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Bunte Täler hinter 7 Bergen - Tourismusverband Mecklenburg ...

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3 | Vorpommerns dicke Mauern<br />

ca. 55 km | 3 Etappen mit 4 Sehenswürdigkeiten<br />

Auf den Spuren der Steine<br />

A Über Jahrhunderte mussten sich die<br />

Pommern - von den Nachbarn um die Ostseeküste<br />

und den Zugang zur See beneidet -<br />

zahlreicher ungebetener Gäs te erwehren.<br />

Kein Wunder also, dass sich die Ritterschaft<br />

in mächtigen Burgen verschanzte. Viele von<br />

ihnen hatten einen rechteckigen Grundriss<br />

mit vorgelagerten Bastionen. Eine Mauer<br />

und ein breiter Wassergraben verhalfen dem<br />

Anwesen zu einer geschützten Insellage. Eine<br />

solche Niederungsfestung aus der Hochrenaissance<br />

ist noch in Spantekow anzutreffen.<br />

Ulrich von Schwerin, Großhofmeis ter<br />

im Herzogtum Pommern-Wolgast, errichtete<br />

sie 1558 bis 1567 auf alten Burgmauern.<br />

Wir können uns heute noch sehr gut ein Bild<br />

vom Bauherren machen, der etliche Schlös-<br />

Erlebnis-Tipps:<br />

Veste Landskron<br />

Bittersweet Open Air Ende August<br />

Zinzow<br />

Novembermarkt<br />

Reiseanbieter:<br />

FünfSinn Kunst.Kultur.Reisen.<br />

fon/fax +49(0)3831 44 45 18<br />

www.5sinn-reisen.de<br />

Schlossverführung<br />

fon +49(0)38353 778 43<br />

www.schlossverfuehrung.de<br />

ser und Kirchen finanzierte. Ein steinernes<br />

Hochrelief über dem Torhaus in Spantekow<br />

zeigt ihn mit seiner Frau Anna fast in Lebensgröße.<br />

Der Groß hofmeister galt als einer der<br />

mächtigsten und reichs ten Männer seiner<br />

Zeit. Nur zu gern überließen ihm die pommerschen<br />

Herzöge das heikle diplomatische<br />

Feld oder pumpten ihn an, wenn die Kassen<br />

leer waren. Hundert Jahre später fiel die<br />

Burg allerdings der Wut des Großen Kurfürsten<br />

Friedrich Wilhelm von Branden-<br />

burg zum Opfer. Der war gerade dabei, die<br />

Schweden aus der Mark und Pommern<br />

rauszuwerfen. Nach erfolgreicher Belagerung<br />

ließ er 1677 das Hauptgebäude sprengen<br />

und die Befes tigung schleifen. Beeindruckende<br />

Reste überdauerten dennoch.<br />

Tollense<br />

Kle Klempeno mpeno mpenow<br />

Jarme Jarmen<br />

96<br />

E251<br />

Tollense<br />

A20<br />

Alt Altentr entr entrept ept eptow ow<br />

Janow/<br />

Landskr Landskron on<br />

A20<br />

110<br />

NEUB NEUBRAN RAN RANDENBUR DENBUR DENBURG<br />

Peene<br />

Japenzin<br />

Zinzo Zinzow<br />

Spantekow ca. 17 km Putzar<br />

A Die Festung Spantekow kann nach Voranmeldung besichtigt werden:<br />

fon +49(0)39727 228 92 oder +49(0)174-325 49 00. Die Führung kostet pro Person<br />

2 Euro (bei Gruppen 1,50 Euro). Den Schlüssel inklusive Burggeschichten<br />

gibt es bei Lothar Duchow (Burgstraße 49). Im Ort steht ein sehr schöner Fachwerkkirchturm<br />

aus dem Jahre 1734. Schwerinsburg: Kapelle und Gräber der<br />

Familie von Schwerin aus dem 18. und 19. Jahrhundert.<br />

g<br />

197<br />

199<br />

S<br />

Die Wohn- und Wirtschaftsbauten stammen<br />

aus dem 16. und 19. Jahrhundert. Das<br />

Schloss mit Renaissance-Giebel bekam<br />

1908 einen acht eckigen Turm mit geschweifter<br />

Haube und ein drittes Geschoss.<br />

Spantekow ist nach vorheriger Absprache<br />

zu besichtigen. Für die Führung empfiehlt<br />

sich eine Taschenlampe. Kasematten und<br />

Gefängnis liegen wie einst ziemlich im Dunkeln.<br />

Auch die nötige Wegzehrung sollte<br />

man für die Tour einpacken. Im Schatten alter<br />

Gemäuer finden sich viele romantische<br />

Picknickplätze.<br />

B Weitere Spuren <strong>hinter</strong>ließ die Familie<br />

von Schwerin in Putzar. 1545 hatte Großhofmeister<br />

Ulrich sich unweit des Sees ein<br />

Span Spantek tek tekow ow<br />

Kav Kavelpa elpa elpaß<br />

ca. 30 km<br />

h<br />

Hansestadt<br />

Ank Anklam lam<br />

Put Putzar zar<br />

Bol Boldekow dekow<br />

Sch Schwer wer werinsbur insbur insburg<br />

ideal als Autoroute<br />

109<br />

Peenestrom<br />

110<br />

Fer Ferdinandshof<br />

dinandshof<br />

B In Putzar blieb die Patronatskirche von 1560 erhalten. Auch sie geht auf<br />

Ulrich von Schwerin zurück. Am flachen Putzarer See lassen sich durch den<br />

Schilfgürtel seltene Wasservögel beobachten. Gut Zinzow eignet sich besonders<br />

für Reiterferien. Pferdepension, Kutschfahrten, geführte Ausritte und Unterricht<br />

werden geboten. Sehenswert ist die historische Schnapsbrennerei von<br />

1850. Konzerte und Lesungen im Herrenhaus.<br />

i<br />

K<br />

U<br />

ca. 10 km Zinzow<br />

4<br />

5<br />

Schloss hinsetzen lassen. Der Bau einer Festung<br />

war ihm so dicht am Landgraben verwehrt.<br />

Das Gewässer markierte damals die<br />

Grenze zu <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz. 1580 ergänzte<br />

sein Sohn Joachim im rechten Winkel<br />

ein zweites Gebäude. Während der Ulrichsbau<br />

schon im 18. Jahrhundert verfiel,<br />

erlebte der Joa chims bau unter Graf Maximilian<br />

von Schwerin-Putzar 1839 noch einmal<br />

eine Blütezeit. Ihm ist auch der Landschaftspark<br />

zu ver danken. In seiner Mitte<br />

erheben sich stimmungsvoll die mächtigen<br />

Außenmauern der Schlossruinen.<br />

C Graf Maximilian bekleidete hohe politische<br />

Ämter in den preußischen Kabinetten.<br />

In Zinzow baute er sich 1908 auf dem Familiengrundstück<br />

ein neobarockes Herrenhaus.<br />

Das denkmalgeschützte Anwesen ist<br />

heute eine gepflegte Anlage mit Ferienwohnungen.<br />

Über 14 Hektar zieht sich der<br />

Park mit einem See und weiten Rasenflächen<br />

bis an die Ufer des Landgrabens hin.<br />

ca. 28 km Janow/Landskron<br />

C In der Feldsteinkirche in Japenzin läuten die ältesten Glocken Vorpommerns.<br />

Sternenhimmel und Schnitzaltar sind aus der Zeit um 1500. Schön ist<br />

der 10 Hektar große Landschaftspark in Janow. Linden und Buchen bilden<br />

hier reizvolle Kreise. Eine Kastanien- und Eichenallee führt direkt zur Veste<br />

Landskron. Einen Abstecher lohnt die Burg Klempenow. Das Café ist täglich<br />

von 11 bis 18 Uhr offen.<br />

Spantekow. Sehr ritterlich zeigt sich Ulrich von Schwerin mit seiner Frau Anna am Torhaus der Burg.<br />

In dem malerischen Urstromtal sagen sich<br />

nicht nur Fuchs und Hase »Gute Nacht«,<br />

sondern auch Fischotter und Biber. Auf den<br />

Wiesen treffen sich im Frühjahr und Herbst<br />

die Kraniche zur Stehparty. Inmitten dieser<br />

Idylle liegt die Veste Landskron aus dem<br />

Jahr 1579. Sie geht auf Ulrich II. von Schwe-<br />

rin zurück, einen der sieben Söhne des Großhofmeisters.<br />

Kriege besiegelten schnell das<br />

Schicksal der stolzen Burg. Von den vier Ecktürmen<br />

ist heute nur einer begehbar. Von<br />

Kletterpflanzen umrankt dämmern Torhaus,<br />

Burghof, Ringmauer, Kapelle und Schlossmauern<br />

im Dornröschenschlaf dahin.<br />

1 Landskron. Im 19. Jahrhundert war die Veste ein beliebter<br />

Wallfahrtsort des Ruinentourismus. Auch heute lässt es<br />

sich im Windschatten mittelalterlicher Burgenromantik<br />

herrlich picknicken.<br />

Fotos: TMV/Legrand (2)<br />

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