Heft 5/2008 (1,2 MB) - Lemmens Medien GmbH
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12 news & facts<br />
WissensWertes<br />
wissenschaftsmanagement 5 • september/oktober • <strong>2008</strong><br />
Aktuell und kompakt<br />
Die Qualität der deutschen Forschung sieht<br />
der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft,<br />
Matthias Kleiner, durch die Zuerkennung<br />
des diesjährigen Nobelpreises für<br />
Medizin an den Heidelberger Krebsforscher<br />
Professor Harald zur Hausen belegt. Der Preis<br />
stehe zudem für die erfolgreiche Verbindung<br />
von universitärer und außeruniversitärer Forschung.<br />
Nicht minder bahnbrechend seien die<br />
Verdienste des neuen Nobelpreisträgers um<br />
die Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse<br />
in die Gesellschaft. Mit dem Krebsinformationsdienst<br />
des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />
(KID), habe zur Hausen ein anerkanntes<br />
Medium geschaffen, das die Öffentlichkeit<br />
fundiert informiere.<br />
Mehr frauen müssen angesichts des demografischen<br />
Wandels für technische Berufe<br />
begeistert werden. Diese Auffassung vertritt<br />
die Arbeitsmarktforscherin Franziska Schreyer<br />
vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />
der Bundesagentur für Arbeit (IAB).<br />
Gegenwärtig machten sie lediglich 22 Prozent<br />
der Studierenden in ingenieurwissenschaftlichen<br />
Fächern aus. Um diese Zahl zu erhöhen,<br />
müssten auch die Arbeitsbedingungen<br />
in dieser nach wie vor männlich geprägten<br />
Domäne geändert werden, u.a. durch mehr<br />
Teilzeitstellen. Mehr Ingenieure und Maschinenbauer<br />
hält auch Barbara Ischinger von der<br />
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (OECD) für notwendig,<br />
wenn Deutschland auch in Zukunft wettbewerbsfähig<br />
bleiben wolle.<br />
fünf spitzencluster erhalten fünf Jahre<br />
lang von der Bundesregierung zusammen<br />
200 Millionen Euro. Insgesamt waren 38 Bewerbungen<br />
eingegangen, von denen sich der<br />
Mikroelektronik-Cluster Cool Silicon aus der<br />
Region Dresden, der Solarzellenverbund Solarvalley<br />
Mitteldeutschland, zwei Cluster der<br />
organischen Elektronik und der Molekularen<br />
Medizin aus dem Rhein-Neckar-Raum und ein<br />
Luftfahrtcluster aus Hamburg durchsetzten.<br />
Ziel ist es, die Verbünde aus Unternehmen und<br />
Wissenschaftlern international konkurrenzfähig<br />
zu machen. Außerdem sollen neue Ideen<br />
schneller in Produkte umgesetzt werden.<br />
Das 8. Gain-Jahrestreffen, das diesmal in<br />
Boston (USA) stattfand, hat sich aus der Sicht<br />
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />
mehr als bewährt. Ziel dieser Treffen, die zusammen<br />
mit der Alexander von Humboldt-<br />
Stiftung (AvH), dem Deutschen Akademischen<br />
Austauschdienst (DAAD) und der German<br />
Scholars Organization (GSO) durchgeführt<br />
werden, ist es, in den USA und Kanada arbeitenden<br />
jungen deutschen Wissenschaftlern<br />
neue Chancen in der Heimat zu erörtern.<br />
DFG-Präsident Matthias Kleiner nach seiner<br />
Rückkehr: „Wir haben die Türen in Deutschland<br />
weit geöffnet. Viele junge Talente wollen<br />
kommen. Wir dürfen sie nicht enttäuschen.“<br />
Mehr als kritisch hat sich der Deutsche<br />
Hochschulverband zum Bologna-Prozess geäußert,<br />
den er letztlich für gescheitert erklärt.<br />
Vor allem die neuen Bachelor-Studiengänge<br />
führten wegen ihrer Modularisierung zu weniger<br />
statt zu mehr Mobilität. Die Schaffung<br />
eines europäischen Hochschulraumes werde<br />
verfehlt. Da das eingeführte Punktesystem<br />
sehr unterschiedlich angewandt werde, seien<br />
Leistungsvergleiche kaum noch möglich.<br />
Nach Ansicht des Hochschulverbandes ist der<br />
Bologna-Prozess nur noch zu retten, wenn der<br />
Master anstelle des Bachelor zum berufsbefähigenden<br />
Regelabschluss an Universitäten gemacht<br />
werde. Gegenwärtig würden nur bis zu<br />
30 Prozent der Studierenden ihr Studium mit<br />
einem Master abschließen, notwendig seien<br />
aber 70 bis 80 Prozent.<br />
K. Rüdiger Durth