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Zeit und Zeitdruck - Das Dilemma der Spitexpflege? - bops

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<strong>Zeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Zeit</strong>druckSpitex<strong>Das</strong> <strong>Dilemma</strong> <strong>der</strong> <strong>Spitexpflege</strong>?<strong>Zeit</strong> ist Geld – <strong>Zeit</strong> haben ist Qualität. <strong>Zeit</strong> wird verb<strong>und</strong>en mit Professionalität<strong>der</strong> Leistung, die Organisation <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> mit Effizienz <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<strong>und</strong> <strong>der</strong> Auftrag <strong>der</strong> Politik mit bewilligter <strong>und</strong> bezahlter<strong>Zeit</strong>. Die Führung <strong>der</strong> Pflege entscheidet über den Einsatz <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong>, dieMitarbeitenden setzen die <strong>Zeit</strong> in Leistung um. Markus Kopp« Die Spitex muss sich in Zukunftnoch mehr <strong>der</strong> ökonomischenDiskussion stellen.»Kaum ein an<strong>der</strong>er Berufstand hat so detailliertseinen <strong>Zeit</strong>einsatz zu begründen <strong>und</strong> transparentdarzustellen wie die Pflege. Wenn esum <strong>Zeit</strong> geht, sind alle Beteiligten Chefexperten;die Politik, die Behörden, die Patienten, die Vorstände,die Bevölkerung, die Krankenkassen, dieSpitexleitungen <strong>und</strong> die Mitarbeitenden. Ein ständigesRingen um <strong>Zeit</strong> diktiert die Diskussion.Der ökonomische Blick auf die Spitexzeit Spitexist nicht gratis. Eine lapidare Einsicht, die sich zumGlück für die Spitex in den letzten Jahren in <strong>der</strong>Politik <strong>und</strong> Bevölkerung durchsetzte <strong>und</strong> eine rasanteSpitexentwicklung <strong>und</strong> Anpassung <strong>der</strong> Dienstleistungenan die heutigen Herausfor<strong>der</strong>ungen ermöglichte.Für die Auftraggeber ist klar: <strong>Zeit</strong> ist Geld. DieGeldgeber erwarten, dass das Geld wirtschaftlich<strong>und</strong> direkt in Spitexzeit umgesetzt wird. Dabei konfrontierendie Auftraggeber <strong>und</strong> Finanzierer die Spitexmit dem Anspruch mitzureden beim Entscheid,wer wie viel wo <strong>und</strong> in welcher Qualität <strong>und</strong> <strong>Zeit</strong>Leistungen beziehen darf.Dies wi<strong>der</strong>spricht <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung an die Spitex,selbstständig <strong>und</strong> unternehmerisch zu denken <strong>und</strong>zu handeln. Der For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Auftraggeber nachEffizienz, Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Qualität <strong>der</strong> Leistungenkann nur Folge geleistet werden, wenn dieAuftraggeber <strong>und</strong> Finanzierer die Spitex in die unternehmerischeFreiheit entlassen. Was für die Spitälergilt, hat auch für die Spitex zu gelten, dennauch hier arbeiten hoch qualifizierte Fachleute.Die ökonomische Diskussion um die Spitexzeit isteine Wertediskussion. Wo <strong>und</strong> wie Geld eingesetztwird, zeigt, welchen Wert <strong>der</strong> Spitexleistung <strong>und</strong> <strong>der</strong>Qualität <strong>der</strong> Arbeit beigemessen wird. Die Spitexmuss sich in Zukunft noch mehr <strong>der</strong> ökonomischenDiskussion stellen, um unternehmerische Freiheit zuerlangen <strong>und</strong> eine hohe Spitexqualität <strong>und</strong> einemenschenwürdige Spitexversorgung zu sichern.Spitexzeit <strong>und</strong> Qualität Je beschränkter die Arbeitszeit,umso mehr monieren die Mitarbeitenden,dass die Spitexarbeit in <strong>der</strong> gewünschten Qualitätnicht zu erfüllen ist. Die Verbindung von <strong>Zeit</strong> <strong>und</strong>Qualität ist problematisch. <strong>Zeit</strong> garantiert nur indirektdie Qualität <strong>der</strong> Arbeit, entscheidend ist dieAusbildung, die Sozialkompetenz <strong>und</strong> die Arbeit<strong>der</strong> Mitarbeitenden. Sie bestimmen weitgehend dieQualität <strong>der</strong> Arbeit.Wie in an<strong>der</strong>en Berufsgattungen auch, ist nichteinzusehen, warum gut ausgebildeten <strong>und</strong> erfahre­Wie <strong>und</strong> in welchemRahmen <strong>Zeit</strong> aufgewendetwerden soll, diessollten die Mitarbeitendenan <strong>der</strong> Frontentscheiden können.Foto: Spitex VerbandSchweiz/Alan MeierNOVAcura 9/10 |1061


SpitexMarkus Kopp ist Berater<strong>und</strong> Projekt- <strong>und</strong> Schulungsleiterfür Sozial-,Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong>Kulturorganisationen.markus.kopp@<strong>bops</strong>.chnen Mitarbeitenden enge Arbeitszeitrahmen vorzugebensind. Die Mitarbeitenden sind kompetent,ihre Ressourcen in guter Qualität, effizient <strong>und</strong>wirtschaftlich einzusetzen. Wer engagierte, selberdenkende <strong>und</strong> unternehmerische Mitarbeitendewill, schafft den Freiraum, dass sie ihre <strong>Zeit</strong> verantwortungsvollim Rahmen <strong>der</strong> Organisation einsetzenkönnen. Niemandem kommt es in den Sinn,den Schreiner im 5-Minuten-Takt Fenster montierenzu lassen. Erwartet wird mit entsprechen<strong>der</strong>Leistung verb<strong>und</strong>ene Qualität, die im Voraus vereinbartwurde.Die engen <strong>Zeit</strong>rahmen verhin<strong>der</strong>n Qualitätsdiskussionin den Spitexorganisationen. Geredet wirdin Wirklichkeit nicht über Qualität <strong>der</strong> Pflege, son<strong>der</strong>nüber die Menge, den Ablauf <strong>und</strong> über die technischeSeite <strong>der</strong> Pflegeleistungen <strong>und</strong> die <strong>Zeit</strong>, diedafür aufzubringen ist.Viel grösseren Einfluss als die <strong>Zeit</strong> auf die Qualitäthat die Anstellung von gut ausgebildetem <strong>und</strong>erfahrenem Personal. Doch dieses Personal ist teu­Foto: Martin GlauserEs besteht HandlungsbedarfDer <strong>Zeit</strong>druck in <strong>der</strong> Spitex ist ein ungelöstes Problem für das Personal in <strong>der</strong> Spitex.Ein Gespräch mit Yvonne Müller, Präsidentin Fachgruppe Spitex D-CH von curahumanis,zeigt auf, wo die Knackpunkte liegen.Wie erleben Sie den <strong>Zeit</strong>druck in <strong>der</strong> Spitex? Esbesteht ein hoher Druck, unverrechenbare <strong>Zeit</strong>enin <strong>der</strong> Arbeit zu vermeiden. Die Mitarbeitendenwerden zur Effizienz angehalten <strong>und</strong> entsprechendgeschult. Dies wirkt sich direkt auf die Arbeitseinteilung(Anzahl Klienten <strong>und</strong> Klientinnen) <strong>und</strong> dieTourenplanung <strong>der</strong> Spitex aus. Die Einsatzzeiten beiden Klienten <strong>und</strong> Klientinnen sind oft zu knapp bemessen,<strong>und</strong> die Arbeiten konzentrieren sich aufverrechenbare Leistungen. Es fehlt an <strong>Zeit</strong> für Gesprächemit dem Klienten.Wo fehlt die <strong>Zeit</strong>? Oft bei <strong>der</strong> Pflege- <strong>und</strong> Betreuungsarbeitzu Hause. Die Gründe sind vielfältig:• Es geht dem Klienten schlecht, <strong>und</strong> er würdemehr Pflege <strong>und</strong> Betreuung, als im Einsatzplanvorgesehen, benötigen. Ein Notfallereignis trittein, <strong>und</strong> schon verschiebt sich die Einsatzplanungbei den nachfolgenden Klienten. Die <strong>Zeit</strong>ist knapp, pragmatisch müssen sich die Mitarbeitendenauf die nötigsten Verrichtungenkonzentrieren.• Ein weiterer <strong>Zeit</strong>fresser sind Wegzeiten, wennsie knapp o<strong>der</strong> gar nicht eingeplant werden.Diese <strong>Zeit</strong> fehlt jeweils direkt in <strong>der</strong> Betreuung<strong>und</strong> Pflege.• Gr<strong>und</strong>sätzlich haben sich die Mitarbeitendenan die Regelungen des <strong>Zeit</strong>managements <strong>der</strong>Organisation zu halten. Um nichtverrechenbare<strong>Zeit</strong> zu vermeiden, wird von den Mitarbeitendengefor<strong>der</strong>t, Arbeitsrapporte effizient zu schreiben<strong>und</strong> den persönlichen Meinungsaustausch nach<strong>der</strong> Tour auf das Notwendigste zu beschränken.Wo haben die Mitarbeitenden selber Kontrolleüber die zur Verfügung stehende <strong>Zeit</strong>? Währenddes Einsatzes bei den Klienten <strong>und</strong> Klientinnen.Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden sich bei Unstimmigkeitenin <strong>der</strong> Tagesplanung bei <strong>der</strong> Einsatzleitungmelden. Die Rückmeldung an die Leitungspersonstellt sicher, dass trotz oft knapper <strong>Zeit</strong>, zufriedenstellendeArbeit geleistet werden kann.Damit die Mitarbeitenden über längere <strong>Zeit</strong> erfolgreicharbeiten können, ist es wichtig, dass dieVorgesetzte <strong>der</strong>en Arbeitsverhalten <strong>und</strong> Belastbarkeitkennt. Unterhalten sich Vorgesetzte <strong>und</strong> Mitarbeitendeüber diese wichtigen Punkte, können Mitarbeitendein <strong>der</strong> Regel optimal eingeplant werden,<strong>und</strong> die <strong>Zeit</strong> kann erfolgreich genutzt werden.Wo braucht es mehr <strong>Zeit</strong> in <strong>der</strong> Spitex? Generellfür die Betreuung <strong>der</strong> Mitarbeitenden. Denn ges<strong>und</strong>e<strong>und</strong> motivierte Mitarbeitende sind für den Betrieb<strong>und</strong> die Klienten <strong>und</strong> Klientinnen Gold wert.Die Mitarbeitenden arbeiten oft alleine, es ist darumnotwendig, den Austausch unter den Mitarbeitendenzu för<strong>der</strong>n. Wichtige Themen sind unteran<strong>der</strong>em: die Einsatzdauer bei Klienten, aufwendi­62NOVAcura 9/10 |10


er. Hier ist zu beobachten, dass aus ökonomischenGründen komplexere Aufgaben immer mehr billigerem<strong>und</strong> weniger gut ausgebildetem Personalübertragen wird. Qualität kostet. Über die <strong>Zeit</strong> Qualitätzu steuern <strong>und</strong> zu beeinflussen, ist kaum wirksam.<strong>Zeit</strong> ist in Ausbildung <strong>und</strong> Nachholbildung<strong>der</strong> Mitarbeitenden zu investieren, wenn die sichständig weiterentwickelnden Dienstleistungendurch sie sichergestellt werden sollen. <strong>Zeit</strong> <strong>und</strong>Qualität setzen dem ökonomischen Denken Grenzen,billig sind Spitexleistungen nicht zu haben! Esist zu hoffen, dass die Aufteilung in «Nichtverrechenbare<strong>Zeit</strong>» <strong>und</strong> «Verrechenbare <strong>Zeit</strong>» in Zukunftneu gesehen werden kann!Spitexzeit <strong>und</strong> Menschenwürde Die Betreuungdementer Menschen <strong>und</strong> ihr Umfeld, die Begleitungvon palliativen Pflegesituationen <strong>und</strong> die Betreuungpsychisch erkrankter Menschen sind aktuelleBeispiele, die Fachkompetenz <strong>und</strong> Bereitschaftvon den Mitarbeitenden verlangen, sich auf einenWeg einzulassen, <strong>der</strong> nur schwer zeitlich zu bemessenist. Gefor<strong>der</strong>t ist eine <strong>der</strong> Situation angepassteBetreuung <strong>und</strong> Pflege. Wie <strong>und</strong> in welchem Umfang<strong>Zeit</strong> eingesetzt wird, darüber sollten die kompetentenMitarbeitenden an <strong>der</strong> Front entscheiden!<strong>Zeit</strong>raster <strong>und</strong> <strong>Zeit</strong>vorgaben haben trotz Nachteilenden Vorteil, dass die Spitex im Ges<strong>und</strong>heitswesenihre Arbeit ausgezeichnet belegen kann.<strong>Das</strong> <strong>Dilemma</strong> mit <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong>druck werdenuns in den nächsten Jahren erhalten bleiben.Ich wünsche mir, dass die Mitarbeitenden an <strong>der</strong>Front vermehrt die Kompetenz erhalten, gemeinsammit dem Klienten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Klientin über den<strong>Zeit</strong>einsatz <strong>der</strong> Spitex zu entscheiden. Es sind dieKlienten <strong>und</strong> Klientinnen, welche die Prämien <strong>und</strong>Steuern bezahlen <strong>und</strong> somit die Spitexleistungen!Wenn <strong>der</strong>en Bedürfnisse <strong>und</strong> ihr Bedarf echt in denMittelpunkt gestellt werden, laufen wir nicht Gefahr,eine menschenwürdige Betreuung <strong>und</strong> Pflegeaus den Augen zu verlieren.Spitexge Pflegeverrichtungen, schwere Erkrankungen vonKlienten, demente Klienten <strong>und</strong> ihr Alltag <strong>und</strong> palliativePflege. <strong>Zeit</strong> zur Verfügung zu stellen für Fallbesprechungen<strong>und</strong> Weiterbildungen hilft den Mitarbeitenden,die Alltagssituationen zu verarbeiten<strong>und</strong> sich neues Wissen anzueignen. Ich stelle immerwie<strong>der</strong> fest, dass für Fallbesprechungen in <strong>der</strong>Spitex oft zu wenig <strong>Zeit</strong> investiert wird.Wo kann <strong>Zeit</strong> in <strong>der</strong> Spitex gespart werden? <strong>Zeit</strong>kann eingespart werden durch gute Einsatzplanung.Die Mitarbeitenden werden fachgerecht eingesetzt,durch eine ideale Wegeinteilung <strong>und</strong> wenigMitarbeiterwechsel bei den Klienten. Gutes Personalmanagementbei Krankheits- <strong>und</strong> Mitarbeiterausfällen<strong>und</strong> <strong>der</strong> gute Umgang mit Fehlern im Betrieb<strong>und</strong> in <strong>der</strong> Betreuung <strong>und</strong> Pflege zu Hausesind wichtig. <strong>Zeit</strong>fresser in <strong>der</strong> Praxis sind für vieleMitarbeitende auch die obligaten Abklärungsinstrumenteauf dem PC, EDV-Programme, die nichtoptimal laufen, <strong>und</strong> zunehmend die aufwendigeBürokratisierung <strong>der</strong> Spitex. Hier müsste doch eigentlich<strong>Zeit</strong> eingespart werden können!Was sind die Folgen des <strong>Zeit</strong>drucks auf die Klienten<strong>und</strong> Klientinnen? Sie spüren den Druck <strong>der</strong> einzelnenMitarbeitenden während des Einsatzes <strong>und</strong>äussern sich entsprechend. Wenn es eilt <strong>und</strong> keine<strong>Zeit</strong> für Gespräche bleibt o<strong>der</strong> die Mitarbeitende dieeinzelnen Arbeitsabläufe abkürzt, beteiligen sich dieBetroffenen immer weniger an <strong>der</strong> Pflege. Es fehltan <strong>Zeit</strong>, die noch vorhandene Selbstständigkeit <strong>der</strong>Betroffenen zu erhalten. Zudem gefährdet <strong>der</strong> häufigeMitarbeiterwechsel die Qualität <strong>der</strong> Arbeit, <strong>der</strong>Beziehungsaufbau zwischen Klien ten <strong>und</strong> Mitarbeitendenwird erschwert, <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ungen des ges<strong>und</strong>heitlichenZustandes werden weniger wahrgenommen.Bedarfsgerechte Verrichtungen bei denKlienten <strong>und</strong> Klientinnen lassen wenig Spielraumfür persönliche Wünsche <strong>und</strong> Anliegen <strong>der</strong> Betroffenen.Zum Beispiel: Weil niemand <strong>Zeit</strong> hat, wirdein Einkauf zu tätigen, abgelehnt, wenn er nicht alsBedarf in <strong>der</strong> Abklärung ausgewiesen ist. Die Mitarbeitendenhaben sich an den ausgewiesenen Bedarfzu halten, denn <strong>der</strong> nächste Einsatz wartet!Was sind die Folgen des steigenden <strong>Zeit</strong>drucks fürdie Mitarbeitenden beruflich <strong>und</strong> privat? Schlechtes<strong>Zeit</strong>management <strong>und</strong> fehlende <strong>Zeit</strong> für denKlienten führen am Arbeitsplatz zu Stress, zu Teamkonflikten,zu Überfor<strong>der</strong>ung von Teams <strong>und</strong> Mitarbeitenden,zu Erschöpfungszuständen, zu steigendenÜberst<strong>und</strong>en bei grossem Arbeitsanfall, zuUnzufrie denheit mit <strong>der</strong> Organisation <strong>und</strong> zu Arbeitsfrust.Die privaten Folgen sind: Unzufriedenheit mitsich <strong>und</strong> dem Arbeitgeber. Der Ärger am Arbeitsplatzüberträgt sich ins Privatleben. Es entstehen Problemeim privaten Umfeld wegen Überfor<strong>der</strong>ung am Arbeitsplatz,Übermüdung <strong>und</strong> fehlen<strong>der</strong> Erholungszeit.Für die Mitarbeitenden sind dann oft Krankheit<strong>und</strong> Kündigung <strong>der</strong> einzige Weg, sich aus dieserSituation zu befreien.Was können Spitexorganisationen tun? Die konkreteBetreuung <strong>der</strong> Mitarbeitenden darf nicht vergessen<strong>und</strong> vernachlässigt werden. Eine gute Mitarbeiterbetreuungist Voraussetzung für einen erfolgreichenBetrieb <strong>und</strong> für zufriedene Klienten <strong>und</strong>Klientinnen. Eine gute Betreuung verhin<strong>der</strong>t Krankheitsausfälle<strong>und</strong> Kündigungen, die oft zu den grössten<strong>Zeit</strong>fressern in den Spitexbetrieben gehören.Im Weiteren müssen die Organisationen für ausreichende,direkte Betreuungszeit bei <strong>der</strong> Pflege <strong>und</strong>Betreuung zu Hause kämpfen, die sie gemeinsammit ihren Mitarbeitenden für die Klienten <strong>und</strong>Klien tinnen einsetzen können.Interview: Markus KoppYvonne Müller wohntin Emmen LU. Sie istHauspflegerin, Praxisausbil<strong>der</strong>inHP <strong>und</strong>FaGe. 16 Jahre war siein <strong>der</strong> öffentlichenSpitex tätig. Seit demHerbst 2009 arbeitet siezusammen mit dreiweiteren Fachpersonenaus dem Pflegebereichmit am Aufbau einerprivaten Spitexorganisationim Kanton Luzern.Seit 2008 ist sieMitglied <strong>der</strong> FachgruppeFaGe bei curahumanis,<strong>und</strong> seit 2009 amtetsie als Präsidentin<strong>der</strong> curahumanis- FachgruppeSpitex D-CH.spitex.d@curahumanis. chNOVAcura 9/10 |1063

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