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Alexander Dorin - Kai Homilius Verlag

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Camp gab es noch mehr Grausamkeiten als im vorherigen. Sie<br />

schlugen uns noch mehr, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Es ist<br />

gar nicht möglich, alle aufzuzählen, die dort waren, aber die, die<br />

uns regelmäßig schlugen, waren die „Mudschaheddin“. Sie verfluchten<br />

alles Serbische. Meistens verfluchten sie unsere „Tschetnik-Mutter“.<br />

Ich wusste gar nicht, dass man so viel fluchen und<br />

dass man so viele Dinge finden kann, die man verflucht. Sie<br />

haben die niedrigsten Triebe an uns ausgelebt, uns auf die primitivste<br />

Art misshandelt – Zigaretten an uns ausgedrückt, uns<br />

angespuckt und getreten.<br />

Auch Slavka Matić, deren Zeugenaussage wir vorher aus dem erwähnten<br />

UN-Dokument bereits zitiert haben, darf noch einmal Angaben über<br />

den Überfall auf ihr Dorf und das Massaker an ihrer Familie machen:<br />

Ich war an dem Tag außerhalb unseres Hauses. Als ich zurückkam,<br />

fand ich meine Familie massakriert vor der Türe liegen. Was<br />

soll ich jetzt machen? Alles, wofür ich 25 Jahre lang gearbeitet<br />

habe, haben diese Monster an einem Tag zerstört. Ich möchte,<br />

dass die Verantwortlichen bestraft werden. Sie ermordeten alles<br />

und jeden, den sie in ihre Hände kriegen konnten, egal ob Frau<br />

oder Mann, alt oder jung. Sie töteten auch Kinder. An einem<br />

einzigen Tag haben sie in meinem Dorf 109 Menschen ermordet.<br />

Verübt haben dieses Verbrechen Naser Orićs Truppen. Ich<br />

möchte, dass die Wahrheit über das Leiden unserer Lieben bekannt<br />

wird. Man soll wissen, wie viele von ihnen ermordet wurden<br />

und auf welche Weise.<br />

Erwähnt wird auch Danica Gagić aus dem Dorf Karna, die zu Protokoll<br />

gab, dass ihre schwangere Schwester Ljubica im August 1992 in<br />

moslemischer Gefangenschaft Selbstmord verübte, weil sie die Vergewaltigungen<br />

und anderen Torturen nicht mehr ertragen konnte. Und<br />

Milka Kovacić, Präsidentin der Vereinigung der Mütter von Srebrenica<br />

und Bratunac, brachte die ganze Tragödie folgendermaßen auf den<br />

Punkt:<br />

Bis zum heutigen Tag wurde niemand damit beauftragt, die Verbrechen<br />

aufzuklären, die zwischen 1992 und 1995 in der Region<br />

Srebrenica an unseren Angehörigen begangen worden sind.<br />

Ganze Familien wurden ausgelöscht, und keiner überlebte, um<br />

das Geschehene zu berichten. Orićs Moslems töteten Behinderte,<br />

Mütter und Kinder auf grausamste Weise. Orićs Männer schnitten<br />

die Kehle meines Mannes durch, hinten im Hühnerhof, wo<br />

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