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treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal

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10 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

februar 2011<br />

Journalistik/Medienmanagement-Studierende drehten Dokumentarfilm in Italien<br />

Olio di Montefalco<br />

Antonio, Roberto und Paolo: So heißen die<br />

Protagonisten des Dokumentarfilms „Olio<br />

di Montefalco“. So typisch diese Namen für<br />

Italiener sind, so typisch ist das Olivenöl für<br />

Montefalco in Umbrien. Ein Team des Studiengangs<br />

Journalistik/Medienmanagement<br />

drehte dort im September und November<br />

2010 einen Dokumentarfilm über Olivenbauern<br />

und die Herstellung von Olivenöl.<br />

„Ich fühle mich nicht mehr gebraucht. Die Oliven waren doch<br />

mein Leben. Ich weiß gar nicht, was ich ohne meine Arbeit<br />

machen soll“, flüstert der 83-jährige Antonio und wischt sich<br />

die Tränen aus dem Gesicht. Er verbrachte fast sein ganzes<br />

Leben im Olivenhain. Seit einem Jahr ist er nicht mehr in der<br />

Lage, den Strapazen der Ernte standzuhalten. Der Olivenhain<br />

wurde von der nächsten Generation übernommen.<br />

Dem 24-jährigen Kleinbauern Roberto hingegen wurden<br />

seine Olivenbäume viel zu früh vererbt. Sein Vater starb,<br />

als er gerade mal 14 Jahre alt war. Seitdem ist er für Haus,<br />

Hof und Oliven verantwortlich. Sein Onkel hilft ihm bei der<br />

Pflege des Olivenhains. Wenn die Oliven reif sind, muss die<br />

ganze Familie mit anpacken, denn bei Roberto werden die<br />

Oliven noch von Hand gepflückt. Die Ernte wird dann mit<br />

Traktor und Hänger zum Familienbetrieb von Paolo Montioni<br />

gebracht. Paolo ist stolzer Besitzer einer Olivenpresse.<br />

Viele Kleinbauern aus der Region bringen tonnenweise reife<br />

Oliven in seine Frantoio – die Ölmühle – und verlassen den<br />

Hof anschließend mit vollen Behältern herrlich duftenden,<br />

frischgepressten Olivenöls.<br />

Neben Interviews mit den Protagonisten in ihren Olivenhainen<br />

begleitete das Filmteam, bestehend aus vier Studentinnen<br />

aus dem dritten, fünften und siebten Semester, den<br />

Kathrin Königl<br />

kompletten Prozess der Herstellung von Olivenöl. Von E bis<br />

Ö sozusagen. Von der Ernte bis zu den ersten Tropfen des<br />

frischen Öls.<br />

Realisiert wurde dieses Projekt unter Leitung von Prof. Dr.<br />

Axel Geiss, Dekan des Fachbereichs Kommunikation und Medien.<br />

Den Grundstein dafür hatte er bei einer früheren Italienfahrt<br />

gelegt, bei der er den Olivenbauern Paolo kennenlernte:<br />

„Dass sich kleine Unternehmen wie das von Paolo auf dem<br />

hart umkämpften Markt und sogar international behaupten<br />

können, fasziniert mich. Bauern wie Paolo sind ein Beispiel<br />

dafür, dass man mit Hingabe und hoher Qualitität auch Konzernen<br />

die Stirn bieten kann. Das war für mich Motiv genug,<br />

das Filmprojekt zu entwickeln.“<br />

Zwischen der Planung und der Realisierung des Projektes<br />

vergingen keine zehn Wochen. Ambitionierte und talentierte<br />

Studentinnen, die Interesse hatten, über das reguläre Programm<br />

hinaus an diesem spannenden Projekt zu arbeiten,<br />

waren schnell gefunden. Und das Kultusministerium gab<br />

grünes Licht, Frauenfördermittel aus einem anderen Projekt<br />

umzuwidmen.<br />

Doch warum in die Ferne schweifen? Professor Axel Geiss<br />

ist überzeugt: „Auslandsprojekte sind für Studierende in den<br />

Bereichen Journalistik und Medienmanagement von großer<br />

Bedeutung. Solche Erfahrungen prägen das Weltbild im positiven<br />

Sinne. Sie erweitern den Horizont, fördern die Professionalität<br />

und die Chancen im Beruf.“<br />

Bei den Olivenbauern entsteht durch die Verarbeitung des<br />

Materials das Produkt Olivenöl. Für das Olio-Team wird das<br />

Produkt der Film sein. Doch bis es soweit ist, werden noch<br />

Wochen der Arbeit im Schnitt vergehen.<br />

Kathrin Königl

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