Schulprogramm 2011 2 - Gisa-Feuerberg-Schule
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Unsicherheiten und Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinderung sowie<br />
Stigmatisierungen zu reduzieren. Wir betrachten es als <strong>Schule</strong> in der Diakonie als unsere<br />
Aufgabe „nicht nur jene Fähigkeiten zu wecken und zu stärken, die gerechten, sondern die<br />
zugleich auch fürsorglichen Lebensverhältnissen dienen: eine Kultur des Mitgefühls, der<br />
Barmherzigkeit und der Hilfsbereitschaft.“ (EKD-Denkschrift 2003 „Maße des Menschlichen“)<br />
Bei der zu erwerbenden Fach- und Methodenkompetenz geht es zum einen darum, im<br />
Unterricht multidisziplinäre Fachkenntnisse zu erwerben, zu integrieren und situationsadäquat<br />
anwenden zu können, so dass eine funktionierende fachliche Kooperation in den jeweiligen<br />
organisatorischen und sozialräumlichen Strukturen späterer Arbeitsfelder und darüber hinaus<br />
geleistet werden kann. Zum anderen sollen die Studierenden unterschiedliche<br />
heilpädagogisch-begleitende, präventive und rehabilitative Methoden sowie Lern- und<br />
Arbeitstechniken, zu denen auch Methoden der Kommunikation und des Fallmanagements<br />
gehören, in Selbsterfahrung kennen lernen, sie anwenden, dokumentieren und evaluieren<br />
können.<br />
Bei der zu erwerbenden Selbstkompetenz schließlich geht es zunächst darum, sich mit der<br />
eigenen Biographie auseinander zu setzen. Dann sind Selbst- und Fremdwahrnehmung so zu<br />
entwickeln, dass eigenes und fremdes Handeln kritisch reflektiert werden kann. Denn die<br />
spätere Tätigkeit als Heilerziehungspfleger/in lässt sich in verantwortlicher Weise nur im<br />
dialogischen Prozess verwirklichen, macht somit das Einbringen der eigenen Persönlichkeit in<br />
die Beziehungen zu den Menschen mit Behinderung erforderlich und verlangt eine<br />
selbstkritische Reflexion.<br />
Die Einbeziehung von christlichen Werten in das Unterrichtsgeschehen soll Orientierung<br />
ermöglichen, zur Gewissensbildung beitragen, behilflich bei der Klärung von Lebensfragen sein<br />
und das Zusammenleben von Menschen entscheidend mitprägen.<br />
Ausbildungsmethoden<br />
Im Unterricht der <strong>Gisa</strong> <strong>Feuerberg</strong> <strong>Schule</strong> finden sich, dem ganzheitlich verstandenen<br />
Bildungsauftrags der <strong>Gisa</strong> <strong>Feuerberg</strong> <strong>Schule</strong> entsprechend, vielfältige Vermittlungs-, Arbeits-<br />
und Selbsterfahrungsmethoden wieder. Wir verstehen Lernen als konstruktiven, kreativen<br />
Prozess, abhängig von Vorwissen und - erfahrung, Wahrnehmung, Handlungskontext und<br />
Affektlage der Lernenden, an dem die Lernenden maßgeblich beteiligt sind. Hier hat der<br />
Frontalunterricht ebenso seinen Platz, wie Gruppen-, Partner- und Einzelarbeit.<br />
Unterrichtsinhalte knüpfen häufig an beruflichen Handlungssituationen (sog. Lernsituationen)<br />
an und werden ggf. fachsystematisch vertieft. Schüler/innen erarbeiten sich Inhalte und<br />
entwickeln ihre Kompetenzen auch in längerfristigen Projekten. Die eigene Kreativität zu<br />
entdecken und zu entfalten spielt in vielen Lernprozessen eine wesentliche Rolle. Ergebnisse<br />
werden auf unterschiedliche Weise präsentiert, auch anhand kreativer Produkte. Die<br />
Schüler/innen werden dazu angeregt, vielfältige Erfahrungen in Bezug auf eigene<br />
Lernprozesse zu machen, sich gegenseitig zu helfen und anzuregen, selbständig sowie<br />
kooperativ zu arbeiten. Mit Blick auf ihre berufliche Aufgabe werden sie zudem angehalten,<br />
ihrerseits Lernprozesse für Menschen mit Behinderungen zu gestalten.<br />
Lernergebnisse werden in mündlicher und / oder schriftlicher Form überprüft und bewertet.<br />
Praxisbegleitung<br />
Der Lernort Praxis ist in besonderer Weise geeignet, die Persönlichkeitsbildung zu<br />
unterstützen, da Sie hier als Person in der Gestaltung dialogischer Beziehungen zu den<br />
Menschen mit Behinderungen gefragt sind. Sie machen unmittelbare Erfahrungen mit sich<br />
selbst in ihrer Beziehung zum anderen und erhalten mehr oder weniger direkte<br />
Rückmeldungen, die Sie zur Selbstreflexion anregen bzw. herausfordern.<br />
In den beiden schulbegleitenden Praktika im ersten und zweiten Ausbildungsjahr, die 4<br />
Stunden wöchentlich in verschiedenen Praxisfeldern der Vorwerker Diakonie statt finden,<br />
unterliegen Sie durch die enge Verknüpfung der <strong>Schule</strong> mit der Einrichtung einem gewissen<br />
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