30.11.2012 Aufrufe

Hotel Bellevue, CH Bern - Lika-Media-Consulting

Hotel Bellevue, CH Bern - Lika-Media-Consulting

Hotel Bellevue, CH Bern - Lika-Media-Consulting

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

tionäre Bautechnik, sondern auch die klare<br />

Ordnung der Grundrisse bis in die kleinsten<br />

Details zeichnen diesen <strong>Hotel</strong>komplex als<br />

wegweisendes Konzept seiner Zeit aus. Beat<br />

Jordi ist überzeugt, dass diese auf den Plänen<br />

ersichtlichen klaren Formen auch phy sisch<br />

spürbar sind und vom Menschen emotional<br />

als angenehm und wohltuend empfunden<br />

werden. Leider wurden solche sy mmetrische<br />

Linien in früheren Jahren missachtet, als bei-<br />

spielsweise in den oberen Etagen neue Bäder,<br />

grössere Zimmer oder mehr Stauräume ge-<br />

schaffen wurden. Bei der neuesten Renova-<br />

tion wurde dies wieder rückgängig gemacht<br />

und auf die ursprünglichen, stimmigen Pro-<br />

jektierungsideen eingegangen.<br />

Nachforschungen zur Baugeschichte<br />

Bevor mit der Planung des Umbaukonzeptes<br />

begonnen wurde, beauftragte die Baukom-<br />

mission des <strong>Bellevue</strong> Palace die Denkmalpfle-<br />

ger Silvia Kappeler-Bracher, Architektin NDS<br />

und Dr. Martin Fröhlich, Techn. Dipl. Arch.<br />

ETHZ, mit der Erstellung einer umfassenden<br />

Dokumentation über die Baugeschichte des<br />

<strong>Hotel</strong>s. Entstanden ist in akribischer Kleinar-<br />

beit und monatelangen Recherchen ein faszi-<br />

nierendes Fachwerk, das nicht nur einen<br />

spannenden historischen Rückblick über die<br />

Ursprünge und die Entwicklung des <strong>Bellevue</strong><br />

Palace gibt, sondern auch als wichtiges<br />

Dokument mit Planungsempfehlungen für die<br />

Neugestaltung der Zimmer diente.<br />

Nebst vielen wertvollen, bauhistorischen<br />

Informationen kann man in diesem Grundla-<br />

genwerk lesen, dass die damals mit dem Bau<br />

beauftragten Architekten Lindt und Hoff-<br />

mann zum Beispiel in den Gästeetagen die<br />

funktionalen Bedürfnisse des Innern ohne<br />

Kompromisse über den architektonischen<br />

Ausdruck des Äussern gestellt hatten. Kun-<br />

denorientiertes Denken war damals nicht<br />

selbstverständlich und entsprach eher der<br />

modernen Architekturauffassung grosser<br />

amerikanischer Architekten der Jahrhundert-<br />

wende, welche Hoffmann bei seinem Ameri-<br />

kaaufenthalt sicher kennen gelernt hat,<br />

genauso wie das Bauen in Eisenbeton, das<br />

heute einen beachtlichen Teil des kunsthi-<br />

storischen Wertes des <strong>Hotel</strong>s ausmacht.<br />

Schon damals waren also traditionelle und<br />

moderne Aspekte in die Planung des <strong>Hotel</strong>s<br />

einbezogen, und was sich äusserlich als Pro-<br />

dukt des Fin du Siè cle präsentiert, um-<br />

schliesst einen – auch für die heutige Zeit –<br />

hochmodernen Baukern. Dieser Denkanreiz<br />

zwischen Moderne und Tradition hat sich nun<br />

auch bei der Erneuerung der <strong>Hotel</strong>zimmer<br />

manifestiert, ohne die Kundenbedürfnisse zu<br />

vernachlässigen. So schliesst sich wieder der<br />

Kreis zwischen der damaligen und heutigen<br />

<strong>Hotel</strong>architektur im Deluxe-Bereich.<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!