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mit Rhein u. Siebengebirge<br />
KABINETT PANORAMA KABINETT PANORAMA<br />
Erfolgsstory Bonn<br />
Bonn hat sich gegen alle Erwartungen erfolgreich zum zukunftsfähigen<br />
Ort mit einer Erfolgsstory als weltweiten Anziehungspunkt neu erfunden<br />
Das hätte kaum jemand für möglich gehalten:<br />
Die einst so oft belächelte „kleine<br />
Hauptstadt Deutschlands am Rhein“<br />
schreibt seit Jahren an ihrer eigenen<br />
Erfolgstory: Am größten Fluss Deutschlands,<br />
dem Rhein, versprüht das sich international<br />
verändernde Bonn mit seinem<br />
attraktiven und romantischen Umland<br />
seinen besonderen Charme. Das Stadtwappen<br />
seit 1971: Stolz schreitet der goldene<br />
Löwe auf rotem Grund und schaut<br />
dem Betrachter in die Augen. Er hat allen<br />
Grund dazu. Denn in der „New York<br />
Times“ kann man die Neuorientierung der<br />
Bundesstadt Bonn nachlesen. Da heißt es<br />
wörtlich: „Jemand hat vergessen das Licht<br />
auszumachen“, so der <strong>Journal</strong>ist Nicholas<br />
Kulish und: „Nicht mehr Hauptstadt, son-<br />
dern ein weltweiter Anziehungspunkt“.<br />
Sein Fazit: „Bonn hat sich gegen alle Erwartungen<br />
erfolgreich als zukunftsfähiger<br />
Ort neu erfunden“. Die „International Herald<br />
Tribune“ titelt unter Anspielung auf<br />
den John-le-Carré-Krimi in Bonn: „Eine<br />
kleine Stadt in Deutschland“ nun über<br />
„Die Wiedergeburt dieser kleinen Stadt in<br />
Deutschland“.<br />
Es begann v. Chr. wohl mit den Kelten,<br />
dann kamen die Römer, wie Ausgrabungen<br />
beweisen, dann Kaufleute aus aller Welt,<br />
wie bei Carl Zuckmayer in seinem Roman<br />
„Des Teufels General“ nachzulesen ist. Die<br />
Kölner Kurfürsten liebten Bonn mit seinem<br />
Schloss, der heutigen Universität seit<br />
1818, und sogar Napoléon Bonaparte ließ<br />
Panoramabild des südlichen Bonns<br />
sich die Etappe Bonn nicht entgehen und<br />
stand mit seiner Joséphine auf der Treppe<br />
des rosa Rokkokorathauses am Markt, wie<br />
später die englische Königin Elisabeth II.,<br />
John F. Kennedy und Charles de Gaulle, um<br />
nur einige berühmte Namen zu nennen.<br />
Man erinnert sich an jenen 3. November<br />
1949, als der Deutsche Bundestag Bonn<br />
zur vorläufigen Bundeshauptstadt erkor,<br />
bis dann am 18. Januar 1973 der damalige<br />
Bundeskanzler Willy Brandt im Deutschen<br />
Bundestag Bonn als endgültige Bundeshauptstadt<br />
bestätigte. Was hätte gerade<br />
er sich über den Mauerfall 1989 gefreut!<br />
Damit erhitzte sich die Hauptstadtfrage:<br />
Bonn oder Berlin? Am 20. Juni 1991 entschließt<br />
das Parlament bei einer vielbeachteten<br />
Bundestagssitzung mit knapper<br />
Mehrheit, den Sitz von Bundestag und<br />
Teilen der Bundesregierung nach Berlin zu<br />
verlegen. Und dennoch: Allen Unkenruf bei<br />
der Bonn/Berlin-Abstimmung damals noch<br />
im Bonner Parlament für Berlin und gegen<br />
Bonn als Bundeshauptstadt zum Trotz, hat<br />
sich diese Stadt am Rhein ein neues, zukunftsträchtiges<br />
Gesicht gegeben. Zwar<br />
wurde der Sitz von Bundestag und Teilen<br />
der Bundesregierung nach Berlin verlegt,<br />
die Landesvertretungen zogen ebenfalls<br />
an die Spree und die meisten Botschaften,<br />
doch die Umstrukturierung nahm sofort<br />
ihren Lauf. Ein attraktives großes Internationales<br />
Kongresszentrum, das World<br />
Conference Center Bonn, wird bald fertig<br />
gestellt sein, die Telekom beherrscht ein<br />
ganzes Stadtviertel, die Optik wird beherrscht<br />
vom riesigen Posttower und auch<br />
der Bundesrechnungshof und das Bundeskartellamt<br />
haben eine Bonner Adresse wie<br />
viele weitere internationale Vereinigungen<br />
und nicht zu vergessen, Bonn wurde 1996<br />
UNO-Stadt, United Nations Volunteers<br />
(UN) und beheimatet das Ständige Sekretariat<br />
der Klimarahmenkonvention (UNFC-<br />
CC). 1998 bestimmt das Internationale Paralympische<br />
Komitee (IPC) Bonn zu seinem<br />
Sitz.<br />
1999 wurden Bundestag und Teile der<br />
Bundesregierung von Bonn nach Berlin<br />
und Bundesbehörden aus Berlin und<br />
Frankfurt nach Bonn verlagert. Wichtig:<br />
Die Ansiedlung der Ständigen Sekretariate<br />
wie zum Beispiel der UNO-Konvention zur<br />
Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD).<br />
2000 wurde die Zentrale der Deutschen<br />
Post World Net, der Posttower, für 78 Mio<br />
Euro gebaut und war 2002 fertig. Ab Oktober<br />
dieses Jahres ist der Posttower die<br />
Hauptverwaltung der Deutschen Post AG<br />
mit über 2000 Mitarbeitern. Er ist 162,5<br />
Meter hoch, das höchste Gebäude der<br />
Bundesstadt und das höchste Bürogebäude<br />
Nordrhein-Westfalens. Und: Er ist fünf<br />
Meter höher als der Kölner Dom - ein neues<br />
Wahrzeichen der Stadt. Er gilt mit dem<br />
fast fertig gestellten World Conference<br />
Center mit als eines der spektakulärsten<br />
Gebäude der jüngsten Zeit. In Bonn findet<br />
sich seit 2001 eine Abteilung der WHO<br />
(Europäisches Regionalbüro, Europäisches<br />
Zentrum für Gesundheit und Umwelt), und<br />
ein Jahr später zieht das Internationale<br />
Zentrum der UNESCO für Berufsbildung<br />
(UNESCO-UNEVOC) ebenfalls nach Bonn.<br />
2004 gibt es weitere neue Arbeitsplätze<br />
mit dem UNO-Sekretariat für die Internationale<br />
Strategie zur Katastrophenvorsorge/<br />
Plattform zur Förderung von Frühwarnung<br />
(ISDR/PPEW) und dem Institut für Umwelt<br />
und menschliche Sicherheit der Universität<br />
der Vereinten Nationen (UNU-EHS).<br />
2006 ziehen 12 UNO-Einrichtungen in den<br />
neuen UN–Campus im Bundesviertel. Also<br />
kann sich seit Juli 1996 Bonn UNO-Stadt<br />
nennen. Zehn Jahre später, Im Juli 2006,<br />
konnte Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
den neuen Dienstsitz der Vereinten Nationen<br />
in Bonn an UN-Generalsekretär Kofi<br />
Annan übergeben. 55 Mio. Euro hatte die<br />
Bundesregierung in den Umbau des einstigen<br />
Abgeordnetenhochhauses, auch als<br />
„Langer Eugen“ bekannt, investiert. Dieses<br />
Gebäude erhielt seinen Namen bei seiner<br />
Fertigstellung nach dem damalig amtierenden<br />
Bundestagspräsidenten Eugen<br />
Gerstenmaier. Wo früher die Bundestagsabgeordneten<br />
ihre Arbeitsstätten hatten,<br />
arbeiten nun fast alle Bonner UN-Organisationen<br />
unter einem Dach. Als künftiger<br />
Sitz des UN-Klimasekretariats wird das<br />
Alte Abgeordnetenhochhaus als bauökologisches<br />
Modellprojekt umgebaut.<br />
Der UN Campus bietet ideale Arbeitsbedingungen<br />
und ein synergienreiches Umfeld.<br />
Besondere Vorteile liegen in der direkten<br />
Nachbarschaft zum World Conference<br />
Center Bonn, das noch erweitert wird. Dies<br />
ist ein ideales Umfeld für Kooperationen<br />
und Kontakte auf kurzem Wege. UN-Organisationen,<br />
Bundesministerien und Bundesbehörden,<br />
rund 150 Nichtregierungsorganisationen,<br />
Wissenschaftseinrichtungen<br />
und die ansässigen Global Players der<br />
Wirtschaft prägen den internationalen<br />
Standort auch inhaltlich.<br />
Hinzu kommen das Städtische Museum,<br />
die Bundeskunsthalle und das Haus der Geschichte<br />
an der „Museumsmeile“, die viele<br />
Besucher anlocken. Die Bundesstadt hat<br />
heute 10 000 Einwohner mehr als noch vor<br />
zehn Jahren – Tendenz weiter steigend, das<br />
Einkommen liegt über dem Bundesdurchschnitt.<br />
Und das scheint auch die Film- und<br />
Fernsehregisseure und Autoren anzulocken.<br />
Denn die Bundesstadt Bonn bleibt ein beliebter<br />
Drehort. So sieht die Statistik 2008<br />
so aus: An 158 Tagen liefen für insgesamt<br />
82 Produktionen die Kameras in Bonn und<br />
Umgebung für Film- und Fernsehproduktionen.<br />
Die ehemalige Bundeshauptstadt,<br />
das heutige Bundesbonn, hat sein Gesicht<br />
verändert. Dorothea F. Voigtländer<br />
BonnCafeRathaus:Gemütlicher Treffpunkt in der BonnCity<br />
Bonn UN-Campus und Posttower, das<br />
höchste Bürobebäude in NRW und fünf<br />
Meter höher (162,5) als der Kölner Dom<br />
Bonn UNOPlatz: Die Flaggen der Nationen<br />
flattern fröhlich am Platz der Nationen<br />
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