Hotel Bellevue, CH Bern - Lika-Media-Consulting
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tionäre Bautechnik, sondern auch die klare<br />
Ordnung der Grundrisse bis in die kleinsten<br />
Details zeichnen diesen <strong>Hotel</strong>komplex als<br />
wegweisendes Konzept seiner Zeit aus. Beat<br />
Jordi ist überzeugt, dass diese auf den Plänen<br />
ersichtlichen klaren Formen auch phy sisch<br />
spürbar sind und vom Menschen emotional<br />
als angenehm und wohltuend empfunden<br />
werden. Leider wurden solche sy mmetrische<br />
Linien in früheren Jahren missachtet, als bei-<br />
spielsweise in den oberen Etagen neue Bäder,<br />
grössere Zimmer oder mehr Stauräume ge-<br />
schaffen wurden. Bei der neuesten Renova-<br />
tion wurde dies wieder rückgängig gemacht<br />
und auf die ursprünglichen, stimmigen Pro-<br />
jektierungsideen eingegangen.<br />
Nachforschungen zur Baugeschichte<br />
Bevor mit der Planung des Umbaukonzeptes<br />
begonnen wurde, beauftragte die Baukom-<br />
mission des <strong>Bellevue</strong> Palace die Denkmalpfle-<br />
ger Silvia Kappeler-Bracher, Architektin NDS<br />
und Dr. Martin Fröhlich, Techn. Dipl. Arch.<br />
ETHZ, mit der Erstellung einer umfassenden<br />
Dokumentation über die Baugeschichte des<br />
<strong>Hotel</strong>s. Entstanden ist in akribischer Kleinar-<br />
beit und monatelangen Recherchen ein faszi-<br />
nierendes Fachwerk, das nicht nur einen<br />
spannenden historischen Rückblick über die<br />
Ursprünge und die Entwicklung des <strong>Bellevue</strong><br />
Palace gibt, sondern auch als wichtiges<br />
Dokument mit Planungsempfehlungen für die<br />
Neugestaltung der Zimmer diente.<br />
Nebst vielen wertvollen, bauhistorischen<br />
Informationen kann man in diesem Grundla-<br />
genwerk lesen, dass die damals mit dem Bau<br />
beauftragten Architekten Lindt und Hoff-<br />
mann zum Beispiel in den Gästeetagen die<br />
funktionalen Bedürfnisse des Innern ohne<br />
Kompromisse über den architektonischen<br />
Ausdruck des Äussern gestellt hatten. Kun-<br />
denorientiertes Denken war damals nicht<br />
selbstverständlich und entsprach eher der<br />
modernen Architekturauffassung grosser<br />
amerikanischer Architekten der Jahrhundert-<br />
wende, welche Hoffmann bei seinem Ameri-<br />
kaaufenthalt sicher kennen gelernt hat,<br />
genauso wie das Bauen in Eisenbeton, das<br />
heute einen beachtlichen Teil des kunsthi-<br />
storischen Wertes des <strong>Hotel</strong>s ausmacht.<br />
Schon damals waren also traditionelle und<br />
moderne Aspekte in die Planung des <strong>Hotel</strong>s<br />
einbezogen, und was sich äusserlich als Pro-<br />
dukt des Fin du Siè cle präsentiert, um-<br />
schliesst einen – auch für die heutige Zeit –<br />
hochmodernen Baukern. Dieser Denkanreiz<br />
zwischen Moderne und Tradition hat sich nun<br />
auch bei der Erneuerung der <strong>Hotel</strong>zimmer<br />
manifestiert, ohne die Kundenbedürfnisse zu<br />
vernachlässigen. So schliesst sich wieder der<br />
Kreis zwischen der damaligen und heutigen<br />
<strong>Hotel</strong>architektur im Deluxe-Bereich.<br />
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