12.07.2015 Aufrufe

V - Metal Mirror

V - Metal Mirror

V - Metal Mirror

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

von Dorian GorrWacken ist der Inbegriff des Heavy <strong>Metal</strong>-Festivals. Bis zu40.000 <strong>Metal</strong>ler pilgern Jahr für Jahr am ersten August-Wochenende zum größten <strong>Metal</strong>-Open-Air der Welt. Dochim direkten Kontrast zu dem mehrtägigen, schnelllebigenund exzessiven Rausch der Festival-Besucher, steht dasLeben der Dorfbewohner in dem 1800-Seelen-Ort, derdurch das Festival weltweit berühmt wurde. „Full <strong>Metal</strong>Village“ ist ein Film von Sung-Hyung Cho über diesenMikrokosmos, indem zwei Kulturen, die unterschiedlichernicht sein könnten, friedlich miteinander koexistieren.Wacken - Ein HeimatfilmAnlässlich der Premiere fuhr Team <strong>Metal</strong> <strong>Mirror</strong> nachWiesbaden, wo im Caligari-Kino der Film der Öffentlichkeitpräsentiert wurde.Schon beim Einlass stellt sich heraus, dass das Publikumheute breit gefächert ist. Langhaarige Darkthrone-Shirtträger sitzen Platz an Platz mit selbsternanntenFilmkritikern. „Full <strong>Metal</strong> Village“ ist für beide geeignet, dennwer hinter dem Titel eine Live-DVD über das Festivalerwartet, der wird größtenteils enttäuscht. „Der Film ist einHeimatfilm“, gibt Regisseurin Sung-Hyung Cho kurz vorFilmstart im gefüllten Saal des Kinos bekannt. Und in derTat sieht man über zwei Drittel des Films kaum etwas vomFestival. Stattdessen gewinnt man einen Eindruck vomLeben der Bewohner des Dorfes. Ein Leben, das für mancheinen vielleicht unvorstellbar ist und einer Einöde gleicht.Nichtsdestotrotz spürt man die Zufriedenheit derDorfbewohner. Das Leben in Wacken ist behäbig, langsam,gemütlich. Diesen Eindruck gewinnt man, wenn man BauerPlähn beim Referieren über den Unterschied von Kalb,Jungtier und Kuh zuhört oder der—vielleicht auf Grund ihrerBiographie—gläubigen Oma Irmchen beim Kuchen-Essenzuschaut. Weitere Charaktere sind Bauer Trede, der schonmorgens mit dem Rauchen beginnt und nebenbei in Aktieninvestiert, die 16-jährige Katrin, die gerne mal etwasaußerhalb des Dorfes kennen lernen würde oder derarbeitslose Norbert, ehemals Mitbegründer des WackenOpen Airs.So unterschiedlich die Charaktere im Film sind, soverschieden und teils doch vorhersehbar sind auch dieMeinungen der Bewohner gegenüber dem Festival. Katrinist begeistert von der lockeren Atmosphäre, die im totalenKontrast zum Dorfleben steht. Ihre Oma Irma hingegenverreist über die Festival-Tage und spricht vonTeufelsanbeterei und Tieropfern, während Norbert bereut,damals ausgestiegen zu sein, als die Sache ernst wurde.Erst langsam erhält das Festival Einzug in den Film. Mansieht LKW, die die ersten Dixis ankarren, Arbeiter, die dieersten <strong>Metal</strong>lstangen der Bühnen zusammenfügen. Dannplötzlich ist es da und wird Zentrum des Films. Der vorherruhige Bildwechsel wird unweigerlich schneller, versucht zuerhaschen, was für jeden Festival-Besucher Alltag ist:Schlammschlachten, Headbanging, Devil-horns, seliggrölende Festivalbesucher und Live-Musik von Ensiferumund Kreator. Doch in diesem Meer aus Eindrücken erkenntman die friedliche Koexistenz in diesem Aufeinandertreffen23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!