nur gut, dass esdas <strong>Theater</strong> gibt, das Erholungvom Lernstress <strong>und</strong> eine Abwechslungvom Praktikumsalltagbietet. Zum Beispiel mit „TheBlack Rider“, der Grusel-Musicalversiondes Freischütz-Mythosvon Popstar Tom Waits, RobertWilson <strong>und</strong> Beat-SchriftstellerikoneWilliam S. Burroughs. Studierendeerhalten auf <strong>Theater</strong>kartenimmer 50 Prozent Rabatt.Noch günstiger wird der <strong>Theater</strong>besuchmit der UniCard: Sechsübertragbare Gutscheine zu je 7,50Euro können damit eine Spielzeitlang jederzeit (solange der Kartenvorratreicht) allein, zu zweitoder auch zu sechst eingelöst werden,einzige Ausnahmen sind Premieren<strong>und</strong> die <strong>Heidelberg</strong>erSchlossfestspiele. Sogar für dieGastspiele im Rahmen der Tanzbiennale<strong>Heidelberg</strong> <strong>und</strong> des <strong>Heidelberg</strong>erStückemarkts gelten dieGutscheine – <strong>und</strong> da die UniCardals <strong>Theater</strong>abonnement gilt, profitierenihre studentischen Inhaberjeden Monat vom vorgezogenenVorverkaufsstart. Weitere Infosgibt es an der <strong>Theater</strong>kasse <strong>und</strong>unter www.theaterheidelberg.de.ANZEIGESängerporträtjh. Einem Mord auf den Spuren ist dieOper „Rumor“, uraufgeführt in Antwerpen2012 <strong>und</strong> zweitinszeniert am<strong>Heidelberg</strong>er<strong>Theater</strong> <strong>2014</strong>; aufden Spuren desKomponistenChristian Jost(Foto: Schlösser)wandelt das Sängerporträt:Ihnstellt OperndirektorHeribertGermeshausenzusammen mitMitgliedern desOpernensemblesvor – mit der SopranistinHye-Sung Na, die in<strong>Heidelberg</strong> unteranderem als Tosca<strong>und</strong> Amelia in„Un ballo in maschera“ Erfolge feiert,<strong>und</strong> mit der neu zum Ensemblegestoßenen französischen MezzopranistinAmélie Saadia (Foto: Navae), die in der Rolle der Gefährtinin„Rumor“ihrenOperneinstandgibt.jh. „Ein atemberaubend spannender,aufwühlender Abend“ (Rheinpfalz),der einen „berührend-schmerzvollenSog“ entwickelt (Opernnetz): Wegengroßer Nachfrage wurde ein Zusatzterminvon Giacomo PuccinisOper „Tosca“ angesetzt: Am 2. <strong>März</strong>ist das tragische Liebespaar Tosca<strong>und</strong> Cavaradossi damit zum letztenNoch mehr „Tosca“Mal seinem Widersacher Scarpiaausgesetzt: Mit Hye-Sung Na, die derTosca „ihren dramatisch-kraftvollemSopran leiht“ <strong>und</strong> Angus Woodals Cavaradossi mit „leuchtstarkemTenor – ein hinreißendes Paar, gesanglichwie mimisch“ (DarmstädterEcho). Außerdem ist Tosca noch am11. <strong>und</strong> 16. <strong>Februar</strong> zu sehen.Das Musikhaus in <strong>Heidelberg</strong>❙ Musikinstrumente <strong>und</strong> Zubehör❙ Klaviere, Flügel, Stimmungen❙ Noten <strong>und</strong> Musikbücher❙ Klassik CDs <strong>und</strong> DVDsSamstag, 17. SeptemberReiterparty ab 20 UhrANZEIGE> Sängerporträt, 9. <strong>Februar</strong>, 11 Uhr,Alter Saal.BERGHEIMER STRASSE 9-11 ❙ 69115 HEIDELBERG ❙ TELEFON 0 6221 910 60

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